Saisonaus? Werder wochenlang ohne Njinmah

Der SV Werder Bremen muss bis auf Weiteres auf Justin Njinmah verzichten, der sich am Donnerstag einer Operation am Sprunggelenk unterziehen wird.

Justin Njinmah wird Werder Bremen längere Zeit nicht zur Verfügung stehen.

Justin Njinmah wird Werder Bremen längere Zeit nicht zur Verfügung stehen.

IMAGO/osnapix

Die Negativ-Nachrichten beim SV Werder Bremen reißen dieser Tage nicht ab. Neben der sportlichen Talfahrt nach vier Niederlagen in Folge in der Bundesliga, der gescheiterten Vertragsverlängerung von Eigengewächs Nick Woltemade oder einer Zwangspause für Skelly Alvero (Muskelfaserriss in der Wade) kommt nun eine weitere Hiobsbotschaft hinzu: Justin Njinmah wird dem Bundesligisten “in den kommenden Wochen” fehlen, wie Werder am Mittwochnachmittag bekanntgab. Der Angreifer unterzieht sich am Donnerstag einer Operation am Sprunggelenk.

Njinmah hatte sich die Verletzung bereits vor zweieinhalb Wochen beim Aufwärmen vor der Partie beim 1. FC Union Berlin zugezogen, stand bei der 1:2-Niederlage allerdings noch 76 Minuten auf dem Platz. In der anschließenden Länderspielpause trat der 23-Jährige zusätzlich aufgrund einer Hüftverletzung kürzer, die offiziell auch der Grund für sein Fehlen beim vergangenen Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg (0:2) war. Als die Belastung in dieser Woche nun wieder erhöht wurde, traten auch die Probleme am Sprunggelenk wieder auf.

Werder fehlt der zweitbeste Torschütze

Untersuchungen ergaben, dass die Beschwerden von einem freien Gelenkteil verursacht wurden, das nun operativ entfernt wird. “Das ist sowohl für Justin als auch für uns eine wirklich schlechte Nachricht”, wurde Leiter Profifußball Clemens Fritz in der Vereinsmeldung zitiert. Bei Werder besteht Zuversicht, dass der Ausfall nicht gleichbedeutend mit dem Saisonaus ist. “Wir hoffen, dass Justin uns noch in den letzten Spielen der Saison zur Verfügung stehen kann”, so Fritz über den Angreifer, der bislang mit sechs Treffern bester Torschütze hinter Marvin Ducksch (zehn) ist. Die aktuelle Spielzeit endet in rund sechs Wochen.

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Zuletzt rückte für Njinmah noch ebenjener am Saisonende scheidende Woltemade in die Bremer Startelf. Weitere Alternativen für den Angriff sind aktuell rar. Offen ist ebenfalls noch, ob Michael Zetterer für die Partie am Freitagabend in Frankfurt (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) rechtzeitig fit wird. Der Stammkeeper trainierte aufgrund einer gegen Wolfsburg erlittenen leichten Sprunggelenksverletzung am Mittwoch zumindest erstmals in dieser Woche wieder mit der Mannschaft.

Tim Lüddecke

Erst Debüt, dann Abschied? Sarr spricht über “Höhen und Tiefen”

Amin Sarr kommt langsam an beim VfL Wolfsburg, stand in Bremen (2:0) erstmals in der Startelf. Die Zeit des Schweden bei den Niedersachsen wird aber bald enden. Die Kaufoption in Höhe von 13 Millionen Euro wird der VfL kaum ziehen.

Erstmals in der Startelf: Amin Sarr gewann mit Wolfsburg in Bremen - seine Zukunft liegt aber kaum beim VfL.

Erstmals in der Startelf: Amin Sarr gewann mit Wolfsburg in Bremen – seine Zukunft liegt aber kaum beim VfL.

IMAGO/regios24

Lange hat er darauf warten müssen, in Bremen (2:0) stand er nun erstmals in dieser Saison in der Wolfsburger Startelf. Amin Sarr kam Ende August nach Wolfsburg, der Leihstürmer von Olympique Lyon war die Reaktion auf die schwere Knieverletzung von Lukas Nmecha, die er sich im Pokalspiel zugezogen hatte. Ersetzen konnte Sarr den deutschen Nationalspieler aber zu keiner Zeit.

Er musste sich an die Bundesliga gewöhnen, erzählt er, der selbst mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte. Bei den wenigen Chancen, die er als Joker erhielt, enttäuschte er meistens. Im Debütspiel des neuen Trainers Ralph Hasenhüttl stand der Schwede nun erstmals zu Spielbeginn auf dem Feld: “Ein besonderes Gefühl”, betont der Sarr, “ich habe versucht, diesen Moment zu genießen.” Bevor er den VfL in Kürze wieder verlassen wird.

Offiziell ist das freilich noch nicht, theoretisch könnte Sarr ja sogar noch zum großen Gewinn im Saisonendspurt werden, Tor um Tor schießen. Realistisch aber ist, dass der Schwede im Sommer nach Lyon zurückkehren wird. Zumal er nicht billig wäre: 13 Millionen Euro müsste der VfL für den Leihspieler auf den Tisch legen, um ihn fest zu holen. Immerhin: Eine Kaufpflicht besteht nicht.

Und auch eine Zahlung wird für den ablösefreien Leihspieler, der in Bremen mit 34,97 km/h schnellster Spieler auf dem Platz war, nicht mehr fällig. Beim Wolfsburger Einzug in die Champions League wäre eine Million Euro zu zahlen gewesen, die Europa-League-Qualifikation hätte 500.000 Euro gekostet – wenn Sarr auf eine bestimmte Anzahl an Spielen gekommen wäre.

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Nun bietet sich für den 23-jährigen Angreifer, der in elf Einsätzen ohne Tor und Vorlage blieb, immerhin noch die Chance, nach einer bisher wenig zufriedenstellenden Saison für sich noch einen guten Abschluss zu finden. “Höhen und Tiefen” habe es gegeben, sagt er im Rückblick, will den Schritt nach Wolfsburg aber nicht als Fehler einordnen. “Ich habe viel gelernt in den vergangenen Monaten, das wird mir für meine Zukunft helfen.” Wo diese liegt, kann er noch nicht sagen. “Ich weiß es nicht.”

Thomas Hiete

Barbarez’ Wort-Kreation: “Das Bayer-Gen”

Im Sommer 2006 verpflichtete Bayer Leverkusen Sergej Barbarez mit fast 35 Jahren, weil er mit seiner Routine und Mentalität den talentierten Kader führen sollte. Heute sieht der Bosnier bei seinem Ex-Klub genau das lange vermisste Element und gebraucht dafür einen neuen Begriff: das Bayer-Gen.

Anführer der Bayer-Elf im Jahr 2008: Sergej Barbarez.

Anführer der Bayer-Elf im Jahr 2008: Sergej Barbarez.

picture-alliance / Sven Simon

Jahrzehntelang hieß Bayer 04 im Sprachgebrauch “Vizekusen”, dann da zu sein, wenn es darauf ankommt, war stets ein Kernmerkmal des FC Bayern. Der 52-Jährige aber schreibt in seiner kicker-Kolumne vom Montag über Xabi Alonso und sein Ensemble: “Sie haben nun genau die Mentalität, die sonst immer die Münchner hatten und die meinem Ex-Klub gefehlt hat: Leverkusen hat das Bayer-Gen.” Ausdrücklich ohne “n”.

Barbarez hat sich mit dieser Thematik beim Werksklub lange auseinandergesetzt und die Entwicklung nie aus den Augen verloren – auch, weil er seinerzeit nach seinem Abschied beim Hamburger SV vor allem auch deshalb von Bayer angestellt wurde, um dem hochqualifizierten, aber oft wankelmütigen Kader Widerstandsfähigkeit zu vermitteln. Jetzt sieht er genau diese: “Die Qualität, mit der Bayer durch die Hinrunde phasenweise geradezu spaziert ist, war nicht völlig neu. Schon vor, zu und nach meiner Zeit hatte dieser Klub immer besondere Spieler und besonders glanzvolle Phasen. Was immer fehlte, war die Mentalität, auch dann da zu sein, wenn es schwierig wird.”

Genau diese Tugend demonstriert die Mannschaft seit dem Jahresbeginn. Die Afrika-Cup-Teilnehmer hatten viele Experten als Stolperfalle betrachtet, gleich die erste Partie in 2024, beim FC Augsburg, geriet zur Geduldsprobe. “Das Siegtor fiel in der vierten Minute der Nachspielzeit, weil Bayer ruhig und doch beharrlich blieb”, sagt Barbarez. Seitdem sind Last-Minute-Siege Programm und der frühere Torjäger huldigt Team und Trainer dafür: “Was jahrelang für die Bayern galt, das gilt nun natürlich auch für Bayer: Immer Glück ist Können. Diese Mannschaft gewinnt so oft so spät, weil sie immer an sich und an ihren Plan glaubt. Das beeindruckt mich zutiefst.”

Barbarez ist sicher, dass Leverkusen neben der Meisterschaft in dieser Spielzeit mindestens auch den Pokal gewinnt. Vor dem Halbfinale gegen Düsseldorf verweist er zwar darauf, “dass die EM-Qualifikation von Georgien zwar einmal mehr gezeigt hat, dass im Fußball in einem Spiel alles passieren kann. Aber Bayer erweckt überhaupt nicht den Eindruck, anfällig für einen Stolperer zu sein.” Sebastian Wolff

Sebastian Wolff

Totalumbau des Angriffs droht: Hoffnung bei Burkardt

45 Treffer hat die TSG Hoffenheim in der laufenden Saison erzielt, das ist immerhin der siebtbeste Wert der Bundesliga. Die Offensive ist zweifelsfrei das Prunkstück der Kraichgauer – doch ausgerechnet im Angriff droht ein Totalumbau.

Bleibt Jonathan Burkardt bei der TSG?

Bleibt Jonathan Burkardt bei der TSG?

IMAGO/Werner Schmitt

Denn intern rechnet man nach kicker-Informationen nicht mehr wirklich damit, Maximilian Beier und Wout Weghorst über den Sommer hinaus halten zu können. Letztgenannter ist vom FC Burnley ohne Kaufoption ausgeliehen. Der mittlerweile wahrscheinliche Abstieg der Elf von Trainer Vincent Kompany verbessert zwar grundlegend die Verhandlungsposition von Sportgeschäftsführer Alexander Rosen hinsichtlich einer dauerhaften Verpflichtung des Niederländers. Aber: Für einen bald 32-Jährigen einen mittleren, einstelligen Millionenbetrag auszugeben, würde nicht unbedingt der Philosophie entsprechen, der man sich im Kraichgau eigentlich verschrieben hat. Die lautet nämlich, Talente weiterzubilden und deren Wertsteigerung dann per Verkauf zu realisieren.

Nächstes Spiel

Im Falle Beier ging dies geradezu perfekt auf. Dass der 13-Tore-Stürmer über eine Ausstiegsklausel rund um die 30 Millionen Euro – die finale Summe hängt von Ligazugehörigkeit und internationalen Wettbewerbsteilnahmen eines Interessenten ab – verfügt, ist bekannt, genau wie das Interesse von Topklubs, darunter der designierte neue Meister Bayer Leverkusen. Ob der hohen Transferinvestitionen im vergangenen Sommer in Attila Szalai, Anton Stach und Mergim Berisha ist man im Kraichgau auch in der kommenden Transferperiode wieder auf hohe Einnahmen angewiesen. Und Beier scheint aktuell neben Umut Tohumcu und Tim Drexler, die aber beide noch reifen müssen, der einzige Profi im Hoffenheimer Kader zu sein, der diese garantiert.

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Die Frage wäre dann, wieviel die Macher reinvestieren könnten, denn ohne Transferüberschüsse soll das strukturelle Defizit bei 15 bis 20 Millionen Euro pro Spielzeit liegen. Die Hoffnung, bei Jonathan Burkardt zum Zug zu kommen auch im Falle eines Mainzer Klassenerhalts jedenfalls soll zuletzt in Hoffenheim wieder etwas gestiegen sein, nachdem man zunächst davon ausgegangen war, den 23-Jährigen nur im Falle eines Abstiegs der Rheinhessen loseisen zu können. Bei Nick Woltemade, der seit Jahren auf internen TSG-Listen steht, nicht zuletzt ob seiner Physis mit 1,98 Metern Körpergröße, ging man leer aus, alles deutet auf einen Transfer zum VfB Stuttgart hin.

Interesse am Rumänen Dragus

Zuletzt schlug der Name eines weiteren Stürmers im Kraichgau auf: Denis Dragus, der aktuell von Standard Lüttich an Gaziantepspor FK verliehen ist und dort in der laufenden Saison elfmal in der Süper Lig getroffen hat. Dessen Ex-Trainer Darius Sumudica erzählte der für gewöhnlich bestens informierten rumänischen Sportzeitschrift “Gazeta Sporturilor”, dass die TSG bereits ein Angebot in Lüttich hinterlegt habe. Nach kicker-Informationen besteht in der Tat ein gewisses Interesse, allerdings ist es bei weitem nicht so konkret, wie es in der Heimat des 24-jährigen Dragus ob des Interviews seines ehemaligen Coaches gespielt wird.

Benni Hofmann

Gelbgefahr bei Kapitän Widmer und sieben weiteren Mainz-Profis

Dominik Kohr ist nach verbüßter Sperre gegen Darmstadt wieder spielberechtigt für Mainz 05. Dafür droht nach dem Gelb-“Festival” in Leipzig gleich acht FSV-Spielern im Saisonfinale eine Zwangspause.

Gelb vorbelastet: Mainz-Kapitän Silvan Widmer.

Gelb vorbelastet: Mainz-Kapitän Silvan Widmer.

IMAGO/Jan Huebner

79-mal sind die Profis von Mainz 05 im bisherigen Saisonverlauf von den Schiedsrichtern verwarnt worden. Das wird nur noch vom VfL Bochum übertroffen, dessen Akteure 82-mal Gelb sahen. Die “bösen Buben” von Mainz 05 heißen Dominik Kohr (10 Gelbe), Sepp van den Berg (8), Leandro Barreiro und Anthony Caci (je 6). Kohr ist damit ligaweit der Spitzenreiter, gefolgt vom Gladbacher Julian Weigl (9).

Beim 0:0 in Leipzig verteilte Schiedsrichter Frank Willenborg gleich fünf Gelbe Karten an die Mainzer Mannschaft, wodurch nun insgesamt acht Spieler mit vier Gelben vorbelastet sind. Das betrifft Ludovic Ajorque, Nadiem Amiri, Edimilson Fernandes, Tom Krauß, Jae-Sung Lee, Phillipp Mwene, Marco Richter und Silvan Widmer.

Darmstadt, Köln und Bochum sind im Vorteil

Während Trainer Bo Henriksen vor dem Spiel gegen Darmstadt 98 (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) fast aus dem Vollen schöpfen kann, droht Mainz 05 in den anschließend noch ausstehenden sechs Saisonspielen der ein oder andere Personalausfall. Die Konkurrenz im Tabellenkeller hat deutlich weniger Sorgen, was drohende Gelbsperren betrifft. Bei Gegner Darmstadt sind nur drei Spieler mit vier Gelben Karten belastet, beim 1. FC Köln und VfL Bochum jeweils zwei.

Nachdem die Trainingseinheiten am Dienstag und Mittwoch weitgehend unfallfrei verliefen, sollte es angesichts des zur Verfügung stehenden Kaders für Mainz kein Problem sein, die ein oder andere Sperre zu kompensieren. In Leipzig gelang das dem Team bereits deutlich erfolgreicher als Anfang März in München. Beim FC Bayern musste neben Barreiro der gelb-rot-gesperrte Kohr ersetzt werden und der FSV kam mit 1:8 unter die Räder.

Michael Ebert

Pause bis in den Sommer: Ginter vor Operation

Spätestens seit voriger Woche musste man beim SC Freiburg eine längere Ausfallzeit von Matthias Ginter befürchten. Der Abwehrchef, der sich nach kurzer Pause im Februar mit starken Leistungen zurückgemeldet hatte, steht nun tatsächlich vor einer Operation.

Freiburgs Matthias Ginter muss unters Messer und wird die Heim-EM verpassen.

Freiburgs Matthias Ginter muss unters Messer und wird die Heim-EM verpassen.

IMAGO/Team 2

Schon im Februar hatte Ginter drei Spiele wegen seiner hartnäckigen Achillessehnenbeschwerden verpasst, sich dann aber durchgebissen und in den Dienst der Mannschaft gestellt. Beim Rückspiel in den Europa-League-Playoffs gegen den RC Lens wurde er als Joker kurz vor Schluss der regulären Spielzeit beim Stand von 1:2 aus SC-Sicht eingewechselt und half mit guter Leistung mit, am Ende doch noch einen 3:2-Triumph nach Verlängerung zu feiern.

Auch bei seiner anschließenden Startelf-Rückkehr beim 2:2 gegen die Bayern wurde Ginters hoher Stellenwert für das Freiburger Team offensichtlich. Coach Christian Streich lobte in dieser Zeit des Öfteren Ginters vorbildliche, kämpferische Einstellung, musste ihn dann aber kurz vor der jüngsten Länderspielphase beim 2:3 gegen Leverkusen erneut vorzeitig auswechseln.

Wieder schmerzte die Achillessehne. Eineinhalb Wochen später bestätigte Streich dann zwei Tage vor dem vergangenen Spiel in Gladbach den erneuten Ausfall Ginters und gab diese Wasserstandsmeldung ab: “Es sind mehrere Ärzte involviert, die sich absprechen und ihre Expertise erstellen. Es ist zwischendrin beim ‘Gintes’. Kriegen wir es konservativ hin, oder müssen wir eine andere Lösung suchen.”

DFB-Formcheck MONAT MÄRZ

Die andere Lösung ist eine Operation, die Ginter im Februar noch unbedingt vermeiden wollte. Auch, weil der 51-malige Nationalspieler zum damaligen Zeitpunkt seinen Traum von einer Teilnahme an der Heim-EM noch nicht begraben hatte und dann zunächst mit starken Leistungen in Liga und Europa League – vor allem auch im Achtelfinal-Hinspiel gegen West Ham – zurückkehrte.

Nun kommen zwei Dinge zusammen. Die Achillessehnenbeschwerden sind nicht gelindert und eine erstmalige Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann, der Ginter im Oktober, November und März nicht berücksichtigt hatte, ist immer unwahrscheinlicher geworden.

Ginter hofft auf einen Re-Start während der Vorbereitung auf die Saison 2024/25

Nach kicker-Informationen steht Ginter nun vor einer Operation an der Achillessehne. In diesen Tagen soll durch weitere Untersuchungen und Beratungen die Entscheidung über Ort und Zeitpunkt des Eingriffs fallen. Danach wird der 30-Jährige bis in den Sommer hinein ausfallen und hofft auf einen baldigen Re-Start noch während der Vorbereitung unter seinem früheren Mitspieler und künftigen Cheftrainer Julian Schuster.

Die Heim-EM wird Ginter als Zuschauer aus der Reha verfolgen. Auch, wenn dieser Traum nicht in Erfüllung geht, kann das Freiburger Eigengewächs schon jetzt auf eine beachtliche Turnier-Karriere zurückblicken. Er zählte zum Weltmeisterkader 2014, nahm auch 2018 und 2022 an den globalen Titelkämpfen teil, war Stammkraft bei der EM 2021 und feierte als Leistungsträger zudem zwei große Erfolge im Deutschland-Trikot: Olympia-Silber 2016 und den Gewinn des Confederations Cups 2017.

Carsten Schröter-Lorenz

Nach Rekord-Rot: Lacroix fehlt Hasenhüttl zweimal

Weil er am Samstag mal wieder vom Platz flog, wurde Maxence Lacroix mal wieder gesperrt. Der Verteidiger des VfL Wolfsburg verewigte sich gleich in mehreren Bundesliga-Rankings.

Vergeblich protestiert: Referee Sascha Stegemann schickte Maxence Lacroix in Bremen mit Rot vom Platz.

Vergeblich protestiert: Referee Sascha Stegemann schickte Maxence Lacroix in Bremen mit Rot vom Platz.

IMAGO/Steinbrenner

Seit er 2020 vom FC Sochaux zum VfL Wolfsburg wechselte, hat Maxence Lacroix noch in keiner Bundesliga-Saison mehr als 30 Spiele absolviert. Immer wieder hat er sich das aber selbst zuzuschreiben: Am vergangenen Samstag flog er bereits zum sechsten Mal vom Platz.

Im Auswärtsspiel bei Werder Bremen (2:0) hatte der 23 Jahre junge Franzose in der eigenen Hälfte einen Pass zu unsauber angenommen und den daraufhin durchgebrochenen Romano Schmid zu Fall gebracht – Notbremse. Schiedsrichter Sascha Stegemann schickte Lacroix, der kurz vor der Pause zum 1:0 getroffen hatte, allen Protesten zum Trotz in der 76. Minute vom Platz und sorgte nach Werders frühem Platzverweis (Rot für Anthony Jung, 43.) für eine personell ausgeglichene Schlussphase.

Am Mittwoch erfuhr Lacroix nun sein Strafmaß: Das DFB-Sportgericht verhängte “wegen eines unsportlichen Verhaltens” eine Sperre von zwei Spielen – genauso viele wie nach der Roten Karte, die sich der Innenverteidiger kurz vor Weihnachten beim Wolfsburger 1:0-Sieg in Darmstadt ebenfalls per Notbremse nach einem schlecht verarbeiteten Rückpass eingehandelt hatte.

Schon 2021/22 flog Lacroix dreimal

Damit fehlt Wiederholungstäter Lacroix dem neuen Wölfe-Trainer Ralph Hasenhüttl in den Partien gegen Borussia Mönchengladbach (Sonntag, 17.30 Uhr) und bei RB Leipzig (13. April, 15.30 Uhr, beide LIVE! bei kicker). Dabei geht es für den VfL darum, den auf acht Punkte ausgebauten Vorsprung auf den Relegationsplatz nicht wieder schmelzen zu lassen.

Lacroix hat bereits jetzt Geschichte geschrieben: Er ist nicht nur der erste Bundesliga-Spieler, der in zwei Spielzeiten je drei Platzverweise kassiert (wie 2021/22 zweimal Rot, einmal Gelb-Rot), sondern auch der Jüngste, der auf insgesamt sechs kommt. Der bisherige “Spitzenreiter” war Luiz Gustavo, der am 14. September 2013 im Alter von 26 Jahren und 53 Tagen zum sechsten Mal vom Platz geflogen war. Für den Brasilianer kamen noch zwei weitere hinzu, was ihn gemeinsam mit Jens Nowotny zum Rekordhalter macht.

Hummels: “Der April wird einer der schwersten Monate meiner Karriere”

Mit dem 2:0-Sieg in München ist Borussia Dortmund perfekt aus der Länderspielpause gekommen. Doch in den kommenden Wochen warten weitere schwere Aufgaben auf den BVB. “Der April wird einer der schwersten Monate meiner Karriere”, sagt Innenverteidiger Mats Hummels. “Aber wir können selbst dafür sorgen, dass es auch ein geiler Monat wird.”

Mats Hummels und der BVB treffen im April unter anderem auf Atletico Madrid in der Champions League sowie auf Stuttgart, Leverkusen und Leipzig.

Mats Hummels und der BVB treffen im April unter anderem auf Atletico Madrid in der Champions League sowie auf Stuttgart, Leverkusen und Leipzig.

IMAGO/Lackovic

Kalt und zugig ist es unter der Südtribüne am Dienstagabend. Doch das hält die mehr als 100 geladenen Gäste nicht davon ab, den 50. Geburtstag des Westfalenstadions im Rahmen einer Liveübertragung des BVB-Talks “Brinkhoff’s Ballgeflüster” angemessen zu feiern. Spielerinnen der ersten Teams, die 1974 beim ersten Spiel im Stadion auf dem Rasen standen, sind ebenso gekommen wie der langjährige Platzwart Willi Droste und viele Fans, die teils Jahrzehnte in dem Bauwerk aus Beton und Stahl ihre zweite Heimat gefunden haben.

Aber auch Stargäste hat der BVB zur Geburtstagsparty eingeladen: den langjährigen ZDF-Kommentator Belá Rethy etwa oder Lars Ricken, den Schützen des Dortmunder Jahrhundert-Tores, der heute als Direktor Nachwuchsleistungszentrum für das Nachwachsen frischer Talente zuständig ist. Und: Mats Hummels, der kurz vor seinem 500. Pflichtspiel für den BVB steht und so manch legendären Abend im Dortmunder Stadion erlebt hat.

Schweres Programm im April

Einige weitere sollen noch dazukommen – auch wenn noch offen ist, ob Hummels seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag beim BVB noch einmal verlängern wird. Doch auch diese Saison bietet ja noch reichlich Gelegenheiten. Allen voran in der Champions League, wo Hummels mit der Borussia im Viertelfinale auf Atletico Madrid trifft. Aber auch in der Liga, wo die Dortmunder noch um den abermaligen Einzug in die Königsklasse kämpfen und am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) den VfB Stuttgart empfangen, ehe zwei Wochen später Spitzenreiter Leverkusen nach Dortmund kommt.

“Der April”, sagt Hummels am Dienstagabend, “wird einer der schwersten Monate meiner Karriere. Aber wir freuen uns drauf und können selbst dafür sorgen, dass es ein geiler Monat wird.” Einen “guten Grundstein” dafür habe der BVB mit dem 2:0-Sieg in München gelegt. “Wir hatten von Anfang an das Gefühl, dass es endlich mal etwas zu holen gibt”, sagt Hummels, der bei seinem Ex-Klub ein herausragendes Spiel gemacht hatte (kicker-Note: 1,0).

Die Fans sind immer bereit, alles zu geben. Man muss sie nur abholen.

Mats Hummels

Die kollektiv überzeugende Leistung in München hat die Benchmark gesetzt für die entscheidenden Saisonwochen. Hummels sieht sein Team in der Pflicht, daran anzuknüpfen – auch mit Blick auf die Fans, die am Samstag wieder die Ränge des Signal Iduna Parks füllen werden. “Ich wünsche mir für Samstag ein Spiel, bei dem alle richtig Spaß haben und glücklich sind mit unserer Leistung”, sagt er zum Abschluss der Geburtstagsfeier. “Die Fans sind immer breit, alles zu geben. Man muss sie als Mannschaft nur abholen.” Bei diesem Satz wird es noch einmal laut unter der Südtribüne. Es gibt Applaus und zustimmende Rufe. Noch lauter aber soll es – wenn es nach Hummels geht – am Samstag im Spiel gegen den Dritten Stuttgart werden.

Matthias Dersch

Fuß gebrochen: Saisonaus für Augsburgs Rexhbecaj

Der FC Augsburg muss im Saisonendspurt auf Elvis Rexhbecaj verzichten. Der 26-Jährige hat sich im Heimspiel gegen den 1. FC Köln den rechten Mittelfuß gebrochen.

In diesem Zweikampf ist es passiert: Elvis Rexhbecaj (re.) verletzte sich gegen Köln und fällt für den Rest der Saison aus.

In diesem Zweikampf ist es passiert: Elvis Rexhbecaj (re.) verletzte sich gegen Köln und fällt für den Rest der Saison aus.

IMAGO/kolbert-press

Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff war Davie Selke dem Augsburger Mittelfeldspieler im Duell nahe der Seitenlinie auf den Fuß gestiegen. Humpelnd und mit schmerzverzerrter Miene kämpfte Elvis Rexhbecaj noch rund zehn Minuten gegen den Schmerz an, ehe er schließlich in der 56. Minute signalisierte, dass es nicht mehr weitergeht.

Am Mittwochmittag teilte der FCA die Diagnose mit: Rexhbecaj hat sich den rechten Mittelfuß gebrochen und wird zumindest für den Rest der Saison ausfallen. “Das ist eine bittere Diagnose für Elvis und unser Team. Wir drücken ihm die Daumen für die anstehende Operation und Reha. Elvis ist ein Kämpfer, der sich nicht aus der Bahn werfen lässt. Daher sind wir überzeugt, dass er zur neuen Saison wieder bereit sein wird, für die Mannschaft auf dem Platz da zu sein”, sagte FCA-Sportdirektor Marinko Jurendic.

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Bis zuletzt klarer Stammspieler

Das Duell mit seinem Ex-Klub endete für den 26-Jährigen somit frühzeitig, nachdem er zuvor für den gelbgesperrten Ermedin Demirovic in die Startelf der formstarken Fuggerstädter gerutscht war. Rexhbecaj, dessen Rückkehr in die erste Elf personelle Umstellungen in der FCA-Offensive zur Folge hatte, übernahm als Demirovics zweiter Stellvertreter zudem auch die Kapitänsbinde.

“Ich war in den letzten Jahren fast immer fit und konnte viele Spiele absolvieren. Daher ist die Verletzung sehr ärgerlich, zumal auch eine Operation nötig ist”, gab der Verletzte in der Stellungnahme der Fuggerstädter zu Protokoll, blickt jedoch “zuversichtlich nach vorne”.

Der Linksfuß kam in dieser Saison in 26 der möglichen 28 Pflichtspielen zum Einsatz, wobei er lediglich beim Pokalaus in Unterhaching (0:2) sowie beim 1:0-Erfolg über Heidenheim nicht dem Anfangsaufgebot angehörte. In der Folgepartie nach dem 1:0 gegen den FCH blieb Rexhbecaj derweil in Wolfsburg 90 Minuten nur die Zuschauerrolle (3:1).

Viele Optionen im zentralen Mittelfeld

Wenngleich die Verletzung Rexhbecajs nach dem erst kürzlich vermeldeten Kreuzbandriss von Robert Gumny den nächsten langfristigen Ausfall beim FCA bedeutet, so kann Trainer Jess Thorup im zentralen Mittelfeld zumindest auf eine breite Alternativauswahl zurückgreifen. Neben Arne Engels, der in den letzten fünf Partien stets als Joker zum Zug kam, stünde als defensiver Ersatz auch Sommer-Neuzugang Tim Breithaupt bereit. Hinzu kommt außerdem Niklas Dorsch, der sich jedoch seit geraumer Zeit mit Schmerzen an der Fußsohle herumplagt.

Zu Ehren des Westfalenstadions: BVB präsentiert neues Sondertrikot

Am Dienstag feierte das Westfalenstadion runden Geburtstag, am kommenden Bundesliga-Spieltag gehen die Feierlichkeiten in Dortmund weiter. Der BVB hat zu diesem Anlass ein neues Sondertrikot herausgebracht.

Probetragen für Samstag: BVB-Profi Julian Brandt im neuen Sondertrikot.

Probetragen für Samstag: BVB-Profi Julian Brandt im neuen Sondertrikot.

Borussia Dortmund

Das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am kommenden Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) steht ganz im Zeichen des Stadiongeburtstags. Seit dem 2. April 1974 ist das Westfalenstadion – heute Signal-Iduna-Park – die Heimspielstätte von Borussia Dortmund, seit mittlerweile einem halben Jahrhundert.

Zu Ehren des Jubiläums hat der Verein am Mittwoch ein neues Sondertrikot vorgestellt, in dem die Elf von Trainer Edin Terzic am Samstag auflaufen wird. Das Design ist angelehnt an das Trikot, das beim ersten Mannschaftsfoto im Stadion getragen wurde: Die Ärmel, Flanken und der Kragen sind komplett in Gelb gehalten, der Torso ist weitestgehend schwarz – doch auch die Umrisse des Stadions sind in das Design eingearbeitet.

Im Nacken des Trikots sind die Jahreszahlen des Bestehens des Westfalenstadions eingenäht (“1974 – 2024”), in Erinnerung an die damalige Zeit ist das Logo des BVB – wie auch des Ausrüsters – im Retro-Look gehalten. Das BVB-Logo kommt daher mit drei schwarzen Kreisen statt nur mit einem daher.

Gemeinsame Feier tausender “unvergesslicher Momente”

Im Topspiel des 28. Spieltags sollen nun “Tausende unvergessliche Momente”, die der Verein und seine Fans in diesem “Tempel” erlebt hat, gemeinsam gefeiert werden. “Es ist nur ein Ort, bis wir ihn zu unserem Zuhause machen. Es ist nur ein Stück Stoff, bis es unzählige Erinnerungen in sich trägt”, heißt es dazu in pathetischen Worten auf der Vereinshomepage.

Für die Borussia geht es am Samstag allerdings nicht nur darum, den Stadiongeburtstag zu zelebrieren – es geht auch um drei wichtige Punkte im Kampf um die Champions-League-Plätze. Aktuell rangiert Dortmund auf Platz 4 mit drei Zählern Vorsprung vor RB Leipzig. Stuttgart, der kommende Gegner, steht vier Punkte vor dem BVB auf Platz 3.