Coventrys Aufholjagd endet im Elferschießen: ManUnited steht im FA-Cup-Finale

Zweitligist Coventry City hat die Sensation im FA-Cup-Halbfinale verpasst. Gegen Manchester United holten die Sky Blues einen zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand auf, unterlagen letztlich aber im Elfmeterschießen.

Parierte im Elfmeterschießen einen Elfmeter und zog mit ManUnited ins Endspiel ein: André Onana.

Parierte im Elfmeterschießen einen Elfmeter und zog mit ManUnited ins Endspiel ein: André Onana.

IMAGO/Shutterstock

Auf spektakuläre Art und Weise hatten sich die beiden Mannschaften Mitte März ihren Weg ins Viertelfinale gebahnt. Zweitligist Coventry, der nur noch Außenseiterchancen auf die Play-offs in der Championship hat, hatte sich dank zweier Treffer in der Nachspielzeit in Wolverhampton durchgesetzt (3:2). ManUnited löste tags darauf in der Verlängerung beim 4:3 gegen Liverpool das Halbfinal-Ticket.

Während die Sky Blues in der Liga zuletzt zwei Niederlagen kassiert hatten, waren auch Erik ten Hag und seine Red Devils in der jüngsten Vergangenheit erfolglos gewesen. Beim 2:2 in Bournemouth hatte ManUnited auch im vierten Spiel in Serie keinen Sieg eingefahren (drei Remis, eine Niederlage).

Casemiro überzeugt als Innenverteidiger

Der Favorit aus Manchester, bei dem McTominay für den verletzten Kambwala in die Startelf rückte, startete wie erwartet dominant und ballsicher. Während Garnacho nach sechs Minuten eine erste aussichtsreiche Chancen vergab, ließ auch Casemiro, der im Zuge des personellen Engpasses als gelernter Sechser in der Innenverteidigung aushalf, in der Defensive nichts anbrennen.

FA-Cup, Halbfinale

Doch auch die Sky Blues fanden in der Folge besser in die Partie und agierten, zumindest bis zum gegnerischen Sechzehner, mutig und zielorientiert. In der 19. Minute hatte der Underdog derweil Glück, dass Rashford aus kurzer Distanz die United-Führung verpasste.

McTominay und Maguire bringen United auf Finalkurs

Diese besorgte schließlich McTominay, der bei einer flachen Hereingabe von Diogo Dalot goldrichtig stand und aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (23.). Für den Schotten, der eigentlich für die Defensivarbeit zuständig ist, war es bereits der zehnte Saisontreffer.

Nachdem der portugiesische Assistgeber indes wenige Minuten vor der Pause den überraschenden Ausgleich verhinderte (40.), zog nur sechs Minuten später sein Landsmann Bruno Fernandes in puncto Torvorlagen am Sonntagnachmittag gleich. Im Zuge eines Eckballs bediente Uniteds Kapitän den aufgerückten Maguire, der gekonnt zur 2:0-Pausenführung einköpfte.

Coventry startet Aufholjagd nach der Pause

Kurz nach dem Wiederanpfiff schlenzte Bruno Fernandes noch hauchzart am rechten Kreuzeck vorbei (48.), agierte elf Minuten später aber erfolgreicher. Abgefälscht von Thomas schlug der Flachschuss des Kapitäns im kurzen Eck ein.

So deutete alles auf einen sicheren und ungefährdeten Finaleinzug des Premier-League-Rekordsiegers hin, doch diese Rechnung machte er ohne die tapferen Sky Blues. Coventrys spektakuläre Aufholjagd begann mit einer Direktabnahme von Simms, der die Flanke des eingewechselten Fabio Tavares souverän in die Maschen beförderte.

Wright schießt Sky Blues in die Verlängerung

In Folge des acht Minuten darauf folgenden Anschlusstreffers von O’Hare, den Wan-Bissaka entscheidend abfälschte, war das neu gewonnene Selbstvertrauen des Zweitligisten an jeder Ecke in Wembley zu spüren.

Ebenso spürbar war indes auch die Last auf den Schultern von Wright, der nach Wan-Bissakas Handspiel in der fünften Minute der Nachspielzeit vom Elfmeterpunkt die große Chance auf das 3:3 hatte. Der US-Amerikaner blieb cool, verlud Onana und schoss den Zweitligisten tatsächlich in die Verlängerung.

Lattenkracher in der Verlängerung

Auch die anschließenden 30 Minuten hielten nochmal einiges an Spannung und Spektakel bereit, wenngleich letzten Endes die Entscheidung im Elfmeterschießen fiel. Sowohl Bruno Fernandes (95.) als auch Simms waren am Querbalken gescheitert (116.), der absolute Höhepunkt folgte jedoch in der Nachspielzeit.

Nach Vorlage von Wright schoss der eingewechselte Torp den Underdog zum viel umjubelten 4:3, der VAR kassierte den Treffer allerdings aufgrund einer Abseitsstellung des Vorlagengebers nach rund 120-sekündigem Check wieder ein.

Höjlund besiegelt Uniteds Finaleinzug

Die erfahrenen Red Devils starten äußerst unglücklich ins Elfmeterschießen, da Casemiro als erster Schütze postwendend vergab. Da auf Seiten Coventrys aber neben O’Hare (pariert von Onana) auch Sheaf (über das Tor) Nerven zeigte, schoss Höjlund die Red Devils schließlich doch noch zum Einzug ins FA-Cup-Finale, das am 25. Mai mit der Neuauflage des Vorjahres-Endspiels in Wembley über die Bühne geht.

In der Liga geht es für die Red Devils erstmal mit einem Heimspiel gegen Sheffield United weiter (21 Uhr). Coventry City empfängt beinahe zeitgleich Hull City (20.45 Uhr).