Weltmeister Moerstedt trifft und legt vor: Dominante TSG klopft an der Finaltür

Die TSG 1899 Hoffenheim hat mit einem dominanten Auftritt bei Borussia Mönchengladbach die Tür zum A-Junioren-Finale um die Deutsche Meisterschaft weit aufgestoßen. Beim 6:2-Auswärtserfolg stand auch U-17-Weltmeister Moerstedt im Fokus.

Frühe Freude: Hoffenheim ging in Gladbach rasch in Führung und siegte am Ende hochverdient.

Frühe Freude: Hoffenheim ging in Gladbach rasch in Führung und siegte am Ende hochverdient.

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Wird der DFB-Pokal-Finalist auch Finalist im Kampf um die Deutsche Meisterschaft? Bei den A-Junioren hat die TSG Hoffenheim am Mittwochabend den Grundstein dafür gelegt. Die Mannschaft von Trainer Tobias Nubbemeyer. die am 24. Mai (18 Uhr, LIVE! bei kicker) im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam mit dem SC Freiburg um den wichtigsten nationalen Pokal streitet, gewann das Halbfinal-Hinspiel bei Borussia Mönchengladbach verdient mit 6:2.

Die 1700 Zuschauer am ausverkauften Fohlenplatz hatten kaum ihre Plätze eingenommen, da führte die zu Beginn hochdominante TSG bereits: Der emsige Poller bediente den kaum einzufangenden Makanda – 1:0 (2.). Hoffenheim presste extrem hoch, gab Gladbach keine Luft zum Atmen. Der zweite Treffer war folgerichtig, diesmal trat Makanda als Vorbereiter in Erscheinung und belieferte Top-Torjäger Moerstedt (8.).

Sauck trifft aus dem Nichts

Gladbach kam überhaupt nicht ins Spiel, aber urplötzlich zum Anschlusstreffer: Sauck setzte aus dem Nichts zum Solo an und den Ball an der Strafraumkante überlegt mit links ins rechte untere Eck (10.). Auch von diesem Gegentreffer ließen sich die Kraichgauer allerdings nicht aus ihrem Rhythmus bringen: Ein Schuss von U-17-Weltmeister Moerstedt wurde gerade so von der Linie gekratzt (19.), anschließend vereitelte Gladbach-Keeper Cardoso Perreira einen Hochkaräter von Makanda (23.).

Die TSG musste sich vor der Pause eigentlich nur die Chancenverwertung ankreiden lassen: Hennrichs direkter Freistoß krachte an den rechten Pfosten (27.), ehe auch noch Strobl an Cardoso Perreira scheiterte (34.).

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Micheler nimmt die Spannung raus

Nach dem Seitenwechsel legte Hoffenheim aber erneut los wie die Feuerwehr und sorgte früh für klare Verhältnisse. Nach einer bärenstarken Kombination legte Moerstedt per Hacke für Hennrich auf, der mit links eiskalt einschoss (48.). Kurz darauf nagelte Dagdeviren den Ball ans Lattenkreuz des Gladbacher Gehäuses (51.).

Noch vor Anbruch der Stundenmarke war die Messe endgültig gelesen, weil der starke Linksverteidiger Behrens mit in den Strafraum drängte und Micheler aus kurzer Distanz per Direktabnahme traf (57.). In eine Druckphase der Borussia hinein – Boteli hatte knapp drübergeköpft (72.) – fiel gar das 5:1, weil Joker Krasniqi die Vorlage von Makanda eiskalt verwertete (74.).

Die sich in der Schlussviertelstunde noch einmal aufbäumende Borussia kam in Minute 79 durch den eingewechselten Arize lediglich noch zum 2:5, ehe Makanda mit seinem vierten Scorerpunkt den 6:2-Endstand markierte – Keeper Cardoso Perreira hatte gepatzt (87.). Die Finaltür für die Hoffenheimer, sie steht sperrangelweit offen.

Das Rückspiel bei der TSG steigt am Sonntag (11 Uhr, LIVE! bei kicker). Im anderen Halbfinale stehen sich die U 19 von Borussia Dortmund und Hertha BSC gegenüber.

Kaderabek als Kunstschütze

Sein sehenswerter Treffer in Darmstadt aus spitzem Winkel wurde erst als Zufallsprodukt abgetan. Doch Hoffenheims Pavel Kaderabek stellt klar: “Das war Absicht.”

Erzielte in Darmstadt am 33. Spieltag das Tor zum 3:0 für die TSG Hoffenheim: Pavel Kaderabek.

Erzielte in Darmstadt am 33. Spieltag das Tor zum 3:0 für die TSG Hoffenheim: Pavel Kaderabek.

IMAGO/Nordphoto

So richtig als Torjäger ist Pavel Kaderabek bisher eher nicht in Erscheinung getreten. In 255 Pflichtspielen in bald neun Jahren für die TSG kommt der rechte Flügelmann entsprechend auf lediglich 17 Treffer. Davon zwölf in 231 Partien in der Bundesliga. Sein bislang letzter, der dritte, beim 6:0 beim SV Darmstadt 98, gehört in die Kategorie Kunstschuss.

“Alle denken, dass ich flanken wollte”

Gegen den Tabellenletzten aus Südhessen gelang dem 32-Jährigen ein mehr als nur sehenswerter Treffer. Von Florian Grillitsch mit einem langen Diagonalball von links hinten auf den rechten Flügel eingesetzt, enteilte der gebürtige Prager im Vollsprint seinem Gegenspieler, drang in den Strafraum ein, schloss fast von der Grundlinie ab und traf. Ein Tor mit Seltenheitswert, weil gefühlt aus unmöglichem Winkel. “Das war gewollt”, stellt Kaderabek klar. “Alle denken, dass ich flanken wollte. Aber ich wollte nicht flanken.”

Was auch wenig gebracht hätte, wie der 48-malige Nationalspieler Tschechiens weiter ausführt. “Im Sechzehner war niemand. Vielleicht Ihlas, aber bei ihm waren zwei Gegenspieler”, so Kaderabek weiter, der zur Entscheidung kam: “Jetzt schieße ich einfach und schaue, was passiert.” Nämlich das 3:0, eine Art Vorentscheidung der Partie, die mit ungläubigen Blicken, aber dennoch ausgelassen bejubelt wurde. Ein überaus sehenswerter Treffer, sein dritter in dieser Saison, bei dem auch ein bisschen Glück im Spiel war, wie der 32-Jährige zugibt. “Dass der Ball so zwischen Torwart und Pfosten ins Tor geht, war natürlich nicht gewollt.”

Kaderabek: “Es ist noch immer Bayern München”

Am Samstag treffen die Hoffenheimer auf den FC Bayern, der gegen die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo seit sechs Spielen mit vier Siegen und zwei Unentschieden ungeschlagen ist. Zwar gibt man sich im Kraichgau selbstbewusst im Kampf um die Verteidigung des bisher erreichten siebten Tabellenplatzes, der für Europa qualifiziert. “Aber das ist immer noch Bayern München”, warnt Kaderabek. Dennoch werde man “alles versuchen. Wir werden alles geben, so wie in Darmstadt und dann schauen, was geht und was nicht geht. Wir werden Chancen kriegen. Und wenn wir die kriegen, müssen wir sie auf jeden Fall nutzen.” Am besten auch aus unmöglichen Winkeln.

George Moissidis

DFB-Gegner Ungarn benennt EM-Kader: Dardai ist einer von sechs Bundesliga-Profis

Während der deutsche EM-Kader gerade tröpfchenweise an die Öffentlichkeit kommt, hat Ungarn sein Aufgebot am Dienstag in Gänze präsentiert. Sechs Bundesliga-Profis sind dabei.

Er will auch bei der EM Minuten sammeln: Hertha-Verteidiger Marton Dardai.

Er will auch bei der EM Minuten sammeln: Hertha-Verteidiger Marton Dardai.

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In exakt einem Monat beginnt die Europameisterschaft in Deutschland, am 14. Juni (21 Uhr, LIVE! bei kicker) steht das DFB-Team in München Schottland gegenüber. Bereits im zweiten EM-Spiel steigt dann Ungarn ein, das am 15. Juni ab 15 Uhr die Schweiz in Köln fordert.

Das Aufgebot für das Großereignis präsentierte Ungarns Nationaltrainer Marco Rossi an diesem Dienstag. Zu den 26 Spielern, die maximal berufen werden dürfen, gehören auch sechs Bundesliga-Legionäre: Neben den erfahrenen Leipzigern Peter Gulacsi (34) im Tor sowie Willi Orban (31) in der Innenverteidigung wurden auch Attila Szalai (26), von Hoffenheim an den SC Freiburg ausgeliehen, Unions Andras Schäfer (25) sowie Freiburgs Stürmer Roland Sallai (26) nominiert.

Dazu kommt ein Zweitliga-Profi aus Deutschland: Auch Marton Dardai (22) von Hertha BSC ist auf den EM-Zug aufgesprungen. Der mittlere der drei Dardai-Brüder absolvierte erst zwei A-Länderspiele für die Magyaren.

Irland und Israel warten vor der EM

Deren Aufgebot wird angeführt vom ehemaligen Leipziger Dominik Szoboszlai, der sich in der Premier League auch bei Jürgen Klopps FC Liverpool einen Namen machte. Das Trainerteam habe sich nach Verbandsangaben bewusst dafür entschieden, nicht mehr als 26 Spieler in den Kader zu berufen, um in der Vorbereitung nicht die “Effizienz des Trainings zu beeinträchtigen”.

Warum es keine großartigen Überraschungen im Kader gibt? “Weil wir keine herausragenden Leistungen von neuen Spielern gesehen haben, gab es keinen Grund, einen Neuling zu berufen”, stellte Rossi auf der Verbandswebsite klar. Ungarns Nationalcoach erklärte auch, warum er Attila Fiola (Fehervar FC) und Adam Lang (Omonia Nikosia) trotz deren langer Ausfallzeit berief: “Wir haben zwei Wochen vor der Europameisterschaft Zeit, ihre Form zu überprüfen, und wenn es notwendig ist, können wir Änderungen vornehmen.”

Ungarn startet am 27. Mai die EM-Vorbereitung, in der am 4. Juni noch Irland und am 8. Juni Israel warten. Anschließend geht es nach dem Schweiz-Spiel zum EM-Auftakt noch gegen Gastgeber Deutschland (19. Juni) und am 23. Juni gegen Schottland.

Den kompletten Kader der Ungarn finden Sie hier in Kürze …

Golden Shoe: Guirassy setzt sich von Haaland ab – Mbappé verteidigt Rang 2

Der Goldene Schuh wird nach dieser Saison wohl in den Besitz von Harry Kane wandern, auch wenn der Bayern-Torjäger am Wochenende nicht ins Geschehen eingreifen konnte. Die Verfolger trafen – außer Titelverteidiger Erling Haaland, der im ESM-Ranking vom Podium flog.

Trafen am vergangenen Wochenende und untermauerten ihre Spitzenposition: Serhou Guirassy und Kylian Mbappé.

Trafen am vergangenen Wochenende und untermauerten ihre Spitzenposition: Serhou Guirassy und Kylian Mbappé.

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Beim 2:0 gegen den VfL Wolfsburg fehlte Harry Kane verletzt, ob der Torjäger des FC Bayern beim abschließenden Spiel bei der TSG Hoffenheim auflaufen kann, wird sich zeigen. Unabhängig davon wird sich der Kapitän der englischen Nationalmannschaft, der 36 Tore und damit 72 Punkte auf seinem Konto hat, im Goalgetter-Ranking der European-Sports-Media (ESM) Platz 1 nicht mehr nehmen lassen.

Das ändert auch nichts daran, dass Kylian Mbappé bei seinem letzten Liga-Heimspiel für Paris St. Germain den Führungstreffer des französischen Meisters beim 1:3 gegen Toulouse erzielt hat und nun 27 Tore aufweisen kann. Damit hat der scheidende PSG-Star Rang 2 verteidigt, obwohl Serhou Guirassy das Tor des Tages für den VfB Stuttgart beim 1:0-Erfolg beim FC Augsburg verzeichnete und jetzt bei 26 Toren (52 Punkte) steht.

Guirassy bleibt damit an Mbappé dran und hat ganz nebenbei Erling Haaland abgeschüttelt, mit dem er sich vor dem Spieltag Platz 3 teilen musste. Der Titelverteidiger des Golden Shoe, der sich zuletzt mit einer Vier-Tore-Gala im Ranking hochkatapultiert hatte, ging beim 4:0 von ManCity beim FC Fulham auf dem Weg zur Meisterschaft leer aus.

Martinez zieht mit Openda gleich

Ebenso Lois Openda, der beim 1:1 gegen Bremen keine Leipziger Hauptrolle spielte und sich Rang 5 in der europäischen Torjägerliste nun mit Lautaro Martinez teilen muss. Der Argentinier beendete mit dem Treffer zum 4:0 beim 5:0 von Meister Inter Mailand gegen Frosinone Calcio seine sieben Spiele andauernde Torflaute und hat nun wie Openda 24 Tore stehen.

Beier macht 16 Plätze gut, Boniface verpasst die Top 50

Zwei Bundesliga-Profis machten indes riesige Sprünge im Tableau, auch wenn sie weit von den Top 10 entfernt sind. Hoffenheims Maximilian Beier gelang ein Doppelpack beim 6:0-Kantersieg bei Absteiger Darmstadt und verbesserte sich um 16 Plätze auf Rang 35. Victor Boniface gelang per Elfmeter das zwischenzeitliche 2:0 bei Leverkusens 5:0 in Bochum, damit katapultiert sich der Stürmer des Meisters auf Rang 55 – die Top 50 hat er verpasst, am letzten Spieltag eröffnet sich gegen Augsburg noch einmal eine Gelegenheit.

Golden Shoe 2023/24 (Stand: 14.5.)

Platz Spieler Verein Tore Faktor Punktzahl

1 Harry Kane FC Bayern 36 2 72

2 Kylian Mbappé Paris Saint-Germain 27 2 54

3 Serhou Guirassy VfB Stuttgart 26 2 52

4 Erling Haaland Manchester City 25 2 50

5 Lois Openda RB Leipzig 24 2 48

Lautaro Martinez Inter Mailand 24 2 48

7 Vangelis Pavlidis AZ Alkmaar 28 1,5 42

Cole Palmer Chelsea 21 2 42

9 Luuk de Jong PSV Eindhoven 27 1,5 40,5

Viktor Gyökeres Sporting 27 1,5 40,5

11 Artem Dovbyk FC Girona 20 2 40

Alexander Isak Newcastle United 20 2 40

13 Ollie Watkins Aston Villa 19 2 38

Dominic Solanke Bournemouth 19 2 38

Jonathan David Lille OSC 19 2 38

Alexander Sörloth FC Villarreal 19 2 38

17 Amahl Pellegrino FK Bodö/Glimt 24 1,5 36

Deniz Undav VfB Stuttgart 18 2 36

Mohamed Salah FC Liverpool 18 2 36

Jude Bellingham Real Madrid 18 2 36

21 Kevin Denkey Cercle Brügge 23 1,5 34,5

Santiago Gimenez Feyenoord Rotterdam 23 1,5 34,5

Mauro Icardi Galatasaray SK 23 1,5 34,5

24 Heung-min Son Tottenham Hotspur 17 2 34

Alexandre Lacazette Olympique Lyon 17 2 34

Robert Lewandowski FC Barcelona 17 2 34

Phil Foden Manchester City 17 2 34

28 Ante Budimir Osasuna 16 2 32

Dusan Vlahovic Juventus 16 2 32

Jarrod Bowen West Ham 16 2 32

Bukayo Saka FC Arsenal 16 2 32

Pierre-Emerick Aubameyang Olympique Marseille 16 2 32

33 Simon Banza Sporting Braga 21 1,5 31,5

Lawrence Shankland Heart of Midlothian 21 1,5 31,5

35 Borja Mayoral FC Getafe 15 2 30

Ermedin Demirovic FC Augsburg 15 2 30

Edin Dzeko Fenerbahce SK 20 1,5 30

Rafa Mujica FC Arouca 20 1,5 30

Victor Osimhen SSC Neapel 15 2 30

Wissam Ben Yedder AS Monaco 15 2 30

Maximilian Beier TSG Hoffenheim 15 2 30

Youssef En-Nesyri FC Sevilla 15 2 30

43 Alvaro Morata Atletico Madrid 14 2 28

Imre Badalassi SP Tre Penne 28 1 28

Gorka Rodriguez Athletic Bilbao 14 2 28

Olivier Giroud AC Milan 14 2 28

Albert Gudmundsson CFC Genua 14 2 28

Thijs Dallinga FC Toulouse 14 2 28

Nicolas Jackson FC Chelsea 14 2 28

50 Andrej Ilic Rigas FS/Valerenga Oslo 14/9 1/1,5 27,5

51 Mohamed Amoura FC Lugano/Union St. Gilloise 1/17 1,5/1,5 27

Rey Manaj Sivasspor 18 1,5 27

Brian Brobbey Ajax Amsterdam 18 1,5 27

Ramon Mierez NK Osijek 18 1,5 27

55 Hakan Calhanoglu Inter Mailand 13 2 26

Antoine Griezmann Atletico Madrid 13 2 26

Vinicius Junior Real Madrid 13 2 26

Paulo Dybala AS Rom 13 2 26

Hugo Duro Perales FC Valencia 13 2 26

Victor Boniface Bayer Leverkusen 13 2 26

Marcus Thuram Inter Mailand 13 2 26

Jean-Philippe Mateta Crystal Palace 13 2 26

Georges Mikautadze FC Metz 13 2 26

Benjamin Sesko RB Leipzig 13 2 26

Erklärung: Die Tore von Spielern aus Ligen in den Top 5 der UEFA-5-Jahreswertung werden mit dem Faktor 2, Tore von Spielen aus Ligen auf den Plätzen 6 bis 22 mit dem Faktor 1,5 multipliziert. Alle anderen Spieler erhalten für ihre Tore keinen Bonus. Tore aus Play-off-Spielen einer Liga zählen nicht. Spieler, die zwischen Ligen, die nach dem Kalenderjahr spielen, und Ligen, die nicht nach dem Kalenderjahr spielen, wechseln, können ihre Punkte nicht mitnehmen.

Beier gibt seinen EM-Traum nicht auf

Mit zwei Treffern beim 6:0 in Darmstadt hat sich Hoffenheims Maximilian Beier nochmal so richtig ins Rampenlicht gespielt. Der Stürmer träumt weiterhin von einer Nominierung für die Heim-Europameisterschaft.

Will zur EM: Maximilian Beier.

Will zur EM: Maximilian Beier.

IMAGO/HMB-Media

Er war einer der Kandidaten, die es ganz knapp nicht in den Kader für die beiden jüngsten Länderspiele gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) im vergangenen März geschafft haben. Dennoch hat der 21-Jährige aus dem Kraichgau seinen Traum, bei der im kommenden Juni beginnenden Europameisterschaft in Deutschland doch noch dabei sein zu können, nie aufgegeben. Wird der Jungprofi vielleicht auf den letzten Drücker doch noch auf den EM-Zug aufspringen?

Gerade vom Verletzungspech der beiden Bayern-Angreifer von Serge Gnabry, den ein Muskelbündelriss im Oberschenkel um die Teilnahme am kontinentalen Kräftemessen bringen wird, und Leroy Sané, der angesichts Schambeinproblemen um eine rechtzeitige Gesundung und volle Fitness bis dahin kämpft, könnte der Hoffenheimer profitieren. Der Traum sei “sehr groß”, meint der TSG-Stürmer. “Ich freue mich natürlich, dass ich eine so gute Leistung zeigen konnte. Schauen wir mal.”

“Das haben wir gut ausgenutzt”

In Südhessen erzielte Beier die Treffer zum 2:0 und 5:0. Besonders das erste, das er nach einem langen, exakten Flugball von Pavel Kaderabek hinter die Darmstädter Abwehr erzielte, habe ihm “sehr gut gefallen. Das war ein schöner Ball von Pavel”. Man habe die Gastgeber an ihren Schwachstellen attackiert und gewonnen. “Wir haben gesehen, dass die Kette von Darmstadt sehr hoch stand. Ihlas (Bebou, Anm. d. Red.) und ich sind halt zwei schnelle Spieler. Das haben wir gut ausgenutzt.”

Spätestens am Donnerstag wird der Angreifer Klarheit haben. Sollte es nicht reichen, darf er davon ausgehen, dass er nach der Heim-EM gute Perspektive für die zukünftige Auswahl hat. Seine persönliche Zukunft, so hatte man in den Wochen vor Darmstadt den Eindruck, beschäftigte Beier zuletzt mehr als erwünscht. Der Angreifer wirkte etwas fahrig und unkonzentriert. Die Frage, ob er zur EM eingeladen wird, oder, ob er die TSG im Sommer per Ausstiegsklausel von mindestens 30 Millionen Euro oder mehr verlässt, waren wenig hilfreich. Ein potenzieller Interessent wäre Bayer Leverkusen. Wenn Adam Hlozek den Meister verlassen sollte.

George Moissidis

Daumen drücken für den BVB: Hoffenheim schielt sogar auf die Champions League

Hoffenheim könnte sich quasi auf den letzten Drücker für Europa qualifizieren – sogar die Champions League ist vielleicht noch drin. Bei der TSG ist man optimistisch.

In Partystimmung: Hoffenheimer Spieler jubelten nach Abpfiff gemeinsam mit den eigenen Fans.

In Partystimmung: Hoffenheimer Spieler jubelten nach Abpfiff gemeinsam mit den eigenen Fans.

IMAGO/Jan Huebner

Vor dem Gastspiel in Darmstadt sah die Lage nicht ganz so gut aus für Hoffenheim, vor allem die im Vergleich zu Frankfurt schlechtere Tordifferenz hatte Kopfzerbrechen bereitet. Für Linderung sorgte nun das 6:0 bei den Lilien, komplett schmerzbefreit ist man aber nicht.

Ein Treffer hat am Ende gefehlt, um mit Blick auf das Fernduell gegen Eintracht Frankfurt beim Saisonfinale nicht mehr auf die Tordifferenz schauen zu müssen. Dieser blieb den Sinsheimern verwehrt, Trainer Pellegrino Matarazzo störte das auch ein wenig – dennoch war der 46-Jährige sehr zufrieden.

Jetzt sind wir für viel mehr drin.

Pellegrino Matarazzo

Er sei “definitiv zufrieden”, betonte Matarazzo gegenüber DAZN und lobte seine Elf dafür, als “Mannschaft über 90 Minuten verbunden” gewesen zu sein: “Elf Mann standen auf dem Platz, die auch bereit waren, zu verteidigen. Unser Matchplan ist gut aufgegangen, wir haben die Tiefe gesucht und gefunden, schöne Tore geschossen und waren auch sehr effizient in der Anfangsphase.” Der Coach gab aber zu, dass der frühe Doppelschlag der TSG “sehr gut getan” habe, dies sei “vielleicht auch mit der Grund” gewesen, warum anschließend “so wenig Gegenwehr” von den Hausherren kam.

Matarazzo verriet auch, dass er sich absolut im Klaren über die Tordifferenz war. Der 46-Jährige erklärte, dass ein Sieg in Darmstadt “eine Pflichtaufgabe” war, “wenn wir irgendwas erreichen wollen”. Auch wusste man, dass “jedes Tor zählt, deswegen haben wir auch auf das Siebte gedrängt”. Dieses fiel zwar nicht, aber zumindest gab es auch kein Gegentor: “Gott sei dank haben wir die Null gehalten”, stellte der Trainer fest und meinte vielsagend, dass man “jetzt für viel mehr drin” in der Verlosung sei.

Spannendes Saisonfinale erwartet

Durch den 6:0-Sieg eroberte Hoffenheim Platz sieben der Tabelle und liegt damit in der Pole Position für die Conference League, doch es ist noch viel mehr drin, denn es könnte im besten Fall sogar noch für die Champions League reichen. Dafür müsste aber der BVB die Champions League gewinnen, wodurch der Bundesliga-Sechste einen Startplatz in der Königsklasse erhalten würde. Sechster ist derzeit Eintracht Frankfurt, dass drei Punkte Vorsprung und eine minimal bessere Tordifferenz im Vergleich zur TSG hat.

Die SGE hat am letzten Spieltag Leipzig zu Gast, Hoffenheim empfängt die Bayern – und muss dabei auch in den Rückspiegel schauen, denn Freiburg, das bei Union Berlin gastiert, ist zwar nicht mehr in der Verlosung für Platz sechs, könnte den Sinsheimern aber Platz sieben streitig machen. Worst Case wäre also Rang acht in der Endabrechnung, doch auch dieser könnte noch für die Europa League reichen.

Florian Grillitsch will sich aber nicht auf Rechenspielchen einlassen. Für den Österreicher ist klar: “Wir haben eine gute Ausgangsposition, aber es ist noch nichts fix. Wir haben noch ein Spiel und wenn wir das gewinnen, schaut es gut aus. Wir haben alles in der eigenen Hand und sind optimistisch, dass es klappt.”

Frankfurt, Hoffenheim, Freiburg: Wer jubelt beim Saisonfinale? Was meinen Sie? Hier geht’s zum Tabellenrechner…

Darmstadts Bankrotterklärung: Bebou und Beier führen Hoffenheim zum 6:0

Hoffenheim träumt wieder mehr denn je von Europa. Bei einem vor allem in Hälfte eins völlig indisponiertem Absteiger Darmstadt feierte die TSG einen klaren 6:0-Sieg und schob sich in der Tabelle an Freiburg vorbei auf Platz sieben.

Küsschen für die Fans: Maximilian Beier (#14) beim Torjubel.

Küsschen für die Fans: Maximilian Beier (#14) beim Torjubel.

IMAGO/Jan Huebner

Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht musste gegenüber dem 0:3 in Wolfsburg auf Zimmermann (Gelb-Sperre) verzichten und beorderte Andreas Müller zudem auf die Bank. Neu dabei waren Jannik Müller und Honsak. Auf der Gegenseite setzte Hoffenheims Coach Pellegrino Matarazzo auf Kontinuität und schickte dieselbe Elf ins Rennen, die in der Vorwoche ein 1:1 gegen Leipzig geholt hatte.

Die Darmstädter Hoffnungen, ihre desaströse Negativserie von zuletzt sechs Heimniederlagen nacheinander endlich zu beenden, hatten sich im Grunde schon nach sechs Minuten erledigt. So lange hatte es gedauert, ehe die TSG 2:0 führte – und beide Treffer waren auf die gleiche Art und Weise gefallen: ein Tiefenpass, ein schneller Stürmer und aus die Maus.

Hoffenheim legt Blitzstart hin

Das 1:0 erzielte der wunderbar von Grillitsch geschickte Bebou schon nach zwei Minuten, er umkurvte im Eins-gegen-eins Brunst und traf ins leere Tor. Das 2:0 markierte dann Beier, der durfte aber erst nach VAR-Check jubeln, weil Schiedsrichter Florian Badstübner zunächst auf Abseits entschieden hatte (6.).

Bundesliga – 33. SPieltag

Die Vorlage zum 2:0 kam übrigens von Kaderabek, der wiederum in der 22. Minute, wie könnte es auch anders  gewesen sein, nach einem Tiefenpass selbst traf – das 3:0 erzielte der Schienenspieler aus extrem spitzem Winkel und unter Mithilfe des linken Innenpfostens.

Zu diesem Zeitpunkt stand den Lilien das Wasser bereits bis zum Hals, der SVD wirkte konsterniert, brachte kaum ein Bein auf den Boden und kassierte nach Kramaric-Ecke und Kabak-Kopfball alsbald das 0:4 (26.).

Konsternierte Darmstädter ergeben sich

Die Würfel waren da bereits gefallen, in der Folge verflachte die Partie zusehends. Darmstadt war schon um Schadensbegrenzung bemüht, während die spielerisch klar besseren Hoffenheimer den Ball im Verwaltungsmodus immer wieder zirkulieren ließen. Das Spiel plätscherte folglich eine ganze Zeit lang weitgehend ereignislos vor sich hin.

Kurz vor der Halbzeit schnürte Beier dann aber seinen Doppelpack – und das unter tatkräftiger Mithilfe der Darmstädter, die bei einem TSG-Konter im Grunde nicht mehr als Begleitpersonal waren und nur zuschauten, wie Bebou sträflich frei im offensiven Mitteld Beier schickte und dieser dann Brunst keine Chance ließ (44.).

Hoffenheim macht was für die Tordifferenz

Strahlemann: Ihlas Bebou (re.) beim Torjubel.

Strahlemann: Ihlas Bebou (re.) beim Torjubel.
IMAGO/Jan Huebner

Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel. Darmstadt reagierte, Hoffenheim kontrollierte, agierte und machte das halbe Dutzend voll: Bebou vernaschte Nürnberger im Strafraum und schnürte mit einem präzisen Schuss ins lange Eck ebenfalls einen Doppelpack (51.). Für Nürnberger war die Partie kurz darauf gelaufen, der 24-Jährige musste mit einer Schulterverletzung raus (56., Holtmann kam).

Hoffenheim benötigte noch ein Tor, um mit Blick auf das Fernduell gegen Eintracht Frankfurt beim Saisonfinale nicht mehr auf die Tordifferenz schauen zu müssen. Dementsprechend gingen die Gäste die Sache weiterhin konzentriert an. Kramaric (65., 78.), Akpoguma (70.) und dem eingewechselten Jurasek (76.) war das 7:0 aber nicht mehr gegönnt. Auf der Gegenseite blieb den Hausherren der Ehrentreffer verwehrt, weil Seydel in der Nachspielzeit sein Bein zu hoch genommen hatte (90.+2).

So blieb es beim 6:0, durch das die TSG nicht nur ihre Auswärtsserie von zuvor vier Niederlagen nacheinander beendete, sie schob sich darüber hinaus in der Tabelle an Freiburg vorbei und ist nun Siebter. Der Platz berechtigt auf jeden Fall für die Teilnahme an der Conference League, könnte aber auch für die Europa League reichen, wenn Bayer 04 Leverkusen das Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern oder Borussia Dortmund das Champions-League-Finale gegen Real Madrid gewinnt.

Das ist aber noch Zukunftsmusik, zunächst gilt es noch, die Liga sauber zu Ende zu bringen – und da steht am kommenden Samstag (15.30 Uhr) das schwierige Heimspiel gegen den FC Bayern München auf dem Programm. Der SV Darmstadt 98 verabschiedet sich zur gleichen Zeit mit einem Gastspiel in Dortmund aus der Bundesliga.

Frankfurt, Hoffenheim, Freiburg: Wer jubelt beim Saisonfinale? Was meinen Sie? Hier geht’s zum Tabellenrechner…

Darmstadts Bankrotterklärung: Bebou und Beier führen Hoffenheim zum 6:0

Hoffenheim träumt wieder mehr denn je von Europa. Bei einem vor allem in Hälfte eins völlig indisponiertem Absteiger Darmstadt feierte die TSG einen klaren 6:0-Sieg und schob sich in der Tabelle an Freiburg vorbei auf Platz sieben.

Küsschen für die Fans: Maximilian Beier (#14) beim Torjubel.

Küsschen für die Fans: Maximilian Beier (#14) beim Torjubel.

IMAGO/Jan Huebner

Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht musste gegenüber dem 0:3 in Wolfsburg auf Zimmermann (Gelb-Sperre) verzichten und beorderte Andreas Müller zudem auf die Bank. Neu dabei waren Jannik Müller und Honsak. Auf der Gegenseite setzte Hoffenheims Coach Pellegrino Matarazzo auf Kontinuität und schickte dieselbe Elf ins Rennen, die in der Vorwoche ein 1:1 gegen Leipzig geholt hatte.

Die Darmstädter Hoffnungen, ihre desaströse Negativserie von zuletzt sechs Heimniederlagen nacheinander endlich zu beenden, hatten sich im Grunde schon nach sechs Minuten erledigt. So lange hatte es gedauert, ehe die TSG 2:0 führte – und beide Treffer waren auf die gleiche Art und Weise gefallen: ein Tiefenpass, ein schneller Stürmer und aus die Maus.

Hoffenheim legt Blitzstart hin

Das 1:0 erzielte der wunderbar von Grillitsch geschickte Bebou schon nach zwei Minuten, er umkurvte im Eins-gegen-eins Brunst und traf ins leere Tor. Das 2:0 markierte dann Beier, der durfte aber erst nach VAR-Check jubeln, weil Schiedsrichter Florian Badstübner zunächst auf Abseits entschieden hatte (6.).

Bundesliga – 33. SPieltag

Die Vorlage zum 2:0 kam übrigens von Kaderabek, der wiederum in der 22. Minute, wie könnte es auch anders  gewesen sein, nach einem Tiefenpass selbst traf – das 3:0 erzielte der Schienenspieler aus extrem spitzem Winkel und unter Mithilfe des linken Innenpfostens.

Zu diesem Zeitpunkt stand den Lilien das Wasser bereits bis zum Hals, der SVD wirkte konsterniert, brachte kaum ein Bein auf den Boden und kassierte nach Kramaric-Ecke und Kabak-Kopfball alsbald das 0:4 (26.).

Konsternierte Darmstädter ergeben sich

Die Würfel waren da bereits gefallen, in der Folge verflachte die Partie zusehends. Darmstadt war schon um Schadensbegrenzung bemüht, während die spielerisch klar besseren Hoffenheimer den Ball im Verwaltungsmodus immer wieder zirkulieren ließen. Das Spiel plätscherte folglich eine ganze Zeit lang weitgehend ereignislos vor sich hin.

Kurz vor der Halbzeit schnürte Beier dann aber seinen Doppelpack – und das unter tatkräftiger Mithilfe der Darmstädter, die bei einem TSG-Konter im Grunde nicht mehr als Begleitpersonal waren und nur zuschauten, wie Bebou sträflich frei im offensiven Mitteld Beier schickte und dieser dann Brunst keine Chance ließ (44.).

Hoffenheim macht was für die Tordifferenz

Strahlemann: Ihlas Bebou (re.) beim Torjubel.

Strahlemann: Ihlas Bebou (re.) beim Torjubel.
IMAGO/Jan Huebner

Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel. Darmstadt reagierte, Hoffenheim kontrollierte, agierte und machte das halbe Dutzend voll: Bebou vernaschte Nürnberger im Strafraum und schnürte mit einem präzisen Schuss ins lange Eck ebenfalls einen Doppelpack (51.). Für Nürnberger war die Partie kurz darauf gelaufen, der 24-Jährige musste mit einer Schulterverletzung raus (56., Holtmann kam).

Hoffenheim benötigte noch ein Tor, um mit Blick auf das Fernduell gegen Eintracht Frankfurt beim Saisonfinale nicht mehr auf die Tordifferenz schauen zu müssen. Dementsprechend gingen die Gäste die Sache weiterhin konzentriert an. Kramaric (65., 78.), Akpoguma (70.) und dem eingewechselten Jurasek (76.) war das 7:0 aber nicht mehr gegönnt. Auf der Gegenseite blieb den Hausherren der Ehrentreffer verwehrt, weil Seydel in der Nachspielzeit sein Bein zu hoch genommen hatte (90.+2).

So blieb es beim 6:0, durch das die TSG nicht nur ihre Auswärtsserie von zuvor vier Niederlagen nacheinander beendete, sie schob sich darüber hinaus in der Tabelle an Freiburg vorbei und ist nun Siebter. Der Platz berechtigt auf jeden Fall für die Teilnahme an der Conference League, könnte aber auch für die Europa League reichen, wenn Bayer 04 Leverkusen das Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern oder Borussia Dortmund das Champions-League-Finale gegen Real Madrid gewinnt.

Das ist aber noch Zukunftsmusik, zunächst gilt es noch, die Liga sauber zu Ende zu bringen – und da steht am kommenden Samstag (15.30 Uhr) das schwierige Heimspiel gegen den FC Bayern München auf dem Programm. Der SV Darmstadt 98 verabschiedet sich zur gleichen Zeit mit einem Gastspiel in Dortmund aus der Bundesliga.

Frankfurt, Hoffenheim, Freiburg: Wer jubelt beim Saisonfinale? Was meinen Sie? Hier geht’s zum Tabellenrechner…

Fudalla leitet ein: Leipzig schlägt Hoffenheim, die TSG verpasst die Königsklasse

Zum Auftakt des 21. Spieltags in der Frauen-Bundesliga schlug RB Leipzig die TSG Hoffenheim, die damit Platz 3 nicht mehr erreichen kann und somit die Champions League verpasst.

Vanessa Fudalla trifft per Kopf zum 1:0 für Leipzig.

Vanessa Fudalla trifft per Kopf zum 1:0 für Leipzig.

IMAGO/Beautiful Sports

Die Königsklasse findet nächstes Jahr wieder ohne die TSG Hoffenheim statt, die sich bei Aufsteiger RB Leipzig eine 0:2-Niederlage leistete.

“Wir konzentrieren uns auf unser Spiel”, erklärte Stephan Lerch mit Blick auf Frankfurt und Platz drei vor dem Spiel in Leipzig. “Wir wollen unsere Leistung auf den Platz bringen.” Die TSG konnte die Vorgabe ihres Trainers aber nicht umsetzen. RB hatte von Beginn mehr Spielkontrolle, die besseren Chancen und ging schnell in Führung. Tufekovic konnte sich bei einem Starke-Versuch noch auszeichnen, bei Fudallas Kopfball nach einer Ecke war die TSG-Torhüterin aber machtlos.

Janssens meldete den Favoriten im Spiel an (19.), die Kraichgauerinnen brachten den Ball auch im Tor unter. Corley, die stark vorbereitet hatte, stand dann aber beim Abschluss im Abseits (24.). Zudem folg Krumbiegels Kopfball um Zentimeter vorbei (34.).

Starke und Krug zerstören TSG-Träume endgültig

Auch im zweiten Durchgang erwischte RB den besseren Start, Andrade ließ zwei Möglichkeiten liegen (49., 52.). Von der TSG kam wenig, Leipzig dagegen erhöhte kurz nach einem Hoffenheimer Dreifachwechsel in der 64. Minute durch Starke, die von Larsson bedient zum 2:0 traf. Als Krug die Kugel mit vollem Risiko nach einer Ecke sehenswert zum 3:0 in die Maschen drosch (79.), war die Partie entschieden.

Für Hoffenheim bedeutet die Niederlage das Ende der Champions-League-Träume, denn bei nur noch einem Spiel und einem Rückstand von vier Zählern auf Frankfurt, ist Rang 3 nicht mehr zu erreichen. Leipzig dagegen, seit fünf Spielen ungeschlagen ist, hat sich mit dem dritten Sieg in Folge im Tabellenmittelfeld festgesetzt und mit dem Abstieg nichts zu tun.

Erneuter Ausfall? Weghorst plagt ein Infekt

Nachdem Wout Weghorst Hoffenheim zuletzt aus familiären Gründen fehlte, plagt sich der Angreifer jetzt mit einem Infekt herum. Sein Einsatz gegen Darmstadt ist fraglich.

Hoffenheims Stürmer Wout Weghorst könnte erneut ausfallen.

Hoffenheims Stürmer Wout Weghorst könnte erneut ausfallen.

IMAGO/Nordphoto

Das ansehnliche Unentschieden gegen RB Leipzig (1:1) am vergangenen Freitag musste Hoffenheims Angreifer Wout Weghorst sausen lassen. Die Familie genießt logischerweise Priorität. Ein erneutes Fehlen am kommenden Sonntag beim Tabellenschlusslicht stand nicht zur Debatte. Doch jetzt macht dem Angreifer, der in 26 Einsätzen in dieser Bundesligasaison sieben Treffer erzielt und weitere vier vorbereitet hat, auch noch ein Infekt zu schaffen.

Der Niederländer musste in der bisherigen Trainingswoche kürzertreten. Während die Kollegen sich auf die Partie im Süden Hessens vorbereiten, drehte Weghorst zum Beispiel heute im Individualtraining einsam seine Runden. Der Blick auf die zusätzlichen Tage bis zum Sonntagnachmittag nährt allerdings die Hoffnung, dass es für den Niederländer zumindest für einen Kaderplatz in Darmstadt reichen könnte.

Die Frage, ob der Nationalspieler selbst bei kompletter Fitness gestartet wäre, kann sowieso nur Trainer Pellegrino Matarazzo beantworten. Die gute Leistung der Mannschaft als Ganzes gegen den Tabellenvierten aus Leipzig spräche eher dagegen. Die Darbietungen der beiden Spitzen Ihlas Bebou und Maximilian Beier, die beim 1:1 Licht und Schatten boten, eher dafür. Es wird eine knappe Entscheidung: Sollte sich Weghorst nicht rechtzeitig zurück ins Mannschaftstraining sowie fit und einsatzbereit melden, dürfte das Duo wieder beginnen.

Matarazzo-Jubiläum

Matarazzo selbst steht gegen Darmstadt vor seinem 50. Pflichtspiel als TSG-Trainer und hofft mit einem 18. Sieg bei neun Remis und 23 Niederlagen mit seiner Mannschaft im Rennen um einen internationalen Startplatz bleiben zu können. Ein Remis, wie in der Hinrunde, als man sich mit 3:3 getrennt hat, würde für den Klub aus dem Kraichgau ebenfalls eine runde Zahl bedeuten. Über die man sich allerdings sicher nicht freuen würde. In 542 Bundesligaspielen spielte die TSG bisher 149-mal remis. Dazu kommen 191 Siege und 202 Niederlagen.

George Moissidis