Dinamo Zagreb will Modric – und bucht ganze Seite in der “Marca”

Luka Modric könnte Real Madrid im Sommer verlassen. Auch Dinamo Zagreb buhlt um den 38-Jährigen – auf kuriose Weise.

Darf seine Klasse bei Real Madrid nur noch sporadisch zeigen: Luka Modric.

Darf seine Klasse bei Real Madrid nur noch sporadisch zeigen: Luka Modric.

IMAGO/Pressinphoto

Wer an diesem Samstag die Marca durchblätterte, konnte die Anzeige nicht übersehen. Eine ganze Seite hatte Kroatiens Spitzenklub Dinamo Zagreb in der größten spanischen Sportzeitung gebucht, um für die Rückkehr von Luka Modric in die Heimat zu werben. Zu sehen war die Rückseite des dunkelblauen Dinamo-Trikots, versehen mit der Nummer 10 und dem Namen Modric, darunter auf Kroatisch und Spanisch der Hashtag “Es ergibt allen Sinn der Welt”.

Das erwünschte mediale Echo war den Dinamo-Verantwortlichen um Präsident Mirko Berisic damit sicher. Ungewiss bleibt aber, wie Modric selbst diese kuriose und offensive Avance aufgefasst hat. Klar ist: Der 38 Jahre alte Mittelfeldspieler von Real Madrid wird schon lange mit einem Abschied in diesem Sommer in Verbindung gebracht. Während Toni Kroos wie eh und je die Fäden zieht, ist Modric zum Opfer des Generationswechsels bei den Königlichen geworden.

13 seiner 25 Saisonspiele in La Liga erlebte er in der laufenden Spielzeit als Einwechselspieler. Seit dem Jahreswechsel stand er nur dreimal in der Startelf von Trainer Carlo Ancelotti, im Champions-League-Achtelfinale gegen RB Leipzig gar nicht: Das Hinspiel in Sachsen (1:0) erlebte er gar 90 Minuten auf der Bank, im Rückspiel (1:1) durfte nur rund eine Viertelstunde mitwirken.

Nachdem er im vergangenen Sommer noch ein vogelwildes, weil angeblich 80 Millionen Euro pro Jahr schweres Angebot vom saudi-arabischen Aufsteiger Al-Ahli abgelehnt hatte, deutet für 2024 immer mehr auf einen Abschied hin. Ein Karriereende scheint für den Vize-Weltmeister von 2018 und WM-Dritten von 2022 noch nicht infrage zu kommen. Vielmehr steht eine Zukunft in den USA oder doch Saudi-Arabien im Raum.

Ärgerlich für Dinamo, dass die “Marca” noch etwas anderes berichtete

Oder in Kroatien? Zu Dinamo war Modric einst als 16-Jähriger gewechselt und hatte später einen Zehn-Jahres-Vertrag unterschrieben, ehe er – mit sechs Titeln im Gepäck – 2008 zu den Tottenham Hotspur weiterzog. Vier Jahre später schlug Real zu und landete damit einen seiner besten Transfers seit der Jahrtausendwende. In dieser Saison könnte Modric wie einige seiner Teamkollegen zum sechsten Mal Champions-League-Sieger werden.

Ebenfalls am Samstag berichtete die Marca aber noch etwas anderes: dass eine nostalgische Rückkehr nach Zagreb für Modric trotz der spektakulären Anzeige “im Moment weniger realistisch zu sein scheint”.

Staatsanwälte im Kosovo untersuchen mutmaßliche Spielmanipulation

Der kosovarische Meister KF Ballkani gewann in der Conference League überraschend gegen den kroatischen Spitzenclub Dinamo Zagreb. Nun laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der Spielmanipulation.

Der KF Ballkani soll Dinamo Zagreb und Bruno Petkovic (re.) nicht nur sportlich ein Bein gestellt haben.

Der KF Ballkani soll Dinamo Zagreb und Bruno Petkovic (re.) nicht nur sportlich ein Bein gestellt haben.

IMAGO/HANZA MEDIA

Die Staatsanwaltschaft im Kosovo ermittelt wegen des Verdachts auf die Manipulation eines Spiels des kosovarischen Fußball-Meisters KF Ballkani in der Europa Conference League. Dies bestätigte die Behörde am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten kosovarische Medien über die Einleitung der Ermittlungen berichtet. Die Staatsanwaltschaft machte keine Angaben darüber, gegen wen ermittelt wird. Die Europäische Fußball-Union UEFA war für eine Stellungnahme angefragt.

Überraschungssieg ohne sportliche Folgen

Der Verdacht bezieht sich auf die mögliche Manipulation des Conference-League-Spiels der Gruppe C am 5. Oktober des Vorjahres, in dem KF Ballkani den kroatischen Spitzenclub Dinamo Zagreb überraschend mit 2:0 bezwang. Dinamo wurde trotz der Niederlage Gruppenzweiter. Im Achtelfinale schied die kroatische Mannschaft gegen PAOK Saloniki aus. Die Kosovaren mussten derweil als Schlusslicht bereits in der Gruppenphase die Segel streichen.

KF Ballkani bezeichnete die Medienberichte über die Manipulationsvorwürfe als Versuch, den “außergewöhnlichen und historischen Sieg” gegen Zagreb kleinzureden. In einer Erklärung gegenüber dem Fernsehsender Klan Kosova forderte der Klub die Justiz dazu auf, die Angelegenheit umfassend aufzuklären und die wahren Verantwortlichen zu benennen.

Ex-Fürther Baba eröffnet: PAOK überrollt Dinamo

Mit einer beeindruckenden Leistung insbesondere in der ersten Halbzeit hat PAOK im Rückspiel gegen Dinamo Zagreb das 0:2 aus dem Hinspiel gedreht und zieht nach 2021/22 zum zweiten Mal ins Viertelfinale der Europa Conference League ein.

Torschütze für PAOK: Ex-Bundesliga-Profi Abdul Rahman Baba.

Torschütze für PAOK: Ex-Bundesliga-Profi Abdul Rahman Baba.

picture alliance / ZUMAPRESS.com

Das Team von Trainer Razvan Lucescu begann furios und hatte in der ersten Viertelstunde schon mehrere klare Chancen. Nach einer knappen halben Stunde verlängerte Innenverteidiger Kostas Koulierakis eine Ecke ideal zum früheren BL-Akteur Abdul Rahman Baba weiter, der aus fünf Metern per Kopf einnetzte.

Das alt-ehrwürdige “Toumba”-Stadion in Thessaloniki flippte ein paar Minuten später total aus, als erneut Verteidiger Koulierakis aus 25 Metern abzog und Dinamos Verteidiger Sucic den Ball unglücklich ins eigene Netz abfälschte.

Die Nordgriechen spielten weiter im Vollgas nach vorn und belohnten sich noch vor der Pause mit dem dritten Treffer. Giannis Konstantelias und Taison kombinierten sich über die linke Seite zum wiederholten Mal durch die Dinamo-Abwehr, und Stürmer Brandon Thomas netzte per Kopf zum vielumjubelten 3:0 ein.

Dinamo schnuppert kurz am Viertelfinale

Nach der Pause wollten zunächst die Nordgriechen das Ergebnis verwalten, doch es ging gleich bei der ersten Chance für Dinamo schief. Der Kosovare Arber Hoxha traf über halblinks schön zum 1:3 und egalisierte das Duell somit (48.). Nur eine Minute später hätte Spikic die Kroaten wieder auf Viertelfinalkurs bringen können, doch PAOK-Keeper Dominik Kotarski wehrte mit einer überragenden Fußabwehr ab. Der Druck der Kroaten hielt weiterhin an. Doch erneut eine Ecke brachte das erlösende 4:1 für die Griechen. Erneut Innenverteidiger Koulierakis drückte den Ball mit der Brust über die Linie.

Bis Spielende verwalteten die Hausherren das Ergebnis und konnten nach einem Foulelfmeter von Andrija Zivkovic noch ein fünftes Tor erzielen und zogen verdient ins Viertelfinale der Europa Conference League ein. In der Saison 2021/22 war für PAOK gegen Olympique Marseille Endstation (1:2 und 0:1). Überhaupt ist PAOK das einzige griechische Team, das im neuen Wettbewerb so weit kommt.

Diesmal darf PAOK von einem “Heimfinale” in Hellas träumen. Das diesjährige Finale findet am 29. Mai in Athen statt.