Weil Vukotics Treffer nicht zählt: Wiesbaden ärgert sich über den Unparteiischen

Mit 0:1 musste sich der SV Wehen Wiesbaden dem Mitaufsteiger VfL Osnabrück am Ostersonntag geschlagen geben. Für die Wiesbadener stand nach der Partie vor allem eine Schiedsrichterentscheidung im Mittelpunkt.

Entscheidende Szene: Weil Aleksandar Vukotic (#26) Osnabrücks Bashkim Ajdini (Mitte) beim Heranspringen vor seinem Kopfballtreffer zum vermeintlichen 1:1 getroffen hatte, erkannte Schiedsrichter Florian Exner den Treffer nicht an.

Entscheidende Szene: Weil Aleksandar Vukotic (#26) Osnabrücks Bashkim Ajdini (Mitte) beim Heranspringen vor seinem Kopfballtreffer zum vermeintlichen 1:1 getroffen hatte, erkannte Schiedsrichter Florian Exner den Treffer nicht an.

IMAGO/Jan Huebner

Die wichtigen Punkte im Abstiegskampf hat der SV Wehen Wiesbaden im Duell mit Tabellenschlusslicht Osnabrück verpasst. Bei der knappen 0:1-Heimniederlage machte letztlich ein Traum-Solo von Osnabrücks Christian Conteh den Unterschied, wobei die Hausherren nach der Partie vor allem mit dem Unparteiischen haderten. Doch was war passiert?

In der 66. Spielminute war Wiesbadens Innenverteidiger Aleksandar Vukotic bei einem Eckball am höchsten gestiegen und hatte die Hausherren mit einem wuchtigen Kopfball vermeintlich zurück ins Spiel gebracht – allerdings nur vermeintlich. Weil der 2,01-Meter-Hühne Osnabrücks Bashkim Ajdini, der seinerseits nicht zum Kopfball gestiegen war, im Sprung mit der Hüfte im Gesicht getroffen hatte, entschied Schiedsrichter Florian Exner auf Foulspiel, der vermeintliche Ausgleichstreffer war damit zum Unverständnis des SVWW Geschichte.

Mockenhaupt zeigt Unverständnis

Er habe großen Respekt vor den Unparteiischen, “weil der Job unglaublich schwer ist”, begann Wiesbadens Kapitän Sascha Mockenhaupt seine Analyse nach dem Spiel bei Sky, dennoch monierte er gleich mehrere Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns an diesem Sonntag-Nachmittag. Nach Ansicht des 32-jährigen Routiniers hatte sich Exner “einige unglückliche Situationen” geleistet, besonders der nicht gegebene Ausgleichstreffer wurmte Mockenhaupt aber.

Er könne nicht verstehen, “warum man sich das dann nicht anschaut”, gab der Verteidiger zu Protokoll. Wenig Verständnis zeigte Mockenhaupt auch für Exners Begründung, den Treffer nicht anzuerkennen, weil Vukotic nach Ansicht des Unparteiischen Ajdini mit dem Knie am Kopf erwischt hatte. “Wenn ein Zwei-Meter-Mensch hochspringt und der andere bleibt einfach stehen und wartet, dass er einen Kontakt kriegt”, so Mockenhaupt, dann könne er das nicht als Argumentation verstehen, den Treffer nicht zählen zu lassen.

Spätestens im Videobeweis muss man sehen, dass das nichts ist.

Markus Kauczinski

Einen ähnlichen Ton schlug auch SVWW-Coach Markus Kauczinski nach der Partie an. Er fühle sich um einen Punkt betrogen, erklärte der Trainer auf Nachfrage von Sky. Er habe sich die Szene “zehnmal” angeschaut und sehe “gar nichts”, erklärte der Coach. “Deswegen weiß ich auch nicht, was da gewesen sein könnte”, ärgerte sich Kauczinski weiter und kritisierte auch Video-Assistent Patrick Hanslbauer. “Spätestens im Videobeweis”, hätte man laut Ansicht des Trainers erkennen müssen, “dass das nichts ist”.

Am Ende blieb es aber bei der 0:1-Heimniederlage, trotz zahlreicher guter Möglichkeiten in der Schlussphase brachte der SV Wehen Wiesbaden die Kugel nicht mehr in den Maschen unter. Und so befindet sich der SVWW auch weiterhin mitten im Abstiegskampf, der Vorsprung auf den FC Kaiserslautern auf dem Relegationsplatz beträgt magere zwei Zähler. Am kommenden Freitag (18.30 Uhr) steht für die Hessen das nächste Duell gegen einen Konkurrenten aus dem Keller, den FC Hansa Rostock, an. Im Anschluss geht es gegen Düsseldorf (13. April, 13 Uhr) und den FC Kaiserslautern (20. April, 13 Uhr). Dort bieten sich die nächsten Chancen, die Abstiegszone hinter sich zu lassen.