Double perfekt: Hoffenheims U 19 schlägt Dortmund und ist Deutscher Meister

Die U 19 der TSG Hoffenheim ist Deutscher Meister und sichert sich damit als erstes Team in dieser Altersklasse das Double. In einem offenen Finale gegen Dortmund hatte auch der BVB gute Chancen, doch am Ende setzte sich die spielerische Klasse der TSG durch.

Hoffenheims Jubel nach dem 2:1 durch Florian Micheler.

Hoffenheims Jubel nach dem 2:1 durch Florian Micheler.

IMAGO/Avanti

Dortmund, das mit Kabar und Brunner mit zwei U-17-Welt- und Europameistern in den eigenen Reihen begann, hatte mit der TSG noch eine Rechnung offen. In der ersten Runde des DFB-Junioren-Pokals hatte es für den BVB eine 0:6-Klatsche gegeben. Das U-19-Finale sollte nun der perfekte Zeitpunkt für eine Revanche werden.

Mit der im Vergleich zu den Halbfinalsiegen gegen Gladbach unveränderten TSG Hoffenheim wartete allerdings eine sehr spielstarke Mannschaft auf Dortmund, die dies in der ersten Hälfte auch gleich unter Beweis stellte: Zwar hatte der BVB durch Herrmann die erste gute Chance der Partie (8.), nach einer knappen Viertelstunde kam die TSG allerdings dann besser rein und trat selbst offensiv in Erscheinung.

Moerstedt schießt Hoffenheim in Führung

Mit der ersten eigenen nennenswerten Möglichkeit gingen die Hoffenheimer in Führung: Moerstedt köpfte nach einer Freistoßflanke von Micheler zum 1:0 ein (20.). Da sich die Dortmunder von dem Rückstand kaum verunsichert zeigten, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit zwei Teams, die den Weg nach vorne suchten.

Brunner netzt zweimal, ein Tor zählt

Während die TSG meist mit Ballbesitzfußball Möglichkeiten kreierte, wurden die Dortmunder immer wieder mit schnellen Gegenstößen gefährlich: Bei Hoffenheim verpasste Poler in der 35. Minute das 2:0, beim BVB stand der auffällige Brunner immer wieder im Mittelpunkt: In der 29. Minute zählte sein Treffer aufgrund einer Abseitsposition nicht, kurz vor der Pause setzte er sich dann gegen Frees durch und schob zum Ausgleich ein (45.+2).

Auch nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer in Oberhausen ein Spiel mit offenem Visier. Es war viel Tempo drin, Chancen gab es weiterhin auf beiden Seiten, doch die Keeper Lade und Lisewski waren stets hellwach und parierten mehrfach klasse.

Hennrichs Freistoß bringt die TSG auf die Siegerstraße

In der 67. Minute sorgte Hoffenheim mit einem Geniestreich für die erneute Führung: Hennrich übernahm bei einem Freistoß aus rund 17 Metern die Verantwortung und setzte die Kugel traumhaft ins linke Eck.

In der Schlussphase kämpften die Dortmunder nochmal gegen die drohende Niederlage an und schnürten Hoffenheim in einigen Phasen in der eigenen Hälfte ein. Doch der Sturmlauf sollte nicht mehr zum Torerfolg führen. Der entscheidende Treffer fiel nämlich auf der anderen Seite: Nach Zuspiel von Micheler setzte Makanda die Kugel zum 3:1 ins linke Eck (86.) und machte damit alles klar: Nach dem Pokalsieg krönte die TSG die grandiose Saison auch noch mit der Deutschen Meisterschaft.

Moerstedt schießt dezimierte Hoffenheimer gegen Freiburg zum Junioren-Pokalsieg

Die TSG 1899 Hoffenheim hat sich in einer hart umkämpften Partie gegen den SC Freiburg zum Junioren-Pokalsieger gekrönt. Insbesondere die Schlussphase und auch die Verlängerung hatten es dabei in sich.

Jubel bei der TSG Hoffenheim nach dem Treffer zum 3:2 durch Max Moerstedt (2. v. re.).

Jubel bei der TSG Hoffenheim nach dem Treffer zum 3:2 durch Max Moerstedt (2. v. re.).

IMAGO/Schüler

Die Vorzeichen schienen eigentlich klar. Die TSG Hoffenheim ist eine der dominierenden Mannschaft im deutschen Jugendfußball, setzte sich erst vor kurzen mit einer Gesamtbilanz von 10:2 im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft gegen Mönchengladbach durch. Freiburg dagegen, das nach dem Abstieg aus der Bundesliga die Oberliga nach Belieben dominiert hatte (26 Spiele, 25 Siege, ein Remis – Torverhältnis 101:14), galt als Außenseiter, war jedoch mit einigen Spielern bestückt, die bereits zahlreiche Spiele in Liga drei bei der U 23 der Freiburger absolviert hatten.

Beim SC nahm Trainer Bernhard Weis im Vergleich zum 3:1-Halbfinal-Erfolg gegen Schalke drei Wechsel vor. Jantunen, Steinmann und Tober begannen anstelle von Katz, Afuetozia und Manzambi (Rotsperre). Sein Gegenüber Tobias Nubbenmeyer veränderte seine Startelf nach dem 2:1-Habfinalerfolg gegen Mainz einmal: Strobl startete anstelle von Erdal.

Poller kontert Catak-Elfmeter

Die Freiburger begannen forsch, hatten durch Catak den ersten Abschlussversuch der Partie (6.). In der Folge wurde es direkt hitzig zwischen den Akteuren beider Seiten, bevor sich auch die TSG durch U-17-Weltmeister Moerstedt erstmals vor dem gegnerischen Tor zeigte (14.). Vier Minuten später wurde Freiburgs-Catak im Strafraum von Dagdeviren zu Fall gebracht, der sehr risikoreich in den Zweikampf grätschte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Sturm zur Führung für den SCF (19.).

Die TSG wurde in der Folge besser. Micheler (24.) und Dagdeviren (36.) konnten den Ball aber nicht im Tor unterbringen. Anders Poller, der in der Anschlussaktion Auge bewies und das Spielgerät gekonnt und platziert im rechten Eck unterbrachte (36.). Freiburg war anschließend immer wieder gut für Kontersituationen, so durch Catak (38., 45.+2) oder den Kopfball an den Pfosten von Amegnaglo (45.).

Freiburgs Tor zählt nicht, Strobl bringt TSG in Front

Nach dem Seitenwechsel musste die TSG gleich einen ersten Aufreger überstehen. Freiburgs Amegnaglo nutze einen Patzer von Lade, der Treffer zählte jedoch nicht, weil Flankengeber Tober vermeintlich im Abseits stand (49.). Wohl eine falsche Entscheidung, den VAR gibt es bei den Junioren jedoch nicht. Ansonsten war die TSG die spielbestimmende Mannschaft, was sich zunächst auch in den Chancen von Makanda (50., 59., 60.) und Micheler (56.) widerspiegelte.

So war auch der Führungstreffer durch Strobl (69.) im Anschluss an einen Eckball zu dem Zeitpunkt verdient. Generell waren es in dieser Phase die Eckbälle, die bei den großgewachsenen Hoffenheimern immer wieder Gefahr entfachten. Freiburg versuchte zu antworten, scheiterte durch Amegnaglo (75.) und Wagner (79.) aber an TSG-Keeper Lade beziehungsweise dem Tornetz. Für die TSG ergaben sich nun Räume, die Makanda (80.), Moerstedt (86.) und Krasniqi (87.) jedoch nicht nutzen konnten.

David Amegnaglo

David Amegnaglo erzielte kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit den umjubelten Ausgleich.
IMAGO/Schüler

So kam es wie es kommen musste. Hoffenheims Schlussmann Lade wollte den Ball wegschlagen, traf dabei aber den anlaufenden und angrätschenden Schulten, von dem der Ball in den Lauf von Amegnaglo sprang, der aus wenigen Metern einschob und die Verlängerung besorgte (90.+2). Aus Freiburger Sicht wurde es aber noch besser, denn der bereits verwarnte Micheler sah in der 90.+4 die Gelb-Rote Karte.

Moersted zum 3:2 – SC-Treffer erneut aberkannt

In der Verlängerung war zunächst nicht zu erkennen, dass die TSG in Unterzahl war. Chancen gab es zunächst keine. So war es ein Strafstoß, der die Hoffenheimer wieder in Führung brachte. U-17-Weltmeister Moerstedt ging nach Foul von Yilmaz zu Boden und verwandelte anschließend selbst zum 3:2 (105.).

Freiburg war nun gezwungen, den Druck zu erhöhen, was die Mannen auch taten. Zum Ende hin wurde es noch einmal turbulent: Der Ball lag nach einer Volley-Abnahme samt ping-pong-artigen Szenen und dem Abstauber von Wagner im Tor der Kraichgauer … der Treffer zählte jedoch nicht, weil der Unparteiische zuvor ein Handspiel gesehen hatte – erneut eine strittige Entscheidung.

So blieb es am Ende beim 3:2 für die TSG, die nun die Chance auf das Junioren-Double hat, denn am 30. Mai wartet das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft gegen den BVB.