Union zieht die Notbremse und beurlaubt Trainer Bjelica

Der 1. FC Union Berlin hat sich von Trainer Nenad Bjelica getrennt. Die Eisernen reagieren damit auf den Negativlauf der vergangenen Wochen. Für ihn übernimmt U-19-Trainer Marco Grote, zusammen mit Sebastian Bönig und Marie-Louise Eta.

Letzter Einsatz für Union Berlin: Nenad Bjelica am Samstag beim Heimspiel gegen Bochum.

Letzter Einsatz für Union Berlin: Nenad Bjelica am Samstag beim Heimspiel gegen Bochum.

IMAGO/Jan Huebner

Vor einigen Wochen war die Tabellensituation für den 1. FC Union Berlin recht komfortabel. Nach dem 26. Spieltag wiesen die Eisernen Mitte März einen Vorsprung von neun Zählern auf den Relegationsplatz auf. Doch aufgrund eines anhaltenden Negativlaufs (ein Sieg aus den vergangenen zehn Spielen) befinden sich der Tabellen-15. wieder mitten im Abstiegskampf. Das einst vorhandene Polster ist auf einen Zähler geschrumpft. Daher hat der Klub nun reagiert und am Montag Trainer Nenad Bjelica entlassen. Für ihn übernimmt zum zweiten Mal in dieser Saison U-19-Trainer Marco Grote als Interimstrainer.

Der kicker hatte bereits am Mittwoch berichtet, dass sich die Wege von Bjelica und Union spätestens nach dem Saisonende trennen werden. Und dass eine vorzeitige Trennung gleichzeitig nicht ausgeschlossen sei. Dieser Fall ist nun eingetreten. Und das, obwohl Dirk Zingler am Sonntag Bjelica noch intensiv den Rücken gestärkt hatte. “Uns berührt nicht, was außerhalb des Klubs geschrieben oder gesagt wird. Bjelica hat unsere volle Unterstützung”, sagte der Präsident. Nur einen Tag später wurde der Trainer entlassen …

Vertrauen in Grote, Dank an Bjelica

“Wir brauchen im Kampf um den Verbleib in der Bundesliga die Kraft des gesamten Vereins und natürlich auch die unserer Mannschaft. Marco Grote und seinem Team trauen wir zu, unsere Spieler wieder an ihre Leistungsgrenze zu führen, um die verbleibenden Partien bis zum Saisonende erfolgreich zu gestalten”, wird Zingler nun in der Pressemitteilung zitiert. “Bei Nenad Bjelica und seinem Team möchte ich mich für die geleistete Arbeit bedanken. Es ist ihnen gelungen, die Mannschaft in einer äußerst schwierigen Situation zu stabilisieren, mit dem Ergebnis, dass wir den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen können.”

Der Kroate hatte erst im November für Vereinslegende Urs Fischer übernommen und Union punktetechnisch zunächst erstmal wieder in die Spur gebracht. Doch nun kämpft Union wieder um den Verbleib in der Bundesliga. Das liegt insbesondere daran, dass nahezu alle Spieler aus dem Kader in den meisten Spielen nicht an ihre Normalform herankommen.

Bönig und Eta unterstützen Grote wieder

Ein gutes Beispiel dafür ist der Auftritt der Berliner beim 3:4 gegen Bochum am Wochenende. In der ersten Hälfte wirkten die Eisernen total verunsichert, leisteten sich enorm viele Fehler im Defensivverhalten. Zwar folgte eine Leistungssteigerung, aber die Niederlage konnte gegen den unmittelbaren Konkurrenten nicht verhindert werden. So musste sich Union noch glücklich schätzen, dass Mainz am Sonntagabend nicht gegen Heidenheim gewann (1:1). Die Köpenicker haben es dadurch weiterhin in der eigenen Hand, den direkten Klassenverbleib zu sichern.

Dafür soll Grote sorgen, der bereits beim 1:1 gegen den FC Augsburg als Interimstrainer an der Seitenlinie stand. Der bisherige U-19-Trainer wird beim so wichtigen Gastspiel beim Tabellenvorletzten 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) von Sebastian Bönig und Marie-Louise Eta unterstützt.

“Wir setzen für unsere Mannschaft noch einmal einen frischen Impuls. Die Spieler wollen mit Union in der Bundesliga bleiben, davon bin ich absolut überzeugt”, sagt Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Profifußball. “Dafür möchten wir ihnen die volle Unterstützung geben und bauen dabei auf ein Trainerteam, das unseren Klub bestens kennt und für diese Aufgabe brennt.”

Jannis Klimburg

Nach Pokal-Finale: So plant Bayer die Titel-Party

Es ist jetzt schon eine phantastische Saison für den neuen Deutschen Meister. Am Tag nach dem DFB-Pokalfinale in Berlin wird Bayer 04 diese in Leverkusen mit seinen Fans feiern. Für die Party in der Arena gibt es 40.000 kostenlose Tickets.

Die Leverkusener Fans werden am 26. Mai in Scharen ihr Team feiern.

Die Leverkusener Fans werden am 26. Mai in Scharen ihr Team feiern.

IMAGO/Schüler

Egal, wie das Finale dieser Saison verläuft: Am Ende wird Bayer 04 und die Fans des Werksklubs etwas Großartiges zu feiern haben. Steht die Mannschaft von Xabi Alonso doch bereits als neuer Deutscher Meister fest. Premiere für die Leverkusener.

Auch in der Europa League hat Bayer die besten Aussichten, das Finale am 22. Mai in Dublin zu erreichen. Geht Leverkusen doch am Donnerstag in der BayArena mit einem 2:0-Vorsprung ins Halbfinal-Rückspiel gegen die AS Rom. Im DFB-Pokal ist die Mannschaft ohnehin im Endspiel in Berlin am 25. Mai der haushohe Favorit gegen den in der 2. Liga noch gegen den Abstieg kämpfenden 1. FC Kaiserslautern.

Nach dieser finalen Partie wird in Leverkusen eine große Party steigen. Auch das Fernsehen ist am Start. Die ARD und der WDR übertragen Teile der Feier im TV.

Nachdem die Mannschaft an jenem Sonntag gegen 13.30 Uhr am Flughafen Köln/Bonn gelandet sein wird, fährt sie im Mannschaftsbus zum Schloss Morsbroich, um sich dort ins Goldene Buch der Stadt Leverkusen einzutragen. Von dort geht es dann in einem Autokorso, dessen genaue Route noch bekannt gegeben wird, mit Cabriolets zur BayArena.

Dort wird bereits ab 13.30 Uhr (Einlass ab 12.30 Uhr) ein Programm ablaufen, bis Xabi Alonso, Florian Wirtz, Granit Xhaka und Co. in der Arena eintreffen. Den Weg ihrer Stars in die BayArena können die Fans in dieser über große Video-Leinwände verfolgen.

Großbild-Leinwände unter der Stelzenautobahn

Für die Titel-Party bietet Bayer 04 rund 40.000 kostenlose Tickets an, deren “Verkauf” in verschiedenen Phasen ab dem 7. Mai um 12 Uhr über die bekannten Ticket-Verkaufskanäle startet. Für Fans, die keines der Tickets ergattern können, bietet Bayer 04 zudem unter der Stelzenautobahn neben der BayArena über Großbild-Leinwände Bilder vom Korso und der Feier im Stadion mit entsprechendem Rahmenprogramm auch für Familien an.

Nur eine Sache ist noch nicht klar, nämlich wie viele Titel Bayer 04 mit seinen Fans am 26. Mai feiern kann …

Stephan von Nocks

Bei Streichs letztem Heimspiel in Freiburg: “Keine Ausreden, es ist ein Pflichtsieg”

Der SC Freiburg will im letzten Heimspiel gegen Heidenheim Geschenke verteilen: Christian Streich einen Erfolg zum Abschied und sich selbst mit drei Punkten den nächsten Schritt Richtung Europapokal.

Ein letztes Mal am gewohnten Platz: Christian Streich steht vor seinem letzten Heimspiel in Freiburg.

Ein letztes Mal am gewohnten Platz: Christian Streich steht vor seinem letzten Heimspiel in Freiburg.

IMAGO/Steinsiek.ch

Im Rennen um die Europapokalplätze sind zahlreiche Klubs auf die Zielgerade eingebogen. Doch dort geht den meisten die Luft aus. Dass der SC Freiburg trotz nur eines Sieges und in Summe fünf Punkten aus den vergangenen fünf Spielen noch immer auf Platz 7 steht, ist wahrlich keine Auszeichnung für die Konkurrenz. Die Punkteausbeute von Eintracht Frankfurt (4) und dem FC Augsburg (3) hat in diesem Zeitraum noch weniger Europokalniveau. Nach drei Siegen in Serie darf sich daher selbst der bis vor kurzem abstiegsbedrohte VfL Wolfsburg bei nur zwei Punkten Rückstand auf Platz 8 wieder berechtigte Hoffnungen machen.

Speziell in Freiburg gehen einige Spieler auf dem Zahnfleisch. Die zahlreichen Ausfälle in dieser Saison verbunden mit nun schon 44 Pflichtspielen machen sich bemerkbar. “Der ein oder andere kämpft mit seinen Kräften”, betonte Christian Streich nach dem 0:0 in Köln nochmal. “Man merkt natürlich, dass viele Spieler bei uns sehr viele Spiele in den Knochen haben, weil wir viele Verletzte hatten”, erwähnte auch Kapitän Christian Günter.

Das 192. und letzte Heimspiel

Doch das Ende ist in Sicht und an Motivationen sollte es nicht mangeln, wie Günter klar machte: “Wir haben viele Gründe, jetzt wirklich alles reinzulegen. Das ist das letzte Heimspiel des Trainers. Wir haben die Chance, international zu spielen. Was will man mehr? Wir werden alle Kräfte bündeln.”

Fraglos wird es am kommenden Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den 1. FC Heidenheim sehr emotional werden. Zum 386. und zugleich vorletzten Mal wird Christian Streich bei einem Bundesligaspiel an der Seitenlinie stehen. Es wird sein 192. und letztes Heimspiel sein. Ein Sieg gegen den Aufsteiger könnte schon gleichbedeutend mit der sicheren Teilnahme am Europapokal sein. Ob der siebte Platz für die Europa League oder die Conference League reichen wird, entscheidet sich erst mit dem Pokalfinale zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Kaiserslautern. Ein Sieg der Werkself führt zum besseren Ausgang.

Ein Endspiel um die Klasse wäre “schrecklich”

Wir werden “Kräfte sammeln, nicht zu viel trainieren und dann ein richtig gutes Spiel machen gegen Heidenheim” kündigte der Trainer an. Auch wenn sich das in Streichs Auftreten nicht immer zeigt, kann er der aktuellen Situation mit einer gewissen Entspannung begegnen. Es geht schließlich “nur” um Europa: “Es wäre ganz, ganz schrecklich, wenn es ein Endspiel um den Klassenerhalt wäre. Ich bin sehr glücklich darüber.”

Das Restprogramm des SC Freiburg

Nach sieben sieglosen Spielen im eigenen Stadion muss die Wende her, um das sportliche Schicksal nicht in die Hände der Konkurrenz zu legen. Auch Michael Gregoritsch machte in Köln im englischsprachigen Interview bei der “DFL” allen nochmal die Lage deutlich: “Wir müssen dieses Spiel für ihn gewinnen. Und wir müssen es für uns gewinnen. Es gibt keine Ausreden. Wir müssen ihm diesen letzten Sieg zuhause schenken. Es ist ein Pflichtsieg für uns.”

Moritz Kreilinger

Bayerns Trainersuche: Getuschel um Guardiola

Welche neuen Türen gehen in der Trainersuche des FC Bayern auf? An der Säbener Straße fällt auch der Name Pep Guardiola. Was dieser von den Münchnern hält, betonte er gerade erst.

Steht bei Manchester City noch bis Sommer 2025 unter Vertrag: Pep Guardiola.

Steht bei Manchester City noch bis Sommer 2025 unter Vertrag: Pep Guardiola.

IMAGO/News Images

Bei Borussia Dortmund wird in diesen Tagen alles dem Champions-League-Halbfinale untergeordnet. Beim FC Bayern können es sich die Verantwortlichen nicht so leicht machen: Die Trainerfrage drängt nach Ralf Rangnicks völlig unerwarteter Absage immer mehr und begleitet sie auch zum Rückspiel bei Real Madrid an diesem Mittwochabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker).

Mit einer geheimnisvollen Aussage hatte Sportvorstand Max Eberl die Reporter nach der 1:3-Niederlage beim VfB Stuttgart am Samstag bewusst “allein” gelassen: “Im Leben ist es manchmal überraschend: Es gehen Türen zu, du bist maßlos enttäuscht. Und auf einmal gehen Türen auf, bei denen du vor drei Wochen gedacht hast, das ist unmöglich.”

War das eine Finte, um den nächsten Kandidaten nicht als Nummer vier, fünf oder sechs auf dem Wunschzettel der Münchner dastehen zu lassen? Oder ist doch eine große Überraschung beziehungsweise Kehrtwende bei der Trainersuche möglich?

Guardiola hat seine Zelte in München nie ganz abgebrochen

An der Säbener Straße wird getuschelt, dass die Bosse von einer Rückkehr Pep Guardiolas träumen, der nach seinem Abschied 2016 seine Zelte in München nie ganz abgebrochen hat, dort eine Wohnung besitzt und auch immer mal wieder zu Besuch ist. Ob eine solche Rückkehr mehr als ein Traum respektive auch nur im Ansatz realistisch ist, steht auf einem anderen Blatt.

Der Katalane steht bei Manchester City noch bis 2025 unter Vertrag und hat bislang öffentlich keinen Anlass gegeben, daran zu zweifeln, dass er diesen auch erfüllt. Nur einen Verbleib darüber hinaus hatte er vor einem Jahr ausgeschlossen (“Nein, nein, nein, zwei Jahre sind genug”). Mit dem noch amtierenden Champions-League-Sieger ist Guardiola auf Kurs, den Premier-League- und FA-Cup-Titel zu verteidigen.

Guardiola “liebt” den FC Bayern “so sehr”

Erst in der vergangenen Woche hatte der 53-Jährige Stellung zur Trainersuche der Bayern bezogen. “Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, und sie werden sich sicher für den Richtigen entscheiden”, hatte er bei Sky gesagt. “Es geht auch darum, wie sie spielen möchten und welche Spieler sie zur Verfügung haben. Aber Bayern hat die richtigen Ressourcen und Leute in seinen Reihen. Sie haben einen fähigen Vorstand, der die bestmögliche Lösung finden wird”, meinte Guardiola und wünschte seinem Ex-Klub eine solche, “weil ich ihn so sehr liebe. Es war sehr schön in dieser Stadt und ich habe noch immer viele wirklich gute Freunde in München.”

In seinen drei Bayern-Jahren war Guardiola dreimal Meister und zweimal DFB-Pokal-Sieger geworden. “Ich bin bei Bayern gescheitert, weil ich die Champions League nicht gewonnen habe”, hatte er unlängst auf einer Pressekonferenz behauptet.

Frühplaner schlagen wieder zu: Heidenheim verpflichtet Honsak

Der 1. FC Heidenheim hat bereits seinen vierten Neuzugang für die kommende Saison verpflichtet. Mathias Honsak (27) wechselt vom SV Darmstadt auf die Ostalb.

Läuft in der kommenden Saison für Heidenheim auf: Mathias Honsak.

Läuft in der kommenden Saison für Heidenheim auf: Mathias Honsak.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Bereits in den vergangenen Tagen war der Transfer durchgesickert, am Montag machten der SV Darmstadt 98 und der 1. FC Heidenheim den Wechsel dann offiziell: Mathias Honsak bleibt trotz des Darmstädter Abstiegs Bundesligaspieler und läuft künftig für den FCH auf. Wie der Verein von der Ostalb am Montag bekanntgab, erhält der Offensivspieler einen Dreijahresvertrag bis Sommer 2027. Da Honsaks Vertrag bei den Lilien zum 30. Juni ausläuft, kostet er Heidenheim keine Ablöse.

“Mathias hat in den vergangenen Jahren immer wieder unser Interesse geweckt. Wir freuen uns sehr, dass es jetzt mit einer Verpflichtung ab dem kommenden Sommer geklappt hat”, wird Heidenheims Bereichsleiter Sport Robert Strauß in der entsprechenden Vereinsmitteilung zitiert. “Mit Mathias gewinnen wir einen erfahrenen Offensivspieler für uns, der das Potenzial und den Willen besitzt, mit uns gemeinsam den nächsten Schritt in seiner Karriere zu gehen.”

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Die Abstiegsangst geht um: Darum will Union nicht mit Bjelica weitermachen


12:09 Minuten

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Der 27 Jahre alte Österreicher, dessen erste Station in Deutschland eine Leihe zu Holstein Kiel war, wechselte 2019 von RB Salzburg nach Darmstadt, wurde in der 2. Bundesliga direkt zum Stammspieler und feierte 2023 mit den Lilien den Aufstieg. In der nun endenden Bundesligasaison pendelte er zumeist zwischen Startelf und Bank, fiel zudem Anfang des Jahres wochenlang verletzt aus. In 21 Bundesligaspielen kommt er auf ein Tor, eine Vorlage und eine kicker-Durchschnittsnote von 4,21.

“Der FCH hat sich als Verein über viele Jahre stetig weiterentwickelt und steht dabei für seinen ganz eigenen, erfolgreichen Weg”, begründet Honsak selbst seinen Wechsel. “Das hat mich sehr beeindruckt, und umso mehr freue ich mich, künftig ein Teil dessen sein zu dürfen.”

Heidenheim unterstreicht mit dem Wechsel seinen Status als Frühplaner unter den Bundesligisten. Honsak ist bereits der vierte feststehende Neuzugang für die kommende Saison. Zuvor hatte der Aufsteiger bereits die Verpflichtungen von Julian Niehues vom 1. FC Kaiserslautern, Luca Kerber vom 1. FC Saarbrücken und zuletzt Sirlord Conteh vom SC Paderborn bekannt gegeben. Noch kein anderer Bundesligist hat so viele Neuzugänge für die kommende Saison sicher. Leonardo Scienza von Zweitliga-Aufsteiger Ulm soll schon bald der nächste Neue werden.

Nach Sieg als Tribünen-Adler: Hradecky verrät, was Xabi Alonso nicht kann

Geht nicht, gibt’s nicht. Auch mit Xabi Alonso auf der Tribüne siegt Bayer 04 bei Angstgegner Eintracht Frankfurt. Leverkusens Trainer erweist sich als Alleskönner – mit einer Ausnahme.

Coachte in akustischer Abschirmung: Leverkusens Trainer Xabi Alonso bei Eintracht Frankfurt.

Coachte in akustischer Abschirmung: Leverkusens Trainer Xabi Alonso bei Eintracht Frankfurt.

picture alliance/dpa

Mit dem Abpfiff gab es die gebührende Dusche – nicht mit Bier, sondern mit dem Wasser aus den Trinkflaschen der Spieler tauften Granit Xhaka, Robert Andrich und Co. Assistenztrainer Sebastian Parrilla, der beim 5:1-Sieg in Frankfurt seinen Chef Xabi Alonso an der Seitenlinie erfolgreich vertreten hatte.

Hradecky lobt Co-Trainer Parilla

“Ein Teil des Sieges ist auch für Sebastian. Er macht unheimlich viel Arbeit hinter den Kulissen”, band Kapitän Lukas Hradecky nach dem Erfolg an seiner alten Wirkungsstätte den Argentinier explizit mit ein und fügte augenzwinkernd an: “Unbesiegt zu sein als Cheftrainer – darüber, glaube ich, freut er sich auch.”

Parrilla, als Co-Trainer hauptverantwortlich für Standardsituationen und meist noch mehr in der Coaching-Zone unterwegs als Xabi Alonso, kam zu seinem Debüt an der Seitenlinie, weil sein Chef dort wegen einer Gelbsperre nicht aktiv sein durfte. Allerdings führte der spanische Baske dennoch von der Medientribüne aus Regie, wo er neben Videoanalyst Simon Lackmann die Partie verfolgte.

Alonso: “Es war eine total andere Erfahrung”

Mit AirPods in den Ohren hielt der 42-Jährige ständigen Funkkontakt zur Bank. “Es war natürlich eine andere Perspektive, von der Tribüne war der Blick aufs Feld sehr einfach, aber Sebastian, Alberto (Encinas, ebenfalls Co-Trainer, Anm. d. Red.), Marcel (Daum, Co-Trainer Analyse) und David (Thiel, Torwarttrainer) haben es super gemacht, die Spieler viel Verantwortung gezeigt und eine große Antwort gegeben. Ich war ruhig. Es gab kein Problem, nicht als Coach auf der Bank zu sein”, beurteilte Xabi Alonso die ungewohnte Rolle.

Obwohl sich nicht nur die Perspektive für den Trainer änderte. “Die Emotion auf der Tribüne war nicht die gleiche”, erklärte Xabi Alonso, “durch die AirPods habe ich keine Stadiongeräusche gehört. Es war eine total andere Erfahrung.”

Die Distanz zur Mannschaft während der 90 Minuten sah der Spanier aber nicht nur als Nachteil. “Wir haben kommuniziert, was im Spiel nötig ist. Von der Tribüne aus ist das manchmal einfacher zu sehen”, erklärte der Trainer, dem es seine Mannschaft allerdings mit ihrem Auftritt („Die Leistung war komplett“) auch leicht gemacht hatte.

Etwas Schwund musste Xabi Alonso in der Rolle des temporären Tribünen-Adlers, die Berti Vogts im Jahr 2000 als Trainer bei Bayer 04 fest eingeführt hatte, aber doch verzeichnen: Den Treffer von Patrik Schick zum 2:1 kurz vor dem Halbzeitpfiff bekam er visuell nicht mit, weil er sich bereits auf dem Weg in die Katakomben befand, um in der Halbzeit zur Mannschaft zu sprechen.

Den Treffer habe er, gab Xabi Alonso nachher zu, erst in der Kabine gesehen. Dort, wo er auch vor der Partie die Mannschaft auf das Match einstimmen durfte – anders als es bei einer Rot-Sperre gewesen wäre.

Dabei hatte Xabi Alonso auch nochmal auf die jüngste Leverkusener Pleite in Frankfurt, das desaströse 1:5 in seinem zweiten Spiel als Bayer-Coach im Oktober 2022, eindringlich hingewiesen.

“Xabi hat das sogar in seiner Motivationsrede erwähnt”, erzählte Hradecky nachher und verriet, dass der baskische Alleskönner eine Sache offenbar doch nicht beherrscht: “Man merkt bei ihm, er ist ein schlechter Verlierer. Das hat er nicht vergessen. Deswegen waren es auch wichtig, endlich mal drei Punkte von hier mitzunehmen.” Bei den jüngsten fünf Duellen im Waldstadion hatte Bayer immer den Kürzeren gezogen.

Verlieren kann Xabi Alonso also nicht gut. Und seit 48 Spielen hatte er auch nicht die Gelegenheit, sich darin zu üben. Dies soll so bis zum Saisonende weitergehen, wie der Baske unmissverständlich feststellte. Obwohl Bayer 04 bereits als Deutscher Meister feststeht, erklärte der Trainer: “Wir haben noch große Ziele in jedem Wettbewerb – in der Bundesliga, in Europa und im Pokal.”

Stephan von Nocks

Fix: Niemeyer wird Fritz-Nachfolger bei Werder

Peter Niemeyer kehrt zum SV Werder Bremen zurück und beerbt Clemens Fritz als Leiter Profifußball. Preußen Münster hat bereits einen Nachfolger für den Sport-Geschäftsführer gefunden.

Kehrt zurück zum SV Werder: Peter Niemeyer.

Kehrt zurück zum SV Werder: Peter Niemeyer.

IMAGO/Kirchner-Media

Ende Februar war bestätigt worden, dass Clemens Fritz zur neuen Saison die Nachfolge des scheidenden Frank Baumann als neuer Geschäftsführer Fußball beim SV Werder Bremen antritt. Jetzt steht auch fest, wer auf Fritz als Leiter Profifußball folgt: Peter Niemeyer kehrt nach Bremen zurück. Der 40-jährige Ex-Profi, der zwischen 2007 und 2010 insgesamt 56 Mal für Werder auflief, stand noch bis 2025 als Geschäftsführer Sport beim SC Preußen Münster unter Vertrag, der noch um den Aufstieg in die 2. Liga kämpft.

“Peter ist auf dieser Position unser absoluter Wunschkandidat”, wird Fritz in der Werder-Pressemitteilung zitiert. “Menschlich wie fachlich bringt er für die Rolle bei Werder alles mit. Seine Erfahrungen als Spieler, aber auch als Sportchef und Geschäftsführer, werden uns mit Sicherheit weiterhelfen. Er wird sich ab der neuen Saison intensiv um die Belange im Profibereich kümmern, einen engen Austausch mit der Mannschaft, dem Funktionsteam und dem Trainerteam haben und dort Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen. Ich freue mich sehr, dass er sich für Werder entschieden hat.”

Niemeyer: “Hat mich sofort gereizt”

Niemeyer spielte einst gemeinsam mit Fritz für Werder. Nach seinem Karriereende im Jahr 2018 war er zunächst als Leiter der Nachwuchsabteilung beim niederländischen Klub Twente Enschede aktiv, anschließend auch als Trainer der zweiten Mannschaft sowie als Co-Trainer der Profis. 2020 stieg der Ex-Profi als Sportdirektor in Münster ein, nach zwei Jahren folgte die Beförderung in die Geschäftsführung. Beim den Preußen wird Ole Kittner, derzeit Geschäftsführer Marketing, Strategie & Kommunikation, künftig auch für die sportliche Weiterentwicklung der Preußen verantwortlich sein und damit Niemeyer beerben.

“Ich habe viele positive Erinnerungen an Werder, und als der Verein mit der Anfrage auf mich zukam, hat mich das sofort gereizt”, sagt Niemeyer, um den sein bisheriger Arbeitgeber vergeblich kämpfte. “Auch die Konstellation in der Zusammenarbeit mit Clemens war für mich ein ausschlaggebender Punkt. Allerdings war mir in dem gesamten Prozess sehr wichtig, dass wir mit Preußen Münster eine vernünftige Lösung finden, da ich dort auf eine herausragende Zeit mit tollen Leuten zurückblicke, für die ich sehr dankbar bin. Ich habe große Lust auf die neue Aufgabe und habe mich ganz bewusst für diesen Schritt entschieden.”

In Bremen soll Niemeyer an der Seite von Fritz neue Impulse geben. Nach den Abgängen von Eren Dinkci (nach Freiburg) und Nick Woltemade (nach Stuttgart) ist zumindest bei den personellen Planungen für die kommende Saison sicherlich genug zu tun.

Erst Abi-Prüfung, dann Flug nach Paris: Wätjens besonderer Dienstag

Kjell Wätjens Name ist nach dem Bundesliga-Debüt am Samstag in aller Munde. Eigentlich hieß es, dass der 18-Jährige wegen seiner Abiturprüfung nicht beim CL-Rückspiel des BVB in Paris dabei sei. Nun gehört er doch zum Kader.

Spannende Tage für Kjell Wätjen: Bundesligadebüt, Abitur, Champions-League-Halbfinale.

Spannende Tage für Kjell Wätjen: Bundesligadebüt, Abitur, Champions-League-Halbfinale.

IMAGO/RHR-Foto

23 Namen umfasst das Aufgebot von Borussia Dortmund für das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League bei Paris St. Germain an diesem Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker). Überraschend war dabei aber nur einer: der von Kjell Wätjen.

Der 18-Jährige hatte am Samstag beim 5:1-Sieg über den FC Augsburg in der Bundesliga debütiert, mit einem Assist und der kicker-Note 2 auf ganzer Linie überzeugt. “Leider wird er uns am Dienstag nicht zur Verfügung stehen”, hatte BVB-Coach Edin Terzic noch am Samstag lachend gesagt: “Das hat einen einfachen Grund: Da hat er seine Abiturprüfung.”

Das ist auch für ihn eine tolle Erfahrung.

Sebastian Kehl

Diese Pläne haben sich nun aber geändert. Wie die Schwarz-Gelben am Montag bekanntgaben, werde Wätjen am Dienstag nach seiner Prüfung nach Paris nachreisen.

“Er hat eine tolle Geschichte geschrieben, ein tolles Spiel gemacht”, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl vor dem Abflug der restlichen Mannschaft am Montagmorgen. “Er ist im Abistress, die Klausur steht morgen an. Aber wir werden ihn danach nach Paris bringen und er wird morgen dabei sein können. Er wird im Kader sein.”

Spannende Tage also für den Teenager, der in der U-19-Bundesliga absoluter Leistungsträger ist. “Das ist auch für ihn eine tolle Erfahrung”, ergänzte Kehl: “Die hat er sich mehr als verdient.” Auch alle verletzten Spieler würden derweil vor Ort sein, bestätigte der Sportdirektor: “Ja, auch die Jungs werden mit dazukommen. Alle werden unterstützen.”

ManUnited “nah dran” an Sancho

Borussia Dortmund will Jadon Sancho über die Saison hinaus halten. Aber was will Manchester United? Erik ten Hag hat den Leihspieler jedenfalls fest im Blick.

Wie lange noch in Schwarz-Gelb? Jadon Sancho.

Wie lange noch in Schwarz-Gelb? Jadon Sancho.

IMAGO/NurPhoto

Falls am Samstagnachmittag Abgesandte von Manchester United im Signal-Iduna-Park anwesend gewesen sein sollten, erlebten sie zwar, wie Marco Reus noch einmal groß aufspielte im BVB-Trikot, wären aber ansonsten umsonst gekommen: Jadon Sancho wurde vor dem Rückspiel im Champions-League-Halbfinale bei Paris Saint-Germain am Dienstagabend (21 Uhr) 90 Minuten lang geschont und war damit Zuschauer beim Dortmunder 5:1-Sieg gegen den FC Augsburg.

In jedem Fall haben die Red Devils Sancho fest im Blick. Man sei “nah dran an diesem Prozess”, berichtete Trainer Erik ten Hag vor ManUniteds Premier-League-Gastspiel bei Crystal Palace an diesem Montag (21 Uhr, beide LIVE! bei kicker): “Wir besuchen Spiele – ich würde sagen, nicht alle, aber wir haben schon mehr gesehen, in denen Jadon eine gute Leistung gezeigt hat.” Darunter war auch das Hinspiel gegen PSG (1:0, kicker-Note 2,5).

Außerdem habe man den 24-jährigen Flügelstürmer auch schon persönlich in Deutschland besucht und mit ihm gesprochen, verriet ten Hag, der englischen Medienberichten zufolge aber selbst nicht dabei war. “Wir werden auch weiterhin ständig in Kontakt bleiben.” Schließlich ist Sancho beim englischen Rekordmeister noch bis 2026 vertraglich gebunden.

Kehl: “Vielleicht wird er auch zu Manchester zurückkehren”

Doch wie geht es im Sommer weiter, wenn seine halbjährige Leihe zum BVB ausläuft? Bei ManUnited war Sancho aufs Abstellgleis geraten, nachdem ihn ten Hag aus Leistungsgründen aus dem Spieltagskader gestrichen, Sancho ihn daraufhin indirekt der Lüge bezichtigt und eisern eine Entschuldigung verweigert hatte. “Es gab einen Konflikt, lasst uns erst mal die Saison beenden”, wollte ten Hag keinen neuen Stand zu dieser Thematik preisgeben. “Dieses Thema ist im Moment nicht wichtig. Wir werden sehen, was im Sommer passiert.”

Der BVB will Sancho gerne halten, weiß aber, dass das allein nicht reicht. “Wir werden natürlich alles versuchen”, kündigte Sportdirektor Sebastian Kehl in der Welt an. “Vielleicht haben die (ManUnited-Verantwortlichen, Anm. d. Red.) auch eigene Ideen oder wollen ihn gewinnbringend verkaufen. Vielleicht wird er auch zu Manchester zurückkehren.” Zumal noch nicht endgültig klar zu sein scheint, ob ten Hag denn auch in der neuen Saison noch United betreut.

Kleindienst hakt seine EM-Teilnahme ab – also fast …

Tim Kleindienst ist der Torjäger der Bundesliga-Endphase: Nach seinen Doppelpacks in Stuttgart und gegen die Bayern an den Spieltagen 27 und 28 traf er nun auch zum 1:1 gegen Mainz und steht bei zwölf Saisontoren. Das sorgt beim Aufsteiger für die Frage: Reicht das vielleicht sogar noch für die Heim-EM?

Tim Kleindienst kommt spät in der Saison richtig in Fahrt.

Tim Kleindienst kommt spät in der Saison richtig in Fahrt.

IMAGO/Michael Weber

So viel Einigkeit, das muss am Nachnamen liegen. “Das Kleindienst-Tor, das habt ihr hier wahrscheinlich schon zehnmal in dieser Saison gesehen”, rief Martin Schmidt, der Mainzer Sportdirektor, in der Mixed Zone nach dem Spiel den einheimischen Reportern zu, “es ist irgendwo durch nichts zu verteidigen, weil der Kerl einfach gut ist!” Keine fünf Minuten später sagte Frank Schmidt, der Heidenheimer Trainer, genau das gleiche: “Wenn der Ball so reinkommt, dann ist das gegen Tim nicht mehr zu verteidigen.”

Burkardts Ärger über vergebene Top-Chance

Der gelobte Mann musste schmunzeln, als er wiederum zehn Minuten später vom kicker gefragt wurde, wann genau er denn wisse, dass er ihn einnetzen wird, wenn der Ball in den Sechzehner geflankt wird wie am Sonntag in der 65. Minute von Omar Haktab Traoré. “Wissen tue ich es erst, wenn der Ball im Tor ist, denn am Ende muss ich ihn ja irgendwie noch reinmachen”, gab Kleindienst zu, “mich freut es einfach, dass wir nach Flanken jetzt treffen, denn das war am Anfang der Saison noch nicht so häufig.” Genau das kommt ihm, dem 1,94 Meter großen Kopfballkönner, natürlich entgegen: “Es ist schön, wenn man den Stürmertypen wie mich so einsetzt.”

Nur Undav und Beier trafen öfter als Kleindienst

Einen Stürmertypen wie ihn gibt es im Deutschland der Zwanziger Jahre nicht mehr allzu häufig. Kleindienst ist am Boden wie in der Luft gut anspielbar, beweglich und vor dem Tor einfach das, was du sein musst: ein Knipser. Seine jetzt zwölf Saisontore bringen ihn auf Platz 7 der Bundesliga-Torjägerliste. Im Ranking der Deutschen sind nur Deniz Undav (Stuttgart, 18 Tore) und Maximilian Beier (Hoffenheim, 13) vor ihm, Niclas Füllkrug (BVB) und Marvin Ducksch (Bremen) stehen ebenfalls bei einem Dutzend. Bei den Vorlagen sind die anderen vier alle stärker, hier liegt der Heidenheimer bei vier.

Das wirft natürlich die Frage auf, ob sich Kleindienst, mit 28 im besten Fußballer-Alter, vielleicht sogar noch die Hoffnung machen darf, bei der Heim-EM im Juni dabei zu sein. Eben weil er sich von der aktuellen Form her hinter keinem Konkurrenten verstecken muss? Es war ihm anzusehen, dass ihn diese Frage nicht stört und nicht unangenehm ist, als er da in seinem Heidenheimer Klassenerhalts-T-Shirt so entspannt und gelöst dastand. Er begann sein Statement erst mal realistisch: “Ich glaube eher, dass ich in den Urlaub fliegen werde”, erklärte er, “du hast Deniz Undav, Niclas Füllkrug und Kai Havertz, die im Kader sein werden, und vier wird er jetzt nicht mitnehmen. Dann hätte er mich doch mal früher einladen müssen.” Er – das ist, klar, Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Kleindienst hakt seine EM-Teilnahme also ab, also eigentlich, also fast, denn wo sollte träumen in dieser Saison erlaubt sein, wenn nicht auf der Ostalb? Deshalb fügte er sicherheitshalber noch hinzu: “Natürlich wäre es eine Wahnsinns-Geschichte für mich!” Dabei zu sein bei der EM. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Mit zwölf Toren hat Kleindienst gar nicht gerechnet

Selbst wenn es mit der DFB-Beförderung nichts werden sollte – das mit der Wahnsinns-Geschichte ist Kleindienst sowieso schon gelungen. Der Mann, der den FCH in der 10. Minute der Nachspielzeit des 34. Spieltags 22/23 in Regensburg erst ins Oberhaus schoss, war sich gar nicht sicher, dass es für ihn und sein Team in diesem Oberhaus auch gut laufen würde. Und das, obwohl er mit 25 Treffern als Zweitliga-Top-Torjäger aufgestiegen war. “Es hätte ja auch sein können, ich schieße hier nur zwei Tore. Wir sind ja nur Aufsteiger”, betonte er, “da bin ich umso glücklicher, dass ich jetzt bei zwölf stehe, denn das hatte ich vor der Saison nicht geglaubt.”

Der Traum vom Dreierpack gegen Köln

Und wie viele werden es am Saisonende sein? Die Zahl 15 wirft Kleindienst mal als schönes nächstes Ziel in den Raum, bevor ihm aber einfällt, dass er am nächsten Samstag gelbgesperrt in Freiburg fehlen wird, wofür er sich beim Team entschuldigte: “Das war unnötig.” Also müsste schon ein Dreierpack her im Saisonfinale gegen die dann vielleicht schon abgestiegenen Kölner. Wieder schmunzelt Kleindienst, nicht wegen den Kölnern, sondern weil er sich auch hier den Traum erlaubt. Mit einem breiten Grinsen sagt er: “Das wäre natürlich geil!”

Bernd Salamon