So teuer wie Upamecanos Fehler im Vorjahr? Kim wird zum “großen Pechvogel”

kicker-Reporter Mario Krischel aus München 30.04.2024

So teuer wie Upamecanos Fehler im Vorjahr? Kim wird zum “großen Pechvogel”

3:45Mit einem guten Auftritt im Heimspiel gegen Real Madrid nährte der FC Bayern die Hoffnung auf den Final-Einzug. Zwei Fehler von Abwehrspieler Min-Jae Kim sorgten jedoch dafür, dass die Treffer von Leroy Sané und Harry Kane nicht zum Sieg reichten.

“Wunderbarer Rahmen”: FC Bayern spendet 500.000 Euro an Beckenbauer-Stiftung

Bevor der Ball am Dienstagabend in der Allianz Arena rollte, ging ein Scheck des FC Bayern über 500.000 Euro an die Franz-Beckenbauer-Stiftung.

Heidi Beckenbauer erhält vor dem Spiel neben Blumen auch einen Scheck über eine halbe Million Euro.

Heidi Beckenbauer erhält vor dem Spiel neben Blumen auch einen Scheck über eine halbe Million Euro.

IMAGO/MIS

Vor dem Halbfinal-Kracher zwischen dem FC Bayern und Real Madrid am Dienstagabend zeigten die Fans der Münchner eine tolle Choreografie, “Kaiser Franz” stand dort in großen Lettern, in der Mitte ein großer Wimpel mit dem am 7. Januar verstorbenen Beckenbauer. Ein würdiger Rahmen für das Spiel gegen die Königlichen. Doch damit nicht genug. Der FC Bayern spendete eine halbe Million Euro an die Franz-Beckenbauer-Stiftung.

Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und Finanzvorstand Michael Diederich überreichten einen großen Scheck über diese Summe an Witwe Heidi Beckenbauer, die zusammen mit Sohn Joel in die Allianz Arena gekommen war.

Im Namen der Franz-Beckenbauer-Stiftung bedanken wir uns von Herzen für diese großartige Spende.

Heidi Beckenbauer

“Wir haben nach dem Abschied von Franz Beckenbauer gesagt, dass wir etwas machen wollen. Wir freuen uns sehr und sind sehr stolz, heute 500.000 Euro an die Franz-Beckenbauer-Stiftung überreichen zu können. Diese tolle Summe kam zustande aus den Versteigerungen der Trikots mit der Aufschrift ‘Danke Franz’, die unsere Spieler zu Ehren von Franz gegen Hoffenheim getragen haben, aus dem Verkauf unserer Merchandising-Artikel sowie aus zahlreichen Spenden unserer Fans”, erklärte Dreesen.

“Im Namen der Franz-Beckenbauer-Stiftung bedanken wir uns von Herzen für diese großartige Spende”, meinte Heidi Beckenbauer. “Franz hat über Jahre in Not geratene Menschen unterstützt. Wir sind sehr dankbar und es erfüllt uns mit Ehre, seine Arbeit mit der Stiftung fortzuführen.”

Vor 50 Jahren holt FCB mit Beckenbauer erstmals Landesmeister-Cup

“Dieses Halbfinale gegen Real Madrid ist ein wunderbarer Rahmen”, hatte Dreesen noch erklärt. “Die Allianz Arena ist vollbesetzt, und wir alle hier werden Franz Beckenbauer nie vergessen: Auch er hat gegen Klubs wie Real Madrid historische Spiele geliefert – und mit ihm als Kapitän hat der FC Bayern vor genau 50 Jahren zum ersten Mal den Europapokal der Landesmeister gewonnen.”

“Wir können Real weh tun”: Ist Tuchels Halbfinalserie ein gutes Omen?

Kurz vor dem Anstoß des Klassikers im Champions-League-Halbfinale – dem europäischen Schlager zwischen Bayern München und Real Madrid – gab sich FCB-Trainer Thomas Tuchel optimistisch. Seine Bilanz kannte er aber nicht.

Freute sich auf dieses besondere Saison-Highlight, das Halbfinale in der Königsklasse gegen Real Madrid: Bayern-Trainer Thomas Tuchel.

Freute sich auf dieses besondere Saison-Highlight, das Halbfinale in der Königsklasse gegen Real Madrid: Bayern-Trainer Thomas Tuchel.

IMAGO/Beautiful Sports

So ein Spiel wie dieses Hinspiel im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid, den mit 14 Titel absoluten Rekordverein in diesem Wettbewerb, sei für Thomas Tuchel “die Kirsche auf der Sahne”. Und natürlich freue er sich sehr auf so ein ganz besonders Duell zweier großer Klubs.

Im Gespräch mit Prime Video war der nur noch bis Sommer angestellte Bayern-Coach, an dessen Nachfolge vor allem von Münchens Sportvorstand Max Eberl weiter fleißig geschraubt wird, enthüllte Tuchel auch den Grund hinter seiner positiven Laune.

Der 50-Jährige, der etwa Thomas Müller in die Startelf beordert hatte, fühlte sich und sein Team einfach gut vorbereitet auf den abermaligen Vergleich zwischen Bayern und Real, wo die Münchner Truppe gemeinhin auch als “Bestia Negra” bekannt ist. “Wir haben das Gefühl, dass wir ihnen weh tun können”, kündigte Tuchel an und führte weiter aus: “Wir haben ein paar Zonen entdeckt und denken, dass wir Chancen und viel Torgefahr rund um die Box kreieren können.” Einzige Vorraussetzung dabei: “Nur in einem Halbfinale der Champions League … da darfst du nichts verschwenden.”

Vor allem weil die Königlichen um pfeilschnelle und trickreiche Akteure wie Vinicius Junior nach Balleroberungen unglaublich schnell anders denken und agieren können. Tuchel dazu: “Wir brauchen einen guten Mix, weil Real extrem gefährlich und sicher ist bei Gegenzügen. Vielleicht die beste Mannschaft in Europa bei solchen Spielzügen.”

Interessant: Seine eigene Halbfinalhistorie als Trainer kannte Tuchel nicht – obwohl die sich absolut sehen lassen kann. Von insgesamt elf Semfinalpartien unter seiner Leitung etwa mit Dortmund im DFB-Pokal, PSG oder Chelsea im Halbfinale der Königsklasse ging bis dato keine einzige verloren. Ein gutes Omen auch dafür, dass die jüngste Münchner Serie gegen Real – fünf Niederlagen und nur ein Remis aus sechs CL-Vergleichen – ein Ende finden würde? Das konnte nur das Geschehen auf dem Rasen beantworten. Hier geht’s zum LIVE!-Ticker.

Fades Bayern-Training unter Ancelotti? Für Javi Martinez “kompletter Unsinn”

Javi Martinez blickt voller Vorfreude auf den “europäischen Klassiker” zwischen Bayern und Real. Kritik an Ex-Trainer Carlo Ancelotti zu Münchner Zeiten stößt dem Spanier indes sauer auf.

Alles im Blick: Carlo Ancelotti (li.) und Javi Martinez arbeiteten bei Bayern Seite an Seite.

Alles im Blick: Carlo Ancelotti (li.) und Javi Martinez arbeiteten bei Bayern Seite an Seite.

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Javi Martinez galt für viele als das entscheidende Puzzlestück zum Triple der Bayern im Jahr 2013. Der Spanier, der von 2012 bis 2021 beim Rekordmeister unter Vertrag stand, erlebte aber auch noch Carlo Ancelotti als Trainer in München, ehe er ein zweites Mal das Triple gewann.

Es seien für den Mittelfeld-Strategen “harte und schockierende Tage” gewesen, als sein Förderer Ende September 2017 – unter anderem nach einem 0:3 bei PSGbeurlaubt wurde. Javi Martinez berichtet von einer “persönlich schweren Zeit”. Ancelotti hatte ihn schließlich vor allem taktisch auf ein neues Niveau gehoben: “Er hat mir den Glauben an meine Möglichkeiten, an meine Tugenden gegeben.”

Auch die “Umschulung” zum Innenverteidiger habe er Ancelotti zu verdanken gehabt. Dass in der Bayern-Zeit des heutigen Real-Trainers immer wieder das Trainingsniveau kritisiert wurde, kann Javi Martinez überhaupt nicht nachvollziehen. “Dieses Gefühl hatte ich nicht. Vielleicht waren die Trainingseinheiten kürzer, aber nicht schlechter. Es war anders. Wir haben gut trainiert. Carlo Ancelottis Methodik in Frage zu stellen, ist kompletter Unsinn”, stellt der 35-Jährige, der seit seinem Bayern-Abschied in Katar kickt, im Interview mit der Marca klar.

Ancelotti “kein Trainer, der seine Spieler im Training killt”

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Im Januar 2017 hatte Ancelotti dem kicker ein großes Interview gegeben, in dem er auch seinen Trainingsstil verteidigte. “Die meisten Einheiten mache ich mit Ball, ich mag es nicht, viel ohne Ball laufen zu lassen”, erklärte der Erfolgstrainer damals: “Dennoch laufen meine Spieler in einer normalen Einheit im Schnitt 6000, 7000 Meter. Das ist genug. Ich bin kein Trainer, der seine Spieler im Training killt.”

Auch wegen der Beteiligung Ancelottis freut sich Javi Martinez auf den “europäischen Klassiker”, der vor “Geschichten und Legenden” nur so trieft. “Ich bin mit diesen Kämpfen von Salihamidzic, Kuffour, Kahn, Effenberg, Raul, Roberto Carlos oder Hierro aufgewachsen. Für meine Generation war es das erste große Duell, das wir erlebt haben”, denkt der neunmalige deutsche Meister zurück.

Der Respekt zwischen beiden Teams sei “stets zu spüren” gewesen. “Es waren Spiele auf Leben und Tod, episch, mystisch – es war Krieg, aber auf eine gute Art und Weise.” Dass es das Duell noch nie in einem Champions-League-Finale gegeben hätte, bedauert Javi Martinez.

Als bitterste Niederlage gegen Real im Bayern-Trikot nennt er das Habfinale von 2018 (1:2, 2:2). Den Madrilenen könne man “nie trauen”, ihr “Mythos” in der Königsklasse mache sie “in jeglicher Situation gefährlich”.

“Emotionaler Schock” in Dortmund

Das Gefühl des “emotionalen Schocks” habe er so nur im Bernabeu erlebt – und im Signal-Iduna-Park. “Das ist die beeindruckendste Atmosphäre, die ich je erlebt habe”, sagt Javi Martinez über das Dortmunder Stadion, deren Gelbe Wand “keine Legende” sei.

Wer diesmal den Einzug ins Champions-League-Endspiel packt? “Ich hoffe Bayern”, gesteht Javi Martinez, der anfügt: “Aber es ist mehr denn je bei 50:50.” Real dürfe nicht den Fehler machen, Bayerns Leistungsvermögen an den Resultaten in der Bundesliga zu messen. Arsenal kann ein Lied davon singen.

Bayern gegen Real 2017: Der konstruierte Skandal

Als Real Madrid als erste Mannschaft den Champions-League-Titel verteidigte, hatten die Königlichen auch den FC Bayern ausgeschaltet. Der fühlte sich dabei betrogen – zu Recht?

Ein Gigantentreffen, das alles bot - leider auch viele Fehlentscheidungen.

Ein Gigantentreffen, das alles bot – leider auch viele Fehlentscheidungen.

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Als Carlo Ancelotti letztmals Teil des europäischen Klassikers Real Madrid gegen den FC Bayern war, saß der Italiener noch auf der Münchner Trainerbank. Und lauschte nach dem Rückspiel im Champions-League-Viertelfinale 2016/17 einem erbosten Münchner Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, der polterte, dass die Bayern in Madrid “beschissen worden” waren.

Die meisten Bayern-Fans empfanden nach der dramatischen 2:4-Niederlage ähnlich, die Berichterstattung in Deutschland schlug größtenteils in die gleiche Kerbe, in den sozialen Netzwerken ging ein Videoclip einer Fanseite des FC Barcelona durch die Decke, in der die beklagten Fehlentscheidungen des ungarischen Schiedsrichters Viktor Kassai (kicker-Note 6) zugunsten von Real Madrid griffig zusammengeschnitten waren. Das Problem: Diese Darstellungen waren unvollständig.

Rummenigge und das Video hatten zwar Recht. Dass Casemiro im Rückspiel nicht Gelb-Rot gesehen hatte, war ebenso eine Fehlentscheidung wie Cristiano Ronaldos zwei Tore in der Verlängerung, die jeweils aus einer Abseitsposition heraus gefallen waren. Außerdem war Robert Lewandowski beim Stand von 1:0 für Bayern – das Hinspiel in München hatte Real 2:1 gewonnen – zurückgepfiffen worden, als er womöglich gar nicht im Abseits stand. Den VAR, der zumindest die beiden Treffer einkassiert hätte, gibt es in der Königsklasse erst seit 2018/19.

Es lagen also drei ziemlich klare Fehlentscheidungen vor, von denen Real Madrid in der Saison, in der die Königlichen als erste Mannschaft die Champions League verteidigten, ohne Zweifel profitierte. Doch das war nur ein Teil der Wahrheit eines qualitativ überragenden Fußballspektakels, das von der Leistung der Unparteiischen tragischerweise überschattet wurde.

Mit einem Elfmeter fing es an

Begonnen hatte eine Reihe unglücklicher Schiedsrichter-Entscheidungen bereits in München, wo die Bayern durch Arturo Vidal in Führung gingen. Kurz vor der Pause hatte der Chilene dann die große Chance, vom Punkt auf 2:0 zu erhöhen – was in Zeiten der Auswärtstorregel schon einen großen Schritt in Richtung Halbfinale bedeutet hätte. Der Handelfmeter für den FCB, auch wenn Vidal ihn verschoss, war allerdings eine gravierende Fehlentscheidung gewesen. Dani Carvajal hatte den Ball an Brust und Schulter, nicht an den Arm bekommen, wie der italienische Schiedsrichter Nicola Rizzoli (kicker-Note 4) es gesehen haben wollte.

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Mit einem 1:0 für Bayern nach Fehlentscheidungen ging es also ins Rückspiel nach Madrid, wo Vidal in der 84. Minute – er traf erst Marco Asensio, dann den Ball – die Gelb-Rote Karte sah. Die FCB-Seite beklagte sich auch deshalb, weil im Hinspiel schon Javi Martinez – zu Recht – mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden war. Tatsächlich flog Vidal in Madrid, wo er nach einem rüden Einsteigen gegen Isco schon nach fünf Minuten mit Gelb gut bedient gewesen war, sogar zu spät vom Platz. In der 48. Minute, noch beim Stand von 0:0, wäre der Abräumer nach einem weiteren gelbwürdigen Einsteigen eigentlich fällig gewesen. Ob Bayern auch in Unterzahl kurz darauf einen Elfmeter herausgeholt hätte, um in Führung zu gehen?

Real Madrid gegen FC Bayern 2017

Bayern erzwingt in Madrid die Verlängerung – doch Sergio Ramos’ Eigentor hätte nicht zählen dürfen.
imago/Marca

Casemiro, der kurz zuvor noch den Ausgleich durch Cristiano Ronaldo vorbereitet hatte, wäre im Rückspiel dann nach 80 Minuten fällig gewesen – doch Kassai ließ Gnade vor Recht walten. Dabei war seine bis dato letzte Fehlentscheidung erst wenige Minuten her: Als die Bayern nur eine Zeigerumdrehung nach dem Ausgleich ein Eigentor von Sergio Ramos erzwangen, das sie überhaupt erst in die Verlängerung brachte, in der Madrids Abseitstore fielen, hätte auch dieses wegen einer eindeutigen Abseitsstellung Lewandowskis nicht zählen dürfen.

Cristiano Ronaldo schießt fünf Tore

Doch noch ehe CR7, der in beiden Spielen insgesamt fünfmal einschoss, sogar Anhänger des FC Barcelona zu einem sorgfältig konstruierten Klagelied bewegen konnte, profitierten die Bayern von dieser weiteren klaren Fehlentscheidung, sodass es auf dieser Liste am Ende – Elfmeter, Vidal und Abseits-Tor gegen Casemiro und zwei Abseits-Tore – 3:3 stand.

Nach Toren stand es nach insgesamt 210 packenden Minuten übrigens 6:3 für Real – was am Ende fast so unausgewogen war wie der Umgang mit den ärgerlichen Fehlentscheidungen.

Davies: Bayern oder Madrid? Vermutlich erstmal Ersatzbank

Real Madrid ist angeblich an ihm interessiert, beim FC Bayern läuft Alphonso Davies jedoch seit einiger Zeit seiner Form hinterher. Ausgerechnet im Duell der beiden Klubs im Halbfinale der Champions League droht dem Kanadier die Ersatzbank.

Seit der famosen Saison 2019/20 galt beim FC Bayern: Ist Alphonso Davies fit, spielt er links hinten in der Viererkette. Sein atemberaubendes Tempo kam als willkommenes Werkzeug in den Spielkasten des FC Bayern, Stellungsfehler und taktische Defizite machte er damit wett. Doch mittlerweile hat sich der Status von Davies geändert.

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Im Viertelfinal-Hinspiel beim FC Arsenal erwischt er in der ersten Halbzeit einen gebrauchten Tag, holt sich zudem seine dritte Gelbe Karte im Wettbewerb ab. Im Rückspiel beordert Trainer Thomas Tuchel deshalb Noussair Mazraoui nach links hinten, eine Position davor Raphael Guerreiro. Das Duo löst die Aufgabe hervorragend und sollte auch im Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid an diesem Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) gesetzt sein. Schließlich durften sie auch beim 2:1 gegen Eintracht Frankfurt am Samstag gemeinsam ran.

Hier Barcelona, dort Bremen: Zwei Szenen zeigen die Diskrepanz bei Davies

Ein Gegensatz, der größer nicht sein könnte, zeigt die Entwicklung bei Davies. Hier die Szene aus dem August 2020, die weltweit viral geht: Davies vernascht im Viertelfinale des Finalturniers der Champions League den bedauernswerten Nelson Semedo vom FC Barcelona nach allen Regeln der Kunst. Der Kanadier nimmt Fahrt auf, verzögert, täuscht an, lässt seinen Gegner stehen. Tempo, Technik, Mut zum Solo. Davies zieht nach innen, bedient Joshua Kimmich zentimetergenau, 5:2, Endstand 8:2. Wenige Tage später sind Davies und die Bayern die Könige Europas. “Die Saison 2019/20 war eine ganz besondere, nicht nur für mich, sondern für den gesamten Klub”, blickt Davies zurück: “Es war wie ein Traum, alle waren euphorisiert. Als junger Spieler so eine Saison zu erleben und das Triple zu gewinnen, war natürlich unglaublich.”

Der Triumph bleibt, die Erinnerung daran verblasst. Szenenwechsel: Im Januar, Allianz- Arena, Bundesliga gegen Werder Bremen. Dank eines der Bundesliga unwürdigen Zweikampfverhaltens entwischt der Bremer Mitchell Weiser Davies am Strafraum, zieht ein paar Meter nach innen und nagelt den Ball oben ins Tor. 1:0, Sieg für Werder. Ein exemplarischer Fehler, von denen er sich zu viele leistet.

Hier Barcelona, dort Bremen, Arsenal, zu viele andere Spiele: Extreme aus der Karriere des 23-Jährigen, die am 1. Januar vor fünf Jahren ihren Anfang beim FC Bayern genommen hat, wo er nach einem halben Jahr Anlaufzeit 2019/20 fulminant durchgestartet ist. Von diesem Davies ist jedoch seit längerer Zeit wenig zu sehen. “Es ist schwer zu widersprechen”, antwortete Trainer Thomas Tuchel vor einiger Zeit auf die Feststellung, sein Schützling befinde sich im Formtief. Davies sagt: “2020 hatte mich noch niemand so wirklich auf dem Zettel, ich war ein relativ unbeschriebenes Blatt und habe abgeliefert. Danach war die Erwartungshaltung an mich natürlich größer. Ich denke, dass ich dieser im Großen und Ganzen auch gerecht geworden bin, aber natürlich nicht immer, nicht in jedem Spiel.”

Tatsächlich rast seine Entwicklung seit geraumer Zeit in die falsche Richtung, wie auch die Verantwortlichen des Rekordmeisters sehr genau beobachtet haben. Zwar sprintet Davies wie eh und je die linke Bahn rauf und runter, doch in der Offensive ist sein Ertrag gering, in der Defensive unterlaufen ihm spielentscheidende Fehler. Davies kommt vor dem gegnerischen Tor kaum zum Abschluss, flankt nur noch selten aus vollem Lauf, zu selten finden seine Hereingaben einen Abnehmer. In dieser Saison sammelt er vier Assists in der Bundesliga, schießt ein Tor beim 3:2 in Augsburg, mehr nicht.

Zu oft klafft defensiv hinter Davies ein Raum

Bringt Phonzie, wie er beim FC Bayern gerufen wird, sein enormes Potenzial ein, ist alles gut. Zu oft jedoch klafft defensiv hinter ihm ein Raum, in den Gegner gerne stoßen. Meist macht Davies etwaige Vorsprünge der Gegenspieler durch sein enormes Tempo wieder wett, alles kaschieren kann er damit nicht. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, als Sky-Experte ein permanenter Beobachter des FC Bayern, hat Defizite erkannt: Stellungsfehler, taktisches Verhalten, Aufbau- und Positionsspiel. “Bei der Geschwindigkeit macht ihm aber niemand etwas vor.” Mit Blick auf den einst steilen Aufstieg des Turbos nimmt ihn Matthäus sogar in Schutz: “Wenn ich daran zurückdenke, wie er nach oben geschossen ist, dann ist es schwer, so weiterzumachen.”

Alphonso Davies (re.) ist defensiv nicht immer sattelfest.

Alphonso Davies (re.) ist defensiv nicht immer sattelfest.
IMAGO/MIS

Öffentliches Draufhauen verkneift sich Tuchel, weil er weiß, dass “Phonzie ein sensibler, aber auch ein ganz feiner Kerl ist”. Also wählt der Trainer lieber aufbauende Worte: “Ich glaube, dass er unsere Unterstützung braucht, weil er feinfühlig und sehr selbstkritisch ist und ihn die Situation eher hemmt als beflügelt. So sieht im Moment auch sein Spiel ein bisschen aus.”

Der Moment dauert allerdings schon ziemlich lange, erinnert sei beispielsweise an das plumpe Foul in der Nachspielzeit gegen Bayer Leverkusen zu Saisonbeginn, das aufgrund des fälligen Strafstoßes den Sieg beim 2:2 kostet. Fehler, die auf diesem Niveau nicht passieren dürfen und Titel kosten können. “Wir sprechen viel mit ihm, lassen ihn immer wieder spielen, auch wenn er seiner absoluten Top-Form hinterherhinkt”, erklärt Tuchel seinen Ansatz, zumal er Phasen in Spielen beobachte, die “sehr stark” seien. Insgesamt fehle Davies über einen längeren Zeitraum Selbstvertrauen. Daher glaubt Tuchel: “Im Zweifel hilft es ihm am allermeisten, wenn wir ihm weiter vertrauen und weiter mit ihm inhaltlich arbeiten.”

Eine Vermutung für das Leistungstief, aber keine allzu weit hergeholte, lautet, die Vertragssituation mache Davies zu schaffen. Aktuell ist er bis 2025 an den FC Bayern gebunden. Spätestens im Sommer heißt es also: verlängern oder verkaufen. Matthäus sieht David Alaba als warnendes Beispiel, der die Münchner 2021 ablösefrei zu Real Madrid verließ. Gerüchte um ein Interesse der Königlichen an Davies streut vor allem dessen Berater gerne. Beim FC Bayern glauben führende Köpfe, Davies werde von diesem der Kopf verdreht.

Am Ende geht es ums liebe Geld. Dem Vernehmen nach fordert die Davies-Seite eine stattliche Gehaltserhöhung, die der FC Bayern nicht abnicken wird. Ihre Unzufriedenheit über die Entwicklung des Spielers haben die Bosse dem Management von Davies bereits vor Weihnachten mitgeteilt. Ohnehin stellt sich die Frage, ob Real bereit wäre, so viel zu zahlen, auch den Königlichen ist die Leistungsdelle beim Kanadier nicht verborgen geblieben. Davies sagt: “Ich fühle mich hier sehr wohl, spiele in einer unglaublichen Mannschaft, bei einem der absoluten Top-Vereine Europas.”

“Werden ihm vertrauen, weil wir um sein Potenzial wissen”

Fairerweise gilt es anzumerken, dass Davies’ Niveau im Ligavergleich noch immer sehr ordentlich ist. Nur sind die Ansprüche beim Rekordmeister eben höher. Natürlich lockt der Vergleich mit Alejandro Grimaldo und Jeremie Frimpong, die als Außenverteidiger bei Bayer Leverkusen in dieser Saison Weltklasse verkörpern. Allerdings muss bedacht werden, dass Grimaldo ein gänzlich anderer Spielertyp ist, die Leverkusener zudem als Schienenspieler vor einer Dreierabwehrkette agieren, während Davies im Normalfall das linke Glied einer Viererkette ist.

Genügend Steigerungspotenzial für Davies gibt es. “Wir arbeiten daran, dass er nicht zu viel die Seite wechselt, sondern durchkommt, in dem Dreieck mit der Acht und dem Flügelstürmer, und sein Vertrauen findet”, erklärt Tuchel. Defensiv müsse der nächste Schritt sein, “gegen den Ball Zweikämpfe zu gewinnen und im Zweikampfverhalten eine Schippe draufzulegen. Wir sind an den Themen dran und werden ihm vertrauen, weil wir um sein Potenzial wissen”.

Barcelona kann ein Lied davon singen, es ist nur verdammt lang her. Davies sieht es differenziert: “Meine Spielweise hat sich seitdem ein wenig verändert. Etwas weniger Tricks, etwas weniger Dribblings, etwas weniger Risiko. Dafür verstehe ich heute andere Dinge besser als vor vier Jahren, habe mehr Erfahrung.” Er sei noch jung, wolle dazulernen und sich verbessern. Die Beweispflicht liegt bei ihm. Auch ab Juli und in München oder doch woanders, in Madrid?

(Dieser Text ist eine leicht abgeänderte Version des Artikels, der bereits am 29. Januar 2024 im kicker erschien.)

Frank Linkesch

Tuchel verteilte die “Note 6”: Ausgerechnet Turpin pfeift Bayern-Real

Im Halbfinal-Hinspiel der Königsklasse trifft der FC Bayern am Dienstagabend auf Real Madrid. Dass ausgerechnet Clement Turpin pfeift, dürfte Trainer Thomas Tuchel wohl nur bedingt schmecken.

Aufreger in der vergangenen CL-Saison: Thomas Tuchel gerät mit Clement Turpin aneinander.

Aufreger in der vergangenen CL-Saison: Thomas Tuchel gerät mit Clement Turpin aneinander.

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Wenn es am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in München darum geht, sich eine möglichst gute Ausgangslage für das Rückspiel in Madrid in einer Woche zu verschaffen, steht Clement Turpin im Fokus. Ausgerechnet Turpin, dürfte sich wohl auch Bayern-Trainer Thomas Tuchel denken.

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Der Franzose hatte in der vergangenen Champions-League-Saison das Viertelfinal-Rückspiel der Münchner, in dem es ein 0:3 gegen ManCity aufzuholen galt, geleitet. Turpin hatte beim 1:1 keine einheitliche Bewertung bei Zweikämpfen und keine einheitliche Linie im Strafmaß (kicker-Note 4,5).

Besonders Tuchel brachte die Leistung Turpins auf die Palme. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit – Joshua Kimmich hatte gerade per Handelfmeter ausgeglichen – echauffierte sich der Münchner Cheftrainer derart, dass ihm Turpin die zweite Gelbe Karte zeigte. Von der Tribüne aus schimpfte der Bayern-Coach weiter in Richtung des Unparteiischen.

Tuchel wollte nach Abpfiff bei DAZN erst “lieber nicht” über den Franzosen sprechen, um ihm Sekundenbruchteile später die “Note 6” zu geben – “von der ersten Minute, von der ersten Entscheidung an”. Viele kleine Entscheidungen habe Turpin immer wieder zu Gunsten von ManCity getroffen.

Gibt es erstmals einen Verlierer unter Turpin?

Real Madrid hat derweil durchweg positive Erinnerungen an Turpin: Alle sechs Champions-League-Spiele unter der Leitung des 41-Jährigen gewannen die Königlichen (6/0/0, 16:5 Tore) – darunter auch das Endspiel in der Saison 2021/22 gegen den FC Liverpool (1:0) in Paris.

Allerdings verlor auch der deutsche Rekordmeister noch nie, wenn Turpin in der Hauptverantwortung stand: Fünf Siegen stehen drei Remis gegenüber – zu den Triumphen zählen auch das 7:1 gegen RB Salzburg in der Saison 2021/22 und das 7:2 bei Tottenham Hotspur in der Spielzeit 2019/20.

In der laufenden Saison pfiff Turpin vier Champions-League-Spiele. Dazu zählen auch Reals 3:2-Auswärtssieg in Neapel und das 1:1 von Union Berlin bei Sporting Braga, als Turpin (kicker-Note 2,5) mit Sikou Niakaté einen Profi der Hausherren noch vor der Pause mit Rot vom Platz stellte.

Golden Shoe: Kane untermauert, Openda klettert, Lewandowski taucht wieder auf

An der Spitze des Golden-Shoe-Rankings zieht Harry Kane weiter einsam seine Kreise, doch im Verfolgerfeld tut sich etwas. Weit von einer Spitzenposition entfernt ist weiterhin Robert Lewandowski, der am Montagabend allerdings ordentlich Boden gut machte.

In Torlaune: Harry Kane, Lois Openda und Robert Lewandowski (v.li.).

In Torlaune: Harry Kane, Lois Openda und Robert Lewandowski (v.li.).

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In der vergangenen Woche hatte Harry Kane auch davon profitiert, dass seine Verfolger im Rennen um den Golden Shoe größtenteils blass blieben. Am Wochenende sorgte der Engländer nun mit einem Doppelpack gegen Eintracht Frankfurt (2:1) dafür, dass er weiter einsam seine Kreise an der Spitze des Goalgetter-Rankings der European-Sports-Media (ESM) zieht.

Statt 16 hat Kane nun 18 Punkte Vorsprung auf Rang zwei, der nun aber nicht mehr von Serhou Guirassy belegt wird. Der Stuttgarter Stürmer blieb beim 2:2 gegen Bayer Leverkusen trotz zahlreicher Chancen erneut torlos und musste Kylian Mbappé passieren lassen. Der französische Top-Stürmer blieb gegen Le Havre (3:3) ohne eigenen Treffer und sorgte damit für eine Meisterfeier auf der Couch, unter der Woch traf er aber doppelt gegen Lorient (4:1).

Auch vor Lois Openda muss sich Guirassy in Acht nehmen. Der Leipziger traf beim 4:1-Sieg gegen Borussia Dortmund wie schon in der Vorwoche und liegt nunmehr lediglich ein Tor hinter dem Stuttgarter auf Rang vier – komplettiert wird die Top-5 von Lautaro Martinez, der nach der Meisterschaft mit Inter Mailand seinen Torhunger vorerst gestillt zu haben scheint. Der Argentinier blieb erneut ohne eigenen Treffer, muss sich dank seines vier Punkte zählenden Vorsprungs aber vorerst keine Sorge um seine Positionierung machen.

Später Gyökeres – Turnaround dank Lewandowski

Beachtliche Sprünge im Tableau machten derweil zwei Akteure, die auf der iberischen Halbinsel auf Torejagd gehen. Mit seinen Saisontoren 25 und 26 sicherte sich Sportings Viktor Gyökeres, der den Portugiesen im Sommer 100 Millionen Euro in die Kasse spülen könnte, am Sonntagabend den Sprung in die Top-10 – und dem Spitzenreiter einen späten Punktgewinn beim FC Porto dank seines Doppelpacks kurz vor Schluss (87. und 88. Minute).

Als extrem wichtiger Faktor sollte sich am Montagabend auch Robert Lewandowski herausstellen. Gegen den FC Valencia traf der Pole in Diensten des FC Barcelona gleich dreifach und sorgte quasi im Alleingang dafür, den Pausen-Rückstand gegen die Fledermäuse in einen 4:2-Sieg zu drehen. Der Lohn für Lewandowski: Mit nun 16 Toren taucht der Ex-Münchner allmählich wieder im sichtbaren Golden-Shoe-Bereich auf, Ende April rangiert er auf Position 22.

Golden Shoe 2023/24 (Stand: 30.4.)

Platz Spieler Verein Tore Faktor Punktzahl

1 Harry Kane FC Bayern 35 2 70

2 Kylian Mbappé Paris Saint-Germain 26 2 52

3 Serhou Guirassy VfB Stuttgart 25 2 50

4 Lois Openda RB Leipzig 24 2 48

5 Lautaro Martinez Inter Mailand 23 2 46

6 Erling Haaland Manchester City 21 2 42

7 Vangelis Pavlidis AZ Alkmaar 27 1,5 40,5

Luuk de Jong PSV Eindhoven 27 1,5 40,5

9 Cole Palmer Chelsea 20 2 40

10 Viktor Gyökeres Sporting 26 1,5 39

11 Ollie Watkins Aston Villa 19 2 38

Artem Dovbyk FC Girona 19 2 38

Alexander Isak Newcastle United 19 2 38

14 Amahl Pellegrino FK Bodö/Glimt 24 1,5 36

Dominic Solanke Bournemouth 18 2 36

Deniz Undav VfB Stuttgart 18 2 36

17 Kevin Denkey Cercle Brügge 23 1,5 34,5

18 Mohamed Salah FC Liverpool 17 2 34

Jude Bellingham Real Madrid 17 2 34

Jonathan David Lille OSC 17 2 34

Alexander Sörloth FC Villarreal 17 2 34

22 Ante Budimir Osasuna 16 2 32

Dusan Vlahovic Juventus 16 2 32

Jarrod Bowen West Ham 16 2 32

Heung-min Son Tottenham Hotspur 16 2 32

Alexandre Lacazette Olympique Lyon 16 2 32

Phil Foden Manchester City 16 2 32

Robert Lewandowski FC Barcelona 16 2 32

29 Santiago Gimenez Feyenoord Rotterdam 21 1,5 31,5

Simon Banza Sporting Braga 21 1,5 31,5

Lawrence Shankland Heart of Midlothian 21 1,5 31,5

Mauro Icardi Galatasaray SK 21 1,5 31,5

33 Borja Mayoral FC Getafe 15 2 30

Ermedin Demirovic FC Augsburg 15 2 30

Edin Dzeko Fenerbahce SK 20 1,5 30

Rafa Mujica FC Arouca 20 1,5 30

Bukayo Saka FC Arsenal 15 2 30

38 Alvaro Morata Atletico Madrid 14 2 28

Imre Badalassi SP Tre Penne 28 1 28

Gorka Rodriguez Athletic Bilbao 14 2 28

Victor Osimhen SSC Neapel 14 2 28

Pierre-Emerick Aubameyang Olympique Marseille 14 2 28

43 Andrej Ilic Rigas FS/Valerenga Oslo 14/9 1/1,5 27,5

44 Mohamed Amoura FC Lugano/Union St. Gilloise 1/17 1,5/1,5 27

Rey Manaj Sivasspor 18 1,5 27

46 Hakan Calhanoglu Inter Mailand 13 2 26

Maximilian Beier TSG Hoffenheim 13 2 26

Olivier Giroud AC Milan 13 2 26

Antoine Griezmann Atletico Madrid 13 2 26

Vinicius Junior Real Madrid 13 2 26

Albert Gudmundsson CFC Genua 13 2 26

Paulo Dybala AS Rom 13 2 26

Wissam Ben Yedder AS Monaco 13 2 26

54 Brian Brobbey Ajax Amsterdam 17 1,5 25,5

Ramon Mierez NK Osijek 17 1,5 25,5

James Tavernier Glasgow Rangers 17 1,5 25,5

57 Bard Finne Brann Bergen 16 1,5 24

Kai Havertz FC Arsenal 12 2 24

Marvin Ducksch SV Werder Bremen 12 2 24

Igor Thiago Club Brügge 16 1,5 24

Saldanha Partizan Belgrad 16 1,5 24

Hugo Duro Perales FC Valencia 12 2 24

Chris Wood Nottingham Forest 12 2 24

Duvan Zapata FC Turin 12 2 24

Mateo Cassierra Zenit St. Petersburg 16 1,5 24

Niklas Füllkrug Borussia Dortmund 12 2 24

Marcus Thuram Inter Mailand 12 2 24

Youssef En-Nesyri FC Sevilla 12 2 24

Thijs Dallinga FC Toulouse 12 2 24

70 Nemanja Bilbija Zrinjski Mostar 23 1 23

71 Akor Adams Lillestörm SK 15 1,5 22,5

Faris Pemi Moumbagna FK Bodö/Glimt 15 1,5 22,5

Ayoub El Kaabi Olympiakos Piräus 15 1,5 22,5

Anders Dreyer RSC Anderlecht 15 1,5 22,5

Vaclav Jurecka Sparta Prag 15 1,5 22,5

Mame Baba Thiam Kayserispor/Pendikspor 15 1,5 22,5

Jhonder Cadiz FC Famalicao 15 1,5 22,5

Samuel Essende FC Vizela 15 1,5 22,5

Pavel Sulc Viktoria Pilsen 15 1,5 22,5

80 Donyell Malen Borussia Dortmund 11 2 22

Teun Koopmeiners Atalanta Bergamo 11 2 22

Victor Boniface Bayer Leverkusen 11 2 22

Hee-Chan Hwang Wolverhampton 11 2 22

Matías Soulé Malvano Frosinone Calcio 11 2 22

Omar Marmoush Eintracht Frankfurt 11 2 22

Matheus Cunha Wolverhampton 11 2 22

Tim Kleindienst 1. FC Heidenheim 11 2 22

Andreij Kramaric TSG Hoffenheim 11 2 22

Romelu Lukaku AS Rom 11 2 22

Jean-Philippe Mateta Crystal Palace 11 2 22

Georges Mikautadze FC Metz 11 2 22

Terem Moffi OGC Nizza 11 2 22

Darwin Nunez FC Liverpool 11 2 22

Goncalo Ramos Paris Saint-Germain 11 2 22

Benjamin Sesko RB Leipzig 11 2 22

Matias Soulé Frosinone Calcio 11 2 22

Jörgen Strand Larsen Celta Vigo 11 2 22

Myrto Uzuni FC Granada 11 2 22

Florian Wirtz Bayer Leverkusen 11 2 22

Joshua Zirkzee FC Bologna 11 2 22

Erklärung: Die Tore von Spielern aus Ligen in den Top 5 der UEFA-5-Jahreswertung werden mit dem Faktor 2, Tore von Spielen aus Ligen auf den Plätzen 6 bis 22 mit dem Faktor 1,5 multipliziert. Alle anderen Spieler erhalten für ihre Tore keinen Bonus. Tore aus Play-off-Spielen einer Liga zählen nicht. Spieler, die zwischen Ligen, die nach dem Kalenderjahr spielen, und Ligen, die nicht nach dem Kalenderjahr spielen, wechseln, können ihre Punkte nicht mitnehmen.

Kimmich stärkt Tuchel: “Da konnte jeder Spieler was mitnehmen”

Joshua Kimmich (29) umgibt “schon ein ganz geiles Gefühl” vor dem Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid. Auch dank seinem Trainer.

Thomas Tuchel und Joshua Kimmich (re.) im Austausch.

Thomas Tuchel und Joshua Kimmich (re.) im Austausch.

picture alliance/dpa

13 Tage sind vergangen, seit Joshua Kimmich das nicht sah, was viele andere gesehen hatten. Als Manchester City und Real Madrid das Viertelfinal-Rückspiel im Elfmeterschießen entschieden, stand Kimmich gerade in der Mixed Zone der Allianz-Arena und war einigermaßen zufrieden nach seinem entscheidenden Kopfballtor zum 1:0-Sieg gegen Arsenal.

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Er hat also erst später mitbekommen, dass Real Madrid weitergekommen ist. Aber nicht wie. “Vielleicht waren sie gar nicht die bessere Mannschaft”, vermutet Bayerns Rechtsverteidiger nun vor dem ersten Aufeinandertreffen und gibt damit das wieder, was nicht Wenige behauptet haben. Im Halbfinale stehen halt trotzdem die Königlichen und nicht ManCity. “Weil sie einfach dran glauben”, erklärt Kimmich und bezieht sich direkt auf eine Stärke dieses Vereins, den Thomas Tuchel als “Mythos” abstempelt.

Real Madrid ist eben Real Madrid, und Real Madrid muss nicht immer die bessere Mannschaft sein, um ein Spiel oder auch die Champions League zu gewinnen. “Schwer zu sagen” findet Kimmich daher die Lösung nach einem Schlüssel fürs erste Duell am Dienstagabend. Sehr erfahren sei Madrid, weiß er, “sehr viel Qualität” habe die Mannschaft von seinem Ex-Trainer Carlo Ancelotti auch. “Nichtsdestotrotz sollten wir auch an unsere eigene Stärke glauben. Wir brauchen uns nicht zu verstecken.”

Auf Kimmich selbst wartet eines der anspruchsvollsten Duelle auf dem Platz, er wird es ziemlich sicher mit Linksaußen Vinicius Junior zu tun bekommen, einem “der besten Dribbler und Eins-gegen-eins-Spieler in Europa”, wie er findet. So einen Spieler alleine auszuschalten, hält Kimmich für “schwierig”, bezieht daher lieber auch seine Kollegen mit ein. “Das Tempo, das er mitbringt, ist sehr gefährlich. Er agierte sehr zielstrebig. Das muss man als Mannschaft auffangen.”

Kimmichs Lob für Tuchel

Gut vorbereitet sieht Kimmich die Bayern jedenfalls, auch dank Trainer Thomas Tuchel, dem er nach dem öffentlichen Disput mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß den Rücken stärkt. “Ich habe bei ihm und auch anderen Trainern die eine oder andere Position gespielt habe.” Mal die tiefere Sechs, mal die offensivere Sechs oder eben, so wie aktuell, die rechte Abwehrseite. “Allein das hilft dir schon als Spieler, besser zu werden und dich zu entwickeln”, versichert er und bestätigt, dass Tuchel ihn sehr wohl besser gemacht habe.

Über weite Strecken der Saison, blickt Kimmich zurück, haben die Bayern “einen anderen Fußball gespielt, was einem selbst auch immer hilft”. Generell möchte auch Tuchel zwar – ebenso wie Kimmich – gerne Ballbesitzfußball spielen und die Kontrolle haben. Gegen Arsenal beispielsweise, auch teilweise in der Liga, hatten die Bayern jedoch etwas tiefer agiert und aufs Umschaltspiel gesetzt. “Er hat sich ein Stück weit der Mannschaft angepasst”, sagt Kimmich lobend über Tuchel. “Wir konnten unseren Fußball je nach Gegner verändern. Da konnte jeder Spieler etwas mitnehmen.”

Mario Krischel