Heidenheim und die magische 37: Klassenerhalt im Heimspiel gegen Leipzig?

Heidenheim und die magische 37: Klassenerhalt im Heimspiel gegen Leipzig?

An das letzte Heimspiel haben die Heidenheimer natürlich die besten Erinnerungen. Der Sieg über Bayern München geht mindestens in die Heidenheimer Annalen ein. Mit RB Leipzig ist nun schon wieder ein Top-Team zu Gast, doch FCH-Coach Frank Schmidt lässt einen Vergleich dieser beiden Heimauftritte nicht zu. Gleichzeitig sagt er aber, dass mit 37 Punkten die Klasse gesichert wäre, was bei einem Sieg gegen Leipzig der Fall wäre.

Für Frank Schmidt und den Heidenheim steht fest: Mit einem Sieg gegen Leipzig ist der Klassenerhalt sicher.

Für Frank Schmidt und den Heidenheim steht fest: Mit einem Sieg gegen Leipzig ist der Klassenerhalt sicher.

IMAGO/Treese

Gegen den aktuell Tabellenvierten nicht mitwirken können Marnon Busch, der an Kniebeschwerden laboriert, sowie Adrian Beck, dessen lädiertes Sprunggelenk einen Einsatz nach wie vor nicht zulässt. Spiele gegen diese Topteams der Liga seien nicht aufregender als andere, denn in Heidenheim freue man sich auf jedes Bundesligaspiel und mache keine Abstriche beim Gegner, sagt Heidenheims Trainer. Schmidts Pendant Marco Rose nimmt in Heidenheim nicht auf der Trainerbank Platz, gegen Wolfsburg sah er seine vierte Gelbe Karte, ist dadurch gesperrt.

Schmidt selbst könne sich nicht daran erinnern, schon einmal als Trainer gesperrt worden zu sein, fügte allerdings grinsend an: “Aber ich habe schon drei Gelbe Karten, ich muss aufpassen. Aber alle unberechtigt natürlich.” Ja, die Stimmung in Heidenheim ist gut, warum auch sollte sie anders sein? Der FCH steht als Aufsteiger auf dem starken zehnten Rang, hat acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Noch fünf Spiele stehen für den FCH an und vermutlich nur die größten Pessimisten zweifeln daran, dass der FCH in der kommenden Saison nicht mehr im Oberhaus vertreten sein könnte. Schmidt bleibt bei den Zahlenspielen rund um den greifbaren Klassenerhalt weiterhin konkret. “Ich habe es ja schon vor dem Bochum-Spiel gesagt, dass der nächste Sieg den Klassenerhalt bedeutet. Dabei bleibt es, wir haben nicht gewonnen, es ist also immer noch der nächste Sieg”, sagt Schmidt. Dieser Rechnung zufolge haben die Heidenheimer den Klassenerhalt nach einem Sieg über Leipzig in der Tasche.

“Davon bin ich überzeugt und da bin ich jetzt mit 34 Punkten noch sicherer. 37 Punkte werden reichen für den Klassenerhalt.” Unabhängig davon aber möchte er sich nicht über die Punkte definieren, sondern vielmehr gemeinsam mit dem Team jedes weitere Spiel nutzen, um sich weiterzuentwickeln. Schmidt glaubt fest daran, dass er und seine Mannschaft bis zum Ende der Saison, selbst wenn der Klassenerhalt bereits erreicht sein sollte, jedes Spiel angehen werden, “als sei es ein Pokal-Endspiel”. “Das erwarte ich von mir selbst, entsprechend erwarte ich das auch von der Mannschaft”, fährt er fort.

Bei der Punktzahl 37 darf dennoch nicht gefeiert werden

“Dass 37 Punkte für den Klassenerhalt reichen werden, das weiß jeder, deswegen möchte ich auch nichts von 40 oder 42 erzählen. Feiern würde ich dann nicht, würden wir auch nicht mit der Mannschaft. Mein Ziel ist es, dann zu feiern, wenn die Saison zu Ende ist”, sagt Schmidt. Mit den Fans gemeinsam, fügt er an. Und dieses Vorhaben beschreibt er fast schon bescheiden. “Ich persönlich habe gegen Leipzig mein 30. Bundesligaspiel als Trainer. Dann folgt das 31., 32., 33. Und 34. Da gibt es doch gar keine Chance zu sagen, dass ein Spiel egal wäre. Da sind Demut und Wertschätzung für die Bundesliga viel zu groß”, so Schmidt.

Gegen Leipzig müssten er und seine Mannschaft etwas Außergewöhnliches leisten, wenn etwas Zählbares herausspringen soll. Wieder einmal, die Devise ist fast immer gleich. Und Schmidt weist jegliche Vergleiche mit dem Bayern-Heimspiel von sich, möchte auch keine Vergleiche mit der Partie, die man daheim gegen den VfB Stuttgart gewonnen hatte. “Das wäre doch der größte Fehler, wenn wir jetzt denken würden, dass wir alle anderen Champions-League-Teilnehmer auch schlagen, dafür gibt es keine Garantie”, so Schmidt. Man sei nach wie vor krasser Außenseiter in der Partie gegen Leipzig. Aber: Das war sein Team auch schon gegen Bayern München, Borussia Dortmund und den VfB Stuttgart.

Grundsätzlich sind zu Hause alle schlagbar

Schmidt zeigt Verständnis für die fragenden Journalisten, die auf exakt diese Glanzleistungen gegen Topteams in dieser Saison abzielen. Doch möchte er die gesamte Saison in die Betrachtung nehmen. Das habe man bereits vor der Saison gemacht. „Wir haben immer gesagt, dass wir mit unserer bestmöglichen Leistung immer in der Lage sein werden, zu Hause gegen jede Mannschaft zu bestehen. Das soll überhaupt nicht überheblich klingen. Wir müssen immer das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“, so Heidenheims Trainer.

Und auch diese Aussage lässt sich wieder hervorragend auf die Partie gegen Leipzig herunterbrechen. Wenn dies dann abermals gelingen sollte, dann wird nach der Partie vielleicht ja doch ein wenig gefeiert. Schließlich würde bei einem Sieg wieder die Zahl 37 auftauchen – und die bedeutet in Heidenheim etwas Gutes.

Timo Lämmerhirt