Langjähriger Bundesliga-Torwart Georg Koch ist an Krebs erkrankt

Düsseldorf, Bielefeld, Kaiserslautern, Cottbus (ausschließlich 2. Liga) und Duisburg: Viele Jahre seiner Profikarriere war Georg Koch Teil der Bundesliga. Nun ist der frühere Torwart mit seiner Krebs-Diagnose an die Öffentlichkeit gegangen.

Am längsten in der Bundesliga spielte Georg Koch einst für den 1. FC Kaiserslautern - 85 Erstliga-Partien.

Am längsten in der Bundesliga spielte Georg Koch einst für den 1. FC Kaiserslautern – 85 Erstliga-Partien.

APA/dpa

Georg Koch ist unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. Das hat der ehemalige Torhüter selbst kundgetan.

“Ich werde sterben. Die Krankheit ist unheilbar. Aber wann mich der liebe Gott holen wird, hat er noch nicht entschieden”, sagte der 52-jährige Bergisch Gladbacher der “Bild am Sonntag”. Festgestellt worden sei “der ganze Mist bei einer Routine-Untersuchung. Mir ging es zuvor schon nicht so gut – und meine Blutwerte waren auffällig schlecht”.

Koch hatte während seiner Karriere bei Fortuna Düsseldorf (ab 1991), Arminia Bielefeld (1997 bis 2000), dem 1. FC Kaiserslautern (2000 bis 2003), Energie Cottbus (2003 bis 2004) und dem MSV Duisburg (2004 bis 2007) sowie im Ausland bei der PSV Eindhoven (1997), Dinamo Zagreb (2007 bis 2008) und zum Abschluss für Rapid Wien (bis 2009) gespielt. Für die Hütteldorfer war er 2008 siebenmal in der Bundesliga und zweimal in der Champions-League-Qualifikation im Einsatz. Sein letztes Spiel war ein Wiener Derby – am 24. August 2008. Dabei war der Goalie in der 6. Minute zu Boden gegangen, nachdem ein aus dem dahinterliegenden Austria-Sektor geworfener Feuerwerkskörper in seiner Nähe explodiert war. Der Deutsche hatte dabei ein Gehörtrauma samt Kreislaufzusammenbruch erlitten.

Nun durchlebt Koch die härteste Zeit seines Lebens. “Das ist schon bitter, wenn du dir durch die Haare gehst und plötzlich ein ganzes Büschel in den Händen hältst”, gab der Keeper zu. “Für Dinge, die du früher in fünf Sekunden erledigt hast, brauche ich inzwischen eine halbe Minute. Aber ich muss mich ja mit der Krankheit arrangieren. Jammern bringt nichts und war noch nie mein Ding.”

Zuletzt bei Viktoria Köln tätig

Es gebe zwar “diese Phasen”, in denen er sich frage, warum es ihn erwischt habe. “Aber wenn man einmal selbst auf einer Krebsstation gewesen ist und man sieht, wie viel Elend es gibt und dass es auch kleine Kinder trifft und junge Menschen, dann kann ich das auch anders einordnen und zu dem Entschluss kommen: Ich hatte ein tolles Leben!”, so der 52-Jährige, der angab, sich “aktuell mit Medikamenten aus den USA” behandeln zu lassen: “Ich konnte das Elend auf den Krebsstationen einfach nicht mehr ertragen, das hat mich fertig gemacht.”

Zuletzt hatte Koch im Fußball als Torwarttrainer sowie später als Teammanager bei Viktoria Köln gearbeitet. Im vergangenen Jahr hatte der Klub mitgeteilt, dass sich Koch aus privaten Gründen zurückziehe. Einen Fußballwunsch hegt der 213-malige Bundesliga- und 165-malige Zweitliga-Spieler aber noch: “Ich würde mir wünschen, dass ich bei jedem Verein, für den ich gespielt habe, nochmal ein Spiel sehe.”