Zeitpunkt bewusst gewählt: Holzer nicht mehr Frankfurts Aufsichtsratsvorsitzender

Zeitpunkt bewusst gewählt: Holzer nicht mehr Frankfurts Aufsichtsratsvorsitzender

Unmittelbar nach Saisonende teilte Eintracht Frankfurt mit, dass Philip Holzer sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender im Sommer niederlegen wird und komplett aus dem Aufsichtsrat ausscheidet.

Bald nicht mehr in offizieller Funktion für Eintracht Frankfurt: Philip Holzer.

Bald nicht mehr in offizieller Funktion für Eintracht Frankfurt: Philip Holzer.

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Keine 60 Minuten nach dem 2:2 gegen RB Leipzig im letzten Heimspiel der Saison hat Eintracht Frankfurt offiziell mitgeteilt, dass Philip Holzer zum 30. Juni 2024 aus dem Aufsichtsrat der Eintracht Frankfurt Fußball AG ausscheiden wird.

“Der Zeitpunkt für die Kommunikation dieser lang gereiften Entscheidung ist für mich durch die erneute Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb gekommen”, wird Holzer in einer Pressemitteilung der Hessen zitiert: “Innerhalb der nächsten Monate stehen für die Eintracht Frankfurt Fußball AG wichtige strategische und personelle Entscheidungen an, deren Wirkungen weit über meine bis Sommer 2025 laufende Amtszeit hinaus reichen werden. Aus diesem Grund ist es für mich eine logische Konsequenz, dass diese von dem Personenkreis getroffen und gestaltet werden, der auch in Zukunft in der Verantwortung stehen wird.”

Eintracht Frankfurt ging auf Platz sechs über die Ziellinie und darf nun sogar noch auf die Königsklasse hoffen, falls der BVB das CL-Finale gegen Real Madrid gewinnt. Ansonsten geht es für die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller in die Europa League.

“Seine Verdienste um Eintracht Frankfurt sind riesig”

Angegangen werden müssen künftige Aufgaben definitiv ohne Holzer. Der 58-jährige Investmentbanker stand seit Sommer 2020 an der Spitze des Gremiums und folgte seinerzeit auf Wolfgang Steubing. Zuvor war Holzer seit 2010 Mitglied des Aufsichtsrates und übernahm den Vorsitz des Finanz- und Prüfungsausschusses.

Holzer habe seine Entscheidung in einem persönlichen Gespräch dem Präsidenten des Hauptanteilseigners Eintracht Frankfurt e.V., Mathias Beck, mitgeteilt und informierte die Mitglieder des Aufsichtsrates und die Vorstände der Eintracht Frankfurt Fußball AG persönlich nach dem letzten Bundesliga-Spiel gegen Leipzig.

Wir bedauern das Ausscheiden von Philip Holzer sehr, respektieren aber seine Entscheidung.

Mathias Beck

“Im Namen des Hauptaktionärs bedanke ich mich bei Philip Holzer für seine mehr als 14-jährige Tätigkeit im Aufsichtsrat der Eintracht Frankfurt Fußball AG – davon zuletzt knapp vier Jahre als Vorsitzender”, beginnt Beck seine Ausführungen: “Seine Verdienste um Eintracht Frankfurt sind riesig. Beispielhaft seien die Durchführung zweier dringend notwendiger Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals genannt, ohne dabei die Anteile des e.V. zu verwässern.”

Holzer habe “zu jeder Zeit bewiesen, dass sein Herz für die Eintracht in ihrer gesamten Breite – mit all ihren Abteilungen und Sportarten – schlägt. Wir bedauern das Ausscheiden von Philip Holzer sehr, respektieren aber seine Entscheidung und haben volles Verständnis für diesen Schritt.”

Rekordumsatz der Fußball AG

Holzer selbst spricht von einer “vertrauensvollen und verlässlichen Zusammenarbeit auf allen Ebenen” und einem “stabilen Fundament für eine gute sportliche Entwicklung des Klubs”.

“Die Fußball AG wird das Jahr 2023/24 mit einem Rekordumsatz abschließen und unser Eigenkapital trotz des pandemiebedingt entstandenen Verlustes von 80 Mio. Euro wieder auf Vor-Corona-Niveau stabilisieren – das sind beste Vorzeichen für die Fortsetzung des gesunden Wachstums der Eintracht Frankfurt Fußball AG”, findet Holzer: “Momente wie der Gewinn der Europa League 2022 oder die Teilnahme an der UEFA Champions League mit unserer Männer-Profimannschaft werden ebenso für immer in Erinnerung bleiben wie die Erfolge im Frauenfußball.”

Über die Neukonstituierung des Gremiums wird der Aufsichtsrat am kommenden Dienstag in einer turnusmäßigen Sitzung beraten.