Schwächen bei Leverkusen? Werner findet “aktuell keine”

Dass Bayer Leverkusen am Sonntag neuer deutscher Meister wird, würde der SV Werder Bremen natürlich gern verhindern. Zugleich herrscht aber auch einiger Realismus.

“Jetzt schon das Rechnen anzufangen, ist wenig ratsam”: Werder-Coach Ole Werner.

IMAGO/HMB-Media

Theoretisch könnte am Samstag bereits alles entschieden sein: Wenn der FC Bayern am Nachmittag und der VfB Stuttgart am Abend ihre Spiele verlören, wäre Bayer Leverkusen neuer deutscher Meister – ohne überhaupt selbst eingegriffen zu haben an diesem 29. Spieltag, den der Tabellenführer am Sonntag um 17.30 Uhr (LIVE! beim kicker) gegen den SV Werder Bremen beschließen wird.

Und auch wenn die Leverkusener dann eben gar nicht mehr unter Zugzwang stehen würden, wäre Ole Werner dieses Szenario zumindest nach eigener Aussage nicht unbedingt “lieber” als das andere.

Erstens hat sich der Cheftrainer des Gegners darüber ohnehin “noch nicht so wahnsinnig viele Gedanken gemacht” und zweitens ist er da eher pragmatisch: “Es kommt, wie es kommt.” Angesichts der Leverkusener Dominanz in dieser Saison sind derlei “Entweder-oder”-Fragen möglicherweise sowieso müßig – verloren haben sie bislang ja noch nicht. Und für die Bremer sind die Herausforderungen gerade unter den aktuellen personellen Vorzeichen bei Werder auch so schon groß genug.

Werner über die “klar beste Mannschaft Deutschlands”

Was laut Werner jedenfalls “unstrittig” sei, ist, dass Werder nun “gegen die klar beste Mannschaft Deutschlands” antrete – die ihre Stärken “seit sehr, sehr langer Zeit konstant” abruft, gerade erst wieder beim 2:0-Sieg am Donnerstag in der Europa League gegen West Ham. Doch auch diese Partie lieferte dem Bremer Coach vor dem Fernseher keine neuen Erkenntnisse, wie die Leverkusener zu schlagen wären. Hat dieses Team denn überhaupt Schwächen?

“Aktuell zumindest keine, die klar ersichtlich sind, und die Mannschaften im Laufe der 90 Minuten aufdecken”, entgegnete Werner: “Das ist eine sehr komplette Mannschaft, die ihre Qualitäten in allen Spielphasen auf den Platz bringt.”

Und doch gehen die Bremer in dieses Spiel, um “dem großen Favoriten auch wehzutun”, wie der Cheftrainer betonte. Werder wolle seine “Chance suchen” – auch wenn es dafür “sicherlich auch ein bisschen Glück braucht”. Leiter Profifußball Clemens Fritz nannte “einen sehr guten Tag” ebenfalls als Voraussetzung dafür, dass der Tabellen-12. in irgendeiner Form zum Partycrasher für Bayer werden könnte: “Manchmal ist es auch eine Chance, wenn dir nicht so viel zugetraut wird …”

Werner: “Rechnen ist wenig ratsam”

Zumal die Bremer in allererster Linie ja auch an sich selbst denken müssen. Noch braucht der Klub ein paar Punkte, um den Klassenerhalt in der Bundesliga endgültig zu sichern. 31 sind es bislang – doch die werden aller Voraussicht nach nicht reichen, wenn die Konkurrenz am Tabellenende weiter aufholen sollte wie am vergangenen Spieltag etwa der 1. FC Köln (2:1 gegen Bochum) und Mainz 05 (4:0 gegen Darmstadt).

Der VfL Bochum hat zudem den Trainer gewechselt. “Wichtig ist für uns zu wissen, dass wir noch nicht die Punktzahl haben, die es braucht, um die Klasse zu halten aus meiner Sicht”, bekräftigte Werner.

Bundesliga, 29. Spieltag

Wie viele das genau sein werden? “Da jetzt schon das Rechnen anzufangen, ist wenig ratsam”, findet Werner. Ihm geht es erstmal darum, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, um wieder für mehr Punkte infrage zu kommen als in den vergangenen sechs Spielen – und da waren es lediglich zwei gewesen.

“Es ist einfach wichtig”, so Werner, “dass wir in den letzten sechs Wochen nochmal alle Kräfte gemeinsam mobilisieren – als ganzer Verein, als ganze Mannschaft”. Umso mehr erstmal am Sonntag.

Tim Lüddecke

Thorup hadert nur kurz: “Gibt nichts Besseres für einen Trainer”

Zumindest das Ergebnis stimmte beim 2:0-Heimsieg des FC Augsburg gegen Union Berlin. Trainer Jess Thorup sah dennoch Verbesserungspotenzial – und sprach ein Sonderlob aus.

Zufrieden, zumindest mit dem Ergebnis: FCA-Trainer Jens Thorup.

Zufrieden, zumindest mit dem Ergebnis: FCA-Trainer Jens Thorup.

picture alliance / SvenSimon

“Das Wichtigste im Fußball ist das Ergebnis”, meinte Augsburgs Trainer Jess Thorup im Interview mit DAZN  mit einem Lächeln. Denn das Ergebnis seines FCA, das passte zweifellos: Mit 2:0 hatten sich die Fuggerstädter gegen Union Berlin durchgesetzt und den nächsten Dreier im Kampf um Platz sieben gesammelt, der bei einem Leverkusener Triumph im DFB-Pokal für die Teilnahme an der Europa Conference League berechtigt. “Das nehmen wir mit”, so der Däne.

Bundesliga, 29. Spieltag

Klar war für den 54-jährigen Coach auch, das die Leistung der Augsburger einem möglichen europäischen Abenteuer nicht gewachsen war: “Wenn man über 90 Minuten schaut, dann können wir ganz klar besser Fußball spielen”, gab Thorup zu, “das Spiel war nicht so gut.” Immerhin freute sich der Trainer über die Effizienz seiner Spieler – war ihm diese doch bei der 1:3-Niederlage in Hoffenheim in der Vorwoche noch abgegangen.

Tietz freut sich über “Treffer aus dem Nichts”

Auch Torschütze Philip Tietz schloss sich der Sicht seines Trainers an: “Es war kein schönes Spiel, von beiden Seiten nicht.” Das Spiel sei “defensiv belastet” gewesen, so der Stürmer. Den Ausschlag zugunsten der Fuggerstädter gaben schließlich haarsträubende Fehler der Eisernen: Vor dem 1:0 spielte Diogo Leite den Ball ohne Not an der Strafraumgrenze in die Füße von Tietz, das 2:0 durch Sven Michel wurde durch einen schlampigen Fehlpass von Alex Kral eingeleitet.

“Er hat halt einen Fehler gemacht, in so einer Situation musst du ihn dann halt machen”, blickte Tietz nüchtern auf seinen Führungstreffer. Sicherlich glücklich sei das 1:0 gewesen, “aber das nehm’ ich dankend an”, so der 26-Jährige. Sein “Tor aus dem Nichts” habe den Schwaben schließlich in die Karten gespielt, da Union danach habe aufmachen müssen.

Breithaupt glänzt bei erstem 90-Minuten-Einsatz

Die Defensivlastigkeit der Partie gereichte vor allem Tim Breithaupt zum Vorteil. Für den Sommer-Neuzugang, der unter Thorup lange einen schweren Stand hatte, war es der erste Bundesliga-Auftritt über 90 Minuten. “Ich bin total glücklich, heute von Anfang an gespielt zu haben”, freute sich Breithaupt. Er habe “sein Herz auf dem Platz gelassen” und versucht, der Mannschaft zu helfen.

Und das ist auch gelungen: Der Sechser glänzte mit einer Laufleistung von über zwölf Kilometern (Bestwert beim FCA) sowie etlichen wichtigen Ballgewinnen. Sein Trainer war anschließend voll des Lobes: “Das war super von Breithaupt. Wie er sich in den letzten Wochen und Monaten vorbereitet hat für die Chance, die er jetzt bekommt, das ist unglaublich.”

Duell mit Tabellennachbar Frankfurt wartet

Insgesamt konnte Thorup doch noch zufrieden sein mit dem Abend: “Es gibt nichts Besseres für einen Trainer, als am Freitagabend einen Sieg zu holen und am Wochenende dann den anderen Teams zuzuschauen” – eine sanfte Stichelei gegen die Konkurrenten aus Hoffenheim und Freiburg. Doch schon am kommenden Freitag geht es gegen Eintracht Frankfurt (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) weiter, dem Tabellensechsten. Dann könnte der FCA mit einem Sieg im direkten Duell näher an den Tabellennachbarn heranrücken und hätte sogar noch die Chancen auf einen Europa-League-Startplatz.

Daran wollten die Augsburger jedoch noch nicht denken, weiter gilt, man denke von Woche zu Woche. Oder wie es Breithaupt ausdrückte: “Heute haben wir zu null zuhause gewonnen. Jetzt geht es weiter: nächste Woche Frankfurt!”

Union: Katastrophale Fehler, kaum Ideen, keine Tore

Union Berlin enttäuscht in Augsburg auf ganzer Linie. Das Kardinalproblem bleibt die harmlose Offensive.

So sieht Ratlosigkeit aus: Die Spieler von Union Berlin nach Abpfiff in Augsburg.

So sieht Ratlosigkeit aus: Die Spieler von Union Berlin nach Abpfiff in Augsburg.

IMAGO/ActionPictures

Wenn die einzige wirkliche Chance ein eher mittelprächtiger Distanzschuss von Andras Schäfer in der 67. Minute darstellt, sagt das einiges über die Offensivleistung von Union Berlin aus. Einmal mehr enttäuschten die Eisernen beim 0:2 in Augsburg mit Einfallslosigkeit und Ungenauigkeiten in der vorderen Zone, der sogenannten Zone drei. “Wir tun uns schwer damit, wenn wir den Ball haben”, konstatierte Kapitän Christopher Trimmel bei DAZN. Oftmals scheitert es laut dem 37-Jährigen am letzten Pass.

Zum nun bereits 16. Mal sind die Köpenicker ohne eigenen Treffer geblieben. Das “übertrifft” kein anderes Team in der Bundesliga. Nach dem Abgang von Kevin Behrens zum VfL Wolfsburg fehlt dem Vorjahresvierten im Zentrum der Mittelstürmer, der zum einen die Bälle festmachen und weiterleiten, und zum anderen die vielen Hereingaben mit seiner Sprungkraft sowie Kopfballstärke verwerten kann.

Vieles lief nach dem Prinzip Zufall

In Augsburg versuchten es die Berliner mit unzähligen Flanken aus dem Halbfeld, weil sie sich bis zur Grundlinie nicht durchtanken konnten. Aber in nahezu allen Luftduellen behielten die Fuggerstädter die Oberhand.

Vieles lief bei Union nach dem Prinzip Zufall – wie so oft in der laufenden Spielzeit. Ein klarer Plan, wie die Mannschaft von Trainer Nenad Bjelica bei eigenem Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte agieren soll, ist aktuell nicht erkennbar. Und so ist es nicht groß verwunderlich, dass der Trend nach unten zeigt.

Vorsprung auf Abstiegsränge könnte auf drei Punkte schrumpfen

Was neben dem Offenbarungseid in der Offensive nun auch daran lag, dass sich die Hauptstädter in Augsburg zu viele Schnitzer und somit zu viele Konzentrationslücken geleistet haben. Beim 0:1 unterlief Diogo Leite ein Aussetzer, beim 0:2 war Alex Kral neben der Spur. “Wir haben dem FC Augsburg viel geschenkt”, bemängelte Bjelica.

Die Berliner Präsente führten dazu, dass Union zum dritten Mal in Folge keinen Sieg einfahren konnte und der einst komfortable Vorsprung auf die Abstiegsränge von neun Zählern am Wochenende auf drei Punkte schrumpfen kann. Das Szenario ist möglich, wenn Mainz am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) sein Heimspiel gegen Hoffenheim gewinnen sollte.

Es müsse nun in die Köpfe rein, “dass wir uns im Abstiegskampf befinden”, forderte Bjelica, auf den weiterhin viel Arbeit wartet. Vor allem wenn es darum geht, Lösungen im letzten Drittel zu finden.

Jannis Klimburg

HSV Hamburg sichert sich in letzter Sekunde einen Punkt gegen den THW Kiel

Der HSV Hamburg hat in buchstäblich letzter Sekunde noch einen Zähler gegen den THW Kiel gerettet. Johannes Bitter parierte in der Schlussminute einen Siebenmeter gegen Niclas Ekberg, verletzte sich dabei aber am Oberschenkel. Den anschließenden Gegenangriff konnte Frederik Bo Andersen zum 28:28-Endstand nutzen.

Johannes Bitter verletzte sich bei der entscheidenden Parade.

Johannes Bitter verletzte sich bei der entscheidenden Parade.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Der HSV Hamburg kam gut in die Partie und lag nach einem Rückraumtreffer von Zoran Ilic und einem Gegenstoß von Caspar Mortensen schnell mit 2:0 (2.) in Front. Beim THW Kiel lief hingegen offensiv nichts zusammen, zwei Fehlwürfe gegen Johannes Bitter und ein einfacher Ballverlust waren die Bilanz der Anfangsphase. Erst nach vier Minuten gelang Eric Johansson der erste Treffer (3:1, 4.).

Die Intensität war bereits in dieser frühen Phase hoch, doch Kiel tat sich weiterhin schwerer als die Gastgeber. Der HSV hätte seinen Vorsprung sogar ausbauen können, doch Samir Bellahcene konnte seiner erste Parade für sich verbuchen. Gegen die Rückraumwürfe von Ilic hatten die Zebras kein Mittel. Mit seinem dritten Treffer der Partie stellte der junge Linkshänder auf 5:2 (10.).

Bitter früh ein starker Rückhalt

Nach einer weiteren Glanztat des starken Bitter trieben die Hamburger den Ball erneut schnell nach vorne, doch den Pass an den Kreis fingen die Kieler ab. Rune Dahmke nutzte die Chance per Gegenstoß und traf einen Angriff später von Außen zum 6:4 (11.). Beim HSV schlichen sich nun ein, zwei Fehler ein, die sie in der Anfangsphase nicht gemacht hatten. Der THW war sofort da: Johansson gelang der Anschluss (6:5, 14.).

Der Rekordmeister hattet inzwischen in die Partie gefunden, sodass es ein offenes Spiel war. Nachdem Bellahcene einen Gegenstoß des völlig freien Mortensen spektakulär pariert hatte, traf Niclas Ekberg im Gegenzug über Rechtsaußen zum Ausgleich (7:7 , 16.). Der HSV ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken: Ilic hämmerte den Ball zum 9:8 (19.) für die Gastgeber in die Maschen.

Wechselnde Führungen bis zur Pause

Als Torsten Jansen nach 20 gespielten Minuten die Auszeit nahm, lag sein Team weiterhin in Front (10:9). Beide Trainer wechselten nun: Beim THW Kiel waren Petter Överby und Mykola Bilyk frisch im Spiel, bei den Gastgebern bekam Ilic eine Martin und Martin Risom übernahm den rechten Rückraum. Die Souveränität der Anfangsphase fehlte jedoch inzwischen.

So kam es zu mehrfachen Führungswechseln: Erst sorgte Elias Ellefsen a Skipagötu für den ersten Vorsprung der Gäste (11:12, 23.), dann erzielte Mortensen nach einer Bitter-Parade das 13:12 (25.) für die Hausherren. Filip Jicha wechselte nun zwischen den Pfosten und brachte Tomas Mrkva, der sich kurz vor der Pause mit einer starken Parade gegen Mortensen auszeichnete. So ging der THW mit einer Ein-Tore-Führung (15:16) in die Kabine.

Kiel erarbeitet sich knappe Führung

Der erste Treffer nach Wiederanpfiff ging ebenfalls auf das Konto der Kieler, die so erstmals mit zwei Toren in Front lagen (17:15, 31.), doch der HSV hatte sofort eine Antwort parat. In den folgenden Minuten ließen die Gastgeber jedoch einige Chancen aus, sodass der – wenn auch knappe – Vorsprung der Zebras Bestand hatte: Johansson stellte auf 20:18 (38.).

In der 40. Spielminute hatte der HSV nach einer Zeitstrafe gegen Patrick Wiencek die Chance, in überzahl den Anschluss herzustellen, doch der THW Kiel fing den Ball und Ekberg verwandelte den Gegenstoß zum 22:19 (40.). Es war eine wilde Spielphase mit vielen kleinen Stockfehlern und wenig Fluss – gerade bei den Hausherren.

Jansens Auszeit bringt HSV in die Spur

Nach dem 24:20 (43.) durch Wiencek reichte es Jansen – und er nahm die Auszeit. Seine Mannschaft lief dem Rückstand jedoch nun hinterher und musste gegen die stabilisierte Defensive des THW anrennen, während die Gäste ihren Vorsprung verwalteten (26:22, 48.). Zwar trieb Bitter seine Vorderleute immer wieder an, doch die Fehlerquote war weiterhin zu hoch.

Ein Manko war zudem das Überzahlspiel: Wiencek sah nach einem Gesichtstreffer gegen Leif Tissier eine Zeitstrafe, doch die Hausherren konnten den Platz nicht nutzen – stattdessen stibitzte erst der unermüdliche Domagoj Duvnjak den Ball und im nächsten Angriff landete im Seitenaus. Dass das Spiel fünf Minuten vor dem Ende beim Stand von 26:23 noch offen war, war Bitter zu verdanken.

Dramatische Schlussphase

Mit der Halle im Rücken kamen die Gastgeber tatsächlich noch einmal zurück: Bilyk sah die Zeitstrafe, weil er nach dem Freiwurf-Pfiff noch in den Wurf ging und Tissier traf zum Anschluss (25:26, 57.). Nach einer weiteren starken Bitter-Parade hatte der HSV die Chance, auszugleichen, doch auch Mrkva parierte. So stellte Pekeler wieder auf zwei Tore (26:28, 59.), doch Hamburg legte wieder nach.

Mit 27:28 aus Sicht der Hausherren ging es in die letzte Spielminute. Der THW Kiel spielte den Angriff zunächst ruhig und Jicha nahm seine dritte Auszeit. 27 Sekunden waren noch zu spielen. Kiel holte noch einen Siebenmeter heraus, doch Bitter parierte diesen und brachte den Ball schnell ins Spiel. Tissier trieb ihn nach vorne und brachte Rechtsaußen Fredrik Bo Andersen in Wurfposition. Eine Sekunde vor Schluss netzte dieser zum umjubelten 28:28 ein.

HSV Hamburg – THW Kiel 28:28 (15:16)

HSV Hamburg: Bitter (15/1 Paraden), Vortmann; Mortensen 9/3, Ilic 7, Baijens 3, Tissier 3, Weller 3, F. B. Andersen 2, Risom 1, Corak, Hartwig, Severec, Bergemann, Valiullin

THW Kiel: Markva (6 Paraden), Bellahcene (5 Paraden); Ekberg 7/1, Johansson 5, Dahmke 4, E. Ellefsen a Skipagötu 4, Bilyk 2, Wiencek 2, Pekeler 1, Reinkind 1, Wallinius 1, Weinhold 1, Ehrig, Duvnjak, Överby, Szilgyai

Schiedsrichter: David Hannes (Frankfurt/M.)/Christian Hannes (Aachen)
Zuschauer: 10173
Siebenmeter: 3/3 ; 1/2
Strafminuten: 2 / 10
Disqualifikation: – / –

Hoeneß kündigt trotz “Versprechen” an: “Mich wird keiner auf dem Zaun sehen”

Der VfB Stuttgart kann bereits am Samstagabend die Europa-League-Teilnahme festzurren. Dass Sebastian Hoeneß dann zu den Fans auf den Zaun klettert, schloss der Cheftrainer der Schwaben am Freitag allerdings aus.

Er richtet den Fokus auf Frankfurt - und den Saison-Endspurt: VfB-Coach Sebastian Hoeneß.

Er richtet den Fokus auf Frankfurt – und den Saison-Endspurt: VfB-Coach Sebastian Hoeneß.

imago images

Nur einen Punkt braucht der VfB Stuttgart noch, um sich zumindest schon einmal die Teilnahme an der Europa League zu sichern. “Sechs Spieltage vor Schluss …”, sagte Sebastian Hoeneß auf der Pressekonferenz der Schwaben vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) fast ungläubig: “Das sollte uns Kraft und Energie geben.” Das Ziel möglichst schon am Samstag zu erreichen.

Dass Hoeneß vor einiger Zeit “versprach”, gemeinsam mit den Fans auf dem Zaun zu feiern, wenn Stuttgart etwas erreicht habe, ließ den 41-Jährigen schmunzeln. “Mich wird keiner auf dem Zaun sehen”, kündigte Hoeneß an, um grinsend anzufügen: “Außer etwas bleibt im Zaun hängen, was mir gehört, was ich runterholen muss, sonst werde ich da sicher nicht hochklettern.”

Denn natürlich schielt in Stuttgart inzwischen alles auf die Champions League, auch diese Chance ist zum Greifen nahe. Hoeneß aber warnt vor dem “schwierigen Programm”, das nach Frankfurt (H) noch Bremen (A), Leverkusen (A), Bayern (H), Augsburg (A) und Gladbach (H) vorsieht.

Hoeneß warnt vor Frankfurts “unglaublichem Speed”

Sein voller Fokus gilt allerdings der Eintracht, die er trotz jüngerer Rückschläge “voll im Soll” sieht. Hoeneß ist der Respekt vor dem Tabellensechsten deutlich anzumerken. Gerade auch durch die Winter-Transfers habe die SGE einen “außergewöhnlich gut besetzten Kader” mit “unglaublichem Speed” – “insbesondere vorne”. Dem Ex-Stuttgarter Omar Marmoush attestiert Hoeneß eine “überragende Saison”.

Weil Stuttgart der Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller Ende November die bis dato einzige Heimniederlage in dieser Spielzeit (1:2) beibringen konnte, bestehen womöglich Revanche-Gelüste. Hoeneß erwartet eine “richtig harte Nuss” und ein Team, das “immer in der Lage ist, uns weh zu tun”. Sein Gegenmittel? “Wir brauchen einen guter Plan mit und gegen den Ball.”

Nach dem abgeschlossenen Stadionumbau und angesichts einer ausverkauften Heimkulisse spricht Hoeneß von “herausragenden Rahmenbedingungen” und “riesiger Vorfreude”. Als er dann noch erfuhr, dass Stuttgart bis dato alle seine 18.30-Uhr-Spiele in dieser Saison gewonnen hat (5/0/0), lachte Hoeneß: “Ich hoffe, dass es so bleibt.” Der erste 18.30-Uhr-Sieg in dieser Saison? In Frankfurt.

Operation: Jensen fehlt Augsburg “mehrere Wochen”

Der FC Augsburg muss “mehrere Wochen” auf Fredrik Jensen verzichten. Der Finne musste sich einer kurzfristigen Operation unterziehen.

Fredrik Jensen fällt erst einmal aus.

Fredrik Jensen fällt erst einmal aus.

IMAGO/eu-images

Vor der Partie gegen den 1. FC Union Berlin hoffte Augsburgs Trainer Jess Thorup, dass einige der zuletzt fehlenden Spieler zurückkehren würden. Diese Hoffnung erfüllte sich allerdings nicht – im Gegenteil.

Denn Kevin Mbabu, Fredrik Jensen und Iago waren ebenso wenig im Kader aufgeführt wie der bei Hoffenheim (1:3) nach zwölf Minuten ausgewechselte Kristijan Jakic. Bei Mbabu (kleiner Muskelfaserriss), Iago (Fußprellung) und Jakic (Achillessehne) ist eine zügige Rückkehr immerhin absehbar – bei Jensen dagegen nicht.

Denn wie der FCA kurz vor dem Anpfiff der Auftaktpartie des 29. Spieltags mitteilte, musste sich der Finne einer kurzfristigen Operation an der verletzten Wade unterziehen. Der Eingriff wurde bereits durchgeführt und ist nach Angaben des FCA erfolgreich verlaufen. Dennoch wird Jensen dem FCA “mehrere Wochen” fehlen. Damit droht dem 26-Jährigen sogar das vorzeitige Saisonaus.

Jensen spielt seit Sommer 2018 für den FC Augsburg hat seitdem in 83 Bundesligapartien fünf Tore erzielt. Sein Vertrag bei den Fuggerstädtern hat noch eine Laufzeit bis Juni 2025.

Augsburg kämpft als Tabellensiebter um die Teilnahme am internationalen Geschäft. Sollte der designierte Deutsche Meister Bayer Leverkusen auch noch Pokalsieger werden, würde sogar Rang sieben für die Qualifikation zur Europa Conference League reichen. Die Werkself trifft im Pokalfinale am 25. Mai auf den 1. FC Kaiserslautern und ist gegen das Kellerkind der 2. Liga haushoher Favorit.

Bergischer HC verzweifelt an Löwen-Keeper

Die Rhein-Neckar Löwen feiern einen wichtigen Sieg in der Handball Bundesliga und sammeln wichtige Punkte. Während Juri Knorr und Tobias Reichmann vorne brillieren, verzweifelt der Bergische HC an Mikael Appelgren.

Mikael Appelgren war vom BHC nicht zu bezwingen.

Mikael Appelgren war vom BHC nicht zu bezwingen.

IMAGO/foto2press

In dem Löwen-Duell gingen die Gäste, die ohne den kurzfristig erkrankten Eloy Maldonado antreten mussten, nach einem Fehler der Hausherren in Front. Tim Nothdurft eröffnete bereits in der ersten Spielminute den munteren Torreigen.

Auf beiden Seiten trafen die Schützen danach nach Belieben, ehe Mikael Appelgren in der sechsten Minute mit einer Doppelparade den Lauf unterbrach. Niclas Kirkeløkke erzielte im Gegenzug mit dem 6:5 die erste Führung der Rhein-Neckar Löwen.

Die Partie wogte in der Folge weiter hin und her, keinem der beiden Teams gelang ein Ballgewinn oder eine Parade. Doch als der BHC eine Chance liegen ließ und im nächsten Angriff den Ball verlor, gingen die Gelbhemden beim 11:9 durch Tobias Reichmann und David Moré in der 14. Minute erstmals mit zwei Toren in Führung. Auch eine anschließende Auszeit von Jamal Naji gab dem Tabellen-17. zunächst keine Sicherheit, sondern Reichmann erhöhte nochmal.

Nach einem Tor von Tomas Babak erlaubten sich beide Offensivreihen einige Aussetzer, wobei sich Appelgren und der eingewechselte Christopher Rudeck auch mal wieder auszeichnen konnten.

Besonders der Schwede zeichnete sich nun immer wieder aus, sodasd Kohlbacher, Moré und Kirkeløkke auf 15:11 (22.) erhöhten. BHC-Spieler Beyer durchbrach zwar die fünfminütige Torflaute, doch der Abstand blieb in der Folge konstant. Tim Nothdurft stellte in der Schlussminute den 16:19-Halbzeitstand her.

Löwen siegen dank überragenden Keeper

Nach der Halbzeitpause das gleiche Bild: Auf beiden Seiten fielen weiter ständig Tore und wenn es mal eine Parade gab, dann zeichnete fast immer Appelgren verantwortlich – in der 35. Minute stand er bereits bei zwölf Paraden. Rudeck hingegen rutschten einige Bälle durch, sodass sich die Löwen durch Kirkeløkke auf 23:17 (35.) absetzten konnten.

Zwar konnte der BHC-Keeper zwei Würfe in Folge parieren, doch wurde Rudeck im Anschluss immer häufiger von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Die Gäste leisteten sich reihenweise Ballverluste, die die Löwen im Tempogegenstoß eiskalt bestraften. Als Reichmann in der 42. Minute auf 28:20 stellte, rief Naji sein Team zusammen und gab ihnen eine lautstarke Standpauke. “Wir kassieren die Tore nur in Unterzahl und der ersten Welle”, polterte er.

Mads Andersen konnte für die Gäste dann zwar mal wieder einnetzen, doch Reichmann antwortete mit zwei erfolgreich verwandelten Strafwürfen.

Dann plötzlich wackelten die Gastgeber, sodass der BHC durch Treffer von Grega Krecic, Andersen und Isaak Persson beim 25:30 wieder in Schlagdistanz waren.

Und die Rhein-Neckar Löwen fingen sich wieder. Knorr beendete die rund fünfminütige Torflaute und sorgte auch wieder für etwas mehr Sicherheit in seinem Team. Zudem fing Applegren hinten wieder Feuer und sammelte weiter fleißig Paraden.

Seine Vorderleute nutzten sie, um den Vorsprung zu verteidigen und ihn sogar noch etwas auszubauen. Knorr traf vom 7-Meter-Strich zum zehnten Mal in der Partie, ehe Krecic den Endstand herstellte.

Rhein-Neckar Löwen – Bergischer HC 35:29 (19:16)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (19 Paraden), Späth (1 Parade, davon 1 Siebenmeter); Knorr 10/1, Reichmann 9/3, Kohlbacher 4, More 4, Kirkelokke 3, Forsell Schefvert 2, Lindenchrone 1, Jensen 1, Groetzki, Gislason, Jacobsen, Ahouansou, Zacharias

Bergischer HC: Rudeck (6 Paraden), Johannesson; Ladefoged 4, Beyer 4, Stutzke 4, Andersen 4, Krecic 4, Fraatz 2, M’Bengue 2, Persson 1, Babak 1, Doniecki

Zuschauer: 4487
Schiedsrichter: Thomas Kern / Thorsten Kuschel
Strafminuten: 4 / 4

Warum Hofmann den Bayern und Stuttgart die Daumen drückt

Über fünf Monate musste Jonas Hofmann auf dieses persönliche Erfolgserlebnis warten. Nach seinem Tor beim 2:0-Sieg gegen West Ham United, möchte der Offensivakteur nun am Sonntag Deutscher Meister werden – allerdings ohne fremde Hilfe.

War am Donnerstagabend der Matchwinner: Jonas Hofmann.

War am Donnerstagabend der Matchwinner: Jonas Hofmann.

IMAGO/Uwe Kraft

Er war der Matchwinner. Erst in der 76. Minute eingewechselt, hatte Jonas Hofmann mit einem Tor und einer Vorlage entscheidenden Anteil am 2:0-Sieg gegen West Ham United. Ein perfektes Spiel war es für den 31-Jährigen trotzdem nicht, der zuletzt Ende Oktober beim 2:1 gegen Freiburg getroffen hatte. “Nein, da hätte ich von Anfang an spielen müssen”, erklärte er.

Denn anders als in der Hinrunde ist Hofmann aktuell kein unumstrittener Startelfspieler mehr. Nach zwölf Scorerpunkten in den ersten zwölf Ligaspielen lief es zuletzt nicht mehr so rund. So war sein gelungener Joker-Auftritt Balsam auf die Wunden.

Xabi Alonso: “Für Jonas ist es ein guter Impuls”

Das weiß auch Xabi Alonso, der direkt nach dem Spiel mit dem Nationalspieler sprach. “Nach den Spielen gegen Mainz und Hoffenheim hatte Jonas das Gefühl, dass er die Schusschancen, aber kein Glück hatte. Es war ein wichtiger Moment für ihn, auch die Vorlage für Boniface. Für Jonas ist es ein guter Impuls für die letzten sechs Wochen”, erklärte der Trainer.

Auf diesen Effekt hofft auch Hofmann selbst. “Das tut sehr, sehr gut, wenn man länger nicht getroffen hat oder die Scorer einfach gefehlt haben. Da ist es schön, dass der Dosenöffner gekommen ist. Das war es hoffentlich für sehr wichtige Woche hintenheraus gerade in den Pokalwettbewerben.”

Podcast

Wie macht Leverkusen das eigentlich?


15:39 Minuten

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In der Meisterschaft möchte Hofmann und Co. schon am Wochenende den verdienten Lohn eintüten. Schlägt Bayer 04 am Sonntag Werder Bremen, ist der erste Meistertitel für den Werksklub perfekt. Einen Vorgeschmack auf die dann herausbrechenden Emotionen haben die Bayer-Profs schon nach dem Schlusspfiff gegen West Ham bekommen.

Hofmann fordert Demut und Ruhe für das Werder-Spiel

“Die Fans haben es schon angestimmt, da hat man Gänsehaut gekriegt, weil allen klar ist, was am Sonntag passieren kann”, erzählt Hofmann, der ankündigt: “Wir werden voller Vorfreude in das Spiel reingehen, aber mit der gewissen Demut und Ruhe. Wir wollen nicht verrückt werden, wollen natürlich am Sonntag die Meisterschaft entscheiden. Aber dafür ist noch Einiges zu tun.”

Dass Bayer für den Titel am Sonntag noch etwas leisten muss, ist übrigens der ausdrückliche Wunsch des Rechtsfußes. Schon am Samstag vor dem Fernseher möchte der Ex-Gladbacher nämlich nicht Meister werden. Dies wäre der Fall, wenn sowohl die Bayern gegen Köln als auch Stuttgart gegen Frankfurt verlieren würden. Dann wäre Bayer 04 nicht mehr einzuholen.

Gerade, wenn fast alle zum ersten Mal Deutscher Meister werden, willst du das nicht auf der Couch erleben.

Jonas Hofmann

Doch das, sagt Hofmann, der die Spiele selbst auf dem heimischen Sofa verfolgen wird, soll nicht passieren. “Ich hoffe, wir können es selbst entscheiden. Gerade, wenn fast alle zum ersten Mal Deutscher Meister werden, willst du das nicht, einen Tag bevor du selbst spielst, mit einem Wasser auf der Couch erleben. Da kannst du gar nicht so die Emotionen rauslassen, wenn du nicht bei der Gruppe bist, mit der du das geschafft hast, und nicht in diesem Stadion bist.”

Die kuriose Konsequenz daraus: “Deswegen”, erklärt Hofmann, “drücke ich Bayern und Stuttgart die Daumen.” Wer hätte sowas vor nur zwei Wochen für möglich gehalten?!

Stephan von Nocks

Streich: “Müssen als Gruppe und individuell besser verteidigen”

Vor dem Freiburger Auswärtsspiel in Darmstadt (Sonntag, 15.30 Uhr) ging SC-Trainer Christian Streich mit seiner Mannschaft noch einmal hart ins Gericht – wegen der Defensivleistung gegen Leipzig. Für die verbleibenden sechs Spiele forderte er eine stetige Verbesserung.

Mit seiner Defensive derzeit unzufrieden: SC-Trainer Christian Streich.

Mit seiner Defensive derzeit unzufrieden: SC-Trainer Christian Streich.

picture alliance / Pressefoto Rudel

Der Abschied von Christian Streich zum Saisonende rückt immer näher. Und der 58-Jährige wird derzeit auch immer wieder damit konfrontiert, zum Beispiel, wenn er jetzt schon Geschenke bekommt, unter anderem zuletzt die Flasche Wein von RB-Coach Marco Rose oder Präsente von SC-Fans am Trainingsplatz. “Es ist sehr kompliziert in meinem Kopf”, gab Streich zu, “dabei sollte ich mich eigentlich darauf konzentrieren, dass wir nicht so einen Scheiß kicken wie gegen Leipzig, und defensiv so einen Scheiß machen.”

Vor diesen emotionalen Worten am Ende der Pressekonferenz vor dem Spiel in Darmstadt hatte der SC-Coach das 1:4 am vergangenen Wochenende sachlicher analysiert. “Mit dem Ball waren wir eigentlich ganz gut”, fand er, “aber wir müssen als Gruppe und individuell besser verteidigen.” Zu oft habe das Team “die innere Linie nicht zugemacht”. Deswegen habe es in dieser Woche einige intensive Videositzungen gegeben, berichtete Streich. Den Ausfall der Stamm-Innenverteidiger Matthias Ginter (fehlt nach Achillessehnen-OP bis Saisonende) und Philipp Lienhart (Knieprobleme, Rückkehr offen) sieht er auch nicht als Entschuldigung: “Wir brauchen nicht damit kommen, dass wir da verletzte Spieler haben. Das ist schon die ganze Zeit so.”

Dennoch zwingt ihn das immer wieder zur Improvisation. Gegen Leipzig setzte er – wie zunächst überraschend im Europa-League-Play-off-Spiel in Lens – auf eine Dreierkette mit Mittelfeldspieler Yannik Keitel im Zentrum. “In Lens haben wir ihn reingeschmissen, obwohl er ja auch immer wieder Verletzungsprobleme hat. Da hat er ein gutes Spiel gemacht”, sagte Streich über Keitel. “Aber ich kann nicht erwarten, dass er keine Fehler macht oder das zweite und dritte Spiel nach dem ersten guten auch perfekt ist.”

Szalai braucht “mehr Schärfe im Zweikampf”

Dass trotz der Ausfälle in der Defensive der im Winter von der TSG Hoffenheim ausgeliehene Attila Szalai kaum Chancen auf Einsätze hat, fällt ihm schwer zu erklären. Der ungarische Nationalspieler sei “ein absoluter Härtefall”, der es “bei der Nationalmannschaft gut macht”, und sich auch beim Sport-Club “reinhängt”, sich vorbildlich verhalte, “wie er die Mannschaft pusht, Läufe nach dem Training macht”. Aber er wünsche sich von ihm “mehr Schärfe im Zweikampf”.

Das fordert er allerdings von allen Spielern, auch am Sonntag bei den Lilien. “Darmstadt macht zwar immer mal wieder Fehler, aber sie haben auch immer Torchancen, und sie können richtig kicken, deswegen schießen sie auch immer wieder schöne Tore”, warnte Streich vor dem Schlusslicht. “Es wird keiner auf die Idee kommen, Darmstadt ist einfach.” Es sei zudem “ein wirklich wichtiges Spiel”, und er hofft darauf, dass die Mannschaft in den verbleibenden sechs Begegnungen “Spiel für Spiel ein paar Dinge besser macht”.

Fragezeichen bei Röhl

Mit welchem Personal er die Aufgabe beim Tabellenletzten angehen kann, ist noch nicht ganz klar. Von den Verletzten wird keiner zurückkehren, Lucas Höler sitzt eine Gelbsperre ab, und bei Merlin Röhl gibt es laut Streich noch “Fragezeichen”, weil er wegen Bauchmuskelproblemen in dieser Woche noch nicht trainiert hat.

Daniela Frahm