Reaktion auf “emotionslosen Auftritt”: HBW stellt Coach Bürkle sofort frei

Bundesliga-Schlusslicht Balingen-Weilstetten hat auf die anhaltende Talfahrt reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Jens Bürkle getrennt. Der “emotionslose Auftritt” gegen den BHC bewegte den Klub zu dem Schritt.

Nicht mehr länger Trainer bei HBW: Jens Bürkle.

Nicht mehr länger Trainer bei HBW: Jens Bürkle.

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Acht Bundesliga-Niederlagen am Stück waren letztlich zu viel, um an Jens Bürkle festzuhalten. Wobei vor allem das 21:25 gegen den Bergischen HC am vergangenen Freitag das Fass zum Überlaufen brachte. “Der emotionslose Auftritt der Mannschaft im Kellerduell gegen den Bergischen HC war den Verantwortlichen um HBW-Präsident Arne Stumpp und Geschäftsführer Felix König jetzt zu viel”, schreibt der Verein auf seiner Website.

“Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht”, wird Geschäftsführer Felix König zitiert: “Wir hoffen, dass durch die Mannschaft nochmals ein Ruck geht und sie in den restlichen Spielen bis zum Saisonende zeigt, was in ihr steckt.” Das Bundesliga-Schlusslicht habe im Abstiegsduell “viele Tugenden vermissen lassen, die es gebraucht hätte, um bis zum Schluss an den Klassenerhalt zu glauben”.

Bis Saisonende übernimmt nun Co-Trainer Tobias Hotz die Aufgaben von Bürkle. “Wir haben vollstes Vertrauen in die Arbeit von Tobias”, erklärt König. Ab Sommer leitet dann der bereits verpflichtete Matthias Flohr die Geschicke.

Euphorie nach der EM-Pause schnell verflogen

Bürkle war etwas mehr als sechs Jahre Cheftrainer beim HBW. Wobei sich die Verantwortlichen bereits im November vergangenen Jahres dazu entschlossen hatten, ab der Saison 2024/25 mit einem neuen Trainer ins Rennen zu gehen, um frischen Wind reinzubringen.

Der erhoffte Effekt der öffentlich verkündeten Entscheidung stellte sich tatsächlich ein. Unmittelbar nach der Winter- und EM-Pause schien es so, als ob die “Gallier” die für den Klassenerhalt notwendigen Punkte noch holen könnten. Der Derbysieg gegen Göppingen sowie der Auswärtserfolg in Wetzlar schürten Hoffnungen und brachten das rettende Ufer in greifbare Nähe.

Nach der knappen Niederlage im Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen und den darauffolgenden Pleiten gegen Kiel und Melsungen war die Euphorie allerdings schnell verflogen. Durch den achten Nackenschlag gegen den BHC zogen die Verantwortlichen die Trennung von Bürkle vor.

“Bei Jens möchten wir uns für seine Arbeit in den letzten Jahren recht herzlich bedanken. Der HBW hat ihm viel zu verdanken”, weiß König, der mit den Worten schließt: “Wir haben mit ihm tolle Erfolge gefeiert und wir wünschen ihm auf seinem weiteren Weg nur das Beste.”

Das erste Spiel ohne Bürkle bestreitet HBW am 3. Mai um 20 Uhr gegen Aufsteiger ThSV Eisenach.

Schwarze Serie des Bergischen HC endet in Balingen

Zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten und dem Bergischen HC ging es am Freitag um ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf. Dieses gelang, vor allem in der zweiten Spielhälfte, dem Bergischen HC. Die Gäste verringern den Rückstand auf Eisenach auf drei Zähler. Balingen ist kaum mehr zu retten.

Frederik Ladefoged und der Bergische HC bejubeln den ersten Ligasieg seit Mitte Dezember

Frederik Ladefoged und der Bergische HC bejubeln den ersten Ligasieg seit Mitte Dezember

IMAGO/Eibner

Der HBW Balingen-Weilstetten hatte zuletzt in der Liga siebenmal in Serie verloren, der Bergische HC hat sogar zwölfmal, worauf die Trennung von Jamal Naji folgte. Auch bei den Hausherren, das ist schon seit November klar – eine Woche zuvor hatten die Bergischen Löwen mit Naji bis 2028 verlängert, ist in der kommenden Spielzeit ein anderer Trainer verantwortlich.

Die schwarzen Serien beider Klubs lieferten die Vorzeichen zum Duell der beiden vermeintlichen Abstiegskandidaten, der HBW mit einer ordentlichen Abwehr, aber dem schlechtesten Angriff der Liga, die Löwen vorne ordentlich, hinten die zweitschlechtesten. Die heutige Leistung wollten beide als Rückenwind für einen positiven Saisonendspurt nutzen.

El-Tayar pusht Balingen

Balingens Mohamed El-Tayar parierte die ersten drei BHC-Würfe, ehe M’Bengue bei seinem dritten Versuch zum 2:1 (5.) einnetzte. Der Ägypter avancierte mit weiteren Reflexen einmal mehr zum größten Hoffnungsträger der “Gallier von der Alb”, die im Umschaltspiel ebenfalls effizient agierten. Leimeter traf zum 5:1 (8.). Die Hausherren schienen frühzeitig auf Kurs zu sein.

Der Bergische HC verkürzte dann durch Beyer und Babak auf zwei Tore, Andersen sorgte für das 7:5 (14.). Die derzeit vom Trio Gunnarsson, Pütz und Gutbrod trainierten Gäste hatten sich gesteigert, davon zeugte auch das Babaks 7:6. Vor allem die Deckung arbeitete jetzt gut, die Schwaben wirkten auf einmal ideenlos. Da kam Saueressigs Geschoss zum 8:6 (17.) dem HBW gerade recht.

BHC nimmt Kampf an

Wie alle Spiele der vergangenen Monate war auch dieses, von beiden Seiten, von vielen Phasen geprägt. Der BHC wirkte jetzt etwas stabiler, machte in 14 Minuten acht Tore und glich durch Andersen zum 9:9 (22.) aus. HBW-Außen Gretarsson vergab einen Siebenmeter, offensiv war der HBW mit zwei Treffern in elf Minuten beim 11:10 (29.) im freien Fall – und lag dennoch vorne.

Der Bergische HC war nicht genügend präsent, auch in der Schlussminute der ersten Halbzeit: Die Chance zum Ausgleich verstrich, Balingen führte mit 12:11. Im Angriff und der Abwehr lag die Erfolgsquote beider Kader deutlich unter 50 Prozent. Beide reagierten nach dem Wiederanpfiff mit einer Verdichtung des Innenblocks. Die Gäste lösten es im Gesamtpaket besser, Beyer konterte zum 12:13 (33.).

Beide Torhüter machten bislang ein gutes Spiel, sie parierten mehr als vier von zehn Würfen. Rudeck verantwortete mit seinen Reflexen den Führungswechsel, gepaart mit einer minderen Balinger Entscheidungsqualität. Kein “Gallier” traf bis zum 13:15 (40.) mehr als zweimal – wegweisend. Zudem erhielt Balingens Ingason eine rote Karte, weil er Beyer beim Wurf störte.

Power nach Führungswechsel

Eine weitere wilde Szene war der Defensiv-Rebound von Fraatz nach dem 14:17 (43.), Aktionen wie diese riefen beim BHC immer wieder Emotionen hervor. Babak erhöhte auf vier Tore, ehe Bürkle sich in der Auszeit auch damit beschäftigte, dass BHC-Kreisläufer Ladefoged “ständig” durch den Kreis laufe. Das tat der Däne erneut, als Stutzke zum 14:19 (44.) netzte. Balingen blieb von der Rolle, die Angriffs-Erfolgsquote war unter 40 Prozent gesunken.

Balingen konnte zwischendurch, etwa mit Vistorops 17:20-Schlagwurf (50.), ein paar Glanzlichter setzen, allerdings funktionierten Leistungsträger wie Grahovac und er im Kellerduell nicht wirklich. Der kleine BHC-Kader trat mehr als Team auf, angeführt von Noah Beyer, der achtmal traf. Bis auf sechs Tore wuchs der Unterschied nochmals, ehe Balingen nochmals etwas konnte.

HBW Balingen-Weilstetten – Bergischer HC 21:25 (12:11)

HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar (15/1 Paraden), Ruminsky (1 Parade); Fügel 4, Grétarsson 4/3, Schoch 3, Vistorop 3, Volz 3/3, Grüner 2/1, Leimeter 1, Saueressig 1, Grahovac, Huber, Ingason, Danner, Müller, Heinzelmann

Bergischer HC: Rudeck (12 Paraden), Johannesson; Beyer 8/1, Babak 4, Kjeldgaard Andersen 3, Ladefoged 3, M`Bengue 3, Stutzke 3, Doniecki 1, Servos, Nothdurft, Krecic, Fraatz

Zuschauer: 2350 (Sparkassen Arena, Balingen)
Schiedsrichter: Darnel Jansen / Lucas Hellbusch
Strafminuten: 8 / 8
Disqualifikation: Ingason (39.) / –

Felix Buß

Das bedeutendste Wochenende der Bundesliga-Saison

Im Meisterrennen der Handball-Bundesliga könnte an diesem Wochenende eine Vorentscheidung fallen. Dass dabei die besten vier Teams der Liga aufeinandertreffen, macht es besonders spannend.

Alle Augen auf den Meisterkampf: Flensburg trifft auf Magdeburg, Kiel auf die Füchse.

Alle Augen auf den Meisterkampf: Flensburg trifft auf Magdeburg, Kiel auf die Füchse.

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Wer wird deutscher Meister? Gut möglich, dass bis zur endgültigen Beantwortung dieser Frage noch einige Wochen vergehen. Der 34. und letzte Spieltag der Handball-Bundesliga steigt erst am 2. Juni. Bis dahin kann noch so viel passieren – doch das kommende Wochenende wird dennoch als bedeutendstes der restlichen Saison eingestuft.

BUNDESLIGA – 29. SPIELTAG

Die besten vier Teams der HBL treffen in direkten Duellen aufeinander. Mit Blick auf das Restprogramm des Top-Favoriten Magdeburg (48:6 Punkte), der jüngst auch den DHB-Pokal gewann, bekommt das Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt (42:12) am Freitagabend eine besondere Note.

Danach ist der SCM in den Duellen mit dem TBV Lemgo Lippe (A), dem HC Erlangen (A), HBW Balingen-Weilstetten (H), dem SC DHfK Leipzig (H), den Rhein-Neckar Löwen (A) und der HSG Wetzlar (H) jeweils haushoher Favorit.

Krickau sieht “keine Schwächen” beim SCM

Gewinnt Magdeburg auch das zwölfte Pflichtspiel in Folge, dann ist die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert wohl nicht mehr aufzuhalten. Doch die SG, die den Kampf um einen Champions-League-Platz noch immer nicht aufgeben will, würde dem SCM nur zu gerne ein Bein stellen.

Wie schwierig das wird, weiß auch SG-Cheftrainer Nicolej Krickau, der bei seiner Video-Analyse “keine Schwächen gefunden” habe. “Der SCM ist eine Maschine, die kaum Fehler macht, deren Effektivität im Angriff wahnsinnig hoch ist”, weiß der Däne: “Und die Abwehr ist anders als bei anderen Mannschaften, sodass wir unseren Angriff etwas anpassen müssen.”

Abgesehen hat es Flensburg bei seiner Aufholjagd wohl eher auf die Füchse Berlin (49:7) denn auf Magdeburg. Der Hauptstadtklub drückt den Flensburgern wiederum die Daumen, eine SCM-Niederlage brächte die erste deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte wieder ein Stück näher.

Siewert: “Gehe davon aus, dass wir gegen Kiel gewinnen”

Mit Blick auf das Heimspiel gegen den THW Kiel (39:15) am Sonntag und das verpatzte Final Four im DHB-Pokal erklärt Füchse-Coach Jaron Siewert: “Wir haben vorher sechs Spiele in 14 Tagen mit Bravour gemeistert, und dieses eine Wochenende wird uns nicht aus der Bahn werfen. Den Eindruck habe ich auch bei allen Spielern. Sie sind sich bewusst, dass wir eine Titelchance verloren haben, aber sie wissen auch, dass wir noch zwei Titel erreichen können.”

Die Füchse, die in 28 Bundesliga-Partien nur zwei Niederlagen hinnehmen mussten, sind bereit für den THW, der die Berliner in der Hinrunde allerdings düpierte. “Die Motivation ist extrem groß, in der Bundesliga dort weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten, und in der European League bestmöglich das Final Four zu erreichen”, so Siewert, der selbstbewusst anfügt: “Ich gehe davon aus, dass wir gegen Kiel gewinnen, dass wir die volle Max-Schmeling-Halle zum Beben bringen, und dass wir die Emotionen entfachen, die uns über die letzten Heimspiele getragen haben.”

Danach wird man sehen, ob wir einen Punkt vorne oder weiter in der Verfolgerrolle sind.

Jaron Siewert

Der Magdeburger Auftritt in Flensburg sei “natürlich wichtig, aber nicht für unsere Herangehensweise”, wie Siewert klarstellt. “Wir wollen gewinnen, wir wollen weiter Heimstärke beweisen. Danach wird man sehen, ob wir einen Punkt vorne oder weiter in der Verfolgerrolle sind. Egal wie, jedes Spiel danach bleibt für uns ein Endspiel.”

Die Füchse haben im Vergleich mit dem SCM das deutlich schwerere Restprogramm vor sich. Es warten nach Kiel noch Melsungen (A), Gummersbach (H), Hannover-Burgdorf (A), der BHC (H) und zum Abschluss Eisenach (A) – genügend Stolpersteine also. Verliert Berlin allerdings bereits gegen den THW und der SCM gewinnt in Flensburg, könnte der Füchse-Endspurt mit Blick auf den Meisterkampf fast schon “egal” sein.

Für Bundesliga-Lizenz: HSV Hamburg muss Liquiditätslücke schließen

Wie die HBL am Mittwoch mitteilte, haben alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus Bundesliga und 2. Liga die Lizenz für die Saison 2024/25 erhalten – der HSV Hamburg allerdings nur unter Auflagen.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

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“Alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus den beiden Profiligen erhalten die Lizenz für die kommende Saison 2024/25”, das teilte die HBL GmbH am Mittwoch den Bundesligisten und Zweitligisten offiziell mit.

Ein Klub erhielt die Lizenz allerdings unter Auflagen: Der HSV Hamburg erhält seine Bundesliga-Lizenz unter der Bedingung, dass er die derzeit noch bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 3. Mai 2024 schließen wird. Dies müsse gegenüber der Lizenzierungskommission fristgemäß nachgewiesen werden. Wird die Bedingung nicht innerhalb der gesetzten Frist erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt.

“Wir haben den  Prozess in den vergangenen Wochen immer im engen Austausch mit der HBL geführt und wussten, dass wir diese Bedingung womöglich bekommen würden, weil wir seit unserem Neustart unter gesamtwirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen kontinuierlich gewachsen sind”, erklärt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke in einem Vereinsstatement: “Nun müssen wir dieses Wachstum und unsere Stabilität in diesem Jahr noch einmal mit zusätzlichen Dokumenten untermauern, um nachzuweisen, dass wir die von der Liga errechnete Liquiditätslücke decken können.”

Um welche Höhe es sich dabei handelt, ließen Verein und Liga offen. “Wir haben bereits die nötigen Zusagen und werden die benötigten Unterschriften und Unterlagen bis zum 3. Mai einreichen und freuen uns dann auf unsere nächste Spielzeit in der ersten Liga”, kündigte Frecke an.

“Deutliche Umsatzsteigerung” und gestiegene Ticket-Verkäufe

Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens überprüft die HBL-Lizenzierungskommission nicht nur die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Klubs. Im Fokus sind unter anderem auch infrastrukturelle, rechtliche sowie sportliche Kriterien. Die Spielzeit 2024/25 beginnt offiziell am 31. August 2025.

“Trotz eines herausfordernden Marktumfelds blicken wir auf ein bisher insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr, das im Vergleich zur letzten Spielzeit 2023/24 eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnet”, wird Rolf Nottmeier, Vorsitzender der Lizenzierungskommission, zitiert: “Auch im Kernbereich Ticketverkauf stellen wir eine erhebliche Steigerung fest. Wir rechnen damit, dass sich diese positive Entwicklung auf der Einnahmenseite fortsetzen wird. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.”

Gummersbach träumt – Mini-Krise in Hannover – Potsdam kommt der Bundesliga näher

Während der VfL Gummersbach seinen Traum von Europa hegt und pflegt, steckt die TSV Hannover-Burgdorf in der Krise. Derweil dürften in Potsdam so langsam die Planungen für die Bundesliga anlaufen.

Am Freitagabend im Fokus: Lukas Blohme, Marian Michalczik und Max Beneke (v.li.).

Am Freitagabend im Fokus: Lukas Blohme, Marian Michalczik und Max Beneke (v.li.).

IMAGO/Eibner

Am Freitagabend hat der VfL Gummersbach mit einem nach der Pause ungefährdeten 33:25 (14:12)-Erfolg gegen Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten den Traum von europäischem Handball genährt. Der Traditionsklub rückte mit dem achten Heimsieg im 13. Spiel vor eigenem Publikum bis auf drei Punkte an den Fünften Melsungen heran, der am Samstag die SG Flensburg-Handewitt empfängt.

“33 Tore zu werfen ist gut, aber eine 60 Prozent-Ausbeute ist natürlich etwas, womit ich nicht glücklich sein kann”, stellte VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson hinterher klar: “Elf technische Fehler sind auch zu viel. In der zweiten Hälfte haben wir es gut gemacht, auch wenn wir uns insgesamt schwergetan haben. Das war mir aber vorher schon bewusst.”

Verlass war beim VfL auf Linksaußen Milos Vujovic, der zehn Tore bei zwölf Versuchen erzielte. Bezeichnend: Der beste Werfer beim Liga-Schlusslicht – Linksaußen Oddur Gretarsson – kam nur auf vier Treffer.

Hannover hat kein Mittel gegen Ilic

In einer Mini-Krise steckt derweil die TSV Hannover-Burgdorf, die das Spätspiel gegen den HSV Hamburg überraschend mit 25:26 (11:12) verlor – die dritte Pflichtspielpleite in Folge für die “Recken”, die gerade erst das Aus in der European League zu verkraften hatten. Kein Mittel fanden die Niedersachsen vor 7764 Zuschauern gegen Linkshänder Zoran Ilic, der mit sieben Toren bei acht Würfen erfolgreichster Werfer der Partie war.

Ein Garant für den Hamburger Auswärtssieg war Routinier Johannes Bitter, der mit elf Paraden und einer Fangquote von knapp 31 Prozent aufwartete. Ebenfalls elf Bälle parierte Gegenüber Dario Quenstedt (30 Prozent Fangquote). In der Tabelle steht der HSVH nun vorerst direkt hinter Hannover auf Rang acht.

Dank Beneke: Hanning triumphiert über Romero

Eine Liga tiefer stand am Freitagabend das Schlagerspiel an – Bob Hanning traf mit dem VfL Potsdam auf seinen engen Freund Iker Romero und die SG BBM Bietigheim. Weil der Spitzenreiter das Heimspiel mit 34:31 (16:17) gewann, rückt der erstmalige Aufstieg in die Bundesliga immer näher.

Potsdam steht nach 27 Spielen bei 47:7 Punkten, die Verfolger Bietigheim und Hamm-Westfalen haben bereits 13 Minuspunkte auf dem Konto. Überragender Werfer der Partie war einmal mehr Potsdams Linkshänder Beneke, der zehn Tore bei 17 Würfen erzielte. Mit 233 Treffern führt der U-21-Weltmeister überdeutlich die Torschützenliste im Unterhaus an.

Bei Bietigheim, das um die Rückkehr ins Oberhaus bangen muss, erzielten Rechtsaußen Christian Schäfer (6/6) und Rückraum-Ass Alexander Velz (6/11) die meisten Tore.

Gummersbach träumt – Mini-Krise in Hannover – Potsdam kommt der Bundesliga näher

Während der VfL Gummersbach seinen Traum von Europa hegt und pflegt, steckt die TSV Hannover-Burgdorf in der Krise. Derweil dürften in Potsdam so langsam die Planungen für die Bundesliga anlaufen.

Am Freitagabend im Fokus: Lukas Blohme, Marian Michalczik und Max Beneke (v.li.).

Am Freitagabend im Fokus: Lukas Blohme, Marian Michalczik und Max Beneke (v.li.).

IMAGO/Eibner

Am Freitagabend hat der VfL Gummersbach mit einem nach der Pause ungefährdeten 33:25 (14:12)-Erfolg gegen Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten den Traum von europäischem Handball genährt. Der Traditionsklub rückte mit dem achten Heimsieg im 13. Spiel vor eigenem Publikum bis auf drei Punkte an den Fünften Melsungen heran, der am Samstag die SG Flensburg-Handewitt empfängt.

“33 Tore zu werfen ist gut, aber eine 60 Prozent-Ausbeute ist natürlich etwas, womit ich nicht glücklich sein kann”, stellte VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson hinterher klar: “Elf technische Fehler sind auch zu viel. In der zweiten Hälfte haben wir es gut gemacht, auch wenn wir uns insgesamt schwergetan haben. Das war mir aber vorher schon bewusst.”

Verlass war beim VfL auf Linksaußen Milos Vujovic, der zehn Tore bei zwölf Versuchen erzielte. Bezeichnend: Der beste Werfer beim Liga-Schlusslicht – Linksaußen Oddur Gretarsson – kam nur auf vier Treffer.

Hannover hat kein Mittel gegen Ilic

In einer Mini-Krise steckt derweil die TSV Hannover-Burgdorf, die das Spätspiel gegen den HSV Hamburg überraschend mit 25:26 (11:12) verlor – die dritte Pflichtspielpleite in Folge für die “Recken”, die gerade erst das Aus in der European League zu verkraften hatten. Kein Mittel fanden die Niedersachsen vor 7764 Zuschauern gegen Linkshänder Zoran Ilic, der mit sieben Toren bei acht Würfen erfolgreichster Werfer der Partie war.

Ein Garant für den Hamburger Auswärtssieg war Routinier Johannes Bitter, der mit elf Paraden und einer Fangquote von knapp 31 Prozent aufwartete. Ebenfalls elf Bälle parierte Gegenüber Dario Quenstedt (30 Prozent Fangquote). In der Tabelle steht der HSVH nun vorerst direkt hinter Hannover auf Rang acht.

Dank Beneke: Hanning triumphiert über Romero

Eine Liga tiefer stand am Freitagabend das Schlagerspiel an – Bob Hanning traf mit dem VfL Potsdam auf seinen engen Freund Iker Romero und die SG BBM Bietigheim. Weil der Spitzenreiter das Heimspiel mit 34:31 (16:17) gewann, rückt der erstmalige Aufstieg in die Bundesliga immer näher.

Potsdam steht nach 27 Spielen bei 47:7 Punkten, die Verfolger Bietigheim und Hamm-Westfalen haben bereits 13 Minuspunkte auf dem Konto. Überragender Werfer der Partie war einmal mehr Potsdams Linkshänder Beneke, der zehn Tore bei 17 Würfen erzielte. Mit 233 Treffern führt der U-21-Weltmeister überdeutlich die Torschützenliste im Unterhaus an.

Bei Bietigheim, das um die Rückkehr ins Oberhaus bangen muss, erzielten Rechtsaußen Christian Schäfer (6/6) und Rückraum-Ass Alexander Velz (6/11) die meisten Tore.

Ganz Flensburg feiert Kapitän Golla – In Balingen wird es düster

In der Handball-Bundesliga gab es am Samstagabend zwei Favoritensiege: Während Flensburg seine starke Serie ausbaute, gehen bei Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten so langsam die Lichter aus.

Sieger am Samstag: Johannes Golla (li.) und Matej Klima.

Sieger am Samstag: Johannes Golla (li.) und Matej Klima.

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Die SG Flensburg-Handewitt hat auch am Karsamstag ihre Formstärke unter Beweis gestellt und das Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf mit 31:28 (17:12) gewonnen. Das Team von Trainer Nicolej Krickau ist seit elf Pflichtspielen ungeschlagen und entschied die vergangenen sechs allesamt für sich.

In der ersten Hälfte ging bei der SG enorm viel über den Kreis, Kapitän Johannes Golla machte vier Tore, Vertreter Lukas Jörgensen drei Treffer. Mit einem Fünf-Tore-Vorsprung ging es in die Kabine. Wer nun einen deutlichen Heimsieg erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Es brauchte schon einen überragenden Golla, der letztlich neun Tore bei elf Würfen erzielte, um die “Recken” in die Schranken zu weisen.

Insgesamt hielt die SG aber konstant ihren Vorsprung und Hannover stets auf Abstand. In der Tabelle untermauert die SG ihren dritten Platz und hält den Druck auf die Füchse Berlin sowie den SC Magdeburg hoch. Die Gäste aus Niedersachsen verpassten es, vorerst näher an den THW Kiel heranzurücken.

Ebner sticht Ex-Leipziger El-Tayar aus

Immer düsterer werden die Wolken über Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten, der sein Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig am Karsamstag mit 17:25 (6:13) verlor. Das Tabellenschlusslicht trennen bereits fünf Punkte vom rettenden Ufer. Schon im ersten Abschnitt zogen die Sachsen dem Liga-Neuling den Zahn, nur sechs Tore vor der Pause sprechen Bände.

Der große Unterschied war am Ende aber vor allem das Torhüter-Duell: Während Leipzigs Domenico Ebner insgesamt 21 Paraden (davon zwei Siebenmeter) parierte, kam Ex-Leipziger Mohamed El-Tayar lediglich auf elf gehaltene Bälle.

Bester Werfer der Partie war am Ende Leipzigs Linkshänder Viggo Kristjansson, der fünf Tore bei sieben Versuchen erzielte. Für den HBW trafen Kreisläufer Nikola Grahovac und Rückraumspieler Filip Vistorop je viermal. Die Sachsen gaben nach zuvor drei Siegen am Stück die richtige Antwort auf die Heimniederlage gegen Eisenach. Für Balingen war es die sechste Pleite in Folge.

Ganz Flensburg feiert Kapitän Golla – In Balingen wird es düster

In der Handball-Bundesliga gab es am Samstagabend zwei Favoritensiege: Während Flensburg seine starke Serie ausbaute, gehen bei Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten so langsam die Lichter aus.

Sieger am Samstag: Johannes Golla (li.) und Matej Klima.

Sieger am Samstag: Johannes Golla (li.) und Matej Klima.

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Die SG Flensburg-Handewitt hat auch am Karsamstag ihre Formstärke unter Beweis gestellt und das Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf mit 31:28 (17:12) gewonnen. Das Team von Trainer Nicolej Krickau ist seit elf Pflichtspielen ungeschlagen und entschied die vergangenen sechs allesamt für sich.

In der ersten Hälfte ging bei der SG enorm viel über den Kreis, Kapitän Johannes Golla machte vier Tore, Vertreter Lukas Jörgensen drei Treffer. Mit einem Fünf-Tore-Vorsprung ging es in die Kabine. Wer nun einen deutlichen Heimsieg erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Es brauchte schon einen überragenden Golla, der letztlich neun Tore bei elf Würfen erzielte, um die “Recken” in die Schranken zu weisen.

Insgesamt hielt die SG aber konstant ihren Vorsprung und Hannover stets auf Abstand. In der Tabelle untermauert die SG ihren dritten Platz und hält den Druck auf die Füchse Berlin sowie den SC Magdeburg hoch. Die Gäste aus Niedersachsen verpassten es, vorerst näher an den THW Kiel heranzurücken.

Ebner sticht Ex-Leipziger El-Tayar aus

Immer düsterer werden die Wolken über Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten, der sein Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig am Karsamstag mit 17:25 (6:13) verlor. Das Tabellenschlusslicht trennen bereits fünf Punkte vom rettenden Ufer. Schon im ersten Abschnitt zogen die Sachsen dem Liga-Neuling den Zahn, nur sechs Tore vor der Pause sprechen Bände.

Der große Unterschied war am Ende aber vor allem das Torhüter-Duell: Während Leipzigs Domenico Ebner insgesamt 21 Paraden (davon zwei Siebenmeter) parierte, kam Ex-Leipziger Mohamed El-Tayar lediglich auf elf gehaltene Bälle.

Bester Werfer der Partie war am Ende Leipzigs Linkshänder Viggo Kristjansson, der fünf Tore bei sieben Versuchen erzielte. Für den HBW trafen Kreisläufer Nikola Grahovac und Rückraumspieler Filip Vistorop je viermal. Die Sachsen gaben nach zuvor drei Siegen am Stück die richtige Antwort auf die Heimniederlage gegen Eisenach. Für Balingen war es die sechste Pleite in Folge.

Wiegert bei Obling-Show bedient – Füchse bleiben Angstgegner der Löwen

Die Handball-Bundesliga kommt mit Vollgas aus der Länderspielpause: Im Spätspiel am Donnerstagabend weisen die Füchse Berlin die Rhein-Neckar Löwen in die Schranken, zuvor tat sich der SC Magdeburg zum Unmut seines Trainers arg schwer. Für Balingen war in Hannover derweil nichts zu holen.

Die einen angespannt, die anderen hochsouverän: SCM-Coach Bennet Wiegert (li.) und Füchse-Rechtsaußen Hans Lindberg fuhren Siege ein.

Die einen angespannt, die anderen hochsouverän: SCM-Coach Bennet Wiegert (li.) und Füchse-Rechtsaußen Hans Lindberg fuhren Siege ein.

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Die Füchse Berlin bleiben – bei einem Spiel mehr auf dem Konto – das Maß aller Dinge in der Handball-Bundesliga. Und gleichzeitig der Angstgegner der Rhein-Neckar Löwen, die dem Hauptstadtklub am Donnerstagabend im siebten Direktvergleich in Folge unterlagen.

Unterstützt von Nationalkeeper David Späth (zehn Paraden) hielten die Hausherren im ersten Durchgang noch gut mit und den Rückstand bei -3 (11:14). Nach dem Seitenwechsel allerdings ließen die Berliner, bei denen Torhüter Dejan Milosavljev elf Paraden anhäufte, die Muskeln spielen und bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus.

Speziell auf Rechtsaußen Hans Lindberg war Verlass, der 42-jährige Däne erzielte beim 36:28 sieben Treffer bei acht Versuchen und war damit bester Werfer bei den Gästen. Für die Löwen war Tobias Reichmann mit einer makellosen Bilanz und ebenfalls sieben Toren am erfolgreichsten. Während die Löwen sogar Rang elf (an den HSV Hamburg) zu verlieren drohen, hält Berlin den Druck auf den ärgsten Konkurrenten um die deutsche Meisterschaft hoch.

Hernandez rettet den SCM im ersten Durchgang

Weiterhin punktlos in Magdeburg bleibt derweil der HC Erlangen, der dem SCM allerdings einen großen Kampf lieferte und speziell Trainer Bennet Wiegert ordentlich auf die Palme brachte. Allen voran Gäste-Keeper Bertram Obling machte mit seinen 16 Paraden ein überragendes Spiel, regelmäßig nahm der Däne den Hausherren freie Bälle weg.

Nach 13 Minuten sah sich Wiegert bereits genötigt, eine Auszeit zu nehmen, was er seinen Spielern unmissverständlich vorwarf. Der SCM sei “in keinem Bereich da”, kritisierte der Erfolgscoach. Kurz darauf ging der HCE mit 5:4 in Führung (15.). Magdeburg hatte das Glück, dass Keeper Sergey Hernandez ebenfalls einen starken Tag erwischte (14 Paraden). Zu Pause führte der Favorit überraschend knapp mit 15:13.

Nach dem Seitenwechsel ließ der abwehrstarke HCE vor allem im Angriff immer mehr nach, im zweiten Durchgang gelangen den Mittelfranken nur noch neun Tore, sodass der 27:22-Erfolg für den SCM in Ordnung ging. Beste Werfer des Spiels waren Magdeburgs Rechtsaußen Tim Hornke (sieben Treffer, davon drei Siebenmeter) und Erlangens Rückraum-Shooter Simon Jeppsson (fünf Tore).

Balingen-Weilstetten bricht nach der Pause ein

Keinen Auftrag bei der TSV Hannover-Burgdorf hatte im dritten Donnerstagsspiel der Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten. Beim 26:35 (10:13) konnten die Gäste nur eine Hälfte lang mithalten, ehe die Recken die vielen Fehler des Liga-Neulings gnadenlos bestraften.

Ein überragendes Spiel machte Rechtsaußen Marius Steinhauser, der neun Tore bei neun Versuchen erzielte. Für den Underdog machte Linksaußen Oddur Gretarsson sieben Treffer. Während die Niedersachen Rang sechs festigen, bleibt HBW Schlusslicht.