Gegen die Übermannschaft der laufenden Saison, Bayer Leverkusen, hofft die TSG Hoffenheim, den Trend nach zwei Niederlagen in Serie zu stoppen, um nicht wieder in einen negativen Lauf zu kommen. Nicht ausgeschlossen, dass Tim Drexler erneut eine Bewährungschance erhält.
Hoffenheims Youngster Tim Drexler könnte auch in Leverkusen in der Startelf stehen.
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Denn auch an diesem Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) muss bekanntlich der eigentlich gesetzte John Anthony Brooks nach seiner Roten Karte beim 1:3 bei Eintracht Frankfurt zusehen. Drexler erhielt nach seinem Startelfdebüt beim 0:3 gegen den VfB Stuttgart sowohl von Schlussmann Oliver Baumann als auch von Pellegrino Matarazzo großes Lob. Gut möglich, dass der Trainer im Rheinland erneut auf den 19-Jährigen setzt, der in einer indisponierten TSG-Truppe gegen den VfB noch einer der Besten war und beim 2:0 der deutschen U 19 gegen die Türkei am Dienstag 90 Minuten ran durfte.
Positionskonkurrent Kevin Akpoguma jedenfalls hatte sich nicht aufgedrängt, Stanley Nsoki agierte nach seiner Einwechslung gegen Stuttgart immerhin stabil – was man über den Franzosen mit Blick auf die Partien zuvor jedoch nicht behaupten kann. Rechts dürfte Ozan Kabak nach seiner abgesessenen Gelb-Rot-Sperre gesetzt sein, im Zentrum der Dreierkette spricht vieles für Florian Grillitsch.
Schwerstarbeit für die Defensive
Egal, für wen sich Matarazzo entscheidet: Gerade auf die Defensive rollt Schwerstarbeit zu in Leverkusen. Im Hinspiel hatte es der 46-Jährige mit einem massierten, aber dennoch dynamischen Zentrum versucht, in dem mit Grischa Prömel, Finn-Ole Becker und Anton Stach keine reinen Defensivdenker die Räume schließen sollten. Zudem hatte der Coach mit Marius Bülter und Maximilian Beier zwei konterstarke Kräfte auf dem Platz neben Wout Weghorst, der vorne Bälle für Nachrücker behaupten sollte. Eine Ausrichtung, die zumindest ergebnistechnisch beinahe aufging. Die Kraichgauer glichen ein 0:2 zwischenzeitlich aus, mussten sich am Ende aber dennoch mit 2:3 geschlagen geben. Matarazzo könnte eine ähnliche Herangehensweise wählen, um das spielstarke Mittelfeld des Spitzenreiters um Granit Xhaka, Florian Wirtz und Alejandro Grimaldo permanent in Zweikämpfe zu verwickeln.
Die Frage aber wird auch sein: Wer sorgt dann für Entlastung, die die TSG-Defensive brauchen wird? Gerade da sind die Flügel gefragt, also über rechts wohl Pavel Kaderabek. Und links? Setzt Matarazzo wie in der Hinrunde auf Bülter? Der Ex-Schalker wäre mit seinem Tempo eine Option. Dass er defensiv ein Wagnis ist, zeigte sich allerdings beim 2:1 kürzlich gegen Werder Bremen. David Jurasek, der gegen den VfB wie Drexler seine Startelfpremiere feierte, hatte allerdings im Rückwärtsgang ebenso erhebliche Schwierigkeiten gegen die Schwaben. Immerhin deutete der Tscheche offensiv zumindest sein Potenzial an.