Lieberknecht nimmt Spieler in die Pflicht: “Auch für die eigene Zukunft präsentieren”

Auch wenn der SV Darmstadt 98 nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt hat – Trainer Torsten Lieberknecht vertraut seiner Mannschaft, dass sie die Bundesliga-Saison sauber zu Ende spielt.

SVD-Coach Torsten Lieberknecht hat neue Personalprobleme.

SVD-Coach Torsten Lieberknecht hat neue Personalprobleme.

IMAGO/Jan Huebner

Die 0:4-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Mainz und der damit nahezu besiegelte Abstieg haben den Lilien-Coach sehr geschmerzt. “Der Stachel steckt tief drin”, sagte Torsten Lieberknecht am Freitag. Es sei keine einfache Woche gewesen, aber er könne der Mannschaft eine ordentliche Trainingsleistung bescheinigen. Er habe keine Risse im Teamgefüge festgestellt.

Die sechs ausstehenden Bundesliga-Spiele gehe man mit gesundem Realismus an, aber auch “mit dem Wissen, dass wir noch nicht abgestiegen sind, dass eine kleine Restchance irgendwo besteht”. Diese Restchance will Lieberknecht am Sonntag im Heimspiel gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) am Leben halten.

Justvan-Einsatz fraglich

Dabei nahm der Trainer auch seine Spieler in die Pflicht: “Jeder, der jetzt hier ist, der unter Vertrag steht, der nicht unter Vertrag steht, der ausgeliehen ist, hat die Möglichkeit, sich für seine eigene Zukunft zu präsentieren.” Er habe Vertrauen in seine Spieler, dass sie die Saison sauber zu Ende spielen werden.

Nicht präsentieren können sich gegen Freiburg Torjäger Tim Skarke (Rückenprobleme), Flügelspieler Braydon Manu (leichter Muskelfaserriss) und Mittelfeldmann Fabian Nürnberger (Trainingsrückstand) sowie die Langzeitverletzten Fraser Hornby und Marvin Mehlem. Fraglich ist der Einsatz von Hoffenheim-Leihgabe Julian Justvan, der Schambeinprobleme hat.

Lieberknechts Wunsch: Applaus für Streich

Über den scheidenden Freiburger Coach Christian Streich sagte Lieberknecht: “Er ist ein Original der Bundesliga. Hoffentlich macht er nur eine Pause, sodass wir ihn nochmal sehen.” Streichs Wirken und das des gesamten Klubs habe dazu beigetragen, dass er so lange beim SC Freiburg gewesen sei. Die Freiburger seien mit ihm auch mal durch eine Tiefe gegangen. “Er hat zusammen mit dem SCF die Bundesliga geprägt. Allein deswegen sollten auch wir Darmstädter, wenn sein Name hier im Stadion erwähnt wird, ihm applaudieren.”

Stephan Köhnlein

“Wettlauf mit der Zeit”: Skarke-Einsatz gegen Mainz fraglich

Der SV Darmstadt 98 braucht in Mainz einen Sieg, um Anschluss an den Relegationsplatz zu halten. Doch ausgerechnet jetzt steht hinter dem besten Lilien-Torschützen ein dickes Fragezeichen.

Wird er rechtzeitig zum Kellerduell gegen Mainz fit? Tim Skarke.

Wird er rechtzeitig zum Kellerduell gegen Mainz fit? Tim Skarke.

IMAGO/Contrast

Bislang hat Tim Skarke acht Treffer für den SV Darmstadt 98 erzielt. Die Leihgabe von Union Berlin ist einer der wenigen Unterschiedsspieler im Kader der Lilien. Doch ob er im Abstiegsschlüsselspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) überhaupt zum Einsatz kommt, stand am Donnerstag noch in den Sternen. Der 27-jährige Offensivspieler hat muskuläre Probleme. Ihn fitzubekommen sei “ein Wettlauf mit der Zeit”, sagt Trainer Torsten Lieberknecht am Donnerstag.

Hornby zurück in Darmstadt

Mit Sicherheit fehlen werden Klaus Gjasula (Gelbsperre), Fraser Hornby, Fabian Nürnberger (beide Sprunggelenksverletzung) und Marvin Mehlem (Wadenbeinbruch).

Angreifer Hornby ist mittlerweile wieder zurück in Darmstadt und wird hier seine Reha beenden. Er nimmt aktuell wieder leichtes individuelles Training auf. Dass der Schotte noch in dieser Saison wieder eingreifen kann, hält Lieberknecht jedoch für unwahrscheinlich. Im individuellen Training sind auch wieder Mehlem und Nürnberger. Beide trainieren wesentlich intensiver als Hornby und könnten in den kommenden Wochen wieder zur Verfügung stehen.

Fraglich für das Spiel in Mainz ist neben Skarke auch Mathias Honsak (Magen-Darm-Infekt). Zurück im Mannschaftstraining sind Fabio Torsiello (muskuläre Probleme) sowie Andreas Müller und Luca Pfeiffer (beide zuletzt krank). Ob es für einen Einsatz gegen Mainz reicht, ist laut Lieberknecht bei allen noch offen.

“Die Relegation bleibt unsere Meisterschaft”

Das Spiel gegen Mainz wird wegweisend. Verlieren die Lilien, liegen sie bereits neun Punkte hinter Relegationsrang 16. “Ich verspüre einen Mix aus Vorfreude und Anspannung”, sagte Lieberknecht. Er wisse, dass die Mannschaft gierig sei. Das habe sie beim 2:2 in Bochum mit ihrem Comeback nach 0:2-Rückstand gezeigt.

“Die Relegation ist und bleibt unsere Meisterschaft”, sagte Lieberknecht. Von allen Mannschaften im Tabellenkeller habe Darmstadt am wenigsten zu verlieren. “Für jede Mannschaft würde es sich wohl eher wie eine Schande anfühlen, gegen uns, den Tabellenletzten, zu verlieren”, sagte er. Sein Team könne dagegen viel gewinnen. “Dass wir dafür einen Dreier brauchen, wissen wir alle.”

Stephan Köhnlein

Lieberknecht: “Würde sich wie eine Schande anfühlen, gegen uns zu verlieren”

Der SV Darmstadt 98 braucht in Mainz einen Sieg, um Anschluss an den Relegationsplatz zu halten. Doch ausgerechnet jetzt steht hinter dem besten Lilien-Torschützen ein dickes Fragezeichen.

Gemischte Gefühle: Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht.

Gemischte Gefühle: Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht.

IMAGO/Ulrich Hufnagel

Bislang hat Tim Skarke acht Treffer für den SV Darmstadt 98 erzielt. Die Leihgabe von Union Berlin ist einer der wenigen Unterschiedsspieler im Kader der Lilien. Doch ob er im Abstiegsschlüsselspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) überhaupt zum Einsatz kommt, stand am Donnerstag noch in den Sternen. Der 27-jährige Offensivspieler hat muskuläre Probleme. Ihn fitzubekommen sei “ein Wettlauf mit der Zeit”, sagt Trainer Torsten Lieberknecht am Donnerstag.

Hornby zurück in Darmstadt

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Angreifer Hornby ist mittlerweile wieder zurück in Darmstadt und wird hier seine Reha beenden. Er nimmt aktuell wieder leichtes individuelles Training auf. Dass der Schotte noch in dieser Saison wieder eingreifen kann, hält Lieberknecht jedoch für unwahrscheinlich. Im individuellen Training sind auch wieder Mehlem und Nürnberger. Beide trainieren wesentlich intensiver als Hornby und könnten in den kommenden Wochen wieder zur Verfügung stehen.

Podcast

Der kicker-Reporter berichtet: Wie kam es zu Dardais PK-Flucht?

15:28 Minuten

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“Die Relegation bleibt unsere Meisterschaft”

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“Die Relegation ist und bleibt unsere Meisterschaft”, sagte Lieberknecht. Von allen Mannschaften im Tabellenkeller habe Darmstadt am wenigsten zu verlieren. “Für jede Mannschaft würde es sich wohl eher wie eine Schande anfühlen, gegen uns, den Tabellenletzten, zu verlieren”, sagte er. Sein Team könne dagegen viel gewinnen. “Dass wir dafür einen Dreier brauchen, wissen wir alle.”

Stephan Köhnlein

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Gemischte Gefühle: Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht.

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IMAGO/Ulrich Hufnagel

Bislang hat Tim Skarke acht Treffer für den SV Darmstadt 98 erzielt. Die Leihgabe von Union Berlin ist einer der wenigen Unterschiedsspieler im Kader der Lilien. Doch ob er im Abstiegsschlüsselspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) überhaupt zum Einsatz kommt, stand am Donnerstag noch in den Sternen. Der 27-jährige Offensivspieler hat muskuläre Probleme. Ihn fitzubekommen sei “ein Wettlauf mit der Zeit”, sagt Trainer Torsten Lieberknecht am Donnerstag.

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Angreifer Hornby ist mittlerweile wieder zurück in Darmstadt und wird hier seine Reha beenden. Er nimmt aktuell wieder leichtes individuelles Training auf. Dass der Schotte noch in dieser Saison wieder eingreifen kann, hält Lieberknecht jedoch für unwahrscheinlich. Im individuellen Training sind auch wieder Mehlem und Nürnberger. Beide trainieren wesentlich intensiver als Hornby und könnten in den kommenden Wochen wieder zur Verfügung stehen.

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Fraglich für das Spiel in Mainz ist neben Skarke auch Mathias Honsak (Magen-Darm-Infekt). Zurück im Mannschaftstraining sind Fabio Torsiello (muskuläre Probleme) sowie Andreas Müller und Luca Pfeiffer (beide zuletzt krank). Ob es für einen Einsatz gegen Mainz reicht, ist laut Lieberknecht bei allen noch offen.

“Die Relegation bleibt unsere Meisterschaft”

Das Spiel gegen Mainz wird wegweisend. Verlieren die Lilien, liegen sie bereits neun Punkte hinter Relegationsrang 16. “Ich verspüre einen Mix aus Vorfreude und Anspannung”, sagte Lieberknecht. Er wisse, dass die Mannschaft gierig sei. Das habe sie beim 2:2 in Bochum mit ihrem Comeback nach 0:2-Rückstand gezeigt.

“Die Relegation ist und bleibt unsere Meisterschaft”, sagte Lieberknecht. Von allen Mannschaften im Tabellenkeller habe Darmstadt am wenigsten zu verlieren. “Für jede Mannschaft würde es sich wohl eher wie eine Schande anfühlen, gegen uns, den Tabellenletzten, zu verlieren”, sagte er. Sein Team könne dagegen viel gewinnen. “Dass wir dafür einen Dreier brauchen, wissen wir alle.”

Stephan Köhnlein

“Wettlauf mit der Zeit” – Lilien bangen um Skarke

In Mainz kämpfen die Lilien am Samstag um die wohl letzte realistische Chance auf den Klassenerhalt. Dabei droht ausgerechnet der größte Hoffnungsträger auszufallen.

Droht Darmstadt 98 im Kellerduell gegen den 1. FSV Mainz 05 auszufallen: Tim Skarke.

Droht Darmstadt 98 im Kellerduell gegen den 1. FSV Mainz 05 auszufallen: Tim Skarke.

Getty Images

Unmittelbar nach dem 2:2 in Bochum am Sonntagabend wirkte die Auswechslung von Tim Skarke noch eher wie eine Vorsichtsmaßnahme. Nach gut 70 Minuten hatte der Oberschenkel des 27-Jährigen “zugemacht”, Trainer Torsten Lieberknecht den Angreifer daher vom Feld genommen. Nach dem Abpfiff stand Skarke aber schon wieder vor den TV-Kameras Rede und Antwort, da deutete nichts auf eine ernsthaftere Verletzung hin. Allerdings: Beim ersten Mannschaftstraining der laufenden Woche an diesem Mittwochnachmittag kehrte Skarke dann doch nicht wie ursprünglich erhofft auf den Rasen zurück. “Muskuläre Probleme” lautet die offizielle Auskunft. Und Lieberknecht lässt mit Blick auf die Partie am Samstag bei Mainz 05 verlauten: “Es wird ein Wettlauf mit der Zeit.”

Auch Justvan und Vilhelmsson profitierten vom größten Hoffnungsträger

Klar ist: Wenn es trotz der Blessur irgendwie vertretbar erscheint, wird der Fußballlehrer auf seinen besten Torjäger und Topscorer (acht Treffer, zwei Assists) keinesfalls verzichten. Schließlich geht es in der MEWA-Arena für Darmstadt faktisch um die letzte realistische Chance auf den Klassenerhalt. Verliert der Aufsteiger beim aktuellen Tabellensechzehnten, würde der Rückstand auf den Relegationsplatz auf aussichtslose neun Punkte anwachsen. Ein Sieg könnte die Lilien dagegen bis auf drei Zähler heranbringen.

Und Skarke verkörpert diesbezüglich schon seit Wochen die größten Hoffnungen. Auch Lieberknecht benannte ihn deshalb unlängst realistischer Weise als einzigen Feldspieler, der wirklich konstant Bundesliga-Niveau abrufe. Zuletzt erfüllten zwar Julian Justvan und Oscar Vilhelmsson diesen Anspruch – profitierten dabei aber eben auch vom Zusammenspiel mit dem Offensivkollegen Skarke.

Bader und Holland vor der Rückkehr in die Startelf

Sollte dieser am Samstag ausfallen, würde das freilich ins Darmstädter Bild der laufenden Saison passen. Das zwar schmale, aber durchaus vorhandene Gerippe potenzieller Leistungsträger war verletzungs- oder krankheitsbedingt viel zu selten tatsächlich komplett auf dem Feld zu sehen. In Person von Rechtsverteidiger Matthias Bader und Kapitän Fabian Holland sind zwei Stammkräfte immerhin wieder voll belastbar und dürften beim “Schicksalsspiel” in die Anfangsformation zurückkehren. Ohne Skarke würde das die Aussichten des Schlusslichts aber nicht wirklich signifikant verbessern.

Thiemo Müller

“Wettlauf mit der Zeit” – Lilien bangen um Skarke

In Mainz kämpfen die Lilien am Samstag um die wohl letzte realistische Chance auf den Klassenerhalt. Dabei droht ausgerechnet der größte Hoffnungsträger auszufallen.

Droht Darmstadt 98 im Kellerduell gegen den 1. FSV Mainz 05 auszufallen: Tim Skarke.

Droht Darmstadt 98 im Kellerduell gegen den 1. FSV Mainz 05 auszufallen: Tim Skarke.

Getty Images

Unmittelbar nach dem 2:2 in Bochum am Sonntagabend wirkte die Auswechslung von Tim Skarke noch eher wie eine Vorsichtsmaßnahme. Nach gut 70 Minuten hatte der Oberschenkel des 27-Jährigen “zugemacht”, Trainer Torsten Lieberknecht den Angreifer daher vom Feld genommen. Nach dem Abpfiff stand Skarke aber schon wieder vor den TV-Kameras Rede und Antwort, da deutete nichts auf eine ernsthaftere Verletzung hin. Allerdings: Beim ersten Mannschaftstraining der laufenden Woche an diesem Mittwochnachmittag kehrte Skarke dann doch nicht wie ursprünglich erhofft auf den Rasen zurück. “Muskuläre Probleme” lautet die offizielle Auskunft. Und Lieberknecht lässt mit Blick auf die Partie am Samstag bei Mainz 05 verlauten: “Es wird ein Wettlauf mit der Zeit.”

Auch Justvan und Vilhelmsson profitierten vom größten Hoffnungsträger

Klar ist: Wenn es trotz der Blessur irgendwie vertretbar erscheint, wird der Fußballlehrer auf seinen besten Torjäger und Topscorer (acht Treffer, zwei Assists) keinesfalls verzichten. Schließlich geht es in der MEWA-Arena für Darmstadt faktisch um die letzte realistische Chance auf den Klassenerhalt. Verliert der Aufsteiger beim aktuellen Tabellensechzehnten, würde der Rückstand auf den Relegationsplatz auf aussichtslose neun Punkte anwachsen. Ein Sieg könnte die Lilien dagegen bis auf drei Zähler heranbringen.

Und Skarke verkörpert diesbezüglich schon seit Wochen die größten Hoffnungen. Auch Lieberknecht benannte ihn deshalb unlängst realistischer Weise als einzigen Feldspieler, der wirklich konstant Bundesliga-Niveau abrufe. Zuletzt erfüllten zwar Julian Justvan und Oscar Vilhelmsson diesen Anspruch – profitierten dabei aber eben auch vom Zusammenspiel mit dem Offensivkollegen Skarke.

Bader und Holland vor der Rückkehr in die Startelf

Sollte dieser am Samstag ausfallen, würde das freilich ins Darmstädter Bild der laufenden Saison passen. Das zwar schmale, aber durchaus vorhandene Gerippe potenzieller Leistungsträger war verletzungs- oder krankheitsbedingt viel zu selten tatsächlich komplett auf dem Feld zu sehen. In Person von Rechtsverteidiger Matthias Bader und Kapitän Fabian Holland sind zwei Stammkräfte immerhin wieder voll belastbar und dürften beim “Schicksalsspiel” in die Anfangsformation zurückkehren. Ohne Skarke würde das die Aussichten des Schlusslichts aber nicht wirklich signifikant verbessern.

Thiemo Müller

“Unbeschreibliches Gefühl”: Stolzer Lieberknecht hofft auf veränderte Umfragen

Lange Zeit sah es für Bundesliga-Schlusslicht SV Darmstadt 98 am Ostersonntag nach einer weiteren Niederlage aus. Doch nach 0:2-Rückstand kämpften sich die Lilien zurück – und hoffen nun auf ein noch größeres Comeback.

Zeigte sich vom Auftritt seines Teams in Bochum durchaus angetan: Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht.

Zeigte sich vom Auftritt seines Teams in Bochum durchaus angetan: Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht.

IMAGO/Jan Huebner

“In dem Stadion bei der Atmosphäre, das ist Fußball pur, das muss man lieben”, meinte Torsten Lieberknecht bei DAZN nach dem 2:2 beim VfL Bochum. “So zurückzukommen ist ein unbeschreibliches Gefühl”, zeigte der Darmstädter Coach durch Freude darüber, trotz des bereits großen Rückstands im Abstiegskampf zumindest einen Punkte gerettet zu haben. “Es war klasse, wie wir das gedreht haben, das macht mich schon stolz”, fügte Lieberknecht an.

Der Trainer des Tabellen-18. hofft nun, dass der erste Punktgewinn seit dem 1:1 in Bremen am 24. Februar seinem Team neuen Mut für die nächsten Wochen verleiht. In vielen Umfragen im Abstiegskampf, so Lieberknecht, komme seine Mannschaft derzeit schon gar nicht mehr vor. Daher hofft Lieberknecht nun, dass der hart erkämpfte Punkt von Bochum den Seinen nun “neue Energie und neue Kraft” dafür gibt, bald dank weiterer Zähler doch noch ein kleines Wunder im Keller zu vollbringen – und so auch wieder in den Umfragen aufzutauchen.

Schuhen sieht Lohn für harte Trainingsarbeit

Eine flammende Rede auf die Einstellung seiner Mannschaft schwang auch Marcel Schuhen. “Viele Mannschaften fallen zusammen, wir nicht”, bekräftigte der Darmstädter Keeper. “Wir haben einen Punkt geholt und der wird wichtig sein”, zeigte sich der 31-Jährige durchaus zuversichtlich. Dabei sei das unerwartete Comeback von Bochum die Frucht harter Arbeit gewesen: “Wir haben die letzten zwei Wochen richtig geschuftet, zu Recht geschuftet. Heute hat man gesehen, dass wir die Körner hatten, um hier zurückzukommen.”

Wir haben die letzten zwei Wochen richtig geschuftet, zu Recht geschuftet. Heute hat man gesehen, dass wir die Körner hatten, um hier zurückzukommen.

Marcel Schuhen

Der Keeper selbst hatte am Erfolg der Aufholjagd durchaus einigen Anteil. Denn beim Stand von 0:2 verhinderte Schuhen mit einer Rettungstat in voller Streckung bei einem Schuss von Takuma Asano ein mögliches 0:3, ehe im direkten Gegenzug der Anschlusstreffer fiel. “Die Parade war in dem Fall wichtig, weil wir danach das 2:1 machen”, sagte auch Schuhen.

Skarke: “Unentschieden war fast zu wenig”

Obwohl die Einstellung der Darmstädter in Bochum bis zum Ende stimmte und die Mühe der Lilien am Ende zumindest mit dem Ausgleich belohnt wurden, bleibt das Lager des Aufsteigers realistisch: “Die Moral zeichnet uns aus. Aber das Unentschieden war fast schon zu wenig”, befand etwa Tim Skarke, der das Tor zum 1:2 erzielt hatte. Auch Schuhen hatte bis zuletzt sogar auf einen Sieg gehofft, für den es auch Gelegenheiten gegeben hatte: “Ich hätte mir gewünscht, dass ‘Gjaso’ (Klaus Gjasula; Anm. d. Red.) den Ball bei den beiden Chancen mehr drücken kann.”

Eines werde es aber auch in den kommenden Wochen bei den Lilien nicht geben: Negative Stimmung. “Wenn man negativ ist, dann braucht man nicht antreten. Wir sprechen Dinge sehr, sehr klar an, aber nicht für Medien offensichtlich. Bringt ja nichts, wenn man für die Kamera wirksam rumschreit”, erzählt Schuhen. Um allerdings wirklich ernsthaft noch über ein weiteres, größeres Comeback nachdenken zu können – und zwar das im Abstiegskampf -, so müssen aus Darmstädter Sicht am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim Lokalrivalen 1. FSV Mainz 05 im nächsten Kellerduell definitiv drei Punkte her.