Für Bundesliga-Lizenz: HSV Hamburg muss Liquiditätslücke schließen

Wie die HBL am Mittwoch mitteilte, haben alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus Bundesliga und 2. Liga die Lizenz für die Saison 2024/25 erhalten – der HSV Hamburg allerdings nur unter Auflagen.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

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“Alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus den beiden Profiligen erhalten die Lizenz für die kommende Saison 2024/25”, das teilte die HBL GmbH am Mittwoch den Bundesligisten und Zweitligisten offiziell mit.

Ein Klub erhielt die Lizenz allerdings unter Auflagen: Der HSV Hamburg erhält seine Bundesliga-Lizenz unter der Bedingung, dass er die derzeit noch bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 3. Mai 2024 schließen wird. Dies müsse gegenüber der Lizenzierungskommission fristgemäß nachgewiesen werden. Wird die Bedingung nicht innerhalb der gesetzten Frist erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt.

“Wir haben den  Prozess in den vergangenen Wochen immer im engen Austausch mit der HBL geführt und wussten, dass wir diese Bedingung womöglich bekommen würden, weil wir seit unserem Neustart unter gesamtwirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen kontinuierlich gewachsen sind”, erklärt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke in einem Vereinsstatement: “Nun müssen wir dieses Wachstum und unsere Stabilität in diesem Jahr noch einmal mit zusätzlichen Dokumenten untermauern, um nachzuweisen, dass wir die von der Liga errechnete Liquiditätslücke decken können.”

Um welche Höhe es sich dabei handelt, ließen Verein und Liga offen. “Wir haben bereits die nötigen Zusagen und werden die benötigten Unterschriften und Unterlagen bis zum 3. Mai einreichen und freuen uns dann auf unsere nächste Spielzeit in der ersten Liga”, kündigte Frecke an.

“Deutliche Umsatzsteigerung” und gestiegene Ticket-Verkäufe

Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens überprüft die HBL-Lizenzierungskommission nicht nur die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Klubs. Im Fokus sind unter anderem auch infrastrukturelle, rechtliche sowie sportliche Kriterien. Die Spielzeit 2024/25 beginnt offiziell am 31. August 2025.

“Trotz eines herausfordernden Marktumfelds blicken wir auf ein bisher insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr, das im Vergleich zur letzten Spielzeit 2023/24 eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnet”, wird Rolf Nottmeier, Vorsitzender der Lizenzierungskommission, zitiert: “Auch im Kernbereich Ticketverkauf stellen wir eine erhebliche Steigerung fest. Wir rechnen damit, dass sich diese positive Entwicklung auf der Einnahmenseite fortsetzen wird. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.”

Große Ziele: Füchse binden Zweitliga-Toptorjäger Beneke langfristig

Die Füchse Berlin halten an ihrem Konzept fest, junge Talente auf der größtmöglichen Bühne performen zu lassen: Mit Max Beneke wurde ein weiterer U-21-Weltmeister mit einem Vertrag bis 2027 ausgestattet.

Er wird fester Bestandteil im Berliner Profi-Kader: Max Beneke.

Er wird fester Bestandteil im Berliner Profi-Kader: Max Beneke.

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Überraschend kommt die Meldung mit Blick auf das Berliner Konzept und die Leistungen von Max Beneke beim Zweitliga-Spitzenreiter Potsdam nicht. 247 Tore in 28 Spielen (davon 88 Siebenmeter) sind einsame Spitze im deutschen Unterhaus und einer der Hauptgründe, warum Potsdam mehr denn je vom Aufstieg in die Bundesliga träumen darf.

“Max ist eine der herausragenden Figuren in der zweiten Handball-Bundesliga und hat mit den parallelen Einsätzen in der Bundesliga und im Europapokal bei den Füchsen seine Bedeutung schon unter Beweis gestellt”, wird Berlins Geschäftsführer Bob Hanning zitiert, der gleichzeitig in Potsdam Benekes Trainer ist: “Er stößt jetzt wieder fest zum Kader der Füchse Berlin, und ich freue mich sehr für ihn und für uns als Verein.”

Der 20-Jährige erhält in der Hauptstadt einen Dreijahresvertrag bis 2027. “Ich hatte zwei schöne Jahre beim 1. VfL Potsdam, in denen wir als Team schon sehr viel erreicht haben”, erklärt Beneke selbst: “Als junger Spieler habe ich die Spielzeit bekommen, die ich für meine Entwicklung brauchte. Ein traumhafter Abschluss der diesjährigen Saison wäre der Aufstieg in die erste Bundesliga. Dann ist es Zeit für den nächsten Schritt.”

Potsdam führt die Zweitliga-Tabelle mit 47:9 Punkten vor Bietigheim (43:13) und Absteiger Hamm-Westfalen (41:15) an. “In den letzten Jahren war ich bei den Füchsen Berlin eher der Springer und habe nur sporadisch integriert werden können”, weiß Beneke: “Jetzt will ich ein fester Bestandteil der Mannschaft sein, von den erfahrenen Spielern lernen und hier bei den Füchsen meine sportliche Entwicklung fortsetzen.”

Zufällig entdeckt – Studium an der Uni Potsdam

Beneke startete mit fünf Jahren seine Handballkarriere beim HSV Peenetal Loitz. Mit elf Jahren wurde der wurfgewaltige Linkshänder zufällig von einem Potsdamer Trainer entdeckt, der ihn zum 1. VfL und ins dortige Internat lotste. 2019 wechselte Beneke zu den Füchsen Berlin, mit deren A-Jugend der 1,98 Meter große Rückraumrechte in der Saison 2020/21 die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft feierte.

Bereits in der Saison 2021/22 debütierte Beneke in der European League und der Handball-Bundesliga. Beneke wurde 2023 mit der deutschen U-21-Nationalmannschaft Weltmeister im eigenen Land und gab im April 2023 im EHF EURO Cup sein Debüt in der deutschen A-Nationalmannschaft. Neben seiner sportlichen Laufbahn studiert er an der Universität Potsdam Geschichte und Sport auf Lehramt.

Für mich ist er eines der größten Linkshänder-Talente in Deutschland.

Stefan Kretzschmar

“Ich freue mich sehr darüber, dass wir im eigenen Nachwuchs ein so großes Talent wie Max haben”, sagt Sportvorstand Stefan Kretzschmar: “Ich glaube, dass Max das Zeug dazu hat, auf absehbarer Zeit die Position auch in der Nationalmannschaft einzunehmen. Für mich ist er eines der größten Linkshänder-Talente in Deutschland. Das zeigt er dieses Jahr eindrucksvoll in der zweiten Liga, wo er die Torschützenliste anführt und Woche für Woche abliefert.”

“Ideale Ergänzung” zu Welthandballer Gidsel

Kretzschmar sieht Beneke “reif genug” für die Bundesliga und als “ideale Ergänzung” zu Welthandballer Mathias Gidsel. “Ich bin mir sicher, dass er sich nochmal steigern wird, wenn er vollwertiges Mitglied dieser Mannschaft wird und permanent mit Jaron, Max und den Jungs arbeitet und trainiert”, so der einstige Weltklasse-Linksaußen, der anfügt: “Natürlich wird er sich noch in vielen Bereichen entwickeln müssen, Abwehr ist ein ganz großes Thema, aber er ist eines die größten Talente im deutschen Handball, und ich freue mich, dass wir ihn nächstes Jahr in der Mannschaft haben und die Tradition fortführen, Nachwuchsspieler in unseren Kader einzubauen.”

Kretzschmar bemängelt “verheerenden” Start – Siewert hadert mit Füchse-Keepern

Es hätte ein günstiger Moment für einen Pokal-Coup sein können, am Samstag scheiterten die Füchse Berlin aber im Halbfinale am SC Magdeburg – und an sich selbst.

Enttäuscht: Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar (li.) und Coach Jaron Siewert.

Enttäuscht: Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar (li.) und Coach Jaron Siewert.

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Die große Unruhe beim Gegner nach dem Doping-Fall von Nikola Portner hätten die Füchse Berlin am Samstagnachmittag im ersten von zwei Pokal-Halbfinals in Köln für sich nutzen können. Am Ende ging der Schuss aber gewaltig nach hinten los – von der ersten Sekunde an.

Der Hauptstadtklub, der aktuell noch die Handball-Bundesliga anführt, brauchte sage und schreibe elf Minuten für das erste Tor. Der SC Magdeburg führte da bereits mit 6:0 und legte so den Grundstein für den Halbfinal-Erfolg. Füchse-Coach Jaron Siewert gratulierte dem amtierenden Klubweltmeister zu einem “verdienten Sieg”.

Den sah auch Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar. “Die Magdeburger haben heute wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, wozu sie in der Lage sind”, so der langjährige Magdeburger Profi: “Wenn du sie schlagen möchtest, musst du sie ins Nachdenken bringen, was uns von der ersten Sekunde an leider gar nicht gelungen ist. Der Start war schon verheerend für uns.”

Anschließend hätten die Füchse zwar “Moral” gezeigt. “Doch wie Magdeburg die engen Situationen und Herausforderungen gelöst hat, ist schon beeindruckend”, gestand Kretzschmar offen ein: “Wenn diese Mannschaft dann auch noch ganz viele Duelle gewinnt, unter anderem das Torwart-Duell, dann hat man gegen sie glaube ich, wenige Chancen.”

Wiede: “Heute hat leider vieles nicht gepasst”

Eben jenes Duell zwischen den Pfosten machte auch Coach Siewert für die Niederlage mitverantwortlich. “Wenn man das Torhüter-Duell so klar verliert, wird es schwer, gegen Magdeburg zu gewinnen”, haderte der 30-Jährige. Während Dejan Milosavljev (2) und Victor Kireev (3) gerade mal auf fünf mickrige Paraden kamen, entschärfte Magdeburgs Keeper Sergey Hernandez alleine 15 Bälle.

Ein “sehr enttäuschter” Fabian Wiede sah den spanischen Nationaltorhüter auch als X-Faktor. “Heute hat leider vieles nicht gepasst”, bilanzierte der Linkshänder: “Wir haben es leider nie wirklich geschafft, das Spiel zu drehen.” Auch Routinier Hans Lindberg hatte sich sein womöglich letztes Pokal-Final-Four “anders vorgestellt”.

Siewert sagte abschließend mit Blick auf den Sonntag – ab 12.45 Uhr wartet die ebenfalls unterlegene SG Flensburg-Handewitt – und den Endspurt: “Wir müssen jetzt die Köpfe wieder hochbekommen und versuchen, uns den dritten Platz zu holen. Danach geht es dann noch um zwei weitere Titel in dieser Saison.”

Magdeburg erster Pokal-Finalist: Krasser Fehlstart wird Berlin zum Verhängnis

Der SC Magdeburg steht im Pokal-Finale: Im ersten Halbfinale setzte sich der Champions-League-Sieger nach einer fulminanten Anfangsphase mit 30:25 (14:10) gegen die Füchse Berlin durch.

Keinen Zentimeter zurückweichen: Max Darj (#5) packt Landsmann Felix Claar an.

Keinen Zentimeter zurückweichen: Max Darj (#5) packt Landsmann Felix Claar an.

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Aus Köln berichtet Julia Nikoleit

Der SC Magdeburg eröffnete das Halbfinale mit einer furiosen Anfangsphase. Gegen eine völlig neben sich stehende Mannschaft der Füchse Berlin ging der Champions-League-Sieger mit 6:0 (11.) in Front. Die Leistung von Sergey Hernandez ließ das Fehlen des suspendierten Nikola Portner vergessen, nach seiner vierten Parade wurde er mit Sprechchören gefeiert.

Halbfinals im DHB-Pokal

Sein Gegenüber Dejan Milosavljev hatte hingegen einen schwarzen Tag erwischt; auch seine Vorderleute taten sich schwer. Die Berliner konnten sich gegen die SCM-Defensive nur wenig Chancen erarbeiten und leisteten sich einfache Ballverluste durch Würfe über das Tor und zwei Fehlpässe ins Seitenaus. So dauerte es 10:52 Minuten, bis Mathias Gidsel die Hauptstadt-Fans erlöste und zum 6:1 (11.) traf.

Es war zumindest ein kleiner Weckruf: Die Erstarrung der Anfangsphase löste sich und die Berliner spielten mit. Aktivposten Gidsel traf zum 9:6 (18.), kurz darauf stellte Lasse Andersson mit einem Doppelpack sogar den Anschluss her (10:9, 23.). Anders als in der makellosen Anfangsphase erlaubten sich nun auch die Magdeburger kleinere Stockfehler.

Jaron Siewert, der bereits früh die erste Auszeit gezogen hatte, hatte inzwischen punktuell gewechselt: Matthes Langhoff war für die Defensive gekommen, zudem ersetzte Viktor Kireev den weiterhin glücklosen Milosavljev (19.). Der Torwartvorteil lag jedoch weiterhin klar bei den Magdeburgern: Hernandez nahm unter anderem Gidsel einen Gegenstoß ab und wehrte einen Siebenmeter von Hans Lindberg ab. Omar Ingi Magnusson machte es von der Linie besser und netzte zum 14:10-Halbzeitstand ein.

Zweite Halbzeit bleibt umkämpft

Nach Wiederanpfiff war das Momentum zunächst weiterhin auf Seiten der Magdeburger: Erst setzte Lindberg einen Siebenmeter gegen die Latte, anschließend stellte Musche auf 16:11 (33.). Über ihre Defensive konnten sich die Füchse jedoch wieder herankämpfen. Kireev verbuchte zwei Paraden für sich, zudem fing Andersson einen Pass ab und verwertete den Steal per Gegenstoß selbst zum 17:15 (38.).

Es war nun die erhofft spannende Partie, in der sich beide Seiten nichts schenkten. Zwar gelang Gidsel der Anschluss (19:18, 42.), doch Magdeburg legte nach: Mit seinem sechsten Tor stellte Kristjansson auf 21:19 (45.). Lebensversicherung des Champions-League-Siegers war jedoch Torhüter Hernandez, der in der 48. Minute seine 14. Parade für sich verbuchen konnte.

Die schlechte Quote in der Offensive – die Trefferquote lag in der 50. Spielminute bei 53 Prozent – war das Problem der Füchse Berlin. Der Haupstadtklub hatte zwar mehr Torchancen als der Gegner, nutzte diese jedoch nicht annähernd so effektiv wie der SCM (71%). Das 27:22 (55.) durch Musche war die Vorentscheidung.

Die Füchse steckten zwar nicht auf, doch die vor Selbstbewusstsein strotzenden Magdeburger ließen keine Zweifel an ihrem Sieg aufkommen. Nach dem 28:22 (57.) durch Magnusson skandierte der Magdeburger Fanblock lautstark “Hier regiert der SCM”. Die offensive Füchse-Abwehrformation brachte das Wiegert-Team genausowenig in Bedrängnis wie die Zeitstrafe gegen Musche (59.). Bereits 20 Sekunden vor dem Ende begann das Abklatschen auf dem Spielfeld, bevor die Schiedsrichter beim Stand von 30:25 abpfiffen.

SC Magdeburg – Füchse Berlin 30:25 (14:10)

Tore für Magdeburg: G. T. Kristjansson 8, O. I. Magnusson 7/5, Claar 5, Musche 5, Hornke 3, Bergendahl 2
Tore für Berlin: Andersson 9, Gidsel 7, Tollbring 3/1, Darj 2, Lindberg 2, Marsenic 2

Schiedsrichter: Suresh Thiyagarajah (Gummersbach)/Ramesh Thiyagarajah (Gummersbach)
Strafminuten: 4 / 2
Disqualifikation: – / –

“Personalplanung abgeschlossen”: Füchse holen österreichischen Nationalspieler Herburger

Die Füchse Berlin, aktuell Tabellenführer der Handball-Bundesliga, verpflichten zur kommenden Saison den österreichischen Nationalspieler Lukas Herburger.

Lukas Herburger wechselt aus der Schweiz nach Berlin.

Lukas Herburger wechselt aus der Schweiz nach Berlin.

Kadetten Schaffhausen

Der 29-jährige Kreisläufer Herburger spielt aktuell noch beim Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen, mit denen er zuletzt beim 34:28-Play-off-Sieg der Füchse in der EHF European League zu Gast im Fuchsbau war. Der 1,98 Meter große Rechtshänder hat einen Zweijahresvertrag unterschrieben.

Lukas Herburger soll damit ab dem kommenden Sommer die Abwehrmöglichkeiten der Füchse Berlin erweitern. Bei den Berlinern wird Herburger mit der Nummer 29 auf dem Trikot auflaufen.

Hanning: Personalplanung damit abgeschlossen

“Mit der Verpflichtung von Lukas haben wir unsere Personalplanung abgeschlossen und sind den Kadetten Schaffhausen dankbar, dass sie ihn haben gehen lassen. Lukas ist jemand, der sehr viel über Mentalität kommt und maßgeblich auch zum Erfolg der österreichischen Nationalmannschaft beigetragen hat”, so Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning.

Er betonte zugleich: “Er ist ein ganz anderer Typ Abwehrspieler, und für uns ist es ist wichtig, dass wir neben ihm, Matthes Langhoff, Max Darj und Mijajlo Marsenic jetzt vier verschiedene Typen auf den Positionen haben, und wir hoffen, damit noch ein bisschen stabiler zu werden.”

Sportvorstand Stefan Kretzschmar erklärte: “Grundsätzlich bin ich mit der Mannschaft, so wie sie ist, seit geraumer Zeit zufrieden. Wie wir sie zusammengestellt haben, wie sie mittlerweile miteinander harmoniert, funktioniert und erfolgreich spielt. Jetzt überlegen wir immer, wie man die Mannschaft noch verstärken kann.”

“Die Erfahrung der letzten Zeit war für uns, einen beweglichen Innenblockabwehrspieler zu finden, der dann nochmal neu Energie und eine gewisse Mentalität reinbringt. Da ist Lukas derjenige, der ganz oben auf der Liste stand. Er hat einen guten Charakter, ist ein toller Profi, hat viel Energie, besitzt Anführerqualitäten und passt wie die Faust aufs Auge zu uns”, so Kretzschmar.

“Mentalität und eine gewisse Persönlichkeitsausstrahlung”

“Ich erhoffe mir von ihm in erster Linie seine Mentalität und eine gewisse Persönlichkeitsausstrahlung, die auch sehr gut zu uns passt. Und jemand, der ein starkes Zweikampfverhalten hat, der in der Eins-Eins-Abwehrsituation einfach stark ist. Deshalb freue ich mich, dass er zu uns kommt, und uns im Innenblock mit Persönlichkeit und handballerischem Know-how verstärken wird”, sagte Kretzschmar.

Herburger selbst äußerte sich ebenfalls: “Ich freue mich wirklich sehr, dass es geklappt hat, und ich bei den Füchsen Berlin unterschrieben habe. Ich freue mich auf die Bundesliga und darauf, ab nächste Saison ein Fuchs zu sein. Außerdem bin ich gespannt auf Berlin. Ich bin so große Städte noch nicht gewöhnt, aber ich wollte immer mal in einer Stadt wie Berlin leben und bin gespannt, was die Großstadt mit mir macht.”

Für die Kadetten ist sein Abgang ein großer Verlust. Herburger entwickelte sich dort zu einer Identifikationsfigur, ist als Kapitän und Abwehrchef eine wichtige Säule im Mannschaftsgefüge. Kadetten-Präsident Giorgio Behr: “Lukas Herburger hat sehr viel Einsatz und Herzblut für die Kadetten Schaffhausen gezeigt. Wir hätten ihn gerne längerfristig bei uns behalten, er ist als Captain ein wichtiges Rückgrat unseres Teams. Aber wir wollen ihm diese tolle Chance nicht verbauen.”

Mehrfach Meister in Österreich und der Schweiz

Der gebürtige Bregenzer Lukas Herburger begann seine Handball-Karriere beim Alpla HC Hard, mit deren erster Mannschaft er fünfmal österreichischer Meister und einmal Pokalsieger wurde. Nach der Saison 2017/18 wechselte Herburger zu den Kadetten in die Schweiz. Mit Schaffhausen gewann er bisher dreimal die Schweizer Meisterschaft, einmal den Schweizer Cup sowie dreimal den Schweizer Supercup.

Nach seinem Nationalmannschaftsdebüt 2014 nahm Lukas Herburger 2018, 2020, 2022 und 2024 an den Europameisterschaften sowie 2019 und 2021 an den Weltmeisterschaften teil.

Göppingen verpasst erneuten Berlin-Coup

Frisch Auf Göppingen hat seine gute Defensivleistung nicht krönen können. Im Duell mit den Füchsen Berlin schnuppern die Schwaben lange an der Überraschung, doch der Spitzenreiter behält die Nerven.

Marin Sego konnte sein Team trotz einer guten Leistung nicht zum Sieg führen.

Marin Sego konnte sein Team trotz einer guten Leistung nicht zum Sieg führen.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Die von einer Grippewelle ausgedünnten Göppinger starteten wirklich gut in die Partie. Sie stellten eine gute Abwehr und erlaubten den Gästen, die aufgrund des Europapokals im Zwei-Tages-Rhythmus spielen mussten, im gebundenen Spiel nur wenig Chancen. Erst Lasse Anderson konnte in der sechsten Spielminute treffen, doch da lag sein Team mit 2:3 zurück. Diesem knappen Rückstand rannten die Berliner auch in der Folge nur hinterher.

Jerry Tollbring gelang in der 12. Minute der 5:5-Ausgleich, für den Linksaußen war es bereits der zweite Treffer. Als Matthias Gidsel den Füchse mit 6:5 (14.) in Front warf, rief Göppingens Trainer Markus Baur seine Mannschaft zusammen. Kein Wunder, denn der letzte Treffer lag fünfeinhalb Minuten zurück. Kresimir Kozina durchbrach die Durststrecke, doch Max Darj sorgte nur wenige Sekunden später für die nächste Gäste-Führung.

In der Folge taten sich jedoch beide Teams schwer, Glanzlichter im Angriff zu setzen. Göppingen ließ Chance um Chance liegen, in der 21. Minute lag die Wurfquote nur bei 39 Prozent. Diese Wurfschwäche konnten die Berliner, die ihr Angriffstempo deutlich dosierten, allerdings nicht zum Vorteil nutzen, zu häufig war Matthias Gidsel auf sich alleine gestellt. So blieb es weiterhin ausgeglichen, ehe Marin Sego im Kasten der Göppinger wieder aufdrehte. Tim Kneule brachte somit sein Team mit 14:12 (28.) in Front. Sebastian Heymann sorgte mit einem Kracher kurz vor der Pause für den 15:14-Halbzeitstand.

Berlin bewahrt die Nerven in Göppingen

Nach dem Seitenwechsel lief es offensiv für beide Teams zunächst deutlich flüssiger. Vier der ersten sechs Angriff landeten im gegnerischen Gehäuse. In der 36. Minute beendete Hans Lindberg dann auch den Bann von der 7-Meter-Linie, die ersten zwei Würfe hatte Sego entschärft. Nach Treffern von Hakum West av Teigum und Lasse Andersson führte Berlin in der 40. Minute erstmals mit drei Toren, eine Auszeit von Baur war die Folge.

Zwar erhöhte Andersson nochmal für die Gäste, doch die Göppinger Offensive legte nun wieder eine Schippe drauf. Erik Persson und Kneule verkürzten für die Hausherren, die somit den Anschluss hielten. Die Partie wiegte in der Folge hin und her, in dem sich auch Sego und Dejan Milosavljev mehrfach auszeichnen konnte. Flodmann erzielte in der 48. Minute dann sogar den 23:24-Anschlusstreffer für sein Team.

Nach einer Auszeit von Jaron Siewert zogen die Berliner aber wieder das Tempo an und zogen dank Nils Lichtlein, Andersson und Mijajlo Marsenic auf 28:24 davon. Baur stellte sein Team für die verbleibenden sechseinhalb Minuten zwar nochmal neu ein, doch Gidsel und Andersson waren für die Göppinger nicht zu stoppen.

Frisch Auf Göppingen – Füchse Berlin 27:32 (15:14)

Frisch Auf Göppingen: Sego (12/2 Paraden), Buchele (n.e.); Flodman 5/1, Persson 5, Kozina 4, Heymann 4, Kneule 3, Ellebaek 2, Malus 2, Abt 1, Röller 1, Poteko, Goßner, Fink, Schmidt

Füchse Berlin: Milosavljev (15/1 Paraden), Kireev (n.e.); Gidsel 11, Andersson 9, Lichtlein 3, Lindberg 3/3, Tollbring 2, av Teigum 1, Darj 1, Marsenic 1, Freihöfer 1, Drux, Langhoff, Nowak, Jacobs 

Schiedsrichter: Kuttler / Merz
Zuschauer: 4900
Siebenmeter: 1/2 ; 3/5
Strafminuten: 10/2

Sebastian Mühlenhof

Gidsel sitzt Zehnder im Nacken – Späth überragt – Kiel entgeht Patzer

In der Handball-Bundesliga standen am Sonntag gleich fünf Spiele an: Im Meisterrennen gaben sich Magdeburg und Berlin keine Blöße, die Rhein-Neckar Löwen atmeten auf – und Kiel entging nur hauchzart dem nächsten Patzer.

Emotionaler Ostersonntag: Mathias Gidsel, David Späth und der THW Kiel (v.li.) gingen als Sieger vom Feld.

Emotionaler Ostersonntag: Mathias Gidsel, David Späth und der THW Kiel (v.li.) gingen als Sieger vom Feld.

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Den Ostersonntag in der Handball-Bundesliga eröffnete der VfL Gummersbach mit einem verdienten 34:31 (17:15)-Erfolg beim HC Erlangen. Durch den siebten Auswärtssieg in dieser Saison (7/0/7) schob sich der Traditionsklub vorbei an der TSV Hannover-Burgdorf auf Rang sechs. Der Traum von Europa lebt wohl nicht mehr nur bei Kentin Mahé.

In Nürnberg überragten Gummersbachs Linksaußen Milos Vujovic (10 Tore/11 Versuche) sowie U-21-Weltmeister Ole Pregler (8/13) – beim HCE, der auf Rang 15 abrutschte, erwischte Jonathan Svensson (7/7) einen starken Nachmittag.

Magnusson liefert beim SCM

In der zweiten von insgesamt fünf Partien gab sich der turmhohe Favorit Magdeburg bei Aufsteiger ThSV Eisenach keine Blöße und gewann mit 35:25 (22:13). Für Eisenach war es das zweite Ost-Derby in Folge – nach dem Coup in Leipzig war für die Mannschaft von Trainer Misha Kaufmann diesmal nichts zu holen.

Beste Werfer beim SCM waren Omar Ingi Magnusson (7/10) sowie die beiden Außen Tim Hornke und Matthias Musche (je 5/7). Für den ThSV machten Manuel Zehnder (5/9) – noch immer Top-Torschütze der HBL – und Marko Grgic (5/8) die meisten Tore.

Kireev und der Welthandballer sind zur Stelle

Weil eine halbe Stunde später aber auch die Füchse Berlin ihre Hausaufgaben machten, bleibt dem SCM – bei einem Spiel weniger – vorerst weiter nur Rang zwei. Der Hauptstadtklub gewann sein Heimspiel gegen die HSG Wetzlar mit 32:30 (17:16). Für die Mannschaft von Trainer Jaron Siewert war es allerdings ein hartes Stück Arbeit.

Verlass war bei den Berlinern in der entscheidenden Phase auf Keeper Victor Kireev und Welthandballer Mathias Gidsel (7/12), der in der Torschützenliste der HBL nur noch zwei Treffer hinter dem führenden Schweizer Zehnder liegt. Bei Wetzlar, das aufopferungsvoll kämpfte und in Till Klimpke (13 Paraden) einen starken Rückhalt hatte, waren auch die acht Tore von Rechtsaußen Domen Novak (bei zehn Versuchen) zu wenig.

“Die 30 Gegentore zeigen, dass die Kooperation zwischen Abwehr und Torhüter heute nicht auf dem Niveau war, welches wir uns vorgenommen hatten”, haderte Berlin-Coach Siewert hinterher: “In der zweiten Halbzeit ist es bis zum 27:23 schon besser, bis dahin haben wir alles unter Kontrolle. Dann kommt ein kleiner Bruch in unser Spiel.”

Kohlbacher erwischt einen Sahnetag

Einen wichtigen Derbysieg feierten indes auch die Rhein-Neckar Löwen, die Frisch Auf Göppingen mit 33:29 (15:11) niederrangen. Entscheidenden Anteil daran hatten zwei deutsche Nationalspieler, denn einerseits überragte bei den Keepern U-21-Weltmeister David Späth mit 16 Paraden – Gegenüber Julian Buchele sammelte gerade mal fünf – und andererseits hatte Kreisläufer Jannik Kohlbacher (9/10) einen absoluten Sahnetag erwischt.

Göppingen wehrte sich tapfer und hatte in Marcel Schiller (9/11) einen treffsicheren Linksaußen, am Ende aber war der Unterschied bei den Torhüter zu gravierend. Während die Löwen zurück auf Rang neun klettern, rutschte Göppingen auf Platz elf ab.

Lemgos Hoffnungen zerschellen am Lattenkreuz

Einen packenden Abschluss des Ostersonntags gab es beim TBV Lemgo Lippe, wo der THW Kiel hauchzart dem nächsten Patzer entging. Weil Niels Versteijnen Sekunden vor dem Ende einen Kempa nur ans Lattenkreuz nagelte, gewann der deutsche Rekordmeister auswärts mit 28:27 (14:13).

Bester Werfer beim Favoriten waren Patrick Wiencek (6/8) und Harald Reinkind (6/10), bei den Hausherren machte Emil Buhl Laerke sechs Tore (bei elf Versuchen). Bei den Torhütern sammelte TBV-Keeper Finn Zecher mit sieben Paraden die meisten.

Deutscher Dreierpack: Löwen, Füchse und Hannover-Burgdorf siegen international

Die Rhein-Neckar Löwen dürfen in der European League auf den Einzug ins Viertelfinale hoffen. Der Bundesligist gewann am Dienstagabend sein Playoff-Hinspiel bei RK Nexe Nasice mit 24:19 (13:11) und verschaffte sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel gegen den kroatischen Erstligisten am 2. April.

Juri Knorr und die Rhein-Neckar Löwen waren in der European League in Kroatien gefragt - und gewannen.

Juri Knorr und die Rhein-Neckar Löwen waren in der European League in Kroatien gefragt – und gewannen.

IMAGO/Werner Schmitt

Vor 2000 Zuschauern in der ausverkauften Arena von Nasice war Nationalspieler Juri Knorr mit zehn Treffern bester Torschütze für die Mannheimer, die in der Bundesliga zuletzt acht von neun Begegnungen verloren haben. Doch wieder einmal zeigte die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze auf der europäischen Bühne ein anderes Gesicht und führte dank einer starken Abwehrleistung zur Pause mit 13:11.

Nach dem Seitenwechsel bauten die Rhein-Neckar Löwen dank der überragenden Knorr und Jannik Kohlbacher ihren Vorsprung aus und kontrollierten die Partie. Sollte der Mannschaft das Weiterkommen gelingen, ginge es im Viertelfinale gegen Sporting Lissabon aus Portugal.

Bundesliga-Spitzenreiter Füchse Berlin hat ebenfalls einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale der European League gemacht. Im Playoff-Hinspiel bei den Kadetten Schaffhausen gewannen die Handballer von Trainer Jaron Siewert mit 32:28 (16:15) und verschafften sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Dienstag, wenn der Viertelfinalgegner vom HBC Nantes ermittelt wird.

Beim Schweizer Meister setzten sich die Berliner, die am Sonntag mühevoll bei Bundesliga-Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten gewonnen hatten (35:34), in der zweiten Halbzeit vorentscheidend ab. Für die Füchse, die die Hauptrundengruppe nur auf Platz zwei abgeschlossen hatten und deshalb den Umweg über die Playoffs nehmen müssen, war Mathias Gidsel mit neun Toren am treffsichersten.

Und auch die TSV Hannover-Burgdorf steuert auf ein Viertelfinale mit der bereits gesetzten SG Flensburg-Handewitt zu und gewann gegen den schwedischen Vizemeister IK Sävehof mit 34:30 (18:14). Im ersten Duell der beiden Teams überhaupt zeigte Jonathan Edvardsson mit acht Treffern für Hannover seine Klasse.

Statistiken:

Kadetten Schaffhausen – Füchse Berlin 28:32 (15:16)
Tore: Patrik (7), Romdhane (5), Rikhardsson (5/3 Siebenmeter), Maros (4), Lier (3), Herburger (2), Pietrasik (1), Markovic (1) für Schaffhausen – Gidsel (9), Lindberg (6/1), Tollbring (5), Andersson (3), Marsenic (3), Drux (3), Lichtlein (2), Wiede (1) für Berlin
Zuschauer: 3500

TSV Hannover-Burgdorf – IK Sävehof 34:30 (18:14)
Tore: Edvardsson (8), Brozovic (6), Vujovic (5), Steinhauser (5/1 Siebenmeter), Nyfjäll (3), Büchner (3), Michalczik (2), Strmljan (2) für Hannover-Burgdorf – Wedberg (11/2), Möller (4), Spante (4), Blanche (2), Westby (2), Mittun (2), Berlin (1), Johansson (1/1), Brolin (1), Sandberg (1), Andersson Moberg (1) für Sävehof
Zuschauer: 2305

RK Nexe Nasice – Rhein-Neckar Löwen 19:24 (11:13)
Tore: Marguc (4/4 Siebenmeter), Racic (3), Vejin (3), Moslavac (2), Leic (2), Bakic (1), manci Micevic (1), Strlek (1), Tomic (1), Cenic (1) für Nasice – Kohlbacher (7), Reichmann (7/4), Knorr (6), Kirkelokke (3), Schefvert (1) für Rhein-Neckar
Zuschauer: 2000

“Unangenehme” Halle in Schaffhausen: Verhindert Berlin die “Sensation”?

Die Füchse Berlin müssen in der European League den Umweg über die Play-offs nehmen. Der Bundesliga-Spitzenreiter ist vor der Aufgabe bei den Kadetten Schaffhausen gewarnt.

Großes Comeback im Viertelfinale 2023: Die Füchse bejubeln gegen Schaffhausen den Halbfinal-Einzug.

Großes Comeback im Viertelfinale 2023: Die Füchse bejubeln gegen Schaffhausen den Halbfinal-Einzug.

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Diese beiden Spiele im ohnehin schon übervollen Kalender hätten sich die Füchse Berlin gerne gespart. Weil der Hauptstadtklub aber in beiden Gruppenspielen Sporting Lissabon unterlag (31:32, 28:32), müssen Mathias Gidsel & Co. den Umweg über die Play-offs in der European League gehen, um das Viertelfinal-Ticket zu lösen.

Dabei geht es am Dienstag (18.45 Uhr) sowie genau eine Woche später (20.45 Uhr) in Hin- und Rückspiel gegen die Kadetten Schaffhausen. Die Schweizer hatten drei ihrer vier Gruppenspiele verloren und sich nur wegen des besseren Torverhältnisses für die K.-o.-Phase qualifiziert.

Doch der 13-malige Schweizer Meister ist hochmotiviert – und weiß, wie man die Füchse schlägt. Bereits 2023 trafen beide Teams im Viertelfinale des gleichen Wettbewerbs aufeinander, das Hinspiel in eigener Halle gewann Schaffhausen sogar mit 37:33. Auf dem Weg zum Titel allerdings drehte Berlin im Rückspiel (30:24) den Spieß noch um.

Drux und die Füchse “mehr als gewarnt”

Füchse-Coach Jaron Siewert warnt vor einer “extrem heimstarken” Mannschaft, die “zwei Gesichter hat”. Denn: “Sie können mal selbst an die Wand gespielt werden, aber sie können auch eine super Abwehr stellen, eine offensive 3:2:1, eine kompakte 6:0, gutes Kreisläuferspiel, haben viel Erfahrung im Kader und einen sehr guten Torhüter.”

Eine gewisse Kraft geht von der BBC Arena aus. Da spricht auch Siewert aus Erfahrung: “Wenn die Halle wirklich voll ist, dann ist sie auch unangenehm. Das haben wir letztes Jahr erfahren.” Kapitän Paul Drux kann die Berliner Fans beruhigen, da die Füchse durchs Vorjahr “mehr als gewarnt” seien. “Es ist für uns eine sehr schwere Auswärtsaufgabe, vor allem weil letztes Jahr die Halle komplett voll war. Das erhoffe ich mir natürlich auch, weil es dann am meisten Spaß macht”, sagt der 29-Jährige mit Blick auf den Dienstag.

Siewert weiß, wie die Festung Schaffhausen eingenommen werden kann. “Mein Gefühl bei den Kadetten ist: Wenn sie das Tempo und die Abwehraktionen bestimmen, sind sie stark. Wenn ihnen das Tempo diktiert wird, und sie zu Fehlern gezwungen werden, dann haben sie schon ihre Schwächen”, so der 30-Jährige.

Kadetten-Coach Hrvoje “Cveba” Horvat warnt vor dem “aktuell besten Spieler der Welt” mit Gidsel – und stellt auch klar: “Für uns sind das Spiele, die wir uns verdient haben, und in die wir mit Gelassenheit und ohne allzu großen Druck gehen können. Wir wissen, dass man Berlin schlagen kann, aber dafür braucht es zwei perfekte Spiele und den womöglich besten Handball, den wir in dieser Saison bieten können.”

“Ein großer Faktor, warum wir immer wieder Top-Mannschaften schlagen”

In die gleiche Kerbe schlägt Keeper Kristian Pilipovic. “Wenn wir die erste Sensation in diesem Kalenderjahr schaffen wollen, müssen wir als Mannschaft über uns hinauswachsen”, erklärt der 29-Jährige: “Doch wir fühlen uns wohl in der Außenseiterrolle. Natürlich müssen wir in der Deckung eine Lösung gegen Lasse Andersson und Mathias Gidsel finden, werden uns aber im Großen und Ganzen nicht anders vorbereiten als auf andere Spiele.”

Schon im Hinspiel wolle sein Team “den Coup wiederholen”. Die längst ausverkaufte BBC Arena sei “ein großer Faktor, warum wir zu Hause immer wieder Top-Mannschaften schlagen”. Gelingt das Husarenstück gegen Berlin, würde im Viertelfinale auf die Schweizer das Duell mit HBC Nantes warten.

“Magdeburg ist das neue Kiel”: Hanning sieht Wachablösung im deutschen Handball

Die Kolumne vom Füchse-Boss 22.03.2024

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3:31Das 110. Nordderby steigt am Samstag in Kiel, es wird aber nicht wie in der Vergangenheit häufiger über die deutsche Meisterschaft entscheiden. Aktuell sind mit den Füchsen Berlin und Magdeburg zwei Teams deutlich voraus. kicker-Kolumnist Bob Hanning sieht im SCM gar das “neue Kiel”. Doch auch die Entwicklungen in Berlin und Flensburg ringen ihm Respekt ab.