“Wenn du so einen Lauf hast”: Anfang erklärt Münster zum Aufstiegsanwärter

Durch die 0:1-Niederlage bei Preußen Münster ist Dynamo Dresden aus den Aufstiegsrängen gerutscht. Cheftrainer Markus Anfang haderte mit altbekannten Dingen – und machte den Gegner zum Aufstiegsfavoriten.

Markus Anfang und Dynamo Dresden unterlagen am Samstag Preußen Münster.

Markus Anfang und Dynamo Dresden unterlagen am Samstag Preußen Münster.

IMAGO/Noah Wedel

Es ist das altbekannte Problem der SG Dynamo in dieser Saison. Zwischen den Strafräumen spielt wohl keine Mannschaft einen so guten, dominanten Fußball. Kaufen kann man sich an der Elbe davon momentan aber nichts, denn: “In den Sechzehnern haben wir leider Probleme”, sagte Markus Anfang bei MagentaSport nach der Topspiel-Niederlage.

Spielbericht

Eine Unaufmerksamkeit im zweiten Durchgang reichte Münster, um das entscheidende Tor zu erzielen. Auf der Gegenseite tat sich Dynamo schwer, Lücken zu finden. Und waren diese da, ließen die Sachsen ihre Chancen viel zu oft ungenutzt, wie etwa Robin Meißner in der Nachspielzeit. “Es ist ärgerlich, weil wir das so die ganze Saison haben”, gab sich Anfang frustriert und hielt fest: “Ich finde, meine Jungs haben ein gutes Spiel gemacht.”

Das entsprach zwar der Wahrheit, sein Team war aktiver, hatte Pech, dass Lars Bünning in der Anfangsphase nur die Latte traf, und trat schwungvoll auf – in den entscheidenden Momenten fehlte es aber wie so oft. “Wenn du deine Chancen nicht machst, stimmen die Ergebnisse nicht”, so Anfang. “Das Ergebnis passt nicht zum Spiel.”

Dresdens Chance: Münster hat zwei Topspiel vor der Brust

“Wie viele Chancen hatte Münster?”, stellte der gebürtige Kölner eine mehr rhetorische als ernste Frage und sprach dem Aufsteiger, der durch das 1:0 an Dresden vorbei auf Rang 3 sprang, mehr als die Underdog-Rolle zu: “Vielleicht steigst du so auf. Wenn du so einen Lauf hast und die Dinger so reingehen.”

Anfangs Botschaft also: Münster ist nun der Gejagte – und hat mit Regensburg und Ulm zwei weitere Topspiele vor der Brust. Dynamo selbst muss allerdings am Sonntag in einer Woche gegen Saarbrücken zurück in die Spur finden, kann dann aber auf die in Münster schmerzlich vermissten, weil gesperrten Leistungsträger Paul Will und Stefan Kutschke zurückgreifen.

Chris Löwe beendet Profi-Karriere sofort: “Ich bin unendlich dankbar”

Der Chemnitzer FC muss künftig auf die enorme Erfahrung von Chris Löwe verzichten. Der 34-jährige Verteidiger verkündete am Freitag sein sofortiges Karriereende.

Chris Löwe verkündete am Freitag sein Karriereende nach langer Verletzungszeit.

Chris Löwe verkündete am Freitag sein Karriereende nach langer Verletzungszeit.

IMAGO/Picture Point

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“Ich habe lange überlegt und viele Gespräche geführt, um die richtige Entscheidung zu treffen. Doch mein Körper lässt eine Rückkehr zu alter Stärke einfach nicht mehr zu”, erklärt Chris Löwe, der zuletzt im Mai 2023 ein Punktspiel bestritt, seinen Schritt auf der Homepage der Himmelblauen. “Ich hatte eine unheimlich aufregende Zeit in Chemnitz und werde diesen Verein immer in meinem Herzen tragen. Für all die tollen Menschen und Erlebnisse bin ich unendlich dankbar.”

Erlebnisse, Momente und Titel sammelte der gebürtige Plauener auch bei diversen anderen Stationen in seiner Karriere. Vom CFC wechselte Löwe 2011 nach Dortmund, wo er unter Jürgen Klopp die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal gewann, sich aber nicht als Stammkraft etablieren konnte und letztlich nicht über sieben Bundesliga-Spiele hinaus kam.

2013 schloss er sich dem 1. FC Kaiserslautern an. Auf dem Betzenberg verbrachte Löwe über drei Jahre, bevor es ihn 2016 nach England zu Huddersfield Town weiter zog. Mit den Terriers gelang ihm ein Jahr später der Aufstieg in die Premier League, in der er über 50 Partien bestritt. Nach dem Abstieg 2019 kehrte Löwe nach Deutschland zurück, um sich das Trikot von Dynamo Dresden überzustreifen. 2022 wechselte er schließlich zurück zu seinem Jugendverein nach Chemnitz, wo er seitdem immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte.

“Großartiges geleistet”

Trainer Christian Tiffert bedauert den Schritt seines Routiniers, da dieser “nicht nur auf dem Rasen ein wichtiger Bestandteil dieses Teams war. Deshalb bin ich natürlich traurig, dass er nicht noch einmal für uns auflaufen wird. Rückblickend kann man aber sagen, dass er Großartiges geleistet hat”, so der Ex-Profi.

Auch Geschäftsführer Uwe Hildebrand ist voll des Lobes: “Chris kann auf eine herausragende Karriere zurückblicken. Für den Chemnitzer FC als auch die Fußballregion ist er ein großes Aushängeschild. Wir sind ihm für seinen Einsatz in himmelblau extrem dankbar.”

Offiziell verabschiedet werden soll Löwe bereits am Ostermontag beim Bezirksderby gegen den FSV Zwickau.

Anfang sieht “keinen Grund, um an sich zu zweifeln”

Nach der knapp entgangenen Blamage im Landespokal gegen einen Fünftligisten wartet auf Dynamo Dresden am Wochenende eine wichtige Aufgabe in der 3. Liga. Trainer Markus Anfang warnt vor Verfolger Preußen Münster, doch vertraut seiner ersatzgeschwächten SGD vollends.

Blickt gespannt auf das bevorstehende Spiel bei Preußen Münster: Dresdens Trainer Markus Anfang.

Blickt gespannt auf das bevorstehende Spiel bei Preußen Münster: Dresdens Trainer Markus Anfang.

Getty Images for DFB

Dynamo Dresden ist auswärts derzeit alles andere als eine Macht. Die vergangenen drei Ligaspiele verlor die SGD in der Fremde allesamt, hinzu kam zuletzt der glückliche Sieg im Elfmeterschießen des Landespokal-Viertelfinals gegen Fünftligist VFC Plauen. Wenig verwunderlich will Trainer Markus Anfang nun “einen anderen Reiz setzen”, wie er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel bei Verfolger Preußen Münster verriet.

Anreise erfolgt ausnahmsweise früher

Genauer gesagt meint der Trainer des Tabellenzweiten damit die frühere Anreise zum Vierten, die unüblicherweise bereits am Donnerstag erfolgen wird. “Wir haben uns gesagt, dass wir mal etwas anders machen wollen”, so Anfang, “außerdem haben wir die Gelegenheit, das Spiel nochmal gezielter vorzubereiten und Gespräche zu führen”.

Am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) steht dann das für beide Teams wichtige Duell an. Dresden will die achte Auswärtsniederlage in dieser Saison vermeiden, das ist klar. Gelingen soll dies ausgerechnet in Münster, das im neuen Jahr in allen elf Drittligapartien ungeschlagen blieb und zuletzt gar sechsmal in Serie gewann. Anfang weiß: “Münster spielt einen aggressiven Fußball und jagt viel drauf.”

Vor Münster kann nicht genug gewarnt werden

Zu sehen gewesen sei dies auch im Landespokal-Halbfinale der Münsteraner gegen Bielefeld (3:4 i.E.), der ersten Preußen-Pflichtspielniederlage in diesem Jahr. Anfang erwartet dennoch eine Mannschaft “die einen Lauf hat und über viel Selbstvertrauen verfügt”.

Wie also soll der wichtige Sieg gegen den Verfolger, der im Falle eines Dreiers an Dresden vorbeiziehen würde, gelingen? Trotz einiger Ausfälle – Kapitän Stefan Kutschke, Paul Will (fünfte Gelbe Karte) und Kevin Ehlers (Rote Karte) fehlen nach dem 0:0 gegen Tabellenführer Ulm gesperrt und Tobias Kraulich (Oberschenkelprobleme) sowie Tom Berger (Wade) sind verletzt – sieht Anfang schlicht “keinen Grund, um an sich zu zweifeln”.

Der 49-Jährige revidierte zudem die jüngste Kritik an seinem Team, die gar keine gewesen sei. Die Aussagen seien lediglich eine Feststellung gewesen, da es im Training oftmals ganz anders – eben besser – laufe.

Letztlich weiß Anfang: “Auch wir haben in dieser Saison schon viele gute Spiele gemacht. Ich glaube an jeden einzelnen Spieler und traue meiner Mannschaft zu, nicht nur zu bestehen, sondern die drei Punkte mitzunehmen.” Große und offensive Worte, die der Dresdener Anhang sicher gerne hören wird.

Drittliga-Spielplan finalisiert: Regensburg gegen Dresden am Samstagnachmittag

Der DFB hat die letzten offenen Anstoßzeiten der laufenden Drittliga-Saison festgezurrt. Durch die Terminierung der Spieltage 35 bis 37 stehen alle zeitgenauen Ansetzungen der Partien fest.

Topspiel am 35. Spieltag: Dynamo Dresden gastiert in Regensburg.

Topspiel am 35. Spieltag: Dynamo Dresden gastiert in Regensburg.

IMAGO/Hentschel

Nach der Länderspielpause beginnt in der 3. Liga die heiße Endphase der Saison. Die Spitzengruppe ist in den vergangenen Wochen immer enger zusammengerutscht, etliche Teams haben noch realistische Chancen auf den Aufstieg – und auch die Lage im Tabellenkeller verspricht Spannung bis zum Schluss. Am Mittwoch gab der DFB nun die zeitgenauen Ansetzungen der Spieltage 35 bis 37 bekannt. Weil der abschließende 38. Spieltag parallel am Samstag, 18. Mai, ab 13.30 Uhr vonstatten geht, ist der Spielplan der Saison 2023/24 somit komplett.

Am 35. Spieltag kommt mit dem direkten Duell zwischen Jahn Regensburg und Dynamo Dresden zum Aufeinandertreffen der beiden Teams, die zum Jahreswechsel mit großem Abstand von der Tabellenspitze grüßten, durch ihre Formkrisen im neuen Jahr das Aufstiegsrennen nun aber wieder spannend machten. Der Herbstmeister aus der Oberpfalz empfängt die SGD am Samstag, 27. April um 14 Uhr, am Freitagabend kommt es zum Kellerduell zwischen Arminia Bielefeld und dem VfB Lübeck, der mit neuem Trainer in die letzten acht Saisonspiele geht.

Verfolgerduell in Essen

Der 36. Spieltag hält das Heimspiel des aktuellen Tabellenführers SSV Ulm 1846 Fußball gegen Viktoria Köln bereit, das ebenfalls an einem Samstag (4. Mai) um 14 Uhr stattfindet. Im Samstags-Topspiel empfängt der SV Sandhausen, aktuell als Fünfter ebenfalls in Schlagdistanz zur Spitze, Rot-Weiss Essen, dass nach 30 Spieltagen einen Punkt weniger vorweist als der SVS.

Die finalen Spieltage der 3. Liga zum Durchklicken

Der im neuen Jahr noch ungeschlagene SC Preußen Münster gastiert am 37. Spieltag beim SC Verl, Anpfiff ist am Sonntag (12. Mai) um 16.30 Uhr, drei Stunden zuvor empfängt der abstiegsbedrohte MSV Duisburg den FC Erzgebirge Aue. Bereits am Freitag (10. Mai) um 19 Uhr ist der TSV 1860 München in Essen zu Gast, das Topspiel am Samstag (11. Mai) richtet der SV Waldhof Mannheim gegen Sandhausen aus (16.30 Uhr).

Alle Spiele, auch die zehn am 38. Spieltag parallel ausgetragenen Partien – unter anderem Dresden gegen Duisburg, Münster gegen Unterhaching oder Ulm gegen Verl – können Sie wie gewohnt im kicker-LIVE!-Ticker verfolgen.

Drittliga-Spielplan finalisiert: Regensburg gegen Dresden am Samstagnachmittag

Der DFB hat die letzten offenen Anstoßzeiten der laufenden Drittliga-Saison festgezurrt. Durch die Terminierung der Spieltage 35 bis 37 stehen alle zeitgenauen Ansetzungen der Partien fest.

Topspiel am 35. Spieltag: Dynamo Dresden gastiert in Regensburg.

Topspiel am 35. Spieltag: Dynamo Dresden gastiert in Regensburg.

IMAGO/Hentschel

Nach der Länderspielpause beginnt in der 3. Liga die heiße Endphase der Saison. Die Spitzengruppe ist in den vergangenen Wochen immer enger zusammengerutscht, etliche Teams haben noch realistische Chancen auf den Aufstieg – und auch die Lage im Tabellenkeller verspricht Spannung bis zum Schluss. Am Mittwoch gab der DFB nun die zeitgenauen Ansetzungen der Spieltage 35 bis 37 bekannt. Weil der abschließende 38. Spieltag parallel am Samstag, 18. Mai, ab 13.30 Uhr vonstatten geht, ist der Spielplan der Saison 2023/24 somit komplett.

Am 35. Spieltag kommt mit dem direkten Duell zwischen Jahn Regensburg und Dynamo Dresden zum Aufeinandertreffen der beiden Teams, die zum Jahreswechsel mit großem Abstand von der Tabellenspitze grüßten, durch ihre Formkrisen im neuen Jahr das Aufstiegsrennen nun aber wieder spannend machten. Der Herbstmeister aus der Oberpfalz empfängt die SGD am Samstag, 27. April um 14 Uhr, am Freitagabend kommt es zum Kellerduell zwischen Arminia Bielefeld und dem VfB Lübeck, der mit neuem Trainer in die letzten acht Saisonspiele geht.

Verfolgerduell in Essen

Der 36. Spieltag hält das Heimspiel des aktuellen Tabellenführers SSV Ulm 1846 Fußball gegen Viktoria Köln bereit, das ebenfalls an einem Samstag (4. Mai) um 14 Uhr stattfindet. Im Samstags-Topspiel empfängt der SV Sandhausen, aktuell als Fünfter ebenfalls in Schlagdistanz zur Spitze, Rot-Weiss Essen, dass nach 30 Spieltagen einen Punkt weniger vorweist als der SVS.

Die finalen Spieltage der 3. Liga zum Durchklicken

Der im neuen Jahr noch ungeschlagene SC Preußen Münster gastiert am 37. Spieltag beim SC Verl, Anpfiff ist am Sonntag (12. Mai) um 16.30 Uhr, drei Stunden zuvor empfängt der abstiegsbedrohte MSV Duisburg den FC Erzgebirge Aue. Bereits am Freitag (10. Mai) um 19 Uhr ist der TSV 1860 München in Essen zu Gast, das Topspiel am Samstag (11. Mai) richtet der SV Waldhof Mannheim gegen Sandhausen aus (16.30 Uhr).

Alle Spiele, auch die zehn am 38. Spieltag parallel ausgetragenen Partien – unter anderem Dresden gegen Duisburg, Münster gegen Unterhaching oder Ulm gegen Verl – können Sie wie gewohnt im kicker-LIVE!-Ticker verfolgen.

Anfangs bezeichnende Aktionen: SGD “weit weg” von der Top-Form

Dynamo Dresden hat sich erst im Elfmeterschießen gegen Fünftligist VFC Plauen in die nächste Runde des Landespokals gerettet. Trainer Markus Anfang war schockiert – und sprach Klartext.

Sucht mit seinem Team aktuell nach der Form: Dresdens Trainer Markus Anfang.

Sucht mit seinem Team aktuell nach der Form: Dresdens Trainer Markus Anfang.

Getty Images for DFB

Fünf Tore in den vergangenen fünf Pflichtspielen, von möglichen zwölf Punkten nur fünf eingesackt und nun der sehr knappe Sieg im Elfmeterschießen gegen den Fünftligisten VFC Plauen im Landespokal: Bei Dynamo Dresden läuft derzeit trotz der vermeintlich guten Lage bei weitem nicht alles nach Plan. Dazu passte am Sonntag der Auftritt des Tabellenzweiten der 3. Liga – und die Aktionen von Trainer Markus Anfang.

Anfang kurz wie versteinert – Trügerische Offensivstärke

Dieser saß vor Anpfiff der zweiten Hälfte der Verlängerung – zu diesem Zeitpunkt stand es 0:1 aus Sicht der SGD – zunächst ratlos auf der Bank, hielt nicht einmal die Ansprache an sein Team. Doch was ist los bei Dresden? Wie kam es dazu, dass Dynamo den komfortablen Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze zuletzt verspielte?

Landespokal Sachsen

Ein Grund ist die uninspirierte Offensive. Wechsel hin oder her, gegen einen Fünftligisten erst in der 115. Minute endlich ein Tor zu erzielen und sich dann per Elfmeterschießen in das Landespokal-Halbfinale zu retten, ist schlicht enttäuschend. Dazu passt der trügerische Schein der Angriffsstärke: Seit Neujahr hat Dresden in elf Pflichtspielen 19 Tore geschossen, doch allein sieben davon beim 7:2 gegen das abstiegsbedrohte Kellerkind VfB Lübeck.

Die Vorstellung gegen Plauen passte also gewissermaßen ins Bild, vor allem, dass mit dem 35 Jahre alten Stefan Kutschke der Dresdener Top-Torschütze in Liga drei (elf Tore) zustach. Obwohl 49 Treffer auf der Habenseite beim Anfang-Team stehen, ist dieses seit Wochen vor dem Tor nicht kaltschnäuzig genug, Stichwort: fünf Tore aus fünf Spielen zuletzt, Stichwort: die Nullnummer gegen den mittlerweile auf eins rangierenden SSV Ulm 1846 Fußball.

Dynamo Dresden

Aufgrund einiger Rückschläge und dem jüngsten Auftritt war Anfang am Sonntag nun sichtlich entsetzt und musste alles erst einmal sacken lassen. Mit Verspätung erschien er schließlich zur Pressekonferenz und erklärte dazu: “Entschuldigung, ich musste erst noch in der Kabine mit meinen Spielern sprechen.”

Enttäuschung überwiegt – Kritik an fehlender Qualität

Was folgte, war einiges an Kritik: “Talent allein reicht nicht”, meinte Anfang bezogen darauf, den angeblich “besten Kader der 3. Liga” zu besitzen. Dem Coach fehlt es an Konstanz, sein Team könne gute Leistungen einfach nicht bestätigen. “Qualität ist, wenn du etwas über die gesamte Saison immer wieder abrufen kannst”, erklärte Anfang, der “ein bisschen enttäuscht von dem einen oder anderen” war. Mit Nachdruck wiederholte Anfang wenig später: “Es ist immer leicht zu sagen, wir haben den besten Kader, aber das stimmt manchmal nicht.”

Schnell muss bei Dynamo nun an Lösungen gearbeitet werden, der “ein oder andere” sei aktuell “weit weg” von zufriedenstellenden Leistungen, so Anfang ungewohnt deutlich. Schon am Samstag wartet die nächste schwere Aufgabe auf die Dresdener: Dann geht es bei Verfolger Preußen Münster (14 Uhr, LIVE! bei kicker) um die Verteidigung des Aufstiegsplatzes.

Pokal-Sensation abgewendet: Dynamo rettet sich im Elfmeterschießen

Beinahe hätte der VFC Plauen für eine kleine Pokal-Sensation gesorgt. Gegen Dynamo Dresden hielt man dem Druck stand, ging in der Verlängerung in Führung – und zog nach Kutschkes spätem Ausgleich im Elfmeterschießen den Kürzeren.

Heißer Tanz: Ahmet Arslan (re.) und Co. taten sich schwer gegen den VFC Plauen um Tim Kießling.

Heißer Tanz: Ahmet Arslan (re.) und Co. taten sich schwer gegen den VFC Plauen um Tim Kießling.

IMAGO/Kruczynski

Während sich seine Mannschaft noch einmal auf die letzten 15 Minuten der Verlängerung einschwor, saß Markus Anfang wie versteinert da. Ratlosigkeit schien in sein Gesicht geschrieben, Dynamo Dresden stand kurz vor dem nächsten Rückschlag im noch jungen Jahr 2024. Hatten die Dresdner nicht nur ihre äußerst komfortable Tabellenposition im Aufstiegsrennen verspielt, drohte nun auch noch das Aus im Landespokal Sachsen – im Viertelfinale gegen den Oberligisten VFC Plauen.

90 Minuten hatten sich Anfangs Spieler – in einer durchgewürfelten, aber dennoch namhaften Elf auf den Platz geschickt – abgemüht, doch wirklich brenzlig wurde es für den Underdog zu keinem Zeitpunkt. So kämpfte sich dieser vom heimischen Publikum getragen bis in die Verlängerung – und sorgte dort beinahe für die große Sensation.

Kutschke kontert Martynets’ Traumsolo

Doch auf Martynets Treffer nach fantastischem Solo gegen vier Dynamo-Spieler (97.), den Publikum wie Spieler frenetisch bejubelten, wurde der Druck der Dresdner übermächtig, was schließlich im Ausgleich für den Favoriten durch Kutschkes Kopfballtor mündete (115.).

Tore und Karten

1:0
Martynets (97′)

1:1
Kutschke (115′)

mehr Infos


VFC Plauen

Plauen

Ja. PielesSponer, Jusic, Fischer, Morozov, Alexander – Kießling, Boateng, Abraham Yeboah, Kind, Limmer, Tim, T. BarthMartynets

mehr Infos

Die SGD rettete sich ins Elfmeterschießen, wo nach je fünf verwandelten Elfmetern Plauens Spranger am stark parierenden Mesenhöler scheiterte. Lemmer nutzte die Vorlage des VFC und sorgte letztlich für den Siegtreffer, der allerdings kaum für positive Stimmung in Dresden sorgte. Der Jubel fiel verhalten aus, während sich Plauens Spieler für einen starken Auftritt und die Beinahe-Sensation feiern durfte.

Halbfinale gegen Zwickau

Die Dresdener erwartet nun in ohnehin schon heißen kommenden Wochen, beginnend mit dem Auswärtsspiel bei Preußen Münster (Samstag, 14 Uhr), das Halbfinale im Sachsenpokal gegen den FSV Zwickau. Im Parallelspiel empfängt der Bischofswerdaer EV den FC Erzgebirge Aue.

Dresdens Kammerknecht vor “verrücktem” Debüt für Sri Lanka

Kurz vor der heißen Phase in der 3. Liga unternimmt Claudio Kammerknecht ein etwas verrücktes Abenteuer. Der Abwehrspieler von der SG Dynamo Dresden steht vor seinem Debüt für die Nationalmannschaft Sri Lankas.

Dynamo-Profi Claudio Kammerknecht geht auf eine spezielle Länderspielreise.

Dynamo-Profi Claudio Kammerknecht geht auf eine spezielle Länderspielreise.

IMAGO/foto2press

Während für Dynamos Drittliga-Profis in dieser Woche das Viertelfinale im Sachsenpokal beim VFC Plauen sowie die Vorbereitung darauf auf dem Programm stehen, weilt Claudio Kammerknecht bei der Nationalmannschaft Sri Lankas. Bereits im September 2022 hatte der 24-Jährige an einem Lehrgang der Auswahl teilgenommen, ein Spiel fand allerdings nicht statt.

Am Freitag nun spielt er sehr wahrscheinlich erstmals für Sri Lanka – das Heimatland seiner Mutter. Kammerknecht – geboren im beschaulichen Emmendingen nördlich von Freiburg – ist im Breisgau aufgewachsen und spielte jahrelang für den Sport-Club. Im Sommer 2022 wechselte er schließlich nach Dresden.

Die Spiele

Mit der SGD steckt er mitten im Aufstiegsrennen, die heißen Wochen stehen bevor. Doch ausgerechnet jetzt unternimmt Kammerknecht eine strapaziöse Reise. In Sri Lankas Hauptstadt Colombo geht es am Freitag gegen Papua-Neuguinea. Rund 8000 km von Elbflorenz entfernt. Am Montag brach Kammerknecht zu einem 15-stündigen Flug mit Zwischenstopp in Katar auf.

“Es tut gut, dass man mal etwas anderes sieht, die Abläufe andere sind. Aber ich weiß schon: Es ist etwas Verrücktes”, sagte Kammerknecht der Sächsischen Zeitung. Er freue sich, mal wieder in seine zweite Heimat zu kommen und seine Familie zu sehen. “Ich war das letzte Mal im Winter dort, davor fünf Jahre gar nicht”, erzählte der Rechtsverteidiger. Singhalesisch könne er “ein bisschen”, es werde aber Englisch gesprochen, da der Trainer Andy Morrison ein Schotte ist.

Anfang: “Vereine haben eine Abstellungspflicht”

SGD-Trainer Markus Anfang blickte mit gemischten Gefühlen auf die ungewöhnliche Reise seines Stammspielers. “Er hat mich gefragt, ob er die Einladung annehmen darf. Aber da gibt es gar keine Diskussion, die Vereine haben eine Abstellungspflicht. Wir geben ihm die Möglichkeit, er soll die Erfahrung machen und das mitnehmen.”

Nach dem Spiel gegen Papua-Neuguinea steht im Rahmen eines Vier-Nationen-Turniers noch eine Begegnung gegen Bhutan am Montag auf dem Programm. Am Dienstag wird Kammerknecht dann in Dresden zurückerwartet.

Thayaparan aus Trier ebenfalls dabei

Und er ist übrigens nicht der einzige Spieler, der aus Deutschland anreist. Auch Jason Thayaparan von Oberligist Eintracht Trier wurde berufen. Der Vater des 28-jährigen Innenverteidigers stammt aus Sri Lanka, wo Fußball nur Randsportart weit hinter Cricket ist, und war in seiner Jugend nach Deutschland gekommen. Thayaparan ist in Trier geboren und in Konz aufgewachsen. Auch er unternimmt dieser Tage ein ungewöhnliches Fußballabenteuer.