“Da kriege ich Gänsehaut”: Münster macht “riesigen Schritt” im Aufstiegskampf

Preußen Münster nutzt die Steilvorlagen der Konkurrenz und macht riesigen Schritt in Richtung Zweitklassigkeit. Zwei Spieltage hat der Adlerklub den Aufstieg in der eigenen Hand.

Marc Lorenz feiert mit den Fans von Preußen Münster auf dem Zaun im Preußenstadion.

Marc Lorenz feiert mit den Fans von Preußen Münster auf dem Zaun im Preußenstadion.

IMAGO/Kirchner-Media

Das Fußballmärchen des SC Preußen Münster geht weiter: Nach den Patzern der Aufstiegskonkurrenten aus Regensburg (1:3 bei Freiburg II), Essen (0:2 in Sandhausen) und Dresden (0:1 gegen Verl) am Vortrag, gibt sich das beste Rückrunden-Team im anspruchsvollen Duell gegen den 1. FC Saarbrücken keine Blöße.

“Man hat gestern bei vielen Mannschaften gesehen, dass der Kopf eine Rolle spielt”, weiß auch Routinier Marc Lorenz. Doch ganz anders trat da der Adlerklub auf, der vom abermals ausverkauftem Preußenstadion “getragen wurde”, sich im Stile einer Spitzenmannschaft präsentierte sowie schlussendlich verdient mit 4:1 gewann und so “einen riesigen Schritt” gemacht hatte.

Ulm als Vorbild

Die Westfalen gewannen damit zehn der letzten zwölf Spiele. “Da kriege ich Gänsehaut, es ist so schön”, musste da auch ein sichtlich berührter Trainer Sascha Hildmann, dessen Name lautstark durchs Stadion hallte, am Mikrofon von MagentaSport gestehen. Insbesondere, nachdem der Aufsteiger es nun in der eigenen Hand hat.

Aufgrund der deutlich besseren Torverhältnis reichen dem Sportclub wohl vier Punkte, um als zweite Mannschaft neben dem designierten Drittliga-Meister SSV Ulm den Durchmarsch von der Regionalliga in die Zweitklassigkeit zu schaffen – der Relegationsplatz ist dem Aufsteiger schon kaum mehr zu nehmen.

Die Spatzen sind dabei auch ein gutes Vorbild, wie der einmal mehr herausragende Lorenz findet: “Wir haben mit Ulm gesehen, was einfach möglich ist”, und fügt weiter an: “Wenn du ein Team in dieser Liga bist, kannst du einiges erreichen.”

Erstmals seit 1991 2. Bundesliga?

Zum Beispiel: Erstmals seit der Saison 1990/91 wieder in der 2. Bundesliga antreten – bereits am Sonntag (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker) könnte es in Verl soweit sein. Und dass die Westfalen nachlegen können, wurde spätestens gegen Saarbrücken “eindrucksvoll bewiesen”.

Zwar versucht sich der Trainer vor den entscheidenden Wochen nicht in die Karten schauen zu lassen: “Ich bleibe so wie ich immer bleibe, ich bin ganz ruhig”. Dennoch macht die Situation auch etwas mit dem sonst entspannten Hildmann: “Innerlich bin ich auch sehr, sehr aufgeregt, das ist ja klar.” Der 53-Jährige ist schließlich “auch nur ein Mensch”.

Doch verlassen kann er sich da auf seine Spieler, vor denen der Coach nach dem Auftritt in Köln (5:3) einmal mehr “den Hut ziehen muss”. Nachdem seine Spieler aber “so gar nichts bockt”, ist sich Hildmann sicher, dass seine Mannschaft auch in den nächsten Wochen “nichts aus der Bahn schmeißt”.

Demut als Faustpfand vor dem Saisonfinale

Auch wenn selbst der gebürtige Münsteraner Lorenz, der zum dritten Mal in die Zweitklassigkeit aufsteigen kann, zugeben muss, “die Anspannung ist natürlich da”. Schließlich “siehst du jetzt das Ziel vor Augen”, dennoch “ist noch nichts erreicht.”

Doch vor allem die Stärke, sich “nach Rückschlägen nicht lange damit aufzuhalten”, bestärkt seinen Trainer und auch, dass die Münsteraner stets “demütig” geblieben sind. So ist der Adlerklub auf dem Weg, sich weiter “für eine Riesen-Saison zu belohnen”.

Dank frühem Doppelschlag: Preußen Münster nutzt die Patzer der Konkurrenz

Preußen Münster macht den nächsten wichtigen Schritt in Richtung Aufstieg und nutzt mit einem souveränen 4:1-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken die Patzer der Konkurrenz.

Marc Lorenz springt zum Feiern nach seinem frühen Führungstreffer über die Bande im Preußenstadion.

Marc Lorenz springt zum Feiern nach seinem frühen Führungstreffer über die Bande im Preußenstadion.

IMAGO/Kirchner-Media

Im Preußenstadion bot sich beiden Mannschaften vor dem Spiel die große Chance, Big Points im Schlussspurt zu sammeln. Nach den Ergebnissen des Samstags, an dem alle Aufstiegskonkurrenten außer dem SSV Ulm patzen, bot sich Preußen-Coach Sascha Hildmann, der seine Startelf im Hinblick auf das 5:3 bei Viktoria Köln nicht veränderte, und seinen Schützlingen die Chance, auf Aufstiegsplatz zwei zu springen.

Und auch totgeglaubte Saarbrücker, deren Aufstiegsträume beim 0:1 gegen Halle stark gebeutelt wurden, könnten mit einem Sieg nochmal ein Wörtchen mitreden. Nicht mithelfen konnten da Rahibic, der zuletzt seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, genauso wie Uaferro.

3. Liga, 36. Spieltag

Früher Doppelschlag

Mit dem Vertrauen der letzten Wochen übernahmen die Hausherren die Spielkontrolle, zeigten sich giftig und kamen zu ersten Abschlüssen (4.). Bereits nach sieben Minuten bezahlten sich die Mühen, als Lorenz’ Flanke im langen Eck einschlug (7.).

Kurz darauf hatte Kerber den Ausgleich auf dem Kopf, verfehlte allerdings knapp (9.). So dass die erste Hälfte ihren Lauf nahm, als Grodowski den Doppelschlag perfekt machte (10.). Denn während die Münsteraner eiskalt ihre Chancen nutzten – ausgenommen Lorenz, der Gaus Einladung ausschlug – , ließ Stehle die nächste gute Möglichkeit liegen (19.).

Mit der frühen Führung im Rücken überließen die Westfalen den Saarbrückern das Spielgerät, die sich allerdings schwertaten, die strukturierte Defensive zu überwinden. So half beinahe ein Eckball, aber Bazzoli klärte auf der Linie (41.), bevor die erste Halbzeit mit der letzten Aktion noch schlimmer für die Gäste werden sollte, als nach einer Ecke ter Horst nur noch über die Linie drücken musste (45.+4).

Becker sorgt für Saarbrücker Hoffnung

Auch nach Wiederanpfiff übernahmen die Gäste die Initiative, die außer in den ersten zehn Minuten ein gutes Auswärtsspiel ablieferten, es fehlte allerdings immer wieder die letzte Aktion, sodass die Hausherren mit dem wieder einmal starken Lorenz die erste Chance hatten (52.). Dennoch belohnte Dominik Becker die Bemühungen der Gäste mit seinem Abstauber nach Civeja Freistoß (57.).

Wer aber eine furiose Aufholjagd erwartete, der wurde enttäuscht, einzig Civeja verfehlte bei einem Freistoß (64.). Vielmehr präsentierten sich die Hausherren wieder aktiver und hätten beinahe durch Grodowski den alten Abstand wieder hergestellt (65.). So musste sein Sturmpartner Batmaz – der damit ebenfalls bei 17. Saisontoren steht – bereits Mitte der zweiten Hälfte den Deckel auf das Spiel machen.

Großer Schritt im Aufstiegskampf

Denn die Saarländer bemühten sich zwar, aber gegen eine strukturierte und engmaschige westfälische Defensive zeigten sich die Gäste jedoch nur noch bei Di Michele Sanchez Abschluss (71.) und Biadas Schwalbe (90.) nennenswert im Strafraum, während die Hausherren ihre möglichen Umschaltmomente schlampig zu Ende spielten.

Mit dem Sieg macht das Team von Sascha Hildmann einen großen Schritt Richtung Zweitklassigkeit: Bei sechs Punkten Abstand sowie einem um elf Toren besseres Torverhältnis auf Rang vier ist der Relegationsplatz so gut wie sicher. Außerdem hat der Aufsteiger als Lohn der letzten Wochen den direkten Aufstieg nun in der eigenen Hand.

Nachdem nun auch die letzten rechnerischen Aufstiegshoffnungen bei den Saarbrücken verflogen sind, geht es im saarländischen Mammutprogramm bereits am kommenden Mittwoch im Landespokal-Halbfinale beim FSV Jägersburg weiter (19 Uhr), bevor der FCS in der 3. Liga am Sonntag gegen Freiburg II (19.30 Uhr) gefordert ist. Münster gastiert bereits drei Stunden zuvor in Verl und kann möglicherweise bereits den Aufstieg klarmachen.

Lorenz, Kopfball, Tor – Münster siegt nach 1:3-Rückstand

Preußen Münster hat in einer packenden Drittligapartie bei Viktoria Köln einen 1:3-Rückstand in einen 5:3-Sieg gedreht und im Kampf um den Relegationsplatz zum Zweitligaaufstieg weiter die Nase vorn. Matchwinner war dabei Lorenz, der an allen fünf Toren beteiligt war.

Niko Koulis traf kurz vor der Pause per Kopf zum Anschlusstreffer für die Gäste aus Münster.

Niko Koulis traf kurz vor der Pause per Kopf zum Anschlusstreffer für die Gäste aus Münster.

IMAGO/Beautiful Sports

Viktorias Trainer Olaf Janßen musste erneut einige Ausfälle verschmerzen und änderte seine Elf im Vergleich zum 2:0-Sieg bei Dynamo Dresden vierfach: Sticker, Kubatta und Marseiler begannen anstelle von May (5. Gelbe), S. El Mala (Bank) und Becker (krank). Außerdem musste nach dem Aufwärmen kurzfristig Fritz einspringen, der Russo ersetzte.

Preußen-Coach Sascha Hildmann hingegen setzte auf die gleiche Mannschaft, die beim 2:0-Heimerfolg gegen Schlusslicht Freiburg II von Beginn an aufgelaufen war.

Köln ließ sich von den weiteren Ausfällen nicht beeindrucken und erwischte einen Traumstart: Bereits nach vier Minuten nutzten die Hausherren einen Fehler der in der Anfangsphase fahrig wirkenden Gäste. Sticker fand Handle, der den Ball zum 1:0 ins Tor löffelte. Die Viktoria blieb das aktivere Team, ohne dabei zwingende Chancen zu kreieren. Einzig eine Ecke von Marseiler brachte Gefahr (12.).

3. Liga, 35. Spieltag

Münster fand ab der 20. Minute besser in die Partie, hatte gegen gut verteidigende Hausherren im letzten Drittel allerdings zunächst noch das Nachsehen. Dazu mussten die Preußen den zweiten Gegentreffer hinnehmen: Nach einem weiten Abschlag von Voll landete der Ball über Hong und Handle auch aufgrund von Unsicherheiten in der SCP-Defensive bei Marseiler, der zum 2:0 traf (25.).

Münster nähert sich dem Tor an

Dennoch arbeitete die Hildmann-Elf am ersten Treffer: Grodowski scheiterte an Kubatta (31.) und im Eins-gegen-eins gegen Voll (40.), Lorenz traf lediglich das Außennetz (34.). Doch kurz vor dem Pausenpfiff gelang Koulis doch noch der Anschlusstreffer: Er köpfte einen Freistoß von Lorenz zum 2:1-Pausenstand ein (45.).

Nach Wiederanpfiff erwischten erneut die Gastgeber den besseren Start, erhöhten durch ein schönes Tor aus der Drehung von Marseiler auf 3:1 (48.) und hätten fast eine Minute später gegen den herausgeeilten Schulze Niehues nachgelegt. Doch wie schon im ersten Durchgang übernahm anschließend Münster nach und nach das Kommando.

In der 60. Minute zirkelte Lorenz dann einen Eckball direkt auf das Tor, wo Voll den Ball bedrängt von Batmaz zum erneuten Anschlusstreffer ins Tor faustete. Anschließend arbeiteten die Preußen am Ausgleich: Der eingewechselte Kyerewaa spielte einen Konter unsauber aus (63.) und Batmaz verpasste nach Konter in Überzahl (67.). Doch dann brachte erneut ein Eckball von Lorenz den Ausgleich: Hahn stieg am höchsten und köpfte ein (70.).

Münster marschiert und dreht die Partie

Doch Münster hatte noch nicht genug und drehte in der Schlussphase die Partie endgültig. Zunächst brachte Lorenz einen Freistoß vor das Tor, wo Koulis zum 4:3 einköpfte (85.), dann köpfte ter Horst – natürlich nach Hereingabe von Lorenz – Lopes Cabral an, und drückte anschließend den Abpraller zum 5:3-Endstand über die Linie (89.).

Köln ist am 36. Spieltag gegen das nächste Spitzenteam gefordert, am Samstag (14 Uhr) steht das Auswärtsspiel in Ulm auf dem Programm. Tags darauf (13.30 Uhr) kann Münster im Heimspiel gegen Saarbrücken einen weiteren Schritt in Richtung Aufstieg machen.

“Harter Weg bis hierher”: “Straßenfußballer” Bouchama verlängert in Münster

Er arbeitete sich Schritt für Schritt hoch und ist mittlerweile im Profifußball angekommen: Nun hat Yassine Bouchama seinen Vertrag bei Drittligist Preußen Münster verlängert.

Münsters Yassine Bouchama jubelt über ein Tor gegen Duisburg

Münsters Yassine Bouchama jubelt über ein Tor gegen Duisburg

IMAGO/Steinbrenner

Es ist noch nicht lange her, da spielte Bouchama noch bei unterklassigen Vereinen, in dieser Saison hat er sich in der 3. Liga etabliert: “Ich habe mit 22 noch in der Landesliga gespielt, da haben mir die wenigsten das zugetraut”, wird der 26-Jährige anlässlich seiner Vertragsverlängerung an der Hammer Straße auf der SCP-Website zitiert.

Bouchama: “Umso stolzer, jetzt im Profifußball angekommen zu sein”

Bouchama ließ sich von den Zweiflern jedoch nicht beirren, widersetzte sich auch einigen Rückschlägen und Widerständen und arbeitete sich Schritt für Schritt nach oben: “Das war wirklich ein harter Weg bis hierher”, gestand er: “Ich habe aber immer an mich selbst geglaubt und bin umso stolzer, jetzt im Profifußball angekommen zu sein.”

Der Lohn seiner Beharrlichkeit ist die Verlängerung seines Vertrags, eine genaue Laufzeit teilten die Preußen nicht mit. “Yassine hat nicht den modernen Ausbildungsweg in Nachwuchsleistungszentren absolviert und trägt noch den Straßenfußballer in sich”, sagte SCP-Geschäftsführer Peter Niemeyer. “Das sieht man zum einen an seiner Spielweise auf dem Platz, aber auch an der Art, wie er die Herausforderung, immer wieder eine Liga höher zu spielen, angenommen und sich selbst auf ein höheres Niveau gehievt hat.”

Bouchama kann im bisherigen Saisonverlauf auf 29 Drittligaeinsätze zurückblicken (kicker-Notenschnitt: 3,40). Dabei wurde er allerdings 17-mal eingewechselt und 13-mal ausgewechselt. In den vergangenen sechs Ligapartien stand er aber fünfmal in der Startelf.

Seine Leistungssprünge im SCP-Trikot blieben zuletzt auch anderen Vereinen nicht verborgen. So soll sich laut Medienberichten Liga-Konkurrent Rot-Weiss Essen nach ihm erkundigt haben. Mit der Vertragsverlängerung sind aber zunächst sämtliche Wechselgerüchte verstummt.

Die Sommer-Neuzugänge der Drittligisten im Überblick

Während sich die aktuelle Drittliga-Spielzeit dem Saisonfinale nähert, planen die Vereine bereits fleißig für die kommende Runde. Diese Neuzugänge für die Saison 2024/25 stehen bereits fest.

Neu beim BVB: Niklas Jessen.

Neu beim BVB: Niklas Jessen.

IMAGO/Lobeca

3. Liga boomt: Zuschauer-Rekord schon jetzt geknackt

Die Zuschauer strömen in der 3. Liga in die Stadien, das spannende Aufstiegsrennen und auch der Abstiegskampf locken die Fans. Das führte dazu, dass schon vier Spieltage vor Saisonende ein Rekord geknackt wurde.

Die Stadien sind voll in der 3. Liga, so wie hier in Dresden.

Die Stadien sind voll in der 3. Liga, so wie hier in Dresden.

IMAGO/Hentschel

Sieben Vereine haben im Schnitt der bisherigen Spielzeit eine fünfstellige Zuschauerzahl, Spitzenreiter SSV Ulm 1846 Fußball (im Schnitt bislang 9.594), könnte diese Marke mit noch zwei ausstehenden Heimspielen wohl auch noch knacken, nachdem zuletzt beim Gipfeltreffen mit dem SSV Jahn Regensburg (1:0) über 16.000 Fans ins Donaustadion strömten.

Saison 2023/24

Doch unabhängig davon hat die 3. Liga schon vier Spieltage vor Schluss einen Zuschauerrekord aufgestellt. So haben nach Angaben des DFB vom Dienstag bislang rund 3,31 Millionen Fans an den ersten 34 Spieltagen die Partien besucht. In der Spielzeit 2022/23 waren es insgesamt 3,12 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Schnitt 2023/24 liegt bei 9761 Anhänger pro Spiel, in der Vorsaison waren es 8199.

Krösus ist einmal mehr Dynamo Dresden, das eine 88 prozentige Auslastung seines Stadions vorweisen kann und im Schnitt in den bisherigen 17 Heimspielen 28.637 Zuschauer begrüßen konnte, obwohl der angestrebte Aufstieg durch die in der Rückrunde dürftigen Ergebnisse ernsthaft in Gefahr ist, was zuletzt Trainer Markus Anfang auch den Job kostete.

Bielefeld folgt mit gut 10.000 Fans im Schnitt weniger als die SGD auf Rang zwei, doch über 18.000 sind auch noch eine Marke, die für ein Team, das nach dem Zweitliga-Abstieg auch eine Klasse tiefer um die Liga-Zugehörigkeit kämpft, beachtenswert ist.

Zum Rekord beigetragen hat neben Essen (durchschnittlich 16.506) auch 1860 München, das eine Auslastung von 100 Prozent aufweisen kann. 15.000 Löwen-Fans kamen jeweils zu den 17 Partien auf Giesings Höhen.

Fällt auch die acht Jahre alte Spieltags-Bestmarke?

Während die Saison-Bestmarke in der 3. Liga fiel, wurde eine andere Marke am vergangenen Spieltag knapp verpasst. 121.258 Fans verfolgten die Spiele des 34. Spieltags vor Ort, in der Saison 2015/2016 strömten am letzten Spieltag aber 122.570 Besucherinnen und Besucher in die Stadien. Noch könnte auch diese Marke fallen, es bleiben ja noch vier Runden.

Ein Jahr nach Platz zwei: SC Freiburg II steigt aus der 3. Liga ab

Der SC Preußen Münster hat seine Heimaufgabe gegen den SC Freiburg II per 2:0-Heimsieg gelöst und damit Platz drei erobert. Die Gäste aus dem Breisgau sind mit der Niederlage abgestiegen.

Weil Niklas Sauter (re.) patzt: Münsters Joel Grodowski jubelt nach seinem Tor zum frühen 1:0.

Weil Niklas Sauter (re.) patzt: Münsters Joel Grodowski jubelt nach seinem Tor zum frühen 1:0.

IMAGO/Kirchner-Media

Preußen-Trainer Sascha Hildmann stellte nach dem 0:2 in Ulm auf vier Positionen um: Hahn spielte hinten zentral für Scherder, Böckle links für Schad. Ins Mittelfeld rückten Bouchama und Lorenz für Oubeyapwa und Steczyk.

Sein Gegenüber Thomas Stamm wollte im Vergleich zum 1:1 gegen Dresden Lungwitz, Lienhard, Rüdlin und Al Ghaddioui für Fallmann, Yilmaz, Sturm und Ambros bringen. Weil sich Johansson beim Aufwärmen muskulär nicht fit fühlte, begann Fallmann schließlich doch.

3. liga, 34. spieltag

Dass die Preußen etwas gutmachen wollten nach zwei Niederlagen, war dem Spiel in der Startphase schnell anzumerken. Koulis’ Kopfball nach Lorenz-Vorlage kratzte Sauter stark aus der Ecke (1.). Erwähnter Sauter spielte den Hausherren wenig später in die Karten: Nach einem Rückpass kam der Schlussmann mit dem rechten Torpfosten ins Gehege, Batmaz roch den Braten, ging dazwischen, spielte schnell zurück auf Grodowski, der nur noch abstauben musste – 16. Saisontor (6.).

Sauter machte seinen Patzer wenig später bei einem Mrowca-Volleyschuss halbwegs wieder gut (9.) und hielt auch einen Freistoß von Lorenz (18.). Danach verflachte das Spiel bei weiterhin kontrollierenden Hausherren und ging mit 1:0 in die Pause.

Batmaz veredelt den Konter

Auch der zweite Durchgang kam schleppend in die Gänge. Münster machte gefühlt nur so viel, wie nötig war, um die SC-Zweite in Schach zu halten. Es dauerte bis zur 73. Minute, ehe Batmaz nach Lorenz-Ecke den Pfosten traf und auch der folgende Hahn-Kopfball auf der Linie geklärt werden konnte. Auf der Gegenseite ging Sturm durch bis vor Preußen-Tor und prüfte Schulze Niehues mit einem scharfen Schrägschuss (75.).

Danach lief der Gegenangriff der Adlerträger, den Batmaz nach Grodowski-Assist zum 2:0 veredelte (76.). Damit war die Luft aus diesem Spiel raus – und Freiburg wenig später abgestiegen. Ein Jahr nach Platz zwei muss der Sport-Club die 3. Liga wieder in Richtung Regionalliga Südwest verlassen.

Die Preußen, ihrerseits weiter dick im Geschäft, müssen am kommenden Samstag bei Viktoria Köln ran (14 Uhr). Die Freiburger Zweitvertretung empfängt tags darauf Ulm (16.30 Uhr).

Das Restprogramm der Drittligisten

Hinter dem Top-Duo Regensburg/Ulm machen sich noch einige Klubs Hoffnung auf den Aufstieg. Im Keller kämpfen Traditionsvereine mit Bundesliga-Geschichte gegen den Absturz in die Viertklassigkeit. Das Restprogramm der 20 Drittligisten im Überblick.

Saarbrücken liegt in Lauerstellung zu Rang 3 in der 3. Liga.

Saarbrücken liegt in Lauerstellung zu Rang 3 in der 3. Liga.

picture alliance / Fußball-News Saarland

1. SSV Ulm 1846 Fußball – 62 Punkte (Tordifferenz +20)

Regensburg (H), Freiburg II (A), Köln (H), Dortmund II (A), Verl (H)

2. Jahn Regensburg – 61 Punkte (+13)

Ulm (A), Dresden (H), Freiburg II (A), Köln (A), Saarbrücken (H)

3. Dynamo Dresden – 55 Punkte (+14)

Regensburg (A), Verl (H), Unterhaching (A), Duisburg (H)

4. Preußen Münster – 55 Punkte (+12)

Freiburg II (H), Köln (A), Saarbrücken (H), Verl (A), Unterhaching (H)

5. Rot-Weiss Essen – 54 Punkte (+6)

Saarbrücken (A), Ingolstadt (H), Sandhausen (A), 1860 München (H), Lübeck (A)

6. 1. FC Saarbrücken – 53 Punkte (+19)

Essen (H), Halle (H), Münster (A), Freiburg II (H), Regensburg (A)

7. SV Sandhausen – 52 Punkte (+3)

Duisburg (A), Essen (H), Mannheim (A), Ingolstadt (H)

8. Erzgebirge Aue – 52 Punkte (+1)

Dortmund II (A), Bielefeld (H), Duisburg (A), Mannheim (H)

9. FC Ingolstadt – 49 Punkte (+13)

Essen (A), Mannheim (H), Lübeck (H), Sandhausen (A)

10. Borussia Dortmund II – 49 Punkte (+5)

Aue (H), 1860 München (A), Ulm (H), Halle (A)

11. SpVgg Unterhaching – 49 Punkte (+1)

1860 München (H), Halle (A), Dresden (H), Münster (A)

12. Viktoria Köln – 48 Punkte (-1)

Münster (H), Ulm (A), Regensburg (H), Freiburg II (A)

13. SC Verl – 46 Punkte (+2)

Mannheim (H), Dresden (A), Münster (H), Ulm (A)

14. 1860 München – 43 Punkte (+2)

Unterhaching (A), Dortmund II (H), Essen (A), Bielefeld (H)

15. Arminia Bielefeld – 41 Punkte (+/-0)

Lübeck (H), Aue (A), Halle (H), 1860 München (A)

16. Waldhof Mannheim – 38 Punkte (-9)

Verl (A), Ingolstadt (A), Sandhausen (H), Aue (A)

17. Hallescher FC – 35 Punkte (-18)

Saarbrücken (A), Unterhaching (H), Bielefeld (A), Dortmund II (H)

18. MSV Duisburg – 30 Punkte (-20)

Sandhausen (H), Lübeck (A), Aue (H), Dresden (A)

19. VfB Lübeck – 27 Punkte (-37)

Bielefeld (A), Duisburg (H), Ingolstadt (A), Essen (H)

20. SC Freiburg II – 24 Punkte (-26)

Münster (A), Ulm (H), Regensburg (H), Saarbrücken (A), Köln (H)

Anmerkung: Die zweiten Mannschaften sind nicht aufstiegsberechtigt.

Im Falle eines Aufstiegs: Erhebliche Lizenz-Auflagen für Preußen Münster

Während Preußen Münster in sportlicher Hinsicht dem Durchmarsch in die 2. Bundesliga immer näher kommt, bereitet das Lizenzierungsverfahren Sorgen. Die DFL hat dem SCP eine Spielberechtigung unter Auflagen erteilt, die den Westfalen bis zur Saison 2024/25 allerdings “alles abverlangen” würden.

Aktuell nicht Zweitliga-tauglich: Das Preußenstadion bietet unter anderem zu wenigen Zuschauern Platz.

Aktuell nicht Zweitliga-tauglich: Das Preußenstadion bietet unter anderem zu wenigen Zuschauern Platz.

imago images/Hans Blossey

Mit 30 Punkten aus bislang 14 Spielen ist Preußen Münster das beste Rückrunden-Team der 3. Liga. Fünf Spieltage vor Schluss stehen die Westfalen auf dem vierten Platz, punktgleich mit Dynamo Dresden, das in der Rückrunde nur halb so viele Punkte wie der SCP einfahren konnte – die Chancen auf einen Durchmarsch in die 2. Bundesliga stehen für den Traditionsklub somit nicht schlecht.

Am Donnerstag gab die DFL bekannt, dass keinem der aktuellen Erst- oder Zweitligisten sowie allen Lizenzbewerbern aus der 3. Liga die Spielberechtigung für die Saison 2024/25 verweigert wurde. “Einige Clubs müssen allerdings bis Ende Mai Bedingungen erfüllen, um im Falle der sportlichen Qualifikation die Spielberechtigung final zu erhalten. Andere Bewerber erhalten die Lizenz unter Auflagen oder ohne Einschränkungen”, erklärte die Fußball-Liga allerdings in ihrer Mitteilung.

Stadion spielt zentrale Rolle in der Bewertung der DFL

Am Freitag nun äußerten sich auch die Münsteraner diesbezüglich und berichten von einer “positiven Rückmeldung unter Auflagen” seitens der DFL. “Dies bedeutet, dass der Adlerclub unter der Prämisse der sportlichen Qualifikation in der 2. Liga im Preußenstadion antreten dürfte”, erklären die Preußen. “Dies ist allerdings mit erheblichen Auflagen und Anstrengungen verbunden, die in den Bereichen Personal, Administration sowie insbesondere Stadion- und Medien-Infrastruktur unternommen werden müssen. Außerdem spielt die konkrete Stadionperspektive eine zentrale Rolle in der Bewertung der DFL.”

Aktuell ist im Preußenstadion Platz für 12.800 Zuschauer, die DFL schreibt allerdings vor, dass Erst- und Zweitliga-Teams mindestens 15.000 Zuschauern Platz bieten müssen. Auch dem Flutlicht fehlt es am vorgeschriebenen Richtwert von 1.200 Lux, bei den Medienplätzen müsste ebenfalls nachgebessert werden. Bis 2027 soll das Stadion umgebaut sein und Platz für 20.000 Zuschauer bieten.

SCP und DFL in intensivem Austausch – Stadion wird zum Mammut-Projekt

“Der SC Preußen Münster hatte sich in einem intensiven, aber stets konstruktiven Austausch mit der DFL und seinem TV-Dienstleister Sportcast proaktiv darum bemüht, Lösungen für die derzeit nicht erfüllten Stadion- und Medienanforderungen vorzustellen”, heißt es in der Mitteilung weiter.

“Ich freue mich, dass diese sehr intensive Vorarbeit bei den Entscheidungsträgern der DFL Anerkennung fand und wir mit unserem Gesamtkonzept wohl einen Weg aufzeigen können, um an der Hammer Straße Zweitligafußball zu ermöglichen “, lässt sich Markus Sass, Geschäftsführer für Stadion, Finanzen und Organisation beim Sportclub, zitieren.

Gleichwohl erklärte Sass die Lizenz-Auflagen zum Mammut-Projekt: “Die zahlreichen Auflagen innerhalb der vorgegebenen Fristen zu erfüllen, wird uns finanziell, personell und organisatorisch alles abverlangen. Dass wir überhaupt eine Chance auf Zweitligafußball im jetzigen Zustand des Stadions haben, ist nur dem glücklichen Umstand geschuldet, dass das Stadionprojekt quasi in den Startlöchern steht.”

Im Falle eines Aufstiegs: Erhebliche Lizenz-Auflagen für Preußen Münster

Während Preußen Münster in sportlicher Hinsicht dem Durchmarsch in die 2. Bundesliga immer näher kommt, bereitet das Lizenzierungsverfahren Sorgen. Die DFL hat dem SCP eine Spielberechtigung unter Auflagen erteilt, die den Westfalen bis zur Saison 2024/25 allerdings “alles abverlangen” würden.

Aktuell nicht Zweitliga-tauglich: Das Preußenstadion bietet unter anderem zu wenigen Zuschauern Platz.

Aktuell nicht Zweitliga-tauglich: Das Preußenstadion bietet unter anderem zu wenigen Zuschauern Platz.

imago images/Hans Blossey

Mit 30 Punkten aus bislang 14 Spielen ist Preußen Münster das beste Rückrunden-Team der 3. Liga. Fünf Spieltage vor Schluss stehen die Westfalen auf dem vierten Platz, punktgleich mit Dynamo Dresden, das in der Rückrunde nur halb so viele Punkte wie der SCP einfahren konnte – die Chancen auf einen Durchmarsch in die 2. Bundesliga stehen für den Traditionsklub somit nicht schlecht.

Am Donnerstag gab die DFL bekannt, dass keinem der aktuellen Erst- oder Zweitligisten sowie allen Lizenzbewerbern aus der 3. Liga die Spielberechtigung für die Saison 2024/25 verweigert wurde. “Einige Clubs müssen allerdings bis Ende Mai Bedingungen erfüllen, um im Falle der sportlichen Qualifikation die Spielberechtigung final zu erhalten. Andere Bewerber erhalten die Lizenz unter Auflagen oder ohne Einschränkungen”, erklärte die Fußball-Liga allerdings in ihrer Mitteilung.

Stadion spielt zentrale Rolle in der Bewertung der DFL

Am Freitag nun äußerten sich auch die Münsteraner diesbezüglich und berichten von einer “positiven Rückmeldung unter Auflagen” seitens der DFL. “Dies bedeutet, dass der Adlerclub unter der Prämisse der sportlichen Qualifikation in der 2. Liga im Preußenstadion antreten dürfte”, erklären die Preußen. “Dies ist allerdings mit erheblichen Auflagen und Anstrengungen verbunden, die in den Bereichen Personal, Administration sowie insbesondere Stadion- und Medien-Infrastruktur unternommen werden müssen. Außerdem spielt die konkrete Stadionperspektive eine zentrale Rolle in der Bewertung der DFL.”

Aktuell ist im Preußenstadion Platz für 12.800 Zuschauer, die DFL schreibt allerdings vor, dass Erst- und Zweitliga-Teams mindestens 15.000 Zuschauern Platz bieten müssen. Auch dem Flutlicht fehlt es am vorgeschriebenen Richtwert von 1.200 Lux, bei den Medienplätzen müsste ebenfalls nachgebessert werden. Bis 2027 soll das Stadion umgebaut sein und Platz für 20.000 Zuschauer bieten.

SCP und DFL in intensivem Austausch – Stadion wird zum Mammut-Projekt

“Der SC Preußen Münster hatte sich in einem intensiven, aber stets konstruktiven Austausch mit der DFL und seinem TV-Dienstleister Sportcast proaktiv darum bemüht, Lösungen für die derzeit nicht erfüllten Stadion- und Medienanforderungen vorzustellen”, heißt es in der Mitteilung weiter.

“Ich freue mich, dass diese sehr intensive Vorarbeit bei den Entscheidungsträgern der DFL Anerkennung fand und wir mit unserem Gesamtkonzept wohl einen Weg aufzeigen können, um an der Hammer Straße Zweitligafußball zu ermöglichen “, lässt sich Markus Sass, Geschäftsführer für Stadion, Finanzen und Organisation beim Sportclub, zitieren.

Gleichwohl erklärte Sass die Lizenz-Auflagen zum Mammut-Projekt: “Die zahlreichen Auflagen innerhalb der vorgegebenen Fristen zu erfüllen, wird uns finanziell, personell und organisatorisch alles abverlangen. Dass wir überhaupt eine Chance auf Zweitligafußball im jetzigen Zustand des Stadions haben, ist nur dem glücklichen Umstand geschuldet, dass das Stadionprojekt quasi in den Startlöchern steht.”