Das bedeutendste Wochenende der Bundesliga-Saison

Im Meisterrennen der Handball-Bundesliga könnte an diesem Wochenende eine Vorentscheidung fallen. Dass dabei die besten vier Teams der Liga aufeinandertreffen, macht es besonders spannend.

Alle Augen auf den Meisterkampf: Flensburg trifft auf Magdeburg, Kiel auf die Füchse.

Alle Augen auf den Meisterkampf: Flensburg trifft auf Magdeburg, Kiel auf die Füchse.

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Wer wird deutscher Meister? Gut möglich, dass bis zur endgültigen Beantwortung dieser Frage noch einige Wochen vergehen. Der 34. und letzte Spieltag der Handball-Bundesliga steigt erst am 2. Juni. Bis dahin kann noch so viel passieren – doch das kommende Wochenende wird dennoch als bedeutendstes der restlichen Saison eingestuft.

BUNDESLIGA – 29. SPIELTAG

Die besten vier Teams der HBL treffen in direkten Duellen aufeinander. Mit Blick auf das Restprogramm des Top-Favoriten Magdeburg (48:6 Punkte), der jüngst auch den DHB-Pokal gewann, bekommt das Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt (42:12) am Freitagabend eine besondere Note.

Danach ist der SCM in den Duellen mit dem TBV Lemgo Lippe (A), dem HC Erlangen (A), HBW Balingen-Weilstetten (H), dem SC DHfK Leipzig (H), den Rhein-Neckar Löwen (A) und der HSG Wetzlar (H) jeweils haushoher Favorit.

Krickau sieht “keine Schwächen” beim SCM

Gewinnt Magdeburg auch das zwölfte Pflichtspiel in Folge, dann ist die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert wohl nicht mehr aufzuhalten. Doch die SG, die den Kampf um einen Champions-League-Platz noch immer nicht aufgeben will, würde dem SCM nur zu gerne ein Bein stellen.

Wie schwierig das wird, weiß auch SG-Cheftrainer Nicolej Krickau, der bei seiner Video-Analyse “keine Schwächen gefunden” habe. “Der SCM ist eine Maschine, die kaum Fehler macht, deren Effektivität im Angriff wahnsinnig hoch ist”, weiß der Däne: “Und die Abwehr ist anders als bei anderen Mannschaften, sodass wir unseren Angriff etwas anpassen müssen.”

Abgesehen hat es Flensburg bei seiner Aufholjagd wohl eher auf die Füchse Berlin (49:7) denn auf Magdeburg. Der Hauptstadtklub drückt den Flensburgern wiederum die Daumen, eine SCM-Niederlage brächte die erste deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte wieder ein Stück näher.

Siewert: “Gehe davon aus, dass wir gegen Kiel gewinnen”

Mit Blick auf das Heimspiel gegen den THW Kiel (39:15) am Sonntag und das verpatzte Final Four im DHB-Pokal erklärt Füchse-Coach Jaron Siewert: “Wir haben vorher sechs Spiele in 14 Tagen mit Bravour gemeistert, und dieses eine Wochenende wird uns nicht aus der Bahn werfen. Den Eindruck habe ich auch bei allen Spielern. Sie sind sich bewusst, dass wir eine Titelchance verloren haben, aber sie wissen auch, dass wir noch zwei Titel erreichen können.”

Die Füchse, die in 28 Bundesliga-Partien nur zwei Niederlagen hinnehmen mussten, sind bereit für den THW, der die Berliner in der Hinrunde allerdings düpierte. “Die Motivation ist extrem groß, in der Bundesliga dort weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten, und in der European League bestmöglich das Final Four zu erreichen”, so Siewert, der selbstbewusst anfügt: “Ich gehe davon aus, dass wir gegen Kiel gewinnen, dass wir die volle Max-Schmeling-Halle zum Beben bringen, und dass wir die Emotionen entfachen, die uns über die letzten Heimspiele getragen haben.”

Danach wird man sehen, ob wir einen Punkt vorne oder weiter in der Verfolgerrolle sind.

Jaron Siewert

Der Magdeburger Auftritt in Flensburg sei “natürlich wichtig, aber nicht für unsere Herangehensweise”, wie Siewert klarstellt. “Wir wollen gewinnen, wir wollen weiter Heimstärke beweisen. Danach wird man sehen, ob wir einen Punkt vorne oder weiter in der Verfolgerrolle sind. Egal wie, jedes Spiel danach bleibt für uns ein Endspiel.”

Die Füchse haben im Vergleich mit dem SCM das deutlich schwerere Restprogramm vor sich. Es warten nach Kiel noch Melsungen (A), Gummersbach (H), Hannover-Burgdorf (A), der BHC (H) und zum Abschluss Eisenach (A) – genügend Stolpersteine also. Verliert Berlin allerdings bereits gegen den THW und der SCM gewinnt in Flensburg, könnte der Füchse-Endspurt mit Blick auf den Meisterkampf fast schon “egal” sein.

Frisch Auf Göppingen überzeugt gegen HSG Wetzlar

Frisch Auf Göppingen und die HSG Wetzlar gingen optimistisch ins Spiel, denn die Chance, die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz abzuschließen, ist gegeben. Vor 4.200 Zuschauer dominierte dann Göppingen sein Heimspiel mit einer soliden Leistung. Grazioli (Knie) spielte erstmals in dieser Saison für die fehlerreichen Wetzlarer.

Sebastian Heymann traf achtmal für Göppingen.

Sebastian Heymann traf achtmal für Göppingen.

Michael Schmidt

Die Hausherren freuten sich über eine gut gefüllte Arena und die von Beginn an gute Stimmung. Mit Heymanns 4:2 (6.) verschafften sich die Schwaben, nach zwei Sego-Paraden, auch erstmals einen Vorteil im Spiel, zumal Wetzlars Wagner früh erstmals hinausgestellt wurde. Heymann legte nach und war der Taktgeber in allen Teilen des Spiels. Beim 7:3 (8.) war die Göppinger Vorlage solide.

HSG-Trainer Carstens hatte bereits Zelenovic gegen dessen Heimverein eingewechselt, da die Angriffsreihe der Mittelhessen bisher kaum etwas zustande brachte. Nach neun Minuten brachte Rubin dann zwar erstmals seine Klasse ein, doch im Gegenzug spielte Göppingen geschwind Persson frei. Die Baur-Sieben schaltete schnell und traf gute Entscheidungen, ganz anders die HSG Wetzlar.

Carstens‘ Rüffel

“Abschlüsse wie im Kindergarten”, polterte Carstens nach dem 10:4 (12.). Auch danach ließ Wetzlar im Angriff Chancen liegen, packte aber in der Abwehr zu und zeigte somit ein deutlich besseres Gesicht. Die HSG-Auszeit unterbrach außerdem den Göppinger Lauf: Die Schwaben produzierten im Angriff nun einige Fehler – Malus holte beim 11:7 (17.) zumindest die Vier-Tore-Führung zurück.

Carsten wechselte auf der Suche nach weiteren Stellschrauben Kreisläufer Vranjes ein, dieser scheiterte aber ebenso am gegnerischen Schlussmann – Segos neunte Parade – wie zuvor Göppingens Kozina an Klimpke. Vranjes wurde überdies kurz darauf hinausgestellt und die Schwaben spielten abermals eine gute Überzahl, 15:9 – allerdings verletzte sich Heymann kurz darauf an der Schulter.

Heymanns Blessur

Baur wechselte Ellebæk für Heymann ein und buzzerte zur Auszeit. “Wir wollen ins Eins-gegen-eins”, lautete die sicherlich bekannte Vorgabe. Persson, der aus allen Lagen feuerte und selten traf, bekam keine öffentliche Standpauke. Am Ende lag es auch an den zahlreichen schlechten Entscheidungen des Schweden, dass die HSG Wetzlar beim 16:13-Pausenstand wieder hoffen konnte.

Der stärkste Faktor zugunsten der Mittelhessen war bisher Klimpke, der sich mit zehn Paraden vor Göppingens Sego geschoben hatte. Bei den Schwaben war Heymann zurück und setzte Kozina zum 17:15 in Szene. Wetzlar hatte den ersten Anwurf genutzt, schrammte aber in diesem Moment am Ausgleich vorbei. Schiller erzielte das sehenswerte 18:15, Göppingen blieb in Überzahl am Drücker.

Göppinger Überzahlspiel

Und dann war sie wieder da: die Göppinger Sechs-Tore-Führung beim 21:15 (39.), bedingt durch Wetzlarer Fehler, wie Carstens in der Auszeit feststellte. Weiterhin spielte Göppingen cleverer, klarer, wenig verschnörkelt, wie Kapitän Kneule beim 24:17 (44.) – und hatte noch keine Zweiminuten-Strafe erhalten. Auf der Gegenseite warf sich Rubin ins Getümmel und schlug sich das rechte Knie auf.

Nach 60 Minuten nahm die HSG Wetzlar abgesehen von solchen Blessuren wenig aus dem Stauferland mit. Das Göppinger Publikum goutierte die Leistung der Hausherren schon lange vor dem Abpfiff mit rhythmischem Applaus. Baur wirkte in seiner zweiten Auszeit entspannt, denn das Gesamtpaket, Abwehr und Angriff, passte heute. Nach dem 31:23 (54.) kam Wetzlar über eine offensive Abwehr noch etwas heran.

Felix Buß

Frisch Auf Göppingen – HSG Wetzlar 32:27 (16:13)

Für Bundesliga-Lizenz: HSV Hamburg muss Liquiditätslücke schließen

Wie die HBL am Mittwoch mitteilte, haben alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus Bundesliga und 2. Liga die Lizenz für die Saison 2024/25 erhalten – der HSV Hamburg allerdings nur unter Auflagen.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

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“Alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus den beiden Profiligen erhalten die Lizenz für die kommende Saison 2024/25”, das teilte die HBL GmbH am Mittwoch den Bundesligisten und Zweitligisten offiziell mit.

Ein Klub erhielt die Lizenz allerdings unter Auflagen: Der HSV Hamburg erhält seine Bundesliga-Lizenz unter der Bedingung, dass er die derzeit noch bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 3. Mai 2024 schließen wird. Dies müsse gegenüber der Lizenzierungskommission fristgemäß nachgewiesen werden. Wird die Bedingung nicht innerhalb der gesetzten Frist erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt.

“Wir haben den  Prozess in den vergangenen Wochen immer im engen Austausch mit der HBL geführt und wussten, dass wir diese Bedingung womöglich bekommen würden, weil wir seit unserem Neustart unter gesamtwirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen kontinuierlich gewachsen sind”, erklärt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke in einem Vereinsstatement: “Nun müssen wir dieses Wachstum und unsere Stabilität in diesem Jahr noch einmal mit zusätzlichen Dokumenten untermauern, um nachzuweisen, dass wir die von der Liga errechnete Liquiditätslücke decken können.”

Um welche Höhe es sich dabei handelt, ließen Verein und Liga offen. “Wir haben bereits die nötigen Zusagen und werden die benötigten Unterschriften und Unterlagen bis zum 3. Mai einreichen und freuen uns dann auf unsere nächste Spielzeit in der ersten Liga”, kündigte Frecke an.

“Deutliche Umsatzsteigerung” und gestiegene Ticket-Verkäufe

Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens überprüft die HBL-Lizenzierungskommission nicht nur die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Klubs. Im Fokus sind unter anderem auch infrastrukturelle, rechtliche sowie sportliche Kriterien. Die Spielzeit 2024/25 beginnt offiziell am 31. August 2025.

“Trotz eines herausfordernden Marktumfelds blicken wir auf ein bisher insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr, das im Vergleich zur letzten Spielzeit 2023/24 eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnet”, wird Rolf Nottmeier, Vorsitzender der Lizenzierungskommission, zitiert: “Auch im Kernbereich Ticketverkauf stellen wir eine erhebliche Steigerung fest. Wir rechnen damit, dass sich diese positive Entwicklung auf der Einnahmenseite fortsetzen wird. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.”

Göppingen verpasst erneuten Berlin-Coup

Frisch Auf Göppingen hat seine gute Defensivleistung nicht krönen können. Im Duell mit den Füchsen Berlin schnuppern die Schwaben lange an der Überraschung, doch der Spitzenreiter behält die Nerven.

Marin Sego konnte sein Team trotz einer guten Leistung nicht zum Sieg führen.

Marin Sego konnte sein Team trotz einer guten Leistung nicht zum Sieg führen.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Die von einer Grippewelle ausgedünnten Göppinger starteten wirklich gut in die Partie. Sie stellten eine gute Abwehr und erlaubten den Gästen, die aufgrund des Europapokals im Zwei-Tages-Rhythmus spielen mussten, im gebundenen Spiel nur wenig Chancen. Erst Lasse Anderson konnte in der sechsten Spielminute treffen, doch da lag sein Team mit 2:3 zurück. Diesem knappen Rückstand rannten die Berliner auch in der Folge nur hinterher.

Jerry Tollbring gelang in der 12. Minute der 5:5-Ausgleich, für den Linksaußen war es bereits der zweite Treffer. Als Matthias Gidsel den Füchse mit 6:5 (14.) in Front warf, rief Göppingens Trainer Markus Baur seine Mannschaft zusammen. Kein Wunder, denn der letzte Treffer lag fünfeinhalb Minuten zurück. Kresimir Kozina durchbrach die Durststrecke, doch Max Darj sorgte nur wenige Sekunden später für die nächste Gäste-Führung.

In der Folge taten sich jedoch beide Teams schwer, Glanzlichter im Angriff zu setzen. Göppingen ließ Chance um Chance liegen, in der 21. Minute lag die Wurfquote nur bei 39 Prozent. Diese Wurfschwäche konnten die Berliner, die ihr Angriffstempo deutlich dosierten, allerdings nicht zum Vorteil nutzen, zu häufig war Matthias Gidsel auf sich alleine gestellt. So blieb es weiterhin ausgeglichen, ehe Marin Sego im Kasten der Göppinger wieder aufdrehte. Tim Kneule brachte somit sein Team mit 14:12 (28.) in Front. Sebastian Heymann sorgte mit einem Kracher kurz vor der Pause für den 15:14-Halbzeitstand.

Berlin bewahrt die Nerven in Göppingen

Nach dem Seitenwechsel lief es offensiv für beide Teams zunächst deutlich flüssiger. Vier der ersten sechs Angriff landeten im gegnerischen Gehäuse. In der 36. Minute beendete Hans Lindberg dann auch den Bann von der 7-Meter-Linie, die ersten zwei Würfe hatte Sego entschärft. Nach Treffern von Hakum West av Teigum und Lasse Andersson führte Berlin in der 40. Minute erstmals mit drei Toren, eine Auszeit von Baur war die Folge.

Zwar erhöhte Andersson nochmal für die Gäste, doch die Göppinger Offensive legte nun wieder eine Schippe drauf. Erik Persson und Kneule verkürzten für die Hausherren, die somit den Anschluss hielten. Die Partie wiegte in der Folge hin und her, in dem sich auch Sego und Dejan Milosavljev mehrfach auszeichnen konnte. Flodmann erzielte in der 48. Minute dann sogar den 23:24-Anschlusstreffer für sein Team.

Nach einer Auszeit von Jaron Siewert zogen die Berliner aber wieder das Tempo an und zogen dank Nils Lichtlein, Andersson und Mijajlo Marsenic auf 28:24 davon. Baur stellte sein Team für die verbleibenden sechseinhalb Minuten zwar nochmal neu ein, doch Gidsel und Andersson waren für die Göppinger nicht zu stoppen.

Frisch Auf Göppingen – Füchse Berlin 27:32 (15:14)

Frisch Auf Göppingen: Sego (12/2 Paraden), Buchele (n.e.); Flodman 5/1, Persson 5, Kozina 4, Heymann 4, Kneule 3, Ellebaek 2, Malus 2, Abt 1, Röller 1, Poteko, Goßner, Fink, Schmidt

Füchse Berlin: Milosavljev (15/1 Paraden), Kireev (n.e.); Gidsel 11, Andersson 9, Lichtlein 3, Lindberg 3/3, Tollbring 2, av Teigum 1, Darj 1, Marsenic 1, Freihöfer 1, Drux, Langhoff, Nowak, Jacobs 

Schiedsrichter: Kuttler / Merz
Zuschauer: 4900
Siebenmeter: 1/2 ; 3/5
Strafminuten: 10/2

Sebastian Mühlenhof

Gidsel sitzt Zehnder im Nacken – Späth überragt – Kiel entgeht Patzer

In der Handball-Bundesliga standen am Sonntag gleich fünf Spiele an: Im Meisterrennen gaben sich Magdeburg und Berlin keine Blöße, die Rhein-Neckar Löwen atmeten auf – und Kiel entging nur hauchzart dem nächsten Patzer.

Emotionaler Ostersonntag: Mathias Gidsel, David Späth und der THW Kiel (v.li.) gingen als Sieger vom Feld.

Emotionaler Ostersonntag: Mathias Gidsel, David Späth und der THW Kiel (v.li.) gingen als Sieger vom Feld.

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Den Ostersonntag in der Handball-Bundesliga eröffnete der VfL Gummersbach mit einem verdienten 34:31 (17:15)-Erfolg beim HC Erlangen. Durch den siebten Auswärtssieg in dieser Saison (7/0/7) schob sich der Traditionsklub vorbei an der TSV Hannover-Burgdorf auf Rang sechs. Der Traum von Europa lebt wohl nicht mehr nur bei Kentin Mahé.

In Nürnberg überragten Gummersbachs Linksaußen Milos Vujovic (10 Tore/11 Versuche) sowie U-21-Weltmeister Ole Pregler (8/13) – beim HCE, der auf Rang 15 abrutschte, erwischte Jonathan Svensson (7/7) einen starken Nachmittag.

Magnusson liefert beim SCM

In der zweiten von insgesamt fünf Partien gab sich der turmhohe Favorit Magdeburg bei Aufsteiger ThSV Eisenach keine Blöße und gewann mit 35:25 (22:13). Für Eisenach war es das zweite Ost-Derby in Folge – nach dem Coup in Leipzig war für die Mannschaft von Trainer Misha Kaufmann diesmal nichts zu holen.

Beste Werfer beim SCM waren Omar Ingi Magnusson (7/10) sowie die beiden Außen Tim Hornke und Matthias Musche (je 5/7). Für den ThSV machten Manuel Zehnder (5/9) – noch immer Top-Torschütze der HBL – und Marko Grgic (5/8) die meisten Tore.

Kireev und der Welthandballer sind zur Stelle

Weil eine halbe Stunde später aber auch die Füchse Berlin ihre Hausaufgaben machten, bleibt dem SCM – bei einem Spiel weniger – vorerst weiter nur Rang zwei. Der Hauptstadtklub gewann sein Heimspiel gegen die HSG Wetzlar mit 32:30 (17:16). Für die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert war es allerdings ein hartes Stück Arbeit.

Verlass war bei den Berlinern in der entscheidenden Phase auf Keeper Victor Kireev und Welthandballer Mathias Gidsel (7/12), der in der Torschützenliste der HBL nur noch zwei Treffer hinter dem führenden Schweizer Zehnder liegt. Bei Wetzlar, das aufopferungsvoll kämpfte und in Till Klimpke (13 Paraden) einen starken Rückhalt hatte, waren auch die acht Tore von Rechtsaußen Domen Novak (bei zehn Versuchen) zu wenig.

“Die 30 Gegentore zeigen, dass die Kooperation zwischen Abwehr und Torhüter heute nicht auf dem Niveau war, welches wir uns vorgenommen hatten”, haderte Berlin-Coach Siewert hinterher: “In der zweiten Halbzeit ist es bis zum 27:23 schon besser, bis dahin haben wir alles unter Kontrolle. Dann kommt ein kleiner Bruch in unser Spiel.”

Kohlbacher erwischt einen Sahnetag

Einen wichtigen Derbysieg feierten indes auch die Rhein-Neckar Löwen, die Frisch Auf Göppingen mit 33:29 (15:11) niederrangen. Entscheidenden Anteil daran hatten zwei deutsche Nationalspieler, denn einerseits überragte bei den Keepern U-21-Weltmeister David Späth mit 16 Paraden – Gegenüber Julian Buchele sammelte gerade mal fünf – und andererseits hatte Kreisläufer Jannik Kohlbacher (9/10) einen absoluten Sahnetag erwischt.

Göppingen wehrte sich tapfer und hatte in Marcel Schiller (9/11) einen treffsicheren Linksaußen, am Ende aber war der Unterschied bei den Torhüter zu gravierend. Während die Löwen zurück auf Rang neun klettern, rutschte Göppingen auf Platz elf ab.

Lemgos Hoffnungen zerschellen am Lattenkreuz

Einen packenden Abschluss des Ostersonntags gab es beim TBV Lemgo Lippe, wo der THW Kiel hauchzart dem nächsten Patzer entging. Weil Niels Versteijnen Sekunden vor dem Ende einen Kempa nur ans Lattenkreuz nagelte, gewann der deutsche Rekordmeister auswärts mit 28:27 (14:13).

Bester Werfer beim Favoriten waren Patrick Wiencek (6/8) und Harald Reinkind (6/10), bei den Hausherren machte Emil Buhl Laerke sechs Tore (bei elf Versuchen). Bei den Torhütern sammelte TBV-Keeper Finn Zecher mit sieben Paraden die meisten.