Köln sorgt sich um Talent Finkgräfe

Hinten links in der Viererkette des 1. FC Köln gehört der 19-Jährige inzwischen zu den Säulen des Teams, doch nun droht Max Finkgräfe auszufallen. Ihn plagen Rückenprobleme. Bislang konnte er noch keine Einheit absolvieren.

Schlägt sich mit Rückenproblemen herum: Kölns Talent Max Finkgräfe.

Schlägt sich mit Rückenproblemen herum: Kölns Talent Max Finkgräfe.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Aus dem Trainingslager des 1. FC Köln in Algorfa/Spanien berichtet Jim Decker

Auch am Dienstag war er nicht dabei. Während seine Teamkollegen auf dem Trainingsplatz im La-Finca-Resort etwa 40 Kilometer südlich von Alicante Flankensituationen einübten, blieb Max Finkgräfe außen vor. Rückenprobleme verhindern das Mitwirken des Youngsters, der sich im Verlauf der vergangenen Monate den Stammplatz als Linksverteidiger gesichert und zuletzt beim 1:5 gegen RB Leipzig sogar als Mittelfeldspieler mitgemischt hat.

Finkgräfes Fehlen begründet FC-Trainer Timo Schultz mit “Belastungssteuerung”, und in der Tat spulte sein Talent in den vergangenen Wochen ein beachtliches Pensum ab. Allerdings hatte Finkgräfe vor rund einem Jahr bereits ähnliche Probleme am Rücken gehabt haben. Ob es sich dabei um eine ähnliche Problematik handelt, ist aber unklar – und ebenso, ob Finkgräfe in Algorfa bleiben kann oder vorzeitig abreisen muss und sich weitergehend untersuchen lässt.

Ein möglicher Ausfall würde das Team hart treffen. Finkgräfe gehört mit einem kicker-Notenschnitt von 3,39 zu den konstantesten und besten Geißböcken des Vorletzten. Beim Debakel gegen RB half er auf der offensiveren Flügelposition aus, weil Linton Maina und Dejan Ljubicic krank fehlten. Sein Vertreter Leart Paqarada konnte Finkgräfe aber nicht gleichwertig ersetzen.

Florian Kainz wird dagegen nach der Geburt seines Kindes am Mittwoch wieder ins Training einsteigen. Der Kapitän kam am Dienstagnachmittag in Algorfa an. Auch Maina und Ljubicic sollen im Laufe der Woche wieder einsteigen. Dann hätte Trainer Timo Schultz bis auf Finkgräfe, Marvin Schwäbe, der ebenfalls Vater wird, Mark Uth, der nach seiner Innenbandzerrung noch Zeit braucht und Luca Waldschmidt, der nach seinem Wadenbeinbruch erst wieder teilweise mitmachen kann, wieder alle Spieler zu Verfügung.

Köln sorgt sich um Talent Finkgräfe

Hinten links in der Viererkette des 1. FC Köln gehört der 19-Jährige inzwischen zu den Säulen des Teams, doch nun droht Max Finkgräfe auszufallen. Ihn plagen Rückenprobleme. Bislang konnte er noch keine Einheit absolvieren.

Schlägt sich mit Rückenproblemen herum: Kölns Talent Max Finkgräfe.

Schlägt sich mit Rückenproblemen herum: Kölns Talent Max Finkgräfe.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Aus dem Trainingslager des 1. FC Köln in Algorfa/Spanien berichtet Jim Decker

Auch am Dienstag war er nicht dabei. Während seine Teamkollegen auf dem Trainingsplatz im La-Finca-Resort etwa 40 Kilometer südlich von Alicante Flankensituationen einübten, blieb Max Finkgräfe außen vor. Rückenprobleme verhindern das Mitwirken des Youngsters, der sich im Verlauf der vergangenen Monate den Stammplatz als Linksverteidiger gesichert und zuletzt beim 1:5 gegen RB Leipzig sogar als Mittelfeldspieler mitgemischt hat.

Finkgräfes Fehlen begründet FC-Trainer Timo Schultz mit “Belastungssteuerung”, und in der Tat spulte sein Talent in den vergangenen Wochen ein beachtliches Pensum ab. Allerdings hatte Finkgräfe vor rund einem Jahr bereits ähnliche Probleme am Rücken gehabt haben. Ob es sich dabei um eine ähnliche Problematik handelt, ist aber unklar – und ebenso, ob Finkgräfe in Algorfa bleiben kann oder vorzeitig abreisen muss und sich weitergehend untersuchen lässt.

Ein möglicher Ausfall würde das Team hart treffen. Finkgräfe gehört mit einem kicker-Notenschnitt von 3,39 zu den konstantesten und besten Geißböcken des Vorletzten. Beim Debakel gegen RB half er auf der offensiveren Flügelposition aus, weil Linton Maina und Dejan Ljubicic krank fehlten. Sein Vertreter Leart Paqarada konnte Finkgräfe aber nicht gleichwertig ersetzen.

Florian Kainz wird dagegen nach der Geburt seines Kindes am Mittwoch wieder ins Training einsteigen. Der Kapitän kam am Dienstagnachmittag in Algorfa an. Auch Maina und Ljubicic sollen im Laufe der Woche wieder einsteigen. Dann hätte Trainer Timo Schultz bis auf Finkgräfe, Marvin Schwäbe, der ebenfalls Vater wird, Mark Uth, der nach seiner Innenbandzerrung noch Zeit braucht und Luca Waldschmidt, der nach seinem Wadenbeinbruch erst wieder teilweise mitmachen kann, wieder alle Spieler zu Verfügung.

Entwarnung bei Alidou – Selke als Option gegen Gladbach

Am Samstag in Mönchengladbach dürfte Stürmer Davie Selke nach wochenlanger Verletzungspause endlich wieder im Kader des 1. FC Köln stehen. Doch zuletzt drängt sich auch ein anderer Angreifer auf.

Gute Laune: Davie Selke ist wieder fit uns eine Option gegen Gladbach.

Gute Laune: Davie Selke ist wieder fit uns eine Option gegen Gladbach.

IMAGO/Herbert Bucco

Der Schreck war offenbar kurz. Nachdem Faride Alidou das Training am Mittwoch vorzeitig beenden musste, konnte Kölns Trainer Timo Schultz am Donnerstag zumindest leise Entwarnung geben. Eine “Vorsichtsmaßnahme” sei das gewesen, Flügelstürmer Alidou ein “extrem schnellkräftiger Spieler”, bei dem der Muskel schneller mal reagiere. Mit einem Ausfall des 22-Jährigen rechnet der Coach aber nicht: “Ich gehe davon aus, dass er uns am Wochenende zur Verfügung steht.”

Wie verkraftet Selke die Belastung?

Dasselbe gilt auch für Davie Selke. Der 29 Jahre alte Stürmer hatte sich im ersten Spiel des Jahres beim 1:1 gegen den 1. FC Heidenheim am Fuß verletzt und seitdem gefehlt. Bereits zuletzt vor dem 0:2 gegen Bayer Leverkusen hatte es Hoffnung auf eine Rückkehr in den Kader gegeben, Schultz aber lieber noch abgewartet. Nun ist Selke wieder eine ernste Alternative.

Die kommenden Kölner Aufgaben

“Davie konnte die ganze Woche voll mittrainieren”, sagte Schultz, Selke werde wieder eine Kaderoption sein. Ob es gleich für die Startelf reicht? “Wir müssen mal abwarten, wie er die steigende Belastung verkraftet”, bremste Schultz – kein Wunder, nachdem Selke mehr als sechs Wochen lang kein Pflichtspiel bestreiten konnte, sich nun aber wieder gut im Training präsentierte. Klar ist: “Wir brauchen ihn auf dem Platz. Es bringt aber nichts, wenn wir ihn zu früh reinschmeißen.”

Der Kapitän kehrt zurück

Stattdessen könnte erneut Sargis Adamyan in der Sturmspitze starten, nachdem Jan Thielmann rotgesperrt fehlt und der Armenier gegen Bayer 04 eine ansprechende Leistung bot. “Er präsentiert sich im Training sehr gut. Vielleicht schafft er es am Wochenende, sich zu belohnen”, hofft Schultz. Am Sonntag noch hatte Adamyan eine aussichtsreiche Chance in bester Position nur an den Innenpfosten geschossen. Eine Ankündigung zur ersten Elf machte Schultz dagegen bei Kapitän Florian Kainz, der zuletzt 90 Minuten lang auf der Bank gesessen hatte: “Er wird definitiv starten.”

Schultz’ Optionen in der Offensive werden damit wieder zahlreicher – auf Mark Uth muss der FC-Trainer aber noch warten. Der Kreativspieler erlitt laut Lizenzspieler-Chef Thomas Kessler “einen kleinen Rückschlag” im Genesungsprozess nach seiner Knieblessur. Wann und ob der immer wieder von Verletzungen geplagte Uth ins Teamtraining zurückkehren könne, bleibe offen. “Wir können da keine Prognose abgeben.”

Jim Decker

Uth: “Das ist Meckern auf hohem Niveau”

Ein Chancenverhältnis von 10:2 und doch verloren – nach der Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg hadert der 1.FC Köln mit seiner Chancenverwertung. Nach der Europa-Qualifikation möchte Uth das Ergebnis nicht zu hoch hängen.

Zum Verzweifeln: unzählige Chancen hatte Mark Uths 1.FC Köln, doch der Ball wollte einfach nicht ins Netz.

Zum Verzweifeln: unzählige Chancen hatte Mark Uths 1.FC Köln, doch der Ball wollte einfach nicht ins Netz.

IMAGO/Laci Perenyi

Es war eine ungewöhnliche Niederlage am Samstag, dies nicht nur, weil nach dem 0:1 gegen den VfL Wolfsburg ganz Köln in Jubel versank. Was die Pleite so besonders  macht, ist die Statistik: Nach 90 Minuten lautete das Chancenverhältnis 10:2 für den FC, die “Geißböcke” verbuchten also acht Chancen mehr als Wolfsburg und standen dennoch mit leeren Händen da.

Bundesliga, 33. Spieltag

Wie wenig alltäglich dies ist, zeigt die Tatsache, wann dies den Kölnern das letzte Mal passierte, nämlich am 11. Spieltag der Saison 2003/04 gegen Hannover 96, damals  notierte der kicker sogar 14:6 Chancen, das Ergebnis lautete 1:2.

Mindestens acht Chancen mehr als der Gegner und trotzdem verloren – das passierte in den letzten fünf Spielzeiten (seit 2017/18) zuvor nur zweimal: Bayern München unterlag Bayer Leverkusen 2019/2020 bei 15:4 Chancen mit 1:2, die TSG Hoffenheim erspielte sich gegen den VfB Stuttgart am 33. Spieltag 2017/18 satte 12:2 Chancen und verlor die Partie mit 0:2.

Wir waren glasklar die bessere Mannschaft, haben einfach das Tor nicht gemacht.

Mark Uth ärgerte sich entsprechend: “Wir waren glasklar die bessere Mannschaft, haben einfach das Tor nicht gemacht.” Doch zu sehr wollte Kölns Zehner nicht mit sich und den Kollegen ins Gericht gehen: “Das ist meckern auf hohem Niveau, wir haben eine hervorragende Saison gespielt.” Eine so gute sogar, dass trotz der Niederlage eine ganze Stadt jubelte.

Frank Lußem

Uth: “Das ist Meckern auf hohem Niveau”

Ein Chancenverhältnis von 10:2 und doch verloren – nach der Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg hadert der 1.FC Köln mit seiner Chancenverwertung. Nach der Europa-Qualifikation möchte Uth das Ergebnis nicht zu hoch hängen.

Zum Verzweifeln: unzählige Chancen hatte Mark Uths 1.FC Köln, doch der Ball wollte einfach nicht ins Netz.

Zum Verzweifeln: unzählige Chancen hatte Mark Uths 1.FC Köln, doch der Ball wollte einfach nicht ins Netz.

IMAGO/Laci Perenyi

Es war eine ungewöhnliche Niederlage am Samstag, dies nicht nur, weil nach dem 0:1 gegen den VfL Wolfsburg ganz Köln in Jubel versank. Was die Pleite so besonders  macht, ist die Statistik: Nach 90 Minuten lautete das Chancenverhältnis 10:2 für den FC, die “Geißböcke” verbuchten also acht Chancen mehr als Wolfsburg und standen dennoch mit leeren Händen da.

Bundesliga, 33. Spieltag

Wie wenig alltäglich dies ist, zeigt die Tatsache, wann dies den Kölnern das letzte Mal passierte, nämlich am 11. Spieltag der Saison 2003/04 gegen Hannover 96, damals  notierte der kicker sogar 14:6 Chancen, das Ergebnis lautete 1:2.

Mindestens acht Chancen mehr als der Gegner und trotzdem verloren – das passierte in den letzten fünf Spielzeiten (seit 2017/18) zuvor nur zweimal: Bayern München unterlag Bayer Leverkusen 2019/2020 bei 15:4 Chancen mit 1:2, die TSG Hoffenheim erspielte sich gegen den VfB Stuttgart am 33. Spieltag 2017/18 satte 12:2 Chancen und verlor die Partie mit 0:2.

Wir waren glasklar die bessere Mannschaft, haben einfach das Tor nicht gemacht.

Mark Uth ärgerte sich entsprechend: “Wir waren glasklar die bessere Mannschaft, haben einfach das Tor nicht gemacht.” Doch zu sehr wollte Kölns Zehner nicht mit sich und den Kollegen ins Gericht gehen: “Das ist meckern auf hohem Niveau, wir haben eine hervorragende Saison gespielt.” Eine so gute sogar, dass trotz der Niederlage eine ganze Stadt jubelte.

Frank Lußem