Kimmich stärkt Tuchel: “Da konnte jeder Spieler was mitnehmen”

Kimmich stärkt Tuchel: “Da konnte jeder Spieler was mitnehmen”

Joshua Kimmich (29) umgibt “schon ein ganz geiles Gefühl” vor dem Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid. Auch dank seinem Trainer.

Thomas Tuchel und Joshua Kimmich (re.) im Austausch.

Thomas Tuchel und Joshua Kimmich (re.) im Austausch.

picture alliance/dpa

13 Tage sind vergangen, seit Joshua Kimmich das nicht sah, was viele andere gesehen hatten. Als Manchester City und Real Madrid das Viertelfinal-Rückspiel im Elfmeterschießen entschieden, stand Kimmich gerade in der Mixed Zone der Allianz-Arena und war einigermaßen zufrieden nach seinem entscheidenden Kopfballtor zum 1:0-Sieg gegen Arsenal.

– Anzeige –

Er hat also erst später mitbekommen, dass Real Madrid weitergekommen ist. Aber nicht wie. “Vielleicht waren sie gar nicht die bessere Mannschaft”, vermutet Bayerns Rechtsverteidiger nun vor dem ersten Aufeinandertreffen und gibt damit das wieder, was nicht Wenige behauptet haben. Im Halbfinale stehen halt trotzdem die Königlichen und nicht ManCity. “Weil sie einfach dran glauben”, erklärt Kimmich und bezieht sich direkt auf eine Stärke dieses Vereins, den Thomas Tuchel als “Mythos” abstempelt.

Real Madrid ist eben Real Madrid, und Real Madrid muss nicht immer die bessere Mannschaft sein, um ein Spiel oder auch die Champions League zu gewinnen. “Schwer zu sagen” findet Kimmich daher die Lösung nach einem Schlüssel fürs erste Duell am Dienstagabend. Sehr erfahren sei Madrid, weiß er, “sehr viel Qualität” habe die Mannschaft von seinem Ex-Trainer Carlo Ancelotti auch. “Nichtsdestotrotz sollten wir auch an unsere eigene Stärke glauben. Wir brauchen uns nicht zu verstecken.”

Auf Kimmich selbst wartet eines der anspruchsvollsten Duelle auf dem Platz, er wird es ziemlich sicher mit Linksaußen Vinicius Junior zu tun bekommen, einem “der besten Dribbler und Eins-gegen-eins-Spieler in Europa”, wie er findet. So einen Spieler alleine auszuschalten, hält Kimmich für “schwierig”, bezieht daher lieber auch seine Kollegen mit ein. “Das Tempo, das er mitbringt, ist sehr gefährlich. Er agierte sehr zielstrebig. Das muss man als Mannschaft auffangen.”

Kimmichs Lob für Tuchel

Gut vorbereitet sieht Kimmich die Bayern jedenfalls, auch dank Trainer Thomas Tuchel, dem er nach dem öffentlichen Disput mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß den Rücken stärkt. “Ich habe bei ihm und auch anderen Trainern die eine oder andere Position gespielt habe.” Mal die tiefere Sechs, mal die offensivere Sechs oder eben, so wie aktuell, die rechte Abwehrseite. “Allein das hilft dir schon als Spieler, besser zu werden und dich zu entwickeln”, versichert er und bestätigt, dass Tuchel ihn sehr wohl besser gemacht habe.

Über weite Strecken der Saison, blickt Kimmich zurück, haben die Bayern “einen anderen Fußball gespielt, was einem selbst auch immer hilft”. Generell möchte auch Tuchel zwar – ebenso wie Kimmich – gerne Ballbesitzfußball spielen und die Kontrolle haben. Gegen Arsenal beispielsweise, auch teilweise in der Liga, hatten die Bayern jedoch etwas tiefer agiert und aufs Umschaltspiel gesetzt. “Er hat sich ein Stück weit der Mannschaft angepasst”, sagt Kimmich lobend über Tuchel. “Wir konnten unseren Fußball je nach Gegner verändern. Da konnte jeder Spieler etwas mitnehmen.”

Mario Krischel