Nach fünf Wochen Pause: Popp kehrt zurück

In den vergangenen zwei Bundesligaspielen musste der VfL Wolfsburg wegen einer Knieverletzung auf Alexandra Popp verzichten. Am Sonntag steht die Nationalspielerin aber wieder im Kader des Bundesliga-Zweiten.

Zuletzt nur Tribünengast: Alexandra Popp kehrt in den Wolfsburger Kader zurück.

Zuletzt nur Tribünengast: Alexandra Popp kehrt in den Wolfsburger Kader zurück.

Getty Images

Die Ausfall-Liste des VfL Wolfsburg vor dem Liga-Spiel am Sonntag (18.30 Uhr) beim MSV Duisburg ist zwar lang, dennoch hatte VfL-Trainer Tommy Stroot am Freitagmittag auch eine positive Meldung personeller Art zu verkünden: Alexandra Popp kehrt gegen ihren Ex-Klub in den Kader des Bundesliga-Zweiten zurück. Die Nationalspielerin hatte sich am 15. März bei der 1:2-Niederlage in Hoffenheim eine Knieverletzung zugezogen und war seitdem ausgefallen.

Lattwein fraglich – Quartett fällt aus

“Sie wird mit nach Duisburg reisen und ist wieder verfügbar”, erklärte Stroot. Popp habe die Trainingswoche “größtenteils absolviert und heute auch noch eine intensivere Einheit ohne Probleme überstanden”. Ob die 33-Jährige in Duisburg von Beginn an zum Einsatz kommt oder zunächst auf der Bank Platz nehmen muss, ließ Stroot noch offen. Bei Lena Lattwein ist es indes noch fraglich, ob sie nach ihrer Knie-OP wieder zur Verfügung steht. Fest steht aber, dass die verletzten Marina Hegering, Camilla Küver und Sveindis Jonsdottir nicht mit nach Duisburg fahren werden. Zudem muss Nationalspielerin Lena Oberdorf wegen einer Gelbsperre aussetzen.

Dennoch ist klar, dass der VfL als klarer Favorit in die Partie in Duisburg geht. “Wir versuchen, das Spiel aus der Favoritenrolle heraus zu gewinnen. Unser Ziel ist, dass wir weiter Platz zwei sichern wollen. Das hätten wir mit einem Sieg gegen Duisburg gut vorbereitet”, sagte Stroot. Aktuell beträgt der Rückstand der Wolfsburgerinnen auf Klassenprimus Bayern München sieben Zähler. Zu viel, um daraus vor den letzten vier Saisonspielen noch ernsthafte Meisterschafts-Ambitionen ableiten zu können.

VfL kann Duisburgs Abstieg besiegeln

Der MSV Duisburg hat in dieser Saison indes noch kein Spiel gewinnen können. Die Bilanz mit vier Remis und 14 Niederlagen ist verheerend. Der Abstieg des Ruhrpott-Klubs kann schon am Sonntag besiegelt werden.

Nach dem 19. Spieltag legt die Bundesliga dann eine Pause ein. Erst am 3. Mai muss der VfL Wolfsburg wieder antreten und empfängt im heimischen AOK-Stadion den 1. FC Köln. In der Woche darauf wird der Vizemeister dann zum DFB-Pokalfinale gegen Bayern München nach Köln reisen. Das Endspiel wird am Donnerstag, 9. Mai (Himmelfahrt), im schon so gut wie ausverkauften Rhenenergiestadion ausgetragen. Seit 2015 hat sich kein anderer Klub als der VfL Wolfsburg in die Siegerliste eintragen können.

Gunnar Meggers

“Es wird ganz anders”: Popp, das DFB-Team und der spezielle Sommer

Auf die Nationalmannschaft und Kapitänin Alexandra Popp wartet ein gewöhnungsbedürftiges Sommerprogramm. Eine normale Olympia-Vorbereitung ist nicht möglich. Die DFB-Spielerinnen müssen den Spagat schaffen.

Steht vor interessanten Wochen: DFB-Kapitänin Alexandra Popp.

Steht vor interessanten Wochen: DFB-Kapitänin Alexandra Popp.

IMAGO/Beautiful Sports

Es wird ein langer und spezieller Sommer für die Nationalspielerinnen, das ist schon mal sicher. Denn wenn der allerletzte Bundesliga-Spieltag im Mai vorbei ist, dann stehen knapp zwei Wochen später erst einmal zwei EM-Qualifikationsspiele an. Sind die absolviert, folgt eine mehrwöchige Pause, ehe die nächsten Zulassungsduelle für die EM 2025 zu bestreiten sind. Und erst nachdem diese Qualifikationsphase mit der Partie gegen Österreich am 16. Juli abgeschlossen ist, kann sich die Nationalelf voll und ganz auf ihr Olympia-Abenteuer einlassen. Das wiederum beginnt schon am 25. Juli mit dem Gruppenspiel gegen Australien.

Für die DFB-Auswahl ist es ein gewöhnungsbedürftiges Programm. “Es wird eine ganz andere Vorbereitung als sonst”, sagte Kapitänin Alexandra Popp am Rande einer Talkrunde vor dem DFB-Pokal-Finale zwischen dem FC Bayern und ihrem VfL Wolfsburg. “Sonst”, erklärte Popp, “haben wir explizite Vorbereitungslehrgänge und möglichst gezielte Testspiele gegen Mannschaften, die ein Stück weit ähnlich spielen wie die Turniergegner. Das haben wir jetzt gar nicht.”

Popp und Co. müssen den Spagat schaffen

Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich, weil noch die EM-Qualifikation ansteht und es, wie Popp betonte, in jedem Spiel vor dem Olympia-Turnier “ums Ganze” gehe. Vielleicht, sagte die Angreiferin, werde diese Konstellation sogar zum Vorteil, “weil du die ganze Zeit voll und ganz da sein musst”. Zu einer größeren Herausforderung könne schon eher die Phase werden, “in der wir zwischen den Lehrgängen eine Pause haben”. Schließlich müssen die Nationalspielerinnen in dieser Zeit den perfekten Spagat schaffen.

zum DFB-Pokal

So gehe es einerseits darum, “so gut zu regenerieren, dass wir mit einer sehr, sehr guten Frische ins Turnier starten können”. Andererseits aber müsse die körperliche Fitness auf einem guten Level gehalten werden. Zumal bei Olympia in Frankreich hohe Temperaturen zu erwarten sind, die Partien in kurzen zeitlichen Abständen anstehen und nur ein 18er-Aufgebot erlaubt ist. “Ich weiß”, sagte Popp, “dass sowohl der DFB als auch die Vereine in einem guten Austausch sind und wir mit Sicherheit die einen oder anderen Trainingspläne mitbekommen, um fit ins Turnier zu kommen.”

Popp lässt ihre DFB-Zukunft weiterhin offen

Ob es für sie das letzte Turnier mit der Nationalelf wird? Popp ließ ihre DFB-Zukunft erneut offen. Ihre Entscheidung hänge “natürlich” von ihrer Motivation und ihrer körperlichen Fitness ab, “das ist das A und O”. Kürzlich und damit schon vor Olympia trat bereits VfL-Kollegin Svenja Huth (33) zurück. Ein Schritt, den Popp als “extrem schade und auch traurig” bezeichnete. Abzuwarten bleibt, wie sich die 33-jährige Stürmerin selbst entscheidet. Klar ist: Sie denkt schon längst an den Generationswechsel.

Da neben ihr noch andere DFB-Kräfte in einem schon fortgeschrittenen Fußballerinnen-Alter sind – Marina Hegering (34), Kathrin Hendrich (32) oder Sara Doorsoun (32) beispielsweise -, “müssen wir natürlich schauen, wie wir die jüngeren Spielerinnen mit in die Verantwortung nehmen”, sagte Popp, die zuletzt mit einer Knieverletzung ausgefallen und von Bayerns Giulia Gwinn (24) bei den vergangenen zwei EM-Qualifikationsspielen als Kapitänin ersetzt worden war.

Popp lobt DFB-Aushilfskapitänin Gwinn

“Sie hat es mit Bravour gemeistert”, lobte Popp, die die Rechtsverteidigerin als Kandidatin für diesen Posten ebenfalls auf dem Zettel hatte. Und irgendwann von ihr beerbt werden könnte? Das ist zunächst Zukunftsmusik. Erst einmal gilt es für Popp, die laut eigener Auskunft an diesem Sonntag im Ligaspiel beim MSV Duisburg ihr Comeback feiern könnte, den DFB-Pokal zu gewinnen, an der EM-Qualifikation mitzuwirken und bei den Olympischen Spielen in Frankreich zu reüssieren. Es wird ein langer und spezieller Sommer, das ist schon mal sicher.

Leon Elspaß

“Ich hasse dieses Wort”: Popp gerät bei Finalistentalk in Rage

Im Pokal-Finale am 9. Mai werden die beiden deutschen Top-Mannschaften aufeinandertreffen. Die Vorfreude ist groß – bei Bayerns Giulia Gwinn und Wolfsburgs Alexandra Popp, die ein Reizthema ausgemacht hat.

Kennen und schätzen sich aus der Nationalelf: Alexandra Popp (li.) und Giulia Gwinn.

Kennen und schätzen sich aus der Nationalelf: Alexandra Popp (li.) und Giulia Gwinn.

IMAGO/Beautiful Sports

Das Pokal-Finale zwischen dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg sei wohl die Endspielpaarung, die sich Fußball-Deutschland gewünscht habe, sagte Giulia Gwinn und erntete keinen Widerspruch. Wenn am 9. Mai der aktuelle Deutsche Meister auf den aktuellen Pokalsieger trifft, kommt es zum Duell der beiden deutschen Top-Teams.

Dementsprechend verspürte Bayerns Rechtsverteidigerin Gwinn schon am Donnerstag beim sogenannten “Finalistentalk” in Köln große Vorfreude. Und Wolfsburgs Angreiferin Alexandra Popp stimmte zu.

Das insgesamt 44. und wohl ausverkaufte DFB-Pokal-Finale soll zum großen Fußballfest werden, es wird das 15. Endspiel in der Domstadt, und es wird wie üblich mit einem großen Rahmenprogramm gefeiert. Um 11.11 Uhr beginnt das Fan- und Familienfest vor dem Rhein-Energie-Stadion, ehe um 16 Uhr der Ball rollt – und die Bayern einen weiteren Schritt in Richtung “Wachablösung” machen?

Popp gerät regelrecht in Rage

Dieses Wörtchen geisterten jedenfalls nun schon ein paar Wochen durchs Land. FCB-Präsident Herbert Hainer hatte Mitte März im kicker erklärt: “Wir haben großen Respekt vor dem VfL Wolfsburg, der enorme Verdienste um den deutschen Frauenfußball hat, aber wir sind auf einem guten Weg, dass es hier zu einer Wachablösung kommt.”

Der FC Bayern schickt sich an, zum zweiten Mal in Folge die Meisterschaft zu gewinnen und könnte in dieser Saison erstmals das Double holen. In diesem Sommer wechselt Leistungsträgerin Lena Oberdorf nach München und verlässt die Wolfsburger, die ab der nächsten Spielzeit ebenfalls auf Dominique Janssen und wohl auch Ewa Pajor verzichten müssen.

Das letzte Ligaduell konnte der FCB zudem deutlich gewinnen, siegte auswärts mit 4:0. Wird die Dominanz des VfL, der rund ein Jahrzehnt den nationalen Frauenfußball beherrschte und international vielfach für Furore sorgte, jetzt also wirklich dauerhaft gebrochen? Kommt es zu einer “Wachablösung”?

Wolfsburg ist seit 49 Pokalspielen ungeschlagen

Es ist ein ganz offenbar ein Reizthema. Schon Wolfsburgs Kathrin Hendrich hatte vor ein paar Wochen erklärt, diese Diskussion “ein wenig respektlos” zu finden angesichts des Siegeszugs der vergangenen Jahre. Und auch Popp, ihrerseits DFB- und VfL-Kapitänin und nach ihrer Knieverletzung jetzt wieder spielfähig, geriet am Donnerstag regelrecht in Rage, als sie darauf angesprochen wurde.

“Pfff”, stöhnte sie und betonte: “Ich hasse dieses Wort, ganz ehrlich. Eine Wachablösung ist erst dann eine Wachablösung, wenn du über Jahre konstant Titel holst. Das haben wir geschafft.” Allein den DFB-Pokal konnte der VfL neunmal in Folge gewinnen, ist seit 49 Pokalspielen ungeschlagen. Und sieht sich, logisch, noch lange nicht am Ende – trotz der erstarkten und aufrüstenden Konkurrenz aus dem Süden.

Gwinn freut sich über die Zukunftsvisionen des FC Bayern

Wolfsburg sei in den vergangenen Jahren “das Aushängeschild im deutschen Frauenfußball”, fuhr Popp fort. Nach ein oder zwei Jahren schon von einer Wachablösung zu sprechen, sei aus ihrer Sicht “absolut respektlos gegenüber uns und unserer Arbeit. Wir wissen, dass die Bayern eine wahnsinnig gute Arbeit machen, das sehen wir und spüren wir, davor haben wir auch großen Respekt. Und wir sind froh, dass so eine Arbeit in den anderen Vereinen geleistet wird.” Aber es müsse nun erst mal über mehrere Jahre geliefert werden, “bevor wir über so ein Wort sprechen”.

Bayerns Gwinn wollte das Reizwort dann auch nicht in den Mund nehmen, bekräftigte vielmehr: “Wir tun gut daran, im Hier und Jetzt zu leben, sind natürlich sehr, sehr stolz, dass wir momentan auf Platz 1 sind und die Möglichkeit haben, nach dem Pokal zu greifen.” Im vergangenen Sommer habe der Verein sich super verstärkt, das werde fortgesetzt und spreche für die Zukunftsvision des Klubs.

Mit Blick auf das 0:4 im März gegen den FCB sagte Wolfsburgs Popp: “Wenn man sich die vergangenen Duelle anschaut, musste jede Mannschaft mal bluten, in diesem Fall waren wir es.” Im Pokal-Finale in Köln sollen es aus ihrer Sicht dann freilich wieder die Bayern sein, die leiden. Das gärende Thema “Wachablösung” könnte in diesem Fall wohl zumindest ein wenig eingedämmt werden.

Leon Elspaß

“Ich hasse dieses Wort”: Popp gerät bei Finalistentalk in Rage

Im Pokal-Finale am 9. Mai werden die beiden deutschen Top-Mannschaften aufeinandertreffen. Die Vorfreude ist groß – bei Bayerns Giulia Gwinn und Wolfsburgs Alexandra Popp, die ein Reizthema ausgemacht hat.

Kennen und schätzen sich aus der Nationalelf: Alexandra Popp (li.) und Giulia Gwinn.

Kennen und schätzen sich aus der Nationalelf: Alexandra Popp (li.) und Giulia Gwinn.

IMAGO/Beautiful Sports

Das Pokal-Finale zwischen dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg sei wohl die Endspielpaarung, die sich Fußball-Deutschland gewünscht habe, sagte Giulia Gwinn und erntete keinen Widerspruch. Wenn am 9. Mai der aktuelle Deutsche Meister auf den aktuellen Pokalsieger trifft, kommt es zum Duell der beiden deutschen Top-Teams.

Dementsprechend verspürte Bayerns Rechtsverteidigerin Gwinn schon am Donnerstag beim sogenannten “Finalistentalk” in Köln große Vorfreude. Und Wolfsburgs Angreiferin Alexandra Popp stimmte zu.

Das insgesamt 44. und wohl ausverkaufte DFB-Pokal-Finale soll zum großen Fußballfest werden, es wird das 15. Endspiel in der Domstadt, und es wird wie üblich mit einem großen Rahmenprogramm gefeiert. Um 11.11 Uhr beginnt das Fan- und Familienfest vor dem Rhein-Energie-Stadion, ehe um 16 Uhr der Ball rollt – und die Bayern einen weiteren Schritt in Richtung “Wachablösung” machen?

Popp gerät regelrecht in Rage

Dieses Wörtchen geisterten jedenfalls nun schon ein paar Wochen durchs Land. FCB-Präsident Herbert Hainer hatte Mitte März im kicker erklärt: “Wir haben großen Respekt vor dem VfL Wolfsburg, der enorme Verdienste um den deutschen Frauenfußball hat, aber wir sind auf einem guten Weg, dass es hier zu einer Wachablösung kommt.”

Der FC Bayern schickt sich an, zum zweiten Mal in Folge die Meisterschaft zu gewinnen und könnte in dieser Saison erstmals das Double holen. In diesem Sommer wechselt Leistungsträgerin Lena Oberdorf nach München und verlässt die Wolfsburger, die ab der nächsten Spielzeit ebenfalls auf Dominique Janssen und wohl auch Ewa Pajor verzichten müssen.

Das letzte Ligaduell konnte der FCB zudem deutlich gewinnen, siegte auswärts mit 4:0. Wird die Dominanz des VfL, der rund ein Jahrzehnt den nationalen Frauenfußball beherrschte und international vielfach für Furore sorgte, jetzt also wirklich dauerhaft gebrochen? Kommt es zu einer “Wachablösung”?

Wolfsburg ist seit 49 Pokalspielen ungeschlagen

Es ist ein ganz offenbar ein Reizthema. Schon Wolfsburgs Kathrin Hendrich hatte vor ein paar Wochen erklärt, diese Diskussion “ein wenig respektlos” zu finden angesichts des Siegeszugs der vergangenen Jahre. Und auch Popp, ihrerseits DFB- und VfL-Kapitänin und nach ihrer Knieverletzung jetzt wieder spielfähig, geriet am Donnerstag regelrecht in Rage, als sie darauf angesprochen wurde.

“Pfff”, stöhnte sie und betonte: “Ich hasse dieses Wort, ganz ehrlich. Eine Wachablösung ist erst dann eine Wachablösung, wenn du über Jahre konstant Titel holst. Das haben wir geschafft.” Allein den DFB-Pokal konnte der VfL neunmal in Folge gewinnen, ist seit 49 Pokalspielen ungeschlagen. Und sieht sich, logisch, noch lange nicht am Ende – trotz der erstarkten und aufrüstenden Konkurrenz aus dem Süden.

Gwinn freut sich über die Zukunftsvisionen des FC Bayern

Wolfsburg sei in den vergangenen Jahren “das Aushängeschild im deutschen Frauenfußball”, fuhr Popp fort. Nach ein oder zwei Jahren schon von einer Wachablösung zu sprechen, sei aus ihrer Sicht “absolut respektlos gegenüber uns und unserer Arbeit. Wir wissen, dass die Bayern eine wahnsinnig gute Arbeit machen, das sehen wir und spüren wir, davor haben wir auch großen Respekt. Und wir sind froh, dass so eine Arbeit in den anderen Vereinen geleistet wird.” Aber es müsse nun erst mal über mehrere Jahre geliefert werden, “bevor wir über so ein Wort sprechen”.

Bayerns Gwinn wollte das Reizwort dann auch nicht in den Mund nehmen, bekräftigte vielmehr: “Wir tun gut daran, im Hier und Jetzt zu leben, sind natürlich sehr, sehr stolz, dass wir momentan auf Platz 1 sind und die Möglichkeit haben, nach dem Pokal zu greifen.” Im vergangenen Sommer habe der Verein sich super verstärkt, das werde fortgesetzt und spreche für die Zukunftsvision des Klubs.

Mit Blick auf das 0:4 im März gegen den FCB sagte Wolfsburgs Popp: “Wenn man sich die vergangenen Duelle anschaut, musste jede Mannschaft mal bluten, in diesem Fall waren wir es.” Im Pokal-Finale in Köln sollen es aus ihrer Sicht dann freilich wieder die Bayern sein, die leiden. Das gärende Thema “Wachablösung” könnte in diesem Fall wohl zumindest ein wenig eingedämmt werden.

Leon Elspaß

Schmerzen bei der Torjägerin: Popp fällt auch im Pokal aus

Die Meisterschaft ist nach der 0:4-Niederlage gegen die Bayern entschieden. Nun will der VfL Wolfsburg die letzte Titelchance in dieser Saison nutzen. Am Samstag erwarten die Wolfsburgerinnen im Halbfinale des DFB-Pokals die SGS Essen.

Wird erneut auf dem Platz fehlen: Alexandra Popp.

Wird erneut auf dem Platz fehlen: Alexandra Popp.

IMAGO/Passion2Press

Eine Woche nach der 0:4-Heimniederlage gegen den FC Bayern und der Vorentscheidung im Meisterschaftskampf zugunsten der Münchnerinnen will der VfL Wolfsburg am Samstag (13 Uhr) zumindest die letzte Titelchance in dieser Saison wahren. Im Halbfinale des DFB-Pokals empfängt der VfL die SGS Essen.

“Jeder kennt unsere Ansprüche. Wir sind favorisiert gegen Essen und wollen gewinnen. Dafür haben wir die Qualität”, sagt Trainer Tommy Stroot. Der Wolfsburger Trainer muss in dieser Partie allerdings auf gleich drei Nationalspielerinnen verzichten: Lena Lattwein (Knie-OP), Marina Hegering (Muskelfaserriss) und Alexandra Popp (Knieverletzung).

DFB-Pokal, Halbfinale

Popps Plan, am Donnerstag zumindest wieder ins Lauftraining einzusteigen, war nicht umsetzbar. “Sobald eine gewisse Dynamik aufkommt, sind Schmerzen da. Von daher ist es so, dass wir ihr da die Zeit geben, die sie auch braucht”, berichtet Stroot. “Wir wollen mit dieser Gruppe, die wir gerade zur Verfügung haben, das Maximale rausholen.” Und dazu gehört auch der Einzug ins Finale, das am 9. Mai in Köln ausgetragen wird.

Wichtig wird es für den VfL sein, gegen Essen die Torchancen konsequent zu nutzen. In den Bundesligaspielen gegen Bayern und zuvor bei der 1:2-Niederlage in Hoffenheim ließ die Effektivität sehr zu wünschen übrig. Oder wie Stroot es formuliert: “Die Torchancen sind nicht in der Konsequenz und auch nicht mit der Zielstrebigkeit ausgespielt worden, die dann eben auch zu diesen Topspielen gehören. Das ist ein Vorwurf, den wir uns auch selbst machen, nicht diese Brutalität an den Tag gelegt zu haben. Wenn wir auf Mannschaften treffen, die ein ähnliches Niveau haben, dann geht es eben auch um die Effektivität. Und die haben wir ein Stück weit vermissen lassen. Und wir müssen uns jetzt in die Lage bringen, da einfach brutaler aufzutreten, auch gegen Essen, um dafür zu sorgen, dass wir gewinnen.”

Grundsätzlich habe der VfL aber den Vorteil, “eine wahnsinnige Erfahrung im Kader zu haben”, mit der sich die jüngsten Rückschläge leichter verarbeiten lassen. Zwei Bundesliga-Niederlagen in Folge hat der VfL lange nicht mehr hinnehmen müssen. Und im DFB-Pokal ist Wolfsburg seit nunmehr 48 Partien ungeschlagen. Seit 2015 hat kein anderer Klub mehr den DFB-Pokal gewonnen als der VfL.

Großer Respekt vor Essen

2020 traf der VfL im Pokal-Finale in Köln auf die SGS Essen. Und der aktuelle Halbfinal-Gegner machte den Wolfsburgerinnen das Leben sehr schwer. Der große Favorit gewann erst nach Elfmeterschießen mit 4:2. “Wir wissen, wie gut Essen drauf ist und wie schwer es ist, sie zu bespielen”, sagt Stroot. Ende Januar trafen beide Klubs in der Bundesliga aufeinander. Der VfL gewann in Essen mit 3:1. Die SGS belegt in der Bundesliga Tabellenplatz 6. “Wir haben großen Respekt vor Essen, wissen aber, dass wir als Favorit ins Spiel gehen und wollen dieser Favoritenrolle gerecht werden”, betont Stroot.

Gunnar Meggers

Neue Kapitänin beim DFB? Hrubesch wird “mit den Mädels reden”

Wer übernimmt das Kapitänsamt bei den anstehenden Spielen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft? Bundestrainer Horst Hrubesch will sich noch nicht festlegen.

Eine der Kandidatinnen: Horst Hrubesch mit Lena Oberdorf.

Eine der Kandidatinnen: Horst Hrubesch mit Lena Oberdorf.

IMAGO/Beautiful Sports

Vor ein paar Wochen war die Kapitänsfrage eigentlich nicht der Rede wert, doch eine Reihe von Ereignissen macht sie nun doch zu einer. Vor den ersten Gruppenspielen in der EM-Qualifikation am 5. April (20.30 Uhr/ARD) in Linz gegen Österreich sowie am 9. April (18.10 Uhr/ZDF) in Aachen gegen Island steht das DFB-Team auf einmal ohne Spielführerin da.

DFB-Spiele im Überblick

Denn: Alexandra Popp, die Nummer eins im Ranking, wird wegen Kniebeschwerden nicht mitmischen können. Ihre Stellvertreterin war Svenja Huth, die 33-Jährige hat allerdings vor wenigen Tagen ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet.

Hrubesch wird sich der Kapitänsthematik in Kürze annehmen. “Normalerweise habe ich es immer so gehalten, dass ich den Kapitän bestimmt habe. Ich werde mit den Mädels reden und dann entscheiden, wer in den Spielen als Kapitänin aufläuft”, sagte der 72-Jährige bei einer Video-Schalte am Mittwoch. Wen er dafür im Auge hat, verriet Hrubesch nicht.

Auch Hegering fehlt – Oberdorf für den Umbruch?

Eine naheliegende Wahl wäre zum Beispiel Abwehrchefin Marina Hegering (33) gewesen, doch auch die Wolfsburgerin muss nach ihrer Wadenverletzung im Topspiel gegen den FC Bayern (0:4) passen. Von der Erfahrung her kämen Sara Däbritz und Lina Magull (beide 29) infrage. Däbritz (Olympique Lyon) hat jedoch ihren Stammplatz verloren und Magull war nach ihrem Wechsel zu Inter Mailand bei der entscheidenden Olympia-Qualifikation für Paris nicht dabei. Jetzt steht die Ex-Münchnerin allerdings wieder im 23-köpfigen Kader.

Ebenfalls eine Kandidatin ist Lena Oberdorf, die durch ihren Einsatzwillen besticht, die 22-Jährige gilt trotz ihres Alters bereits als Führungspersönlichkeit. Auf die 46-malige Nationalspielerin zählt Hrubesch auch, wenn es um den anstehenden Umbruch geht. “Wir haben da ein bisschen was eingeleitet, wir sind also mittendrin”, sagte der Coach.

Schulze Solano bringt “alles mit”

Hrubesch hat den Kreis der Olympia-Kandidatinnen unter anderem durch die Berufung der Ex-Frankfurterin Bibiane Schulze Solano von Athletic Bilbao vergrößert. “Sie bringt alles mit: Sie hat eine gute Körpergröße, sie spielt körperbetont und hat ein gutes Passspiel – was jetzt nicht verwundert in Spanien”, sagte Hrubesch über die 1,74 Meter große Abwehrspielerin. Zu den Sommerspielen dürfen aber nur 18 Spielerinnen fahren, dazu kommen vier auf Abruf.

VfL will bei Popp “keine Dummheiten machen” – Pajor ist bereit für das Topspiel

Das Topspiel Wolfsburg gegen Bayern wird ohne Alexandra Popp stattfinden. Die DFB-Kapitänin ist nicht rechtzeitig fit geworden. Eine andere VfL-Torjägerin dagegen schon.

Will mit den Wölfinnen Druck auf die Bayern ausüben: Trainer Tommy Stroot.

Will mit den Wölfinnen Druck auf die Bayern ausüben: Trainer Tommy Stroot.

IMAGO/Beautiful Sports

Es hatte sich schon abgezeichnet, am Freitagabend machte es Tommy Stroot auf der Spieltags-PK des VfL Wolfsburg dann auch offiziell. Alexandra Popp wird das Spitzenspiel gegen die Bayern verpassen, die Nationalspielerin mit der großen Erfahrung ist nach ihrer in Hoffenheim erlittenen Knieblessur nicht rechtzeitig fit geworden. “Da wollen wir keine Dummheiten machen”, so der VfL-Trainer.

Da mit Lena Lattwein (nach Knie-OP, baldiges Comeback nach der Länderspielpause möglich) eine weitere DFB-Akteurin passen muss, stehen den Wölfinnen nicht alle Protagonistinnen zur Verfügung. “Für ein Topspiel ist es immer wichtig, alle Topspielerinnen zur Verfügung zu haben”, sagte Stroot.

Bundesliga-Spitzenspiel

Dies sei mit Popp und Lattwein nun nicht der Fall, dafür kehrt jedoch eine andere Leistungsträgerin auf den Platz zurück: Ewa Pajor. Die polnische Goalgetterin (zehn Tore in 14 Bundesliga-Einsätzen), die zuletzt von Knieproblemen ausgebremst worden war, konnte das Pensum in dieser Woche immer mehr steigern und hat “die letzten beiden Einheiten komplett mitgemacht”.

Kommt Nemeth zum Debüt?

Neben Pajor steht auch die im Winter hinzugekommene Ungarin Diana Nemeth bereit, die auf Sicht die abgewanderte Felicitas Rauch ersetzen soll. Hier könnte es also zum Bundesliga-Debüt der 19-Jährigen kommen.

Die Tabellenlage ist klar: Wolfsburg liegt vier Punkte hinter Bayern, der Druck ist entsprechend groß, eine Wolfsburger Niederlage käme wohl einer Vorentscheidung im Titelrennen gleich. “Der Druck oben ist immer gleich groß”, hakt Stroot ein. “Man weiß, dass man sich wenig Fehler erlauben kann. Wir erwarten ein Topspiel, auf das ich mich freue.” Der Fußballlehrer sieht “zwei Mannschaften auf Augenhöhe” und rechnet mit einem engen Resultat. “Keiner weiß, was morgen passiert. Wir kennen die Tabellensituation und wissen, dass wir die Bayern mit einem Sieg unseren Atem spüren lassen können.”

Die Kulisse soll den Wölfinnen den Rücken stärken. Bis Freitag waren 21.500 Karten verkauft, mit rund 22.500 Fans rechnet man in der Auto-Stadt. Die Volkswagen-Arena wird also ziemlich gut gefüllt sein am Samstagabend (17.45 Uhr, LIVE! bei kicker). Um, so Stroots Ahnung, “ein Battle auf höchstem Niveau” zu sehen.

Kellermann will Druck auf Bayern erhöhen – Lattwein fehlt im Topspiel

Am Samstag empfängt der VfL Wolfsburg Tabellenführer Bayern München zum Spitzenspiel. Der VfL muss unbedingt gewinnen, um überhaupt noch eine Chance im Meisterschaftskampf zu haben.

Die Folgen einer Knie-OP setzen ihr noch zu: Lena Lattwein.

Die Folgen einer Knie-OP setzen ihr noch zu: Lena Lattwein.

IMAGO/Beautiful Sports

Im Kampf um die Meisterschaft hat sich die Gemengelage am vergangenen Wochenende deutlich zu Gunsten des FC Bayern verschoben. Die Münchnerinnen erfüllten ihre Pflichtaufgabe im Heimspiel gegen Aufsteiger RB Leipzig am Samstag souverän mit 5:0, während Konkurrent VfL Wolfsburg schon am Freitagabend bei der TSG Hoffenheim mit 1:2 unterlag.

Vor dem Duell der beiden deutschen Spitzenteams am kommenden Samstag (17.45 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Volkswagen-Arena hat der Meister sieben Spieltage vor Saisonschluss seinen Vorsprung auf den letztjährigen Vizemeister auf vier Zähler ausgebaut: Die Bayern haben 42 Punkte auf dem Konto, Wolfsburg 38 Zähler.

“Klar ist, dass wir es damit nicht mehr in der eigenen Hand haben, deutscher Meister zu werden. Wir hatten uns natürlich eine andere Konstellation gewünscht”, sagt Ralf Kellermann, Wolfsburgs Direktor Frauenfußball, dem kicker. “Unsere Aufgabe ist es nun, mit einem Heimsieg am Samstag den Druck auf die Bayern zu erhöhen.”

Seit dem Hinspiel hatte Wolfsburg in der Bundesliga nicht verloren – bis Freitag

Sollte der VfL am Samstag nicht gewinnen, wäre aus Kellermanns Sicht die Entscheidung in der Meisterschaft gefallen. Klar ist auch, dass Wolfsburg ohnehin alle Partien bis zum Saisonende siegreich bestreiten muss, um noch eine Chance auf den Titel zu haben.

Das Hinspiel in München hatte der FC Bayern am 6. November mit 2:1 durch Tore von Linda Dallmann und Klara Bühl gewonnen. Für den VfL traf damals Nationalspielerin Lena Oberdorf, die nach dieser Saison zum FC Bayern wechseln wird. Nach der Niederlage in München hatte der VfL kein Bundesligaspiel mehr verloren – bis zum vergangenen Freitag.

20.000 Tickets verkauft

“Wir hatten uns in letzter Zeit deutlich verbessert, waren im Flow. Die Niederlage in Hoffenheim tut weh”, räumt Kellermann ein. “Genügend Chancen, um dort zu gewinnen, hatten wir. Aber wir müssen das jetzt abhaken.” Und den Blick auf Samstag richten.

Mehr als 20.000 Tickets hat der VfL schon für das Top-Duell verkauft. Fehlen wird dem Tabellenzweiten am Samstag Lena Lattwein. Die Nationalspielerin laboriert weiterhin an den Folgen einer Knie-OP. Fraglich ist noch, ob Top-Torjägerin Ewa Pajor (zehn Saisontreffer) nach ihrer Zwangspause wegen Knieproblemen wieder einsatzfähig ist.

Alexandra Popp, die in Hoffenheim verletzt ausgewechselt werden musste, wird gegen die Bayern wohl wieder einsatzfähig sein. Bei einem MRT sei “keine strukturelle Verletzung im Knie” festgestellt worden, teilten die Wölfinnen mit.

Gunnar Meggers

Entwarnung: Popp “in einigen Tagen” wieder im Training

Der VfL Wolfsburg hat am Freitagabend das Bundesliga-Spitzenspiel in Hoffenheim und Torjägerin Alexandra Popp durch Verletzung verloren. Am Samstag gab es weiter Infos zur Knieblessur.

Gebrauchter Freitag: Alexandra Popp (VfL Wolfsburg, re.) beim Spiel in Hoffenheim.

Gebrauchter Freitag: Alexandra Popp (VfL Wolfsburg, re.) beim Spiel in Hoffenheim.

IMAGO/Eibner

Pokalsieger VfL Wolfsburg gibt Entwarnung: Nationalmannschaftskapitänin Alexandra Popp hat sich beim 1:2 bei der TSG Hoffenheim am Freitag keine schwerwiegende Verletzung zugezogen und soll in Kürze wieder ins Training einsteigen. Nach Klubangaben ergab eine MRT-Untersuchung am Samstagmorgen, dass Popp “keine strukturelle Verletzung im Knie” erlitten habe.

Einsatz gegen die Bayern scheint möglich

Die 32-Jährige, die schon in der 34. Minute ausgewechselt worden war, könne “in einigen Tagen” wieder am Trainingsbetrieb teilnehmen. Damit könnte Popp beim Gipfeltreffen am 23. März gegen den Titelverteidiger und Tabellenführer Bayern München wieder zur Verfügung stehen.