“Hab mich mit diesem Szenario null beschäftigt”: Schlittert der HC Erlangen planlos in die 2. Liga?

Der Negativtrend des HC Erlangen geht weiter. Der Handball-Bundesligist aus Bayern hat plötzlich nur noch zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Doch der Verein scheint völlig unvorbereitet zu sein auf den “worst case”.

René Selke will sich mit dem Thema Abstieg und der Kaderplanung für die 2. Liga noch nicht beschäftigt haben.

René Selke will sich mit dem Thema Abstieg und der Kaderplanung für die 2. Liga noch nicht beschäftigt haben.

picture alliance / Sportfoto Zink / Daniel Marr

Sechs Pleiten in Folge, in der vergangenen Woche den Trainer gewechselt, zuletzt die Niederlage im Kellerduell beim Bergischen HC –  der HC Erlangen befindet sich in einer sportlich prekären Situation. Nur noch zwei Zähler haben die Bayern Vorsprung auf den BHC, der auf dem ersten Abstiegsrang der Handball-Bundesliga steht.

Die Tabelle der Handball-Bundesliga
“Der BHC lebt immer noch”: Tabellenvorletzter bejubelt zweiten Sieg in Folge

Da sollten die Verantwortlichen des HCE im Hintergrund auf den “worst case”, den Abstieg in die 2. Handball-Bundesliga, vorbereitet sein oder zumindest daran arbeiten. Hätte Erlangen im Abstiegsfall überhaupt noch (einen) Spieler: Sind (die) Verträge gültig für die 2. Liga?

Darauf angesprochen sagte HCE-Geschäftsführer René Selke, in der Halbzeitpause des BHC-Spiels, am Dyn-Mikrofon: “Ich bin ganz, ganz ehrlich. Ich habe mich mit diesem Szenario null beschäftigt. Wir beschäftigen uns mit dem heutigen Spiel und danach beschäftigen wir uns mit Mittwoch (Anm. d. Red.: 1. Mai) und der MT Melsungen im Heimspiel. Alles andere kommt danach. Deshalb kann ich die Frage so wirklich nicht beantworten.”

Sollte das wirklich stimmen, stellen sich mehrere Fragen: Ist das Ausdruck totaler Überzeugung, dass der Mannschaft die Trendwende gelingt? Naivität? Fahrlässigkeit? Es ist in jedem Fall eine sehr optimistische Herangehensweise des HC Erlangen.

“Habe mich mit diesem Szenario null beschäftigt”: Schlittert der HC Erlangen planlos in die 2. Liga?

Der Negativtrend des HC Erlangen geht weiter. Der Handball-Bundesligist aus Bayern hat plötzlich nur noch zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Doch der Verein scheint völlig unvorbereitet zu sein auf den “worst case”.

René Selke will sich mit dem Thema Abstieg und der Kaderplanung für die 2. Liga noch nicht beschäftigt haben.

René Selke will sich mit dem Thema Abstieg und der Kaderplanung für die 2. Liga noch nicht beschäftigt haben.

picture alliance / Sportfoto Zink / Daniel Marr

Sechs Pleiten in Folge, in der vergangenen Woche den Trainer gewechselt, zuletzt die Niederlage im Kellerduell beim Bergischen HC –  der HC Erlangen befindet sich in einer sportlich prekären Situation. Nur noch zwei Zähler haben die Bayern Vorsprung auf den BHC, der auf dem ersten Abstiegsrang der Handball-Bundesliga steht.

Die Tabelle der Handball-Bundesliga
“Der BHC lebt immer noch”: Tabellenvorletzter bejubelt zweiten Sieg in Folge

Da sollten die Verantwortlichen des HCE im Hintergrund auf den “worst case”, den Abstieg in die 2. Handball-Bundesliga, vorbereitet sein oder zumindest daran arbeiten. Hätte Erlangen im Abstiegsfall überhaupt noch (einen) Spieler: Sind (die) Verträge gültig für die 2. Liga?

Darauf angesprochen sagte HCE-Geschäftsführer René Selke, in der Halbzeitpause des BHC-Spiels, am Dyn-Mikrofon: “Ich bin ganz, ganz ehrlich. Ich habe mich mit diesem Szenario null beschäftigt. Wir beschäftigen uns mit dem heutigen Spiel und danach beschäftigen wir uns mit Mittwoch (Anm. d. Red.: 1. Mai) und der MT Melsungen im Heimspiel. Alles andere kommt danach. Deshalb kann ich die Frage so wirklich nicht beantworten.”

Sollte das wirklich stimmen, stellen sich mehrere Fragen: Ist das Ausdruck totaler Überzeugung, dass der Mannschaft die Trendwende gelingt? Naivität? Fahrlässigkeit? Es ist in jedem Fall eine sehr optimistische Herangehensweise des HC Erlangen.

Bergischer HC gewinnt Abstiegskracher gegen HC Erlangen

Im Abstiegsduell der Handball Bundesliga haben sich Bergischer HC und HC Erlangen ein dramatisches Spiel um eine mögliche Vorentscheidung geliefert. Am Ende vollzog der BHC die Trendwende und halbierte mit dem Sieg gegen den direkten Konkurrenten den Abstand auf das rettende Ufer.

Ein vorentscheidendes Duell im Abstiegskampf stand dem HC Erlangen unter Neu-Trainer Johannes Sellin beim  Bergischen HC bevor. Beim Tabellenvorletzten saßen nach dem Befreiungsschlag gegen Balingen weiter Arnor Thor Gunnarsson und Markus Pütz auf der Bank. Das Ziel der Gastgeber: Mit einem Sieg im direkten Duell auf zwei Punkte heranrücken – bei einer Niederlage hingegen wäre der Abstieg wohl nicht mehr zu vermeiden.

Die Partie begann umkämpft: Noch vor dem ersten Tor wurde Lutz Heiny von der BHC-Deckung das Trikot ausgezogen. Den Eröffnungstreffer legte Stephan Seitz aber noch im selben Angriff bei drohendem Zeitspiel nach (1:0, 2.). Im Gegenzug zeigte sich die Intensität dann durch eine Zeitstrafe für Nikolai Link. Den fälligen Strafwurf verwandelte Noah Beyer zum 1:1.

In den folgenden Minuten leisteten sich beide Mannschaften einige technische Fehler, ehe Christopher Bissel im Gegenstoß wieder auf plus eins Erlangen stellte. Doch die Führung hatte nicht lange Bestand: Der BHC verwertete eine Parade von Torwart Christopher Rudeck im Gegenzug durch Yannick Fraatz – aus dem 1:2 war ein 4:2 geworden.

Erst legt Erlangen vor, dann dreht der BHC auf

Die Bergischen waren im Rückzug aber weiterhin anfällig. Beim 4:4 war es wieder Bissel, der im Konter einnetzte. In der Folge legten die Gastgeber noch zweimal vor, ehe Erlangen die Partie beim 7:6 durch Lutz Heiny wieder herumriss. Aber auch diese Führung hielt nur kurz.

Rudeck warf sich in den Wurf von Tim Gommel, im Gegenzug zog der BHC Zeitstrafe und Siebenmeter. Diesen nutzte Noah Beyer zur 8:7-Führung, auf welche Erlangen aber prompt mit einem Doppelschlag antwortete (20.). Zusätzlichen Aufwind verlieh den Gästen eine Parade von Klemen Ferlin, der den Wurf von Grega Krecic einfach festhielt und damit den Tempogegenstoß von Bissel zum 10:8 einleitete (21.).

Beim BHC stand inzwischen Peter Johannesson zwischen den Pfosten. Dieser konnte das erneute minus zwei durch einen Gewaltwurf von Simon Jeppsson aber auch nicht verhindern. Erst mit der Umstellung auf eine 4:2-Deckung kam die Wende: Yannick Fraatz nutzte einen Tempogegenstoß zum 11:11-Ausgleich (24.).

Erlangen reagierte, Johannes Sellin drückte auf den Buzzer. Doch die erhoffte Wirkung stellte sich nicht ein, stattdessen vollendete Tomaš Babak den 4:0-Lauf zugunsten der Hausherren beim 13:11 (29.). Als Peter Johannesson den folgenden Wurf der Erlanger parierte, bot sich sogar die Chance auf ein plus drei. Doch trotz einer Auszeit gelang kein Treffer mehr, die Seiten wurden so beim Stand von 13:11 gewechselt.

Bissel sieht Rot

Der Bergische HC schenkte die Chance auf das 14:11 auch nach der Pause weg. Im Gegenzug markierte Christoph Steinert im Siebenmeter-Nachwurf den Anschlusstreffer, Tim Zechel legte das 13:13 nach (34.). Der Doppelschlag des HC Erlangen hatte die Partie wieder auf Null gesetzt. Das erste Tor der Gastgeber im zweiten Abschnitt kam – wie schon im ersten Durchgang – per Siebenmeter durch Noah Beyer zustande.

Dieser war unstrittig, aber Aufregung gab es aufgrund der in dieser Aktion gezeigten Rote Karte: Nach einem Abpraller hob Yannick Fraatz Richtung Wurf ab, wurde aber im Sprung vom zum Ball hechtenden Christopher Bissel von den Beinen geholt und musste danach behandelt werden. Die Schiedsrichter bemühten den Videobeweis und entschieden sich für die direkte Qualifikation.

Das Momentum war nun auf Seiten der Hausherren: Torhüter Johannesson blieb beim nächsten Siebenmeter der Gäste erneut Sieger, und Djibril M´Bengue netzte auf der Gegenseite zum 16:13 (37.). Erlangen tat sich unterdessen gegen die 5:1-Deckung des Tabellenvorletzten nun schwer. Klemen Ferlin konnte mit einer Siebenmeterparade dann aber ein Zeichen setzen und das Momentum des HCE stoppen.

Erlangen verkürzt, BHC antwortet ins empty goal

Trotz einer starken Parade von Gegenüber Peter Johannesson gelang es dem HCE, wieder auf einen Treffer zu verkürzen (18:17, 44.). Die Bergischen Löwen antworteten mit einem schnellen Doppelschlag, mussten dann aber ihrerseits ebenfalls zwei schnelle Gegentore hinnehmen. Die Partie legte nun nochmal an Intensität zu, der Vorteil blieb auf Heimseite: Linus Arnesson jagte den Ball zum 22:19 ins durch das Sieben-gegen-Sechs verwaiste Tor (48.).

Die Euphorie bei den heimischen Fans war nur von kurzer Dauer: Als Gunnarsson und Pütz zum zweiten Timeout buzzerten, waren die Franken wieder auf einen Treffer dran (22:21, 49.). Nach der Auszeit stellten die Bergischen wieder auf eine 6:0-Deckungsformation um und erzwangen trotz Fehlwurf eine Zeitstrafe im eigenen Angriff. Aber auch in Überzahl schenkten die Gastgeber das Spielgerät weg und hatten Glück, dass Erlangen im Gegenstoß vergab.

Generell waren und blieben die Chancenverwertung und die Fehler im Angriff die Achillesferse des HC Erlangen. Der BHC bestrafte diese mit zwei weiteren Treffern in das verwaiste Tor – und war beim 25:21 auf Kurs zu zwei wichtigen Punkten. Johannes Sellin zog sieben Minuten vor dem Ende die Auszeit, bat den HCE zum Gespräch.

Lutz Heiny ließ mit seinem Treffer die Gäste nach der Unterbrechung wieder etwas hoffen, zumal der HCE erneut in Ballbesitz kam –  aber Peter Johannesson verhinderte den Doppelschlag. Stattdessen setzte Mads Kjeldgaard Andersen  auf der Gegenseite das 26:22 und vier Minuten vor dem Ende begann die Zeit auch für den BHC zu laufen.

Die Gäste setzten einen schnellen Doppelschlag, doch Andersen hielt die Gastgeber auf Kurs. Nach dem Treffer von Stephan Seitz waren es wieder nur noch zwei Treffer – aber auch nur noch neunzig Sekunden Spielzeit. Und von dieser nahm der BHC einiges von der Uhr, die letzte Minute lief bereits als Erlangen wieder in Ballbesitz kam. Doch Peter Johannesson war zur Stelle – und hatte nach dem 28:25 durch Yannick Fraatz mit einem gehaltenen Siebenmeter auch das letzte Wort.

Bergischer HC – HC Erlangen 28:25 (13:11)

Bergischer HC: Rudeck (3 Paraden), Johannesson (10/3 Paraden); Kjeldgaard Andersen 7, Fraatz 5, Nothdurft 4, Beyer 3/3, Ladefoged 3, Babak 2, Arnesson 1, M´Bengue 1, Seesing 1, Stutzke 1, Persson, Doniecki, Krecic, Morante Maldonado

HC Erlangen: Obling, Ferlin (12/1 Paraden); Heiny 4, Seitz 4, Zechel 4, Bissel 3, Jeppsson 2, Steinert 2/1, Svensson 2, Bauer 1, Büdel 1, Gömmel 1, Olsson 1, Bialowas, Metzner, Link

Zuschauer: 2571 (Uni-Halle, Wuppertal)
Schiedsrichter: Marijo Zupanovic / Martin Thöne 
Strafminuten: 4 / 6
Disqualifikation: – / Bissel (33.)

Maximilian Otte

HC Erlangen setzt Mayerhoffer vor die Tür – Europameister Sellin übernimmt

Der HC Erlangen läuft in dieser Saison seinen im Sommer formulierten Erwartungen meilenweit hinterher – und hat sich am Dienstag deswegen von Cheftrainer Hartmut Mayerhoffer getrennt. Europameister Johannes Sellin übernimmt.

Sie arbeiteten bis zum Dienstag noch zusammen: Johannes Sellin (li.) übernimmt beim HCE für Hartmut Mayerhoffer.

Sie arbeiteten bis zum Dienstag noch zusammen: Johannes Sellin (li.) übernimmt beim HCE für Hartmut Mayerhoffer.

imago images

Der Traum von Europa reifte beim HC Erlangen eine ganze Zeit lang. In dieser Saison wollten die Mittelfranken endlich die vorderen Plätze angreifen – und finden sich Ende April 2024 mitten im Abstiegskampf wieder. Mit 19:39 Punkten liegt der HCE auf Rang 16, nur der Bergische HC (15:43 Punkte, jüngst mit Trainerwechsel) und Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten (11:47, jüngst mit Trainerwechsel) stehen derzeit noch schlechter da.

Deswegen haben die Verantwortlichen am Dienstag die Reißleine gezogen und zwei Tage nach dem 26:29 (14:15) im Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig einen Schlussstrich unter das Kapitel Hartmut Mayerhoffer gezogen. Im Juni 2023 hatte der 54-Jährige das Traineramt von Raul Alonso übernommen, da der Spanier nur noch als Sportdirektor des HCE agieren sollte.

Selke: “Es tut wirklich weh, sich von ihm zu trennen”

Als Nachfolger für Mayerhoffer haben die Erlanger den bisherigen Co-Trainer Johannes Sellin ernannt. Der Europameister von 2016 wird wie zuvor Mayerhoffer von Tom Hankel unterstützt.

“Hartmut Mayerhoffer ist ein herausragender Handballfachmann und ein großartiger Mensch. Es tut wirklich weh, sich von ihm zu trennen, aber die negative Entwicklung der letzten Wochen ließ uns keine andere Wahl”, wird Geschäftsführer René Selke zitiert.

Sellin war eine naheliegende Option: “Wir haben uns für die interne Nachfolgelösung mit Johannes Sellin bis zum Saisonende entschieden, weil er für den Verein und die Mannschaft brennt und im letzten Jahr gezeigt hat, welch guter Trainer er bereits geworden ist”, so Selke, der anfügt: “Wir vertrauen Johannes zu 100 Prozent, dass er unsere Mannschaft auf die letzten fünf Spiele, insbesondere die kommenden zwei wichtigen Spiele gegen den Bergischen HC und die MT Melsungen, in den nächsten Tagen perfekt vorbereitet.”

Aus den vergangenen zehn Bundesliga-Partien holte Erlangen nur zwei Siege, die letzten fünf Partien verlor man allesamt.

HC Erlangen setzt Mayerhoffer vor die Tür – Europameister Sellin übernimmt

Der HC Erlangen läuft in dieser Saison seinen im Sommer formulierten Erwartungen meilenweit hinterher – und hat sich am Dienstag deswegen von Cheftrainer Hartmut Mayerhoffer getrennt. Europameister Johannes Sellin übernimmt.

Sie arbeiteten bis zum Dienstag noch zusammen: Johannes Sellin (li.) übernimmt beim HCE für Hartmut Mayerhoffer.

Sie arbeiteten bis zum Dienstag noch zusammen: Johannes Sellin (li.) übernimmt beim HCE für Hartmut Mayerhoffer.

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Der Traum von Europa reifte beim HC Erlangen eine ganze Zeit lang. In dieser Saison wollten die Mittelfranken endlich die vorderen Plätze angreifen – und finden sich Ende April 2024 mitten im Abstiegskampf wieder. Mit 19:39 Punkten liegt der HCE auf Rang 16, nur der Bergische HC (15:43 Punkte, jüngst mit Trainerwechsel) und Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten (11:47, jüngst mit Trainerwechsel) stehen derzeit noch schlechter da.

Deswegen haben die Verantwortlichen am Dienstag die Reißleine gezogen und zwei Tage nach dem 26:29 (14:15) im Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig einen Schlussstrich unter das Kapitel Hartmut Mayerhoffer gezogen. Im Juni 2023 hatte der 54-Jährige das Traineramt von Raul Alonso übernommen, da der Spanier nur noch als Sportdirektor des HCE agieren sollte.

Selke: “Es tut wirklich weh, sich von ihm zu trennen”

Als Nachfolger für Mayerhoffer haben die Erlanger den bisherigen Co-Trainer Johannes Sellin ernannt. Der Europameister von 2016 wird wie zuvor Mayerhoffer von Tom Hankel unterstützt.

“Hartmut Mayerhoffer ist ein herausragender Handballfachmann und ein großartiger Mensch. Es tut wirklich weh, sich von ihm zu trennen, aber die negative Entwicklung der letzten Wochen ließ uns keine andere Wahl”, wird Geschäftsführer René Selke zitiert.

Sellin war eine naheliegende Option: “Wir haben uns für die interne Nachfolgelösung mit Johannes Sellin bis zum Saisonende entschieden, weil er für den Verein und die Mannschaft brennt und im letzten Jahr gezeigt hat, welch guter Trainer er bereits geworden ist”, so Selke, der anfügt: “Wir vertrauen Johannes zu 100 Prozent, dass er unsere Mannschaft auf die letzten fünf Spiele, insbesondere die kommenden zwei wichtigen Spiele gegen den Bergischen HC und die MT Melsungen, in den nächsten Tagen perfekt vorbereitet.”

Aus den vergangenen zehn Bundesliga-Partien holte Erlangen nur zwei Siege, die letzten fünf Partien verlor man allesamt.

HC Erlangen verpasst Befreiungsschlag gegen SC DHfK Leipzig

Der HC Erlangen muss um Abstiegskampf der Handball Bundesliga weiter zittern. Gegen den SC DHfK Leipzig unterlagen die Franken trotz einigen Führungen am Ende. Die Sachsen rücken in der Tabelle dadurch auf Platz acht.

Intensives Spiel: Luca Witzke tankt sich durch die Erlanger Deckung.

Intensives Spiel: Luca Witzke tankt sich durch die Erlanger Deckung.

IMAGO/Zink

Das Spiel zwischen dem HC Erlangen und dem SC DHfK Leipzig begann ausgeglichen. Nach den Punktgewinnen der Bergischen und Eisenacher Konkurrenz brauchten die Hausherren einen Sieg, um sich wieder von den Abstiegsrängen zu distanzieren. Zunächst sah sich die Mannschaft von Hartmut Mayerhoffer aber mit einem Rückstand konfrontiert, den Luca Witzke beim 3:5 herausgeworfen hatte (8.).

Leipzig konnte dieses Niveau nicht halten. Binnen zwei Minuten hatten die Hausherren ausgeglichen und per Siebenmeter die 6:5-Führung nachgelegt (10.). Zwar antworteten die Sachsen mit einem Doppelschlag, nach einer der seltenen Torwartparaden – diesmal von Klemen Ferlin – stellte Christopher Bissel aber wieder auf 9:8 für den HCE (17.).

Gerade die gewohnt starke Torwartleistung von Domenico Ebner fehlte den Gästen. Tore von Lutz Heiny ließen die Franken so über 11:9 auf 13:10 davonziehen (23.). Dann aber kam Kristian Saeverås in die Partie und begründete mit einigen Paraden die Aufholjagd zum 13:13. Mayerhoffer nahm seine erste Auszeit (25.).

Es blieb eng. Eisenach traf, im Gegenzug verwarf Viggo Kristjansson einen Siebenmeter gegen Bertram Obling. Der folgende Angriff der Erlanger mündete aber in einem Ballverlust und dem daraus resultierenden Tempotor zum 14:14. In der Schlussminute legten die Leipziger dann sogar die 15:14-Pausenführung nach.

Saeverås wird stärker

Nach dem Seitenwechsel spielte sich Obling ins Rampenlicht. Der Torwart der Gastgeber nahm den Sachsen drei Würfe weg, ehe diese zum ersten Mal im zweiten Durchgang einnetzten. Da führten die Erlanger aber schon mit zwei Treffern (17:15). Diesen Vorsprung konnten die Hausherren auch Angriff für Angriff behaupten, obwohl Leipzig immer wieder auf einen Treffer verkürzte.

Erst beim 21:21 gelang es den Sachsen, wieder auf Anfang zu stellen. Sogar die Chance auf die erneute Führung bot sich, diese blieb aber ungenutzt. Eine Viertelstunde vor Spielende buzzerte Hartmut Mayerhoffer dann zum zweiten Mal.

Seine Mannschaft hatte nun aber gerade offensiv massive Probleme. Leipzig verteidigte griffig und machte so die eigenen Fehler im Angriffsspiel wett. So kamen die Gäste zur 22:21-Führung, bauten diese aber erst nach einigen vergebenen Möglichkeiten beim 23:21 durch Luca Witzke auf zwei Treffer aus (50.).

Die Gäste behaupteten den eigenen Vorteil auch in der Folgezeit. Runar Sigtryggsson trommelte sein Team in der 54. Minute zusammen, diese netzte zum 25:23. Nach einer Parade von Kristian Saeverås legten die Leipziger sogar das 26:23 nach, und auch die nächsten zwei Erlanger Abschlüsse landeten in den Fängen des Gäste-Keepers. Dessen Vorderleute stellten dadurch auf 28:23: die Entscheidung. Der Endstand lautete 29:26.

Maximilian Otte

HC Erlangen verpasst Befreiungsschlag gegen SC DHfK Leipzig

Der HC Erlangen muss um Abstiegskampf der Handball Bundesliga weiter zittern. Gegen den SC DHfK Leipzig unterlagen die Franken trotz einigen Führungen am Ende. Die Sachsen rücken in der Tabelle dadurch auf Platz acht.

Intensives Spiel: Luca Witzke tankt sich durch die Erlanger Deckung.

Intensives Spiel: Luca Witzke tankt sich durch die Erlanger Deckung.

IMAGO/Zink

Das Spiel zwischen dem HC Erlangen und dem SC DHfK Leipzig begann ausgeglichen. Nach den Punktgewinnen der Bergischen und Eisenacher Konkurrenz brauchten die Hausherren einen Sieg, um sich wieder von den Abstiegsrängen zu distanzieren. Zunächst sah sich die Mannschaft von Hartmut Mayerhoffer aber mit einem Rückstand konfrontiert, den Luca Witzke beim 3:5 herausgeworfen hatte (8.).

Leipzig konnte dieses Niveau nicht halten. Binnen zwei Minuten hatten die Hausherren ausgeglichen und per Siebenmeter die 6:5-Führung nachgelegt (10.). Zwar antworteten die Sachsen mit einem Doppelschlag, nach einer der seltenen Torwartparaden – diesmal von Klemen Ferlin – stellte Christopher Bissel aber wieder auf 9:8 für den HCE (17.).

Gerade die gewohnt starke Torwartleistung von Domenico Ebner fehlte den Gästen. Tore von Lutz Heiny ließen die Franken so über 11:9 auf 13:10 davonziehen (23.). Dann aber kam Kristian Saeverås in die Partie und begründete mit einigen Paraden die Aufholjagd zum 13:13. Mayerhoffer nahm seine erste Auszeit (25.).

Es blieb eng. Eisenach traf, im Gegenzug verwarf Viggo Kristjansson einen Siebenmeter gegen Bertram Obling. Der folgende Angriff der Erlanger mündete aber in einem Ballverlust und dem daraus resultierenden Tempotor zum 14:14. In der Schlussminute legten die Leipziger dann sogar die 15:14-Pausenführung nach.

Saeverås wird stärker

Nach dem Seitenwechsel spielte sich Obling ins Rampenlicht. Der Torwart der Gastgeber nahm den Sachsen drei Würfe weg, ehe diese zum ersten Mal im zweiten Durchgang einnetzten. Da führten die Erlanger aber schon mit zwei Treffern (17:15). Diesen Vorsprung konnten die Hausherren auch Angriff für Angriff behaupten, obwohl Leipzig immer wieder auf einen Treffer verkürzte.

Erst beim 21:21 gelang es den Sachsen, wieder auf Anfang zu stellen. Sogar die Chance auf die erneute Führung bot sich, diese blieb aber ungenutzt. Eine Viertelstunde vor Spielende buzzerte Hartmut Mayerhoffer dann zum zweiten Mal.

Seine Mannschaft hatte nun aber gerade offensiv massive Probleme. Leipzig verteidigte griffig und machte so die eigenen Fehler im Angriffsspiel wett. So kamen die Gäste zur 22:21-Führung, bauten diese aber erst nach einigen vergebenen Möglichkeiten beim 23:21 durch Luca Witzke auf zwei Treffer aus (50.).

Die Gäste behaupteten den eigenen Vorteil auch in der Folgezeit. Runar Sigtryggsson trommelte sein Team in der 54. Minute zusammen, diese netzte zum 25:23. Nach einer Parade von Kristian Saeverås legten die Leipziger sogar das 26:23 nach, und auch die nächsten zwei Erlanger Abschlüsse landeten in den Fängen des Gäste-Keepers. Dessen Vorderleute stellten dadurch auf 28:23: die Entscheidung. Der Endstand lautete 29:26.

Maximilian Otte

Das bedeutendste Wochenende der Bundesliga-Saison

Im Meisterrennen der Handball-Bundesliga könnte an diesem Wochenende eine Vorentscheidung fallen. Dass dabei die besten vier Teams der Liga aufeinandertreffen, macht es besonders spannend.

Alle Augen auf den Meisterkampf: Flensburg trifft auf Magdeburg, Kiel auf die Füchse.

Alle Augen auf den Meisterkampf: Flensburg trifft auf Magdeburg, Kiel auf die Füchse.

imago images (4)

Wer wird deutscher Meister? Gut möglich, dass bis zur endgültigen Beantwortung dieser Frage noch einige Wochen vergehen. Der 34. und letzte Spieltag der Handball-Bundesliga steigt erst am 2. Juni. Bis dahin kann noch so viel passieren – doch das kommende Wochenende wird dennoch als bedeutendstes der restlichen Saison eingestuft.

BUNDESLIGA – 29. SPIELTAG

Die besten vier Teams der HBL treffen in direkten Duellen aufeinander. Mit Blick auf das Restprogramm des Top-Favoriten Magdeburg (48:6 Punkte), der jüngst auch den DHB-Pokal gewann, bekommt das Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt (42:12) am Freitagabend eine besondere Note.

Danach ist der SCM in den Duellen mit dem TBV Lemgo Lippe (A), dem HC Erlangen (A), HBW Balingen-Weilstetten (H), dem SC DHfK Leipzig (H), den Rhein-Neckar Löwen (A) und der HSG Wetzlar (H) jeweils haushoher Favorit.

Krickau sieht “keine Schwächen” beim SCM

Gewinnt Magdeburg auch das zwölfte Pflichtspiel in Folge, dann ist die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert wohl nicht mehr aufzuhalten. Doch die SG, die den Kampf um einen Champions-League-Platz noch immer nicht aufgeben will, würde dem SCM nur zu gerne ein Bein stellen.

Wie schwierig das wird, weiß auch SG-Cheftrainer Nicolej Krickau, der bei seiner Video-Analyse “keine Schwächen gefunden” habe. “Der SCM ist eine Maschine, die kaum Fehler macht, deren Effektivität im Angriff wahnsinnig hoch ist”, weiß der Däne: “Und die Abwehr ist anders als bei anderen Mannschaften, sodass wir unseren Angriff etwas anpassen müssen.”

Abgesehen hat es Flensburg bei seiner Aufholjagd wohl eher auf die Füchse Berlin (49:7) denn auf Magdeburg. Der Hauptstadtklub drückt den Flensburgern wiederum die Daumen, eine SCM-Niederlage brächte die erste deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte wieder ein Stück näher.

Siewert: “Gehe davon aus, dass wir gegen Kiel gewinnen”

Mit Blick auf das Heimspiel gegen den THW Kiel (39:15) am Sonntag und das verpatzte Final Four im DHB-Pokal erklärt Füchse-Coach Jaron Siewert: “Wir haben vorher sechs Spiele in 14 Tagen mit Bravour gemeistert, und dieses eine Wochenende wird uns nicht aus der Bahn werfen. Den Eindruck habe ich auch bei allen Spielern. Sie sind sich bewusst, dass wir eine Titelchance verloren haben, aber sie wissen auch, dass wir noch zwei Titel erreichen können.”

Die Füchse, die in 28 Bundesliga-Partien nur zwei Niederlagen hinnehmen mussten, sind bereit für den THW, der die Berliner in der Hinrunde allerdings düpierte. “Die Motivation ist extrem groß, in der Bundesliga dort weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten, und in der European League bestmöglich das Final Four zu erreichen”, so Siewert, der selbstbewusst anfügt: “Ich gehe davon aus, dass wir gegen Kiel gewinnen, dass wir die volle Max-Schmeling-Halle zum Beben bringen, und dass wir die Emotionen entfachen, die uns über die letzten Heimspiele getragen haben.”

Danach wird man sehen, ob wir einen Punkt vorne oder weiter in der Verfolgerrolle sind.

Jaron Siewert

Der Magdeburger Auftritt in Flensburg sei “natürlich wichtig, aber nicht für unsere Herangehensweise”, wie Siewert klarstellt. “Wir wollen gewinnen, wir wollen weiter Heimstärke beweisen. Danach wird man sehen, ob wir einen Punkt vorne oder weiter in der Verfolgerrolle sind. Egal wie, jedes Spiel danach bleibt für uns ein Endspiel.”

Die Füchse haben im Vergleich mit dem SCM das deutlich schwerere Restprogramm vor sich. Es warten nach Kiel noch Melsungen (A), Gummersbach (H), Hannover-Burgdorf (A), der BHC (H) und zum Abschluss Eisenach (A) – genügend Stolpersteine also. Verliert Berlin allerdings bereits gegen den THW und der SCM gewinnt in Flensburg, könnte der Füchse-Endspurt mit Blick auf den Meisterkampf fast schon “egal” sein.

Für Bundesliga-Lizenz: HSV Hamburg muss Liquiditätslücke schließen

Wie die HBL am Mittwoch mitteilte, haben alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus Bundesliga und 2. Liga die Lizenz für die Saison 2024/25 erhalten – der HSV Hamburg allerdings nur unter Auflagen.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

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“Alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus den beiden Profiligen erhalten die Lizenz für die kommende Saison 2024/25”, das teilte die HBL GmbH am Mittwoch den Bundesligisten und Zweitligisten offiziell mit.

Ein Klub erhielt die Lizenz allerdings unter Auflagen: Der HSV Hamburg erhält seine Bundesliga-Lizenz unter der Bedingung, dass er die derzeit noch bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 3. Mai 2024 schließen wird. Dies müsse gegenüber der Lizenzierungskommission fristgemäß nachgewiesen werden. Wird die Bedingung nicht innerhalb der gesetzten Frist erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt.

“Wir haben den  Prozess in den vergangenen Wochen immer im engen Austausch mit der HBL geführt und wussten, dass wir diese Bedingung womöglich bekommen würden, weil wir seit unserem Neustart unter gesamtwirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen kontinuierlich gewachsen sind”, erklärt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke in einem Vereinsstatement: “Nun müssen wir dieses Wachstum und unsere Stabilität in diesem Jahr noch einmal mit zusätzlichen Dokumenten untermauern, um nachzuweisen, dass wir die von der Liga errechnete Liquiditätslücke decken können.”

Um welche Höhe es sich dabei handelt, ließen Verein und Liga offen. “Wir haben bereits die nötigen Zusagen und werden die benötigten Unterschriften und Unterlagen bis zum 3. Mai einreichen und freuen uns dann auf unsere nächste Spielzeit in der ersten Liga”, kündigte Frecke an.

“Deutliche Umsatzsteigerung” und gestiegene Ticket-Verkäufe

Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens überprüft die HBL-Lizenzierungskommission nicht nur die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Klubs. Im Fokus sind unter anderem auch infrastrukturelle, rechtliche sowie sportliche Kriterien. Die Spielzeit 2024/25 beginnt offiziell am 31. August 2025.

“Trotz eines herausfordernden Marktumfelds blicken wir auf ein bisher insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr, das im Vergleich zur letzten Spielzeit 2023/24 eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnet”, wird Rolf Nottmeier, Vorsitzender der Lizenzierungskommission, zitiert: “Auch im Kernbereich Ticketverkauf stellen wir eine erhebliche Steigerung fest. Wir rechnen damit, dass sich diese positive Entwicklung auf der Einnahmenseite fortsetzen wird. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.”

Gömmel verlängert vorzeitig beim HCE

Der HC Erlangen und Eigengewächs Tim Gömmel haben sich auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung geeinigt. Der 19-jährige Linkshänder hat seinen ursprünglich im Sommer 2025 auslaufenden Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert.

Setzte seine Unterschrift unter einen Vertrag bis 2027: Erlangens Tim Gömmel.

Setzte seine Unterschrift unter einen Vertrag bis 2027: Erlangens Tim Gömmel.

IMAGO/Zink

Die Einigung mit dem Junioren-Nationalspieler gab der HCE am Samstag bekannt. “Wir freuen uns sehr, dass wir Tim langfristig an den Verein binden konnten. Er hat in kürzester Zeit gezeigt, dass er ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft ist und über großes Potenzial verfügt. Seine Entwicklung unterstreicht die gute und nachhaltige Arbeit der letzten Jahre in unserer Nachwuchsförderung“, zeigt sich Geschäftsführer René Selke zufrieden über die Vertragsverlängerung des Rechtsaußen.

Gömmel, der zu Beginn der Saison in den Bundesliga-Kader der Erlanger aufgerückt war und auf Anhieb zu einem wichtigen Baustein bei den Franken avancierte, spielte zunächst beim TSV Roßtal, ehe er vor vier Jahren in das Nachwuchsprogramm des HCE wechselte. 2022 gewann er mit der U-17-Nationalmannschaft die Goldmedaille und wurde bei dem Turnier als bester Torschütze ausgezeichnet.

Für Selke ist die Vertragsverlängerung eine Bestätigung des HCE-Konzepts: “Tim ist ein weiterer Spieler aus unserem eigenen Nachwuchs, der neben Chrissi (Christopher Bissel, Anm. d. Red.) und Seitzi  (Stephan Seitz, Anm. d. Red.) den Schritt in die Bundesliga schafft, das zeigt unsere Ausrichtung darauf, junge Talente zu fördern und ihnen Verantwortung zu übertragen.”