Der SSV Ulm 1846 Fußball schwimmt nach dem Sieg gegen Essen weiter auf der Erfolgswelle. Dennis Chessa freut sich über den Moment, dennoch steht für ihn Demut im Fokus.

Dennis Chessa und der SSV Ulm 1846 Ulm Fußball freuen sich über einen starken Saisonstart.
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Die Ulmer Rückkehr in den Profifußball verläuft weiterhin traumhaft. Auch gegen Rot-Weiss Essen, das vor dem Spiel noch über sieben Stunden ohne Gegentor geblieben war, setzen sich die Spatzen durch (2:1). Auch wenn das Team von Thomas Wörle, wie der Trainer am Mikrofon von “MagentaSport” monierte, das Spiel unnötig spannend gemacht hatte: “Wir haben die Chance, schon früher den Deckel draufzumachen und damit als Sieger festzustehen”. Besonders an Felix Higl dachte der 41-Jährige. Der Stürmer setzte kurz nach dem Anschlusstreffer von RWE den Ball über das leere Tor und wartet somit immer noch auf seinen ersten Pflichtspieltreffer für den neuen Arbeitgeber.
Einen Vorwurf machte sein Trainer dem 26-Jährigen nicht, schließlich war der Neuzugang Teil einer Mannschaft, die Rot-Weiss Essen “sehr, sehr stark wegverteidigt” hatte. So steht nach sieben absolvierten Spielen immer noch erst eine Niederlage bei der Münsterstadt zu Buche, zuletzt wurden sogar vier von fünf Spielen gewonnen. Der SSV Ulm 1846 Fußball steht nach Spieltag sieben auf Platz zwei der Drittliga-Tabelle, damit hatten wohl nur die wenigsten gerechnet.
Durch die Tugenden zum Erfolg
Auch bei der Ulmer Lebensversicherung, Dennis Chessa (kicker-Durchschnittsnote 2,08), schwang im Unterton etwas Überraschung über den gelungenen Saisonstart mit: “Man glaubt immer an sich. Ich habe schon gewusst, dass wir gut Fußball spielen können”, sagte der Doppeltorschütze des Spiels gegen Essen, aber “natürlich hat man Respekt vor der neuen Liga und vor den neuen Mannschaften gehabt. Da ist schon mehr Tempo sowie Qualität drinnen.”
Mit dementsprechend viel Demut gehen die Spatzen auch mit der aktuellen Situation um: “Als Underdog jedes Spiel Vollgas geben. Erstmal gut stehen, in die Zweikämpfe gehen und dann über das Spielerische kommen”, ändert sich für den 30-Jährigen auch in Zukunft nichts an der Herangehensweise, steht doch der Klassenerhalt im Vordergrund. Trotzdem kann das Team und vor allem auch Chessa den Moment genießen: “Jetzt ist es so wie es ist – und wir sind froh.”
Zeit, um sich auf dem Erfolg auszuruhen, bleibt jedenfalls keine, denn nach über 20 Jahren im Amateurfußball ist für die Ulmer jedes Spiel in der 3. Liga etwas Besonderes. “Wir haben uns letztes Jahr wirklich lange den “A” aufgerissen, um in der Liga zu sein und wir genießen es gerade. Es macht einfach nur Spaß”, stellte der gebürtige Günzburger klar.