“Gibt keinen idealen Zeitpunkt”: HFC stellt Sportdirektor Sobotzik frei

“Gibt keinen idealen Zeitpunkt”: HFC stellt Sportdirektor Sobotzik frei

Thomas Sobotzik ist nicht mehr länger Sportdirektor beim abstiegsgefährdeten Drittligisten Hallescher FC. Eine Klub-Legende rückt in neuer Rolle unterdessen auf.

Mitten im Abstiegskampf: Thomas Sobotzik ist nicht mehr HFC-Sportdirektor.

Mitten im Abstiegskampf: Thomas Sobotzik ist nicht mehr HFC-Sportdirektor.

picture alliance / nordphoto GmbH / Hafner

Am Donnerstagabend um kurz vor 20 Uhr gab der Hallesche FC die Trennung von Sportdirektor Sobotzik bekannt. Der 49-jährige Ex-Profi und der Drittligist beenden ihre Zusammenarbeit “mit sofortiger Wirkung”, wie es heißt. Halle ist aktuell mit sechs Punkten Rückstand zum rettenden Ufer in akuter Abstiegsgefahr – der Niedergang in die Regionalliga Nordost droht den Saalestädtern.

Der HFC-Vorstand habe “gemeinsam mit dem Sportdirektor die bisherige Zusammenarbeit ausgewertet sowie Vorstellungen für die zukünftige Ausrichtung ausgetauscht”, heißt es in der Mitteilung des Vereins. Das Resultat: Der Vorstand hat sich entschieden – “gerade angesichts in den letzten Wochen aufgetretener Sachverhalte” – das Kapitel Sobotzik zu beenden.

Der HFC im Abstiegskampf

Sobotzik “nicht Allein-Verantwortlicher”

Präsident Jürgen Fox unterstrich, “dass wir Thomas Sobotzik nicht als Allein-Verantwortlichen für den sportlichen Verlauf in dieser Saison sehen”. Der Vorstand habe die Entscheidungen der sportlichen Leitung “jeweils mitgetragen” und sehe sich in der Verantwortung – und dies sollten “jeweils alle Beteiligten” machen. “Ist das nicht der Fall, steht dieses einer weiteren Zusammenarbeit im Weg”, so Fox’ Schlussfolgerung.

Vorstandsmitglied Andreas Muth gestand ein, dass “es für die Bekanntgabe einer solchen Trennung keinen idealen Zeitpunkt gibt”. Der HFC hat noch fünf Spiele vor der Brust, in denen das Wunder Klassenerhalt noch realisiert werden soll. Mit dem jüngst verpflichteten Trainer Stefan Reisinger.

Wichtig sei der Klubführung gewesen, “angesichts der schwelenden Diskussionen um diese Personalie nun die Karten auf den Tisch zu legen”. So hatte der MDR schon früher in dieser Woche von einer bevorstehenden Trennung von Sobotzik berichtet.

Der Fokus soll nun weg von der Personalie des Sportdirektors und in Richtung des kommenden Spiels am Samstag zu Hause gegen den SC Verl gehen.

Lindehahn: “Der HFC ist mein Herzensverein”

Indes soll beim HFC “kein Vakuum entstehen”. In einer “ersten Maßnahme” spielt Toni Lindenhahn eine Rolle. Der langjährige HFC-Profi soll fortan als “Bindeglied zwischen Trainer, Mannschaft und Vorstand fungieren”. “Als ich vom Vorstand gefragt wurde, ob ich in dieser schwierigen Situation helfen will, habe ich natürlich sofort zugesagt”, sagte der 33-Jährige. “Der HFC ist mein Herzensverein, da ist das selbstverständlich.” Währenddessen wird in Halle “weiter sondiert, wie und mit wessen Unterstützung die Planungen für die kommende Saison weiterlaufen”.