Beschämter Lieberknecht: “Wir haben gezeigt, warum wir absteigen”

Dass man absteigen wird, war den Darmstädtern schon vor dem letzten Heimspiel gegen Hoffenheim klar. Die Lilien wollte sich aber anständig verabschieden, doch dann lieferten sie eine blamable Leistung ab.

Lange Gesichter: Darmstadt erlebte ein 0:6-Debakel im letzten Heimspiel der Saison.

Lange Gesichter: Darmstadt erlebte ein 0:6-Debakel im letzten Heimspiel der Saison.

IMAGO/Eibner

Eine Mischung aus Ratlosigkeit und Resignation stand den Darmstädter nach dem 0:6-Debakel gegen Hoffenheim in die Gesichter geschrieben. Trainer Torsten Lieberknecht sprach bei DAZN von einer “beschämenden Leistung” und hatte schon gar keine Lust auf eine Fehleranalyse.

“Die Dinge, die die Hoffenheimer machen, hatten wir angesprochen, sie dann aber nicht auf dem Schirm gehabt”, sagte der sichtlich gefrustete 50-Jährige. “Du lässt den Gegner mit einfachen Bällen walten. Es ist zum wiederholten Male eine Niederlage, die auch in der Höhe verdient ist. Das lässt einen stehen und nach Worten ringen. Eine blamable Leistung – mehr kann man dazu einfach nicht sagen. Wir haben gezeigt, warum wir absteigen und nur 17 Punkte haben. Man kann sich bei unseren Fans nur entschuldigen. Dabei ist so eine Leistung nicht zu entschuldigen.”

Dass es so in die Hose geht und wir als Mannschaft so enttäuschen, ist umso bitterer.

Tim Skarke

Ähnlich äußerte sich auch Tim Skarke, der zugab, dass man sich “vor heimischem Publikum viel vorgenommen” hatte und feststellte: “Dass es so in die Hose geht und wir als Mannschaft so enttäuschen, ist umso bitterer. Es tut einfach weh, sich heute so zu verabschieden. Was soll ich sagen. Dass wir so desolat auftreten, ist enttäuschend.”

Resignation bei Mehlem

Marvin Mehlem verwies auf die zwei frühen Gegentore, die schlussendlich ausschlaggebend waren. “Wir hatten uns vorgenommen, keine frühen Gegentore zu fangen – und dann stand es nach sechs Minuten 0:2. Die Fans lachen uns wahrscheinlich aus, wenn ich sage, dass wir gefightet haben”, meinte der Kapitän und resignierte fast schon: “In unserer momentanen Lage schaffen wir es nie und nimmer, ein Tor zu machen, geschweige denn einen Punkt zu holen oder zu gewinnen.”

Mehlem gab abschließend auch zu, dass er “an dem Punkt angekommen ist, dass ich froh bin, wenn die Saison vorbei ist”.  Ein Spiel gilt es aber noch zu spielen – und das wird kein leichtes, denn beim Saisonfinale geht es zum Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund. “Wir müssen nächste Woche den Verein präsentieren, jeder sich selbst präsentieren”, forderte Skarke und meinte, dass “man die Saison dann trotzdem positiv abschließen” könne. Mehlem versprach, dass “wir unser Bestes geben werden”. Den Worten wird der designierte Absteiger aber noch Taten folgen lassen müssen.

Rode: “Das war wie eine Fügung – und einfach geil”

Sebastian Rode beendet wie auch Makoto Hasebe nach der Saison seine Karriere. Im großen kicker-Interview (Montagsausgabe) lässt der Eintracht-Kapitän seinen von Titeln, aber auch vielen gesundheitlichen Rückschlägen geprägten Werdegang Revue passieren. Am 34. Spieltag will er gegen Leipzig noch mal für ein paar Minuten spielen und sich von den Fans gebührend verabschieden.

Sein größter Erfolg: Sebastian Rode gewinnt 2022 mit Eintracht Frankfurt die Europa League.

Sein größter Erfolg: Sebastian Rode gewinnt 2022 mit Eintracht Frankfurt die Europa League.

IMAGO/Jan Huebner

Hinter Rode liegt ein wahres Seuchenjahr. Aufgrund verschiedener Verletzungen kam der Mittelfeldspieler in dieser Spielzeit wettbewerbsübergreifend nur zehnmal zum Einsatz, letztmals am 22. Februar beim bitteren Conference-League-Aus gegen Union Saint-Gilloise (1:2). Kurz darauf unterzog er sich einer Arthroskopie im Knie. Seither arbeitet er auf das Ziel hin, am letzten Spieltag gegen Leipzig noch mal ein paar Minuten Bundesligaluft zu schnuppern. Rode befindet sich im Zeitplan, realistisch betrachtet werde die Kraft für zehn Minuten reichen, glaubt der 33-Jährige.

“Ich bekomme jetzt schon Gänsehaut”

Das letzte Spiel wird für ihn sehr emotional werden. “Ich bekomme jetzt schon Gänsehaut, wenn ich daran denke. Im Stadion werden viele Freunde und Bekannte sein. Viele Fans haben mir schon gesagt, dass sie mich abfeiern wollen, selbst wenn ich nur drei Minuten auf dem Feld stehen sollte”, sagt Rode im Gespräch mit dem kicker. Er räumt ein: “So richtig kann ich noch gar nicht glauben, dass jetzt ein Schlussstrich gezogen wird. Auch wenn das letzte Jahr wegen meiner Verletzungen verkorkst war, habe ich unglaublich viel erlebt und dem Fußball viel zu verdanken. Ich lernte viele tolle Menschen kennen und denke an all die Emotionen in der Kabine, auf dem Feld und mit den Fans. Das wird mir fehlen und geht mir schon ab und zu durch den Kopf, wenn ich abends im Bett liege.”

Ich bin dem lieben Gott schon sehr dankbar.

Sebastian Rode

Kämpferherz Rode stand immer einmal mehr auf als er hinfiel, ließ sich auch von schwersten Verletzungen nie entmutigen. “Die Verletzungen und Enttäuschungen haben mich schon stark geprägt, gerade in der ersten Phase”, sagt Rode. Einen der bittersten Momente seiner Karriere erlebte er am 9. Mai 2019 in London. Im Europa-League-Halbfinale schied die Eintracht bei Chelsea im Elfmeterschießen aus – und Rode verletzte sich in der zweiten Hälfte am Knie. “Es hätte damals an der Stamford Bridge gar nicht schlimmer laufen können. Ich war mir schon an dem Abend sicher, dass etwas im Knie kaputt ist. Am Ende stand ich mit Krücken vor den Fans, da floss die eine oder andere Träne”, rekapituliert Rode.

Drei Jahre später schloss sich in der Hitzeschlacht von Sevilla gegen die Glasgow Rangers der Kreis. Rode führte die Mannschaft als Kapitän aufs Feld, spielte auch mit einer blutenden Kopfwunde weiter und feierte mit der Eintracht den größten Erfolg seine Karriere. “Ich bin dem lieben Gott schon sehr dankbar, dass wir mit der Eintracht noch einmal die Chance bekamen, diesen Titel zu gewinnen. Das war wie eine Fügung – und einfach geil”, sagt Rode. “Ich weiß noch, welcher Genuss es war, die Mannschaft in so einem Spiel als Kapitän aufs Feld führen zu dürfen. Gerade die K.-o.-Phase habe ich sehr genossen, wenn ich allein schon an das Spiel in Barcelona denke.”

kicker-Redakteur Julian Franzke im Gespräch mit Sebastian Rode

Ein Gespräch mit Rückblick auf eine erfolgreiche Karriere: kicker-Redakteur Julian Franzke mit Sebastian Rode.

Viel mitgenommen hat Rode auch aus der Zeit beim FC Bayern, wo er sich unter Trainer Pep Guardiola “spielerisch enorm” weiterentwickelte. Zudem stand er gemeinsam mit dem Leverkusener Meistertrainer Xabi Alonso auf dem Feld. “Vom ersten Tag an merkte man, wie bescheiden und bodenständig er ist – obwohl er schon alles gewonnen hatte, Welt- und Europameister war. Aber das ließ er überhaupt nicht heraushängen. Innerhalb von einem halben Jahr konnte er Deutsch verstehen, obwohl es in dem Alter nicht mehr so leicht ist, eine neue Sprache zu lernen”, erzählt Rode voller Hochachtung. Er sieht in dem 42-Jährigen auch ein Vorbild für die nachfolgenden Generationen: “Ich würde mir wünschen, dass sich viele junge Spieler an ihm ein Beispiel nehmen. Mich wundert es nicht, dass er diesen Erfolg hat und von allen geschätzt wird.”

Lesen Sie im kicker-Interview (Montagsausgabe und ab Sonntagabend auch im eMagazine) außerdem, wie Rodes Familie dazu beigetragen hat, dass er nie die Bodenhaftung verlor, weshalb er manchmal mit der Glitzerwelt des Profifußballs fremdelte, warum er sich unter Guardiola wie ein Anfänger fühlte und weshalb er sich wünscht, dass die Kinder heutzutage auch mal Widerstände überwinden müssten. Außerdem spricht Rode über den unerfüllten Wunsch, für die deutsche Nationalmannschaft aufzulaufen und die Zeit nach der Karriere.

Julian Franzke

Wiesbaden hofft nur noch auf die Relegation: “Anscheinend braucht unser Verein das”

Durch die Niederlage in Braunschweig muss Wehen Wiesbaden am letzten Spieltag noch um den Klassenerhalt zittern. Kapitän Sascha Mockenhaupt will sich dabei nicht auf Schützenhilfe verlassen.

Setzt auf Wiesbadens Relegations-Erfahrung: Sascha Mockenhaupt.

Setzt auf Wiesbadens Relegations-Erfahrung: Sascha Mockenhaupt.

IMAGO/Eibner

Es hätte der große Schritt zum Klassenerhalt werden können: Das Kellerduell bei Eintracht Braunschweig bot nicht nur die Möglichkeit für den SV Wehen Wiesbaden, den direkten Abstieg auszuschließen, sondern auch für einen Sprung vom Relegationsplatz am Gegner vorbei auf Platz 15. Geworden ist daraus allerdings nichts. Trotz verletzungsbedingter Überzahl in den Schlussminuten verlor der SVWW schlussendlich mit 0:1 und kann nur noch auf die Relegation hoffen.

Duell der gegensätzlichen Rückrunden

Entsprechend deutlich umschrieb Kapitän Mockenhaupt seine Gemütslage nach Abpfiff gegenüber Sky: “Beschissen” sei die Gesamtsituation, die durch den fixierten Klassenerhalt des Gegenübers nicht besser anmutete. “Es ist scheiße, wenn man sieht, wie der Gegner feiert”, ließ der Routinier wissen, ehe er den Braunschweigern fair gratulierte und anerkannte, dass die Niedersachsen “aufgrund der Rückrunde verdient in der Liga” geblieben seien.

Selbiges könnte man über Wiesbaden derweil nicht sagen – selbst wenn die Klasse gehalten werden sollte. Mit zehn Punkten aus nunmehr 16 Partien sind Mockenhaupt und Co. die schlechteste Rückrundenmannschaft im Unterhaus, was an der Hamburger Straße auch den einen oder anderen Fan zu emotionaleren Reaktionen getrieben hatte. “Das gehört dazu”, ordnete Mockenhaupt ein, “ich wäre enttäuscht, wenn es nicht so wäre”. Schließlich sei Fußball “ein emotionaler Sport und wenn jemand nach so einer schlechten Serie emotional reagiert, ist das völlig in Ordnung”. Daher war sich der variable Abwehrmann auch sicher, “dass wir nächste Woche wieder ein Publikum haben, das uns anfeuert”.

Relegations-Vergangenheit macht Hoffnung

Gebrauchen könnte der Aufsteiger die Unterstützung von den Rängen sicherlich. Schließlich geht es gegen den FC St. Pauli, der nach dem gesicherten Aufstieg auch noch die Zweitligameisterschaft anstrebt. Im Fernduell mit Rostock, das einen Punkt hinter Wiesbaden auf Rang 17 liegt und den SC Paderborn empfängt, hat der SVWW auf dem Papier die anspruchsvollere Aufgabe – oder doch nicht? Für Mockenhaupt ist klar, dass gar nichts klar ist: “Es kann gut sein oder schlecht sein. So eine Mannschaft spielt entweder befreit auf oder es sind ein paar Leute dabei, die noch am Feiern sind.” Deshalb müsse sein Team bei sich bleiben.

Dies gelte auch hinsichtlich möglicher Schützenhilfe aus Ostwestfalen. Diese würde der ehemalige Lauterer sicherlich gerne annehmen, sich aber lieber sparen. “Wir müssen hoffen, dass wir die Saison länger gestalten können und nächste Woche gewinnen. Ich habe keinen Bock, mich auf andere zu verlassen”,  so Mockenhaupt, der mit Blick auf die beiden Aufstiege per Extrarunde 2018/19 und 2022/23 auf eine gewisse Expertise setzt: “Dann gehen wir hoffentlich wieder über eine Relegation. Anscheinend braucht unser Verein das.”

Heidrich nach Fan-Ausschreitungen: “Es fühlt sich falsch an”

Das letzte Drittliga-Heimspiel des MSV Duisburg gegen Erzgebirge Aue wurde von Ausschreitungen der Fans überschattet. Eine Aktion, die die Beteiligten beider Seiten einerseits “unfassbar traurig” macht, anderseits für Unverständnis sorgt.

Markus Heidrich während der Unterbrechung im Gespräch mit seinen Spielern Erik Majetschak und Marvin Stefaniak.

Markus Heidrich während der Unterbrechung im Gespräch mit seinen Spielern Erik Majetschak und Marvin Stefaniak.

IMAGO/Picture Point

Bereits vor dem (vorerst) letzten Drittliga-Spiel im Wedaustadion war klar: Das Spiel gegen Erzgebirge Aue (2:2) markiert einen rabenschwarzen Tag in der Duisburger Vereinsgeschichte. Einige “Fans” sorgten in Minute 84 dafür, dass der erstmalige Abschied des MSV in die Viertklassigkeit noch dunkler wurde – natürlich auch finanziell.

“Das macht einfach unfassbar traurig”, fasste MSV-Interims-Trainer Uwe Schubert seine Gefühlswelt während der über 60-minütigen Unterbrechung am Mikrofon von MagentaSport zusammen.

Vermummte MSV-Fans waren zuvor durch ein Tor in der Heimkurve auf den Rasen gestürmt und hatten sich mit Sicherheitspersonal sowie Polizei Ausschreitungen geliefert – ein unschönes Ende einer äußerst unschönen Saison. Zwar erfüllte sich ein Teil von Schuberts redlichen Wunsch und “die letzten fünf, sechs Minuten in der 3. Liga” konnten “zu Ende gespielt” werden, doch so sollte entgegen der Hoffnung nicht “der Sport im Mittelpunkt stehen”.

Auch wenn der 64-Jährige nach dem Abstieg natürlich “die Menschen verstehen” und deren Frust nachempfinden könne, echauffierte sich der MSV-Trainer über einen sehr kleinen Teil der wieder mal über elftausend Anhänger im Wedaustadion: “Wir spielen hier Fußball und da geht es nicht um Gewalt.”

“Nicht verantwortungsvoller” Umgang mit den Spielern

So wurde es ebenfalls für Schiedsrichter Assan Nouhoum eine äußerst herausfordernde Situation. Zwar “haben auch die Schiedsrichter ihre Protokolle”, trotzdem war der 30-Jährige in seinem 20. Einsatz in der 3. Liga davon abhängig, “was die Sicherheitsbehörden sagen”, weiß auch Aues Geschäftsführer Sport Matthias Heidrich.

Der 46-Jährige war sich jedoch nach Spielende nicht sicher, ob die Entscheidung von Polizei und Schiedsrichter, das Spiel zu beenden, richtig war. Einerseits verstehe der Funktionär, dass es einen “formellen Akt des zu Ende Spielens gibt”, dies sei “auch okay und muss so gemacht werden”, andererseits hatte diese Entscheidung “rein emotional und für den Fußballsport gar nichts zu tun” und sei außerdem “nicht verantwortungsvoll” gegenüber den Spielern. Insbesondere zu sehen bei Omar Sijaric, der erst in der 71. Minute eingewechselt wurde und kurze Zeit nach Wiederbeginn mit Beschwerden den Platz verlassen musste.

Hoffnung auf Besserung bei Heidrich

So kommt Heidrich zum Fazit: “Wir standen jetzt fast eine Stunde rum. Das kann am Ende nicht gesundheitsfördernd sein”, und legt nach: “Es fühlt sich irgendwie falsch an, hier noch gespielt zu haben.” Die Hoffnung, falls eine Mannschaft in Zukunft wieder davon betroffen sein sollte: “Da muss es eine andere Regelung geben”, allerdings kenne sich der 46-Jährige da “zu wenig” aus.

Denn natürlich ist den Veilchen auch bewusst, dass bei einem Spielabbruch den Sachsen wohl ganz wichtige drei Punkte im Kampf um den vierten Platz, der zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt, zugestanden hätten. Dementsprechend sportlich fair war auch die Bereitschaft weiterzuspielen.

0:2 in Verl: Münster vergibt den Aufstiegs-Matchball

Preußen Münster oder Jahn Regensburg – wer folgt dem SSV Ulm auf direktem Wege in die 2. Bundesliga? Am vorletzten Spieltag verlor Münster mit 0:2 in Verl und vertagte damit unfreiwillig die Entscheidung. Mit einem Sieg hätte der Aufsteiger Fakten geschaffen – Verl fand aber ein gutes Mittel gegen die Preußen.

Chance in Verl vertan: Malik Batmaz.

Chance in Verl vertan: Malik Batmaz.

Getty Images for DFB

Es war einfach nicht Münsters Tag. Ein unglückliches 0:1, ein Abseitstor und eine Strafraumszene, bei der Schiedsrichter Robin Braun nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte: Die Preußen hatten gleich in mehreren Situationen das Momentum nicht auf ihrer Seite und schlichen letztendlich mit hängenden Köpfen vom Rasen der Sportclub-Arena, als Braun zum letzten Mal an diesem Nachmittag in seine Pfeife blies.

Münster hatte sich zwar gestreckt, in Summe aber doch zu wenig gezeigt, um bereits am vorletzten Spieltag den Aufstieg zu besiegeln. Am Vortag hatte Jahn Regensburg mit einem 1:1 gegen Viktoria Köln zwar die Steilvorlage geliefert – die Elf von Trainer Sascha Hildmann verwertete diese jedoch nicht.

Verl unverändert – Kankam Kyerewaa beginnt

Während Verl nach dem 1:0 in Dresden mit unveränderter Formation begann, tauschte Hildmann im Vergleich zum 4:1 gegen Saarbrücken nur auf einer Position: Kankam Kyerewaa erhielt den Vorzug vor Bouchama (Bank), tat aber auch vergeblich daran, die Offensivwucht der Vorwoche erneut auf den Rasen zu bringen.

3, Liga, 37. Spieltag

Verl ließ den Ball mit einer imponierenden Selbstverständlichkeit laufen und verhinderte damit, dass Münster in Tritt kam – ein zielführendes Mittel, das unterm Strich den Ausschlag gab. Nach knapp einer halben Stunde hätten sich die Gastgeber belohnen können, doch Wolfram setzte einen Kopfball freistehend am Tor vorbei (27.), ehe es auf der anderen Seite einen Aufschrei gab: Paetow lenkte eine Flanke im Strafraum mit dem Oberarm ab, doch Schiedsrichter Braun ahndete das Handspiel nicht (27.).

Lokotsch vollstreckt mit dem Kopf

In Summe wirkte Verl in seinen Aktionen klarer und befreiter. Das war auch nach dem Seitenwechsel der Fall. Batmaz hatte zwar gleich zweimal die Preußen-Führung auf dem Fuß (54., 60.) – das Tor fiel aber auf der anderen Seite: Nach einem abgefälschten Schuss landete der Ball bei Lokotsch, der mit dem Kopf abschloss – 1:0 für Verl (61.).

Nun mussten die Preußen in die Offensive gehen, und das taten sich auch. Das Bemühen war den Gästen gewiss nicht abzusprechen, doch mit Ausnahme eines Abseitstreffers von Koulis (71.) und eines Kopfballs von Hahn (86.) kam kaum einmal Gefahr auf. So setzte Taz nach einem feinen Solo von Mittelstädt den Schlusspunkt für Verl (90.+5).

Münster hat nach wie vor einen Punkt Vorsprung auf Jahn Regensburg und kann nun in seinem Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching den Aufstieg besiegeln. Verl tritt am letzten Spieltag in Ulm an (beide Sonntag, 13.30 Uhr).

De Pauls Traumtor reicht: Atleti mit Arbeitssieg gegen Celta Vigo

Atletico Madrid hat sein Heimspiel gegen Celta Vigo knapp mit 1:0 gewonnen und ist der Champions-League-Qualifikation nahe. Den Unterschied machte ein Weltmeister.

Sein Tor machte den Unterschied: Rodrigo de Paul (li.).

Sein Tor machte den Unterschied: Rodrigo de Paul (li.).

AFP via Getty Images

Im Heimspiel gegen Celta Vigo ging es für Atletico Madrid darum, den vierten Platz vor Verfolger Bilbao abzusichern. Nach zwei Siegen gegen den direkten Konkurrenten Athletic (3:1) und Mallorca (1:0) tat sich die Elf von Diego Simeone gegen das noch um den Klassenerhalt kämpfende Celta durchaus schwer.

Zwar hatten die Madrilenen von Beginn an mehr vom Spiel, Durchschlagskraft fehlte allerdings über weite Strecken. In ihren Ballbesitzphasen suchten die Hausherren nach Lücken in der Defensive der Gäste, die gut standen und abgesehen von ungefährlichen Annäherungen nur wenig zuließen.

Llorente vergibt vor Guaida

Die beste Möglichkeit für Atleti hatte Lllorente, der nach einem tollen Zuspiel von Koke frei vor Guaida vergab (41.). Wenige Minuten später wurden auch die bis dato harmlosen Gäste zum ersten Mal gefährlich, doch Bambas Flanke wurde von Witsel nur knapp übers Tor abgefälscht. Insgesamt war es ein erster Durchgang ohne viele Höhepunkte, die logische Folge: Torlos ging es in die Kabinen.

La Liga, 35. Spieltag

Am Spielgeschehen änderte sich nach dem Seitenwechsel nicht wirklich etwas. Die Simeone-Elf hatte den Gegner weitestgehend im Griff, ließ jedoch Präzision und Ideen im Offensivspiel vermissen.

Oblak rettet gegen Iago Aspas

In der 59. Minute gelang Celta Vigo dann der erste Schuss aufs Tor – und der wurde direkt gefährlich: Nach Zuspiel von Bamba zwang Iago Aspas Oblak zu einer Glanzparade (59.). Ein Weckruf, wenn auch nur ein kleiner, für die Gäste, die in der Folge mutiger agierten und immer wieder den Weg nach vorne suchten. Fran Beltran (68.) und Iago Aspas (73.) kamen beide in aussichtsreicher Position zum Abschluss, doch Oblak war beide Male ohne allzu große Probleme zur Stelle.

Weltklasse-Tor von de Paul

So sah es nach einer torlosen Nullnummer aus, bis de Paul mit einem Tor aus der Kategorie Weltklasse doch noch die Führung für Atleti erzielte: An der Strafraumkante nahm der Weltmeister den Ball mit der Brust an und versenkte ihn volley zum 1:0-Endstand im rechten Winkel (84.).

Mit dem Sieg haben die Madrilenen die Champions-League-Qualifikation so gut wie sicher. Celta Vigo muss derweil im Abstiegskampf nochmal zittern.

St. Pauli: Großer Erfolg und große Gefühle

Ein Punkt war nötig für die Bundesliga, drei sind es geworden. Der FC St. Pauli feiert nach einem 3:1 gegen den VfL Osnabrück die Rückkehr in die Bundesliga – und das Ganze mit ganz großen Gefühlen.

Der Jubel kennt keine Grenzen: St. Paulis Coach Fabian Hürzeler (Mi.) erhält die obligatorische Bierdusche.

Der Jubel kennt keine Grenzen: St. Paulis Coach Fabian Hürzeler (Mi.) erhält die obligatorische Bierdusche.

IMAGO/Noah Wedel

Jackson Irvine hat in seiner Karriere schon viel erlebt, am Sonntag übermannten den Australier seine Emotionen. In der Mixedzone des Millerntor-Stadions hatte der Kapitän zunächst über den Erfolg und die Besonderheit des Klubs referiert, ehe ihn Teamkollege Eric Smith aus dem Gespräch riss und innig an sich drückte. Bei beiden flossen Tränen, und Irvine hatte Mühe, danach wieder Rede und Antwort stehen zu können. Unter Tränen der Rührung presste der 31-Jährige hervor: “Ich habe die ganze Zeit meiner Karriere darauf gewartet, Teil eines solchen Vereins und einer solchen Gruppe zu sein.”

Wir wollten es selbst regeln und nicht auf der Couch aufsteigen.

Marcel Hartel

Irvine ist weit mehr als nur ein Teil des Vereins und dieser Gruppe, sondern der personifizierte Anführer. Als dieser war er auch gegen den Absteiger Osnabrück vorwegmarschiert, hatte das frühe erste Tor eingeleitet, war beim zweiten Assistgeber und damit Weichensteller in einer Partie, in der die Ausgangslage klar war. Nach dem Düsseldorfer Unentschieden wussten St. Paulis Profis, dass sie einen Punkt brauchen, und Marcel Hartel verrät, dass ihm dieses Szenario lieb war. Für rund eine Stunde war der Kiez-Klub bereits am Samstagabend aufgestiegen, ehe Kiel gegen die Fortuna noch den Ausgleich erzielt hatte. “Ich habe das Spiel natürlich gesehen, und ich habe diese Konstellation bevorzugt. Wir wollten es selbst regeln und nicht auf der Couch aufsteigen.”

Hürzeler denkt auch an Vorgänger Schultz

St. Pauli regelte es mit einem 3:1 selbst – und erinnerte insbesondere in der Anfangsphase und über weite Strecken der zweiten Hälfte wieder an jene Mannschaft, die Teile der Saison wie das heiße Messer durch die Butter geglitten ist. Zuletzt war der Aufstiegsmotor ins Stottern geraten, Fabian Hürzeler aber fand die richtigen Hebel, ihn wieder anzuwerfen. Der Aufstiegstrainer wurde von den Anhängern auf den Schultern über den mit Menschen gefluteten Rasen getragen und verrät: “Das ist mir fast ein wenig zu viel.” Im Moment des Triumphes dachte er auch an seine Anfänge als Co-Trainer und will den Erfolg nicht nur an den eineinhalb Jahren unter seiner Regie als Chef festmachen: “Das hier hat nicht vor eineinhalb Jahren begonnen, sondern es wurde schon in der Zeit mit Timo Schultz eine Basis geschaffen.”

Eine Basis, die so stabil erscheint, dass sich Hürzelers am Sonntag unterlegener Trainerkollege Uwe Koschinat überzeugt zeigt, dass der Aufstieg erst der Anfang ist. “St. Paulis Entwicklung ist absolut beeindruckend. Und ich bin überzeugt, dass der Weg noch nicht zu Ende ist.”

Sebastian Wolff

Zentner “So einen 19-Jährigen wie Gruda habe ich noch nicht erlebt”

Unter Trainer Bo Henriksen setzt Mainz 05 wieder stärker auf spielerische Elemente. Das kommt auch Toptalent Brajan Gruda entgegen, der sich für höhere Aufgaben empfiehlt.

Schwer zu stoppen: Brajan Gruda (M.).

Schwer zu stoppen: Brajan Gruda (M.).

IMAGO/Jan Huebner

“Ich möchte kein Linksverteidiger sein”, erklärt Robin Zentner und schmunzelt, so einen abgeklärt spielenden 19-Jährigen “habe ich noch nicht erlebt”. Bis auf eine starke Parade gegen Mateu Morey, mit dem der FSV-Keeper Dortmunds 1:3 verhinderte, hat der Keeper von Mainz 05 beim 3:0-Sieg der Rheinhessen relativ wenig zu tun und ausreichend Gelegenheit, das Tun von Brajan Gruda auf der rechten Offensivseite zu bewundern. Da ließ Gruda ebendiesen Morey defensiv mehrmals alt aussehen, woraufhin der Spanier zur Pause seinen Platz räumen musste.

“Brajan hat Dortmunds Defensive aufgescheucht”, resümiert Sportdirektor Martin Schmidt und bescheinigt dem Youngster eine “herausragende Leistung”. Damit trug Gruda dazu bei, dass Mainz früh in Führung gehen konnte. Direkt nach der Pause wäre ihm sogar fast das 4:0 gelungen, als er Niklas Süle austanzte, aber sein Schuss wurde geblockt. Nachdem Gruda und Nadiem Amiri eine Woche zuvor beim 1:1 in Heidenheim gelbgesperrt fehlten, dokumentierte die Partie gegen den BVB, wie das Duo die Mainzer spielerisch weiterbringt, auch wenn ihm diesmal keine direkte Torbeteiligung gelang.

Spielbericht

Die Effizienz ist nach Ansicht von Bo Henriksen ohnehin ein Punkt, bei dem sich Gruda noch steigern muss: “Ich liebe diesen Kerl. Er spielt einfach nach Gefühl, er wird seinen Weg machen, aber natürlich muss er noch viel dazulernen. So wie er mit dem Ball umgeht, ist er schwierig zu verteidigen – egal für wen.”

Coach Henriksen: Gruda kann “die Sterne erreichen”

Steigerungsbedarf sieht sein Trainer bei “Abschlüssen, Vorlagen und Toren”. Aber aktuell ist er auch so ziemlich zufrieden: “Seit ich gekommen bin, haben wir viel darüber geredet, dass er hart arbeiten muss und kürzlich war er der Spieler mit den meisten Metern auf dem Platz. Manchmal spielt Brajan fantastisch, manchmal durchschnittlich, aber nie richtig schlecht. Ich sehe eine gute Zukunft für ihn, weil er ein unglaublicher Fußballer ist.”

Was den Juniorennationalspieler immer interessanter für größere Vereine macht. Wie lange der Tempodribbler mit Vertrag bis 2026 noch bei Mainz 05 spielt, vermag der Coach nicht zu prognostizieren. “Diese Frage müssen andere beantworten, ich würde ihn sehr gerne weiter trainieren, weil er ein Kerl ist, der die Sterne erreichen kann, wenn er die richtige Entwicklung erfährt”, glaubt er.

Michael Ebert

Darmstadts Bankrotterklärung: Bebou und Beier führen Hoffenheim zum 6:0

Hoffenheim träumt wieder mehr denn je von Europa. Bei einem vor allem in Hälfte eins völlig indisponiertem Absteiger Darmstadt feierte die TSG einen klaren 6:0-Sieg und schob sich in der Tabelle an Freiburg vorbei auf Platz sieben.

Küsschen für die Fans: Maximilian Beier (#14) beim Torjubel.

Küsschen für die Fans: Maximilian Beier (#14) beim Torjubel.

IMAGO/Jan Huebner

Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht musste gegenüber dem 0:3 in Wolfsburg auf Zimmermann (Gelb-Sperre) verzichten und beorderte Andreas Müller zudem auf die Bank. Neu dabei waren Jannik Müller und Honsak. Auf der Gegenseite setzte Hoffenheims Coach Pellegrino Matarazzo auf Kontinuität und schickte dieselbe Elf ins Rennen, die in der Vorwoche ein 1:1 gegen Leipzig geholt hatte.

Die Darmstädter Hoffnungen, ihre desaströse Negativserie von zuletzt sechs Heimniederlagen nacheinander endlich zu beenden, hatten sich im Grunde schon nach sechs Minuten erledigt. So lange hatte es gedauert, ehe die TSG 2:0 führte – und beide Treffer waren auf die gleiche Art und Weise gefallen: ein Tiefenpass, ein schneller Stürmer und aus die Maus.

Hoffenheim legt Blitzstart hin

Das 1:0 erzielte der wunderbar von Grillitsch geschickte Bebou schon nach zwei Minuten, er umkurvte im Eins-gegen-eins Brunst und traf ins leere Tor. Das 2:0 markierte dann Beier, der durfte aber erst nach VAR-Check jubeln, weil Schiedsrichter Florian Badstübner zunächst auf Abseits entschieden hatte (6.).

Bundesliga – 33. SPieltag

Die Vorlage zum 2:0 kam übrigens von Kaderabek, der wiederum in der 22. Minute, wie könnte es auch anders  gewesen sein, nach einem Tiefenpass selbst traf – das 3:0 erzielte der Schienenspieler aus extrem spitzem Winkel und unter Mithilfe des linken Innenpfostens.

Zu diesem Zeitpunkt stand den Lilien das Wasser bereits bis zum Hals, der SVD wirkte konsterniert, brachte kaum ein Bein auf den Boden und kassierte nach Kramaric-Ecke und Kabak-Kopfball alsbald das 0:4 (26.).

Konsternierte Darmstädter ergeben sich

Die Würfel waren da bereits gefallen, in der Folge verflachte die Partie zusehends. Darmstadt war schon um Schadensbegrenzung bemüht, während die spielerisch klar besseren Hoffenheimer den Ball im Verwaltungsmodus immer wieder zirkulieren ließen. Das Spiel plätscherte folglich eine ganze Zeit lang weitgehend ereignislos vor sich hin.

Kurz vor der Halbzeit schnürte Beier dann aber seinen Doppelpack – und das unter tatkräftiger Mithilfe der Darmstädter, die bei einem TSG-Konter im Grunde nicht mehr als Begleitpersonal waren und nur zuschauten, wie Bebou sträflich frei im offensiven Mitteld Beier schickte und dieser dann Brunst keine Chance ließ (44.).

Hoffenheim macht was für die Tordifferenz

Strahlemann: Ihlas Bebou (re.) beim Torjubel.

Strahlemann: Ihlas Bebou (re.) beim Torjubel.
IMAGO/Jan Huebner

Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel. Darmstadt reagierte, Hoffenheim kontrollierte, agierte und machte das halbe Dutzend voll: Bebou vernaschte Nürnberger im Strafraum und schnürte mit einem präzisen Schuss ins lange Eck ebenfalls einen Doppelpack (51.). Für Nürnberger war die Partie kurz darauf gelaufen, der 24-Jährige musste mit einer Schulterverletzung raus (56., Holtmann kam).

Hoffenheim benötigte noch ein Tor, um mit Blick auf das Fernduell gegen Eintracht Frankfurt beim Saisonfinale nicht mehr auf die Tordifferenz schauen zu müssen. Dementsprechend gingen die Gäste die Sache weiterhin konzentriert an. Kramaric (65., 78.), Akpoguma (70.) und dem eingewechselten Jurasek (76.) war das 7:0 aber nicht mehr gegönnt. Auf der Gegenseite blieb den Hausherren der Ehrentreffer verwehrt, weil Seydel in der Nachspielzeit sein Bein zu hoch genommen hatte (90.+2).

So blieb es beim 6:0, durch das die TSG nicht nur ihre Auswärtsserie von zuvor vier Niederlagen nacheinander beendete, sie schob sich darüber hinaus in der Tabelle an Freiburg vorbei und ist nun Siebter. Der Platz berechtigt auf jeden Fall für die Teilnahme an der Conference League, könnte aber auch für die Europa League reichen, wenn Bayer 04 Leverkusen das Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern oder Borussia Dortmund das Champions-League-Finale gegen Real Madrid gewinnt.

Das ist aber noch Zukunftsmusik, zunächst gilt es noch, die Liga sauber zu Ende zu bringen – und da steht am kommenden Samstag (15.30 Uhr) das schwierige Heimspiel gegen den FC Bayern München auf dem Programm. Der SV Darmstadt 98 verabschiedet sich zur gleichen Zeit mit einem Gastspiel in Dortmund aus der Bundesliga.

Frankfurt, Hoffenheim, Freiburg: Wer jubelt beim Saisonfinale? Was meinen Sie? Hier geht’s zum Tabellenrechner…

Darmstadts Bankrotterklärung: Bebou und Beier führen Hoffenheim zum 6:0

Hoffenheim träumt wieder mehr denn je von Europa. Bei einem vor allem in Hälfte eins völlig indisponiertem Absteiger Darmstadt feierte die TSG einen klaren 6:0-Sieg und schob sich in der Tabelle an Freiburg vorbei auf Platz sieben.

Küsschen für die Fans: Maximilian Beier (#14) beim Torjubel.

Küsschen für die Fans: Maximilian Beier (#14) beim Torjubel.

IMAGO/Jan Huebner

Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht musste gegenüber dem 0:3 in Wolfsburg auf Zimmermann (Gelb-Sperre) verzichten und beorderte Andreas Müller zudem auf die Bank. Neu dabei waren Jannik Müller und Honsak. Auf der Gegenseite setzte Hoffenheims Coach Pellegrino Matarazzo auf Kontinuität und schickte dieselbe Elf ins Rennen, die in der Vorwoche ein 1:1 gegen Leipzig geholt hatte.

Die Darmstädter Hoffnungen, ihre desaströse Negativserie von zuletzt sechs Heimniederlagen nacheinander endlich zu beenden, hatten sich im Grunde schon nach sechs Minuten erledigt. So lange hatte es gedauert, ehe die TSG 2:0 führte – und beide Treffer waren auf die gleiche Art und Weise gefallen: ein Tiefenpass, ein schneller Stürmer und aus die Maus.

Hoffenheim legt Blitzstart hin

Das 1:0 erzielte der wunderbar von Grillitsch geschickte Bebou schon nach zwei Minuten, er umkurvte im Eins-gegen-eins Brunst und traf ins leere Tor. Das 2:0 markierte dann Beier, der durfte aber erst nach VAR-Check jubeln, weil Schiedsrichter Florian Badstübner zunächst auf Abseits entschieden hatte (6.).

Bundesliga – 33. SPieltag

Die Vorlage zum 2:0 kam übrigens von Kaderabek, der wiederum in der 22. Minute, wie könnte es auch anders  gewesen sein, nach einem Tiefenpass selbst traf – das 3:0 erzielte der Schienenspieler aus extrem spitzem Winkel und unter Mithilfe des linken Innenpfostens.

Zu diesem Zeitpunkt stand den Lilien das Wasser bereits bis zum Hals, der SVD wirkte konsterniert, brachte kaum ein Bein auf den Boden und kassierte nach Kramaric-Ecke und Kabak-Kopfball alsbald das 0:4 (26.).

Konsternierte Darmstädter ergeben sich

Die Würfel waren da bereits gefallen, in der Folge verflachte die Partie zusehends. Darmstadt war schon um Schadensbegrenzung bemüht, während die spielerisch klar besseren Hoffenheimer den Ball im Verwaltungsmodus immer wieder zirkulieren ließen. Das Spiel plätscherte folglich eine ganze Zeit lang weitgehend ereignislos vor sich hin.

Kurz vor der Halbzeit schnürte Beier dann aber seinen Doppelpack – und das unter tatkräftiger Mithilfe der Darmstädter, die bei einem TSG-Konter im Grunde nicht mehr als Begleitpersonal waren und nur zuschauten, wie Bebou sträflich frei im offensiven Mitteld Beier schickte und dieser dann Brunst keine Chance ließ (44.).

Hoffenheim macht was für die Tordifferenz

Strahlemann: Ihlas Bebou (re.) beim Torjubel.

Strahlemann: Ihlas Bebou (re.) beim Torjubel.
IMAGO/Jan Huebner

Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel. Darmstadt reagierte, Hoffenheim kontrollierte, agierte und machte das halbe Dutzend voll: Bebou vernaschte Nürnberger im Strafraum und schnürte mit einem präzisen Schuss ins lange Eck ebenfalls einen Doppelpack (51.). Für Nürnberger war die Partie kurz darauf gelaufen, der 24-Jährige musste mit einer Schulterverletzung raus (56., Holtmann kam).

Hoffenheim benötigte noch ein Tor, um mit Blick auf das Fernduell gegen Eintracht Frankfurt beim Saisonfinale nicht mehr auf die Tordifferenz schauen zu müssen. Dementsprechend gingen die Gäste die Sache weiterhin konzentriert an. Kramaric (65., 78.), Akpoguma (70.) und dem eingewechselten Jurasek (76.) war das 7:0 aber nicht mehr gegönnt. Auf der Gegenseite blieb den Hausherren der Ehrentreffer verwehrt, weil Seydel in der Nachspielzeit sein Bein zu hoch genommen hatte (90.+2).

So blieb es beim 6:0, durch das die TSG nicht nur ihre Auswärtsserie von zuvor vier Niederlagen nacheinander beendete, sie schob sich darüber hinaus in der Tabelle an Freiburg vorbei und ist nun Siebter. Der Platz berechtigt auf jeden Fall für die Teilnahme an der Conference League, könnte aber auch für die Europa League reichen, wenn Bayer 04 Leverkusen das Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern oder Borussia Dortmund das Champions-League-Finale gegen Real Madrid gewinnt.

Das ist aber noch Zukunftsmusik, zunächst gilt es noch, die Liga sauber zu Ende zu bringen – und da steht am kommenden Samstag (15.30 Uhr) das schwierige Heimspiel gegen den FC Bayern München auf dem Programm. Der SV Darmstadt 98 verabschiedet sich zur gleichen Zeit mit einem Gastspiel in Dortmund aus der Bundesliga.

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