Nach Abifades Platzverweis: Mannheim rettet einen Punkt gegen Verl

Ein enger Kampf um die Punkte war am 35. Spieltag in Verl geboten. Mannheim ging auswärts früh in Führung, schwächte sich dann durch einen Platzverweis aber selbst. Verl drückte in der Folge, weil zwei Treffer aber nicht anerkannt wurden, stand am Ende ein 1:1-Remis.

Der frühe Torerfolg: Mannheim ging durch Martin Kobylanski in Führung.

Der frühe Torerfolg: Mannheim ging durch Martin Kobylanski in Führung.

IMAGO/Eibner

Bereits vor dem Anpfiff der Partie zwischen dem SC Verl und Waldhof Mannheim waren die Augen beider Lager auf den TV gerichtet. Das 1:0 des Halleschen FC in Saarbrücken am frühen Nachmittag hatte für die beiden Konkurrenten des Drittliga-Topspiels am Samstag große Auswirkungen. So brauchte Verl einen Sieg gegen die Mannheimer, um den Klassenerhalt praktisch perfekt zu machen, während der SV Waldhof wieder einen Abstand zwischen sich und die Abstiegszone bringen wollte.

Verls Trainer Alexander Ende stellte im Vergleich zum 0:1 in Halle auf vier Positionen um: Stöcker (Drei Spiele Sperre), Benger (10. Gelbe Karte) und Taz (wechselte im Winter von Mannheim nach Verl und durfte aufgrund einer Klausel im Vertrag nicht gegen Mannheim spielen) waren nicht dabei und wurden von Knost, Pernot und Otto ersetzt. Zudem stand Unbehaun wieder zwischen den Pfosten, weshalb Müller mit einem Bank-Platz Vorlieb nehmen musste. Waldhof-Coach Marco Antwerpen wechselte seinerseits zweimal nach der 0:2-Heimniederlage gegen Rot-Weiss Essen: Rückkehrer Seegert spielte für den gesperrten Klünter (5. Gelbe Karte), zudem rückte Bahn für Wagner (Bank) rein.

Kobylanski trifft früh – Verl enttäuscht in Durchgang eins

Von Beginn an zeigten sich die Gäste aggressiv im Pressing, was sich bereits in der 5. Spielminute lohnen sollte: Ein Pass von SCV-Keeper Unbehaun landete in den Füßen von Abifade, der schnell Boyd in Szene setzte. Beim Abschluss des Mannheimer Stürmers war Unbehaun noch zur Stelle, Kobylanskis zweiten Versuch musste der Schlussmann dann aber passieren lassen (5.).

Der Treffer schien dem SV Waldhof Mut zu geben, Verl wackelte defensiv derweil beachtlich. Knosts unzureichende Kopfballabwehr landete bei Kobylanski, der mit seinem Schuss allerdings am auf der Linie postierten Pernot scheiterte (20.). Offensiv zeigte sich Verl erstmals in Spielminute 22, als Ochojski bei einem Konter zum langen Marsch aufbrach, seinen Versuch im Anschluss aber einen guten Meter über die Latte setzte (22.).

3. Liga – 35. Spieltag

In der Verteidigung blieb Verl derweil anfällig: Nur sieben Minuten später tunnelte Arase Unbehaun aus spitzem Winkel, das 0:2 verhinderte Otto gerade noch vor der Linie (29.). Kurz vor der Pause zeigte sich Lokotsch nochmal für den SCV, sein Kopfball konnte Mannheims Schlussmann Hanin aber nicht vor Probleme stellen (41.).

Abifade fliegt – Verls Ausgleich zählt nicht

Der zweite Durchgang startete dann mit einem Knall: Keine Minute war nach dem Seitenwechsel gespielt, als Abifade Verls Kapitän Paetow mit einem hohen Bein im Gesicht traf und folgerichtig mit seiner zweiten Gelben Karte des Nachmittags vom Feld musste (46.). Mit der neu gewonnenen Überzahl konnte der Sportclub zunächst aber nur wenig anfangen. So dauerte es eine ganze Weile, bis die Hausherren gefährlich vor das Gästetor kamen. In der 69. Spielminute zappelte die Kugel dann aber plötzlich in den Maschen, doch Verls Jubel währte nur kurz. Lokotsch hatte nach Vorarbeit von Wolfram getroffen, beim Abspiel seines Sturmpartners stand er jedoch knapp im Abseits (69.).

Mikic markiert das 1:1 – Auch Kammerbauers Treffer wird aberkannt

Nach einer Ecke in Spielminute 77 durfte der Jubel der Verler dann aber doch andauern: Bei einer Flanke von Ochojski herrschte Chaos im Strafraum der Gäste, Verteidiger Mikic schaltete schnell und bugsierte die Kugel aus kurzer Distanz zum Ausgleich über die Linie (77.). Es war der Startschuss für eine aufopferungsvolle Schlussoffensive der Hausherren, die mit aller Macht auf den Siegtreffer drückten. Vermeintlich kam dieser auch in der 83. Minute, als Kammerbauer eine Lokotsch-Vorarbeit per Kopf ins Tor drückte – aber eben nur vermeintlich. Dem Treffer war ein Schubser des Jokers vorangegangen, weshalb auch dieser Treffer vom Unparteiischen Felix Prigan zum Ärger des SCV nicht gegeben wurde (83.). Und so blieb es beim am Ende etwas glücklichen Punktgewinn für den SV Waldhof, der auch in der Nachspielzeit tapfer verteidigte und das Remis so über die Zeit rettete. Verl konnte sich durch den einen Zähler dagegen noch nicht über den mathematischen Klassenerhalt freuen, aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz im Vergleich zum Halleschen FC ist dieser dennoch praktisch sicher.

Für die Verler geht es am kommenden Samstag mit einem schweren Spiel in Dresden weiter (14 Uhr), Waldhof Mannheim ist einen Tag später in Ingolstadt zu Gast (19.30 Uhr).

Klausel greift: Abifades Vertrag in Mannheim verlängert

Samuel Abifade kam zuletzt richtig in Tritt beim SV Waldhof Mannheim. Nun steht auch fest, dass der Offensivmann über den Sommer hinaus in der Kurpfalz bleibt.

Samuel Abifade bleibt beim SV Waldhof Mannheim.

Samuel Abifade bleibt beim SV Waldhof Mannheim.

IMAGO/Steinsiek.ch

Im Sommer 2023 kam Samuel Abifade von Drittliga-Absteiger Meppen nach Mannheim, verbunden mit großen Hoffnungen, hatte der 24-Jährige doch zuvor im Emsland und in der Regionalliga Nord beim VfB Lübeck seine Qualität unter Beweis gestellt. Allerdings benötigte der gebürtige Braunschweiger Anlaufzeit. Vier seiner insgesamt fünf Scorerpunkte in dieser Saison verbuchte er seit Anfang März.”Auch wenn es anfänglich nicht immer so lief, wie ich mir das vorgestellt habe, habe ich immer hart weitergearbeitet und versuche Woche für Woche der Mannschaft mit meinen Leistungen zu helfen”, wird Abifade in einer Mitteilung zitiert, in der seine Vertragsverlängerung bis Juni 2025 kommuniziert wird.

Diese kam durch eine Vertragsklausel zu Stande – sehr zur Freude von Anthony Loviso, dem Technischen Leiter des ehemaligen Bundesligisten. “In den vergangenen Wochen haben wir gesehen, dass Samuel dieser Mannschaft weiterhelfen kann. Er hat etwas gebraucht, um ganz hier anzukommen, gibt das Vertrauen von Marco Antwerpen in Form von guten Leistungen nun zurück”, sagt der gebürtige Mannheimer.

Abifade denkt nur an den Klassenerhalt

Abifade, der bei Eintracht Braunschweig ausgebildet worden ist und unter anderem über die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg den Weg in den Profifußball fand, richtet den Blick trotz Verlängerung erstmal nur auf die kurzfristigen Ziele: “Jetzt liegt der volle Fokus auf den verbleibenden vier Wochen, in denen wir den Klassenerhalt so schnell wie möglich fix machen möchten.”

Auf dem Weg dorthin stehen Mannheim noch drei Auswärtsaufgaben (Verl, Ingolstadt und Aue) sowie das Heimspiel gegen Sandhausen am vorletzten Spieltag bevor – am liebsten mit weiteren Abifade-Torbeteiligungen.

Die Sommer-Neuzugänge der Drittligisten im Überblick

Während sich die aktuelle Drittliga-Spielzeit dem Saisonfinale nähert, planen die Vereine bereits fleißig für die kommende Runde. Diese Neuzugänge für die Saison 2024/25 stehen bereits fest.

Neu beim BVB: Niklas Jessen.

Neu beim BVB: Niklas Jessen.

IMAGO/Lobeca

3. Liga boomt: Zuschauer-Rekord schon jetzt geknackt

Die Zuschauer strömen in der 3. Liga in die Stadien, das spannende Aufstiegsrennen und auch der Abstiegskampf locken die Fans. Das führte dazu, dass schon vier Spieltage vor Saisonende ein Rekord geknackt wurde.

Die Stadien sind voll in der 3. Liga, so wie hier in Dresden.

Die Stadien sind voll in der 3. Liga, so wie hier in Dresden.

IMAGO/Hentschel

Sieben Vereine haben im Schnitt der bisherigen Spielzeit eine fünfstellige Zuschauerzahl, Spitzenreiter SSV Ulm 1846 Fußball (im Schnitt bislang 9.594), könnte diese Marke mit noch zwei ausstehenden Heimspielen wohl auch noch knacken, nachdem zuletzt beim Gipfeltreffen mit dem SSV Jahn Regensburg (1:0) über 16.000 Fans ins Donaustadion strömten.

Saison 2023/24

Doch unabhängig davon hat die 3. Liga schon vier Spieltage vor Schluss einen Zuschauerrekord aufgestellt. So haben nach Angaben des DFB vom Dienstag bislang rund 3,31 Millionen Fans an den ersten 34 Spieltagen die Partien besucht. In der Spielzeit 2022/23 waren es insgesamt 3,12 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Schnitt 2023/24 liegt bei 9761 Anhänger pro Spiel, in der Vorsaison waren es 8199.

Krösus ist einmal mehr Dynamo Dresden, das eine 88 prozentige Auslastung seines Stadions vorweisen kann und im Schnitt in den bisherigen 17 Heimspielen 28.637 Zuschauer begrüßen konnte, obwohl der angestrebte Aufstieg durch die in der Rückrunde dürftigen Ergebnisse ernsthaft in Gefahr ist, was zuletzt Trainer Markus Anfang auch den Job kostete.

Bielefeld folgt mit gut 10.000 Fans im Schnitt weniger als die SGD auf Rang zwei, doch über 18.000 sind auch noch eine Marke, die für ein Team, das nach dem Zweitliga-Abstieg auch eine Klasse tiefer um die Liga-Zugehörigkeit kämpft, beachtenswert ist.

Zum Rekord beigetragen hat neben Essen (durchschnittlich 16.506) auch 1860 München, das eine Auslastung von 100 Prozent aufweisen kann. 15.000 Löwen-Fans kamen jeweils zu den 17 Partien auf Giesings Höhen.

Fällt auch die acht Jahre alte Spieltags-Bestmarke?

Während die Saison-Bestmarke in der 3. Liga fiel, wurde eine andere Marke am vergangenen Spieltag knapp verpasst. 121.258 Fans verfolgten die Spiele des 34. Spieltags vor Ort, in der Saison 2015/2016 strömten am letzten Spieltag aber 122.570 Besucherinnen und Besucher in die Stadien. Noch könnte auch diese Marke fallen, es bleiben ja noch vier Runden.

Seegert und Antwerpen: Keine Planungssicherheit, aber “gute Gespräche”

Nach dem kleinen Rückschlag gegen Rot-Weiss Essen hat der SV Waldhof Mannheim weiter keine Planungssicherheit. Unabhängig davon treibt der Drittligist die Personalien Marco Antwerpen und Marcel Seegert voran.

Auch kommende Saison beim SV Waldhof Mannheim? Kapitän Marcel Seegert und Trainer Marco Antwerpen.

Auch kommende Saison beim SV Waldhof Mannheim? Kapitän Marcel Seegert und Trainer Marco Antwerpen.

imago images (2)

Zuletzt lief es richtig rund für Mannheim, das sechsmal in Serie ungeschlagen blieb, dabei vier Siege einfuhr und zuletzt beim 1:1 in Duisburg einen Konkurrenten auf Distanz hielt. Der Waldhof hatte sich aus dem Keller herausgearbeitet, ist nach dem 0:2 gegen Essen aber wieder näher an einen Abstiegsplatz gerutscht. Nur noch drei Zähler beträgt vier Spieltage vor Saisonende der Vorsprung auf den Halleschen FC.

“Ich sehe das Positive: Wir haben gegen Essen eine richtig gute Leistung geboten”, ordnete Trainer Marco Antwerpen die Niederlage bei MagentaSport ein, monierte aber, dass sich sein Team “durch eine schlecht verteidigte Standardsituation ins Hintertreffen” gebracht hatte.

In “guten Gesprächen” mit Antwerpen

“Wir wissen, dass wir nun zwei Auswärtsspiele in Folge haben. Da müssen wir auch mal einen Dreier holen”, richtete der Coach den Blick auf die Partien in Verl und in Ingolstadt. Nach vorne geht aber auch der Blick insgesamt, Anthony Loviso, der neue Technische Leiter Sport beim SV Waldhof muss die kommende Spielzeit planen. Mit Marco Antwerpen?

“Wir befinden uns in guten Gesprächen”, erklärte Loviso. “Beide Seiten haben Bereitschaft signalisiert.” Aber es gibt zu bedenken: “Wie ich Marco jetzt kennengelernt habe, liegt sein Fokus extrem auf dem Klassenerhalt.”

Mit Antwerpen ist Mannheim in guten Gesprächen, mit Marcel Seegert auch. Der Vertrag des Kapitäns läuft aus. “Marcel ist Mannheim, ist Waldhof. Wir wissen definitiv, was wir an Marcel haben”, adelt Loviso den 29-Jährigen, der aus der Jugend der Waldhöfer entstammt und nach Stationen bei der TSG Hoffenheim und Mainz 05 II im Sommer 2014 nach Mannheim zurückkehrte. Abgesehen von einem eineinhalbjährigen Gastspiel beim SV Sandhausen spielt der Innenverteidiger seitdem für den Waldhof, für den er 271-mal auflief.

Suche nach einer zufriedenstellenden Lösung

“Wir befinden uns in Gesprächen mit Marcel und versuchen, für alle Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung zu finden”, unterstrich Loviso. Doch zunächst gilt es, den Ligaverbleib zu sichern. “Wir können uns nur auf uns selbst verlassen”, so Seegert, der gegen Essen aufgrund einer Gelbsperre fehlte. Abwehrspieler Laurent Jans ist sich sicher, dass es mit dem Klassenerhalt funktioniert: “Der SV Waldhof bleibt in der 3. Liga” – Seegert und Antwerpen dann wohl auch ziemlich sicher in Mannheim.

Das Restprogramm der Drittligisten

Hinter dem Top-Duo Regensburg/Ulm machen sich noch einige Klubs Hoffnung auf den Aufstieg. Im Keller kämpfen Traditionsvereine mit Bundesliga-Geschichte gegen den Absturz in die Viertklassigkeit. Das Restprogramm der 20 Drittligisten im Überblick.

Saarbrücken liegt in Lauerstellung zu Rang 3 in der 3. Liga.

Saarbrücken liegt in Lauerstellung zu Rang 3 in der 3. Liga.

picture alliance / Fußball-News Saarland

1. SSV Ulm 1846 Fußball – 62 Punkte (Tordifferenz +20)

Regensburg (H), Freiburg II (A), Köln (H), Dortmund II (A), Verl (H)

2. Jahn Regensburg – 61 Punkte (+13)

Ulm (A), Dresden (H), Freiburg II (A), Köln (A), Saarbrücken (H)

3. Dynamo Dresden – 55 Punkte (+14)

Regensburg (A), Verl (H), Unterhaching (A), Duisburg (H)

4. Preußen Münster – 55 Punkte (+12)

Freiburg II (H), Köln (A), Saarbrücken (H), Verl (A), Unterhaching (H)

5. Rot-Weiss Essen – 54 Punkte (+6)

Saarbrücken (A), Ingolstadt (H), Sandhausen (A), 1860 München (H), Lübeck (A)

6. 1. FC Saarbrücken – 53 Punkte (+19)

Essen (H), Halle (H), Münster (A), Freiburg II (H), Regensburg (A)

7. SV Sandhausen – 52 Punkte (+3)

Duisburg (A), Essen (H), Mannheim (A), Ingolstadt (H)

8. Erzgebirge Aue – 52 Punkte (+1)

Dortmund II (A), Bielefeld (H), Duisburg (A), Mannheim (H)

9. FC Ingolstadt – 49 Punkte (+13)

Essen (A), Mannheim (H), Lübeck (H), Sandhausen (A)

10. Borussia Dortmund II – 49 Punkte (+5)

Aue (H), 1860 München (A), Ulm (H), Halle (A)

11. SpVgg Unterhaching – 49 Punkte (+1)

1860 München (H), Halle (A), Dresden (H), Münster (A)

12. Viktoria Köln – 48 Punkte (-1)

Münster (H), Ulm (A), Regensburg (H), Freiburg II (A)

13. SC Verl – 46 Punkte (+2)

Mannheim (H), Dresden (A), Münster (H), Ulm (A)

14. 1860 München – 43 Punkte (+2)

Unterhaching (A), Dortmund II (H), Essen (A), Bielefeld (H)

15. Arminia Bielefeld – 41 Punkte (+/-0)

Lübeck (H), Aue (A), Halle (H), 1860 München (A)

16. Waldhof Mannheim – 38 Punkte (-9)

Verl (A), Ingolstadt (A), Sandhausen (H), Aue (A)

17. Hallescher FC – 35 Punkte (-18)

Saarbrücken (A), Unterhaching (H), Bielefeld (A), Dortmund II (H)

18. MSV Duisburg – 30 Punkte (-20)

Sandhausen (H), Lübeck (A), Aue (H), Dresden (A)

19. VfB Lübeck – 27 Punkte (-37)

Bielefeld (A), Duisburg (H), Ingolstadt (A), Essen (H)

20. SC Freiburg II – 24 Punkte (-26)

Münster (A), Ulm (H), Regensburg (H), Saarbrücken (A), Köln (H)

Anmerkung: Die zweiten Mannschaften sind nicht aufstiegsberechtigt.

17 Sekunden ins Glück: Joker Vonic macht den Deckel auf ein rasantes Traditionsduell

Waldhof Mannheim belohnt sich nicht für ein guten Heimauftritt und verliert ein rasantes Traditionsduell gegen ein beherzt verteidigendes sowie effektives Rot-Weiss Essen mit 0:2.

Leonard Vonic trifft 17 Sekunden nach seiner Einwechslung zum 2:0-Endstand.

Leonard Vonic trifft 17 Sekunden nach seiner Einwechslung zum 2:0-Endstand.

IMAGO/foto2press

Waldhof-Trainer Marco Antwerpen wechselte im Vergleich zum 1:1 in Duisburg auf vier Positionen: Kapitän Seegert fehlte gelbgesperrt und wurde durch Rieckmann ersetzt, außerdem starteten Bolay, Jans und Arase für Carls, Bahn sowie Hawkins.

Aber auch die Gäste tauschten vier Mal. Das 1:1 in Bielefeld in der Vorwoche bescherte RWE-Coach Christoph Dabrowski gleich zwei dieser Personalrochaden: Brumme fehlte gelbgesperrt und Top-Scorer Obuz droht nach einem Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel das Saison-Aus. Dass auch noch Kapitän Sapina mit Wadenproblemen ausfiel, schmälerte die Sorgen des 45-Jährigen nicht, der zudem Young auf die Bank beorderte.

3. liga, 34. spieltag

Von Anfang an entwickelte sich zwischen den beiden Mannschaften eine munteres und phasenweise rasantes Traditionsduell. Bereits nach sieben Minuten rettete Hanin seine Mannschaft vor dem Rückstand.

Boyd scheitert an Golz

Doch in der Folge übernahmen vor allem die Mannheimer die Initiative und glichen knapp zehn Minuten später auch die Anzahl der Großchancen aus, doch Boyd fand seinen Meister in Golz (18.), bevor immer wieder kleine Nickligkeiten den Spielfluss unterbrachen.

Mit seinem nächsten Abschluss leitete der Stürmer nach einer halben Stunde die beste Phase der ersten Halbzeit ein. Für die Gäste kam Doumbouya zu zwei Abschlüssen (31., 38.), während auf der Gegenseite erst Abifade die nächste gute Chance auf die Führung vergab (32.), bevor Wagner am Pfosten scheiterte (35.).

Essen schockt den Waldhof vor der Pause

So kam es wie es kommen musste, Waldhof klärte einen Standard – wenn auch unglücklich – vor die Füße von Müsel, der die Hausherren kurz vor der Pause schockte (42.). Nach Boyds Treffer tobte das Stadion vor der Pause zwar nochmal, doch der US-Amerikaner stand im Abseits (45.+2).

Die zweite Hälfte ging da weiter, wo die erste aufgehört hatte: Die Zuschauer im Carl-Benz-Stadion sahen ein gutes Drittliga-Spiel, indem Harenbrock (46.), sowie Abifade (49.) und Wiegel (54.) auf der Mannheimer Seite umgehend nach Wiederanpfiff zu ersten Torannäherungen kamen. Nach 57. Minuten sollte dann ein weiterer Teil des Duells zwischen Golz und Boyd geschrieben werden, als der Schlussmann erneut stark parierte.

Mannheim verzweifelt

In der Folge entwickelte der SV Waldhof Mannheim immer wieder Drangphasen, konnte diese jedoch gegen eine beherzt verteidigende Mannschaft aus dem Ruhrgebiet nicht in Tore ummünzen. So schien das Tor beinahe verhext, immer wieder konnte in letzter Sekunde erst gegen Boyd (78.), dann gegen den eingewechselten Hawkins (81.) geblockt werden, bevor einmal mehr ein Abschluss von Boyd in den Händen von Golz landete (88.).

Den vielumjubelten Schlusspunkt setzte dann der 17 Sekunden vorher eingewechselte Vonic, der zum 2:0-Endstand traf und so für den ersten Auswärtssieg von RWE seit Februar sorgte.

Leider brannten in der Folge noch einigen Heimfans die Sicherungen durch, die die vor der Kurve jubelnden Essener mit Gegenständen bewarfen und Voelcke trafen.

Mannheim spielt am kommenden Samstag in Verl (16.30 Uhr). RWE muss bereits am Mittwoch wieder auswärts im Nachholspiel in Saarbrücken ran (19 Uhr).

Fleckstein und Boyd jeweils ins eigene Tor: Kellerduell endet ohne Sieger

Der MSV Duisburg verpasst es, ein Lebenszeichen im Abstiegskampf zu setzen, und kommt gegen den formstarken SV Waldhof Mannheim nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus.

Bahn, Wagner und Abifade (v. li.) jubeln über den Waldhöfer Ausgleich.

Bahn, Wagner und Abifade (v. li.) jubeln über den Waldhöfer Ausgleich.

IMAGO/Nico Herbertz

Nach der 1:4-Derbypleite in Essen wechselte MSV-Coach Boris Schommers seine Startelf auf drei Positionen: Der gelbgesperrte Torwart Müller wurde vom 20-jährigen Braune vertreten, außerdem wichen Köther und Ginczek für Michelbrink sowie Pusch.

Auf der Gegenseite musste Mannheims Trainer Marco Antwerpen im Vergleich zum 6:1-Kantersieg gegen Unterhaching einzig auf Bolay verzichten, der mit muskulären Problemen ausfiel und durch Carls ersetzt wurde.

3. liga, 33. spieltag

Obwohl die Gäste mit einer Serie von fünf ungeschlagenenen Spielen (vier Siege, ein Remis) in Folge ins Wedaustadion reisten, waren es die Meidericher, die von Anfang an die Initiative im Kellerduell ergriffen.

Pledl mit der ersten Chance

Pledl präsentierte sich in der Anfangsphase immer wieder als Unruheherd, verpasste jedoch, seine Farben in Führung zu bringen (4.) beziehungsweise fand seinen Meister in Hanin (9.). Auf der Gegenseite testete Kobylanski Braune (8.).

Die Duisburger überraschten den Waldhof, indem im Vergleich zu den letzten Wochen die Elf von Boris Schommers erstmals im 4-3-3 auftrat und immer wieder durch schöne Kombinationen zu Durchbrüchen auf der rechten Seite kam. So war es auch Bitter, der die nächste Torannäherung hatte (17.).

Von Waldhofs Offensivkräften war lange Zeit wenig zu sehen, bis zur 32. Minute: Bei einem Freistoß aus der Tiefe köpfte Boyd den Ball in die Maschen – allerdings in die eigenen. Es sollte ein Weckruf für die Mannschaft aus der Rhein-Neckar-Metropolregion sein: Karbstein (40.) und Unglücksrabe Boyd (43.) verpassten vor der Pause den Ausgleich.

Waldhof belohnt sich

Auch nach Wiederanpfiff bot sich den Fans ein unterhaltsames Spiel, es fehlte jedoch an gefährlichen Torchancen. Erst nach einer Stunde nahm das Spiel wieder Fahrt auf, als Ersatztorhüter Braune aufpassen musste und den Ball vor Arase sicherte (64.), bevor kurze Zeit später Abifade den Ball aus vielversprechender Position über den Querbalken jagte (65.).

Der Waldhof zeigte sich allerdings in dieser Phase bemühter und wurde dafür belohnt: Über Umwege kam der Ball zu Wagner, der sofort abzog und so Fleckstein zum Eingreifen zwang, der den Ball über die Linie beförderte (69.).

Duisburg wirft nochmal alles nach vorne

Die Meidericher wurden in der Folge aufgrund der prekären Lage im Abstiegskampf immer offensiver, doch selten konnten sie sich Abschlüsse erspielen. So probierte es einzig Köther aus der Distanz, während Gouras’ Hereingabe geklärt wurde (76.) und Boyds Tor aufgrund einer Abseitsstellung nicht zählte (79.).

Mit einem gefährlichen Freistoß läutete Bahn nochmal die letzten Minuten ein (85.), doch blieb es, nachdem sowohl Köther (89.) als auch Pusch (90.+1) sowie Castaneda und Fleckstein (jeweils 90.+4) zu keinen gefährlichen Abschlüssen kamen, bei einem 1:1-Unentschieden, das sich für die Hausherren wie eine Niederlage anfühlte.

Duisburg spielt am kommenden Samstag in Ingolstadt (16.30 Uhr). Der Waldhof empfängt am Tag darauf Rot-Weiss Essen (13.30 Uhr).

Rückkehr zum SV Waldhof: Loviso übernimmt neu geschaffene Stelle

Der SV Waldhof Mannheim stellt sich weiter neu auf. Am Mittwoch teilte der Verein mit, dass Anthony Loviso neuer Technischer Leiter Sport des Drittligisten wird.

Zurück in Mannheim: Anthony Loviso.

Zurück in Mannheim: Anthony Loviso.

SV Waldhof Mannheim

Anfang März gab es in der Geschäftsführung des SV Waldhof zwei gravierende Veränderungen. So beerbte Jennifer Schäfer den langjährigen Geschäftsführer Markus Kompp, zudem beendeten Mannheim und Sport-Geschäftsführer Tim Schork vorzeitig die Zusammenarbeit. Nun wurde von der SV Waldhof Mannheim 07 Spielbetriebs GmbH mit Anthony Loviso ein neuer Technischer Leiter Sport vorgestellt, der am 16. April seine Arbeit aufnehmen soll.

Loviso ist kein Unbekannter beim SV Waldhof, war er doch von 2018 bis 2020 als Chefscout bei den Mannheimern tätig. Nun besetzt er die neu geschaffene Stelle “als Bindeglied zwischen der Geschäftsführung, dem Trainerteam, dem Staff und der Mannschaft”, wie der Verein erklärte.

Der 33-Jährige bringt reichlich Erfahrung mit, arbeitete er doch zuletzt beim CFC Genua als Koordinator Scouting für die Lizenzspielermannschaft und feierte mit den Italienern den Aufstieg in die Serie A. Zudem war er beim SV Sandhausen in der 2. Bundesliga tätig.

“Ich bin schon immer von der Arbeit von Anthony überzeugt gewesen. Ich freue mich daher sehr, dass er nun wieder zurück beim SVW ist und seinen breiten Erfahrungsschatz aus den Stationen in Genua und Sandhausen mit nach Mannheim bringt”, begründete Christian Beetz, Aufsichtsratsvorsitzender des SV Waldhof Mannheim 07, die Verpflichtung von Loviso.

“Große Ehre” für den gebürtigen Mannheimer

Für Loviso, der sich gemeinsam mit dem Trainer und der Vereinsspitze auch um den Bereich Kaderplanung kümmern soll, ist es “eine große Ehre, in meiner Heimatstadt solch eine verantwortungsvolle Position einnehmen zu können. Ich bedanke mich bei der Familie Beetz, Jennifer Schäfer und allen Beteiligten für das ausgesprochene Vertrauen. Ich freue mich direkt mit anpacken zu können, um das große Ziel, den Klassenerhalt, zu schaffen.”

Da geht es für den Waldhof am kommenden Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) zum Kellerduell nach Duisburg. Mit einem Sieg würde Mannheim dem Verbleib in der Liga ein ganzes Stück näherkommen.

Rückkehr zum SV Waldhof: Loviso übernimmt neu geschaffene Stelle

Der SV Waldhof Mannheim stellt sich weiter neu auf. Am Mittwoch teilte der Verein mit, dass Anthony Loviso neuer Technischer Leiter Sport des Drittligisten wird.

Zurück in Mannheim: Anthony Loviso.

Zurück in Mannheim: Anthony Loviso.

SV Waldhof Mannheim

Anfang März gab es in der Geschäftsführung des SV Waldhof zwei gravierende Veränderungen. So beerbte Jennifer Schäfer den langjährigen Geschäftsführer Markus Kompp, zudem beendeten Mannheim und Sport-Geschäftsführer Tim Schork vorzeitig die Zusammenarbeit. Nun wurde von der SV Waldhof Mannheim 07 Spielbetriebs GmbH mit Anthony Loviso ein neuer Technischer Leiter Sport vorgestellt, der am 16. April seine Arbeit aufnehmen soll.

Loviso ist kein Unbekannter beim SV Waldhof, war er doch von 2018 bis 2020 als Chefscout bei den Mannheimern tätig. Nun besetzt er die neu geschaffene Stelle “als Bindeglied zwischen der Geschäftsführung, dem Trainerteam, dem Staff und der Mannschaft”, wie der Verein erklärte.

Der 33-Jährige bringt reichlich Erfahrung mit, arbeitete er doch zuletzt beim CFC Genua als Koordinator Scouting für die Lizenzspielermannschaft und feierte mit den Italienern den Aufstieg in die Serie A. Zudem war er beim SV Sandhausen in der 2. Bundesliga tätig.

“Ich bin schon immer von der Arbeit von Anthony überzeugt gewesen. Ich freue mich daher sehr, dass er nun wieder zurück beim SVW ist und seinen breiten Erfahrungsschatz aus den Stationen in Genua und Sandhausen mit nach Mannheim bringt”, begründete Christian Beetz, Aufsichtsratsvorsitzender des SV Waldhof Mannheim 07, die Verpflichtung von Loviso.

“Große Ehre” für den gebürtigen Mannheimer

Für Loviso, der sich gemeinsam mit dem Trainer und der Vereinsspitze auch um den Bereich Kaderplanung kümmern soll, ist es “eine große Ehre, in meiner Heimatstadt solch eine verantwortungsvolle Position einnehmen zu können. Ich bedanke mich bei der Familie Beetz, Jennifer Schäfer und allen Beteiligten für das ausgesprochene Vertrauen. Ich freue mich direkt mit anpacken zu können, um das große Ziel, den Klassenerhalt, zu schaffen.”

Da geht es für den Waldhof am kommenden Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) zum Kellerduell nach Duisburg. Mit einem Sieg würde Mannheim dem Verbleib in der Liga ein ganzes Stück näherkommen.