Der VfL Wolfsburg hat eine Bayern-Meisterschaft auf dem Sofa verhindert und geht zudem gut gewappnet ins Pokalfinale am Donnerstag. Das abstiegsgefährdete Köln verschlief die Anfangsphase komplett.
Glückliche Wölfinnen: Der VfL machte schnell Nägel mit Köpfen.
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Der FC Bayern blickte gespannt nach Wolfsburg. Die Münchnerinnen hatten schließlich die Chance, bei einem Sieg von Köln auf dem Sofa Meister zu werden. Doch von dem Gedanken musste man sich im Süden ganz schnell verabschieden.
Es waren gerade mal sieben Minuten gespielt, als der VfL erstmals zuschlug. Nach einer Ecke stieg Janssen am höchsten und köpfte zur Führung ein, weil ein Rettungsversuch auf der Linie misslang.
Köln war von dem frühen Rückstand sichtlich beeindruckt und kam überhaupt nicht in die Gänge. Ganz anders die Wölfinnen, die engagiert und hellwach wirkten. So auch beim zweiten Treffer in der 12. Minute: Wolfsburg bekam 20 Meter vor dem eigenen Tor einen Freistoß zugesprochen. Popp zögerte nicht lang und schlug das Leder steil auf die gestartete Pajor, die sich mit etwas Glück an Keeperin Pal vorbeimogelte – der Rest war Formsache, auch wenn Hechler noch im Weg stand.
Frauen-Bundesliga, 20. Spieltag
Zwei weitere Treffer sollten dem VfL noch gelingen, und beide nach ähnlichem Muster. Pajor legte auf rechts ab zu Wilms, deren Flanke punktgenau zurück auf die Stürmerin kam. Aus kurzer Distanz nickte Pajor locker ein (23.). Auch der nächste Treffer fiel über die anfällige linke Kölner Seite, diesmal brachte Endemann das Leder von rechts flach nach innen, Popp verwertete abgezockt zum 4:0-Pausenstand.
Schmitz kommt zur Pause und ist schnell geschlagen
Trainer Tommy Stroot entschied sich zur Pause für einen Torwartwechsel und verschaffte Lisa Schmitz somit ein wenig Spielpraxis. Während Frohms gar nichts zu tun bekommen hatte, musste die neue Torhüterin überraschend schnell hinter sich greifen. Anna Gerhardt, Schwester von VfL-Profi Yannick Gerhardt, setzte nach einem Querpass von Wamser durch den Strafraum zum Haken an und schloss dann mit links ab – 1:4 (54.).
Kurz darauf feierte Jonsdottir ihr Comeback nach Schulterverletzung, Wolfsburg blieb zwar dominant, leistete sich gegen nun stärkere Kölnerinnen aber in der 71. Minute noch eine Unachtsamkeit. Padilla-Bidas scheiterte aber nach feinem Steilpass allein vor dem Tor an Schmitz.
Die endgültige Entscheidung dann in der 81. Minute: Oberdorf spielte den Ball in die Tiefe und fand Endemann, die Keeperin Pal umkurvte und locker einschob – ihr achter Saisontreffer. Der Schlusspunkt in dieser über weite Strecken einseitigen Begegnung.
Die Meisterschaft ist also vertagt, doch mit einem Sieg in Leverkusen am Samstag wäre dem FC Bayern München der Titel nicht mehr zu nehmen. Am Donnerstag (16 Uhr) steigt dann das DFB-Pokal-Finale zwischen Wolfsburg und dem FCB. Die Kölnerinnen treten am Samstag (12 Uhr) bei der SGS Essen an.