Kastenmeier ärgert sich über “sehr fragwürdige” Schiri-Entscheidung

Fortuna Düsseldorf hat die Chance vertan, noch einmal Druck auf Holstein Kiel auszuüben, muss sich stattdessen wohl auf die Relegation vorbereiten. Auf die Leistung beim Remis in Kiel waren die Fortunen dennoch stolz, eine Szene sorgte für Diskussionen.

Konnte nicht verhindern, dass die Fortuna in Kiel früh in Rückstand geriet: Düsseldorfs Torhüter Florian Kastenmeier (re.).

Konnte nicht verhindern, dass die Fortuna in Kiel früh in Rückstand geriet: Düsseldorfs Torhüter Florian Kastenmeier (re.).

IMAGO/Lobeca

“An erster Stelle Glückwunsch nach Kiel”, nutzte Fortuna-Torwart Florian Kastenmeier im Interview bei Sky zunächst einmal die Gelegenheit, die Leistung der Störche angesichts des sicheren Aufstiegs zu würdigen. Auch Andre Hoffmann, der mit seiner Mannschaft “gerne heute Partycrasher gewesen” wäre, musste die Leistung der Kieler neidlos anerkennen. “Wir haben jetzt 13-mal nicht verloren, wir haben sieben Spiele gewonnen aus den letzten neun, und trotzdem sind sie fünf Punkte vor uns. Dann bleibt uns nichts anderes übrig als herzliche Glückwünsche auszurichten.”

2. Bundesliga, 33. Spieltag

Den Kopf in den Sand stecken wollte man ob der verpassten Chance, noch einmal bis auf zwei Punkte heranzurücken, aber nicht. Die Fortuna machte laut Kastenmeier ein “Riesenspiel”: “Das sollte uns Mut für die nächsten anderthalb bis zwei Wochen geben.” Außerdem richtetet er nach dem frühen Gegentreffer durch Benedikt Pichler ein “Riesenkompliment an die Mannschaft, nach zwei Minuten” in der Form zurückgekommen zu sein.

Eine weitere womöglich spielentscheidende Szene ereignete sich gleich nur zwei Minuten später. Nach einem Kopfball von Vincent Vermeij an die Hand von Patrick Erras entschied sich der Unparteiische Sven Jablonski trotz Ansicht der Bilder gegen einen Strafstoß. “Natürlich ist die Entscheidung sehr fragwürdig”, machte Kastenmeier unmissverständlich klar.

“Sind ein Stück weit benachteiligt worden”

Und auch Hoffmann meinte: “So eine Entscheidung fällt mir dann im Nachhinein schwer zu akzeptieren.” Seine Elf sei “sicherlich ein Stück weit benachteiligt” worden, dennoch habe sie “danach gut ins Spiel gefunden” und “Ruhe am Ball” gehabt.

Trotz der Spielkontrolle und einigen sich bietenden Möglichkeiten bleibt der Fortuna nun jedoch nur noch die Hoffnung, dass der FC St. Pauli seine verbleibenden beiden Spiele verliert, ansonsten wird es für die Rheinländer in die Relegation gehen, die durch die Niederlage des HSV in Paderborn zumindest sicher ist.

Zwar hätte die Fortuna “wahnsinnig gerne nächste Woche ein richtiges Finale gehabt, weil wir schon hierher gefahren sind mit der Überzeugung, die Kieler noch zu schnappen”, glaubt auch Hoffmann kaum noch an die minimale Chance. Nun werde man aber versuchen, den eigenen Fans einen Sieg zum Saisonabschluss zu schenken “und dann schauen, wozu es am Ende reicht”.

Pichlers Blitztor ebnet den Weg: Kiel steigt erstmals in die Bundesliga auf

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte steigt Holstein Kiel in die Fußball-Bundesliga auf. Gegen Fortuna Düsseldorf reichte den Störchen ein 1:1-Unentschieden.

Ebnete in der 2. Minute den Weg mit seinem Treffer: Benedikt Pichler (Mi.).

Ebnete in der 2. Minute den Weg mit seinem Treffer: Benedikt Pichler (Mi.).

IMAGO/Eibner

Störche-Coach Marcel Rapp veränderte seine Startelf nach dem 1:0-Sieg in Wiesbaden auf drei Positionen. Rosenboom, Machino und Pichler rückten in die erste Elf für Becker (verletzt), Remberg und Arp (beide Bank).

Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune nahm nach dem 3:1-Heimerfolg gegen Nürnberg zwei Änderungen an seiner Startelf vor. De Wijs ersetzte Siebert, der sich im Training unter der Woche einen Sehnenabriss im Oberschenkel zugezogen hatte. Zudem kehrte der zuletzt gelbgesperrte Klaus zurück, dafür nahm Sobottka zunächst auf der Bank Platz.

Pichler mit dem Traumstart für Kiel

2. Liga – 33. SPieltag

Die Vorzeichen waren von Beginn an klar. Den Gastgeber reichte bereits ein Remis, um vorzeitig den ersten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte feiern zu dürfen. Die Fortuna dagegen – durch die Niederlage des HSV in Paderborn bereits sicher mindestens in der Relegation – wollte mit einem Sieg bis auf zwei Punkte auf Kiel heranrücken und so die eigene Chance auf den direkten Aufstieg wahren.

Und für Kiel hätte der Start des Spiels nicht besser verlaufen können. Bereits nach zwei Minuten ließ Pichler per Kopf das Stadion das erste Mal aufjubeln. Die Fortuna war aber um direkte Antwort bemüht. Nach einem Zusammenprall von Klaus – der daraufhin ausgewechselt werden musste – und Weiner blieb Vermeijs Kopfball an Erras hängen (4.).

VAR-Glück für Kiel – Bernhardsson lässt das 2:0 liegen

Ein vermeintliches Handspiel des Kielers wurde daraufhin vom VAR gecheckt. Trotzdem entschied sich der Unparteiische Sven Jablonski auch nach Ansicht der Bilder gegen einen Elfmeter – eine aus Kiel-Sicht durchaus glückliche Entscheidung, da der Ball ansonsten wohl reingegangen wäre.

Nach einem turbulenten Start wurde das Spiel etwas ruhiger, ohne aber an Fahrt zu verlieren. Tzolis (10.), Oberdorf (11.), Tanaka (13., 18.) und auch Niemiec (16.) machten aber allesamt zu wenig aus den sich bietenden Gäste-Möglichkeiten. Düsseldorf hatte die deutliche Oberhand an Abschlüssen, Gefahr ging dabei aber auch durch Vermeij (26.) nicht aus. Gefährlich wurde es stattdessen auf der anderen Seite: Bernhardsson ließ frei vor dem Tor die Riesengelegenheit auf das 2:0 liegen (36.).

Düsseldorf versuchte es in der Folge vermehrt mit hohen Bällen in den Sechzehner – jedoch ohne Erfolg. So ging es mit einem 1:0 für die Hausherren in die Kabine.

Tzolis gleicht vom Punkt aus

Chancentechnisch konnte Durchgang zwei zunächst nicht an die erste Hälfte anknüpfen. Bis auf Iyohas (52.) und Machinos (60.) Distanzversuche passierte vor den Toren kaum etwas. Bis in die 67. Minute, als Niemiec im Duell mit Holtby zu Boden ging. Sven Jablonski, der sich zunächst gegen einen Strafstoß entschieden hatte, revidierte seine Entscheidung aber nach Ansicht der Bilder. Tzolis nahm sich der Sache an und verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:1 (70.).

Die Fortuna blieb am Drücker, Kiel fokussierte sich stattdessen auf die Defensive. Weiner bewahrte seine Elf mit einer starken Parade gegen Tzolis das Remis (80.). Ansonsten hatte die Fortuna zwar die Spielkontrolle, aber keine nennenswerten Chancen. So ergaben sich am Ende Räume, die Remberg beinahe mit dem 2:1 bestrafte (90.). Einzig Tzolis’ Abschluss brachte das Tor der Kieler noch einmal in Bedrängnis (90.+4).

Kiel steigt erstmals in die Bundesliga auf

Wenig später pfiff der Unparteiische Sven Jablonski ab. Umgehend wurden die Spieler von Kiel von den eigenen Anhängern beglückwünscht, denn durch das Remis gelang den Störchen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga. Düsseldorf wiederum wird aller Voraussicht nach den Weg in die Relegation antreten müssen – hat der FC St. Pauli doch am Sonntag die Chance, Kiel mit mindestens einem Remis gegen den bereits abgestiegenen VfL Osnabrück zu folgen.

Zum Abschluss der Zweitliga-Saison reist Holstein Kiel am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) zu Hannover 96, zeitgleich empfängt Düsseldorf den 1. FC Magdeburg.

Thioune gibt die Marschroute vor: “Ein bisschen was für Jamil tun”

Am Mittwoch verletzte sich Jamil Siebert schwer und fehlt Fortuna Düsseldorf deshalb für längere Zeit. Vor dem Zweitliga-Topspiel in Kiel spricht Trainer Daniel Thioune über die Gefühlslage seiner Mannschaft, richtet den Blick aber nach vorne – zu verlieren gäbe es nichts mehr.

Daniel Thioune (li.) mit dem neuerdings schwer verletzten Jamil Siebert.

Daniel Thioune (li.) mit dem neuerdings schwer verletzten Jamil Siebert.

IMAGO/Moritz Müller

Am Samstagabend hat Fortuna Düsseldorf pünktlich zur Prime Time (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) die letzte Möglichkeit, in Sichtweite eines direkten Aufstiegsplatzes zu bleiben. An der Ostseeküste, wo die den Aufstieg anpeilende KSV Holstein aufwartet, könnten die Rheinländer mit einem Sieg den Abstand auf die Störche bis auf einen Punkt verkürzen. Schon bei einem Remis aber wäre Kiel nicht mehr einzuholen.

Für Thioune befindet sich die Fortuna trotz der brisanten Konstellation jedoch nicht in der Lage, etwas verlieren zu können. “Alles, was jetzt noch kommt, ist eine Zugabe, zu etwas, was bisher das Beste war, das ich bei der Fortuna erlebt habe”, kommt der 49-Jährige ins Schwärmen. “Ich habe die Energie, maximale Gelassenheit und Coolness. Ich hoffe, dass ich das noch auf meine Mannschaft übertragen kann.” Auf eine Nachfrage, ob es nicht ein wenig gewagt wäre, davon zu sprechen, nichts mehr verlieren zu können, entgegnete der gebürtige Georgsmarienhütter das Saisonziel bereits erreicht zu haben. “Bei 59 Punkten und dem Pokal-Halbfinale haben wir besser abgeschnitten als letzte Saison (4. Platz, 58 Punkte; d. Red.). Das war mein Ziel zusammen mit der Mannschaft und das haben wir bisher erreicht. Also: Was verliere ich großartig?”

Thioune lobt seine Innenverteidiger

Durchaus könnte der 3. Platz, auf dem die Fortuna im Moment rangiert, noch an Thiounes Ex-Arbeitgeber, den HSV, gehen – gleichwohl für dieses Szenario viel passieren müsste. Die Gelassenheit des Düsseldorfer Trainers könnte auch damit zu erklären sein, dass die Mannschaft seit zwölf Liga-Spielen nicht mehr verloren hat (8/4/0). Besonders ins Schwärmen kommt Thioune in Bezug auf seine Innenverteidiger. “Ich habe neben Tim Oberdorf, der es gerade nahezu perfekt macht, drei weitere überragende Innenverteidiger. Ich kann nichts falsch machen, egal wen ich aufstelle.” Zumindest ein Abwehrspieler kommt für die nächsten Monate aber nicht in Frage.

“Manchmal kann man es gar nicht in Worte fassen”

Jamil Siebert, der sich am Mittwoch im Training einen Sehnenabriss am rechten Oberschenkel zuzog, fällt für längere Zeit aus. “Das hat uns in einer sehr intensiven, guten Woche durchgeschüttelt”, gibt Thioune zu. “Das geht nicht spurlos an der Mannschaft vorbei, das hat sie sehr getroffen. Das liegt auch daran, dass dieses Team eng zusammensteht.” Für Siebert tue es ihm “unfassbar leid, weil wir gemeinsam einen richtig coolen Weg eingeschlagen haben. Er hat unserem Spiel unfassbar viel gegeben. Manchmal kann man es als Trainer gar nicht in Worte fassen, was ein Spieler einer Mannschaft gibt. Seine Persönlichkeit, seine Art, seine Vibes haben uns unheimlich gutgetan.” Aus dem “Raum Jamil Siebert”, wie Thioune seine Gefühlswelt bezeichnet, habe er sich aber “schnell gelöst”.

Erfreuliche Nachrichten liefern derweil die zuletzt angeschlagenen Fortunen: Shinta Appelkamp, Matthias Zimmermann, Yannik Engelhardt, Marcel Sobottka und Christos Tzolis sind allesamt bereit fürs Topspiel an der Förde.

Die Marschroute für Samstagabend ist jedenfalls klar: “Wir müssen ein bisschen was für Jamil tun, damit er mit einem guten Gefühl nächste Woche auf dem OP-Tisch liegt und mit einem noch besseren Gefühl wieder aufwacht.” In Kiel werde es wie schon im Hinspiel “um die Tagesform” gehen. Während Holstein in der Hinrunde “überlegen” war, wollen “wir das Blatt jetzt wenden. Wir werden unfassbar viel Energie brauchen, die haben meine Jungs in den letzten Tagen angesammelt. Race is on, wir freuen uns auf morgen Abend!”

Jubel und Trauer im Norden? Diese Entscheidungen können am 33. Spieltag fallen

Nur noch zwei Spiele sind im Unterhaus zu absolvieren, am 33. Spieltag können die ersten Entscheidungen über den Aufstieg in die Bundesliga fallen. Auch im Tabellenkeller könnte es nach dem Wochenende mehr Klarheit geben.

Norddeutschland im Fokus: Der FC St. Pauli und Holstein Kiel können am 33. Spieltag den Aufstieg perfekt machen, Rostock droht der sichere Gang in die 3. Liga.

Norddeutschland im Fokus: Der FC St. Pauli und Holstein Kiel können am 33. Spieltag den Aufstieg perfekt machen, Rostock droht der sichere Gang in die 3. Liga.

imago images (3)

Aufstiegsfeier ausgerechnet nach dem Stadtderby gegen die Rivalen vom HSV – dieses besondere Bonbon blieb den Anhängern vom FC St. Pauli am vergangenen Freitag verwehrt. Aufgrund der 0:1-Niederlage im Volksparkstadion mussten die Kiezkicker die Feierlichkeiten verschieben. Womöglich ist es nun aber am kommenden Wochenende soweit.

Und womöglich steigen dann in Norddeutschland sogar zwei große Partys. Neben St. Pauli – das unter Umständen auf der Couch feiern darf – kann auch Tabellenführer Holstein Kiel den Gang ins Oberhaus perfekt machen. Die Kieler haben zwei Spieltage vor Schluss fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang, den Fortuna Düsseldorf belegt. St. Pauli hat vier Punkte Vorsprung.

Viel fehlt den beiden Nord-Klubs also nicht mehr. Hier kommt ein Überblick, welche Entscheidungen an der Tabellenspitze der 2. Liga am 33. Spieltag fallen können. Besondere Brisanz bringt das Topspiel am Samstagabend mit, wenn die Störche Verfolger Düsseldorf empfangen.

Saisonendspurt in der 2. Liga

Holstein Kiel steigt vorzeitig auf …

… bei einem Sieg gegen Düsseldorf am Samstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

… bei einem Remis gegen Düsseldorf.

Der FC St. Pauli steigt vorzeitig auf …

… bei einer Niederlage von Fortuna Düsseldorf in Kiel.

… bei einem Sieg gegen den bereits abgestiegenen VfL Osnabrück am Sonntag (13.30 Uhr).

… bei einem Remis gegen Osnabrück, wenn Düsseldorf zuvor in Kiel verliert oder unentschieden spielt.

Fortuna Düsseldorf macht vorzeitig mindestens den Relegationsrang perfekt …

… bei einem Sieg bei Holstein Kiel am Samstagabend.

… bei einem Remis in Kiel, wenn der HSV zuvor nicht gewinnt.

… bei einer Niederlage des HSV in Paderborn am Freitagabend (18.30 Uhr).

Bei einem Düsseldorfer Sieg kann sich die Fortuna auch noch Hoffnungen auf den direkten Aufstieg machen. Sollten die Rheinländer allerdings nicht in Kiel gewinnen und St. Pauli einen Tag später punkten, wäre der direkte Aufstieg außer Reichweite.

Abstiegsangst in Rostock

Freud und Leid sind meist nah beieinander, so möglicherweise auch am kommenden Zweitliga-Spieltag, wenn es auch im Tabellenkeller die nächste Entscheidung nach dem Abstieg von Osnabrück geben kann.

Der 1. FC Magdeburg schafft den Klassenerhalt …

… bei einem Sieg am Freitagabend gegen Fürth (18.30 Uhr).

… bei einem Remis gegen Fürth, wenn der SV Wehen Wiesbaden am Sonntag nicht bei Eintracht Braunschweig gewinnt.

… bei einer Niederlage, wenn Rostock nicht beim FC Schalke 04 und Wiesbaden nicht in Braunschweig gewinnt.

Der 1. FC Nürnberg schafft den Klassenerhalt …

… bei einem Sieg am Samstagmittag gegen Elversberg (13 Uhr).

… bei einem Remis gegen Elversberg, wenn Wiesbaden am Sonntag nicht bei Eintracht Braunschweig gewinnt.

… bei einer Niederlage, wenn Rostock nicht beim FC Schalke 04 und Wiesbaden nicht in Braunschweig gewinnt.

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BVB im Finale! Führt an Hummels und Schlotterbeck ein Weg vorbei?

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Der 1. FC Kaiserslautern schafft den Klassenerhalt …

… bei einem Sieg am Samstagmittag auswärts gegen Hertha (13 Uhr).

… bei einem Remis gegen Hertha, wenn Rostock nicht beim FC Schalke 04 und Wiesbaden nicht in Braunschweig gewinnt.

… bei einer Niederlage, wenn Rostock nicht beim FC Schalke 04 und Wiesbaden nicht in Braunschweig gewinnt.

Eintracht Braunschweig schafft den Klassenerhalt …

… bei einem Sieg am Sonntag gegen Wiesbaden (13.30 Uhr).

Der SV Wehen Wiesbaden vermeidet den direkten Abstieg …

… bei einem Sieg am Sonntag in Braunschweig (13.30 Uhr), wenn Rostock am Samstag beim FC Schalke 04 verliert.

Hansa Rostock steigt vorzeitig ab …

… bei einer Niederlage bei Schalke am Samstag (13 Uhr), wenn Wiesbaden einen Tag später bei Eintracht Braunschweig gewinnt.

Sehnenabriss: Siebert fehlt der Fortuna lange

Bittere Nachrichten für Fortuna Düsseldorf im Aufstiegsrennen: Stammverteidiger Jamil Siebert verletze sich im Training schwer am Oberschenkel und fällt für längere Zeit aus.

Jamil Siebert verletzte sich im Training der Fortuna.

Jamil Siebert verletzte sich im Training der Fortuna.

IMAGO/pepphoto

Fortuna Düsseldorf muss im Saisonfinale auf Stamminnenverteidiger Jamil Siebert verzichten. Wie der Zweitligist am Mittwochabend bekanntgab, verletzte sich der 22-Jährige im Training schwer. In der Vorbereitung auf das anstehende Spitzenspiel der 2. Liga bei Holstein Kiel am Samstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zog sich Siebert einen Sehnenabriss am rechten Oberschenkel zu und fällt für längere Zeit aus.

Das Düsseldorfer Eigengewächs hat sich nach einer einjährigen Leihe zu Viktoria Köln in dieser Spielzeit im Kader des Zweitligisten etabliert und gehörte regelmäßig zum Stammpersonal. Mitte Januar wurde der deutsche U-21-Nationalspieler jedoch bereits von einem Innenbandriss im linken Knie zurückgeworfen. Davon erholte sich Siebert schnell, feierte am 25. Spieltag sein Comeback und war fortan nicht mehr aus der Fortuna-Abwehr wegzudenken. In der noch laufenden Spielrunde kommt er wettbewerbsübergreifend auf 27 Partien (ein Tor, ein Assist, kicker Notendurchschnitt 3,0)

Sieberts Saison ist nun aber vorzeitig beendet, was den etatmäßigen Kapitän Andre Hoffmann wieder in die Startelf spülen dürfte. Aktuell belegt die Fortuna Rang drei und ist auf Kurs Aufstiegsrelegation. Aber auch der direkte Gang in die Bundesliga ist noch möglich, dafür bräuchte es aber wohl zwei Siege über Kiel und Magdeburg am letzten Spieltag.

Langjähriger Bundesliga-Torwart Georg Koch ist an Krebs erkrankt

Düsseldorf, Bielefeld, Kaiserslautern, Cottbus (ausschließlich 2. Liga) und Duisburg: Viele Jahre seiner Profikarriere war Georg Koch Teil der Bundesliga. Nun ist der frühere Torwart mit seiner Krebs-Diagnose an die Öffentlichkeit gegangen.

Am längsten in der Bundesliga spielte Georg Koch einst für den 1. FC Kaiserslautern - 85 Erstliga-Partien.

Am längsten in der Bundesliga spielte Georg Koch einst für den 1. FC Kaiserslautern – 85 Erstliga-Partien.

APA/dpa

Georg Koch ist unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. Das hat der ehemalige Torhüter selbst kundgetan.

“Ich werde sterben. Die Krankheit ist unheilbar. Aber wann mich der liebe Gott holen wird, hat er noch nicht entschieden”, sagte der 52-jährige Bergisch Gladbacher der “Bild am Sonntag”. Festgestellt worden sei “der ganze Mist bei einer Routine-Untersuchung. Mir ging es zuvor schon nicht so gut – und meine Blutwerte waren auffällig schlecht”.

Koch hatte während seiner Karriere bei Fortuna Düsseldorf (ab 1991), Arminia Bielefeld (1997 bis 2000), dem 1. FC Kaiserslautern (2000 bis 2003), Energie Cottbus (2003 bis 2004) und dem MSV Duisburg (2004 bis 2007) sowie im Ausland bei der PSV Eindhoven (1997), Dinamo Zagreb (2007 bis 2008) und zum Abschluss für Rapid Wien (bis 2009) gespielt. Für die Hütteldorfer war er 2008 siebenmal in der Bundesliga und zweimal in der Champions-League-Qualifikation im Einsatz. Sein letztes Spiel war ein Wiener Derby – am 24. August 2008. Dabei war der Goalie in der 6. Minute zu Boden gegangen, nachdem ein aus dem dahinterliegenden Austria-Sektor geworfener Feuerwerkskörper in seiner Nähe explodiert war. Der Deutsche hatte dabei ein Gehörtrauma samt Kreislaufzusammenbruch erlitten.

Nun durchlebt Koch die härteste Zeit seines Lebens. “Das ist schon bitter, wenn du dir durch die Haare gehst und plötzlich ein ganzes Büschel in den Händen hältst”, gab der Keeper zu. “Für Dinge, die du früher in fünf Sekunden erledigt hast, brauche ich inzwischen eine halbe Minute. Aber ich muss mich ja mit der Krankheit arrangieren. Jammern bringt nichts und war noch nie mein Ding.”

Zuletzt bei Viktoria Köln tätig

Es gebe zwar “diese Phasen”, in denen er sich frage, warum es ihn erwischt habe. “Aber wenn man einmal selbst auf einer Krebsstation gewesen ist und man sieht, wie viel Elend es gibt und dass es auch kleine Kinder trifft und junge Menschen, dann kann ich das auch anders einordnen und zu dem Entschluss kommen: Ich hatte ein tolles Leben!”, so der 52-Jährige, der angab, sich “aktuell mit Medikamenten aus den USA” behandeln zu lassen: “Ich konnte das Elend auf den Krebsstationen einfach nicht mehr ertragen, das hat mich fertig gemacht.”

Zuletzt hatte Koch im Fußball als Torwarttrainer sowie später als Teammanager bei Viktoria Köln gearbeitet. Im vergangenen Jahr hatte der Klub mitgeteilt, dass sich Koch aus privaten Gründen zurückziehe. Einen Fußballwunsch hegt der 213-malige Bundesliga- und 165-malige Zweitliga-Spieler aber noch: “Ich würde mir wünschen, dass ich bei jedem Verein, für den ich gespielt habe, nochmal ein Spiel sehe.”

Vermeijs Gruß nach Kiel: “Die sind auf jeden Fall nervös”

Fortuna Düsseldorfs Serie geht weiter. Nach dem Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg darf der Tabellendritte seinen Blick auf die direkten Aufstiegsränge richten. Daniel Thioune lobte sein Team in den höchsten Tönen, seine Schützlinge blickten bereits aufs Kiel-Spiel voraus.

Schnürte gegen Nürnberg einen Doppelpack und sprach nach dem Spiel schon über die kommende Woche: Düsseldorfs Mittelstürmer Vincent Vermeij.

Schnürte gegen Nürnberg einen Doppelpack und sprach nach dem Spiel schon über die kommende Woche: Düsseldorfs Mittelstürmer Vincent Vermeij.

IMAGO/Eibner

Zum zwölften Mal in Folge blieb die Fortuna am Freitagabend in der 2. Bundesliga ungeschlagen. Mit Ausnahme des 0:4-Nackenschlags im Pokal-Halbfinale beim Deutschen Meister aus Leverkusen präsentieren sich die Rheinländer in bestechender Form, fuhren mit dem 3:1 gegen den Club ihren fünften Heimsieg am Stück ein. “Viel besser kann man es in den ersten 45 Minuten nicht spielen”, lobte Thioune die geschlossene Mannschaftsleistung am Sky-Mikrofon.

Thioune voller Lob für die Joker

“Unser Plan ist komplett aufgegangen.” Einzig, dass die Fortuna nicht schon in der ersten Halbzeit den Sack zugemacht habe, kritisierte der 50-Jährige, “damit man den Gegner nicht nochmal daran riechen lässt”. Schnell sprach Thioune aber wieder über die positiven Dinge des ungefährdeten Erfolgs, wie etwa die Einwechselspieler.

Wir sind nicht Dritter, um den dritten Platz wieder herzugeben.

Marcel Sobottka

Beim zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Ivan Marquez war für wenige Minuten Spannung aufgekommen, ehe der eingewechselte Isak Bergmann Johannesson den Deckel draufmachte. “Ich habe so viel Qualität auf der Bank, ich kann das Spiel verändern und wir haben es dann wieder in die richtige Richtung gelenkt”, freute sich Thioune über seine Optionen.

Durch das 3:1 und die parallele Niederlage des FC St. Pauli beim HSV sind es nur noch vier Punkte auf die Kiezkicker, während auf Holstein Kiel nur noch zwei Zähler fehlen. Die Störche haben am Sonntag jedoch noch ein Spiel in der Hinterhand, ehe am nächsten Samstag das absolute Topspiel zwischen der Fortuna und der KSV an der Ostsee steigt.

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“Wir sind nicht Dritter, um den dritten Platz wieder herzugeben und ich habe auch schon gesagt, dass wir nächste Woche ein entscheidendes Spiel haben”, blickte Kapitän Marcel Sobottka bereits auf die Auswärtspartie an der Förde voraus. “Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel, danach werden wir sehen.”

Doppeltorschütze Vincent Vermeij schickte derweil schon ein paar warnende Worte in Richtung Kiel. “Die sind auf jeden Fall nervös, das ist menschlich. Seit Wochen haben wir das Gefühl, dass wir noch immer nach oben schauen können und wollen”, stellt der Mittelstürmer klar.

“Solange wir Siege mitnehmen, ist noch alles drin. Trotzdem hat der HSV auch gewonnen, das kann natürlich auch immer noch schieflaufen.” Auf die Hamburger hat Düsseldorf vier Punkte Vorsprung, auch nach hinten muss also selbstredend geblickt werden.

Kein “Urlaubsmodus” in Düsseldorf: “Wo Reibung ist, entsteht Wärme”

Fortuna Düsseldorf ist in der 2. Bundesliga seit elf Spielen ungeschlagen. Vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg lässt sich der enge Konkurrenzkampf auch im Training erkennen.

Ist mit seiner Mannschaft seit elf Ligaspielen ungeschlagen: Daniel Thioune.

Ist mit seiner Mannschaft seit elf Ligaspielen ungeschlagen: Daniel Thioune.

IMAGO/Steinbrenner

Die Mitgliederanzahl von 30.000 hat Fortuna Düsseldorf am Donnerstag erstmals in der Vereinsgeschichte geknackt, dem siebten Aufstieg in die Bundesliga könnte man am Freitagabend einen weiteren Schritt näher kommen. Zu Gast ist der 1. FC Nürnberg, der in den letzten sechs Partien lediglich einen Zähler einfuhr (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

Auf Schalke den “nächsten Schritt” gemacht

Düsseldorfs Rückblick auf die vergangenen Wochen gestaltet sich da schon deutlich erfreulicher als bei den Gästen, wenngleich auch der Tabellendritte zuletzt einen kleinen Dämpfer auf Schalke hinnehmen musste (1:1).

Einer, der mit dieser Formulierung wohl nicht d’accord wäre, ist Fortuna-Coach Daniel Thioune. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag bezeichnete der 49-Jährige das Remis vielmehr als einen “nächsten Schritt”, da seine Spieler auch in Folge des Rückstands “komplett in der Partie drin waren”, weiter nach vorne gespielt haben und nicht etwa “erdrückt oder erstickt sind an diesem wirklich lauten Stadion mit dieser Euphorie, die dann kurzzeitig entfacht wurde”.

Fortuna ohne Klaus – Viel Spannung im Training

Von großem Vorteil für den Coach, das erkannte Thioune selbst an, war dabei “sicherlich auch die Breite des Kaders” sowie “die Qualität”. Allzu viel wird sich am Spieltagsaufgebot voraussichtlich auch am Freitagabend nicht ändern. Während Takashi Uchino weiterhin mit Japan bei der U-23-Asienmeisterschaft unterwegs ist und Felix Klaus gelbgesperrt fehlt, steht lediglich hinter Marlon Mustapha noch ein Fragezeichen. Der 22-Jährige, der auf Schalke als Joker zum Einsatz kam, klagt derzeit noch über muskuläre Probleme.

Dass es aufgrund des Konkurrenzkampfes um die Startelf im Düsseldorfer Training zuletzt auch mal etwas hitziger zur Sache ging, lässt Thioune derweil kalt. “Wo Reibung ist, entsteht Wärme”, so der Cheftrainer, der anfügte: “Man sieht, dass die Jungs alle die Antennen anhaben, auf Spannung sind und sehr viel Bock auf den Saisonendspurt haben.” Dass noch keiner “im Urlaubsmodus” ist, “haben wir so ein bisschen im Training gesehen”.

Gute Erinnerungen an das Hinspiel

Umso mehr erfreue es den gebürtigen Niedersachsen, “dass die Mannschaft die Situation annimmt und alles dem vielleicht größten Ziel dann nochmal unterordnet”. Wie genau das lautet? “Aus den nächsten drei Spielen neun Punkte holen.”

Das erste Drittel bis zu jener Ziellinie können die Fortunen also am Freitagabend gegen den Club absolvieren. An das Hinspiel, den deutlichen 5:0-Auswärtserfolg, hat der Aufstiegsaspirant zwar noch “gute Erinnerungen, aber die werden sicherlich in dem Augenblick verblassen, wenn wir dann vielleicht einen ganz anderen Club bekommen als noch in der Hinrunde”.

Trotz der schwachen Punkteausbeute aus den letzten Wochen bereitet Thioune sein Team auf einen Gegner vor, dessen Spieler “sehr, sehr viel Qualität am Ball haben”. Zwar sei “der Druck auf Nürnberger Seite da, aber die Jungs wollen zocken, wollen Fußballspielen”. Dies gelte es aus Düsseldorfer Sicht “einzugrenzen”, sodass man selbst in die eigenen “Abläufe kommt” und an die vergangenen Leistungen anknüpfen kann.

DFB hält Elfmeter-Rücknahme auf Schalke für richtig

Sogar Fortunas Torwart sprach von einem 80-prozentigen Elfmeter für Schalke, doch der DFB hat am Sonntag in einer Stellungnahme erklärt, warum es aus Sicht des Verbandes “richtig” gewesen sei, den Strafstoß in der Nachspielzeit der Partie gegen Düsseldorf zurückzunehmen.

Im Mittelpunkt einer strittigen Szene vom Samstag: Schalkes Assan Ouedraogo (blaues Trikot).

Im Mittelpunkt einer strittigen Szene vom Samstag: Schalkes Assan Ouedraogo (blaues Trikot).

IMAGO/Steinbrenner

Im Duell der beiden eingewechselten Spieler Assan Ouedraogo und Joshua Quarshie kommt der Schalker im Strafraum der Fortuna zu Fall, Schiedsrichter Harm Osmers pfeift sofort Elfmeter. Eine strittige Entscheidung.

Im Zweitliga-Topspiel am Samstagabend schaltet sich der Videoschiedsrichter aus dem Kölner Keller ein, Osmers schaut sich die Szene auf dem Monitor an – und revidiert seine Entscheidung. Kein Strafstoß für die Königsblauen beim Stand von 1:1, auch die Gelb-Rote Karte für Quarshie, der 60 Sekunden vor dem Zweikampf mit Ouedraogo Gelb wegen eines regelwidrigen Einsteigens gegen Steven van der Sloot gesehen hatte, wird wieder einkassiert.

Spielbericht

Nicht nur Karel Geraerts tobte anschließend. Zwar war der Elfmeterpfiff grundsätzlich als durchaus strittig anzusehen, “aber es war eben keine klare Fehlentscheidung”, sagte Schalkes Trainer. Der defensive Mittelfeldspieler Ron Schallenberg meinte: “Der Schiedsrichter und ich standen ähnlich zum Ball. Ich habe ein Ziehen des Düsseldorfers wahrgenommen, was aus meiner Sicht im Strafraum für einen Elfmeter reicht. Mein Gedanke war daher, dass es eigentlich keine klare Fehlentscheidung sein kann.” Sogar Fortunas Torwart Florian Kastenmeier war der Ansicht, dass es “zu 80 Prozent Elfmeter” für den FC Schalke war.

VAR-Intervention laut DFB angemessen

Der DFB beurteilt die Sachlage indes völlig klar – zugunsten des Schiedsrichtergespanns, das auf Schalke am Samstag in den Fokus geriet. Am Sonntag bezeichnete Rainer Werthmann, sportlicher Leiter der Schiedsrichter in der 2. Bundesliga, es als “richtig”, die Elfmeterentscheidung zurückzunehmen. Er räumte zwar “geringfügige Kontakte an Ouedraogos Arm und Fuß” ein, bezeichnete diese jedoch als “minimal” und “keinesfalls ursächlich dafür, dass der Angreifer zu Fall kam”. Deshalb sei die Intervention des Video-Assistenten angemessen, so Werthmann. “Die Bilder zeigen in keiner Kameraeinstellung ein Foulspiel von Quarshie. Somit waren der Strafstoß und die Gelb-Rote Karte unberechtigt.”

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Osmers wirkte in der turbulenten Schlussphase und auch noch nach dem Abpfiff stellenweise überfordert. Er versuchte der Lage Herr zu werden, indem er Thomas Ouwejan und dem zwar im Kader stehenden, aber nicht eingesetzten Verteidiger Ibrahima Cissé Gelb zeigte, auch die Verwarnungen für Geraerts und Düsseldorfs Sportdirektor Christian Weber (84.) wirkten wie verzweifelte Versuche, Ruhe in den Laden zu bekommen.

Kein Gelb-Rot für Karaman die richtige Entscheidung

Herausragend gut war hingegen Osmers’ Bewertung in der 82. Minute, als er nach einem unübersehbaren Trikotziehen von Kenan Karaman auf Vorteil für Düsseldorf entschied und fast jeder Beobachter fest davon ausging, dass der Schalker Stürmer nachträglich Gelb sehen würde. Es wäre seine zweite Verwarnung des Spiels gewesen und damit Gelb-Rot. Doch Osmers zückte keine Karte, selbst Spieler auf dem Feld waren davon überrascht.

Schallenberg nicht. Schalkes Chefsechser gab später eine kleine Regel-Expertise zum Besten. “Ich glaube, die Regel besagt, dass es, wenn der Schiedsrichter bei einem taktischen Foul auf Vorteil entscheidet, nachträglich keine Gelbe Karte dafür gibt. Sondern eben nur bei einem klassischen Foul.” Korrekt!

Toni Lieto

Thioune über Fortunas Comeback: “Völlig cool von meiner Truppe”

Fortuna Düsseldorf nahm beim 1:1 bei Schalke 04 einen Punkt mit – und der war auch verdient, resümierte Coach Daniel Thioune.

Ein Punkt ist es geworden auf Schalke für Düsseldorf und Daniel Thioune.

Ein Punkt ist es geworden auf Schalke für Düsseldorf und Daniel Thioune.

IMAGO/RHR-Foto

“Es war ein leistungsgerechtes Unentschieden”, startete Daniel Thioune die Pressekonferenz nach der Partie, in der er insgesamt etwas mehr Qualität in den Abschlüssen seiner Schützlinge gesehen hatte. Aber auch, dass es Fortuna “sehr große Probleme bereitet hat, Keke Topp und Simon Terodde zu verteidigen, die langen und tiefen Bälle”. Seinen beiden Innenverteidigern – vor allem Tim Oberdorf – gebühre ein großes Kompliment, “denn das war nicht leicht, trotzdem hat er vieles weggenommen”. Insgesamt hätte sein Team im ersten Durchgang “Probleme mit dem mannorientierten Verteidigen gehabt” und “mit Ball zu wenig Fantasie und Tempo entwickelt”.

Coach lobt die Reaktion nach dem Rückstand

Als Dosenöffner für die Partie bezeichnete der F95-Trainer dann Kenan Karamans Führungstor (55.) und lobte sogleich die Reaktion, seine Mannschaft habe danach “investieren müssen”, was ja auch gelungen ist: “Dann wiederzukommen in diesem Stadion, auch hier großes Kompliment für meine Mannschaft, bei der Heimstärke.” Das sei ein großer Schritt in der Entwicklung.

Thioune bringt “Gamechanger” Tanaka

Mit der Einwechslung von Ao Tanako (63.) bewies Thioune ein glückliches Händchen. Ein “Gamechanger” könne der Japaner sein, urteilte der Coach. Der erste Unterschied sei dann direkt gewesen, dass man das mannorientierte Pressing öfter aufgebrochen, zudem “viel Bewegung drin gehabt” und verdientermaßen das 1:1 gemacht habe.

Ich kann auch den Unmut des Kollegen verstehen, wäre bei mir nicht anders.

Daniel Thioune zum zurückgenommenen Strafstoß

Hinsichtlich des zurückgenommenen Strafstoßes offenbarte Thioune seine “exklusive Meinung”: “Hinten raus hätten wir definitiv nicht verdient gehabt, hier als Verlierer vom Platz zu gehen.” Die Bewertung der Elfmetersituation bezeichnete er als “nicht einfach, ich kann auch den Unmut des Kollegen verstehen, das wäre bei mir nicht anders”. Aber: “Nicht jeder Kontakt ist auch gleich ein Foul, es war angemessen, nicht auf den Punkt zu zeigen.”

Die Fortuna, die durch den HSV-Sieg in Braunschweig noch vier Zähler Vorsprung auf den Konkurrenten hat, eröffnet parallel zum Duell zwischen dem HSV und St. Pauli den 32. Spieltag am Freitagabend (18.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg. Thioune: “Wir fahren mit einem ordentlichen Gefühl nach Hause. Das hier auszuhalten vor 60.000 mit 0:1, völlig cool von meiner Truppe. Der Weg geht weiter.”