Das bedeutendste Wochenende der Bundesliga-Saison

Im Meisterrennen der Handball-Bundesliga könnte an diesem Wochenende eine Vorentscheidung fallen. Dass dabei die besten vier Teams der Liga aufeinandertreffen, macht es besonders spannend.

Alle Augen auf den Meisterkampf: Flensburg trifft auf Magdeburg, Kiel auf die Füchse.

Alle Augen auf den Meisterkampf: Flensburg trifft auf Magdeburg, Kiel auf die Füchse.

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Wer wird deutscher Meister? Gut möglich, dass bis zur endgültigen Beantwortung dieser Frage noch einige Wochen vergehen. Der 34. und letzte Spieltag der Handball-Bundesliga steigt erst am 2. Juni. Bis dahin kann noch so viel passieren – doch das kommende Wochenende wird dennoch als bedeutendstes der restlichen Saison eingestuft.

BUNDESLIGA – 29. SPIELTAG

Die besten vier Teams der HBL treffen in direkten Duellen aufeinander. Mit Blick auf das Restprogramm des Top-Favoriten Magdeburg (48:6 Punkte), der jüngst auch den DHB-Pokal gewann, bekommt das Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt (42:12) am Freitagabend eine besondere Note.

Danach ist der SCM in den Duellen mit dem TBV Lemgo Lippe (A), dem HC Erlangen (A), HBW Balingen-Weilstetten (H), dem SC DHfK Leipzig (H), den Rhein-Neckar Löwen (A) und der HSG Wetzlar (H) jeweils haushoher Favorit.

Krickau sieht “keine Schwächen” beim SCM

Gewinnt Magdeburg auch das zwölfte Pflichtspiel in Folge, dann ist die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert wohl nicht mehr aufzuhalten. Doch die SG, die den Kampf um einen Champions-League-Platz noch immer nicht aufgeben will, würde dem SCM nur zu gerne ein Bein stellen.

Wie schwierig das wird, weiß auch SG-Cheftrainer Nicolej Krickau, der bei seiner Video-Analyse “keine Schwächen gefunden” habe. “Der SCM ist eine Maschine, die kaum Fehler macht, deren Effektivität im Angriff wahnsinnig hoch ist”, weiß der Däne: “Und die Abwehr ist anders als bei anderen Mannschaften, sodass wir unseren Angriff etwas anpassen müssen.”

Abgesehen hat es Flensburg bei seiner Aufholjagd wohl eher auf die Füchse Berlin (49:7) denn auf Magdeburg. Der Hauptstadtklub drückt den Flensburgern wiederum die Daumen, eine SCM-Niederlage brächte die erste deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte wieder ein Stück näher.

Siewert: “Gehe davon aus, dass wir gegen Kiel gewinnen”

Mit Blick auf das Heimspiel gegen den THW Kiel (39:15) am Sonntag und das verpatzte Final Four im DHB-Pokal erklärt Füchse-Coach Jaron Siewert: “Wir haben vorher sechs Spiele in 14 Tagen mit Bravour gemeistert, und dieses eine Wochenende wird uns nicht aus der Bahn werfen. Den Eindruck habe ich auch bei allen Spielern. Sie sind sich bewusst, dass wir eine Titelchance verloren haben, aber sie wissen auch, dass wir noch zwei Titel erreichen können.”

Die Füchse, die in 28 Bundesliga-Partien nur zwei Niederlagen hinnehmen mussten, sind bereit für den THW, der die Berliner in der Hinrunde allerdings düpierte. “Die Motivation ist extrem groß, in der Bundesliga dort weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten, und in der European League bestmöglich das Final Four zu erreichen”, so Siewert, der selbstbewusst anfügt: “Ich gehe davon aus, dass wir gegen Kiel gewinnen, dass wir die volle Max-Schmeling-Halle zum Beben bringen, und dass wir die Emotionen entfachen, die uns über die letzten Heimspiele getragen haben.”

Danach wird man sehen, ob wir einen Punkt vorne oder weiter in der Verfolgerrolle sind.

Jaron Siewert

Der Magdeburger Auftritt in Flensburg sei “natürlich wichtig, aber nicht für unsere Herangehensweise”, wie Siewert klarstellt. “Wir wollen gewinnen, wir wollen weiter Heimstärke beweisen. Danach wird man sehen, ob wir einen Punkt vorne oder weiter in der Verfolgerrolle sind. Egal wie, jedes Spiel danach bleibt für uns ein Endspiel.”

Die Füchse haben im Vergleich mit dem SCM das deutlich schwerere Restprogramm vor sich. Es warten nach Kiel noch Melsungen (A), Gummersbach (H), Hannover-Burgdorf (A), der BHC (H) und zum Abschluss Eisenach (A) – genügend Stolpersteine also. Verliert Berlin allerdings bereits gegen den THW und der SCM gewinnt in Flensburg, könnte der Füchse-Endspurt mit Blick auf den Meisterkampf fast schon “egal” sein.

Melsungen zwingt Löwen in die Knie

Die MT Melsungen feiert nach dem erfolgreichen Pokal-Wochenende auch in der Bundesliga einen Sieg. Beim 28:23-Erfolg über die Rhein-Neckar Löwen stechen vor allem zwei Spieler hervor.

Adam Morawski war von den Rhein-Neckar Löwen nicht zu bezwingen.

Adam Morawski war von den Rhein-Neckar Löwen nicht zu bezwingen.

IMAGO/foto2press

Nach einem nervösen Beginn von beiden Mannschaften durchbrach Tobias Reichmann auf der Jagd nach seinem 900. Bundesliga-Treffer per Siebenmeter in der dritten Minute den Torbann. Julius Kühn sorgte auf der Gegenseite für den Ausgleich und legte wenig später die 2:1-Führung von David Mandic auf. Doch die Tore sorgten auf beiden Seite nicht für die notwendige Ruhe, sondern es hagelte weiter frühe Abschlüsse und technische Fehler.

So konnte die MT nicht die starke Leistung von Keeper Adam Morawski, der in den ersten zehn Minuten bereits vier Paraden verzeichnete, zu ihrem Vorteil nutzen. Viel mehr stand es lediglich 4:3 für die Gäste. Doch die Hessen fanden nun immer wieder Arnar Arnarsson am Kreis, sodass dieser mit seinem dritten Treffer für die 6:4-Führung (12.) sorgte.

In der Folge fanden auch die Löwen immer besser in die Partie, sodass nun reihenweise Tore fielen. Die Gastgeber eroberten sich dank des 900. Tors von Reichmann (19.) die Führung wieder zurück. Als Janik Kohlbacher zum 11:9 traf, nahm MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo in der 21. Minute seine erste Auszeit.

Mit Wiederanpfiff übernahm nun Sindre Andre Aho das Zepter in der MT-Offensive und glänzte mit zwei wuchtvollen Toren. Doch der Ausgleich wollte den Gäste nicht gelingen, auch weil Mikael Appelgren im Löwen-Tor immer stärker wurde und einige Würfe entschärfte. Sein Gegenüber Morawski stand ihm aber ihn nichts nach, sodass Ivan Martinovic kurz vor dem Halbzeitpfiff der 13:14-Anschlusstreffer gelang.

Morawski und Kristopans führen Melsungen auf die Siegerstraße

Zu Beginn der zweiten Hälfte setzte sich die Torflaute für die Hausherren zunächst fort. Das nutzten Timo Kastening per Siebenmeter und Martinovic, um die Partie zu drehen. Erst David Moré beendete in Überzahl die rund achtminütige Durststrecke der Löwen. Doch der Treffer sorgte nicht für das notwendige Selbstvertrauen bei seinen Teamkollegen, die sich weiter Fehler um Fehler erlaubten. Melsungen nutzte die Schwächephase nun besser und zog dank Dainis Kristopans auf 19:16 (41.) davon.

Diesen Vorsprung wusste die Truppe von Roberto Garcia Parrondo in der Folge zu verteidigen. Dabei glänzte nicht zuletzt der lettische Hüne, den die Löwen-Abwehr nicht in den Griff bekam. Dabei bediente Kristopans auch immer wieder seine Mitspieler wie in der 49. Minute, als er Arnarsson mit einem Pass hinter seinem Rücken anspielte. Der Kreisläufer münzte diesen schönen Pass zum 24:20 um. Sebastian Hinze drückte dann wenig später bereits zum dritten Mal auf den Auszeit-Buzzer, um sein Team nochmal wachzurütteln.

Doch die Worte des Löwen-Trainers kamen bei seiner Mannschaft an. Zwar wackelte nun auch die MT-Offensive, in der viele Leistungsträger wie Kastening oder Elvar Jonsson eine Auszeit bekam, aber die Löwen scheiterten einfach zu häufig an Morawski. Der Pole hatte regelrecht Beton in seinem Kasten angerührt und wies mit zwölf Paraden in der zweiten Hälfte eine Quote von über 50 Prozent auf.

Rhein-Neckar Löwen – MT Melsungen 23:28 (13:14)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (9 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Späth (1 Parade); Reichmann 5, Knorr 4, Kohlbacher 3, Kirkelokke 3, Lindenchrone 3, More 3, Forsell Schefvert 2, Grupe, Jacobsen, Groetzki, Ahouansou, Jensen, Zacharias

MT Melsungen: Morawski (20 Paraden, davon 2 Siebenmeter), Simic (n.e.); Kristopans 7, Arnarsson 4, Martinovic 4, Aho 3, Mandic 2, Ignatow 2, Balenciaga 2, Moraes 2, Kühn 1, Kastening 1,  Sipos, Drosten, Jonsson, Pavlovic

Zuschauer: 5685 (SAP Arena, Mannheim)
Schiedsrichter: Sascha Standke / Steven Heine 
Strafminuten: 2 / 10

Sebastian Mühlenhof

Für Bundesliga-Lizenz: HSV Hamburg muss Liquiditätslücke schließen

Wie die HBL am Mittwoch mitteilte, haben alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus Bundesliga und 2. Liga die Lizenz für die Saison 2024/25 erhalten – der HSV Hamburg allerdings nur unter Auflagen.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

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“Alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus den beiden Profiligen erhalten die Lizenz für die kommende Saison 2024/25”, das teilte die HBL GmbH am Mittwoch den Bundesligisten und Zweitligisten offiziell mit.

Ein Klub erhielt die Lizenz allerdings unter Auflagen: Der HSV Hamburg erhält seine Bundesliga-Lizenz unter der Bedingung, dass er die derzeit noch bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 3. Mai 2024 schließen wird. Dies müsse gegenüber der Lizenzierungskommission fristgemäß nachgewiesen werden. Wird die Bedingung nicht innerhalb der gesetzten Frist erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt.

“Wir haben den  Prozess in den vergangenen Wochen immer im engen Austausch mit der HBL geführt und wussten, dass wir diese Bedingung womöglich bekommen würden, weil wir seit unserem Neustart unter gesamtwirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen kontinuierlich gewachsen sind”, erklärt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke in einem Vereinsstatement: “Nun müssen wir dieses Wachstum und unsere Stabilität in diesem Jahr noch einmal mit zusätzlichen Dokumenten untermauern, um nachzuweisen, dass wir die von der Liga errechnete Liquiditätslücke decken können.”

Um welche Höhe es sich dabei handelt, ließen Verein und Liga offen. “Wir haben bereits die nötigen Zusagen und werden die benötigten Unterschriften und Unterlagen bis zum 3. Mai einreichen und freuen uns dann auf unsere nächste Spielzeit in der ersten Liga”, kündigte Frecke an.

“Deutliche Umsatzsteigerung” und gestiegene Ticket-Verkäufe

Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens überprüft die HBL-Lizenzierungskommission nicht nur die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Klubs. Im Fokus sind unter anderem auch infrastrukturelle, rechtliche sowie sportliche Kriterien. Die Spielzeit 2024/25 beginnt offiziell am 31. August 2025.

“Trotz eines herausfordernden Marktumfelds blicken wir auf ein bisher insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr, das im Vergleich zur letzten Spielzeit 2023/24 eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnet”, wird Rolf Nottmeier, Vorsitzender der Lizenzierungskommission, zitiert: “Auch im Kernbereich Ticketverkauf stellen wir eine erhebliche Steigerung fest. Wir rechnen damit, dass sich diese positive Entwicklung auf der Einnahmenseite fortsetzen wird. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.”

Trotz deftiger Final-Pleite: Melsungen verlängert vorzeitig mit Parrondo

Die MT Melsungen hält an Erfolgstrainer Roberto Garcia Parrondo fest. Wie die Nordhessen zwei Tage nach der deftigen Niederlage im Finale des DHB-Pokals mitteilten, erhält der Spanier einen neuen Vertrag bis 2027.

Süffisantes Lächeln: Roberto Garcia Parrondo bleibt MT-Coach.

Süffisantes Lächeln: Roberto Garcia Parrondo bleibt MT-Coach.

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Es ist ein Zeichen, das die MT Melsungen nur zwei Tage nach dem niederschmetternden 19:30 (11:13) gegen den SC Magdeburg im Finale des DHB-Pokals setzt. Der zuvor bis 2025 laufenden Vertrag mit Trainer Roberto Garcia Parrondo wird vorzeitig bis zum 30. Juni 2027 verlängert.

“Wir freuen uns sehr, dass Roberto uns die Treue hält und seinen Weg mit der MT fortsetzt”, wird MT-Sportvorstand Michael Allendorf zitiert. Der Spanier hatte durchaus andere lukrative Angebote vorliegen, entschied sich aber für einen Verbleib beim Bundesliga-Fünften: “Wir sind froh, dass er sich für uns entschieden hat. Auch Neuzugänge wie Aaron Mensing freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Parrondo.”

Speziell seit dieser Saison sei die Handschrift des Cheftrainers, der im September 2021 übernommen hatte, deutlich zu erkennen. Das gesteht Allendorf offen ein: “Wir sehen, dass Parrondos Ideen funktionieren, dass sein System nun erfolgreich ist.” Durch den überraschenden zweiten Platz im DHB-Pokal sicherte sich die MT die Teilnahme am Europapokal in der kommenden Saison.

Parrondo selbst fiel die Entscheidung leicht. “Ich musste nicht lange überlegen”, sagt der 44-Jährige. Der einstige Weltklasse-Rechtsaußen möchte auch mittelfristig das Image des Klubs aufpolieren. Er denkt dabei an Vereine wie Kiel, Magdeburg oder Flensburg, die auf eine lange Tradition in der Bundesliga zurückblicken: “Ein ähnliches Standing wünsche ich mir irgendwann auch mal für die MT.”

Parrondo will “die Fans mitreißen”

Eine wichtige Maxime Parrondos in den Spielen? “Wir wollen die Fans mitreißen. Sie sollen merken, dass wir als Einheit auftreten und alles reinwerfen”, sagt er. Der familiäre Faktor im Verein sowie das Leben mit seiner eigenen Familie in Nordhessen seien zentrale Punkte für die Vertragsverlängerung.

Denn bei der Familie Parrondo gibt es eine Regel: “Egal, wohin es mich beruflich verschlägt, die Familie bleibt zusammen und kommt mit. Ohne sie könnte ich an keinem Ort arbeiten. Wir können es uns als Familie sehr gut vorstellen, hier noch ein paar Jahre zu bleiben.”

Flensburg überraschend düpiert: Melsungen folgt Magdeburg ins Pokal-Finale

Die MT Melsungen ist ins Finale um den DHB-Pokal eingezogen. Mit jeweils starken Anfangsphasen zum Beginn beider Halbzeiten konnten sich die Nordhessen zeitweise bis auf acht Tore absetzen, am Ende stand ein 33:28 (16:11) zu Buche, das die Bartenwetzar auch dem taktischen Risiko von Roberto Garcia Parrondo zu verdanken hatten.

Nebojsa Simic war für Flensburg nur schwer zu überwinden.

Nebojsa Simic war für Flensburg nur schwer zu überwinden.

Ingrid Anderson-Jensen

Aus Köln berichtet Christian Stein

Flensburg gegen Melsungen, das ist auch immer ein Duell zwischen Benjamin Buric und Nebojsa Simic. Letzterer war schon vor dem Anpfiff dermaßen heiß, dass er beim Einlaufen seinem Einlaufkind beinahe enteilt wäre. Mit drei Paraden in den ersten Minuten ermöglichte der Montenegriner im MT-Gehäuse seinem Team einen optimalen 4:1-Start. Offensiv setzten die Nordhessen auch früh schon auf das Spiel mit dem zusätzlichen Feldspielern und zwei Kreisläufern als taktische Variante.

Halbfinals im DHB-Pokal

Flensburg zeigte Nerven, auch in der Folgezeit und Melsungen war dann zur Stelle. Simic fischte noch rechtzeitig Gollas Wurf auf das vermeintlich leere Tor weg, Balenciaga verhinderte ein Anspiel vom zentralen Rückraum auf Johan Hansen. Nicolej Krickau musste beim 8:3 (13.) eine frühe Auszeit nehmen und sein Team neu justieren, unter anderem rückte Kevin Möller ins SG-Tor.

Flensburg kann Momentum nicht nutzen

Offensiv fand Flensburg nun die richtigen Nahtstellen, um in die Partie zu finden und hinten rieb sich vor allem Erik Balenciaga gegen den Innenblock mit Johannes Golla und Blaz Blagotinsek auf. Flensburg hatte zwar nun das Momentum auf seiner Seite, konnte daraus aber nur mühsam Kapital schlagen. Bei Melsungen erzielte nun Elvar Örn Jonsson immer wieder wichtige Treffer und hielt die Nordhessen mit 12:8 (22.) in der Vorlage.

Ein Schlag ins Kontor beim Ligafünften waren die zwei Zeitrafen gegen David Mandic, die sich der Kroate schon in Halbzeit eins einfing. Doch auch hier fehlte Flensburg vor dem Seitenwechsel der Killerinstinkt, sowohl beim 12:10 wie auch später beim 13:11 konnte man nicht mehr zum Anschlusstreffer nachlegen. Stattdessen zog Melsungen wieder zum 16:11-Halbzeitstand weg, nach einem Pass ins Seitenaus konterte Timo Kastening kurz vor der Pause.

Erneut frühe Flensburger Auszeit

Nach dem Seitenwechsel sollte Dainis Kristopans weiter erhöhen, der Lette fing sich aber beim 18:12 (34.) ebenfalls die zweite Hinausstellung ein. Roberto Garcia Parrondo risikiert sowohl beim Letten wie auch auf der anderen Halbposition beim Kroaten eine Rote Karte, schonte seine Leistungsträger in der Deckung nicht. Das zahlte sich aus, als Kristopans einen Konter zum 21:13 (38.) vollendete, musste Krickau erneut mit einer Auszeit gegensteuern.

Krickau setzte erneut auf einen Impuls im Tor und Buric kehrte zurück, doch die Norddeutschen taten sich diesmal schwerer die Kontrolle auf dem Parkett zu erlangen. Vor allem die Anspiele auf Kreisläufer Rogerio Moraes bekam die SG nicht wirksam unterbunden, die Nordhessen spielten ihre Angriffe geduldig aus und nahmen einen Vorsprung von sechs Toren (24:18) in die Schlussviertelstunde.

Buric-Paraden entfachen das Feuer der Hölle Nord

Kurz danach aber schien ein Ruck durch die Fördestädter und ihren Anhang zu gehen. Kastening scheiterte an Buric und im Gegenzug hatte Pytlick das Wurfglück gegen Simic auf seiner Seite. Im Flensburger Gästeblock herrschte nun wieder “Hölle-Nord-Temperatur”. Ein weiteres Mal Buric gegen Sipos und der Treffer von Lasse Möller zum 25:22 (50.) erzwang die Melsunger Auszeit.

Die Nordhessen zogen den Kopf zunächst aus der Schlinge, vorne trafen Moraes und Martinovic und hinten war Simic gegen Einarsson zur Stelle und animinierte  den Melsunger Block zu lautstarken “Simo”-Rufen. Beide Fanlager hielt es längst nicht mehr auf den Sitzen, Mandic legte für die MT noch das 29:23 (54.) nach.

Flensburg versuchte mit einer 5:1-Abwehrformation den Rückraum der Nordhessen ins Stocken zu bringen, doch Krickaus Idee wurde auch von einer Zeitstrafe gegen Mads Mensah nach einem Gesichtstreffer gegen Dainis Kristopans torpediert. Diese gab es erst nach Videobeweis, zudem hatten die erfahrenen Unparteiischen zunächst den Melsunger Vorteil und dann auch Flensburgs Gegenstoß zum 29:25 laufen lassen. Melsungen spielte den folgenden Angriff konsequent aus, erzwang beim 30:25 rund fünf Minuten vor dem Ende die letzte Auszeit der SG.

Flensburg erhöhte nun das Risiko, aber auch Adam Morawski trug mit einem gehaltenen Siebenmeter seinen Anteil zum historisch höchsten Sieg der Bartenwetzer über die SG Flensburg-Handewitt bei. Spätestens mit dem 33:26 von Moraes war die Partie entschieden. Emil Jakobsen schraubte noch mit einem Doppelpack zum 33:28-Endstand sein Torekonto auf neun Treffer auf, Simon Pytlick und Timo Kastening waren je sieben Mal erfolgreich.

SG Flensburg-Handewitt – MT Melsungen 33:28 (11:16)

Ausführliche Statistik folgt in Kürze…

Martinovic wirft Melsungen zu Unentschieden gegen Flensburg

Die MT Melsungen brachte die SG Flensburg-Handewitt auch dank 20 Paraden von Nebojsa Simic unter Bedrängnis, führte zur Halbzeit mit 13:10. Im zweiten Abschnitt ging es hin und her, bevor Mads Mensah Larsen die Gäste in letzter Minute in Führung warf – doch Ivan Martinovic gelang in der Generalprobe für das Pokal-Halbfinale in einer Woche noch der verdiente Ausgleich für die Hausherren.

Die Flensburger schienen die Partie frühzeitig in den Griff zu bekommen. Der Norweger August Pedersen erzielte in der 13. Minute das 7:4 für die Norddeutschen. Dann aber steigerte sich MT-Keeper Nebojsa Simic. Der Montenegriner gab seinen Vorderleuten mit insgesamt 20 Paraden den nötigen Rückhalt. Mit einem Doppelschlag in der 26. Minute stellten die Nordhessen auf 11:8.

Auch die zweite Hälfte begann mit einer Druckphase der Norddeutschen, die im Tor jetzt auf Benjamin Buric anstelle von Kevin Möller setzten. Simon Pytlick erzielte das 15:14 (38.). Beide Mannschaften agierten fortan auf Augenhöhe. Die Führung wechselte mehrfach hin und her. In der Schlussminute brachte Mads Mensah Larsen die SG mit 35:24 in Führung, doch Martinovic hatte kurz vor Schluss noch eine Antwort parat.

Mit sechs Treffer war Simon Pytlick bester Schütze des Tabellendritten, der im Kampf um die Champions League einen Punkt auf die Füchse Berlin einbüßte. Für die Gastgeber, die einen Bonuspunkt im Kampf um den internationalen Wettbewerb verbuchten, waren Elvar Örn Jonsson und Ivan Martinovic je siebenmal erfolgreich. Am nächsten Samstag stehen sich beide Teams im Pokal-Halbfinale gegenüber.

weitere Informationen zum Spiel folgen …

MT Melsungen – SG Flensburg-Handewitt 25:25 (13:10)

MT Melsungen: Simic (20/3 Paraden), Morawski; E. Jonsson 7, Martinovic 7, Aho 4, Arnarsson 3, Kristopans 3, D. Mandic 1, Kühn, Balenciaga, Sipos, Ignatow, Drosten, Wolf, Kastening, Pavlovic

SG Flensburg-Handewitt: Buric (8/1 Paraden), Möller (4 Paraden); Pytlick 6, Einarsson 4, Golla 4, Larsen 4, Gottfridsson 3, J. Hansen 2, Pedersen 2, Jorgensen, Horgen, Zivkovic, Blagotinsek, Kjaer Möller

Zuschauer: 4491 (Rothenbach-Halle, Kassel)
Schiedsrichterinnen: Tanja Kuttler / Maike Merz
Strafminuten: 6 / 8

» Tabelle Handball Bundesliga

dpa, cie, red

Kristopans wird für Melsungen gegen Lemgo zum Matchwinner

Der TBV Lemgo Lippe ließ sich beim Gastspiel in Kassel in der Handball Bundesliga nicht abhängen, glich zwanzig Sekunden vor dem Ende erneut aus – doch die MT Melsungen konnte durch Dainis Kristopans mit dem entscheidenden 26:25 (13:11) antworten und so zwei wichtige Punkte im Kampf um den internationalen Wettbewerb einfahren.

Dainis Kristopans setzte am Ende den Siegtreffer für die MT Melsungen.

Dainis Kristopans setzte am Ende den Siegtreffer für die MT Melsungen.

IMAGO/Eibner

Vor 4.352 Zuschauer in der Rothenbach-Halle in Kassel begannen sowohl die MT Melsungen wie auch der TBV Lemgo Lippe nach der Pause der Handball Bundesliga für die Olympia-Qualifikation nervös, die ersten Angriffe gingen auf beiden Seiten ins Leere. Nebojsa Simic und Urh Kastelic verbuchten zudem die ersten Paraden, nach einem Ballgewinn in der Deckung konnte Lukas Zerbe dann aber nach über vier Minuten im Gegenstoß den ersten Treffer der Partie erzielen – und Lukas Hutecek legte in Überzahl gleich noch einen nach.

Das 0:2 weckte die MT Melsungen dann auf, nach fast sieben Minuten gelang Erik Balenciaga der ersehnte erste Treffer. Niels Versteijnen beantwortete diesen Gegentreffer zwar ebenso wie Lukas Zerbe den nächsten, doch aus dem 2:4 wurde nach einem Siebenmeter von Dimitri Ignatow und dem Ausgleich von David Mandic durch einen erfolgreichen Versuch von Adrian Sipos nach vierzehn Minuten beim 5:4 dann die erste Melsunger Führung.

Lukas Hutecek und kurz darauf Jan Brosch konnten für die Lemgoer ausgleichen, mit einer weiteren Dreier-Serie hatte sich Melsungen beim 9:6 dann aber nach zwanzig Minuten etwas Luft verschafft und schien das Spiel in den Griff zu bekommen. Lemgo meldete sich mit einem Doppelschlag zurück, der psychologisch wichtige Ausgleich sollte zunächst aber nicht mehr gelingen. Auf der anderen Seite konnten sich die Gastgeber auch nicht auf mehr als drei Tore absetzen, mit einem 13:11 ging es in die Kabinen.

Lemgo hält auch im zweiten Abschnitt Schritt

Nach Wiederbeginn schien die MT Melsungen dann aber früh die Weichen in Richtung Heimsieg zu stellen: Dimitri Ignatow verwandelte einen weiteren Siebenmeter und flankiert von zwei Paraden von Nebojsa Simic baute Elvar Örn Jonsson den Vorsprung mit einem Doppelschlag zum 16:11 auf fünf Tore aus. Lemgo war nach dem Fehlstart in den zweiten Abschnitt unter Druck, Florian Kehrmann entschied sich zu einem Wechsel und beorderte Finn Zecher zwischen die Pfosten.

Zecher fügte sich gleich mit einer Glanztat ein und so konnten Emil Buhl Laerke und Jan Brosch die Gäste wieder auf die aus dem ersten Abschnitt gewohnten drei Tore heranbringen. Und Lemgo setzte nach: Zecher verbuchte weitere Paraden und seine Vorderleute setzten zu einer Dreier-Serie an – der Anschluss war wieder hergestellt. Beim Stand von 18:17 verhinderte dann nur eine Glanztat von Nebojsa Simic den Ausgleich und nach einem von Finn Zecher parierten Siebenmeter kam der MT dann die Querlatte zur Hilfe.

Die Begegnung war zu einem zähen Ringen geworden, auf beiden Seiten mussten sich Chancen hart erarbeitet werden – die Defensivformationen bestimmten das Geschehen. Melsungen legte dabei immer wieder zwei Tore vor, Lemgo zog mit dem Anschlusstreffer nach. Dabei gab es allerdings auch einige sehenswerte Aktionen, wie das Anspiel von Erik Balenciaga hinter dem Rücken auf Rogerio Moraes vor dessen 22:20. Nach einer Simic-Parade bot sich der MT wieder die Möglichkeit auf eine Drei-Tore-Führung, doch auch mit sieben Feldspielern liefen sich die Gastgeber immer wieder fest.

Melsungen mit dem glücklichen Ende

Auch eine Überzahl konnte Melsungen nicht nutzen, Lemgo ließ sich nicht abschütteln – auch nicht in einer weiteren Unterzahl. Spätestens nach dem erneuten Anschluss zum 24:23, Tim Suton hatte nach einer Abräumaktion eine Lücke gefunden, hatte sich die Begegnung zu einem Krimi entwickelt: Dainis Kristopans legte vor, doch nach einiger Unruhe sorgte Nicolai Theilinger wieder für den Anschluss.

“In der 58. Minute kam dann Thermik rein, da fühlte ich mich echt benachteiligt. Da bin ich auch stinksauer”, erklärte unterdessen Florian Kehrmann mit Blick auf die Unruhe nach dem Spiel. Nach dem Treffer von Kristopans hatte der Lemgoer Coach sich über die weiterlaufende Uhr beschwert und dafür nach zuvor bereits erfolgter Verwarnung eine Zeitstrafe kassiert – die Uhr wurde nach Heranziehen des Videobeweis dann zwar korrigiert, die Strafe aber blieb.

Doch Lemgo blieb trotz Unterzahl im Spiel: Melsungen verlor den Ball, Lukas Zerbe hatte erfolgreich ein Offensivfoul gezogen. Theilinger ergriff erneut die Chance, glich zum 25:25 aus – der erste Ausgleich seit dem 6:6. Die Spannung und auch die Hektik hatten zugenommen, Roberto Garcia Parrondo nahm die Auszeit für einen ruhigen letzten Angriff.

Fünfzehn Sekunden blieben der MT noch und diese sollten reichen: Dainis Kristopans bot sich eine Lücke, der Hüne brach durch und vollendete mit einem Dreher durch die Beine von Zecher. Lemgo versuchte einen letzten Verzweifelungswurf, doch dieser wurde geblockt und so feierte Melsungen ein glückliches 26:25.

Durch den Erfolg hat sich die MT Melsungen mit nun 35:17 Punkten am THW Kiel vorbei auf den vierten Rang der Handball Bundesliga geschoben, der Rekordmeister hat allerdings drei Spiele weniger absolviert und kann bereits morgen mit einem Sieg im Nordderby wieder antworten. Im Kampf um den fünften Platz und das garantierte Ticket in den internationalen Wettbewerb waren es für die MT aber zwei wichtige Punkte. Lemgo rutscht hingegen auf den zehnten Tabellenplatz.

MT Melsungen – TBV Lemgo Lippe 26:25 (13:11)

MT Melsungen: Simic (10 Paraden), Morawski; Kristopans 5, Balenciaga Azcue 4, E. Jonsson 4, Ignatow 3/2, Moraes Ferreira 3, Martinovic 2/2, Aho 1, Drosten 1, Kühn 1, D. Mandic 1, Sipos 1, Arnarsson, Kastening, Pavlovic

TBV Lemgo Lippe: Kastelic (4 Paraden), Zecher (6/1 Paraden); Laerke 7, Hutecek 3, Suton 3, Theilinger 3, Zerbe 3/1, Brosch 2, Carstensen 1, Petrovsky 1, Simak 1, N. Versteijnen 1, Zehnder, Battermann, Schagen

Zuschauer: 4352
Schiedsrichter: Sascha Schmidt / Frederic Linker
Strafminuten: 6 / 10

» Tabelle Handball Bundesliga

Kristopans wird für Melsungen gegen Lemgo zum Matchwinner

Der TBV Lemgo Lippe ließ sich beim Gastspiel in Kassel in der Handball Bundesliga nicht abhängen, glich zwanzig Sekunden vor dem Ende erneut aus – doch die MT Melsungen konnte durch Dainis Kristopans mit dem entscheidenden 26:25 (13:11) antworten und so zwei wichtige Punkte im Kampf um den internationalen Wettbewerb einfahren.

Dainis Kristopans setzte am Ende den Siegtreffer für die MT Melsungen.

Dainis Kristopans setzte am Ende den Siegtreffer für die MT Melsungen.

IMAGO/Eibner

Vor 4.352 Zuschauer in der Rothenbach-Halle in Kassel begannen sowohl die MT Melsungen wie auch der TBV Lemgo Lippe nach der Pause der Handball Bundesliga für die Olympia-Qualifikation nervös, die ersten Angriffe gingen auf beiden Seiten ins Leere. Nebojsa Simic und Urh Kastelic verbuchten zudem die ersten Paraden, nach einem Ballgewinn in der Deckung konnte Lukas Zerbe dann aber nach über vier Minuten im Gegenstoß den ersten Treffer der Partie erzielen – und Lukas Hutecek legte in Überzahl gleich noch einen nach.

Das 0:2 weckte die MT Melsungen dann auf, nach fast sieben Minuten gelang Erik Balenciaga der ersehnte erste Treffer. Niels Versteijnen beantwortete diesen Gegentreffer zwar ebenso wie Lukas Zerbe den nächsten, doch aus dem 2:4 wurde nach einem Siebenmeter von Dimitri Ignatow und dem Ausgleich von David Mandic durch einen erfolgreichen Versuch von Adrian Sipos nach vierzehn Minuten beim 5:4 dann die erste Melsunger Führung.

Lukas Hutecek und kurz darauf Jan Brosch konnten für die Lemgoer ausgleichen, mit einer weiteren Dreier-Serie hatte sich Melsungen beim 9:6 dann aber nach zwanzig Minuten etwas Luft verschafft und schien das Spiel in den Griff zu bekommen. Lemgo meldete sich mit einem Doppelschlag zurück, der psychologisch wichtige Ausgleich sollte zunächst aber nicht mehr gelingen. Auf der anderen Seite konnten sich die Gastgeber auch nicht auf mehr als drei Tore absetzen, mit einem 13:11 ging es in die Kabinen.

Lemgo hält auch im zweiten Abschnitt Schritt

Nach Wiederbeginn schien die MT Melsungen dann aber früh die Weichen in Richtung Heimsieg zu stellen: Dimitri Ignatow verwandelte einen weiteren Siebenmeter und flankiert von zwei Paraden von Nebojsa Simic baute Elvar Örn Jonsson den Vorsprung mit einem Doppelschlag zum 16:11 auf fünf Tore aus. Lemgo war nach dem Fehlstart in den zweiten Abschnitt unter Druck, Florian Kehrmann entschied sich zu einem Wechsel und beorderte Finn Zecher zwischen die Pfosten.

Zecher fügte sich gleich mit einer Glanztat ein und so konnten Emil Buhl Laerke und Jan Brosch die Gäste wieder auf die aus dem ersten Abschnitt gewohnten drei Tore heranbringen. Und Lemgo setzte nach: Zecher verbuchte weitere Paraden und seine Vorderleute setzten zu einer Dreier-Serie an – der Anschluss war wieder hergestellt. Beim Stand von 18:17 verhinderte dann nur eine Glanztat von Nebojsa Simic den Ausgleich und nach einem von Finn Zecher parierten Siebenmeter kam der MT dann die Querlatte zur Hilfe.

Die Begegnung war zu einem zähen Ringen geworden, auf beiden Seiten mussten sich Chancen hart erarbeitet werden – die Defensivformationen bestimmten das Geschehen. Melsungen legte dabei immer wieder zwei Tore vor, Lemgo zog mit dem Anschlusstreffer nach. Dabei gab es allerdings auch einige sehenswerte Aktionen, wie das Anspiel von Erik Balenciaga hinter dem Rücken auf Rogerio Moraes vor dessen 22:20. Nach einer Simic-Parade bot sich der MT wieder die Möglichkeit auf eine Drei-Tore-Führung, doch auch mit sieben Feldspielern liefen sich die Gastgeber immer wieder fest.

Melsungen mit dem glücklichen Ende

Auch eine Überzahl konnte Melsungen nicht nutzen, Lemgo ließ sich nicht abschütteln – auch nicht in einer weiteren Unterzahl. Spätestens nach dem erneuten Anschluss zum 24:23, Tim Suton hatte nach einer Abräumaktion eine Lücke gefunden, hatte sich die Begegnung zu einem Krimi entwickelt: Dainis Kristopans legte vor, doch nach einiger Unruhe sorgte Nicolai Theilinger wieder für den Anschluss.

“In der 58. Minute kam dann Thermik rein, da fühlte ich mich echt benachteiligt. Da bin ich auch stinksauer”, erklärte unterdessen Florian Kehrmann mit Blick auf die Unruhe nach dem Spiel. Nach dem Treffer von Kristopans hatte der Lemgoer Coach sich über die weiterlaufende Uhr beschwert und dafür nach zuvor bereits erfolgter Verwarnung eine Zeitstrafe kassiert – die Uhr wurde nach Heranziehen des Videobeweis dann zwar korrigiert, die Strafe aber blieb.

Doch Lemgo blieb trotz Unterzahl im Spiel: Melsungen verlor den Ball, Lukas Zerbe hatte erfolgreich ein Offensivfoul gezogen. Theilinger ergriff erneut die Chance, glich zum 25:25 aus – der erste Ausgleich seit dem 6:6. Die Spannung und auch die Hektik hatten zugenommen, Roberto Garcia Parrondo nahm die Auszeit für einen ruhigen letzten Angriff.

Fünfzehn Sekunden blieben der MT noch und diese sollten reichen: Dainis Kristopans bot sich eine Lücke, der Hüne brach durch und vollendete mit einem Dreher durch die Beine von Zecher. Lemgo versuchte einen letzten Verzweifelungswurf, doch dieser wurde geblockt und so feierte Melsungen ein glückliches 26:25.

Durch den Erfolg hat sich die MT Melsungen mit nun 35:17 Punkten am THW Kiel vorbei auf den vierten Rang der Handball Bundesliga geschoben, der Rekordmeister hat allerdings drei Spiele weniger absolviert und kann bereits morgen mit einem Sieg im Nordderby wieder antworten. Im Kampf um den fünften Platz und das garantierte Ticket in den internationalen Wettbewerb waren es für die MT aber zwei wichtige Punkte. Lemgo rutscht hingegen auf den zehnten Tabellenplatz.

MT Melsungen – TBV Lemgo Lippe 26:25 (13:11)

MT Melsungen: Simic (10 Paraden), Morawski; Kristopans 5, Balenciaga Azcue 4, E. Jonsson 4, Ignatow 3/2, Moraes Ferreira 3, Martinovic 2/2, Aho 1, Drosten 1, Kühn 1, D. Mandic 1, Sipos 1, Arnarsson, Kastening, Pavlovic

TBV Lemgo Lippe: Kastelic (4 Paraden), Zecher (6/1 Paraden); Laerke 7, Hutecek 3, Suton 3, Theilinger 3, Zerbe 3/1, Brosch 2, Carstensen 1, Petrovsky 1, Simak 1, N. Versteijnen 1, Zehnder, Battermann, Schagen

Zuschauer: 4352
Schiedsrichter: Sascha Schmidt / Frederic Linker
Strafminuten: 6 / 10

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