Viktoria Berlin: Vier Gründe für Rang vier

Ein Team der Stunde in der Regionalliga Nordost ist Viktoria Berlin. Was sind die Gründe für den doch überraschenden Erfolg in dieser Saison – und wie steht es um die Zukunft des Cheftrainers?

Einer der Gründe des Erfolgs: Coach Semih Keskin.

Einer der Gründe des Erfolgs: Coach Semih Keskin.

IMAGO/Picture Point

Regionalliga Nordost

Seit fünf Partien (vier Siege, ein Remis) ist Viktoria Berlin bereits ungeschlagen und damit die Mannschaft der Stunde in der Regionalliga Nordost. Insgesamt holten die Berliner in dieser Phase der Saison 13 von 15 möglichen Punkten, halten sich als Tabellenvierter weiter auf Schlagdistanz zum Spitzentrio und wahrten so die minimale Chance auf die Meisterschaft. “Wir sind aber weiter realistisch, schauen nur von Spiel zu Spiel”, sagt Viktoria-Trainer Semih Keskin. Doch was sind die Gründe für den überraschenden Erfolg der Himmelblauen in der Saison 2023/24?

Die Kaderzusammenstellung

Auch aufgrund des Budgets konnte der Klub aus dem Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf vor der laufenden Saison nicht auf große Einkaufstour gehen. Die erfahrenen Neuzugänge wie Nicolas Hebisch (34) oder Rückkehrer Lucas Falcao (24) sollten den jungen Talenten wie Oleg Skakun (19), Aidan Liu (19), Metehan Yildirim (19) oder auch Diren-Mehmet Günay (20) auf dem Weg in Richtung Profifußball helfen. Mit 22,6 Jahren sind die Berliner die drittjüngste Mannschaft in der Staffel.

“Wir mussten vor der Saison 17 Abgänge verkraften, haben viele junge Spieler geholt. Der Arbeitswille der Mannschaft im Training ist überragend, und wir haben eine gute Entwicklung genommen”, so Keskin. Dazu reagierte die sportliche Führung im Winter mit klugen Transfers, als etwa Iba May (25) und Laurenz Dehl (22) von Austria Klagenfurt (Bundesliga Österreich) ausgeliehen wurden und zusätzlich Qualität brachten.

Der Teamzusammenhalt

Der Tabellenvierte tritt als Mannschaft auf, wo ein Spieler für den anderen einsteht und auch manchmal dessen Fehler auf dem Feld ausbügelt. “Wir haben eine gute Harmonie”, so der Viktoria-Coach. “Alle Spieler gehen immer ans Limit und treten zudem als Einheit auf. Grundsätzlich legen alle eine gute Arbeitsmoral an den Tag.” Zudem ist die Fluktuation im Personal aufgrund des kleinen Kaders nicht sehr groß, die Abläufe sind allen Spielern bekannt. So setzte Keskin bisher lediglich 24 verschiedene Akteure ein.

Die defensive Stabilität

34 Gegentore kassierten die Berliner in den 30 absolvierten Partien bisher. Dies macht 0,89 Gegentreffer pro Spiel. In 13 Matches bekam die Viktoria nicht ein Gegentor. Besser ist nur der BFC und der Greifswalder FC mit 14 Partien ohne ein Gegentor. Zudem gerieten die Himmelblauen lediglich in elf Partien in Rückstand. Und die sieben Niederlagen bedeuten den viertbesten Wert der Staffel. Zumal die Berliner in der Winterpause Stammkeeper Maximilian Kinzig (20) an den 1. FSV Mainz 05 II verloren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten erwies sich aber Nachfolger Florian Horenburg (22) als guter Nachfolger und spielte sich immer besser mit der Viererkette ein.

Der Trainer

Der 35 Jahre alte Keskin, der bevorzugt im 4-2-3-1-System agieren lässt, ist seit 2017 im Verein. Bevor der Berliner zur Spielzeit 2022/23, nach dem Drittliga-Abstieg in der Vorsaison, die Regionalliga-Mannschaft der Himmelblauen übernahm, trainierte Keskin die A-Junioren im Verein. Daher ist ihm die Arbeit mit jungen Talenten vertraut, und einige Akteure aus dem aktuellen Kader kennt Keskin noch aus früheren Zeiten.

Zudem hat der A-Lizenz-Inhaber eine Spielphilosophie entwickelt, die die Mannschaft mitträgt. Doch der Vertrag von Keskin läuft nach der Saison aus und seine Arbeit weckt Begehrlichkeiten – bei anderen Vereinen. “Die Viktoria und ich sind im Austausch und in offenen Gesprächen”, so Keskin, der seine insgesamt 14 Jahre im Verein als “wichtigen Meilenstein” der Karriere betitelt.

Matthias Schütt

Verdiente Pleite: BFC Dynamo unterliegt bei Viktoria Berlin nach Führung

Der BFC Dynamo verpasste am Samstag nach einer schwachen Leistung im Stadtduell beim FC Viktoria Berlin den Sprung an die Tabellenspitze.

Kopfball zum 1:1: Aidan Liu setzt sich im Luftkampf gegen mehrere Gegenspieler durch

Kopfball zum 1:1: Aidan Liu setzt sich im Luftkampf gegen mehrere Gegenspieler durch

IMAGO/Beautiful Sports

MEHR ZUR REGIONALLIGA NORDOST

Der FC Viktoria Berlin und der BFC Dynamo starteten ohne Abtastphase ins Spiel, wobei die Gastgeber in der Anfangsviertelstunde die klar besseren Möglichkeiten verbuchten. Der BFC Dynamo kam allenfalls zu Halbchancen, die Heimelf hingegen zu mehreren guten Gelegenheiten. Dehl scheiterte frei vor Bätge (8.), der auch zwei Minuten später Sieger blieb. In der 14. Minute legte Damelang für Dehl quer, der allerdings die Kugel ans Aluminium drosch. Gefährlich wurde es auch anschließend erst einmal nur für das Gästetor. Bätge präsentierte sich aber weiterhin glänzend aufgelegt und fischte auch Inalers Versuch, der frei zum Abschluss kam, stark aus dem Eck (25.). Anschließend beruhigte sich die Partie. In der 38. Minute gingen die Gäste mehr oder weniger aus dem Nichts in Führung. Ein Einwurf wurde im Strafraum verlängert, die Himmelblauen brachten die Kugel nicht aus der Gefahrenzone und Stockinger staubte ab. Viktoria war um die schnelle Antwort bemüht, aber erneut stand Bätge einem Back-Kopfball im Weg (44.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war aber dann auch der BFC-Schlussmann gegen Lius Kopfball machtlos, der sich im Luftduell gegen mehrere Gegenspieler behauptete und für den 1:1-Pausenstand sorgte.

29. SPIELTAG

Auch nach der Pause kam Viktoria besser aus der Kabine, wieder war für die Gastgeber zunächst aber kein Vorbeikommen an Bätge. In der 55. Minute drehten die Hausherren jedoch die Partie. Dehl setzte sich gleich gegen zwei Gegenspieler durch und platzierte die Kugel diesmal unhaltbar für Bätge. Der Knoten bei der Heimelf war nun geplatzt. Skakun stand nur zwei Minuten nach seiner Einwechselung goldrichtig und erhöhte auf 3:1 (64.). Vom BFC kam anschließend erstaunlich wenig. Einzig Bätge stach weiter heraus, der eine höhere Pleite verhinderte. Drei Minuten vor dem Ende sah dann auch noch Hüther nach einer Notbremse die rote Karte – sein dritter Platzverweis in der laufenden Saison -, der damit den rabenschwarzen Tag des BFC Dynamo perfekt machte. Damit rutschen die Gäste auf Rang 3 ab.

Doppeltes Serien-Ende: Viktoria Berlin kehrt gegen Zwickau in die Erfolgsspur zurück

Entgegen aller Vorzeichen aus der Formtabelle hat Viktoria Berlin am Mittwoch mit purer Dominanz den FSV Zwickau besiegt. Die Sachsen versuchten es mit neuem Torwart, was rückblickend zumindest nicht zu großer Stabilität beigetragen hatte.

Hellwach: Laurenz Dehl erzielte gegen Zwickau ein Abstauber-Tor für Viktoria Berlin

Hellwach: Laurenz Dehl erzielte gegen Zwickau ein Abstauber-Tor für Viktoria Berlin

IMAGO/Matthias Koch

MEHR ZUR REGIONALLIGA NORDOST

Viktoria Berlin ging mit zwei Niederlagen in Folge in das Mittwochs-Duell mit dem FSV Zwickau. Die Schwäne wiederum konnten mit breiter Brust anreisen, hatten sie doch zuletzt zwei Dreier in Folge eingefahren.

FSV-Coach Schmitt nahm dennoch einen Torwart-Wechsel vor, Hiemann verdrängte Leneis auf die Bank. Und der musste in der 5. Minute sofort hinter sich greifen. Kuffour verschätzte sich nach einer Flanke, Damelang nahm den Ball an und platzierte ihm aus halbrechter Position im Tor. Hiemann stand bei diesem Schuss nicht gerade ideal.

Die Berliner blieben am Drücker, Dehl scheiterte in der 13. Minute an der Latte. Danach brachte der FSV mehr Ordnung in seine hintere Reihe, vorne lief aber so gut wie nichts zusammen. Kurz vor der Pause stürmte Hiemann nach einem langen Ball aus seinem Kasten, rannte jedoch mit Senkbeil den eigenen Mitspieler um. Dehl musste den Ball nur noch ins leere Tor schieben, was ihm auch mühelos gelang (43.). Mit 2:0 ging es in die Kabinen.

Nach Wiederbeginn blieb Zwickau harmlos, und auch der FC Viktoria agierte längst nicht mehr so spielfreudig. Ein Fest für Fußballfeinschmecker war die Partie somit überhaupt nicht mehr. Erst in den letzten Minuten kamen die Berliner wieder zu Chancen, Hiemann konnte sich jetzt auch mal auszeichnen und verhinderte weitere Einschläge.

Mit der 0:2-Niederlage reißt die kleine Erfolgsserie des FSV, während sich die Viktoria auf Platz 5 befindet, ohne aber realistische Chancen auf ein Eingreifen ins Aufstiegsrennen zu besitzen.

“Leer”, “zermürbend”, “ein Scheißgefühl” – Viktorias tränenreicher Abstieg

Tor- und tränenreich verabschiedete sich Viktoria Berlin aus der 3. Liga: Nach einer 3:4-Heimniederlage gegen den SV Meppen müssen die Hauptstädter nach nur einer Spielzeit den Gang zurück in die Regionalliga antreten. Ein “Scheißgefühl” für Kapitän Christoph Menz und seine Teamkollegen. Dabei hatte die Saison für den Aufsteiger so vielversprechend begonnen.

Tränen flossen bei Viktoria Berlin nach dem besiegelten Abstieg aus der 3. Liga.

Tränen flossen bei Viktoria Berlin nach dem besiegelten Abstieg aus der 3. Liga.

IMAGO/Werner Scholz

Denn Berlin startete mit Vollgas in die 3. Liga, holte drei Siege zum Auftakt und machte mit zwei 4:0-Erfolgen gegen Braunschweig und Kaiserslautern auf sich aufmerksam. “Ich muss sagen, es war ein sehr sehr anstrengendes Jahr, mit allem, was dazugehört. Mit dem Hoch am Anfang, dann mit dem, wo eigentlich alles klappt, aber wir keine Punkte holen, und dann ab Januar – wie soll ichs erklären”, fasste Björn Jopek am Mikrofon von MagentaSport die Saison aus seiner Sicht zusammen und ergänzte zu den Geschehnissen im Januar: “Gefühlt war das wie wenn man in Filmen immer sagt ‘Schlimmer kanns nicht mehr kommen – und dann kam doch wieder etwas’.”

Viktorias Einbruch im Corona-Winter

Dieses “Etwas” war im Fall von Viktoria Berlin Corona: Der Aufsteiger wurde im Januar schwer von der Pandemie getroffen. Zahlreiche Akteure waren infiziert, mehrfach mussten Spiele abgesagt werden – teils wenige Stunden vor dem Anpfiff. Und auch in der Mannschaft knirschte es: “Keine Vorbereitung, Spieler sind gegangen, neue Spieler sind gekommen, einiges hat nicht gepasst, miteinander, untereinander”, fasste Menz im Rückblick den Corona-Winter zusammen. Training mit sechs oder sieben Spielern und die zahlreichen Englischen Wochen seien große Herausforderungen gewesen. Ende Februar folgte die Trennung von Aufstiegstrainer Benedetto Muzzicato, um neue Impulse zu setzen. Farat Toku übernahm Anfang März, konnte den Abwärtstrend zunächst aber nicht aufhalten.

Spielersteckbrief Menz
Menz

Menz Christoph

Spielersteckbrief Jopek
Jopek

Jopek Björn

Trainersteckbrief Toku
Toku

Toku Farat

3. Liga – Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
1. FC Magdeburg
1. FC Magdeburg
78
2
Eintracht Braunschweig
Eintracht Braunschweig
64
3
1. FC Kaiserslautern
1. FC Kaiserslautern
63

3. Liga – Tabelle

Tabelle 3. Liga

So holten die Berliner in den ersten drei Monaten in 2022 gerade einmal drei Zähler, kassierten in dieser Zeit 26 Gegentore und rutschten von Rang zwölf auf Rang 16 ab. Zwar fing sich das Team im April etwas, ein Problem zog sich laut Jopek aber wie ein roter Faden durch das letzte Saisondrittel: “Wir haben leider immer nur die Punkte geholt gegen die da oben, und in den direkten Duellen war immer irgendwas.” Denn die direkten Duelle im Tabellenkeller gegen Havelse (1:1), Duisburg (0:1) und Würzburg (0:3) konnte die Viktoria allesamt nicht für sich entscheiden.

Menz und Teichmann mit Blick nach vorn

Dass es auch im letzten Saisonspiel gegen den SV Meppen nicht zu einem Sieg reichte, daraus wollte Toku seinen Jungs keinen Vorwurf machen. Sein Team habe “alles reingehauen” und mit gleich drei Aluminium-Treffern habe etwas das Glück gefehlt. Während sich der Trainer gewohnt distanziert zeigte, richtete sich der Blick von Menz nach vorne: “Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr weiterspielen werde – und dann sehen wir uns in zwei Jahren wieder”, möchte der Kapitän dem Verein treu bleiben. Und auch sein Sportdirektor Rocco Teichmann richtete den Blick bereits nach vorne: “Das hat so viel Spaß gemacht, dass wir schon gerne mal wieder dran teilnehmen wollen. Und daran werden wir natürlich mit der jetzigen Erkenntnis arbeiten.”

“Leer”, “zermürbend”, “ein Scheißgefühl” – Viktorias tränenreicher Abstieg

Tor- und tränenreich verabschiedete sich Viktoria Berlin aus der 3. Liga: Nach einer 3:4-Heimniederlage gegen den SV Meppen müssen die Hauptstädter nach nur einer Spielzeit den Gang zurück in die Regionalliga antreten. Ein “Scheißgefühl” für Kapitän Christoph Menz und seine Teamkollegen. Dabei hatte die Saison für den Aufsteiger so vielversprechend begonnen.

Tränen flossen bei Viktoria Berlin nach dem besiegelten Abstieg aus der 3. Liga.

Tränen flossen bei Viktoria Berlin nach dem besiegelten Abstieg aus der 3. Liga.

IMAGO/Werner Scholz

Denn Berlin startete mit Vollgas in die 3. Liga, holte drei Siege zum Auftakt und machte mit zwei 4:0-Erfolgen gegen Braunschweig und Kaiserslautern auf sich aufmerksam. “Ich muss sagen, es war ein sehr sehr anstrengendes Jahr, mit allem, was dazugehört. Mit dem Hoch am Anfang, dann mit dem, wo eigentlich alles klappt, aber wir keine Punkte holen, und dann ab Januar – wie soll ichs erklären”, fasste Björn Jopek am Mikrofon von MagentaSport die Saison aus seiner Sicht zusammen und ergänzte zu den Geschehnissen im Januar: “Gefühlt war das wie wenn man in Filmen immer sagt ‘Schlimmer kanns nicht mehr kommen – und dann kam doch wieder etwas’.”

Viktorias Einbruch im Corona-Winter

Dieses “Etwas” war im Fall von Viktoria Berlin Corona: Der Aufsteiger wurde im Januar schwer von der Pandemie getroffen. Zahlreiche Akteure waren infiziert, mehrfach mussten Spiele abgesagt werden – teils wenige Stunden vor dem Anpfiff. Und auch in der Mannschaft knirschte es: “Keine Vorbereitung, Spieler sind gegangen, neue Spieler sind gekommen, einiges hat nicht gepasst, miteinander, untereinander”, fasste Menz im Rückblick den Corona-Winter zusammen. Training mit sechs oder sieben Spielern und die zahlreichen Englischen Wochen seien große Herausforderungen gewesen. Ende Februar folgte die Trennung von Aufstiegstrainer Benedetto Muzzicato, um neue Impulse zu setzen. Farat Toku übernahm Anfang März, konnte den Abwärtstrend zunächst aber nicht aufhalten.

Spielersteckbrief Menz
Menz

Menz Christoph

Spielersteckbrief Jopek
Jopek

Jopek Björn

Trainersteckbrief Toku
Toku

Toku Farat

3. Liga – Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
1. FC Magdeburg
1. FC Magdeburg
78
2
Eintracht Braunschweig
Eintracht Braunschweig
64
3
1. FC Kaiserslautern
1. FC Kaiserslautern
63

3. Liga – Tabelle

Tabelle 3. Liga

So holten die Berliner in den ersten drei Monaten in 2022 gerade einmal drei Zähler, kassierten in dieser Zeit 26 Gegentore und rutschten von Rang zwölf auf Rang 16 ab. Zwar fing sich das Team im April etwas, ein Problem zog sich laut Jopek aber wie ein roter Faden durch das letzte Saisondrittel: “Wir haben leider immer nur die Punkte geholt gegen die da oben, und in den direkten Duellen war immer irgendwas.” Denn die direkten Duelle im Tabellenkeller gegen Havelse (1:1), Duisburg (0:1) und Würzburg (0:3) konnte die Viktoria allesamt nicht für sich entscheiden.

Menz und Teichmann mit Blick nach vorn

Dass es auch im letzten Saisonspiel gegen den SV Meppen nicht zu einem Sieg reichte, daraus wollte Toku seinen Jungs keinen Vorwurf machen. Sein Team habe “alles reingehauen” und mit gleich drei Aluminium-Treffern habe etwas das Glück gefehlt. Während sich der Trainer gewohnt distanziert zeigte, richtete sich der Blick von Menz nach vorne: “Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr weiterspielen werde – und dann sehen wir uns in zwei Jahren wieder”, möchte der Kapitän dem Verein treu bleiben. Und auch sein Sportdirektor Rocco Teichmann richtete den Blick bereits nach vorne: “Das hat so viel Spaß gemacht, dass wir schon gerne mal wieder dran teilnehmen wollen. Und daran werden wir natürlich mit der jetzigen Erkenntnis arbeiten.”

“Leer”, “zermürbend”, “ein Scheißgefühl” – Viktorias tränenreicher Abstieg

Tor- und tränenreich verabschiedete sich Viktoria Berlin aus der 3. Liga: Nach einer 3:4-Heimniederlage gegen den SV Meppen müssen die Hauptstädter nach nur einer Spielzeit den Gang zurück in die Regionalliga antreten. Ein “Scheißgefühl” für Kapitän Christoph Menz und seine Teamkollegen. Dabei hatte die Saison für den Aufsteiger so vielversprechend begonnen.

Tränen flossen bei Viktoria Berlin nach dem besiegelten Abstieg aus der 3. Liga.

Tränen flossen bei Viktoria Berlin nach dem besiegelten Abstieg aus der 3. Liga.

IMAGO/Werner Scholz

Denn Berlin startete mit Vollgas in die 3. Liga, holte drei Siege zum Auftakt und machte mit zwei 4:0-Erfolgen gegen Braunschweig und Kaiserslautern auf sich aufmerksam. “Ich muss sagen, es war ein sehr sehr anstrengendes Jahr, mit allem, was dazugehört. Mit dem Hoch am Anfang, dann mit dem, wo eigentlich alles klappt, aber wir keine Punkte holen, und dann ab Januar – wie soll ichs erklären”, fasste Björn Jopek am Mikrofon von MagentaSport die Saison aus seiner Sicht zusammen und ergänzte zu den Geschehnissen im Januar: “Gefühlt war das wie wenn man in Filmen immer sagt ‘Schlimmer kanns nicht mehr kommen – und dann kam doch wieder etwas’.”

Viktorias Einbruch im Corona-Winter

Dieses “Etwas” war im Fall von Viktoria Berlin Corona: Der Aufsteiger wurde im Januar schwer von der Pandemie getroffen. Zahlreiche Akteure waren infiziert, mehrfach mussten Spiele abgesagt werden – teils wenige Stunden vor dem Anpfiff. Und auch in der Mannschaft knirschte es: “Keine Vorbereitung, Spieler sind gegangen, neue Spieler sind gekommen, einiges hat nicht gepasst, miteinander, untereinander”, fasste Menz im Rückblick den Corona-Winter zusammen. Training mit sechs oder sieben Spielern und die zahlreichen Englischen Wochen seien große Herausforderungen gewesen. Ende Februar folgte die Trennung von Aufstiegstrainer Benedetto Muzzicato, um neue Impulse zu setzen. Farat Toku übernahm Anfang März, konnte den Abwärtstrend zunächst aber nicht aufhalten.

Spielersteckbrief Menz
Menz

Menz Christoph

Spielersteckbrief Jopek
Jopek

Jopek Björn

Trainersteckbrief Toku
Toku

Toku Farat

3. Liga – Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
1. FC Magdeburg
1. FC Magdeburg
78
2
Eintracht Braunschweig
Eintracht Braunschweig
64
3
1. FC Kaiserslautern
1. FC Kaiserslautern
63

3. Liga – Tabelle

Tabelle 3. Liga

So holten die Berliner in den ersten drei Monaten in 2022 gerade einmal drei Zähler, kassierten in dieser Zeit 26 Gegentore und rutschten von Rang zwölf auf Rang 16 ab. Zwar fing sich das Team im April etwas, ein Problem zog sich laut Jopek aber wie ein roter Faden durch das letzte Saisondrittel: “Wir haben leider immer nur die Punkte geholt gegen die da oben, und in den direkten Duellen war immer irgendwas.” Denn die direkten Duelle im Tabellenkeller gegen Havelse (1:1), Duisburg (0:1) und Würzburg (0:3) konnte die Viktoria allesamt nicht für sich entscheiden.

Menz und Teichmann mit Blick nach vorn

Dass es auch im letzten Saisonspiel gegen den SV Meppen nicht zu einem Sieg reichte, daraus wollte Toku seinen Jungs keinen Vorwurf machen. Sein Team habe “alles reingehauen” und mit gleich drei Aluminium-Treffern habe etwas das Glück gefehlt. Während sich der Trainer gewohnt distanziert zeigte, richtete sich der Blick von Menz nach vorne: “Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr weiterspielen werde – und dann sehen wir uns in zwei Jahren wieder”, möchte der Kapitän dem Verein treu bleiben. Und auch sein Sportdirektor Rocco Teichmann richtete den Blick bereits nach vorne: “Das hat so viel Spaß gemacht, dass wir schon gerne mal wieder dran teilnehmen wollen. Und daran werden wir natürlich mit der jetzigen Erkenntnis arbeiten.”

3. Liga stellt Torrekord zum Saisonabschluss auf

Am letzten Spieltag ging es nochmal torreich in der 3. Liga zu: Gemessen an der Quote war es sogar der Spieltag mit den meisten Treffern seit Gründung.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

IMAGO/Ulrich Wagner

2008 wurde die eingleisige 3. Liga ins Leben gerufen, immer wieder ging es torreich zu. Der 38. Spieltag der Saison 2021/22 toppte allerdings nochmal die bisherige Bestmarke vom 6. Spieltag der Saison 2019/20 – legt man den Durchschnitt zu Grunde. Da fielen bei den neun Partien am Samstag 4,78 Tore im Schnitt. Besonders die Schützenfestivals in München (6:3 gegen Dortmund), Mannheim (7:0 gegen Havelse), Zwickau (7:0 gegen Würzburg) und Berlin (3:4 gegen Meppen) trieben den Schnitt in die Höhe.

Allerdings: Geht es nach den absoluten Zahlen, muss sich der Saisonabschluss 2022 doch auf Rang zwei einreihen (43). Denn da bleibt der 6. Spieltag 2019/20 vorne (47). Allerdings fanden damals zehn Partien statt, diesmal waren es aufgrund des Rückzugs von Türkgücü München, das am letzten Spieltag beim 1. FC Kaiserslautern angetreten wäre, nur neun Spiele.

Übrigens: Mit dem 12. Spieltag befindet sich ein weiterer unter den Top-Drei der torreichsten Runden – sogar das annullierte Türkgücü-Spiel rausgerechnet.

Frederik Paulus

Die elf torreichsten Drittliga-Spieltage

Tore Spiele Saison Spieltag Tore/Spiel

47 10 2019/20 6 4,7

43 9 2021/22 38 4,78

41 9 2021/22 12 4,56

41 10 2009/10 11 4,1

40 10 2011/12 20 4

39 10 2019/20 14 3,9

39 10 2019/20 8 3,9

39 10 2009/10 38 3,9

39 10 2010/11 6 3,9

38 10 2009/10 34 3,8

38 10 2016/17 11 3,8

3. Liga stellt Torrekord zum Saisonabschluss auf

Am letzten Spieltag ging es nochmal torreich in der 3. Liga zu: Gemessen an der Quote war es sogar der Spieltag mit den meisten Treffern seit Gründung.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

IMAGO/Ulrich Wagner

2008 wurde die eingleisige 3. Liga ins Leben gerufen, immer wieder ging es torreich zu. Der 38. Spieltag der Saison 2021/22 toppte allerdings nochmal die bisherige Bestmarke vom 6. Spieltag der Saison 2019/20 – legt man den Durchschnitt zu Grunde. Da fielen bei den neun Partien am Samstag 4,78 Tore im Schnitt. Besonders die Schützenfestivals in München (6:3 gegen Dortmund), Mannheim (7:0 gegen Havelse), Zwickau (7:0 gegen Würzburg) und Berlin (3:4 gegen Meppen) trieben den Schnitt in die Höhe.

Allerdings: Geht es nach den absoluten Zahlen, muss sich der Saisonabschluss 2022 doch auf Rang zwei einreihen (43). Denn da bleibt der 6. Spieltag 2019/20 vorne (47). Allerdings fanden damals zehn Partien statt, diesmal waren es aufgrund des Rückzugs von Türkgücü München, das am letzten Spieltag beim 1. FC Kaiserslautern angetreten wäre, nur neun Spiele.

Übrigens: Mit dem 12. Spieltag befindet sich ein weiterer unter den Top-Drei der torreichsten Runden – sogar das annullierte Türkgücü-Spiel rausgerechnet.

Frederik Paulus

Die elf torreichsten Drittliga-Spieltage

Tore Spiele Saison Spieltag Tore/Spiel

47 10 2019/20 6 4,7

43 9 2021/22 38 4,78

41 9 2021/22 12 4,56

41 10 2009/10 11 4,1

40 10 2011/12 20 4

39 10 2019/20 14 3,9

39 10 2019/20 8 3,9

39 10 2009/10 38 3,9

39 10 2010/11 6 3,9

38 10 2009/10 34 3,8

38 10 2016/17 11 3,8

3. Liga stellt Torrekord zum Saisonabschluss auf

Am letzten Spieltag ging es nochmal torreich in der 3. Liga zu: Gemessen an der Quote war es sogar der Spieltag mit den meisten Treffern seit Gründung.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

IMAGO/Ulrich Wagner

2008 wurde die eingleisige 3. Liga ins Leben gerufen, immer wieder ging es torreich zu. Der 38. Spieltag der Saison 2021/22 toppte allerdings nochmal die bisherige Bestmarke vom 6. Spieltag der Saison 2019/20 – legt man den Durchschnitt zu Grunde. Da fielen bei den neun Partien am Samstag 4,78 Tore im Schnitt. Besonders die Schützenfestivals in München (6:3 gegen Dortmund), Mannheim (7:0 gegen Havelse), Zwickau (7:0 gegen Würzburg) und Berlin (3:4 gegen Meppen) trieben den Schnitt in die Höhe.

Allerdings: Geht es nach den absoluten Zahlen, muss sich der Saisonabschluss 2022 doch auf Rang zwei einreihen (43). Denn da bleibt der 6. Spieltag 2019/20 vorne (47). Allerdings fanden damals zehn Partien statt, diesmal waren es aufgrund des Rückzugs von Türkgücü München, das am letzten Spieltag beim 1. FC Kaiserslautern angetreten wäre, nur neun Spiele.

Übrigens: Mit dem 12. Spieltag befindet sich ein weiterer unter den Top-Drei der torreichsten Runden – sogar das annullierte Türkgücü-Spiel rausgerechnet.

Frederik Paulus

Die elf torreichsten Drittliga-Spieltage

Tore Spiele Saison Spieltag Tore/Spiel

47 10 2019/20 6 4,7

43 9 2021/22 38 4,78

41 9 2021/22 12 4,56

41 10 2009/10 11 4,1

40 10 2011/12 20 4

39 10 2019/20 14 3,9

39 10 2019/20 8 3,9

39 10 2009/10 38 3,9

39 10 2010/11 6 3,9

38 10 2009/10 34 3,8

38 10 2016/17 11 3,8

3. Liga stellt Torrekord zum Saisonabschluss auf

Am letzten Spieltag ging es nochmal torreich in der 3. Liga zu: Gemessen an der Quote war es sogar der Spieltag mit den meisten Treffern seit Gründung.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

1860 München und Borussia Dortmund II trennten sich 6:3.

IMAGO/Ulrich Wagner

2008 wurde die eingleisige 3. Liga ins Leben gerufen, immer wieder ging es torreich zu. Der 38. Spieltag der Saison 2021/22 toppte allerdings nochmal die bisherige Bestmarke vom 6. Spieltag der Saison 2019/20 – legt man den Durchschnitt zu Grunde. Da fielen bei den neun Partien am Samstag 4,78 Tore im Schnitt. Besonders die Schützenfestivals in München (6:3 gegen Dortmund), Mannheim (7:0 gegen Havelse), Zwickau (7:0 gegen Würzburg) und Berlin (3:4 gegen Meppen) trieben den Schnitt in die Höhe.

Allerdings: Geht es nach den absoluten Zahlen, muss sich der Saisonabschluss 2022 doch auf Rang zwei einreihen (43). Denn da bleibt der 6. Spieltag 2019/20 vorne (47). Allerdings fanden damals zehn Partien statt, diesmal waren es aufgrund des Rückzugs von Türkgücü München, das am letzten Spieltag beim 1. FC Kaiserslautern angetreten wäre, nur neun Spiele.

Übrigens: Mit dem 12. Spieltag befindet sich ein weiterer unter den Top-Drei der torreichsten Runden – sogar das annullierte Türkgücü-Spiel rausgerechnet.

Frederik Paulus

Die elf torreichsten Drittliga-Spieltage

Tore Spiele Saison Spieltag Tore/Spiel

47 10 2019/20 6 4,7

43 9 2021/22 38 4,78

41 9 2021/22 12 4,56

41 10 2009/10 11 4,1

40 10 2011/12 20 4

39 10 2019/20 14 3,9

39 10 2019/20 8 3,9

39 10 2009/10 38 3,9

39 10 2010/11 6 3,9

38 10 2009/10 34 3,8

38 10 2016/17 11 3,8