Antwerpen ist “gar kein Feuerwehrmann” und erklärt den frühen Wechsel

3. Liga – Stimmen by MagentaSport 15.03.2024

Antwerpen ist “gar kein Feuerwehrmann” und erklärt den frühen Wechsel

1:53Mannheim verringert den Abstand auf Bielefeld und schöpft Hoffnung im Abstiegskampf. Waldhof hat mit Trainer Marco Antwerpen, der den frühen Wechsel von Rieckmann erklärt, mit dem Sieg über die Arminia erstmals drei Spiele am Stück nicht verloren.

Neuer Assistent für Antwerpen: Boris neu beim SV Waldhof

Der abstiegsbedrohte Drittligist SV Waldhof Mannheim verstärkt sein Trainerteam mit dem erfahrenen Michael Boris, der auch schon als Chefcoach in Ungarn aktiv war. Dafür muss Theodoros Dedes seinen Platz vorzeitig räumen.

Von nun an in der zweiten Reihe aktiv: Michael Boris wird neuer Co-Trainer in Mannheim.

Von nun an in der zweiten Reihe aktiv: Michael Boris wird neuer Co-Trainer in Mannheim.

IMAGO/Beautiful Sports

Im Abstiegskampf der 3. Liga baut der SV Waldhof Mannheim noch einmal sein Trainerteam um: Mit Michael Boris kommt ein erfahrener Coach, der in der Kurpfalz als weiterer Co-Trainer von Marco Antwerpen fungieren wird. Der 48-Jährige war zuletzt bis Oktober 2022 Cheftrainer des ungarischen Erstligisten Fehervar und unterlag mit seiner Mannschaft damals in den Play-offs zur Europa Conference League gegen den 1. FC Köln.

Beim Waldhof ist Boris dagegen in der zweiten Reihe eingeplant und soll Antwerpen zuarbeiten. Der Trainer begrüßt die Verpflichtung seines neuen Assistenten: “Wir freuen uns sehr, dass wir mit Michael einen absoluten Fachmann in unser Trainerteam holen konnten. Er wird uns im Bereich Spielanalyse und Vorbereitung bei den nun anstehenden Partien unterstützen. Dass sich Michael bereit erklärt hat, uns in der aktuellen Lage unterstützen zu wollen, zeigt seinen starken Charakter.”

Als Trainerteam werden wir von der ersten Sekunde an gut harmonieren und funktionieren.

Michael Boris

Der neue Co-Trainer und Antwerpen kennen sich dabei schon lange. Boris sieht deshalb gute Erfolgsaussichten für die Zusammenarbeit: “Ich bin sehr glücklich, hier im Saisonendspurt mit dem SV Waldhof Mannheim einen absoluten Traditionsverein unterstützen zu können. Mit Marco und Frank (Döpper, Co-Trainer, Anm. d. Red.) habe ich eine lange Verbundenheit. Ich weiß wie beide denken und bin der festen Überzeugung, dass ich nun meinen Teil dazu beitragen kann, positive Ergebnisse für den SV Waldhof Mannheim einzufahren. Als Trainerteam werden wir von der ersten Sekunde an gut harmonieren und funktionieren.”

Von einem anderen Assistenten verabschieden sich die Mannheimer im Zuge der Boris-Verpflichtung vorzeitig: Theodoros Dedes wurde von seinen Aufgaben entbunden. Der 34-Jährige wäre aber ohnehin nur noch bis zum Sommer geblieben, dann übernimmt er den Cheftrainerposten bei den Frauen der TSG Hoffenheim.

Mannheim und Sport-Geschäftsführer Schork beenden Zusammenarbeit vorzeitig

Der SV Waldhof Mannheim muss sich nach einem neuen Sport-Geschäftsführer umsehen. Der Drittligist und Tim Schork haben sich verständigt, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden.

Tim Schork war seit Anfang 2022 Sport-Geschäftsführer in Mannheim.

Tim Schork war seit Anfang 2022 Sport-Geschäftsführer in Mannheim.

picture alliance / Sportfoto Zink / Peter Kotzur

Erst am Dienstag hatte der Aufsichtsrat der SV Waldhof Mannheim Spielbetriebs GmbH in Jennifer Schäfer eine neue Geschäftsführerin präsentiert. Einen Tag später gab der abstiegsbedrohte Drittligist bekannt, dass es auch auf der Position des Sport-Geschäftsführers eine Veränderung gibt.

Zuvor hatte Tim Schork dem Aufsichtsrat mitgeteilt, seinen zum 30. Juni dieses Jahres auslaufenden Vertrag nämlich nicht zu verlängern. Wie es in der Vereinsmitteilung heißt, folgten “vertrauensvolle Gespräche”, an deren Ende sich beide Parteien darauf verständigten, “die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden”.

“Der SV Waldhof ist ein außergewöhnlicher Klub mit großer Tradition und einer enormen Wucht. Ich bin dankbar dafür, dass mir Verantwortung übertragen und großes Vertrauen entgegengebracht wurde. Dafür möchte ich dem Verein und der Familie Beetz herzlich danken”, sagte der 33-Jährige.

Schork fast fünf Jahre in Mannheim

Schork war es wichtig, “den Aufsichtstrat frühzeitig über meine Pläne zu informieren und ihm damit die Gelegenheit zu geben, entsprechend agieren zu können”. Zudem sei es “nach viereinhalb Jahren nun aber an der Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen”.

Schork begann beim SVW Mitte 2019 als Scout, ehe er im Januar 2022 als Geschäftsführer Sport berufen wurde. Aktuell kämpft der Waldhof darum, den Gang in die Viertklassigkeit zu verhindern.

“Wir bedanken uns bei Tim Schork für seine geleistete Arbeit, die in einem hohen Maße von Kompetenz, Professionalität und hohem persönlichen Einsatz für den SVW geprägt war. Unsere Zusammenarbeit war immer loyal und von Vertrauen geprägt”, wurde Aufsichtsratsvorsitzender Christian Beetz in der Mitteilung zitiert.

Aus den eigenen Reihen: Jennifer Schäfer ist neue Waldhof-Geschäftsführerin

Der SV Waldhof Mannheim hat mit Jennifer Schäfer eine neue Geschäftsführerin, wie der Verein am Dienstag mitteilte. Die 33-Jährige kommt aus den eigenen Reihen des Drittligisten.

Schon lange beim SV Waldhof, nun neue Geschäftsführerin: Jennifer Schäfer.

Schon lange beim SV Waldhof, nun neue Geschäftsführerin: Jennifer Schäfer.

SV Waldhof Mannheim 07

Anfang Februar hat sich Mannheim vom langjährigen Geschäftsführer Markus Kompp getrennt, der Vertrag des 41-Jährigen wurde vorzeitig aufgelöst. Die vakante Stelle wurde nun wieder besetzt – aus den eigenen Reihen. Jennifer Schäfer ist ab sofort die neue Geschäftsführerin des SV Waldhof.

“Bei der Suche zur Besetzung der Position haben wir natürlich auch mit externen Kandidaten gesprochen”, ließ Christian Beetz wissen. “In diesen Gesprächen hat sich jedoch schnell gezeigt, dass wir die bestmögliche Kandidatin für diese Position bereits in den eigenen Reihen haben. Deswegen hat sich der Aufsichtsrat auch einstimmig und mit voller Überzeugung dazu entschieden, Jennifer Schäfer zur Geschäftsführerin zu ernennen”, so der Vorsitzende des Aufsichtsrats der SV Waldhof Mannheim Spielbetriebs GmbH.

Schäfer war zuvor seit 2018 beim Drittligisten als Leiterin der Geschäftsstelle tätig, sie wird sich nun vor allem auf kaufmännische Themen konzentrieren. “Viele Themenfelder der neuen Position betreue ich schon jetzt in meiner aktuellen Tätigkeit. Ich freue mich nun, diese und weitere Themen weiter vorantreiben zu können und möchte mich für das mir entgegengebrachte Vertrauen bedanken”, erklärte Schäfer.

Lizenzierungsverfahren lagen schon in Schäfers Händen

Die wird auch von Präsident Bernd Beetz in den höchsten Tönen gelobt: “Sie schultert die Hauptlasten des Vereins und hat über Jahre hinweg hervorragende Arbeit geleistet.” Und Christian Beetz ist überzeugt, dass Schäfer dem Klub “wertvolle, neue Impulse geben” wird, zumal sie “schon vielfach unter Beweis gestellt hat, dass sie diese Position ausfüllen kann. So hat sie beispielsweise auch die Lizenzierungsverfahren für die kommende Spielzeit in beiden infrage kommenden Ligen eigenverantwortlich und effizient bearbeitet.”

Antwerpen: “Da glauben alle, dass man den Zauberstab hat”

Beim ersten Sieg seit der Amtsübernahme bei Waldhof Mannheim darf sich Trainer Marco Antwerpen sowohl über seine Joker als auch über die ersten sichtbaren Erfolge einer Entwicklung freuen.

Im fünften Anlauf gewann Marco Antwerpen als Trainer von Waldhof Mannheim erstmals ein Spiel in der 3. Liga.

Im fünften Anlauf gewann Marco Antwerpen als Trainer von Waldhof Mannheim erstmals ein Spiel in der 3. Liga.

IMAGO/foto2press

Die Erleichterung war im Carl-Benz-Stadion den Beteiligten nach Schlusspfiff förmlich anzumerken. Im fünften Anlauf unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen gewann der SV Waldhof Mannheim im Spiel gegen den Tabellenführer Jahn Regensburg (3:1) erstmals. Damit beendeten die Mannheimer ihre Sieglos-Serie von vier Spielen am Stück und setzten ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf.

Nach dem Spiel legte der Coach einen besonderen Fokus auf das Auftreten seiner Mannschaft nach Wiederanpfiff: “Wir haben in der zweiten Halbzeit sehr guten Fußball gespielt”, betonte Antwerpen am Mikrofon von MagentaSport. Dennoch blieb dem 52-Jährigen nicht unbemerkt, dass sein Team im Laufe des ersten Spielabschnitts zwar besser ins Spiel kam, trotzdem bekannte Probleme offenbarte: “Wenn man die erste Halbzeit so sieht, da sind wir etwas schüchtern in die Partie gegangen. Das verfolgt uns schon die letzten Wochen”, ärgerte sich der Fußballlehrer. 

Also musste eine emotionale Rede des Trainers für die Wende im den zweiten Durchgang sorgen? “Nein”, widersprach Antwerpen umgehend, “wir haben die Jungs nochmal richtig eingestellt und haben die Wechsel gemacht. Das Spiel wurde offener und die Jungs glaubten an sich, das hat mir gut gefallen.”

Goldenes Händchen und spielerische Entwicklung

Gefallen durften dem 52-Jährigen zum Einen seine Joker: Alle vier frühen Wechsel – Malte Karbstein, Samuel Abifade und Kevin Goden kamen zur Pause und Martin Kobylanski in der 53. Minute ins Spiel – hatten mit einer Vorlage oder einem Tor einen Beitrag zur Wende geleistet sowie den Pausenrückstand mit einem Doppelschlag innerhalb von neun Minuten gedreht.

Zum Anderen konnte sich Antwerpen freuen, dass seine Spieler die neue Spielidee immer besser übernehmen: “Da glauben alle, dass man den Zauberstab hat, man geht in die Kabine herein und dann sagen die Spieler: ‘Jetzt spielen wir auf jeden Fall besser Fußball'”, führte der Trainer aus, doch “da gehört harte Arbeit dazu, dass man eine andere Art des Fußballspielens auf den Platz bringt”.

So durfte sich der Trainer nach dem Spiel gegen Regensburg über die ersten Früchte dieser Entwicklung freuen: “In Freiburg (0:1, Anm. d. Red.) hat es angefangen, da hatten wir unglücklicherweise das falsche Ergebnis. Wir haben aber weitergemacht und das war gegen den Tabellenführer ein großer Schritt nach vorne”.

Karbstein: “Es geht nur zusammen”

An diese Verbesserungen soll auch in den kommenden Wochen angeknüpft werden, wie der Torschütze Karbstein zum zwischenzeitlichen 2:1 bekräftigte: “Es geht nur zusammen. Wir brauchen uns nicht gegenseitig runtermachen oder die Köpfe hängen lassen.” Schließlich warten noch einige wichtige Partien auf die Mannheimer: “Es geht bis zum 38. Spieltag und wir haben wieder einen Schritt gemacht. Wir müssen einfach unsere Punkte holen und dann werden wir am Ende über den Strich stehen”, prophezeite der 26-Jährige. 

Antwerpen: “Da glauben alle, dass man den Zauberstab hat”

Beim ersten Sieg seit der Amtsübernahme bei Waldhof Mannheim darf sich Trainer Marco Antwerpen sowohl über seine Joker als auch über die ersten sichtbaren Erfolge einer Entwicklung freuen.

Im fünften Anlauf gewann Marco Antwerpen als Trainer von Waldhof Mannheim erstmals ein Spiel in der 3. Liga.

Im fünften Anlauf gewann Marco Antwerpen als Trainer von Waldhof Mannheim erstmals ein Spiel in der 3. Liga.

IMAGO/foto2press

Die Erleichterung war im Carl-Benz-Stadion den Beteiligten nach Schlusspfiff förmlich anzumerken. Im fünften Anlauf unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen gewann der SV Waldhof Mannheim im Spiel gegen den Tabellenführer Jahn Regensburg (3:1) erstmals. Damit beendeten die Mannheimer ihre Sieglos-Serie von vier Spielen am Stück und setzten ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf.

Nach dem Spiel legte der Coach einen besonderen Fokus auf das Auftreten seiner Mannschaft nach Wiederanpfiff: “Wir haben in der zweiten Halbzeit sehr guten Fußball gespielt”, betonte Antwerpen am Mikrofon von MagentaSport. Dennoch blieb dem 52-Jährigen nicht unbemerkt, dass sein Team im Laufe des ersten Spielabschnitts zwar besser ins Spiel kam, trotzdem bekannte Probleme offenbarte: “Wenn man die erste Halbzeit so sieht, da sind wir etwas schüchtern in die Partie gegangen. Das verfolgt uns schon die letzten Wochen”, ärgerte sich der Fußballlehrer. 

Also musste eine emotionale Rede des Trainers für die Wende im den zweiten Durchgang sorgen? “Nein”, widersprach Antwerpen umgehend, “wir haben die Jungs nochmal richtig eingestellt und haben die Wechsel gemacht. Das Spiel wurde offener und die Jungs glaubten an sich, das hat mir gut gefallen.”

Goldenes Händchen und spielerische Entwicklung

Gefallen durften dem 52-Jährigen zum Einen seine Joker: Alle vier frühen Wechsel – Malte Karbstein, Samuel Abifade und Kevin Goden kamen zur Pause und Martin Kobylanski in der 53. Minute ins Spiel – hatten mit einer Vorlage oder einem Tor einen Beitrag zur Wende geleistet sowie den Pausenrückstand mit einem Doppelschlag innerhalb von neun Minuten gedreht.

Zum Anderen konnte sich Antwerpen freuen, dass seine Spieler die neue Spielidee immer besser übernehmen: “Da glauben alle, dass man den Zauberstab hat, man geht in die Kabine herein und dann sagen die Spieler: ‘Jetzt spielen wir auf jeden Fall besser Fußball'”, führte der Trainer aus, doch “da gehört harte Arbeit dazu, dass man eine andere Art des Fußballspielens auf den Platz bringt”.

So durfte sich der Trainer nach dem Spiel gegen Regensburg über die ersten Früchte dieser Entwicklung freuen: “In Freiburg (0:1, Anm. d. Red.) hat es angefangen, da hatten wir unglücklicherweise das falsche Ergebnis. Wir haben aber weitergemacht und das war gegen den Tabellenführer ein großer Schritt nach vorne”.

Karbstein: “Es geht nur zusammen”

An diese Verbesserungen soll auch in den kommenden Wochen angeknüpft werden, wie der Torschütze Karbstein zum zwischenzeitlichen 2:1 bekräftigte: “Es geht nur zusammen. Wir brauchen uns nicht gegenseitig runtermachen oder die Köpfe hängen lassen.” Schließlich warten noch einige wichtige Partien auf die Mannheimer: “Es geht bis zum 38. Spieltag und wir haben wieder einen Schritt gemacht. Wir müssen einfach unsere Punkte holen und dann werden wir am Ende über den Strich stehen”, prophezeite der 26-Jährige. 

Nach nächstem Dämpfer: In Mannheim herrscht “eine ganz andere Stimmung”

Beim 0:1 in Freiburg musste der SV Waldhof Mannheim einen weiteren Rückschlag im Abstiegskampf der 3. Liga hinnehmen. Die Stimmung im Team habe sich dabei jedoch verbessert, berichtet Marco Antwerpen, der gegen Regensburg seinen ersten Sieg anvisiert.

Marco Antwerpen wartet noch auf seinen ersten Sieg als Trainer des SV Waldhof Mannheim.

Marco Antwerpen wartet noch auf seinen ersten Sieg als Trainer des SV Waldhof Mannheim.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Eigentlich war Marco Antwerpen zufrieden mit dem, was seine Mannschaft bei Schlusslicht Freiburg II auf den Rasen brachte. Nach einer erfolgreichen Freistoßvariante des Sport-Clubs früh im Spiel und anschließend vielen vergebenen reiste der SV Waldhof allerdings mit einer 0:1-Niederlage in die Heimat.

Die dritte Niederlage in Serie sorgte dafür, dass der Abstand zum rettenden Ufer auf vier Zähler anwuchs – und dafür, dass die mitgereisten Fans ihrem Unmut freien Lauf ließen. “Wir sind Mannheimer und ihr nicht” hallte es nach dem Spiel aus dem Gästeblock. “Das ist der ganze Frust einer kompletten Saison”, ordnete der Trainer ein, der nicht glaubte, dass sich die Rufe auf den Auftritt in Freiburg bezogen. “In dem ganzen Spiel habe ich unsere Fans die ganze Zeit gehört, wie sie uns angefeuert haben. Dass der Frust dann nach dem Spiel rauskommt, ich glaube, das ist für uns alle normal.”

“Zusammenhalt wird intensiver”

Innerhalb der Mannschaft sei die Stimmung dagegen gut, von Resignation keine Spur. “Eher im Gegenteil”, betonte Antwerpen. “Da ist jetzt noch einmal eine ganz andere Stimmung entstanden.” Die Mannschaft habe verstanden, “dass wir nur so Spiele gewinnen können, wie wir in Freiburg gespielt haben. Das Ergebnis muss natürlich dann passen, aber wir wachsen noch enger zusammen und der Zusammenhalt wird noch intensiver.”

Ausgerechnet gegen den Spitzenreiter aus Regensburg soll nun der erste Dreier unter Antwerpen eingefahren werden. “Wenn man sich die Tabelle anschaut, ist es die beste Mannschaft. Aber sie haben vielleicht aktuell auch einige Probleme, dass sie nicht so agieren, wie man als Tabellenführer spielt”, verwies der Coach unter anderem auf das 3:6 in Sandhausen. Doch auch wenn der Jahn zuletzt dreimal sieglos blieb, sind die Rollen auf dem Papier klar verteilt.

Das muss für den SVW jedoch kein Nachteil sein: “Wenn man in der Situation ist, dass keiner mehr mit einem rechnet, setzt das vielleicht auch Kräfte frei. Das kann uns sicher in die Karten spielen”, blickte Antwerpen voraus. “Wir wollen natürlich das gute Spiel in Freiburg mitnehmen, aber mit einem anderen Ergebnis.” Dabei kann der Coach fast aus den Vollen schöpfen. Lediglich der verletzte Torwart Jan-Christoph Bartels muss weiterhin passen.

Seegert emotional: “Mit der Art und Weise soll uns keiner abschreiben”

Nach dem erneuten Tiefschlag reagieren die Fans von Waldhof Mannheim emotional – auch der Kapitän ringt um Worte. Cheftrainer Marco Antwerpen macht seiner Mannschaft nur in einem Punkt Vorwürfe.

Marcel Seegert und der SV Waldhof Mannheim stecken tief im Abstiegskampf.

Marcel Seegert und der SV Waldhof Mannheim stecken tief im Abstiegskampf.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Die Emotionen waren Marcel Seegert nach der bitteren 0:1-Niederlage bei Schlusslicht Freiburg II anzumerken, immer wieder rang der Abwehrspieler um die richtigen Worte. Seine Mannschaft hatte sich gegen den erneuten Tiefschlag gestemmt, zahlreiche Chancen herausgespielt – doch der hochverdiente Ausgleich wollte einfach nicht fallen. “Um ehrlich zu sein, bin ich kaputt”, sagte der Waldhof-Kapitän gegenüber MagentaSport. “Ich denke, wir haben heute die absolute Brutalität des Profisports zu spüren bekommen. Wir rennen 90 Minuten an. Wir kriegen aus dem Nichts ein Tor – jetzt stehen wir mit 0:1 da und müssen uns natürlich den Unmut der Fans gefallen lassen.”

Spielbericht

Diese Fans hatten vor dem Spiel noch einmal betont, was für den gesamten Verein im Abstiegskampf auf dem Spiel steht. So gab es nach dem Schlusspfiff neben einigen Unmutsbekundungen vor allem viel Redebedarf mit der Mannschaft. “Das ist Emotion pur. Wenn da das eine oder andere böse Wort fällt, gehört das dazu”, äußerte Seegert Verständnis – schließlich bekomme der SV Waldhof derzeit “die ganze Scheiße auf den Deckel”.

Wie Seegert sah auch Marco Antwerpen, der auch nach dem vierten Spiel noch auf seinen ersten Sieg als Waldhof-Trainer wartet, das Positive. “Das darfst du nicht verlieren”, sagte der ehemalige FCK-Coach sichtlich angefressen, betonte dann aber: “Das Spiel war gut. Das kann man auf den Platz bringen.” Viel mehr als das, was seine Mannschaft geboten habe, könne man im Fußball nicht machen – mit einer Ausnahme: “Es gehört auch dazu, das Tor zu machen.” Und genau das war am Ende der Knackpunkt in einer ansonsten dominanten Partie der Quadratestädter.

“Erstmal müssen wir das Spiel verarbeiten. Wir versuchen händeringend, den Klassenerhalt zu schaffen”, versicherte Antwerpen mit Blick auf das anstehende Heimspiel gegen Tabellenführer Regensburg am kommenden Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker). Die Ausgangslage für den Waldhof hat sich allerdings, wenngleich noch genügend Spieltage ausstehen, verschlechtert. Am Sonntagmittag gewann Halle sein Heimspiel gegen Lübeck und zog damit auf vier Punkte weg. “Mit der Art und Weise”, gab sich Seegert trotzdem kämpferisch und entschlossen, “soll uns mal keiner abschreiben.”

Waldhof: Antwerpen enttäuscht von schwacher Leistung im Derby

Nach der leidenschaftslosen Vorstellung gegen Saarbrücken wartet der Waldhof weiter auf den ersten Dreier unter dem neuen Coach. Der richtet einen eindringlichen Appell an seine Mannschaft.

Zeigte sich enttäuscht vom Auftritt seiner Mannschaft im Derby: Marco Antwerpen.

Zeigte sich enttäuscht vom Auftritt seiner Mannschaft im Derby: Marco Antwerpen.

IMAGO/foto2press

Drei Spiele unter dem neuen Trainer, immer noch nur einen Zähler geholt. Der Trainerwechsel in Mannheim hat bisher keine Früchte getragen. Bei der Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken agierte die Mannschaft von Neu-Trainer Marco Antwerpen besonders im ersten Durchgang leidenschaftslos. Das sah auch der Trainer nach dem Spiel so: “Im eigenen Stadion im Derby vor den eigenen Zuschauern darfst du dich nicht so präsentieren. Es gibt ja Gründe, warum man in dieser Tabellensituation steckt.”

So verharrt der Waldhof auf einem direkten Abstiegsplatz. Da von den direkten Konkurrenten nur der MSV Duisburg gewann, bleibt der Ein-Punkt-Rückstand auf das rettende Ufer bestehen. Antwerpen sprach zu Wochenbeginn im Mannheimer Morgen dennoch von der “schwierigsten Situation” seiner bisherigen Trainerkarriere. Dabei hat der 52-Jährige in seiner Laufbahn als Coach schon einige komplexe Aufgaben meistern müssen. Den Mannheimer Rivalen Kaiserslautern rettete er 2021 vor dem Absturz in die Viertklassigkeit. Der FCK hatte zwischenzeitlich sogar bereits bis zu sieben Zähler Differenz auf einen Nichtabstiegsplatz gehabt.

“Wir müssen uns den Vorwurf gefallen lassen, dass wir in der ersten Halbzeit viel zu wenig gemacht haben.“

Antwerpen über den Auftritt gegen Saarbrücken

Beim Waldhof bleiben Antwerpen noch 12 Spiele, um genügend Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Dafür muss seine Truppe aber ein ganz anderes Gesicht zeigen als beim teilweise blutleeren Auftritt gegen den FCS: “Wir müssen uns den Vorwurf gefallen lassen, dass wir in der ersten Halbzeit viel zu wenig gemacht haben.“ Ein Satz, der tief blicken lässt. Vor dem 0:1 hatte Saarbrückens Kerber zu viel Platz und köpfte ein, das 0:2 fing sich der SVW nach einer Ecke.

Bereits vor dem Duell hatte der neue Trainer mehr Konzentration und “eine andere Art und Weise, wie wir Fußball spielen” gefordert. Die Reaktion blieb aus. Und somit auch die “händeringend” benötigten drei Zähler, von denen Antwerpen im Vorfeld ebenfalls gesprochen hatte. Die wollen die Mannheimer nun unbedingt am kommenden Spieltag gegen das abgeschlagene Schlusslicht Freiburg II holen. Obwohl der Sport-Club erst 13 Zähler gesammelt hat, wird auch diese Aufgabe nicht leicht: Durch den emotionalen Last-Minute-Sieg am vergangenen Freitag beim FC Ingolstadt nach 15 sieglosen Partien am Stück haben auch die Breisgauer wieder neuen Mut geschöpft.