Defensiv-Stabilisator Reher soll dem BFC Dynamo gegen Erfurt wieder “Biss” verleihen

Nach drei Niederlagen aus den letzten fünf Spielen sucht der BFC Dynamo aktuell etwas nach Stabilität. Einer der Gründe für die schwankende Formkurve ist der Ausfall des Defensiv-Spezialisten Chris Reher. Gegen Erfurt könnte der schmerzlich vermisste Kapitän wieder in die Startelf zurückkehren.

Soll nach knapp fünf Wochen in die Startelf zurückkehren: BFC-Kapitän Chris Reher.

Soll nach knapp fünf Wochen in die Startelf zurückkehren: BFC-Kapitän Chris Reher.

IMAGO/Beautiful Sports

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Knapp fünf Wochen ist es her, dass Chris Reher das letzte Mal für den BFC Dynamo auf dem Feld stand. Am 26. Spieltag musste der Kapitän der Berliner angeschlagen beim zwischenzeitlichen 1:0-Halbzeitstand gegen den Chemnitzer FC vom Feld. Im Anschluss der 1:3-Niederlage gegen die Sachsen wurde beim 30-Jährigen ein Muskelfaserriss diagnostiziert.

In der Folge kassierte der BFC ohne seinen Rechtsverteidiger in vier Spielen bei zwei weiteren Niederlagen (0:2 gegen Luckenwalde und 1:3 gegen Viktoria Berlin) sowie zwei Siegen (3:2 gegen die VSG Altglienicke und 1:0 gegen Hertha BSC II) gleich sieben Gegentore. Dies macht, seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Reher, zusammen zehn Gegentreffer in den vergangenen fünf Partien. “Chris sorgt für die Stabilität, die wir hinten brauchen. Mit ihm haben wir oft zu null gespielt”, sagt BFC-Trainer Dirk Kunert. “Zudem ist er als unser Kapitän einfach ein sehr wichtiger Spieler.”

Offene Rechnung und Reher-Comeback

In den vergangenen Wochen schuftete der gebürtige Bad Muskauer fleißig an seinem Comeback, wurde von den Physiotherapeuten im Bewegungswerk wieder fit gemacht und kehrt am Freitagabend in den BFC-Kader im Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt zurück – inklusive Startelfeinsatz. Reher soll nun der wackeligen Defensive wieder die nötige Stabilität und “den Biss”, so Kunert, im Meisterschaftsendspurt geben. Immerhin stehen noch fünf Partien auf dem Programm. “Wir müssen aber gucken, für wie lange die Puste bei ihm reicht. Er war immerhin fast einen Monat raus”, so Kunert. Im Duell gegen die Thüringer haben die Berliner noch eine Rechnung offen. Das Hinspiel wurde mit 1:3 verloren. Es war gleichzeitig die erste Niederlage für Kunert als BFC-Coach. “Da haben wir etwas gut zu machen”, so der 56-Jährige. Dieser erwartet mit Erfurt “einen ekligen Gegner, der auch diese Saison keine schlechte Mannschaft hat”.

Selbstvertrauen und Mut können wir nicht herbeireden. Das bekommst du nicht geschenkt, sondern musst du dir erarbeiten

Erfurts Trainer Fabian Gerber (44) nimmt seine Mannschaft in die Pflicht

Während die Berliner als Tabellendritter nach wie vor mittendrin im Aufstiegsrennen sind und nur zwei Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Energie Cottbus (beide Teams treffen am 32. Spieltag noch aufeinander) haben, findet sich das Team aus Thüringen nach Platz drei im Vorjahr nun lediglich auf Rang 13 wieder – weder nach oben noch nach unten geht etwas für die Erfurter. Dennoch nimmt RWE-Coach Fabian Gerber seine Mannschaft, die seit bereits neun Partien (fünf Niederlagen, vier Remis) auf einen Sieg wartet, in die Pflicht. “Selbstvertrauen und Mut können wir nicht herbeireden. Das bekommst du nicht geschenkt, sondern musst du dir erarbeiten”, so der 44-Jährige. Zuletzt gewannen die Erfurter Anfang Februar mit 1:0 gegen den Berliner AK. Dennoch will der BFC-Coach den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. “Kleinigkeiten sorgten zuletzt für die Erfurter Ergebnisse”, so Kunert, der nach kicker-Information trotz der zuletzt schwankenden Leistungen des Teams (noch) das Vertrauen der BFC-Verantwortlichen genießt.

Matthias Schütt

Verdiente Pleite: BFC Dynamo unterliegt bei Viktoria Berlin nach Führung

Der BFC Dynamo verpasste am Samstag nach einer schwachen Leistung im Stadtduell beim FC Viktoria Berlin den Sprung an die Tabellenspitze.

Kopfball zum 1:1: Aidan Liu setzt sich im Luftkampf gegen mehrere Gegenspieler durch

Kopfball zum 1:1: Aidan Liu setzt sich im Luftkampf gegen mehrere Gegenspieler durch

IMAGO/Beautiful Sports

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Der FC Viktoria Berlin und der BFC Dynamo starteten ohne Abtastphase ins Spiel, wobei die Gastgeber in der Anfangsviertelstunde die klar besseren Möglichkeiten verbuchten. Der BFC Dynamo kam allenfalls zu Halbchancen, die Heimelf hingegen zu mehreren guten Gelegenheiten. Dehl scheiterte frei vor Bätge (8.), der auch zwei Minuten später Sieger blieb. In der 14. Minute legte Damelang für Dehl quer, der allerdings die Kugel ans Aluminium drosch. Gefährlich wurde es auch anschließend erst einmal nur für das Gästetor. Bätge präsentierte sich aber weiterhin glänzend aufgelegt und fischte auch Inalers Versuch, der frei zum Abschluss kam, stark aus dem Eck (25.). Anschließend beruhigte sich die Partie. In der 38. Minute gingen die Gäste mehr oder weniger aus dem Nichts in Führung. Ein Einwurf wurde im Strafraum verlängert, die Himmelblauen brachten die Kugel nicht aus der Gefahrenzone und Stockinger staubte ab. Viktoria war um die schnelle Antwort bemüht, aber erneut stand Bätge einem Back-Kopfball im Weg (44.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war aber dann auch der BFC-Schlussmann gegen Lius Kopfball machtlos, der sich im Luftduell gegen mehrere Gegenspieler behauptete und für den 1:1-Pausenstand sorgte.

29. SPIELTAG

Auch nach der Pause kam Viktoria besser aus der Kabine, wieder war für die Gastgeber zunächst aber kein Vorbeikommen an Bätge. In der 55. Minute drehten die Hausherren jedoch die Partie. Dehl setzte sich gleich gegen zwei Gegenspieler durch und platzierte die Kugel diesmal unhaltbar für Bätge. Der Knoten bei der Heimelf war nun geplatzt. Skakun stand nur zwei Minuten nach seiner Einwechselung goldrichtig und erhöhte auf 3:1 (64.). Vom BFC kam anschließend erstaunlich wenig. Einzig Bätge stach weiter heraus, der eine höhere Pleite verhinderte. Drei Minuten vor dem Ende sah dann auch noch Hüther nach einer Notbremse die rote Karte – sein dritter Platzverweis in der laufenden Saison -, der damit den rabenschwarzen Tag des BFC Dynamo perfekt machte. Damit rutschen die Gäste auf Rang 3 ab.

NOFV führt vierten Offiziellen in der Regionalliga Nordost ein

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) führt in der Regionalliga Nordost für die restliche Saison den vierten Offiziellen bei ausgewählten Partien im Aufstiegsrennen ein.

In Liga 1 bis 3 gang und gäbe: nun soll der vierte Offizielle auch in der Regionalliga Nordost bei speziellen Partien zum Einsatz kommen.

In Liga 1 bis 3 gang und gäbe: nun soll der vierte Offizielle auch in der Regionalliga Nordost bei speziellen Partien zum Einsatz kommen.

IMAGO/Michael Weber

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Für die restliche Spielzeit wird es in der Regionalliga Nordost einen vierten Offiziellen “bei ausgewählten Spielen” im Rennen um den Drittliga-Aufstieg geben. Dies teilte der NOFV am Mittwoch auf seiner Homepage mit. Erstmals zum Einsatz wird die Schiedsrichterverstärkung am Spielfeldrand am Freitagabend beim Top-Spiel zwischen Energie Cottbus und dem Greifswalder FC kommen.

Mit der Einführung reagiert der Verband auf die “Vorkommnisse und Entwicklungen in den letzten Wochen”. Weiter schreibt der NOFV in seiner Meldung: “Ziel ist es, die Schiedsrichter und deren Assistenten bei der Wahrnehmung von besonders schwierigen Aufgaben bei diesen Spielen zu unterstützen.” Des Weiteren würde die aktuelle Statistik zeigen, “dass ein deutlicher Anstieg disziplinarischer Verfehlungen von Teamoffiziellen feststellbar ist”. Dementsprechend sei laut NOFV zu erwarten, “dass in relevanten Spielen die Emotionen besonders hoch sein werden”.

In diesen Fällen, schlussfolgert der Verband, sei es für Schiedsrichter-Teams präventiv sinnvoll, einen zusätzlichen vierten Offiziellen an der Seite zu wissen. Dieser könne noch vor der Entstehung von Konfliktsituationen entlastend und beruhigend in der Kommunikation mit Trainern, Teamoffiziellen und Ersatzspielern eingreifen. “Ebenso wird er den Teamoffiziellen der jeweiligen Mannschaften als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und kann somit präventiv einwirken.”

“Entwicklungen Rechnung tragen”

Uwe Dietrich, Vorsitzender des Spielausschusses, spricht von einer “vorbeugenden und beruhigenden Begleitung am Spielfeldrand”. Dies sei ein Novum in der Geschichte der Regionalliga Nordost, das den Entwicklungen der Liga Rechnung trage.

Auch für Udo Penßler-Beyer, Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses, sei diese Maßnahme folgerichtig und trage den Anforderungen der Schiedsrichter, insbesondere in diesen Spielen, in denen es um den Auf- und Abstieg geht, Rechnung. Er ist sich sicher: “Der vierte Offizielle wird zu einem fairen und respektvollen Miteinander beitragen.”

Finanziell belasten wird der vierte Schiedsrichter die Kassen der Vereine übrigens nicht. Die Kosten wird der NOFV tragen.

“Ein schwerer Schlag”: Fällt Dadashov dem BFC Dynamo im Endspurt aus?

Dem BFC Dynamo fehlt derzeit im Titelrennen das Selbstverständnis – auch Rufat Dadashov, bester Torschütze der Berliner, zeigte zuletzt Schwächen. Nach einer Verletzung droht dem 32-Jährigen nun sogar das vorzeitige Saisonaus.

Rufat Dadashov bewegte sich zuletzt im Formtief, nun droht das vorzeitige Aus.

Rufat Dadashov bewegte sich zuletzt im Formtief, nun droht das vorzeitige Aus.

Sascha Fromm

Regionalliga Nordost

In das letzte Saisonviertel biegt die Regionalliga Nordost ein. Um die Meisterschaft duellieren sich sieben Spieltage vor dem Ende nur noch Spitzenreiter Greifswalder FC sowie die beiden ärgsten Verfolger Energie Cottbus und BFC Dynamo. Doch mitten in dieser “Crunchtime”, so betitelte es BFC-Trainer Dirk Kunert, müssen die Berliner auf ihren Toptorjäger Rufat Dadashov verzichten. Denn der 32 Jahre alte Mittelstürmer, der bisher 14 Saisontore erzielte, fällt nach einem Trainingsunfall unter der Woche mit einer Knieverletzung für unbestimmte Zeit aus – auch ein vorzeitiges Saisonaus des Aserbaidschaners ist nicht ausgeschlossen.

Nach kicker-Informationen steht aktuell eine Ausfallzeit von vier bis sechs Wochen im Raum – und nur bei einem positiven Verlauf im Heilungsprozess ist ein Einsatz in den beiden abschließenden Saisonpartien noch möglich. “Das Gute ist, es ist kein Kreuzbandriss”, so Kunert. Diese Diagnose konnte durch ein MRT bereits ausgeschlossen werden. Ein abschließender Befund steht noch aus. Doch die wichtigen Strukturen im Knie von Dadashov sollen nichts Schlimmeres abbekommen haben.

Zwei Foulelfmeter verschossen

“Es ist ein schwerer Schlag für uns. Dada ist nicht nur unser Stürmer, sondern auch ein Führungsspieler. Wir müssen abwarten, wie lange er ausfällt”, so der BFC-Coach. Dabei war es zuletzt ohnehin keine einfache Zeit für den 1,89 Meter großen Offensivakteur, der zwar mit seinen 14 Treffern der viertbeste Schütze der Liga ist, davon aber 13 Tore in der ersten Saisonhälfte erzielte. Im Kalenderjahr 2024 traf Dadashov lediglich einmal vom Elfmeterpunkt, beim 3:2-Erfolg Mitte Februar gegen Carl Zeiss Jena. Zuletzt scheiterte der BFC-Torjäger, der sein letztes Tor aus dem Spiel heraus Ende November 2023 gegen Energie Cottbus (1:0) erzielte, zweimal per Foulelfmeter in den Partien gegen den Chemnitzer FC (1:3) und FSV Luckenwalde (0:2).

Ob der in Baku geborene Dadashov diese Spielzeit noch einmal in das (Aufstiegs-)Geschehen in die 3. Liga für seinen Klub eingreifen kann, ist aufgrund der Verletzung somit ungewiss. “Wir haben aber einen breiten Kader”, so der BFC-Trainer. Dabei fehlte dem BFC in den vergangenen Partien neben den Treffern von Dadashov vor allem “die Konstanz”, sagt der BFC-Coach, in den Ergebnissen. Aus den vergangenen drei Partien gab es lediglich einen Sieg. In der Rückrundentabelle ist der Herbstmeister gar nur Fünfter, kassierte schon jetzt so viele Niederlagen wie in der kompletten Hinrunde.

Es fehlt das Selbstverständnis

“Es geht jetzt dem Ende entgegen, da spielen auch die Nerven ein bisschen eine Rolle”, sagt Kunert. “Aktuell fehlt uns das Selbstverständnis. Wir haben aber die Qualität, dass wir das auffangen können. Wir müssen wieder in die Spur kommen.”

Und das schnell. Am besten aus Sicht der Weinrot-Weißen direkt im Stadtduell am Freitagabend im heimischen Sportforum gegen die kriselnden Hertha-“Bubis”, die nur noch Drittletzter der Tabelle sind und in den elf Partien in diesem Kalenderjahr schon sieben Niederlagen kassierten. Dennoch warnt Kunert vor seinem Ex-Verein: “Hertha II ist eine Wundertüte wie eh und je. Der Gegner hat eine spielstarke Mannschaft. Man weiß nicht, was man bekommt.” Mit Blick auf die Endphase der Saison und den Titelkampf weiß der BFC-Trainer aber auch, “dass wir jetzt eine Serie starten müssen”.

Matthias Schütt

28. Spieltag

BFC nach Comeback-Sieg: “Wir spielen um die Meisterschaft. Diesen Druck wollen wir”

Der BFC Dynamo ist nach einem packenden Derbysieg weiter voll dabei im Rennen um den Titel und den erstmaligen Sprung in den gesamtdeutschen Profifußball.

Schüttelten das 1:3 aus dem Chemnitz-Spiel erfolgreich ab: Die Spieler des BFC Dynamo.

Schüttelten das 1:3 aus dem Chemnitz-Spiel erfolgreich ab: Die Spieler des BFC Dynamo.

IMAGO/Beautiful Sports

Regionalliga Nordost

Die Chance auf den Aufstieg in die 3. Liga hat Regionalligist BFC Dynamo gewahrt. Durch den dramatischen 3:2-Heimerfolg im Stadtduell gegen die VSG Altglienicke verkürzten die Berliner den Rückstand auf Spitzenreiter Greifswalder FC auf nur noch zwei Punkte. Acht Partien stehen im letzten Saisonviertel bis Mitte Mai noch an. “Wir müssen jedes Spiel als Endspiel angehen”, sagt BFC-Trainer Dirk Kunert. “Jedes Match wird schwierig.”

Doch auch der 56-Jährige konnte nicht zu 100 Prozent erklären, was in den beiden grundverschiedenen Halbzeit im heimischen Sportforum passiert ist. “Das ist manchmal einfach der Fußball”, so Kunert. Denn nach schwachen ersten 45 Spielminuten und zwei Gegentoren drehten die Weinrot-Weißen nach Wiederanpfiff noch die Partie, verhinderten mit drei erzielten Treffern eine mögliche zweite Niederlage in Serie, nach dem 1:3 in der Vorwoche gegen den Chemnitzer FC. “Wie wir dann Altglienicke dann den Schneid abkaufen, das ist der Wahnsinn. Dieser Sieg kann sehr wichtig für den weiteren Saisonverlauf sein”, so Kunert.

Das lag aber auch daran, dass der BFC, vor allem nach dem Wiederanpfiff und einer taktischen Veränderung (vom 4-4-2 mit zwei Sechsern zu einem Sechser und Raute), seinen typischen Fußballstil zeigte. “Wir haben geradlinig, einfach und druckvoll gespielt”, sagt BFC-Sportchef Angelo Vier (51). “Wir sind über die Zweikämpfe gekommen und haben Männerfußball gespielt. Dafür steht der BFC.”

“Eine geschlossene Teamleistung”

Zudem hatte Trainer Kunert noch ein glückliches Händchen bei den Einwechslungen hatte. Denn Joey Breitfeld, der nach der Halbzeit kam, avancierte in seinem 200. Pflichtspiel für den Klub zum Matchwinner. Der 27-Jährige traf erst doppelt, einmal per Kopf sowie einmal per Fuß, zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich und bereitete den 3:2-Siegtreffer mustergültig vor. “Das war sehr schön. Am Ende war es aber eine geschlossene Teamleistung”, so Breitfeld, der seine ersten beiden Treffer in der Spielzeit 2023/24 erzielte – für den BFC zum richtigen Zeitpunkt.

Für Kunert ist der BFC-Doppeltorschütze gleichzeitig der “technisch stärkste Spieler” in den Reihen seiner Mannschaft. Aber der BFC-Coach sagt auch: “Er braucht Fokus und Zielstrebigkeit.” Die legte der BFC-Mittelfeldspieler jüngst an den Tag und sorgte mit viel Geschwindigkeit über die Außenbahn für den 15. Saisonsieg im 26. Spiel seiner Mannschaft.

“Wir spielen um die Meisterschaft. Diesen Druck wollen wir”, sagt Vier. “Alle haben ein gemeinsames Ziel und das verfolgen wir so lange, wie es geht.” Denn der BFC hat durch den Sieg im Nachholspiel weiterhin die realistische Möglichkeit auf den Titel und damit den erstmaligen Sprung in den gesamtdeutschen Profifußball.

Matthias Schütt

BFC-“Stabilisator” Eder: Einer, der das Aufsteigen kennt

Steffen Eder, Innenverteidiger beim BFC Dynamo, ist mitverantwortlich für die starken Defensivleistungen des Titelkandidaten. Mit Bayreuth stieg er bereits in die 3. Liga auf – wiederholt er das auch mit den Berlinern?

Spielerisches Verständnis: Steffen Eder steht beim BFC hoch im Kurs.

Spielerisches Verständnis: Steffen Eder steht beim BFC hoch im Kurs.

IMAGO/Kruczynski

Regionalliga Nordost

Diese Auswechslung war eine Premiere. Als Steffen Eder, Abwehrspieler des BFC Dynamo, im Heimspiel zuletzt gegen Lok Leipzig (4:0) den Rasen des Sportforums vorzeitig in der 73. Spielminute verließ, verpasste der 26-Jährige erstmalig in der Saison 2023/24 Spielzeit. Denn in allen 23 Partien im Vorfeld stand der Defensivspezialist für die Berliner über die volle Dauer auf dem Feld. Von 2160 möglichen Minuten absolvierte Eder 2142 in der aktuellen Serie – die viertmeisten aller Feldspieler in der Regionalliga Nordost. “Ich war ehrlich froh, als ich ausgewechselt wurde, da ich etwas Probleme mit dem Oberschenkel hatte”, sagt Eder, der im Sommer des Vorjahres von Drittliga-Absteiger SpVgg Bayreuth in Richtung Hauptstadt wechselte.

Bei seinem neuen Klub war der 1,86 Meter große Abwehrspieler von Beginn an “ein wichtiger Baustein”, so BFC-Sportchef Angelo Vier (51). “Er ist ein Stabilisator.” Denn zusammen mit David Haider Kamm Al-Azzawe (31) bildet Eder beim derzeitigen Tabellenzweiten das Duo in der Innenverteidigung, spielt dabei auf der linken Position. Die bis dato 19 Gegentore – in den vergangenen vier Spielen gab es gar nur einen Gegentreffer – bedeuten für den BFC die zweitbeste Defensive der Liga.

Auch bei Standardsituationen gefährlich

“Es ist nicht nur die Abwehr. Das ganze Team arbeitet gut zusammen”, sagt der BFC-Innenverteidiger. “Wir wollen hinten immer zu Null spielen, das ist unsere Basis. Vorne haben wir immer die Qualität, ein Tor zu erzielen.” Eder sei auch bei Standardsituationen gefährlich, sagt Vier: “Er ist zudem spielstark, hat spielerisches Verständnis und schlägt einen guten Diagonalball.” Der Oberbayer, der aus Landsberg am Lech stammt und im Nachwuchs einst beim 1. FC Nürnberg ausgebildet wurde, erzielte bis dato schon zwei Saisontore für Dynamo. “Ich bin froh, dieses Jahr fit zu sein und zu spielen. Ich habe keine Verletzung, das war in den letzten Jahren mein Problem”, so Eder.

Den guten Lauf der vergangenen Partien – der BFC ist seit elf Spielen ohne Niederlage – will Eder und sein Team nun auch am Samstag fortsetzen, wenn das Heimspiel gegen den Chemnitzer FC ansteht. Von da an sind es nur noch zehn Saisonspiele bis zum Ende und dem möglichen Meistertitel – inklusive Drittliga-Aufstieg. Diesen schaffte Eder bereits nach der Saison 2021/22 mit Bayreuth, absolvierte bisher 15 Partien (kein Tor) in der 3. Liga.

Folgt nun erneut ein Aufstieg in eine deutsche Profiliga, dieses Mal mit dem BFC? “Wir schauen nur von Spiel zu Spiel, machen uns da nicht so einen großen Kopf”, sagt Eder, der auch gegen Chemnitz auf seine Einsatzzeit kommen sollte. Denn seine Herausnahme zuletzt war nur eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Matthias Schütt

Die 3. Liga ist nah: BFC Dynamo ist Meister im Nordosten

Der BFC Dynamo hat sich den Meistertitel in der Regionalliga Nordost gesichert. Nun soll in den Aufstiegsspielen der Sprung in die 3. Liga gelingen.

Meister im Nordosten: Der BFC Dynamo hofft auf den Aufstieg in den Profifußball.

Meister im Nordosten: Der BFC Dynamo hofft auf den Aufstieg in den Profifußball.

IMAGO/Jan Huebner

Das 4:2 bei der VSG Altglienicke hat am Sonntag allerletzte kleine Zweifel beseitigt: Der BFC Dynamo steht als Meister in der Nordost-Staffel der Regionalligen fest und geht in die Aufstiegsspiele zur 3. Liga. Dort trifft der Hauptstadt-Klub am 28. Mai und 4. Juni auf den Titelträger im Norden, der aller Voraussicht nach VfB Oldenburg heißen wird.

Beck bester Schütze

Im Nordosten diktierte die Mannschaft von Trainer Christian Benbennek über weite Strecken der Saison das Geschehen in der Liga und ließ namhafte Klubs wie Energie Cottbus, den Chemnitzer FC, Carl Zeiss Jena oder Lok Leipzig deutlich hinter sich. Nur sechs Niederlagen stehen in der BFC-Bilanz, mit Routinier und Ex-Magdeburger Christian Beck (34, 23 Saisontore) will einer der Erfolgsgaranten im Team auch eine Liga höher nochmal angreifen.

Insolvenz nach der Wende – Seit 2014 Regionalligist

Der BFC Dynamo hofft also auf den erstmaligen Vorstoß in den deutschen Profifußball nach der Wende. Zu Zeiten der deutschen Teilung war der Verein zum DDR-Vorzeigeklub auserkoren worden, galt auch als “Stasi-Klub” und avancierte zum Rekordmeister, nachdem zwischen 1979 und 1988 zehn Meistertitel in Serie gelangen. Nach der Wiedervereinigung verpasste der BFC Dynamo die Qualifikation für Bundesliga und 2. Liga, stürzte später wegen Insolvenz sogar aus der Oberliga Nordost ab.

Erst nach und nach gelang die Konsolidierung, 2014 der Aufstieg in die Regionalliga. Aus dieser will der Klub aus dem Stadtteil Alt-Hohenschönhausen nun in diesem Sommer raus und ähnlich wie in der Vorsaison Stadtrivale Viktoria den Sprung in die 3. Liga schaffen.