DAZN zieht gegen DFL vor Gericht – und droht mit Rückzug

Der Streit um die TV-Rechte der Bundesliga geht in die nächste Runde. Der Streamingdienst DAZN zieht vor Gericht – und erwägt sogar einen kompletten Rückzug.

Der Rechtsstreit zwischen DAZN und DFL geht in die nächste Runde.

Der Rechtsstreit zwischen DAZN und DFL geht in die nächste Runde.

picture alliance/dpa

“Angesichts der mangelnden Reaktion der DFL auf unsere Beschwerde über die unrechtmäßige Vergabe von Rechtepaket B wird DAZN den Rechtsweg beschreiten, um die Vergabe des Pakets zu erreichen”, sagte ein Unternehmenssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Dem Bericht zufolge beabsichtigt DAZN sogar, sich komplett aus der Ausschreibung um die Übertragungsrechte der Bundesliga zurückzuziehen, wenn der Streamingdienst das beabsichtigte Paket B nicht bekommen sollte.

Das Paket B umfasst mit 196 Live-Spielen die Bundesliga-Spiele am Freitagabend und Samstagnachmittag sowie die Relegationsspiele. DAZN hatte dafür ein Angebot hinterlegt, das Verkaufsverfahren war in der vergangenen Woche allerdings unterbrochen worden, weil eine Bankgarantie des Streamingdienstes fehlte. Schließlich erhielt Sky den Zuschlag für das Paket, obwohl der Pay-TV-Sender deutlich weniger als DAZN geboten haben soll.

Der Streamingdienst hatte daraufhin über eine Anwaltskanzlei einen Beschwerdebrief an das DFL-Präsidium sowie an das Bundeskartellamt, das die Ausschreibung zuvor geprüft hatte, verschickt. Die DFL wies die Vorwürfe in einem Rundschreiben an die 36 Klubs von sich und stoppte die Auktion aller Rechtepakete vorerst.

DAZN hatte beklagt, dass die geforderte Bankbürgschaft nicht innerhalb von 24 Stunden zu erlangen sei und sie in dieser Woche nachgereicht. Nach Ansicht der DFL war das zu spät: “Ein Nachreichen von Unterlagen nach dem gemäß den Auktionsregeln erteilten Zuschlag über ein Rechtepaket hat keine Wirkung.”

Der Rechtsweg kann sich über Jahre hinziehen.

DAZN-Unternehmenssprecher

Nun will DAZN alle juristischen Mittel ausschöpfen. “Der Rechtsweg kann sich über Jahre hinziehen, beginnend mit einer Klage vor einem Schiedsgericht und möglicherweise über mehrere Instanzen vor deutschen Zivilgerichten, gegebenenfalls unter Einbeziehung des Europäischen Gerichtshofs”, so der Sprecher.

Als Reaktion auf den nun von DAZN angekündigten Weg veröffentlichte die DFL am Freitag ein Statement, in dem die Liga die Vorwürfe erneut zurückwies und unter anderem ausführte: “Die von DAZN wiederholt vertretene Argumentation, man sei nicht korrekt über die Vergabebedingungen informiert gewesen, weist die DFL erneut entschieden zurück. Selbstverständlich waren die Bedingungen allen Interessenten in der Auktion bekannt.”

DFL sieht sich für Rechtsstreit “gut aufgestellt”

Man habe den Standpunkt “in mehreren Schreiben an DAZN verdeutlicht und mehrfach Gesprächsangebote unterbreitet”. Für die Rücknahme der Entscheidung zu Gunsten von Sky gebe es “keine Grundlage und keine Berechtigung.”

Podcast

“Fortuna für Alle”: Zur Nachahmung empfohlen?

Außerdem: BVB-Reporter Patrick Kleinmann rechnet vor, warum Rang fünf höchstwahrscheinlich zur Champions-League-Qualifikation reicht, Kevin de Bruyne sorgt für eine Premiere und beim NFL-Draft gibt’s eine dicke Überraschung.

15:53 Minuten

alle Folgen

Wenn es zu einem Rechtsstreit kommen sollte, sei man “gut aufgestellt”, heißt es weiter. Selbst im Falle eines Sieges hätte die DFL aber ein Problem, weil sich DAZN dann dem Vernehmen nach komplett aus der Bundesliga-Ausschreibung zurückziehen würde. Damit würde der DFL bei der Auktion der weiteren Pakete ein finanzstarker Player fehlen, der die Preise im Wettbieten in die Höhe treiben könnte.

Derzeit prüft das Bundeskartellamt den Streitfall. Dass die Behörde einschreitet, erscheint allerdings eher unwahrscheinlich.

Klassenerhalt in Darmstadt hätte für Schmidt & Co. einen faden Beigeschmack

Es ist kein Geheimnis mehr in Fußball-Deutschland, dass Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht und Heidenheims Übungsleiter Frank Schmidt miteinander befreundet sind. Am späten Sonntagabend treffen sie mit ihren Teams im Schicksalsspiel für beide Mannschaften direkt aufeinander, mit gänzlich anderen Voraussetzungen. Im Schwäbischen könnte man vom “Gschmäckle” sprechen, den ein Sieg der Heidenheimer bedeuten würde.

Sollten die Heidenheimer gewinnen und damit den von Schmidt schon mehrfach “einen Sieg”, den man noch für den Klassenerhalt benötige, holen, dann wäre auf der anderen Seite auch amtlich, dass Darmstadt in die 2. Liga absteigt. Den Klassenerhalt feiern, während der Freund soeben abgestiegen ist, das hätte zweifellos ein “Gschmäckle”, also einen faden Beigeschmack, für alle Nicht-Schwaben. Etwaige Feierlichkeiten der Heidenheimer, wenn es aus Sicht des FCH zum günstigsten Fall kommen sollte, gebe es nicht. “Das verbietet sich auch”, sagt Schmidt vehement. Er bestätigte aber auf Nachfrage, natürlich wegen seiner Freundschaft zu Lieberknecht, dass es sicherlich ein komisches Gefühl sein würde. “Es war schon etwas Besonderes im vergangenen Jahr, dass Darmstadt und Heidenheim zusammen aufgestiegen sind, weil es einige Parallelen gibt. Beide wollten die Klasse halten und ich hätte mir gewünscht, dass es beide Mannschaften schaffen.”

Nicht mit dabei sein werden in Darmstadt Omar Traoré, der sich bei der 1:2-Niederlage gegen RB Leipzig die fünfte Gelbe Karte eingehandelt hatte. Bitter: der etatmäßige Ersatz, der diese Position ohnehin jahrelang innehatte, Marnon Busch, fällt mit Kniebeschwerden aus. Norman Theuerkauf wäre ein natürlicher Reflex, den Schmidt auch abnickte, aber dazu sagte: “So viele Optionen haben wir logischerweise nicht mehr. Müssen wir schauen, ob wir da einen Linksfuß herüberstellen – aber es gibt noch eine andere”, sagt Schmidt grinsend. Auch Mittelfeldmann Kevin Sessa hat diese Position schon einige Male bekleidet. Er würde dann aber nach zuletzt guten Leistungen im Mittelfeld fehlen.

Ebenfalls fehlen wird erneut Adrian Beck mit Beschwerden am Sprunggelenk sowie Lennard Maloney, der in der Partie gegen Leipzig unglücklich auf die Schulter gefallen war. Hier gab Heidenheims Trainer aber vorsichtig Entwarnung, dass der amerikanische Nationalspieler in dieser Saison durchaus noch einmal eingesetzt werden könnte. “Ich habe mit ihm gesprochen und er sagte, dass es von gestern auf heute deutlich besser geworden sei. Da habe ich schon gedacht, dass er damit sagen will, dass er Sonntag spielen kann”, scherzt Schmidt. In der nächsten Woche aber könnte es durchaus schon wieder zu einem Einsatz Maloneys kommen.

Darmstadt-Sieg zur rechten Zeit für den FCH

Der Sieg der Darmstädter im Kellerduell gegen Köln spielt dem FCH womöglich in die Karten, den Gegner nicht doch noch unterbewusst zu unterschätzen, wenngleich eine solche Herangehensweise ohnehin nicht in der Natur der Heidenheimer läge. Darmstadt habe gegen Köln bewiesen, dass es die Saison sicherlich nicht einfach abschenken wird, schärft auch Schmidt noch einmal alle Sinne in seinem Team. “Deswegen erwarten wir einen Gegner, der versuchen wird, gegen uns zu gewinnen”.

Etwaige Planungen habe man nicht vorgenommen, in Heidenheim möchte man sich einzig und allein auf dieses nächste Spiel konzentrieren, wenngleich das – den Klassenerhalt vor Augen – sicher schwieriger sein dürfte als sonst. “Da wir das letzte Spiel des Spieltags bestreiten, kann es zu dieser Konstellation kommen, dass wir bei einem Sieg sicher durch wären. Das bringt uns aber doch nichts, wenn wir jetzt im Vorfeld spekulieren”, sagt Heidenheims Trainer. “Es kann so kommen. Wenn das aber nicht so kommt, dann werden wir es nächste Woche probieren.”

Heidenheim hat es als Aufsteiger nahezu die gesamte Saison über geschafft, nichts mit den hinteren Tabellenplätzen zu tun zu haben, was beachtlich ist, fast schon unspannend. Doch Schmidt versichert, dass innerhalb der Mannschaft durchaus noch Spannung vorhanden sei, das spüre und sehe er stets in den Trainings. “Da denkt keiner, dass der Drops schon gelutscht ist. Jeder weiß, dass wir weitermachen müssen. Und wenn man ein bisschen zurückschaut, dann weiß man, wie schwer jeder einzelne Sieg von uns gewesen ist”, macht sich Schmidt keinerlei Sorgen, dass man sich beim FCH schon zu sehr an die Bundesliga gewöhnt haben könnte. Über 1000 Heidenheimer Fans werden den FCH mit nach Darmstadt begleiten, von irgendwelchen Fanaktivitäten im Falle des Klassenerhalts wisse man beim Verein jedoch nichts.

Ausgeruht in ein emotionsgeladenes Spiel

Schmidt rechnet mit einem intensiven und emotionalen Spiel, weswegen die etwas längere Pause seiner Mannschaft umso mehr gutgetan habe. “Wir brauchen maximale körperliche Voraussetzungen, um dieses Spiel zu spielen”, sagt Schmidt. Die hat der FCGH gemeinhin – und vielleicht schafft er bereits am Sonntag etwas nie Dagewesenes, wieder einmal.

Timo Lämmerhirt

Klassenerhalt in Darmstadt hätte für Schmidt & Co. einen faden Beigeschmack

Es ist kein Geheimnis mehr in Fußball-Deutschland, dass Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht und Heidenheims Übungsleiter Frank Schmidt miteinander befreundet sind. Am späten Sonntagabend treffen sie mit ihren Teams im Schicksalsspiel für beide Mannschaften direkt aufeinander, mit gänzlich anderen Voraussetzungen. Im Schwäbischen könnte man vom “Gschmäckle” sprechen, den ein Sieg der Heidenheimer bedeuten würde.

Sollten die Heidenheimer gewinnen und damit den von Schmidt schon mehrfach “einen Sieg”, den man noch für den Klassenerhalt benötige, holen, dann wäre auf der anderen Seite auch amtlich, dass Darmstadt in die 2. Liga absteigt. Den Klassenerhalt feiern, während der Freund soeben abgestiegen ist, das hätte zweifellos ein “Gschmäckle”, also einen faden Beigeschmack, für alle Nicht-Schwaben. Etwaige Feierlichkeiten der Heidenheimer, wenn es aus Sicht des FCH zum günstigsten Fall kommen sollte, gebe es nicht. “Das verbietet sich auch”, sagt Schmidt vehement. Er bestätigte aber auf Nachfrage, natürlich wegen seiner Freundschaft zu Lieberknecht, dass es sicherlich ein komisches Gefühl sein würde. “Es war schon etwas Besonderes im vergangenen Jahr, dass Darmstadt und Heidenheim zusammen aufgestiegen sind, weil es einige Parallelen gibt. Beide wollten die Klasse halten und ich hätte mir gewünscht, dass es beide Mannschaften schaffen.”

Nicht mit dabei sein werden in Darmstadt Omar Traoré, der sich bei der 1:2-Niederlage gegen RB Leipzig die fünfte Gelbe Karte eingehandelt hatte. Bitter: der etatmäßige Ersatz, der diese Position ohnehin jahrelang innehatte, Marnon Busch, fällt mit Kniebeschwerden aus. Norman Theuerkauf wäre ein natürlicher Reflex, den Schmidt auch abnickte, aber dazu sagte: “So viele Optionen haben wir logischerweise nicht mehr. Müssen wir schauen, ob wir da einen Linksfuß herüberstellen – aber es gibt noch eine andere”, sagt Schmidt grinsend. Auch Mittelfeldmann Kevin Sessa hat diese Position schon einige Male bekleidet. Er würde dann aber nach zuletzt guten Leistungen im Mittelfeld fehlen.

Ebenfalls fehlen wird erneut Adrian Beck mit Beschwerden am Sprunggelenk sowie Lennard Maloney, der in der Partie gegen Leipzig unglücklich auf die Schulter gefallen war. Hier gab Heidenheims Trainer aber vorsichtig Entwarnung, dass der amerikanische Nationalspieler in dieser Saison durchaus noch einmal eingesetzt werden könnte. “Ich habe mit ihm gesprochen und er sagte, dass es von gestern auf heute deutlich besser geworden sei. Da habe ich schon gedacht, dass er damit sagen will, dass er Sonntag spielen kann”, scherzt Schmidt. In der nächsten Woche aber könnte es durchaus schon wieder zu einem Einsatz Maloneys kommen.

Darmstadt-Sieg zur rechten Zeit für den FCH

Der Sieg der Darmstädter im Kellerduell gegen Köln spielt dem FCH womöglich in die Karten, den Gegner nicht doch noch unterbewusst zu unterschätzen, wenngleich eine solche Herangehensweise ohnehin nicht in der Natur der Heidenheimer läge. Darmstadt habe gegen Köln bewiesen, dass es die Saison sicherlich nicht einfach abschenken wird, schärft auch Schmidt noch einmal alle Sinne in seinem Team. “Deswegen erwarten wir einen Gegner, der versuchen wird, gegen uns zu gewinnen”.

Etwaige Planungen habe man nicht vorgenommen, in Heidenheim möchte man sich einzig und allein auf dieses nächste Spiel konzentrieren, wenngleich das – den Klassenerhalt vor Augen – sicher schwieriger sein dürfte als sonst. “Da wir das letzte Spiel des Spieltags bestreiten, kann es zu dieser Konstellation kommen, dass wir bei einem Sieg sicher durch wären. Das bringt uns aber doch nichts, wenn wir jetzt im Vorfeld spekulieren”, sagt Heidenheims Trainer. “Es kann so kommen. Wenn das aber nicht so kommt, dann werden wir es nächste Woche probieren.”

Heidenheim hat es als Aufsteiger nahezu die gesamte Saison über geschafft, nichts mit den hinteren Tabellenplätzen zu tun zu haben, was beachtlich ist, fast schon unspannend. Doch Schmidt versichert, dass innerhalb der Mannschaft durchaus noch Spannung vorhanden sei, das spüre und sehe er stets in den Trainings. “Da denkt keiner, dass der Drops schon gelutscht ist. Jeder weiß, dass wir weitermachen müssen. Und wenn man ein bisschen zurückschaut, dann weiß man, wie schwer jeder einzelne Sieg von uns gewesen ist”, macht sich Schmidt keinerlei Sorgen, dass man sich beim FCH schon zu sehr an die Bundesliga gewöhnt haben könnte. Über 1000 Heidenheimer Fans werden den FCH mit nach Darmstadt begleiten, von irgendwelchen Fanaktivitäten im Falle des Klassenerhalts wisse man beim Verein jedoch nichts.

Ausgeruht in ein emotionsgeladenes Spiel

Schmidt rechnet mit einem intensiven und emotionalen Spiel, weswegen die etwas längere Pause seiner Mannschaft umso mehr gutgetan habe. “Wir brauchen maximale körperliche Voraussetzungen, um dieses Spiel zu spielen”, sagt Schmidt. Die hat der FCGH gemeinhin – und vielleicht schafft er bereits am Sonntag etwas nie Dagewesenes, wieder einmal.

Timo Lämmerhirt

Das Bundesliga-Quiz: Bist du Experte am 31. Spieltag?

Die Top sechs unter sich: Am 31. Spieltag geht es am Samstag auf den vorderen Plätzen rund. Bist du fit für alle neun Partien?

Das Bundesliga-Quiz: Wie gut kennst du dich in der Liga aus?

Das Bundesliga-Quiz: Wie gut kennst du dich in der Liga aus?

IMAGO/Team 2

Am Freitag und Sonntag geht der Blick vor allem in den Tabellenkeller, am Samstag steht die Spitzer im Fokus. Der 31. Bundesliga-Spieltag setzt klar Akzente. Wie gut kennst du dich aus? Teste dein Wissen im kicker-Bundesliga-Quiz.

FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt, RB Leipzig gegen Borussia Dortmund und Meister Leverkusen gegen VfB Stuttgart sind die Highlight-Partien am Samstag.

Vielen Dank für die Teilnahme!

Das Bundesliga-Quiz: Bist du Experte am 31. Spieltag?

Die Top sechs unter sich: Am 31. Spieltag geht es am Samstag auf den vorderen Plätzen rund. Bist du fit für alle neun Partien?

Das Bundesliga-Quiz: Wie gut kennst du dich in der Liga aus?

Das Bundesliga-Quiz: Wie gut kennst du dich in der Liga aus?

IMAGO/Team 2

Am Freitag und Sonntag geht der Blick vor allem in den Tabellenkeller, am Samstag steht die Spitzer im Fokus. Der 31. Bundesliga-Spieltag setzt klar Akzente. Wie gut kennst du dich aus? Teste dein Wissen im kicker-Bundesliga-Quiz.

FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt, RB Leipzig gegen Borussia Dortmund und Meister Leverkusen gegen VfB Stuttgart sind die Highlight-Partien am Samstag.

Vielen Dank für die Teilnahme!

Diese Entscheidungen können am 31. Spieltag fallen

Der SV Darmstadt 98 kann auch am 31. Spieltag absteigen. Doch auch bei anderen Klubs steht eine Entscheidung bevor. Ein paar Rechenspiele zum Bundesliga-Wochenende.

Heidenheim steht vor dem Klassenerhalt, Darmstadt vor dem Abstieg, der FC Bayern vor dem Champions-League-Einzug.

Heidenheim steht vor dem Klassenerhalt, Darmstadt vor dem Abstieg, der FC Bayern vor dem Champions-League-Einzug.

imago images (3)

Mit dem 2:0-Sieg beim 1. FC Köln hatte der SV Darmstadt 98 am vergangenen Spieltag noch einmal ein Lebenszeichen gesendet. Dass sie wieder absteigen werden, ist aber auch den Lilien längst bewusst. Passiert es am 31. Spieltag? Und was braucht der FC Bayern noch für sein Champions-League-Ticket, was der BVB, um Fünfter zu werden? Was benötigen Heidenheim und Bremen für den sicheren Klassenerhalt? Ein Überblick.

Der SV Darmstadt 98 steigt vorzeitig ab …

… bei einer Niederlage gegen Heidenheim am Sonntagabend (19.30 Uhr).

… bei einem Remis gegen Heidenheim, wenn Bochum gegen Hoffenheim am Freitag (20.30 Uhr) und Mainz gegen Köln am Sonntag (17.30 Uhr) jeweils mindestens einen Punkt holen.

… bei einem Sieg gegen Heidenheim, wenn Mainz gegen Köln gewinnt, Bochum gegen Hoffenheim gewinnt und Union Berlin in Mönchengladbach am Sonntag (15.30 Uhr) mindestens einen Punkt holt.

Der 1. FC Heidenheim hat den Klassenerhalt sicher …

… bei einem Sieg in Darmstadt, wenn Bochum gegen Hoffenheim verliert oder Union in Gladbach nicht gewinnt oder Mainz gegen Köln verliert.

Der SV Werder Bremen hat den Klassenerhalt sicher …

… bei einem Sieg in Augsburg am Samstag (15.30 Uhr), wenn Bochum gegen Hoffenheim verliert oder Union in Gladbach nicht gewinnt oder Mainz gegen Köln verliert.

Der FC Bayern spielt 2024/25 sicher in der Champions League …

… mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr).

… mit einem Remis gegen Frankfurt, wenn Dortmund parallel in Leipzig verliert

Erhält die Bundesliga einen zusätzlichen Champions-League-Platz, wonach es schwer aussieht, wären die Bayern genau wie der VfB Stuttgart und RB Leipzig bereits sicher in der Königsklasse dabei, weil sie nicht auf den sechsten Platz abrutschen können.

Borussia Dortmund wird mindestens Bundesliga-Fünfter …

… bei einem Sieg oder Remis in Leipzig am Samstag (15.30 Uhr).

… wenn Frankfurt bei Bayern nicht gewinnt.

Schmidt nach Buttersäure-Eklat: “Für so etwas schäme ich mich”

Nach der ärgerlichen Niederlage gegen RB Leipzig wollte Trainer Frank Schmidt erst einmal nicht übers Sportliche sprechen. Vielmehr äußerte er sich klar und deutlich zur Aktion der Heidenheimer Anhänger gegen die Gästefans.

Fand klare Worte zum Buttersäure-Eklat der eigenen Fans: Heidenheims Trainer Frank Schmidt.

Fand klare Worte zum Buttersäure-Eklat der eigenen Fans: Heidenheims Trainer Frank Schmidt.

IMAGO/Michael Weber

Bereits in der Nacht vor dem Aufeinandertreffen hatten sich Unbekannte Zugang zur Voith-Arena verschafft und Buttersäure im Auswärtsblock verteilt. Schmidt fand in der Pressekonferenz nach dem Spiel klare Worte zum Zwischenfall. “Da fehlt mir jegliche Form des Verständnisses”, ärgerte sich der langjährige Trainer der Ostalbstädter über die eigenen Fans. “Da fehlt es manchen an der Intelligenz. Für so etwas, das muss ich ehrlich sagen, schäme ich mich.”

Schmidt: “Schadet am Ende auch uns”

Der Geruch war im gesamten Stadion zu vernehmen, obwohl einige Helfer im Vorfeld noch versucht hatten, den betroffenen Block bestmöglich zu reinigen. “So etwas gehört sich nicht und deswegen möchte ich mich auch im Namen des Vereins entschuldigen”, sagte der 50-Jährige und führte aus: “Einen Protest kann man auch auf eine andere Art und Weise gegenüberbringen.”

Besonders brachte Schmidt auf, dass eine Aktion wie diese “am Ende auch uns schadet”. Der Coach konnte nicht verstehen, “warum man nicht eine Mannschaft unterstütze, die im Kampf um den Klassenerhalt ist”, sondern stattdessen mit solchen Aktionen vom sportlichen Geschehen ablenkt.

Nicht erste Attacke gegen RB

Die Anhänger des 1. FC Heidenheim waren bereits in der Vergangenheit negativ im Umgang mit RB Leipzig aufgefallen. So bewarfen sie beim letzten Auswärtsspiel der Sachsen auf dem Schlossberg im September 2015 den Mannschaftsbus mit gefälschten Dollar-Scheinen, auf denen das Gesicht von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz, der im Oktober 2022 verstarb, zu sehen war. Im selben Jahr bewarfen einige Heidenheimer Anhänger Leipziger Spieler mit uringefüllten Bechern und spuckten auf sie, wofür eine Strafe von 6.500 Euro fällig wurde.

Gestank in Heidenheim: Buttersäure im Leipzig-Block verteilt

Vor dem Bundesligaspiel zwischen dem 1. FC Heidenheim und RB Leipzig ist es zu einem Zwischenfall gekommen. Unbekannte verteilten in der Nacht vor dem Spiel Buttersäure im Gästeblock.

Mussten sich mit Gestank auseinandersetzen: Leipzig-Fans in Heidenheim.

Mussten sich mit Gestank auseinandersetzen: Leipzig-Fans in Heidenheim.

IMAGO/Picture Point LE

Die Fans von RB Leipzig mussten bei ihrer Auswärtsreise nach Heidenheim mit üblem Geruch in der Nase leben. In der Nacht vor dem Spiel hatten sich laut einem Heidenheimer Vereinssprecher unbekannte Personen Zugang zur Voith-Arena verschafft und Buttersäure im Gästeblock ausgeschüttet. Der FCH reinigte den Block nach Vereinsangaben am Vormittag vor der Partie “so gut wie möglich”, dennoch war der Gestank im gesamten Stadion zu vernehmen.

“Smells like Buttersäure” schrieb der Fanverband Leipzig auf der Plattform X. Auch andere Anhänger teilten über die sozialen Medien schon vor dem Anpfiff mit, dass es im Gästeblock übel rieche. Bei Buttersäure handelt es sich um eine Flüssigkeit, die Augen und Atemwege reizt und einen unverkennbaren Geruch nach ranziger Butter oder Erbrochenem hat. Die Aktion ist offenbar ein Protest gegen den sächsischen Verein, dessen Modell von vielen Fußballfans kritisch gesehen wird. Während der Partie hielten Heidenheim-Fans ein Transparent mit der Aufschrift “Auch nach 15 Jahren bleibt es dabei: Fußballmörder RBL” hoch.

Der 1. FC Heidenheim bestätigte die Aktion unter anderem gegenüber der Deutschen Presse-Agentur und entschuldigte sich bei den Gästefans. Außerdem kündigte der Verein an, den Vorfall aufarbeiten zu wollen.

Heidenheim und die magische 37: Klassenerhalt im Heimspiel gegen Leipzig?

An das letzte Heimspiel haben die Heidenheimer natürlich die besten Erinnerungen. Der Sieg über Bayern München geht mindestens in die Heidenheimer Annalen ein. Mit RB Leipzig ist nun schon wieder ein Top-Team zu Gast, doch FCH-Coach Frank Schmidt lässt einen Vergleich dieser beiden Heimauftritte nicht zu. Gleichzeitig sagt er aber, dass mit 37 Punkten die Klasse gesichert wäre, was bei einem Sieg gegen Leipzig der Fall wäre.

Für Frank Schmidt und den Heidenheim steht fest: Mit einem Sieg gegen Leipzig ist der Klassenerhalt sicher.

Für Frank Schmidt und den Heidenheim steht fest: Mit einem Sieg gegen Leipzig ist der Klassenerhalt sicher.

IMAGO/Treese

Gegen den aktuell Tabellenvierten nicht mitwirken können Marnon Busch, der an Kniebeschwerden laboriert, sowie Adrian Beck, dessen lädiertes Sprunggelenk einen Einsatz nach wie vor nicht zulässt. Spiele gegen diese Topteams der Liga seien nicht aufregender als andere, denn in Heidenheim freue man sich auf jedes Bundesligaspiel und mache keine Abstriche beim Gegner, sagt Heidenheims Trainer. Schmidts Pendant Marco Rose nimmt in Heidenheim nicht auf der Trainerbank Platz, gegen Wolfsburg sah er seine vierte Gelbe Karte, ist dadurch gesperrt.

Schmidt selbst könne sich nicht daran erinnern, schon einmal als Trainer gesperrt worden zu sein, fügte allerdings grinsend an: “Aber ich habe schon drei Gelbe Karten, ich muss aufpassen. Aber alle unberechtigt natürlich.” Ja, die Stimmung in Heidenheim ist gut, warum auch sollte sie anders sein? Der FCH steht als Aufsteiger auf dem starken zehnten Rang, hat acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Noch fünf Spiele stehen für den FCH an und vermutlich nur die größten Pessimisten zweifeln daran, dass der FCH in der kommenden Saison nicht mehr im Oberhaus vertreten sein könnte. Schmidt bleibt bei den Zahlenspielen rund um den greifbaren Klassenerhalt weiterhin konkret. “Ich habe es ja schon vor dem Bochum-Spiel gesagt, dass der nächste Sieg den Klassenerhalt bedeutet. Dabei bleibt es, wir haben nicht gewonnen, es ist also immer noch der nächste Sieg”, sagt Schmidt. Dieser Rechnung zufolge haben die Heidenheimer den Klassenerhalt nach einem Sieg über Leipzig in der Tasche.

“Davon bin ich überzeugt und da bin ich jetzt mit 34 Punkten noch sicherer. 37 Punkte werden reichen für den Klassenerhalt.” Unabhängig davon aber möchte er sich nicht über die Punkte definieren, sondern vielmehr gemeinsam mit dem Team jedes weitere Spiel nutzen, um sich weiterzuentwickeln. Schmidt glaubt fest daran, dass er und seine Mannschaft bis zum Ende der Saison, selbst wenn der Klassenerhalt bereits erreicht sein sollte, jedes Spiel angehen werden, “als sei es ein Pokal-Endspiel”. “Das erwarte ich von mir selbst, entsprechend erwarte ich das auch von der Mannschaft”, fährt er fort.

Bei der Punktzahl 37 darf dennoch nicht gefeiert werden

“Dass 37 Punkte für den Klassenerhalt reichen werden, das weiß jeder, deswegen möchte ich auch nichts von 40 oder 42 erzählen. Feiern würde ich dann nicht, würden wir auch nicht mit der Mannschaft. Mein Ziel ist es, dann zu feiern, wenn die Saison zu Ende ist”, sagt Schmidt. Mit den Fans gemeinsam, fügt er an. Und dieses Vorhaben beschreibt er fast schon bescheiden. “Ich persönlich habe gegen Leipzig mein 30. Bundesligaspiel als Trainer. Dann folgt das 31., 32., 33. Und 34. Da gibt es doch gar keine Chance zu sagen, dass ein Spiel egal wäre. Da sind Demut und Wertschätzung für die Bundesliga viel zu groß”, so Schmidt.

Gegen Leipzig müssten er und seine Mannschaft etwas Außergewöhnliches leisten, wenn etwas Zählbares herausspringen soll. Wieder einmal, die Devise ist fast immer gleich. Und Schmidt weist jegliche Vergleiche mit dem Bayern-Heimspiel von sich, möchte auch keine Vergleiche mit der Partie, die man daheim gegen den VfB Stuttgart gewonnen hatte. “Das wäre doch der größte Fehler, wenn wir jetzt denken würden, dass wir alle anderen Champions-League-Teilnehmer auch schlagen, dafür gibt es keine Garantie”, so Schmidt. Man sei nach wie vor krasser Außenseiter in der Partie gegen Leipzig. Aber: Das war sein Team auch schon gegen Bayern München, Borussia Dortmund und den VfB Stuttgart.

Grundsätzlich sind zu Hause alle schlagbar

Schmidt zeigt Verständnis für die fragenden Journalisten, die auf exakt diese Glanzleistungen gegen Topteams in dieser Saison abzielen. Doch möchte er die gesamte Saison in die Betrachtung nehmen. Das habe man bereits vor der Saison gemacht. „Wir haben immer gesagt, dass wir mit unserer bestmöglichen Leistung immer in der Lage sein werden, zu Hause gegen jede Mannschaft zu bestehen. Das soll überhaupt nicht überheblich klingen. Wir müssen immer das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“, so Heidenheims Trainer.

Und auch diese Aussage lässt sich wieder hervorragend auf die Partie gegen Leipzig herunterbrechen. Wenn dies dann abermals gelingen sollte, dann wird nach der Partie vielleicht ja doch ein wenig gefeiert. Schließlich würde bei einem Sieg wieder die Zahl 37 auftauchen – und die bedeutet in Heidenheim etwas Gutes.

Timo Lämmerhirt

Teste dein Wissen: Das Quiz zum 30. Spieltag

Weiter geht es am Wochenende mit dem 30. Spieltag. Bist du fit für alle neun Partien?

Dortmund und Stuttgart kreuzen am Samstag die Klingen.

Dortmund und Stuttgart kreuzen am Samstag die Klingen.

IMAGO/Team 2

Wie gut kennst du dich rund um die Spiele des 30. Spieltags aus? Teste dein Wissen im kicker-Quiz. Wer schafft neun Richtige?

Vielen Dank für die Teilnahme!