Fades Bayern-Training unter Ancelotti? Für Javi Martinez “kompletter Unsinn”

Javi Martinez blickt voller Vorfreude auf den “europäischen Klassiker” zwischen Bayern und Real. Kritik an Ex-Trainer Carlo Ancelotti zu Münchner Zeiten stößt dem Spanier indes sauer auf.

Alles im Blick: Carlo Ancelotti (li.) und Javi Martinez arbeiteten bei Bayern Seite an Seite.

Alles im Blick: Carlo Ancelotti (li.) und Javi Martinez arbeiteten bei Bayern Seite an Seite.

imago images

Javi Martinez galt für viele als das entscheidende Puzzlestück zum Triple der Bayern im Jahr 2013. Der Spanier, der von 2012 bis 2021 beim Rekordmeister unter Vertrag stand, erlebte aber auch noch Carlo Ancelotti als Trainer in München, ehe er ein zweites Mal das Triple gewann.

Es seien für den Mittelfeld-Strategen “harte und schockierende Tage” gewesen, als sein Förderer Ende September 2017 – unter anderem nach einem 0:3 bei PSGbeurlaubt wurde. Javi Martinez berichtet von einer “persönlich schweren Zeit”. Ancelotti hatte ihn schließlich vor allem taktisch auf ein neues Niveau gehoben: “Er hat mir den Glauben an meine Möglichkeiten, an meine Tugenden gegeben.”

Auch die “Umschulung” zum Innenverteidiger habe er Ancelotti zu verdanken gehabt. Dass in der Bayern-Zeit des heutigen Real-Trainers immer wieder das Trainingsniveau kritisiert wurde, kann Javi Martinez überhaupt nicht nachvollziehen. “Dieses Gefühl hatte ich nicht. Vielleicht waren die Trainingseinheiten kürzer, aber nicht schlechter. Es war anders. Wir haben gut trainiert. Carlo Ancelottis Methodik in Frage zu stellen, ist kompletter Unsinn”, stellt der 35-Jährige, der seit seinem Bayern-Abschied in Katar kickt, im Interview mit der Marca klar.

Ancelotti “kein Trainer, der seine Spieler im Training killt”

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Im Januar 2017 hatte Ancelotti dem kicker ein großes Interview gegeben, in dem er auch seinen Trainingsstil verteidigte. “Die meisten Einheiten mache ich mit Ball, ich mag es nicht, viel ohne Ball laufen zu lassen”, erklärte der Erfolgstrainer damals: “Dennoch laufen meine Spieler in einer normalen Einheit im Schnitt 6000, 7000 Meter. Das ist genug. Ich bin kein Trainer, der seine Spieler im Training killt.”

Auch wegen der Beteiligung Ancelottis freut sich Javi Martinez auf den “europäischen Klassiker”, der vor “Geschichten und Legenden” nur so trieft. “Ich bin mit diesen Kämpfen von Salihamidzic, Kuffour, Kahn, Effenberg, Raul, Roberto Carlos oder Hierro aufgewachsen. Für meine Generation war es das erste große Duell, das wir erlebt haben”, denkt der neunmalige deutsche Meister zurück.

Der Respekt zwischen beiden Teams sei “stets zu spüren” gewesen. “Es waren Spiele auf Leben und Tod, episch, mystisch – es war Krieg, aber auf eine gute Art und Weise.” Dass es das Duell noch nie in einem Champions-League-Finale gegeben hätte, bedauert Javi Martinez.

Als bitterste Niederlage gegen Real im Bayern-Trikot nennt er das Habfinale von 2018 (1:2, 2:2). Den Madrilenen könne man “nie trauen”, ihr “Mythos” in der Königsklasse mache sie “in jeglicher Situation gefährlich”.

“Emotionaler Schock” in Dortmund

Das Gefühl des “emotionalen Schocks” habe er so nur im Bernabeu erlebt – und im Signal-Iduna-Park. “Das ist die beeindruckendste Atmosphäre, die ich je erlebt habe”, sagt Javi Martinez über das Dortmunder Stadion, deren Gelbe Wand “keine Legende” sei.

Wer diesmal den Einzug ins Champions-League-Endspiel packt? “Ich hoffe Bayern”, gesteht Javi Martinez, der anfügt: “Aber es ist mehr denn je bei 50:50.” Real dürfe nicht den Fehler machen, Bayerns Leistungsvermögen an den Resultaten in der Bundesliga zu messen. Arsenal kann ein Lied davon singen.

Werder-Zeit geht zu Ende: Wohin zieht es Pavlenka?

Nach sieben Jahren läuft der Werder-Vertrag von Jiri Pavlenka aus. Der Tscheche lässt den Markt nach lukrativen Angeboten sondieren, kann sich aber auch einen Verbleib in Deutschland vorstellen.

Jiri Pavlenka wird Werder Bremen verlassen - aber wohin?

Jiri Pavlenka wird Werder Bremen verlassen – aber wohin?

IMAGO/Kirchner-Media

Zuletzt stand die ehemalige Nummer eins des SV Werder Bremen bereits dreimal nicht im Kader: anhaltende muskuläre Probleme in der Wade beeinträchtigten Jiri Pavlenka dieser Wochen, am Dienstag beim Trainingsauftakt stand er ebenfalls noch nicht wieder auf dem Platz, arbeitete individuell. Drei Spiele verbleiben dem Tschechen in der restlichen Saison, die Werder-Klamotten noch einmal überzustreifen – sein Trikot wird wohlgemerkt jedoch unbenutzt bleiben. An Konkurrent Michael Zetterer ist seit dem 8. Spieltag kein Vorbeikommen mehr, der 28-Jährige ist Werders aktueller Stammkeeper. Die Zeit von Pavlenka, der diesen Status in den sechs Jahren zuvor an der Weser eigentlich immer inne hatte, neigt sich damit allmählich dem Ende entgegen.

Angesichts des auslaufenden Vertrags des 32-Jährigen sind seine Berater längst auf der Suche nach einem neuen Klub. Die Sport Bild berichtete, dass es den Bremer Ersatzkeeper bei einem Wechsel nach Saudi Arabien zieht. Tatsächlich hat Pavlenka seine Bereitschaft für Verhandlungen mit Klubs aus dem Nahen Osten signalisiert, er kann sich den Schritt in die Wüste vorstellen – eine konkrete Spur oder Verbindung zu einem Verein besteht allerdings noch nicht.

EM wird ohne Pavlenka stattfinden

Seine Vita als 21-maliger tschechischer Nationalkeeper macht Pavlenka zumindest durchaus interessant für den saudi-arabischen Markt. Auch wenn sich die Aussicht auf weitere Einsätze durch seine Degradierung bei Werder erledigt hat – die Europameisterschaft wird ohne ihn im Aufgebot von Nationaltrainer Ivan Hasek stattfinden.

Es heißt, dass Pavlenka sich auch weiterhin einen Verbleib in Deutschland offenhalten will. In der Vergangenheit hatte er oftmals darauf verwiesen, wie wohl er sich in Bremen und in der Bundesliga fühlt. Und sogar ein Wechsel zu einem ambitionierten deutschen Zweitligisten sei nicht auszuschließen. Allerdings geht es dem Tschechen im letzten Abschnitt seiner Karriere nicht zuletzt um einen lukrativen neuen Vertrag. Eine vorzeitige Rückkehr nach Tschechien kommt da somit erst einmal nicht infrage. Wohin es Pavlenka letztlich zieht? Eine Entscheidung könnte sich jedenfalls über den Sommer hinziehen, da die Spieler-Seite davon ausgeht, dass erst nach der EM Bewegung in den Torwartmarkt kommt.

Tim Lüddecke

Bei Bebou wäre die Hürde hoch

Derzeit hat Ihlas Bebou lediglich den Status einer Ersatzkraft inne bei der TSG Hoffenheim. Nun soll Atalanta Bergamo an dem Offensivmann interessiert sein, zumindest Erkenntnissen sogenannter Transfergurus zufolge. Die Hürde für einen Wechsel wäre allerdings hoch.

Kam in er laufenden Saison in 29 der 31 Hoffenheimer Bundesliga-Spiele zum Einsatz: Ihlas Bebou (li.).

Kam in er laufenden Saison in 29 der 31 Hoffenheimer Bundesliga-Spiele zum Einsatz: Ihlas Bebou (li.).

IMAGO/DeFodi

Der Frühsommer ist bekanntlich die Zeit für Transfergerüchte und in der selbsternannte Transfergurus erwachen, ganz im Einklang mit der nun ob der ersten, warmen Tage sprießenden Natur, aus dem Winterschlaf. Ein solcher Transferguru raunte nun verschwörerisch in dem einst als Twitter bekannten sozialen Netzwerk X, dass Atalanta Bergamo vorläufige Informationen zur Situation des Ihlas Bebou gesammelt habe. Das klingt ein wenig nach geheimdienstlichem Dossier. Womöglich haben die Norditaliener, in der jüngeren Vergangenheit relativ verlässlich im europäischen Geschäft vertreten, auf diesem Wege der Informationssammlung herausgefunden, dass Bebou in Hoffenheim über einen Vertrag bis 2026 verfügt.

Was an sich kein Hindernis für einen Transfer wäre. Je nach Qualität der vorläufigen Informationen, die der aktuelle Tabellensechste der Serie A gesammelt hat, beinhalten diese womöglich aber auch die Nachricht, dass ebendieser Vertrag des 30-Jährigen mit einer Ausstiegsklausel ausgestattet ist, die oberhalb der 10-Millionen-Euro-Grenze liegt. Das wäre nun wiederum eine relativ hohe Hürde für den Transfer eines Angreifers, der aktuell lediglich eine Jokerrolle beim Bundesliga-Neunten einnimmt, wenngleich Bebou in den vergangenen Saisons (in 20/21 waren es 9 Tore und 8 Assists) gute bis ordentliche Scorerwerte vorzuzeigen hat gemessen an seinen Einsatzzeiten.

Hoffenheims Restprogramm

Hoffenheim ist auf Transferplus angewiesen

Diese fielen in der Runde bislang wesentlich knapper aus, was nicht unbedingt an dem Togolesen mit deutschem Pass lag, sondern vielmehr an der Leistungsexplosion Maximilian Beiers. Der 21-Jährige war eigentlich als Herausforderer für Bebou in die Spielzeit gestartet, traf aber vom Start weg verlässlich und steht für gewöhnlich in der Startelf von Trainer Pellegrino Matarazzo.

Allerdings spricht einiges dafür, dass die TSG ihren Senkrechtstarter im Sommer verkauft. Zum einen wegen des entsprechenden Interesses einiger Top-Klubs und einer entsprechende Ausstiegsklausel, zum anderen, weil Hoffenheim für eine schwarze Null auf ein Transferplus von 15 bis 20 Millionen Euro angewiesen ist und sich neben Beier nicht wirklich Kandidaten finden, die aus dem Stand heraus einen üppigen zweistelligen Millionenbetrag brächten. Es sei denn, Atalanta zöge die Klausel bei Bebou und der Spieler würde das auch wollen. Was aktuell aber eher als unwahrscheinlich gilt.

Benni Hofmann

“Verlängern oder verkaufen”: Warum der Fall Tah so knifflig ist

Die Zukunft von Jonathan Tah ist offen. Bayer 04 möchte mit dem Nationalspieler den 2025 auslaufenden Vertrag verlängern oder den 28-Jährigen verkaufen. Ein Transfer-Grundsatz, der nicht einfach umzusetzen sein wird.

geht er oder bleibt er? Jonathan Tah.

geht er oder bleibt er? Jonathan Tah.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Wo spielt Jonathan Tah in der kommenden Saison? Diese Frage kann derzeit niemand beantworten. Auch Fernando Carro, Geschäftsführer von Bayer 04 nicht. Doch bei “Sky 90” legte der Spanier noch mal die Herangehensweise des Klubs für solche Fälle dar.

“Wir sind ein Verein, der keine Spieler ablösefrei gehen lässt. Das heißt, wir müssen verlängern, sonst werden wir ihn verkaufen”, sagte Carro, “das weiß Jonathan auch.” Gegenüber dem 28-Jährigen habe sich der Klub, wie der kicker bereits berichtete, längst positioniert. “Wir haben mit ihm gesprochen, wir schätzen ihn sehr. Er weiß, dass der Verein und wir alle ihn in Leverkusen behalten wollen. Wir respektieren aber auch seinen Wunsch. Ob er am Ende bei uns bleibt oder woanders hingeht, werden wir sehen.”

Verlängern oder verkaufen, so lautet das Leverkusener Standardmuster bei Spielern, deren Verträge nur noch eine Saison laufen. Doch im Fall Tah könnte diese durchaus schwierig werden, dieses auch wie gewünscht umzusetzen.

Schließlich geht die Spielerseite davon aus, dass Tah, der vergangenen Sommer eine inzwischen abgelaufene Ausstiegsklausel zwischen 16 und 18 Millionen Euro verfügte, nun ein Jahr vor Vertragsende zu einer nicht deutlich höheren Summe wechseln könne.

Tah-Abschied – am wenigsten gerne nach München

Klar ist: Bayer würde seinen Abwehrchef – wenn überhaupt – natürlich am wenigstens gerne an den Rekordmeister aus München verlieren, dem ein Interesse an dem Abwehrspieler nachgesagt wird. Nachdem die Münchner im Sommer 2023 mit der Leihe von Josip Stanisic sich selbst keinen Gefallen getan haben, um es gelinde auszudrücken, möchten die Leverkusener jetzt nicht umgekehrt ihren besten Verteidiger an die Bayern verlieren. Erst recht nicht unter seinem grundsätzlichen Marktwert.

Das wurde aus Carros Worten deutlich. “Wenn ich mich in Jona hineinversetzen würde, könnte es für ihn vielleicht interessanter sein, woanders hin zu wechseln als innerhalb Deutschlands. Das Ausland ist natürlich eine neue Lebenserfahrung. Aber wir wünschen uns natürlich, dass er bleibt.” Die klare Botschaft. Wenn überhaupt, gäbe Bayer Tah lieber ins Ausland ab.

40 Millionen? Ein zweiter Top-Deal mit Bayern ist ausgeschlossen

40 Millionen Euro, wie zuletzt spekuliert wurde, würde wohl kein Klub bezahlen. Schon gar nicht der FC Bayern. Würden sich die Münchner doch nicht nach der Stanisic-Leihe, bei der sie im Nachhinein äußerst schlecht aussahen, nicht einen zweiten Deal mit Bayer 04 machen, der nur die Leverkusener gut dastehen lassen würde.

Vielleicht 25 Millionen Euro wären als ein realistischer Preis für Tah anzusehen. Für diese Summe würde er für die Münchner allerdings ein Schnäppchen darstellen, mit dem sie gleichzeitig den direkten Konkurrenten deutlich schwächen könnten.

Sollte das prinzipielle Interesse der Münchner an Tah für den Fall, dass die Bayern einen oder mehrere ihrer aktuellen Innenverteidiger abgeben, wirklich einmal konkret werden, könnte Bayer durch die kurze Vertragslaufzeit sowie die Marktlage unter Zugzwang geraten.

Die einzige ernsthafte Option?

Carro erklärte, dass es bislang keine Kontaktaufnahme seitens der Münchner mit Leverkusen wegen Tah gegeben habe. Da der Nationalspieler nur zu einem absoluten Spitzenklub wechseln würde und vom Interesse der englischen Champions-League-Teilnehmern bislang nichts bekannt ist, könnte am Ende der FC Bayern die einzige ernsthafte Option für Tah darstellen.

Carros Worten zur Folge, würde Bayer dann also an die Bayern verkaufen müssen, wenn Tah nicht verlängern möchte. Doch den Abwehrchef für vergleichsweise geringe 25 Millionen Euro nach München abzugeben, würde dem Werksklub sicher auch nicht schmecken. Schließlich wäre dies angesichts Tahs Topform seit fast eineinhalb Jahren nicht als Transfercoup von Leverkusener Seite zu bewerten, sondern bestenfalls als erträglicher Preis.

Niedrige Ausstiegsklausel als Lösung?

Um einen ablösefreien Wechsel 2025 zu vermeiden, bliebe Bayer so nur noch die Möglichkeit, mit Tah den Vertrag auf Kosten einer niedrigen Ausstiegsklausel zu verlängern, so dass dieser 2025 für eine Summe unterhalb der 20-Millionen-Marke gehen könnte.

Eine knifflige Konstellation. Zumal die Münchner im Fall der Fälle Tah ein deutlich höheres Gehalt offerieren würden, was Bayer 04 die Verhandlungen mit dem Abwehrchef zumindest nicht erleichtern würden. Gilt doch das Werben um Spieler der direkten Konkurrenten auch als beliebtes Mittel des FC Bayern, um das Gehaltsgefüge bei diesen Klubs nach oben zu treiben.

Stephan von Nocks

Dortmunds Plan: Kylian Mbappé gemeinsam aufhalten

Im Halbfinale der Champions League empfängt Borussia Dortmund die Fußballer von Paris Saint Germain. Besonders aufpassen müssen die Dortmunder auf Superstar Kylian Mbappé.

Der gefährlichste Spieler von Paris: Kylian Mbappé (li.).

Der gefährlichste Spieler von Paris: Kylian Mbappé (li.).

IMAGO/NurPhoto

Wenn er losrennt, ist er kaum zu stoppen. Kylian Mbappé spielt für den Fußball-Verein Paris Saint Germain in unserem Nachbarland Frankreich. An diesem Mittwoch ist er zu Besuch in Deutschland, und zwar bei Borussia Dortmund. Die beiden Mannschaften treffen im Halbfinale der Champions League aufeinander.

Champions League

Bei dem Turnier spielen nur die besten Vereine Europas mit. Und Kylian Mbappé ist einer der großen Stars in Europa. “Er ist vielleicht der zurzeit beste Fußballer der Welt”, sagte Dortmunds Kapitän Emre Can. “Allein gegen ihn wird es schwer. Da müssen wir doppeln und es als Mannschaft schaffen.” Doppeln bedeutet: Wenn Kylian Mbappé an den Ball kommt, sollten immer mindestens zwei Dortmunder in der Nähe sein.

Wer von beiden Teams ins Finale einzieht, entscheidet sich in zwei Spielen. Der Club aus Paris versucht seit mehreren Jahren, das Turnier zu gewinnen. Bislang haben es die Franzosen nicht geschafft. Wenn es nach den Dortmund-Fans geht, soll das auch so bleiben.

Im zweiten Halbfinale ist auch ein deutscher Klub dabei. Der FC Bayern München trifft schon am Dienstag im Hinspiel auf Real Madrid.

Verstärkung aus der Schweiz: Stierli soll Freiburger Abwehrprobleme lindern

Fast am Ende einer wenig zufriedenstellenden Saison hat der SC Freiburg Bilanz gezogen – und die Abwehr als Hauptproblemzone ausgemacht. In der kommenden Saison soll Julia Stierli dabei helfen, dass es dort besser läuft.

40 Einsätze im Nationaltrikot: Julia Stierli.

40 Einsätze im Nationaltrikot: Julia Stierli.

IMAGO/Steinsiek.ch

Mit 1,82 Meter Körpergröße ist sie fast prädestiniert dafür, einer Viererkette zu Stabilität zu verhelfen: Julia Stierli will das ab der neuen Saison in der aktuell viertschwächsten Defensive (38 Gegentore) tun – beim SC Freiburg. Am Dienstag kommunizierten die Breisgauer ihren zweiten Sommer-Neuzugang nach Leih-Rückkehrerin Nia Szenk.

Während Szenk vom FC Basel heimkehrt, kommt Stierli von dessen Ligakonkurrenten FC Zürich. Die 27-Jährige kann links und innen verteidigen, wobei auf der zentralen Position deutlich mehr der Freiburger Schuh drückt. Nationalspielerin Janina Minge, die dort mangels geeigneter Alternativen aufläuft, verlässt den Klub in Richtung Wolfsburg.

Karich und Axtmann wackelten

Andere junge Optionen wie Annie Karich und Alina Axtmann wackelten im Laufe der Rückrunde immer wieder. “Julia hat in der Schweiz sowohl für Zürich als auch für die A-Nationalmannschaft bewiesen, dass sie eine feste Größe in der Defensive ist”, sagt SC-Abteilungsleiterin Birgit Bauer-Schick. “Gerade in dieser Spielzeit hatten wir defensiv immer wieder Probleme. Mit Julia haben wir nun eine zusätzliche Option, die uns in der Abwehr weiterhelfen wird.”

Die großgewachsene Verteidigerin lief seit 2014 für den FCZ auf, gewann fünf Mal den Schweizer Pokal und sechs Mal die Meisterschaft, bestritt zudem 25 Partien in der Champions League. Auch die Erfahrung aus 40 A-Länderspielen bringt sie mit.

“Ich habe eine neue Herausforderung gesucht und die Bundesliga ist eine sehr gute Liga”, sagt Stierli selbst. “Der Sport-Club ist familiär und ein Traditionsverein, der gute Arbeit leistet.”

Lizenz: Hertha muss bis Ende Mai eine Bedingung erfüllen

Zweitligist Hertha BSC, der nach dem Abstieg im Vorjahr lange um die Lizenz bangen musste, muss auch im aktuellen Lizenzierungsverfahren nachbessern.

Hertha-Geschäftsführer Thomas E. Herrich ist zuversichtlich.

Hertha-Geschäftsführer Thomas E. Herrich ist zuversichtlich.

IMAGO/Jan Huebner

Auf eine entsprechende kicker-Nachfrage erklärte Hertha-Geschäftsführer Thomas E. Herrich am Dienstag: “Nach Eingang der ersten Lizenzentscheidung müssen wir bis zum 29. Mai eine Bedingung im finanziellen Bereich erfüllen. Darauf waren wir vorbereitet und werden dem fristgerecht nachkommen.”

“Es war eng. Wir mussten unsere Hausaufgaben machen und uns strecken”

Im Vorjahr war das Ringen um die Lizenz für den Bundesliga-Absteiger zu einer Zitterpartie geworden. Damals war neben dem Schließen einer Liquiditätslücke von etwa 20 Millionen Euro vor allem die Besicherung der börsennotierten 40-Millionen-Euro-Anleihe (Nordic Bond), mit deren Hilfe Hertha 2018 den damaligen Investor KKR ausgezahlt hatte, ein wesentliches Puzzleteil. Die Laufzeitverlängerung der ursprünglich bis Herbst 2023 datierten Anleihe um zwei Jahre bis Herbst 2025, die Hertha den Anleihegläubigern durch einen deutlich höheren Zinssatz (10,5 statt 6,5 Prozent) schmackhaft gemacht hatte, war der entscheidende Baustein bei der Liquiditätsplanung und für die am 12. Juni 2023 erfolgte Lizenzerteilung durch die DFL. Nur wenige Tage später bekannte der im Januar dieses Jahres verstorbene Klub-Präsident Kay Bernstein in einem kicker-Interview mit Blick auf den Lizenzerhalt im Nachgang: “Es war eng. Wir mussten unsere Hausaufgaben machen und uns strecken.”

Vergleichbar eng soll es diesmal nicht werden, wie Herrichs zuversichtlich klingende Aussage belegt. Bereits Mitte April hatte der Klub, der unter Herrich einen knallharten Sparkurs eingeschlagen hat, für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 ein positives Betriebsergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) angekündigt. Anfang April hatte US-Investor 777 Partners vorzeitig – knapp zwei Monate vor dem vertraglich fixierten Zahlungstermin – eine 22-Millionen-Euro-Tranche geleistet und damit die Planungssicherheit für den Klub vergrößert. Damit hat das Private-Equity-Unternehmen aus Miami, das seit März 2023 78,8 Prozent der Hertha-KG-Anteile hält, bisher insgesamt 75 Millionen Euro investiert.

“Wir stehen in ständigem Austausch mit unserem Hauptaktionär 777 Partners”

Beim Einstieg von 777 Partners war ein Gesamtinvest-Volumen von 100 Millionen Euro vereinbart worden. Die fehlenden 25 Millionen Euro sollen im Verlauf der Saison 2024/25 fließen. Auf die Frage, ob Hertha mit 777 Partners Gespräche über eine mögliche Erweiterung des Investitions-Volumens plane oder führe, sagte Herrich dem kicker: “Wir stehen in ständigem Austausch mit unserem Hauptaktionär 777 Partners.”

Der Rotstift bleibt weiter im Dauereinsatz

Zugleich bekräftigte Herrich, der ab dem 1. Juli durch den neuen Finanzgeschäftsführer Ralf Huschen (aktuell SC Paderborn) unterstützt wird, die bereits Mitte April von Hertha genannte Prognose, dass das Konzernjahresergebnis “um circa 75 Millionen Euro verbessert” werde. Das heißt: Nach dem Rekord-Verlustvortrag von 99,1 Millionen Euro in 2022/23 wird der Hauptstadtklub das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem Konzernjahresergebnis von etwa minus 25 Millionen Euro abschließen. Hertha hatte im Zuge der Sanierung und Restrukturierung bei den Personal- und Sachkosten insgesamt etwa 70 Millionen Euro eingespart. Der Rotstift bleibt weiter im Dauereinsatz: Nach kicker-Informationen wird für die Saison 2024/25 nicht nur der Lizenzspieler-Etat erneut reduziert, sondern auch das Budget für die Akademie.

Steffen Rohr

Lizenz: Hertha muss bis Ende Mai eine Bedingung erfüllen

Zweitligist Hertha BSC, der nach dem Abstieg im Vorjahr lange um die Lizenz bangen musste, muss auch im aktuellen Lizenzierungsverfahren nachbessern.

Hertha-Geschäftsführer Thomas E. Herrich ist zuversichtlich.

Hertha-Geschäftsführer Thomas E. Herrich ist zuversichtlich.

IMAGO/Jan Huebner

Auf eine entsprechende kicker-Nachfrage erklärte Hertha-Geschäftsführer Thomas E. Herrich am Dienstag: “Nach Eingang der ersten Lizenzentscheidung müssen wir bis zum 29. Mai eine Bedingung im finanziellen Bereich erfüllen. Darauf waren wir vorbereitet und werden dem fristgerecht nachkommen.”

“Es war eng. Wir mussten unsere Hausaufgaben machen und uns strecken”

Im Vorjahr war das Ringen um die Lizenz für den Bundesliga-Absteiger zu einer Zitterpartie geworden. Damals war neben dem Schließen einer Liquiditätslücke von etwa 20 Millionen Euro vor allem die Besicherung der börsennotierten 40-Millionen-Euro-Anleihe (Nordic Bond), mit deren Hilfe Hertha 2018 den damaligen Investor KKR ausgezahlt hatte, ein wesentliches Puzzleteil. Die Laufzeitverlängerung der ursprünglich bis Herbst 2023 datierten Anleihe um zwei Jahre bis Herbst 2025, die Hertha den Anleihegläubigern durch einen deutlich höheren Zinssatz (10,5 statt 6,5 Prozent) schmackhaft gemacht hatte, war der entscheidende Baustein bei der Liquiditätsplanung und für die am 12. Juni 2023 erfolgte Lizenzerteilung durch die DFL. Nur wenige Tage später bekannte der im Januar dieses Jahres verstorbene Klub-Präsident Kay Bernstein in einem kicker-Interview mit Blick auf den Lizenzerhalt im Nachgang: “Es war eng. Wir mussten unsere Hausaufgaben machen und uns strecken.”

Vergleichbar eng soll es diesmal nicht werden, wie Herrichs zuversichtlich klingende Aussage belegt. Bereits Mitte April hatte der Klub, der unter Herrich einen knallharten Sparkurs eingeschlagen hat, für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 ein positives Betriebsergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) angekündigt. Anfang April hatte US-Investor 777 Partners vorzeitig – knapp zwei Monate vor dem vertraglich fixierten Zahlungstermin – eine 22-Millionen-Euro-Tranche geleistet und damit die Planungssicherheit für den Klub vergrößert. Damit hat das Private-Equity-Unternehmen aus Miami, das seit März 2023 78,8 Prozent der Hertha-KG-Anteile hält, bisher insgesamt 75 Millionen Euro investiert.

“Wir stehen in ständigem Austausch mit unserem Hauptaktionär 777 Partners”

Beim Einstieg von 777 Partners war ein Gesamtinvest-Volumen von 100 Millionen Euro vereinbart worden. Die fehlenden 25 Millionen Euro sollen im Verlauf der Saison 2024/25 fließen. Auf die Frage, ob Hertha mit 777 Partners Gespräche über eine mögliche Erweiterung des Investitions-Volumens plane oder führe, sagte Herrich dem kicker: “Wir stehen in ständigem Austausch mit unserem Hauptaktionär 777 Partners.”

Der Rotstift bleibt weiter im Dauereinsatz

Zugleich bekräftigte Herrich, der ab dem 1. Juli durch den neuen Finanzgeschäftsführer Ralf Huschen (aktuell SC Paderborn) unterstützt wird, die bereits Mitte April von Hertha genannte Prognose, dass das Konzernjahresergebnis “um circa 75 Millionen Euro verbessert” werde. Das heißt: Nach dem Rekord-Verlustvortrag von 99,1 Millionen Euro in 2022/23 wird der Hauptstadtklub das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem Konzernjahresergebnis von etwa minus 25 Millionen Euro abschließen. Hertha hatte im Zuge der Sanierung und Restrukturierung bei den Personal- und Sachkosten insgesamt etwa 70 Millionen Euro eingespart. Der Rotstift bleibt weiter im Dauereinsatz: Nach kicker-Informationen wird für die Saison 2024/25 nicht nur der Lizenzspieler-Etat erneut reduziert, sondern auch das Budget für die Akademie.

Steffen Rohr

Ab Sommer: Verl verstärkt sich mit Demming

Der SC Verl hat den ersten Sommerneuzugang bekanntgegeben. Lukas Demming kommt aus der Regionalliga West vom Wuppertaler SV.

In der kommenden Saison im Verl-Trikot: Lukas Demming.

In der kommenden Saison im Verl-Trikot: Lukas Demming.

IMAGO/Nordphoto

Der 24-Jährige, der seine Position im Mittelfeld hat, stand bereits in 115 Regionalligaspielen auf dem Feld (sieben Tore). Ausgebildet wurde der Neuzugang beim SC Wiedenbrück, wo er von 2012 bis 2022 unter Vertrag stand und dort aus der Jugend den Sprung in die Regionalliga schaffte. Seit Sommer 2022 trägt Lukas Demming das Trikot des Wuppertaler SV.

Nun erwartet den Mittelfeldmann eine neue Aufgabe in Verl – und somit in der 3. Liga, wo er in seiner bisherigen Karriere noch keine Erfahrungen sammeln konnte. Verls Sportlicher Leiter Sebastian Lange, der seinen Vertrag bei den Verlern zuletzt verlängert hat, freut sich über die Verstärkung: “Mit Lukas verpflichten wir einen lauf- und zweikampfstarken Mittelfeldspieler, der bereits viel Erfahrung in der Regionalliga sammeln konnte”, so der 36-Jährige, “Lukas kennt die Region und wir sind menschlich sowie sportlich absolut überzeugt von ihm.”

Die laufende Saison wird der SC wohl im gesicherten Mittelfeld abschließen. Drei Spieltage vor Schluss liegt der Sportclub mit 47 Zählern auf Rang 13. Der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt neun Punkte.

Ab Sommer: Verl verstärkt sich mit Demming

Der SC Verl hat den ersten Sommerneuzugang bekanntgegeben. Lukas Demming kommt aus der Regionalliga West vom Wuppertaler SV.

In der kommenden Saison im Verl-Trikot: Lukas Demming.

In der kommenden Saison im Verl-Trikot: Lukas Demming.

IMAGO/Nordphoto

Der 24-Jährige, der seine Position im Mittelfeld hat, stand bereits in 115 Regionalligaspielen auf dem Feld (sieben Tore). Ausgebildet wurde der Neuzugang beim SC Wiedenbrück, wo er von 2012 bis 2022 unter Vertrag stand und dort aus der Jugend den Sprung in die Regionalliga schaffte. Seit Sommer 2022 trägt Lukas Demming das Trikot des Wuppertaler SV.

Nun erwartet den Mittelfeldmann eine neue Aufgabe in Verl – und somit in der 3. Liga, wo er in seiner bisherigen Karriere noch keine Erfahrungen sammeln konnte. Verls Sportlicher Leiter Sebastian Lange, der seinen Vertrag bei den Verlern zuletzt verlängert hat, freut sich über die Verstärkung: “Mit Lukas verpflichten wir einen lauf- und zweikampfstarken Mittelfeldspieler, der bereits viel Erfahrung in der Regionalliga sammeln konnte”, so der 36-Jährige, “Lukas kennt die Region und wir sind menschlich sowie sportlich absolut überzeugt von ihm.”

Die laufende Saison wird der SC wohl im gesicherten Mittelfeld abschließen. Drei Spieltage vor Schluss liegt der Sportclub mit 47 Zählern auf Rang 13. Der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt neun Punkte.