Manchester United hat am letzten Spieltag der Premier League noch die Chance, auf einen Europarang zu springen. Dank eines engen Heimsiegs gegen Newcastle zogen die Red Devils nach Punkten mit den Magpies gleich.
Brachte die Kritiker nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung zum Verstummen: Rasmus Höjlund.
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Zwei Chancen hatte Manchester United noch, um eine insgesamte verkorkste Saison mit der Qualifikation für den internationalen Wettbewerb halbwegs versöhnlich zu beenden. Um sich nicht auf einen Sieg im FA-Cup-Finale gegen den schier übermächtigen Stadtrivalen Manchester City verlassen zu müssen, war ein Dreier gegen Newcastle im Nachholspiel vom 34. Spieltag allerdings Pflicht.
Magpies starten stark – Mainoo steht goldrichtig
Zunächst schien den Red Devils diese Ausgangslage aber nicht vollends bewusst zu sein. Die Mannschaft von Erik ten Hag begann fahrig und erlaubte sich immer wieder Unsicherheiten im Aufbau, welche die Magpies allerdings nicht entscheidend nutzen konnten. So setzte der abermals als Innenverteidiger aufgebotene Casemiro in der 10. Minute per Fallrückzieher das erste Highlight des Spiels.
In der Folge übernahmen die Gastgeber die Kontrolle über das Geschehen und wurden besser. Bruno Fernandes, gegenüber dem 0:1 gegen Arsenal für Höjbjerg gekommen, setzte Garnacho sehenswert in Szene, der aus spitzem Winkel an Dubravka scheiterte (27.). Kurz darauf konnte der Slowake aber nur noch hinter sich greifen. Amads Pass war auf Mainoo durchgerutscht, der eiskalt einschob (31.). Ein in der Entstehung etwas überraschender Treffer, den ausgerechnet Eddie Howes zurückgekehrte Kapitän Trippier ermöglichte, indem er das Abseits aufhob.
Elfmeterpfiff bleibt aus – Casemiro auf der Linie
Die Magpies reagierten in den Folgeminuten gut auf den Rückstand und drängten prompt auf den Ausgleich. Nach einem groben Schnitzer und diskutablen Einsteigen Amrabats gegen Gordon blieb der Elfmeterpfiff aus (35.), nur zwei Zeigerumdrehungen fehlten dann Zentimeter: Einen Burns-Kopfball aus spitzestem Winkel kratzte Casemiro soeben noch von der Linie. Es blieb daher beim 1:0-Pausenstand – auch, weil Murphy nach einem starken Doppelpass von Amad und Mainoo gegen den Ivorer retten konnte (42.+2).
Im zweiten Durchgang begannen die Gäste erneut forsch, konnten diesmal aber Kapital aus ihrem druckvollen Auftakt schlagen: Nachdem Amrabat die Kugel nicht entscheidend geklärt bekam, setzte Murphy Gordon mit einer mustergültigen Hereingabe in Szene, die er Linksaußen souverän in die Maschen legte (49.).
Nur wenig später machte der Marokkaner seinen Ausrutscher aber wieder gut. Nach einer Möglichkeit von Bruno Fernandes, die Dubravka vereitelt hatte, rollte der Magpies-Konter und mündete nach einer unsauberen Aktion von Wan-Bissaka in einer Drei-gegen-eins-Situation gegen Amrabat. Dieser entschärfte die Chance jedoch mit einer starken Grätsche gegen Isak, dessen Schuss er an die Latte lenkte (52.).
Amad trifft sehenswert – Newcastle verschwenderisch
Dem Doppelschlag soeben noch von der Schippe gesprungen, zeigten in einem munteren Spielabschnitt anschließend erneut die Gastgeber auf und setzten den Schlagabtausch nahtlos fort. Amad stand nach einer von Murphy nicht ausreichend geklärten Ecke goldrichtig und schloss wuchtig per Volley ab – die erneute Führung (57.).
Abermals schockierte das mutige Gäste aber nicht. Nachdem Eddie Howe einen Dreifachwechsel vorgenommen hatte, liefen die Magpies kurzzeitig sturm. Weder Longstaff, der im Eins-gegen-eins scheiterte, noch der nur Sekunden später per Kopf abschließende Joker Joelinton konnten Onana jedoch überwinden (67.), der in der 73. Minute dann auch das nötige Quäntchen Glück hatte. Nach Gordons feinem Haken verpasste Almiron am zweiten Pfosten und eine Fußlänge (73.).
Nach Höjlunds Blitz-Tor: Halls Anschluss kommt zu spät
In der Schlussphase bewies Erik ten Hag dann ein spielentscheidendes goldenes Händchen. Keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung stellte Höjlund Joker-Qualitäten unter Beweis und nutzte ein Anspiel von Bruno Fernandes zum 3:1 (84.). Zwar ließ Hall früh in der sechsminütigen Nachspielzeit noch den Anschluss folgen (90.+2), am Ausgang des Spiels sollte sich aber nichts mehr ändern.
Manchester United wahrt somit seine Chance auf Europa und darf am letzten Spieltag in Brighton am Sonntag (17 Uhr) noch auf Rang 7 hoffen. Dazu müssten die Red Devils allerdings mehr Punkte holen als Newcastle, das zeitgleich beim abgeschlagenen Schlusslicht und Absteiger Brentford gastiert.
Als zweiten Weg in den internationalen Wettbewerb haben die Mannen von Erik ten Hag weiterhin das FA-Cup-Finale in der Hinterhand. Am 26. Mai geht es ab 16 Uhr gegen Manchester City.