“Wir müssen einen überragenden Tag erwischen”: Enochs schwört Jahn auf Spitzenspiel ein

Jahn Regensburg reist als erster Verfolger zum Team der Stunde. Der SSV Ulm ist im neuen Jahr noch ungeschlagen, beim Jahn erinnert man sich aber gerne an das Hinspiel zurück – und will nach einer “giftigen” Trainingswoche alles in die Waagschale werfen.

Voller Fokus auf Ulm: Joe Enochs schwört sein Team auf ein intensives Spitzenspiel ein.

Voller Fokus auf Ulm: Joe Enochs schwört sein Team auf ein intensives Spitzenspiel ein.

IMAGO/Zink

Es wäre gleichbedeutend mit einem gewaltigen Schritt in Richtung direkter Wiederaufstieg für Jahn Regensburg, sollte am Sonntag der 18. Saisonsieg gelingen. Die Oberpfälzer würden, je nach Ausgang der Parallelspiele, ihren Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz mindestens wahren – und könnten bereits in der Folgewoche im direkten Duell mit Verfolger Dynamo Dresden für eine erste kleine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen sorgen.

Doch die Aufgabe wird für das Team von Joe Enochs keine leichte, wenngleich der Jahn nach einem katastrophalen Start in die Rückrunde immerhin seit drei Spielen ungeschlagen ins Wochenende geht.

Schließlich verkörpert der SSV Ulm 1846 Fußball im Jahr 2024 das, was die Regensburger in der Hinserie noch ausgemacht hatte: Während die Regensburger als Hinrunden-Meister (42 Punkte) in der bisherigen Rückserie nur 19 Zähler einfahren konnten, sind die Ulmer das Maß aller Dinge. Im neuen Jahr sind die Spatzen als einziges Team noch ungeschlagen, fuhren nach dem verpatzten Rückrunden-Auftakt Ende Dezember in Saarbrücken (1:2) bereits starke 29 Zähler ein – und stehen somit vor dem direkten Duell als einziges Team vor dem aktuellen Tabellenzweiten.

“Ulm ist ungeschlagen und hat die beste Abwehr”, musste auch Enochs auf der Pressekonferenz am Freitag neidlos anerkennen. “Sie haben unglaublich gute Standardsituationen, attackieren den Gegner früh und wollen ihn unter Druck setzen. In der Abwehr machen sie lange Wege und verteidigen überragend nach vorne.”

Tatsächlich stellt der Regionalliga-Aufsteiger mit lediglich 34 Gegentoren (nur acht davon in der Rückrunde) die beste Abwehr der dritten Liga, auch in der Offensive sind die Gastgeber top: 54 eigene Treffer werden lediglich von Preußen Münster (55) überboten. Enochs weiß: “Deswegen müssen wir einen überragenden Tag erwischen, wenn wir da etwas mitnehmen wollen.”

Mit voller Kapelle und guten Erinnerungen nach Ulm

Nichtsdestotrotz ist der 52-Jährige zuversichtlich – und das aus gutem Grund: Abgesehen von Eric Hottmann und Erik Tallig kann der US-Amerikaner auf den kompletten Kader zurückgreifen. “Es ist eine gute Ausgangslage für uns”, so Enochs, der von einer “sehr giftigen” Trainingswoche berichtet. “Wir freuen uns unheimlich auf das Spiel am Sonntag. Wir spielen Fußball, um solche Spiele spielen zu dürfen – Erster gegen Zweiter.”

Mut machen darf den Regensburgern das Hinrunden-Duell, als man vor heimischem Publikum mit 2:0 gewann. “Wir haben im Hinspiel gesehen, dass es ein Spiel auf Augenhöhe ist”, glaubt Enochs. “Kleinigkeiten können das Spiel entscheiden. Wir müssen hellwach sein. Über die letzten drei Spiele bin ich sehr zufrieden mit unserer Leistung. Daran müssen wir anknüpfen, wenn wir da bestehen wollen.” Zum Spitzenspiel werden rund 1100 Fans den Jahn begleiten.

Rosenlöcher spielt noch ein Jahr für die Veilchen

Aktuell arbeitet Linus Rosenlöcher an der Rückkehr auf den Platz. Diese wird er beim FC Erzgebirge Aue realisieren können.

Ein weiteres Jahr in Aue: Linus Rosenlöcher.

Ein weiteres Jahr in Aue: Linus Rosenlöcher.

IMAGO/Picture Point

Linus Rosenlöcher wird auch in der Saison 2024/25 für die Veilchen auflaufen. Der FCE hat den in diesem Sommer auslaufenden Vertrag mit dem Linksverteidiger um ein Jahr bis 30. Juni 2025 verlängert. Das teilte der Drittligist am Freitag mit.

“Er hat sich bei uns mit seiner Dynamik zu einem wichtigen Baustein des Teams entwickelt und ist mit seinen 23 Jahren noch nicht am Limit”, meint Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich. “Die defensive, linke Außenbahn ist für die neue Saison nach seiner Zusage doppelt gut besetzt.”

Rosenlöcher war 2022 vom 1. FC Nürnberg nach Aue gewechselt und kam dort in bislang 47 Drittliga-Partien sowie einem DFB-Pokal-Spiel zum Einsatz.

Rosenlöchers Blick richtet sich schon auf die nächste Saison

Aktuell arbeitet der gebürtige Münchner nach einer Meniskus-OP im Februar wegen anhaltender Knieschmerzen an seinem Comeback. “Wir wünschen Linus eine baldige Beendigung der Reha und schnelle Rückkehr auf den Rasen”, sagt Heidrich. Ob Rosenlöcher in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommen wird, ist fraglich.

“Ich fühle mich wohl in der Mannschaft und im Verein, das ist Grundvoraussetzung für ordentliche Leistungen”, sagt Rosenlöcher zu seiner Vertragsverlängerung. Er wolle seinen Beitrag leisten zu einer möglichst erfolgreichen Saison 2024/25.

“Gibt keinen idealen Zeitpunkt”: HFC stellt Sportdirektor Sobotzik frei

Thomas Sobotzik ist nicht mehr länger Sportdirektor beim abstiegsgefährdeten Drittligisten Hallescher FC. Eine Klub-Legende rückt in neuer Rolle unterdessen auf.

Mitten im Abstiegskampf: Thomas Sobotzik ist nicht mehr HFC-Sportdirektor.

Mitten im Abstiegskampf: Thomas Sobotzik ist nicht mehr HFC-Sportdirektor.

picture alliance / nordphoto GmbH / Hafner

Am Donnerstagabend um kurz vor 20 Uhr gab der Hallesche FC die Trennung von Sportdirektor Sobotzik bekannt. Der 49-jährige Ex-Profi und der Drittligist beenden ihre Zusammenarbeit “mit sofortiger Wirkung”, wie es heißt. Halle ist aktuell mit sechs Punkten Rückstand zum rettenden Ufer in akuter Abstiegsgefahr – der Niedergang in die Regionalliga Nordost droht den Saalestädtern.

Der HFC-Vorstand habe “gemeinsam mit dem Sportdirektor die bisherige Zusammenarbeit ausgewertet sowie Vorstellungen für die zukünftige Ausrichtung ausgetauscht”, heißt es in der Mitteilung des Vereins. Das Resultat: Der Vorstand hat sich entschieden – “gerade angesichts in den letzten Wochen aufgetretener Sachverhalte” – das Kapitel Sobotzik zu beenden.

Der HFC im Abstiegskampf

Sobotzik “nicht Allein-Verantwortlicher”

Präsident Jürgen Fox unterstrich, “dass wir Thomas Sobotzik nicht als Allein-Verantwortlichen für den sportlichen Verlauf in dieser Saison sehen”. Der Vorstand habe die Entscheidungen der sportlichen Leitung “jeweils mitgetragen” und sehe sich in der Verantwortung – und dies sollten “jeweils alle Beteiligten” machen. “Ist das nicht der Fall, steht dieses einer weiteren Zusammenarbeit im Weg”, so Fox’ Schlussfolgerung.

Vorstandsmitglied Andreas Muth gestand ein, dass “es für die Bekanntgabe einer solchen Trennung keinen idealen Zeitpunkt gibt”. Der HFC hat noch fünf Spiele vor der Brust, in denen das Wunder Klassenerhalt noch realisiert werden soll. Mit dem jüngst verpflichteten Trainer Stefan Reisinger.

Wichtig sei der Klubführung gewesen, “angesichts der schwelenden Diskussionen um diese Personalie nun die Karten auf den Tisch zu legen”. So hatte der MDR schon früher in dieser Woche von einer bevorstehenden Trennung von Sobotzik berichtet.

Der Fokus soll nun weg von der Personalie des Sportdirektors und in Richtung des kommenden Spiels am Samstag zu Hause gegen den SC Verl gehen.

Lindehahn: “Der HFC ist mein Herzensverein”

Indes soll beim HFC “kein Vakuum entstehen”. In einer “ersten Maßnahme” spielt Toni Lindenhahn eine Rolle. Der langjährige HFC-Profi soll fortan als “Bindeglied zwischen Trainer, Mannschaft und Vorstand fungieren”. “Als ich vom Vorstand gefragt wurde, ob ich in dieser schwierigen Situation helfen will, habe ich natürlich sofort zugesagt”, sagte der 33-Jährige. “Der HFC ist mein Herzensverein, da ist das selbstverständlich.” Währenddessen wird in Halle “weiter sondiert, wie und mit wessen Unterstützung die Planungen für die kommende Saison weiterlaufen”.

Kniat begründet den Verzicht auf Sarenren Bazee

Am Freitagabend muss Arminia Bielefeld zum SV Sandhausen, der noch nicht gerettete DSC empfängt damit einen Klub, der nach oben schielt. Mitch Kniat erklärt die Unterschiede zum SVS, warum Noah Sarenren Bazee keine Alternative ist und Marius Wörl gegen Essen auf der Bank blieb.

Anspannung vor dem Saisonendspurt: Bielefelds Coach Mitch Kniat.

Anspannung vor dem Saisonendspurt: Bielefelds Coach Mitch Kniat.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

“Eine gute Leistung” seines Teams sah Mitch Kniat beim 1:1 gegen Rot-Weiss Essen, der DSC-Trainer fand das Remis gegen “die Topmannschaft Essen gerecht”. Die Arminia hatte einen weiteren Zähler im Abstiegskampf gesammelt, “wir haben mit harter Arbeit den Moment gedreht”, wie Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel bei MagentaSport anmerkte.

Saison 2023/24

“Wir haben uns aus der Situation herausgearbeitet”, so Mutzel. Die Situation, die er anspricht, war am 28. Spieltag mit nur drei Zählern Vorsprung auf einen Abstiegsplatz nicht gerade erfreulich, mit drei Siegen und nur einer Niederlage aus den letzten sechs Spielen steht die Arminia mit nun sechs Zählern mehr als der Hallesche FC (17.) aber deutlich besser da.

“Im Kampf um den Klassenerhalt und gerade in der jetzigen Phase ist Kontinuität und Stabilität besonders wichtig”, merkte Kniat dann auch am Mittwoch auf der Pressekonferenz an. “Wir sind gerade schwer zu schlagen und holen konstant Punkte, das ist jetzt Gold wert.”

Mit Blick zurück auf die Partie gegen Essen verteidigte der Coach auch noch einmal die Maßnahme, Merveille Biankadi den Vorzug im zentralen Mittelfeld gegeben zu haben: “Marius Wörl ist mehr der Ballverteiler, Merv Biankadi ist offensiv stärker. Das haben wir am Sonntag mehr gebraucht, das hat überhaupt nichts mit Wörlis Leistung zu tun.”

Während Wörl im Saisonendspurt seine Einsatzzeiten bekommen wird, ist für Noah Sarenren Bazee die Spielzeit gelaufen. Kniat will beim lange verletzten Mittelfeldspieler kein Risiko eingehen, wie er betonte. “Es macht keinen Sinn, ihm in dieser Saison noch ein paar Minuten zu geben”, meinte Kniat. “Er ist gut im Plan und sein Rückkehrzeitpunkt irgendwann im Sommer dann ist auch ein guter.”

Die Diskrepanz zwischen Bielefeld und Sandhausen

Für Bielefeld gilt es nun gegen Sandhausen, auch ohne Sarenren Bazee weitere Punkte für den Ligaverbleib zu sammeln, wohl wissend, dass mit dem SVS ein harter Brocken wartet. “Sie haben eine Mannschaft, die zusammengestellt wurde, um direkt wieder aufzusteigen. Das haben sie ja auch so kommuniziert”, sagte Kniat. “Sie haben alle Spieler bekommen, die sie haben wollten. Wir hatten vor Saisonstart nur einen Spieler. Diese Diskrepanz hat man über die Saison gesehen.”

Wechsel zur Schalker U-23: Hong verlässt Viktoria

Seokju Hong wechselt von Viktoria Köln zur Zweitvertretung des FC Schalke 04. Der Südkoreaner war bereits seit der Jugend für die Viktoria auf Torejagd gegangen.

Geht künftig für die Schalker U 23 auf Torejagd: Viktoria Kölns Seokju Hong.

Geht künftig für die Schalker U 23 auf Torejagd: Viktoria Kölns Seokju Hong.

IMAGO/Maximilian Koch

Viktoria Köln hat einen Abgang vor der kommenden Saison vermeldet: Mittelstürmer Seokju Hong verlässt die aktuell auf Rang 13 liegende Viktoria. Ihn zieht es zum FC Schalke 04 II, der, den Klassenerhalt seiner ersten Mannschaft vorausgesetzt, in der Saison 2024/25 in der Regionalliga West antreten wird. Aktuell belegt die königsblaue Zweitvertretung dort den fünften Platz.

Der Stürmer kam in der laufenden Saison elfmal zum Einsatz in Liga 3, aber nur zweimal von Beginn an. Einen Treffer konnte er nicht erzielen. Insgesamt absolvierte der 20-Jährige in den vergangenen Jahren 49 Drittligapartien für die Höhenberger, in denen ihm vier Tore gelangen.

Sein neuer Trainer freut sich auf einen “abschlussstarken Stürmer”

2020 war der Südkoreaner in die Viktoria-Jugend gewechselt und hatte bereits im Jahr darauf für die erste Mannschaft debütiert. Sein Heimatland hatte er bereits 2018 im zarten Alter von 15 Jahren verlassen und fortan in den Jugendmannschaften des SV Bergisch Gladbach 09 und des SV Deutz 05 gespielt.

Nun folgt also der Wechsel nach Gelsenkirchen. Der Chef-Trainer der zweiten Mannschaft, Jakob Fimpel, blickt positiv auf die gemeinsame Zusammenarbeit:  “Ich freue mich sehr, dass Seokju ab Sommer für uns spielt. Er ist ein sehr beweglicher und abschlussstarker Stürmer, der seine Mitspieler in Szene setzt und selbst Tore erzielt.” Hong habe dabei schon seit Längerem auf Fimpels Liste gestanden, betonte der Coach: “Wir haben uns länger um ihn bemüht und sind glücklich, dass wir ihn nun in seiner weiteren Karriere begleiten dürfen.”

MSV: Mit Ginczek beim FCI zum “letzten Strohhalm”?

Am Samstag steht dem MSV Duisburg der schwere Gang nach Ingolstadt bevor. Das erste Spiel einer Abschiedstour? Oder doch der Griff nach dem berühmten Strohhalm? Ob Daniel Ginczek bei der Punktejagd der Zebras dabei sein wird, ist fraglich.

Kann er dem MSV in Ingolstadt helfen? Daniel Ginczek.

Kann er dem MSV in Ingolstadt helfen? Daniel Ginczek.

IMAGO/Nico Herbertz

“Für Duisburg ist es am Samstag einer der letzten Strohhalme, daher werden wir eine harte Gegenwehr erfahren”, ist sich FCI-Trainer Michael Köllner sicher. Die kündigte Boris Schommers am Donnerstag in der Presserunde für das Spiel am Samstag (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker) dann auch an. “Drei Punkte ist das klare Ziel”, erklärte der MSV-Trainer. Schließlich habe seine Mannschaft den Glauben nicht aufgegeben, auch wenn die Spiele weniger werden und die Chancen dadurch sinken.

Schommers möchte mit seinem Team an die Leistung des 1:1 gegen den SV Waldhof Mannheim anknüpfen, mit einem Zusatz. “So eine Leistung über 90 plus Minuten” abzuliefern. Gegen Mannheim habe sein Team “gerade in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gezeigt”, doch der MSV konnte das “leider in der zweiten Halbzeit nicht komplett durchziehen. Dementsprechend haben wir zwei Punkte zu wenig zu Hause behalten.”

Drei sollen es in Ingolstadt werden, entsprechend mutig will Schommers seine Elf agieren lassen. “Ein schweres Auswärtsspiel mit der klaren Anweisung, auf drei Punkte zu spielen”, sagt der Coach vor dem Gang zu den Schanzern. “Es auch nicht mehr das Spiel, wo wir sagen, wir können hier erstmal groß abwarten, sondern wir wollen diese kleine Chance, die wir haben, nutzen und dort auf Sieg spielen.”

Keine Ausnahme bei Ginczek

Mit Daniel Ginczek? Der Stürmer hat aus dem Spiel gegen den Waldhof “Probleme mit der Hüfte”, muskulärer Art, wie Schommers betont. Der 33-Jährige hat individuell trainiert, der MSV-Coach hofft, auf den erfahrenen Angreifer zurückgreifen zu können. “Wir hoffen, dass er zu 100 Prozent fit ist, dass er heute und morgen zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft machen kann und dass er dementsprechend eine Option für das Wochenende wäre”, so Schommers.

Der aber gleich unterstreicht, dass Ginczek nur eine Option ist, wenn er auch über 90 Minuten gehen könnte. “Da mach ich keine Ausnahme. Wenn ein Spieler nicht hundertprozentig das Abschlusstraining absolvieren kann, wenn ein Spieler nicht die Kraft und Power hat, 100 Prozent Einsatz zu geben, dann werde ich ihn nicht mitnehmen.”

MSV: Mit Ginczek beim FCI zum “letzten Strohhalm”?

Am Samstag steht dem MSV Duisburg der schwere Gang nach Ingolstadt bevor. Das erste Spiel einer Abschiedstour? Oder doch der Griff nach dem berühmten Strohhalm? Ob Daniel Ginczek bei der Punktejagd der Zebras dabei sein wird, ist fraglich.

Kann er dem MSV in Ingolstadt helfen? Daniel Ginczek.

Kann er dem MSV in Ingolstadt helfen? Daniel Ginczek.

IMAGO/Nico Herbertz

“Für Duisburg ist es am Samstag einer der letzten Strohhalme, daher werden wir eine harte Gegenwehr erfahren”, ist sich FCI-Trainer Michael Köllner sicher. Die kündigte Boris Schommers am Donnerstag in der Presserunde für das Spiel am Samstag (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker) dann auch an. “Drei Punkte ist das klare Ziel”, erklärte der MSV-Trainer. Schließlich habe seine Mannschaft den Glauben nicht aufgegeben, auch wenn die Spiele weniger werden und die Chancen dadurch sinken.

Schommers möchte mit seinem Team an die Leistung des 1:1 gegen den SV Waldhof Mannheim anknüpfen, mit einem Zusatz. “So eine Leistung über 90 plus Minuten” abzuliefern. Gegen Mannheim habe sein Team “gerade in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gezeigt”, doch der MSV konnte das “leider in der zweiten Halbzeit nicht komplett durchziehen. Dementsprechend haben wir zwei Punkte zu wenig zu Hause behalten.”

Drei sollen es in Ingolstadt werden, entsprechend mutig will Schommers seine Elf agieren lassen. “Ein schweres Auswärtsspiel mit der klaren Anweisung, auf drei Punkte zu spielen”, sagt der Coach vor dem Gang zu den Schanzern. “Es auch nicht mehr das Spiel, wo wir sagen, wir können hier erstmal groß abwarten, sondern wir wollen diese kleine Chance, die wir haben, nutzen und dort auf Sieg spielen.”

Keine Ausnahme bei Ginczek

Mit Daniel Ginczek? Der Stürmer hat aus dem Spiel gegen den Waldhof “Probleme mit der Hüfte”, muskulärer Art, wie Schommers betont. Der 33-Jährige hat individuell trainiert, der MSV-Coach hofft, auf den erfahrenen Angreifer zurückgreifen zu können. “Wir hoffen, dass er zu 100 Prozent fit ist, dass er heute und morgen zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft machen kann und dass er dementsprechend eine Option für das Wochenende wäre”, so Schommers.

Der aber gleich unterstreicht, dass Ginczek nur eine Option ist, wenn er auch über 90 Minuten gehen könnte. “Da mach ich keine Ausnahme. Wenn ein Spieler nicht hundertprozentig das Abschlusstraining absolvieren kann, wenn ein Spieler nicht die Kraft und Power hat, 100 Prozent Einsatz zu geben, dann werde ich ihn nicht mitnehmen.”

Die Bauchmuskeln: Deichmann fehlt dem FCI vorerst

Der FC Ingolstadt muss im Saisonendspurt vorerst auf Yannick Deichmann verzichten. Der Mittelfeldmann fällt wegen einer Bauchmuskelverletzung aus.

Fehlt dem FCI vorerst mit einer Bauchmuskelverletzung: Yannick Deichmann.

Fehlt dem FCI vorerst mit einer Bauchmuskelverletzung: Yannick Deichmann.

IMAGO/Fotostand

Im Sommer war Yannick Deichmann nach zwei Jahren bei den Münchner Löwen zum FC Ingolstadt gewechselt. Sofort gehörte der erfahrene Drittligaakteur zu den Leistungsträgern der Schanzer (kicker-Notenschnitt 3,07), spielte in der Liga 29-Mal, fast immer von Beginn an. Dabei gelangen dem 29-Jährigen vier Tore und drei Assists.

Vorerst werden für ihn aber keine weiteren Scorerpunkte dazukommen. Grund dafür ist eine Bauchmuskelverletzung, die sich Deichmann im Landespokalspiel vergangene Woche gegen den FV Illertissen zugezogen hatte. Beim 4:1-Finaleinzug des FCI wurde der Mittelfeldmann ausgewechselt und verpasste auch das folgende 1:1 in der Ligabegegnung gegen die Dortmunder Zweitvertretung.

Vorerst wird Deichmann seinem Trainer Michael Köllner also weiter fehlen. Eine genaue Ausfalldauer gaben die Schanzer jedoch nicht bekannt. Für den FCI geht es am Samstag zuhause gegen Kellerkind MSV Duisburg (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

Vergebliche Bemühungen der Löwen: Lakenmacher zieht es nach Darmstadt

Am vergangenen Wochenende war er die tragische Figur bei 1860 München, am Donnerstag steht Fynn Lakenmacher wieder im Blickpunkt. Der Mittelstürmer verlässt die Löwen Richtung Darmstadt, wie beide Vereine mitteilten.

Blick Richtung Darmstadt: Fynn Lakenmacher verlässt 1860.

Blick Richtung Darmstadt: Fynn Lakenmacher verlässt 1860.

IMAGO/Ulrich Wagner

Beim Spiel des TSV bei Aufstiegsaspirant SSV Jahn Regensburg ließ Fynn Lakenmacher zwei Hochkaräter liegen, die Sechziger mussten sich daher am Ende mit einem 1:1 begnügen. Lakenmacher blieb bei vier Toren und zwei Vorlagen in seiner Saisonbilanz stehen, hatte aber dennoch das Interesse des SV Darmstadt 98 auf sich gezogen. Dort wird der Angreifer nächste Saison spielen.

Der 23-Jährige, der für die Löwen und den TSV Havelse über 100 Drittligaspiele absolviert und dabei 17 Tore erzielt hat, hat beim designierten Bundesliga-Absteiger einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027 unterschrieben. Der Vertrag bei 1860 läuft im Sommer aus, Lakenmacher wechselt ablösefrei.

Fynn ist hungrig und bereit, sich auf dem nächsten Level zu beweisen.

Paul Fernie

“Wir haben uns in den vergangenen Wochen intensiv um Fynn bemüht und ihm ein verbessertes Vertragsangebot vorgelegt”, erklärte Geschäftsführer Dr. Christian Werner die vergeblichen Versuche, den Angreifer bei den Sechzigern zu halten. “Dass sich Fynn für das Angebot aus Darmstadt entschieden hat, bedauern wir. Dennoch ist ein Wechsel eines Spielers in eine höhere Liga auch eine Auszeichnung für die Arbeit beim TSV 1860 München.”

Für Lakenmacher ist der Wechsel nach Darmstadt “ein Aufstieg und eine neue Herausforderung”. Den Sprung, auf jeden Fall eine Liga höher, trauen die Verantwortlichen der Lilien dem Stürmer zu. “Fynn ist vom Spielstil eine robuste ‘Nummer neun’, die den Körperkontakt sucht und zudem Bälle festmachen kann”, begründete der neue Sportliche Leiter Paul Fernie die Verpflichtung. “Er zeigt auch Variabilität mit cleveren Bewegungen hinter die Kette – eine Komponente, die auch für unser Spiel wichtig sein wird. Fynn ist hungrig und bereit, sich auf dem nächsten Level zu beweisen, und wir haben genau das richtige Umfeld für ihn, um sich bestmöglich zu entfalten.”

Aufgeräumt und wissbegierig

Trainer Torsten Lieberknecht freut sich auf einen “hart arbeitenden, physisch sehr präsenten und entwicklungsfähigen Stürmer. In den persönlichen Gesprächen hat er zudem einen total aufgeräumten und wissbegierigen Eindruck gemacht. Wir hoffen, dass er sich schnell an die höhere Spielklasse gewöhnt und dadurch den nächsten Schritt in seiner Entwicklung geht.”

Anfang: “Wir können Broll nicht bei jedem Tor die Schuld geben”

Dynamo Dresden ist aus den direkten Aufstiegsrängen gerutscht. Geht noch was im Endspurt? Am Samstag kommt Viktoria Köln an die Elbe. Gesprochen wird bei den Sachsen auch über die Torhüter.

Will mit Dynamo noch die Kurve kriegen: Markus Anfang.

Will mit Dynamo noch die Kurve kriegen: Markus Anfang.

Getty Images

Das Hinspiel weckt gute Erinnerungen – und die kann die SG Dynamo aktuell sehr gut gebrauchen. Der 5:1-Auswärtssieg bei der Kölner Viktoria sei “eines der besten Spiele” gewesen, die Dresden in dieser Saison bestritten habe. Sagte Markus Anfang am Mittwoch.

34. Spieltag

Der Trainer verwies auf einen “bei Standardsituationen gefährlichen Gegner”, mit guten Individualisten und einem erfahrenen Trainer (Olaf Janßen, Anm. d. Red.) sei dieser ausgestattet. “Das wird eine schwierige Aufgabe.” Doch Dynamo will den Umkehrschwung endlich schaffen nach den jüngsten Misserfolgen. “Wir wollen mit unseren Fans im Rücken Energie auf den Platz bringen und die drei Punkte holen”, lautet Anfangs Plan.

Eine Komponente dabei: positive statt negative Gedanken. So habe Anfang mit seinem Trainerteam den Spielern nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Schlusslicht Freiburg II “Spielszenen gezeigt, die gut waren”. Generell glaube er schon, “dass wir in der Lage sind, guten Fußball zu zeigen. Mit den Ergebnissen sind wir nicht zufrieden.” Vier Ligaspiele ohne Sieg haben dazu geführt, dass Dynamo nur noch Dritter ist und sechs Punkte Rückstand auf den Zweiten aufweist.

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“Wir können noch wahnsinnig viel erreichen”

“Es sind viele Dinge zuletzt in kurzer Zeit nicht gutgegangen”, weiß Anfang und übernimmt dafür als Trainer “die volle Verantwortung”. Aber noch stünden schließlich fünf Spieltage an. “Bei allem Negativen müssen wir auch wieder den Punkt finden, über das zu sprechen, was positiv laufen kann, was wir erreichen können. Und wir können noch wahnsinnig viel erreichen”, lautet sein Credo.

Bei einem Sieg wird der Rückstand nach oben zwangsläufig kleiner werden, denn Primus Ulm und Verfolger Regensburg treffen am Sonntagabend direkt aufeinander.

Was seinem Team gut tun würde, unterstrich Anfang, wäre wieder einmal eine weiße Weste: “Wir wollen alles dafür tun, die Spiele zu null zu gestalten. Wir kriegen knapp acht Torschüsse pro Spiel, das sind mit die wenigsten in der Liga.” In Freiburg reichte ein Volleyschuss aus der zweiten Reihe, um der SGD die Suppe zu versalzen.

Drljaca-Comeback rückt näher – Fragezeichen hinter Zimmerschied

Gesprochen wird auch über den Torhüter. Kevin Broll (kicker-Notenschnitt 3,08) vertritt seit Jahresbeginn die etatmäßige Nummer eins Stefan Drljaca (3,05) im Kasten, der nach einer schweren Oberschenkelverletzung operiert werden musste. Der Vertreter sah bei den Gegentoren nicht immer glücklich aus, doch Anfang hakt ein: “Wir können auch nicht ‘Brolli’ bei jedem Tor die Schuld geben.”

Immerhin absolvierte Drljaca am Mittwoch wieder Teile des Mannschaftstrainings mit. Bezüglich eines schnellen Comebacks ist der Trainer skeptisch. “Wir wissen nicht, wie sich das entwickeln wird. Er hat auch vier Monate nicht gespielt”, so Anfang, der sich mit dem Torwarttrainer intensiv austauschen wird.

Hoffnung auf einen Einsatz gegen die Kölner hat er noch bei Tom Zimmerschied, dem Torschützen von Freiburg. Der Mittelfeldmann musste in der zweiten Hälfte ausgewechselt werden und konnte auch am Mittwoch wegen Sprunggelenksproblemen noch nicht trainieren. “Wir hoffen, dass es positiv wird”, sagte Anfang. “Wir haben es untersuchen lassen, er hat eine kleine Verletzung, wir hoffen, dass es reicht.”