Biereth sagt danke: Hedl-Aussetzer schenkt Sturm den Sieg

Rapid hält in Graz lange Zeit das Unentschieden, ehe Mika Biereth völlig unverhofft zum Siegestor für Sturm kommt.

Sturm durfte über den späten Siegestreffer jubeln.

Sturm durfte über den späten Siegestreffer jubeln.

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Sturm Graz hat zumindest bis Sonntag die Tabellenführung in der Bundesliga erobert. Die Steirer setzten sich mit einem 1:0-Heimsieg gegen Rapid am Freitagabend vorerst um drei Punkte von Serienmeister Salzburg ab. Der Sieg war ob des Spielverlaufs verdient, das Goldtor von Biereth aber nach einem schweren Patzer von Rapid-Goalie Hedl extrem kurios.

Meistergruppe – 27. Spieltag

Im ersten von drei Duellen der beiden Mannschaften binnen zwölf Tagen münzte Rapid eine anständige Defensivleistung nicht zu Zählbarem um. Die viertplatzierten Wiener verpassten es, den Rückstand auf den zwei Punkte voranliegenden LASK zu verkürzen. Bereits am Mittwoch (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) kommt es in Wien zum Auftakt der Rückrunde in der Meistergruppe erneut zum Duell der beiden Cupfinalisten.

Sturms Aufstellung hatte nur eine kleine Überraschungen zu bieten. Biereth bekam in Jatta statt Böving einen neuen Sturmpartner. Der Norweger sollte bei seinem ersten Startelfeinsatz 2024 die Rapid-Defensive laut Christian Ilzer “noch mehr anbohren”.

Rapid-Coach Robert Klauß war zur Improvisation gezwungen. Mit Querfeld und Kongolo fehlte die Stamm-Innenverteidigung. Die Vertretung hieß Hofmann und Kasanwirjo. Der sonst gesetzte Mittelfeldmann Sattlberger saß eine Sperre ab und wurde von Kerschbaum ersetzt. Grüll rückte anstelle des angeschlagenen Burgstaller in die Sturmspitze. Seydi gab am rechten Flügel sein Startelfdebüt.

Sturm drückte, Rapid suchte Kontergelegenheiten

Die 15.205 Zuschauerinnen und Zuschauer im ausverkauften Oval erlebten eine schaumgebremste erste Hälfte mit wenig Strafraumaktionen. Sturm übernahm die Spielkontrolle, für die erste Chance brauchte es aber eine Standardsituation. Wüthrich traf den Ball in aussichtsreicher Position nicht richtig (15.). Rapid zog sich vor den Augen von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick zeitweise tief zurück. Den zunehmend dominanter werdenden Grazern gelang es dabei nicht, das kompakte Zentrum aus dem Spiel heraus zu knacken.

Ein Fehlpass von Rapids Kasanwirjo im Spielaufbau bescherte Sturm die größte Möglichkeit in Hälfte eins. Jatta scheiterte an Goalie Hedl (34.). Den seltenen Rapid-Kontern fehlte oft der letzte Pass. Die beste Wiener Chance im ersten Abschnitt fand Lang vor. Der Ex-Grazer zögerte beim Abschluss innerhalb des Strafraums zu lange und wurde geblockt (42.).

Kuriose Szene führte zur Entscheidung

Nach Wiederbeginn sammelten die Grazer rasch ein Chancenplus. Ein Schuss von Kiteishvili streifte die Außenstange (52.). Jatta ließ auch seinen zweiten Sitzer aus. Der Abschluss des 21-Jährigen, der nach einem Eckball völlig frei am Fünfereck auftauchte, missglückte völlig (54.). Auf der Gegenseite klaubte Jaros im Grazer Tor einen Roller von Grüll auf (56.). Der Sturm-Goalie wurde kurz darauf fast von mit einem Schuss ins kurze Eck überrascht (63.).

Sturm versuchte in der Folge, mit einigen Wechseln seine längere Bank auszuspielen. Kiteishvili tankte sich im Zusammenspiel mit Biereth durch, konnte Hedl aber nicht bezwingen (66.). In der 79. Minute machte sich der junge ÖFB-Teamaspirant seine bis dato fehlerlose Leistung selbst zunichte, indem er einen viel zu weit geratenen Steilpass wieder ausließ. Biereth lief mit dem Ball ins leere Tor. Eine wirkliche Schlussoffensive der Gäste fand erst in den letzten Minuten statt. Mayulu verpasste das 1:1 mit einem zu zentralen Schuss auf Jaros (91.).