“Könnt ihr euch alle entschuldigen”: Undavs Stolz auf die Vizemeisterschaft

Am letzten Spieltag durfte der VfB Stuttgart die Vizemeisterschaft feiern. Nach Abpfiff erinnerte Deniz Undav an eine alte Aussage, Trainer Sebastian Hoeneß zeigte sich dagegen überwältigt.

Feierbiester in Stuttgart: Deniz Undav (li.) und Angelo Stiller feiern die Vizemeisterschaft.

Feierbiester in Stuttgart: Deniz Undav (li.) und Angelo Stiller feiern die Vizemeisterschaft.

picture alliance / Pressefoto Baumann

“Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als ich die Fans gehört habe. Ich wollte gar nicht mehr weiterspielen, habe einfach nur noch Spaß gehabt”, schwärmte Deniz Undav nach Abpfiff am Sky-Mikrophon. Es war die 88. Minute, die den Nationalspieler so “übertrieben glücklich” machte. Sein VfB lag zu diesem Zeitpunkt nach einer einmal mehr grandiosen Leistung bereits mit 4:0 gegen Gladbach vorne, das Spiel war entschieden.

Bundesliga, 34. Spieltag

Doch in dieser 88. Minute flimmerte in der Stuttgarter MHP-Arena das 4:2 der Hoffenheimer gegen Bayern München über die Anzeigetafel. Und ein paar Minuten später hatten die Schwaben dann auch Gewissheit: Durch die Niederlage der Münchner sprang Stuttgart am letzten Spieltag auf Rang zwei der Tabelle und krönte eine überragende Saison mit dem Vizemeisterschaft.

“Vor drei Monaten hab ich noch gesagt, dass die beiden besten Mannschaften in Deutschland gespielt haben”, erinnerte sich Undav an eine eigene Aussage nach dem Pokalduell mit Leverkusen im Februar, “da haben mich alle fertig gemacht.” Hörbar angefressen legte der 27-Jährige nach: “Ich glaube, ich habe Recht gehabt, oder? Da könnt ihr euch jetzt alle bei mir entschuldigen.”

Hoeneß: “Mir gehen die Superlative aus”

Doch sein Ärger hielt nur kurz an, denn es überwog die Freude bei Undav: “Vor der Saison haben alle damit gerechnet, dass Stuttgart unten mitspielen wird. Und jetzt sind wir Zweiter geworden!” Die Saison bewerte er daher mit einer “klaren 1+”: “Wir haben einen überragenden Fußball gespielt und sind verdient Zweiter geworden.” Man hätte sogar noch mehr Punkte holen können als die 73, die beim VfB schon einen Vereinsrekord darstellen, fand Undav.

Es werden keine schlauen Sätze mehr aus meinem Mund kommen, weil ich überwältigt bin.

Sebastian Hoeneß

Sein Trainer Sebastian Hoeneß sah das dagegen nicht so kritisch: “Wir haben 73 Punkte geholt, das ist historisch!” Sichtbar angefasst bezeichnete der 42-Jährige die Saison als “unglaublichen Ritt” und den Abschluss vor heimischem Publikum als “einfach famos”. “Dieses Team ist einfach großartig, einzigartig. Mir gehen die Superlative aus für die Mannschaft, den Klub und die Fans”, so Hoeneß: “Das macht mich fast sprachlos. Es werden keine schlauen Sätze mehr aus meinem Mund kommen, weil ich ein bisschen überwältigt bin.”

“Zweiter – was gibt es Besseres?”, freute sich Undav dagegen, nur um sich sofort zu korrigieren: “Meister natürlich! Aber Leverkusen war zu stark.” Durch die herausragende Saison der Werkself sei der Vizemeister aber keineswegs der erste Verlierer befand der Nationalstürmer, die Stuttgarter Saison bleibe außergewöhnlich: “Und Zweiter ist besser als Dritter!”

Champions League mit dem VfB? “Schauen, was passiert”

Ob Undav nun auch die Früchte des Erfolgs – die Teilnahme an der Champions League im nächsten Jahr – ernten darf, steht indes noch nicht fest. Aktuell ist der Stürmer lediglich von Brighton & Hove Albion ausgeliehen, die Kaufoption scheint dem VfB momentan noch zu hoch.

“Ich habe den Wunsch oft genug geäußert, dass ich hier bleiben möchte”, sagte Undav selbst dazu. Es gebe im Klubfußball nichts größeres, als in der Champions League zu spielen, daher hoffe er, dass er in der kommenden Saison mit dabei sein könne. Aber: “Erstmal geht es jetzt darum, richtig zu feiern. Und dann schauen wir, was passiert.”

Streichs emotionaler Abschied: “Ich bin jetzt maximal enttäuscht von mir”

Der SC Freiburg unterlag im letzten Spiel unter Christian Streich mit 1:2 bei Union Berlin und verspielte damit noch die mögliche Teilnahme an einem internationalem Wettbewerb. Große Emotionen hatte der Coach bereits vor Spielbeginn gezeigt.

Glasige Augen und ein Chapeau in Richtung Fans: Freiburgs Christian Streich nach seinem letzten Spiel als SCF-Coach.

Glasige Augen und ein Chapeau in Richtung Fans: Freiburgs Christian Streich nach seinem letzten Spiel als SCF-Coach.

IMAGO/Steinsiek.ch

Selbst die Union-Fans empfingen ihn vor dem Spiel mit Applaus und auch ein paar “Fußballgott”-Rufen. Das ohnehin gute Verhältnis zum Berliner Klub, zu dem Christian Streich “immer gerne” gefahren sei, unterstrich auch ein Besuch von Union-Präsident Dirk Zingler, der vor dem Spiel an der Alten Försterei in der Kabine ein “kleines Geschenk” übergab. “Wir haben gegenseitige Wertschätzung gespürt und wollen am liebsten nach dem Spiel beide glücklich sein”, erklärte Zingler.

Dies allerdings gelang am Ende nicht, denn zwar durften die Köpenicker doch noch den direkten Klassenerhalt bejubeln, Freiburg aber verspielte durch die Niederlage noch die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb und rutschte auf Platz zehn ab.

“Dass wir die letzten Wochen kein Spiel gewonnen haben…”

Und so zeigte sich Streich nach dem Spiel durchaus geknickt. “Dass wir die letzten Wochen kein Spiel gewonnen haben, ist unglaublich. Das muss ich mir vorwerfen lassen”, meinte der 58-Jährige angesichts einer Bilanz von fünf sieglosen Partien der Breisgauer (zwei Niederlagen, drei Remis) im Saisonfinale.

So ist mein letzter Tag als Trainer ein sehr enttäuschender Tag.

Christian Streich

“Wir hatten gute Spiele dabei, aber wir haben kein einziges gewonnen. Ich bin jetzt maximal enttäuscht von mir, dass ich es nicht geschafft habe, der Mannschaft den letzten Impuls zu geben. Und so ist mein letzter Tag als Trainer ein sehr enttäuschender Tag. Ich bin enttäuscht über mich selbst. Es tut mir leid für die Fans und die Mannschaft”, sagte Streich.

Streich wird “die Menschen” am meisten vermissen

Bei Sky-Moderator Michael Leopold hatte sich Streich schon vor dem Spiel sehr emotional gezeigt. “Seit einigen Wochen sind die Transformationsprozesse extrem”, so der scheidende Coach mit glasigen Augen. Er sei aber in dieser Zeit “von unzähligen Menschen umgeben, die mir sehr viel entgegenbringen. Das ist sehr berührend”, meinte Streich, wobei ihm die Stimme wegbrach.

Auf Leopolds Frage, was er am meisten vermissen wird, meinte er: “Die Menschen” – mit Tränen in den Augen, ehe er und Leopold sich bereits das zweite Mal umarmten. Es war eben ein ganz besonderes Spiel – nicht nur für Streich selbst.

Schwäbe “will nicht ausfallend werden” – Schultz lenkt ab

Mit großen Worten kündigte der 1. FC Köln ein furioses Finale in Heidenheim an. Den nach einer desaströsen Leistung verdienten Abstieg wusste nicht jeder Beteiligte entsprechend einzuordnen.

Kölns Trainer Timo Schultz zeigte nach dem Abstieg keine Einsicht.

Kölns Trainer Timo Schultz zeigte nach dem Abstieg keine Einsicht.

IMAGO/MIS

“Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden”, gab Marvin Schwäbe nach dem 1:4 in Heidenheim, das den siebten Abstieg des 1. FC Köln besiegelte, bei Sky zu. “Wir haben uns die ganze Woche etwas vorgenommen, wir haben uns heute morgen noch einmal eingeschworen.” Ein Sieg in der Voith-Arena hätte hergemusst bei einem Sieg des SC Freiburg beim 1. FC Union Berlin, um am 34. Spieltag doch noch die Relegation zu erreichen.

Dass die Breisgauer am Ende nicht mithalfen und in Berlin verloren, war am Ende unerheblich. Weil der 1. FC Köln eine derart desaströse Leistung anbot, die zu keinem Zeitpunkt einen Erfolg in Aussicht gestellt hätte. “Dass wir die erste Halbzeit dann so spielen, wie wir gespielt haben … Ich will nicht ausfallend werden, aber das war nichts”, war Schwäbe bedient.

Es war klar, dass wir nicht herkommen und sie uns den roten Teppich auslegen, um in der Liga zu bleiben.

Marvin Schwäbe

“Ich glaube, dass wir gefühlt jedes fifty-fifty-Duell verloren haben. Wir haben es uns vor allem in der ersten Halbzeit einfach komplett kaputt gemacht. Egal, was wir uns vorgenommen haben, wir sind gar nicht in unser Spiel reingekommen”, führte der Torhüter weiter aus – 41 Prozent gewonnene Zweikämpfe waren es am Ende. “Klar haben es die Heidenheimer gut gemacht, aber es war klar, dass wir nicht herkommen und dass sie uns den roten Teppich auslegen, um in der Liga zu bleiben. Es war klar und es war einfach zu wenig.”

Uth fehlen die Worte

Sprachlos zeigte sich auch Mark Uth, der gehofft hatte, mit seinem Treueschwur am Freitag ein positives Signal vor dem Saisonfinale zu senden. “Wir sind sehr enttäuscht, in der Kabine herrscht Stille. Ich weiß auch nicht wirklich, was ich sagen soll”, sagte der 32-Jährige und bestätigte dies sogleich: “Die erste Hälfte war auch wieder, … also, … keine Ahnung, ich habe da auch keine Worte für. Es ist schwierig zu greifen.”

Kommentar zu Kölns Abstieg

“Wenn man sieht, wie wir in die erste Hälfte reingegangen sind: Wir haben keinen einzigen Zweikampf gewonnen, wir haben keinen einzigen Zweikampf geführt. Und das in einem Spiel, wo du, unabhängig von Union, 2:0, 3:0 gewinnen musst – das geht einfach nicht. Und im Endeffekt stehen wir jetzt hier und sind verdient abgestiegen, das ist einfach wie es ist leider”, war der Stürmer bedient.

So eine Halbzeit hätte ich meiner Mannschaft nicht zugetraut.

Timo Schultz

Eine Ansicht, die Trainer Timo Schultz nicht unbedingt teilte. Der 46-Jährige, der in den vergangenen Wochen stets mit seiner positiven Art auffiel, Kritik für gewohnt abwehrte und noch vor dem Spiel zur Attacke geblasen hatte, ließ verlauten: “So eine erste Halbzeit hätte ich meiner Mannschaft ehrlich gesagt nicht zugetraut.”

Den Fehler in seinem Aufgebot wollte Schultz nicht suchen, der Trainer stellte vielmehr das Engagement seiner Mannschaft in Frage. “Es lag definitiv nicht an der Aufstellung, sondern eher heute ein Stück weit, das muss man ehrlich sagen, auch an der Einstellung der ersten Halbzeit. Ich weiß gar nicht, ob es 30% aller Zweikämpfe waren, die wir in der ersten Halbzeit gewonnen haben – so kannst du kein Fußballspiel bestreiten. Egal ob wir mit Dreier-, Vierer-, Fünfer- oder Achterkette spielen.”

Kaiserslautern oder Heidenheim? Einer der beiden Klubs spielt international

Die erste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte ist schon jetzt eine äußerst erfolgreiche. Doch sie könnte für den 1. FC Heidenheim noch gekrönt werden. Oder spuckt ihnen ausgerechnet Zweitligist 1. FC Kaiserslautern in die Suppe?

“Hilfe” aus Leverkusen notwendig: Heidenheims Kulttrainer Frank Schmidt könnte in der kommenden Saison auch auf internationalem Parkett auftauchen.

Getty Images

In Heidenheim dürfen auch die letzten Superlative ausgepackt werden. Denn der Klub von der Brenz, erst vergangene Saison als Zweitliga-Meister erstmals überhaupt in die Bundesliga aufgestiegen, hat die an diesem Samstag zu Ende gegangene Spielzeit auf Platz acht beendet.

Vereine wie der punktgleiche SV Werder Bremen, der gleich beide Male besiegt worden war, oder auch Freiburg, Wolfsburg, Mainz und Gladbach sind allesamt distanziert worden.

Das wurde nach dem souveränen 4:1-Erfolg an diesem 34. Spieltag gegen den 1. FC Köln, der seinerseits damit endgültig zum siebten Mal aus dem deutschen Oberhaus abgestiegen war, auch gebührend gefeiert. Mit den Fans und mit Feuerwerk. “Wir sind sehr stolz auf die Entwicklung und das müssen wir auch feiern dürfen”, hatte FCH-Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald schon im Vorfeld angekündigt – ohne Rücksicht auf das Kölner Leid. “Das ist für uns alle eine fantastische Momentaufnahme und am liebsten würden wir den Augenblick festhalten und greifen. Deshalb machen wir auch dieses Fest. Das soll keiner falsch verstehen. Wir hatten es auch überlegt, ob wir das machen sollten, obwohl Köln absteigen könnte. Bei allem Respekt für den FC: er hatte 33 Spieltage Zeit, Punkte zu sammeln.”

Ein vermeintlich kleiner Klub wird dabei sein

Nun gilt es aus Heidenheimer Sicht, noch einen “Spieltag” auf der Couch zu verbringen – und darauf zu hoffen, dass der weiterhin ungeschlagene Meister aus Leverkusen im Berliner Olympiastadion am kommenden Samstag (20 Uhr, LIVE! bei kicker) seiner Favoritenstellung im DFB-Pokal-Finale gegen Traditionsklub Kaiserslautern (Klassenerhalt in Liga zwei gesichert) gerecht wird und den Pott ins Rheinland holt.

Denn dann wäre diese Saison für Heidenheim endgültig gekrönt. Das Team von Kulttrainer Frank Schmidt (50) – seit 2007 als Chef an der Seitenlinie unterwegs – wäre dann sicherer Teil der Conference League (Play-offs).

Heißt im Umkehrschluss aber auch: Sollte Kaiserslautern um den scheidenden Coach Friedhelm Funkel (70) das Wunder schaffen und Xabi Alonsos schier unbesiegbarem Tross tatsächlich die erste Niederlage zufügen, dann wäre der Traditionsklub aus der Pfalz international dabei. Und das sogar eine Liga höher: Denn der Sieger des DFB-Pokals nimmt direkt an der (neuen) Ligaphase zur Europa League mit dann 36 Teams in einer großen Tabelle teil.

Demzufolge gilt, dass ein vermeintlich “kleiner” Verein aus Deutschland international spielen wird – Heidenheim oder Kaiserslautern.

Bundesliga: Wie sieht es allgemein international aus?

Überhaupt wird das deutsche Oberhaus in der kommenden Spielzeit 2024/25 prominent vertreten sein. Im neuen Modus der Champions League etwa werden mindestens fünf Vereine teilnehmen – Meister Leverkusen, Vizemeister Stuttgart, Bayern München, Leipzig und Dortmund. Sollte der BVB außerdem im Londoner Wembley Stadium in zwei Wochen (1. Juni, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) das große Real Madrid besiegen, würde auch noch der Bundesliga-Sechste Eintracht Frankfurt in die Königsklasse rücken.

Ansonsten bestreiten die Hessen ebenfalls den Europa-League-Weg, während Hoffenheim als Siebter ebenfalls vertreten sein wird.

Zum Thema: So läuft die neue Champions League ab 2024/25 – und so die neue Europa League sowie Conference League

Genervter Müller “will raus aus dieser Saison und rein in die neue”

Den Saisonabschluss hätten sich die Bayern sicherlich anders vorgestellt. Beim 2:4 in Hoffenheim verspielten die Münchener die Vizemeisterschaft und vermiesten Thomas Tuchel den Abschied. Sorgen gibt es derweil bei Juwel Aleksandar Pavlovic.

Ließ seiner Unzufriedenheit freien Lauf: Thomas Müller.

Ließ seiner Unzufriedenheit freien Lauf: Thomas Müller.

IMAGO/Passion2Press

Im Abschiedsspiel des scheidenden Trainers Thomas Tuchel hat der FC Bayern 2:4 in Hoffenheim verloren und zudem noch die Vizemeisterschaft aus der Hand gegeben. Die Laune war entsprechend nicht die beste im Anschluss an die Partie bei der TSG. Das offenbarte auch ein sichtlich genervter Thomas Müller bei Sky.

Bundesliga, 34. Spieltag

Tuchel und die Mannschaft: Nicht der passende Fit?

Dabei verlief der Start aus Bayern-Sicht optimal. Nach sechs Minuten stand es bereits 2:0, ehe ein leichtfertiger Fehlpass von Manuel Neuer das 1:2 eröffnete und die TSG so ins Spiel zurückholte. Anschließend habe die Elf des FCB die “Spielanteile mehr und mehr aus der Hand gegeben”, wie Müller feststellte.

Man sei “in unserer Struktur viel zu passiv” gewesen “und das kann ich nicht nachvollziehen.” Dies sei aber kein neues Muster, vielmehr war es in dieser Saison “schon zum wiederholten Male” der Fall, “dass wir die Aggressivität vermissen lassen, auch ein bisschen riskanter nach vorne zu decken.”

Der hat in diesem wilden Jahr unter keinen leichten Umständen auch den ein oder anderen Haufen vor sich wegkehren müssen, den er nicht selber produziert hat.

Müller über Tuchel

“Wir gratulieren allen, die uns dieses Jahr geschlagen haben, natürlich auch dem Deutschen Meister Leverkusen und das sage ich mit allem Respekt”, so Müller, der anschließend ein Fazit unter die Saison zog und klar machte, dass es nun gelte, die Saison abzuhaken. “Ich will raus aus dieser Saison und rein in die neue.” Dennoch wollte er die Gelegenheit nutzen und sich “bedanken beim Trainerteam, weil die wirklich alles reingelegt haben. Vielleicht war der Fit – ich versuche auch nur, Ergebnisse zu interpretieren – irgendwie nicht so gut mit uns als Mannschaft. Vielleicht hätten wir andere Spielertypen gebraucht, vielleicht hätte der Trainer etwas anders machen müssen, keine Ahnung”, war er auf der Suche nach Antworten.

An der Entwicklung und der alles in allem nicht zufriedenstellenden Saison “haben alle Beteiligten ihren Anteil dran und trotzdem danke ans Trainerteam, an Thomas Tuchel. Weil der hat in diesem wilden Jahr unter keinen leichten Umständen auch den ein oder anderen Haufen vor sich wegkehren müssen, den er nicht selber produziert hat.”

Sorgen um Pavlovic

Auch zu den Gerüchten, er habe sich bei der Vereinsführung vorstellig gezeigt und sich für Tuchel stark gemacht, äußerte sich der 34-Jährige .”Das kann ich nicht bestätigen, dass ich bei den Verantwortlichen war, mehr kann ich dazu nicht sagen.” Trösten konnte Müller auch nicht der Fakt, dass er mit seinem 473. Bundesliga-Einsatz für die Bayern im vereinsinternen Ranking zu Sepp Maier aufgeschlossen hat. “Wir haben gerade 2:4 verloren. Es tut mir leid, ich bedanke mich für alle Glückwunsche, aber mir geht’s heute nicht um irgendwelche Spielrekorde.”

Zu allem Überfluss haben die Bayern jedoch nicht nur das Spiel verloren, sondern nach etwa einer halben Stunde auch noch Aleksandar Pavlovic, der mit einer Sprunggelenksverletzung ausgewechselt werden musste, wie Tuchel anschließend auf der Pressekonferenz bestätigte. Die Schwere der Verletzung steht allerdings noch aus und soll nun in den kommenden Tagen in München untersucht werden. Immerhin: Pavlovic konnte den Platz aus eigener Kraft verlassen. Nun bleibt erst einmal die Diagnose abzuwarten, die sicherlich auch Bundestrainer Julian Nagelsmann mit Blick auf die anstehende EM intensiv verfolgen wird.

Reus feiert emotionalen Abschied: “Momente, für die man Fußballer wird”

Mit dem “perfekten” Spielverlauf beim 4:0 gegen Darmstadt verabschiedete sich Marco Reus nach zwölf Jahren aus Dortmund. Ein großes Ziel gibt es in zwei Wochen aber noch – und das will der 34-Jährige mit “grenzenloser Gier” angehen.

Inmitten der Fans verabschiedete sich Marco Reus nach seinem letzten Heimspiel für den BVB.

Inmitten der Fans verabschiedete sich Marco Reus nach seinem letzten Heimspiel für den BVB.

IMAGO/Beautiful Sports

Es war ein letztes Heimspiel im Trikot des BVB für Marco Reus, das wohl kaum besser hätte laufen können. “Wir freuen uns riesig für ihn. Ich glaube, wie das Spielgeschehen gelaufen ist, ist es perfekt gewesen”, ordnete Julian Brandt nach dem 4:0 über Darmstadt bei Sky ein und gestand: “Ich habe heute morgen noch mit Jadon (Sancho, Anm. d. Red.) gesprochen. Er kam zu mir und meinte, sein einziges Ziel ist es, einfach nur Marco zu finden, damit er trifft.”

Beinahe wäre Sanchos Wunsch auch in Erfüllung gegangen, als er Reus in der 11. Minute mit einem Flachpass ins Zentrum bediente. Der Kapitän scheiterte jedoch an der Latte. Dass der 34-Jährige diese Hilfe gar nicht braucht, das stellte er dann in der 38. Minute unter Beweis, als er einen selbst herausgeholten Freistoß traumhaft in den Winkel zirkelte. Zuvor hatte er bereits das 1:0 von Ian Maatsen aufgelegt.

Reus schwärmt von “zweiter Familie”

Nach 82 Minuten ging der gelungene letzte Arbeitstag im Westfalenstadion des gebürtigen Dortmunders dann zu Ende. Unter stehendem Applaus bahnte sich Reus den Weg durch das Spalier, an dessen Ende Felix Nmecha wartete, der ihn ersetzte. “Da geht einem jede Menge durch den Kopf”, beschrieb Reus, der versucht hat, “heute alles zu genießen”, bei Sky. “Die letzte Busfahrt zum Stadion, das Aufwärmen, das Spiel, einfach alles. Ich habe das den Jungs gesagt: Das sind die Momente, für die man wirklich Fußballer wird. Du bist oft von deiner Familie weg und das ist deine zweite Familie.”

Zu dieser Familie zählen auch die Fans, zu denen er nach dem Abpfiff auf die Südtribüne stieg. “Ich habe mich bedankt für wunderschöne Jahre, für den Support, den sie mir gegeben haben”, erklärte Reus. “Es gab natürlich nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen. Ich habe mich einfach bedankt, dass sie trotzdem immer an meiner Seite gestanden und mich unterstützt haben. Das ist nicht selbstverständlich und sowas gibt es dann auch nur in Dortmund.”

Mit “grenzenloser Gier” nach Wembley

Die Reise mit seiner “zweiten Familie” ist damit allerdings noch nicht beendet. Am 1. Juni hat Reus die Chance, seine Zeit beim BVB mit dem Gewinn der Champions League zu krönen. “Die Gier nach dem Titel ist grenzenlos. Auch der Glaube muss grenzenlos sein”, blickte der Mittelfeldspieler auf das Duell mit Real Madrid voraus. “Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, um uns wirklich sehr, sehr gut auf Real Madrid vorzubereiten. Es wird ein unfassbar schwieriges Match, aber es ist nur ein Spiel, 90 Minuten und im Fußball ist alles möglich.”

Auch danach soll es für Reus weitergehen. Wo das sein wird, das verrät er allerdings vor dem letzten Spiel für den BVB noch nicht. Mit seinen zwei Torbeteiligungen gegen Darmstadt unterstrich er jedenfalls noch einmal, dass er auch im fortgeschrittenen Fußballeralter noch über jede Menge Qualität verfügt. “Ich denke, dass ich noch gut bin. Deswegen spiele ich ja auch noch weiter”, schmunzelte Reus.

Er ist auch ein Grund gewesen, warum ich bei diesem Verein gelandet bin.

Julian Brandt über Marco Reus

Dass er das allerdings nicht in Dortmund tun kann, das habe man “beidseitig” entschieden. “Es ist halt manchmal im Leben so, dass es irgendwann Situationen gibt, wo man dann sagt: ‘Okay, das war es.'” Für negative Gedanken bleibt dennoch keine Zeit. “Ich bin unfassbar dankbar, dass ich hier so viele schöne Momente erlebt habe. In diesem Stadion, mit den Fans, das gibt es nirgendwo anders.”

Teamkollege Brandt untermauerte derweil noch einmal Reus’ Status in Dortmund. “Er beeinflusst viele Spieler, viele Spieler schauen zu ihm auf und er ist auch ein Grund gewesen, warum ich bei diesem Verein gelandet bin”, betonte der 28-Jährige und fügte an: “Er ist ein Wahnsinnstyp, eine lebende Legende und er wird für immer einer von denjenigen sein, zu denen ich hochgeschaut habe in meiner Karriere.”

Zeitpunkt bewusst gewählt: Holzer nicht mehr Frankfurts Aufsichtsratsvorsitzender

Unmittelbar nach Saisonende teilte Eintracht Frankfurt mit, dass Philip Holzer sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender im Sommer niederlegen wird und komplett aus dem Aufsichtsrat ausscheidet.

Bald nicht mehr in offizieller Funktion für Eintracht Frankfurt: Philip Holzer.

Bald nicht mehr in offizieller Funktion für Eintracht Frankfurt: Philip Holzer.

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Keine 60 Minuten nach dem 2:2 gegen RB Leipzig im letzten Heimspiel der Saison hat Eintracht Frankfurt offiziell mitgeteilt, dass Philip Holzer zum 30. Juni 2024 aus dem Aufsichtsrat der Eintracht Frankfurt Fußball AG ausscheiden wird.

“Der Zeitpunkt für die Kommunikation dieser lang gereiften Entscheidung ist für mich durch die erneute Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb gekommen”, wird Holzer in einer Pressemitteilung der Hessen zitiert: “Innerhalb der nächsten Monate stehen für die Eintracht Frankfurt Fußball AG wichtige strategische und personelle Entscheidungen an, deren Wirkungen weit über meine bis Sommer 2025 laufende Amtszeit hinaus reichen werden. Aus diesem Grund ist es für mich eine logische Konsequenz, dass diese von dem Personenkreis getroffen und gestaltet werden, der auch in Zukunft in der Verantwortung stehen wird.”

Eintracht Frankfurt ging auf Platz sechs über die Ziellinie und darf nun sogar noch auf die Königsklasse hoffen, falls der BVB das CL-Finale gegen Real Madrid gewinnt. Ansonsten geht es für die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller in die Europa League.

“Seine Verdienste um Eintracht Frankfurt sind riesig”

Angegangen werden müssen künftige Aufgaben definitiv ohne Holzer. Der 58-jährige Investmentbanker stand seit Sommer 2020 an der Spitze des Gremiums und folgte seinerzeit auf Wolfgang Steubing. Zuvor war Holzer seit 2010 Mitglied des Aufsichtsrates und übernahm den Vorsitz des Finanz- und Prüfungsausschusses.

Holzer habe seine Entscheidung in einem persönlichen Gespräch dem Präsidenten des Hauptanteilseigners Eintracht Frankfurt e.V., Mathias Beck, mitgeteilt und informierte die Mitglieder des Aufsichtsrates und die Vorstände der Eintracht Frankfurt Fußball AG persönlich nach dem letzten Bundesliga-Spiel gegen Leipzig.

Wir bedauern das Ausscheiden von Philip Holzer sehr, respektieren aber seine Entscheidung.

Mathias Beck

“Im Namen des Hauptaktionärs bedanke ich mich bei Philip Holzer für seine mehr als 14-jährige Tätigkeit im Aufsichtsrat der Eintracht Frankfurt Fußball AG – davon zuletzt knapp vier Jahre als Vorsitzender”, beginnt Beck seine Ausführungen: “Seine Verdienste um Eintracht Frankfurt sind riesig. Beispielhaft seien die Durchführung zweier dringend notwendiger Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals genannt, ohne dabei die Anteile des e.V. zu verwässern.”

Holzer habe “zu jeder Zeit bewiesen, dass sein Herz für die Eintracht in ihrer gesamten Breite – mit all ihren Abteilungen und Sportarten – schlägt. Wir bedauern das Ausscheiden von Philip Holzer sehr, respektieren aber seine Entscheidung und haben volles Verständnis für diesen Schritt.”

Rekordumsatz der Fußball AG

Holzer selbst spricht von einer “vertrauensvollen und verlässlichen Zusammenarbeit auf allen Ebenen” und einem “stabilen Fundament für eine gute sportliche Entwicklung des Klubs”.

“Die Fußball AG wird das Jahr 2023/24 mit einem Rekordumsatz abschließen und unser Eigenkapital trotz des pandemiebedingt entstandenen Verlustes von 80 Mio. Euro wieder auf Vor-Corona-Niveau stabilisieren – das sind beste Vorzeichen für die Fortsetzung des gesunden Wachstums der Eintracht Frankfurt Fußball AG”, findet Holzer: “Momente wie der Gewinn der Europa League 2022 oder die Teilnahme an der UEFA Champions League mit unserer Männer-Profimannschaft werden ebenso für immer in Erinnerung bleiben wie die Erfolge im Frauenfußball.”

Über die Neukonstituierung des Gremiums wird der Aufsichtsrat am kommenden Dienstag in einer turnusmäßigen Sitzung beraten.

“Wir haben einfach versagt”: Bochums Frust nach dem Drama in Bremen

Es war ein Drama am letzten Spieltag: In der 85. Minute stand der VfL Bochum trotz schlechter Leistung in Bremen vor dem Klassenerhalt, um am Ende doch auf den Relegationsrang abzurutschen. Danach machte sich der Frust breit.

Fand nach Bochums Niederlage in Bremen deutliche Worte: VfL-Kapitän Anthony Losilla.

Fand nach Bochums Niederlage in Bremen deutliche Worte: VfL-Kapitän Anthony Losilla.

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Frust, Unglauben und pures Entsetzen: Nachdem der 34. und finale Spieltag der Bundesliga-Saison 2023/24 auf allen Schauplätzen abgepfiffen war, machten sich all diese Emotionen in den Gesichtern der Spieler und Fans des VfL Bochums breit. Als Team mit der besten Ausgangslage aller noch nicht abgestiegenen Kellerkinder war der VfL in die finale Spielrunde gegangen – am Ende eines turbulenten Spieltags war man aber doch noch auf den Relegationsplatz abgerutscht.

Dabei sah es noch in der 85. Minute ganz anders aus. Da hatte Christopher Antwi-Adjei den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer für den VfL Bochum erzielt, während beinahe zeitgleich der Freiburger Treffer zum 1:1 in Berlin die vermeintliche Rettung bedeutet hatte. Doch dann kam alles anders: Bremen besiegelte durch das 4:1 von Romano Schmid den Heimsieg über Bochum, während Janik Haberer in Berlin Union zum Klassenerhalt schoss.

Stöger kritisiert “inakzeptable” Leistung

Entsprechend frustriert zeigten sich Bochums Spieler und Verantwortliche auch nach dem Spiel, der Fehlerteufel war allerdings schnell gefunden. “Das ist total bitter, das haben wir uns natürlich ganz anders vorgestellt. Auf Grundlage der heutigen Spielleistung, die schlichtweg grausam war, haben wir es dann definitiv auch nicht verdient”, kritisierte VfL-Sportdirektor Marc Lettau die eigene Leistung im Sky-Interview. “Wir haben einfach versagt heute”, schlug auch Kapitän Anthony Losilla einen ähnlichen Ton an.

Heute muss sich jeder Spieler mal hinterfragen.

Kevin Stöger

Tatsächlich hatte sich der VfL in Bremen nur selten auf Augenhöhe präsentiert, schon lange vor dem Werder-Doppelschlag durch Anthony Jung und Jens Stage in der 78. und 80. Minute hatten sich die Bochumer bei Torhüter Manuel Riemann bedanken können, der seine Mannschaften mit herausragenden Reflexen im Spiel gehalten hatte. “Es war einfach ein schlechtes Spiel von uns”, ärgerte sich auch Mittelfeldspieler Kevin Stöger, der im Nachgang klare Worte fand. Die Leistung der Bochumer sei “inakzeptabel” gewesen, wetterte der 30-Jährige Österreicher, auf diese Weise habe man es “definitiv nicht verdient in der Liga zu bleiben”, so Stöger weiter. Seiner Meinung nach müsse sich jeder Bochumer Spieler am heutigen Samstag “mal hinterfragen”.

Rückendeckung für Butscher

Schnell war der Blick des VfL allerdings auch wieder nach vorne gerichtet: “Das einzig Positive, das man heute sagen kann, – wenn es überhaupt etwas Positives gibt – ist, dass wir noch zwei Spiele haben und es in der eigenen Hand haben, die Liga zu halten”, gab Stöger zu Protokoll. Am Donnerstag (20.30 Uhr) steigt das Hinspiel der Relegation  gegen den Zweitliga-Dritten Fortuna Düsseldorf in Bochum, die Entscheidung über den Ligaverbleib fällt am Montag, den 27. Mai (20.30 Uhr), im Rückspiel in Düsseldorf.

Zweifel am Klassenerhalt ließ Sportdirektor Lettau auch im Lichte der Enttäuschung am Samstag allerdings nicht aufkommen. “Wir werden das gemeinsam durchstehen und auch das Spiel für uns entscheiden”, gab Lettau zu Protokoll, dabei sei er sich “huntertprozentig sicher”. Gemeinsam durchstehen, das heißt auch weiterhin mit Interimscoach Heiko Butscher, der Anfang April die Geschicke von Thomas Letsch übernommen hatte und nach der Saison wieder in die zweite Reihe zurückkehren wird. “Heiko Butscher ist unser Cheftrainer bis zu Saisonende, wie es von vornherein kommunziert war und das ziehen wir gemeinsam durch”, erhielt der Trainer Rückendeckung von Lettau.

Nächste lange Bayern-Serie reißt – Bekommt der VfB seine Titelchance?

Der FC Bayern München landete am Ende der Saison 2023/24 satte 18 Punkte hinter Meister Leverkusen, allerdings auch noch einen hinter dem VfB Stuttgart. Deswegen reißt die nächste lange Serie des Rekordmeisters. In Schwaben hoffen sie derweil auf eine Titelchance.

Unterschiedliche Gefühlswelten: Bayerns Joshua Kimmich (li.) hadert, Stuttgarts Silas lässt sich feiern.

Unterschiedliche Gefühlswelten: Bayerns Joshua Kimmich (li.) hadert, Stuttgarts Silas lässt sich feiern.

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Es war eine Saison voller Irrungen und Wirrungen. Am Ende lief der FC Bayern München in der Bundesliga sogar nur als Dritter ins Ziel ein. Eine 2:4-Niederlage bei der TSG Hoffenheim – nach zwischenzeitlicher 2:0-Führung – reichte am Ende nicht, um die deutsche Vizemeisterschaft klar zu machen. Denn der in dieser Saison überragende VfB Stuttgart gewann auch sein letztes Heimspiel überzeugend gegen Gladbach (4:0) und ist damit Zweiter.

Nun winkt dem Team von Trainer Sebastian Hoeneß sogar eine Titelchance – die erste seit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Jahr 2007. Dafür braucht der schon länger sicher für die Champions League qualifizierte VfB allerdings noch Schützenhilfe. Denn üblicherweise stehen sich im DFL-Supercup, den es zwischen 1987 und 1996 gab und seit 2008 wieder gibt, der amtierende deutsche Meister – Bayer 04 Leverkusen – und der amtierende Pokalsieger gegenüber.

Weil Leverkusen als haushoher Favorit ins DFB-Pokal-Finale gegen den gerade so geretteten Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern am 25. Mai geht, stehen die Chancen wohl recht gut. Denn: Holt eine Mannschaft das Double, rückt als Gegner der Vizemeister nach. Zuletzt war das in den Jahren 2019 und 2020 mit Borussia Dortmund der Fall – beide Male triumphierte aber doch Meister Bayern München.

VfB nahm 1992 teil – und gewann direkt

Das kann im Sommer nun definitiv nicht gelingen. Für die Bayern reißt damit eine noch längere Serie als die der Meisterschaft: Am DFL-Supercup hatte der deutsche Rekordmeister sogar in den vergangenen zwölf Jahren immer teilgenommen. Bayern ist mit zehn Titeln Rekordsieger im DFL-Supercup, dahinter folgt Borussia Dortmund mit sechs Triumphen. Jüngster Sieger ist RB Leipzig, der VfB triumphierte 1992 in seiner einzigen Finalteilnahme (3:1 gegen Hannover 96).

Sollte Leverkusen tatsächlich das nationale Double holen, müssten sich die VfB-Fans den 17. August, ein Samstag, freihalten. Am Wochenende der ersten DFB-Pokal-Runde steigt nämlich der DFL-Supercup der Saison 2024/25. Sollte der VfB die Partie bestreiten dürfen, würde er wie Leverkusen das Erstrundenduell im DFB-Pokal erst im Herbst nachholen. Wo der Supercup ausgetragen wird, wird die DFL erst bekanntgeben, wenn die Finalisten feststehen.