Kniat nach Fehlentscheidung zu eigenen Gunsten: “Zehn Leute gleichzeitig sind niemals blind”

Das Spiel in Sandhausen gedreht und sich ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft. Bei Arminia Bielefeld war die Laune nach dem 2:1-Erfolg bestens. Auch wenn der Sieg alles in allem verdient war, sorgte eine spielentscheidende Szene insbesondere bei den Hausherren für Unverständnis.

Zeigte sich mit der Leistung seiner Elf einverstanden: Mitch Kniat (Mi.).

Zeigte sich mit der Leistung seiner Elf einverstanden: Mitch Kniat (Mi.).

IMAGO/foto2press

73 Minuten waren gespielt, da trat Leandro Putaro beim Stand von 0:1 aus Sicht der Arminia zum zweiten Elfmeter der Partie an – den ersten hatte Merveille Biankadi früh im Spiel vergeben. Er lief an, traf und drehte zum Jubel ab, anders als die Hausherren, die umgehend den Weg zum Unparteiische suchten, um sich zu beschweren. Und sie hatten Recht, denn bei Putaro hatte es bei der Ausführung einen Doppelkontakt gegeben, weshalb der Treffer laut Regelwerk nicht hätte zählen dürfen. Da der VAR in Liga drei jedoch nicht existiert, wurde das Tor gegeben und leitete somit die Phase des Spiels ein, in dem die Arminia das Ergebnis gänzlich auf ihre Seite bog. Ganz zum Ärger von Sandhausen-Trainer Jens Keller.

Keller: “Das sieht man an der Flugbahn des Balles”

“Also das sieht man an der Flugbahn des Balles”, äußerte Keller sein Unverständnis im Anschluss an die Partie bei MagentaSport. Obwohl er den Kontakt aus der Entfernung nicht sehen konnte, habe er sehr wohl gesehen, dass der Treffer nicht regulär war, da die Flugbahn “nicht normal gewesen sein” kann, so der 53-Jährige. “Das ist uns jetzt das dritte, vierte Mal hintereinander passiert, dass wir mit den Entscheidungen vom Schiedsrichter Pech haben”, so Keller, der sich aber auch eingestehen musste, dass es “leider doch zu wenig unterm Strich” gewesen sei.

3. Liga, 34. Spieltag

Auch Arminia-Trainer Mitch Kniat blieb nichts anderes übrig, als dem beizupflichten. “Das hätte glaube ich nicht zählen dürfen, muss ich auch ehrlich sein.” Zunächst habe er es “nicht verstanden, warum sich Leute beschwert haben, aber ich sag immer: ‘Wenn sich zehn Leute gleichzeitig beschweren, dann muss irgendwas vorgefallen sein, weil ich glaube, dass zehn Leute gleichzeitig niemals blind sind.'”

“Ich finde spannend vom Schiedsrichter, dass er sagt: ‘Ich habe den Spieler gefragt'”, konnte Keller obendrein nicht verstehen, dass der Unparteiische Florian Badstübner die Verantwortung über die Fehlentscheidung an Torschütze Putaro abgab. Ob man diesem einen Vorwurf machen könne, dass er nicht zugegeben habe, dass ein Doppelkontakt vorgelegen habe? “Auf gar keinen Fall. Andersherum: Wenn der Schiri Fabi Klos gefragt hätte, ob es ein Elfmeter gewesen wäre, hätte Fabi Klos gesagt ‘Ja, ist ein Elfmeter’. Dann bin ich gespannt, wie der Schiri reagiert hätte”, nahm Kniat der Diskussion gleich den Wind aus den Segeln. Gemeint war die Szene einige Minuten zuvor, in der Fabian Klos am Fuß getroffen worden war, es zum Leidwesen der Arminia jedoch keinen Elfmeter gegeben hatte.

Kniat lobt Joker Mizuta

Mit Blick auf das Endresultat ließ sich diese vermeintliche Fehlentscheidung aus Arminia-Sicht aber verkraften. “Die Mannschaft hat über die ganze Saison sehr, sehr oft auf die Fresse bekommen, hat sich aber intern niemals zerfleischt. Wir sind immer ruhig geblieben, haben immer an uns geglaubt. Wenn man die letzten Spiele von uns sieht, dann spielen wir nicht wie einer, der Angst hat abzusteigen, sondern eher wie einer, der da unbedingt ganz schnell rauskommen will”, richtete Kniat den Blick auf das Sportliche, in dem sich der eingewechselte Kaito Mizuta am Ende als Matchwinner herauskristallisierte.

Dass der Japaner nach seiner Einwechslung als belebendes Element gewirkt hat, war für Kniat alles andere als eine Überraschung. “Wir haben heute im Hotel zehn Minuten miteinander gequatscht. Da sagte er: ‘Mitch, du kannst dich auf mich verlassen. Egal, wann ich reinkomme, ob es eine Minute ist oder eine Halbzeit, ich werde heute auf jeden Fall brennen und ein Tor machen.’ Das waren seine Worte.”

Durch den Sieg distanziert sich die Arminia zumindest vorübergehend bis auf neun Punkte vom ersten Abstiegsplatz. Entsprechend war auch Minuten nach Abpfiff die Stimmung der mitgereisten Fans. “Wir haben ein paar Mal nicht abgeliefert auf dem Platz, aber die Jungs und Mädels (auf der Tribüne, Anm. d. Red.) haben vom ersten Spieltag an abgeliefert, deswegen nochmal vielen Dank von meiner Seite aus”, fand Kniat lobende Worte für die Fans, die auch wieder gefragt sein werden, wenn bereits am kommenden Freitag das nächste wichtige Spiel daheim gegen den VfB Lübeck ansteht.

Kniat begründet den Verzicht auf Sarenren Bazee

Am Freitagabend muss Arminia Bielefeld zum SV Sandhausen, der noch nicht gerettete DSC empfängt damit einen Klub, der nach oben schielt. Mitch Kniat erklärt die Unterschiede zum SVS, warum Noah Sarenren Bazee keine Alternative ist und Marius Wörl gegen Essen auf der Bank blieb.

Anspannung vor dem Saisonendspurt: Bielefelds Coach Mitch Kniat.

Anspannung vor dem Saisonendspurt: Bielefelds Coach Mitch Kniat.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

“Eine gute Leistung” seines Teams sah Mitch Kniat beim 1:1 gegen Rot-Weiss Essen, der DSC-Trainer fand das Remis gegen “die Topmannschaft Essen gerecht”. Die Arminia hatte einen weiteren Zähler im Abstiegskampf gesammelt, “wir haben mit harter Arbeit den Moment gedreht”, wie Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel bei MagentaSport anmerkte.

Saison 2023/24

“Wir haben uns aus der Situation herausgearbeitet”, so Mutzel. Die Situation, die er anspricht, war am 28. Spieltag mit nur drei Zählern Vorsprung auf einen Abstiegsplatz nicht gerade erfreulich, mit drei Siegen und nur einer Niederlage aus den letzten sechs Spielen steht die Arminia mit nun sechs Zählern mehr als der Hallesche FC (17.) aber deutlich besser da.

“Im Kampf um den Klassenerhalt und gerade in der jetzigen Phase ist Kontinuität und Stabilität besonders wichtig”, merkte Kniat dann auch am Mittwoch auf der Pressekonferenz an. “Wir sind gerade schwer zu schlagen und holen konstant Punkte, das ist jetzt Gold wert.”

Mit Blick zurück auf die Partie gegen Essen verteidigte der Coach auch noch einmal die Maßnahme, Merveille Biankadi den Vorzug im zentralen Mittelfeld gegeben zu haben: “Marius Wörl ist mehr der Ballverteiler, Merv Biankadi ist offensiv stärker. Das haben wir am Sonntag mehr gebraucht, das hat überhaupt nichts mit Wörlis Leistung zu tun.”

Während Wörl im Saisonendspurt seine Einsatzzeiten bekommen wird, ist für Noah Sarenren Bazee die Spielzeit gelaufen. Kniat will beim lange verletzten Mittelfeldspieler kein Risiko eingehen, wie er betonte. “Es macht keinen Sinn, ihm in dieser Saison noch ein paar Minuten zu geben”, meinte Kniat. “Er ist gut im Plan und sein Rückkehrzeitpunkt irgendwann im Sommer dann ist auch ein guter.”

Die Diskrepanz zwischen Bielefeld und Sandhausen

Für Bielefeld gilt es nun gegen Sandhausen, auch ohne Sarenren Bazee weitere Punkte für den Ligaverbleib zu sammeln, wohl wissend, dass mit dem SVS ein harter Brocken wartet. “Sie haben eine Mannschaft, die zusammengestellt wurde, um direkt wieder aufzusteigen. Das haben sie ja auch so kommuniziert”, sagte Kniat. “Sie haben alle Spieler bekommen, die sie haben wollten. Wir hatten vor Saisonstart nur einen Spieler. Diese Diskrepanz hat man über die Saison gesehen.”

Kniat “mächtig angefressen” – Köllner sieht “einen Punkt der Moral”

Nach dem Last-Minute-Ausgleich der Ingolstädter gegen Bielefeld ärgert sich Arminia-Trainer Mitch Kniat über ein Déjà-vu, während sich Schanzer-Coach Michael Köllner über den “Charakter seiner Gruppe” freuen kann.

Mitch Kniat fühlt sich nach dem Last-Minute-Ausgleich in Ingolstadt an die Hinrunde erinnert.

Mitch Kniat fühlt sich nach dem Last-Minute-Ausgleich in Ingolstadt an die Hinrunde erinnert.

IMAGO/Eibner

Arminia Bielefeld hat es auf dramatische Art und Weise verpasst, nach dem Sieg im Kellerduell gegen den MSV Duisburg in Ingolstadt nachzulegen und sich Luft im Abstiegskampf der 3. Liga zu verschaffen. Trotz langer Zeit in Führung kassiert der Zweitliga-Absteiger in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich – und ärgert sich vor allem in Person von Trainer Mitch Kniat über den Schiedsrichter. Dementsprechend unterschiedliche Gefühlswelten präsentierten sich am Freitagabend den Zuschauern im Audi-Sportpark.

“Ich könnte abkotzen gerade. Das nervt mich brutal”, echauffieret sich ein “mächtig angefressener” Mitch Kniat am Mikrofon von MagentaSport. Der Hauptschuldige für den 38-Jährigen war schnell gefunden – und für alle Augen offensichtlich.

Erinnerungen an die Hinrunde

Bereits mit Schlusspfiff machte sich der Trainer auf den Weg, um das Gespräch mit Schiedsrichter Martin Speckner zu suchen, über den der Trainer dann wenig positives zu berichten hatte: “Ich könnte auch mein Patenkind dahinstellen. Dann macht sie ‘Malen nach Zahlen’ und schreibt eine Zahl auf die Anzeigetafel”, ärgerte sich Kniat und führte fort. “Dann gucken wir mal, wie er Bock hat. So lange wird nachgespielt.”

Besonders im Vordergrund des Ärgers – die Similarität der Ereignisse: “Das hat er schonmal gemacht”, beschwerte sich der gebürtige Eschweiler mit Retrospektive auf die Partie am 16. Spieltag in Lübeck über Schiedsrichter Speckner. Sowohl in Lübeck als auch in Ingolstadt hatte der 28-Jährige länger Nachspielzeit laufen lassen, als ursprünglich angezeigt – auch damals kassierte die Arminia in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich.

Dennoch musste Kniat trotz all dem Frust über die Entscheidung des Schiedsrichters insbesondere mit der Standard-Verteidigung seiner Mannschaft unzufrieden sein: “Wir haben es einfach nicht gut gemacht, wir springen unter dem Ball durch.” Die Ecke trotz abgelaufener Nachspielzeit noch ausführen zu lassen, war derweil eine vertretbare Entscheidung. Yildirim betrieb kurz zuvor Zeitspiel und wurde dafür mit der Gelben Karte verwarnt.

Köllner stolz auf den “Charakter seiner Gruppe”

So ermöglichten es die Ostwestfalen, dass im Audi-Sportpark noch einmal die Emotionen förmlich herausplatzten – allen voran bei Schanzer-Torschütze Sebastian Grönning: “Als ich mich aufgewärmt habe, hat ein kleiner Junge mir ‘Hallo’ gesagt, also bin ich einfach zu ihm gerannt”, erklärte der Winterneuzugang seinen Jubel über seinen bereits vierten Treffer im neunten Drittligaspiel.

Sein Coach, Michael Köllner, fasste das Geschehen gefasster zusammen: Der 54-Jährige sah ein Spiel, das den “Charakter seiner Gruppe” bewies, die sich durch “diese Mentalität” auszeichne und so “einen Punkt für die Moral” eingefahren habe. Nach der “ereignisarmen ersten Halbzeit” freute sich der ehemalige Bundesliga-Trainer, wie seine Mannschaft nach Wiederanpfiff “am Drücker” gewesen sei sowie das “Tempo forciert” und sich somit den Ausgleich verdient hatte.

Kniat ist “überzeugt, dass wir uns befreien”: Bielefelds besondere Woche

Nur fünf Tage nach dem wichtigen 2:0 gegen den MSV Duisburg muss Arminia Bielefeld zum FC Ingolstadt. Mitch Kniat sieht seine Mannschaft mittlerweile weiter als in den Spielen, in denen man die Chance verpasste, sich aus dem Keller abzusetzen.

Arbeitet mit Arminia Bielefeld am Klassenerhalt in der 3. Liga: Mitch Kniat.

Arbeitet mit Arminia Bielefeld am Klassenerhalt in der 3. Liga: Mitch Kniat.

IMAGO/Steinsiek.ch

Auf den Sieg über Preußen Münster im Westfalenpokal-Halbfinale (4:3 i.E.) ließ Arminia Bielefeld am späten Sonntagabend ein ganz wichtiges 2:0 gegen den MSV Duisburg folgen. Viel Zeit, um sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten, haben die Ostwestfalen allerdings nicht. Schon am Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) steht die Partie in Ingolstadt an.

“Es ist eine besondere Woche, weil sie extrem kurz ist”, erklärte Mitch Kniat auf der Pressekonferenz. “Wir hatten Sonntagabend das letzte Spiel, die Jungs hatten danach relativ wenig Schlaf, deswegen hatten wir am nächsten Tag frei. Bei der Regeneration ist es immer das Beste, wenn du viel schläfst.” Entsprechend habe man versucht, Duisburg “schnell abzuhaken” und den Fokus auf die Schanzer zu legen. “Das hat alles super funktioniert. Auch von den Verletzten sind bis auf Noah Sarenren Bazee alle an Bord”, freute sich der Coach.

Gegen die gleiche Startelf “spricht wenig”

Am Freitagabend wird aller Voraussicht nach auch Aygün Yildirim, dem Kniat “sehr gute” Trainingsleistungen attestierte, nach seiner Gelbsperre wieder im Kader stehen. Der Offensivspieler sei zwar “extrem nah” an der Startelf, gleichzeitig erklärte der 38-Jährige aber: “Die Mannschaft am Wochenende hat sehr gut funktioniert und es spricht gerade wenig dagegen, dass diese Mannschaft noch mal aufläuft.”

Kniat geht von einem “komplett anderen Spiel” in Ingolstadt aus, dennoch müsse man “ähnlich auftreten, wie gegen Duisburg”. Uns erwartet eine Mannschaft, die uns mehr und aggressiver anlaufen wird, als es Duisburg gemacht hat. Da müssen wir unsere Lösungen haben. Trotzdem wird der Plan gleichbleiben.” Und dieser lautet: “Wir wollen nicht mit langen Bällen agieren, sondern wieder in unsere Positionen kommen, den Gegner anlocken und dann unsere Räume suchen und finden. Dann glaube ich, dass es ähnlich erfolgreich werden kann.”

Disziplinierte Defensive als Schlüssel zum Erfolg

Zuletzt präsentierten sich der DSC besonders defensiv stabil. In den vergangenen vier Ligaspielen kassierte Bielefeld nur einen Treffer (beim 0:1 in Mannheim). “Das fängt in erster Linie damit an, dass Fabian Klos da vorne anläuft. Das macht er in meinen Augen überragend, die ganzen Jungs können sich daran hochziehen”, lobte Kniat seinen Führungsspieler. “Dann ist aber auch über das Mittelfeld und die Abwehr bis hin zum Torwart gegen den Ball gefordert. Alle halten sich an den Plan, sind sehr diszipliniert, keiner macht sein eigenes Ding und das ist es, was uns gerade erfolgreich macht.”

Mit dieser Einstellungen wollen die Bielefelder nun auch endlich die Chance nutzen und sich einen Puffer erspielen. “Wir wissen, dass wir sie schon ein paar Mal vergeben haben”, blickte der Coach auf ausgebliebene Befreiungsschläge im Kampf um den Klassenerhalt zurück, gab sich aber positiv. “Ich glaube, dass wir ein bisschen weiter sind als vorher und dass vielleicht auch mal 50-50-Entscheidungen für uns ausfallen. Ich bin auf jeden Fall davon überzeugt, dass wir jetzt die Chance nutzen und uns ein bisschen mehr befreien – unabhängig davon, was die anderen machen.”

Mit einem Sieg könnte Bielefeld zumindest Druck aufbauen. Die direkte Konkurrenz aus Mannheim (gegen Unterhaching), Halle (gegen Ulm) und Duisburg (in Essen) muss an diesem Wochenende nachlegen.

Kniat ist “überzeugt, dass wir uns befreien”: Bielefelds besondere Woche

Nur fünf Tage nach dem wichtigen 2:0 gegen den MSV Duisburg muss Arminia Bielefeld zum FC Ingolstadt. Mitch Kniat sieht seine Mannschaft mittlerweile weiter als in den Spielen, in denen man die Chance verpasste, sich aus dem Keller abzusetzen.

Arbeitet mit Arminia Bielefeld am Klassenerhalt in der 3. Liga: Mitch Kniat.

Arbeitet mit Arminia Bielefeld am Klassenerhalt in der 3. Liga: Mitch Kniat.

IMAGO/Steinsiek.ch

Auf den Sieg über Preußen Münster im Westfalenpokal-Halbfinale (4:3 i.E.) ließ Arminia Bielefeld am späten Sonntagabend ein ganz wichtiges 2:0 gegen den MSV Duisburg folgen. Viel Zeit, um sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten, haben die Ostwestfalen allerdings nicht. Schon am Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) steht die Partie in Ingolstadt an.

“Es ist eine besondere Woche, weil sie extrem kurz ist”, erklärte Mitch Kniat auf der Pressekonferenz. “Wir hatten Sonntagabend das letzte Spiel, die Jungs hatten danach relativ wenig Schlaf, deswegen hatten wir am nächsten Tag frei. Bei der Regeneration ist es immer das Beste, wenn du viel schläfst.” Entsprechend habe man versucht, Duisburg “schnell abzuhaken” und den Fokus auf die Schanzer zu legen. “Das hat alles super funktioniert. Auch von den Verletzten sind bis auf Noah Sarenren Bazee alle an Bord”, freute sich der Coach.

Gegen die gleiche Startelf “spricht wenig”

Am Freitagabend wird aller Voraussicht nach auch Aygün Yildirim, dem Kniat “sehr gute” Trainingsleistungen attestierte, nach seiner Gelbsperre wieder im Kader stehen. Der Offensivspieler sei zwar “extrem nah” an der Startelf, gleichzeitig erklärte der 38-Jährige aber: “Die Mannschaft am Wochenende hat sehr gut funktioniert und es spricht gerade wenig dagegen, dass diese Mannschaft noch mal aufläuft.”

Kniat geht von einem “komplett anderen Spiel” in Ingolstadt aus, dennoch müsse man “ähnlich auftreten, wie gegen Duisburg”. Uns erwartet eine Mannschaft, die uns mehr und aggressiver anlaufen wird, als es Duisburg gemacht hat. Da müssen wir unsere Lösungen haben. Trotzdem wird der Plan gleichbleiben.” Und dieser lautet: “Wir wollen nicht mit langen Bällen agieren, sondern wieder in unsere Positionen kommen, den Gegner anlocken und dann unsere Räume suchen und finden. Dann glaube ich, dass es ähnlich erfolgreich werden kann.”

Disziplinierte Defensive als Schlüssel zum Erfolg

Zuletzt präsentierten sich der DSC besonders defensiv stabil. In den vergangenen vier Ligaspielen kassierte Bielefeld nur einen Treffer (beim 0:1 in Mannheim). “Das fängt in erster Linie damit an, dass Fabian Klos da vorne anläuft. Das macht er in meinen Augen überragend, die ganzen Jungs können sich daran hochziehen”, lobte Kniat seinen Führungsspieler. “Dann ist aber auch über das Mittelfeld und die Abwehr bis hin zum Torwart gegen den Ball gefordert. Alle halten sich an den Plan, sind sehr diszipliniert, keiner macht sein eigenes Ding und das ist es, was uns gerade erfolgreich macht.”

Mit dieser Einstellungen wollen die Bielefelder nun auch endlich die Chance nutzen und sich einen Puffer erspielen. “Wir wissen, dass wir sie schon ein paar Mal vergeben haben”, blickte der Coach auf ausgebliebene Befreiungsschläge im Kampf um den Klassenerhalt zurück, gab sich aber positiv. “Ich glaube, dass wir ein bisschen weiter sind als vorher und dass vielleicht auch mal 50-50-Entscheidungen für uns ausfallen. Ich bin auf jeden Fall davon überzeugt, dass wir jetzt die Chance nutzen und uns ein bisschen mehr befreien – unabhängig davon, was die anderen machen.”

Mit einem Sieg könnte Bielefeld zumindest Druck aufbauen. Die direkte Konkurrenz aus Mannheim (gegen Unterhaching), Halle (gegen Ulm) und Duisburg (in Essen) muss an diesem Wochenende nachlegen.

Nur Keeper Müller wehrt sich: Schneider und Klos landen Bielefelder Befreiungsschlag

Zum Abschluss des Wochenendes in der 3. Liga trafen auf der Bielefelder Alm die heimische Arminia und der zuletzt einige Male siegreiche MSV Duisburg aufeinander. Ein Drittliga-Abstiegskracher zweier Traditionsvereine also, an dessen Ende nur der DSC lachte. Mit 2:0 gewannen die Gastgeber nämlich gegen zumeist ideenlose Zebras.

Jubellauf und Freudenschrei: Marius Wörl und Fabian Klos (re.) feiern beim Spiel gegen Duisburg.

Jubellauf und Freudenschrei: Marius Wörl und Fabian Klos (re.) feiern beim Spiel gegen Duisburg.

IMAGO/Noah Wedel

Duelle im Ligakeller kommen gern auch mal karg daher, chancenarm oder gar überhaupt nicht ansehnlich. Das traf an diesem 31. Drittliga-Spieltag aber auf gar keinen Fall auf den Vergleich zwischen Zweitliga-Abstieger Bielefeld und den zuletzt viermal in sieben Ligaspielen erfolgreichen MSV Duisburg zu. Vielmehr brannten beide Teams direkt vom Start weg ein kleines Chancenfeuerwerk ab …

Zunächst feuerte nach noch nicht einmal 50 gespielten Sekunden Oppie brandgefährlich drauf, verzweifelte aber am äußerst aufmerksamen Schlussmann Müller. Nur kurz darauf stand der MSV-Keeper erneut seinen Mann und entschärfte aus nächster Nähe gegen Biankadi und den mit nach vorn gekommenen DSC-Abwehrmann Schneider (2.). Auf der anderen Seite waren es anschließend Ginczek sowie Engin, die nach Esswein-Zuspiel kurz nacheinander zu Großchancen kamen. Hier aber war Torwächter Kersken richtig gut zur Stelle (3.).

Müller stark, doch gegen Schneider und Klos machtlos

Im Anschluss kehrte zunächst Ruhe ein, während der aber die Bielefelder vor lautstarker Kulisse das Spiel an sich rissen. Mit solidem Aufbauspiel, sauberen Pässen und gekonnt ausgespielten Vorstößen kauften die Gastgeber den Duisburgern mehr und mehr den Schneid ab. Auch weil sich die Zebras, die im Vergleich zum jüngsten 2:0-Erfolg gegen den 1. FC Saarbrücken von Trainer Boris Schommers auf keiner Startelfposition umgestellt worden waren, selbst schwer taten. Sie lauerten zwar auf Balleroberungen und schnell Gegenzüge, abgesehen von guten Läufen auf der rechten Seite vom omnipräsenten und sehr willigen Engin passierte hier allerdings recht wenig.

Und so war es in der 27. Minute Arminen-Coach Michel “Mitch” Kniat, der zuletzt den Finaleinzug im Landespokal gegen Ligarivale Preußen Münster (4:3 im Elfmeterschießen) gefeiert sowie seine Truppe im Vergleich zum knappen 0:1 in Mannheim auf einer Stelle umgebaut hatte (Mizuta vorerst auf der Bank, dafür begann Putaro) und nun die verdienten 1:0-Führung notieren durfte. Nach tollem Klos-Kopfball war zwar zunächst wieder der starke Müller im Gästekasten zur Stelle, der lauernde Schneider staubte allerdings sicher zum 1:0 ab (27.).

Es kam aus Zebra-Sicht noch dicker, auch wenn zunächst noch Müller abermals herausragend gegen Lannert zur Stelle war. Nach einem Steilpass des Bielefelders, der damit Klos fand, passierte es aber: Der DSC-Kapitän tanzte mit einem Haken im Strafraum Senger aus und schob zum lautstark gefeierten 2:0 ein (43.). Wörl ließ unmittelbar vor der Pause noch das 3:0 aus (45.). Kurzum: Die Arminen hatten das Spiel im Griff.

Keine Aufholjagd, eher fast noch das 3:0

3. Liga, 31. Spieltag

Nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Gäste zwar, eine Aufholjagd zu starten. Doch einerseits eine an diesem Abend extrem sichere DSC-Abwehr, die neben konsequenter Zweikampfführung auch den Ball häufig sauber über mehrere Stationen liefen ließ, sowie recht ideenloser Angriffsfußball der Zebras ließen die Hoffnung auf ein 1:2 oder gar einen 2:2-Punktgewinn schwinden.

Es fehlte der Schommers-Elf schlicht und ergreifend an klaren Ideen in der Offensive, um die Zielspieler mal ernsthaft in Szene zu setzen. Letzten Endes lag so mehr das 3:0 in der Luft, etwa nach einem Großer-Kopfball. Doch einmal mehr zeigte hier der beste MSV-Profi des Abends – Keeper Vincent Müller – sein Können (72.). Kurz vor Ende verzog außerdem der für den unter lautstarkem Applaus ausgewechselten Kapitän Klos gekommene Wintzheimer (90.+1).

Und so durfte Bielefeld einen absolut verdienten 2:0-Erfolg feiern, der einem Befreiungsschlag im Drittliga-Keller gleichkam. Zum Auftakt des 32. Spieltags muss die Arminia nun schon am kommenden Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) nach Ingolstadt. Erst am Sonntag (16.30 Uhr) sind dann die Meiderichter wieder im Einsatz – auswärts beim Revierderby in Essen geht’s um die nächsten dringend erforderlichen Punkte für den unter dem Strich hängenden Klub.

Kniat vor dem Krisengipfel: “Es liegt an uns”

Am Ostersonntag steht für Arminia Bielefeld der Krisengipfel gegen den MSV Duisburg an. Im Landespokal hat sich der DSC Selbstvertrauen geholt, gegen die Zebras sollen drei Punkte her.

Fordert ein dominantes Spiel seines Teams: Mitch Kniat.

Fordert ein dominantes Spiel seines Teams: Mitch Kniat.

picture alliance/dpa

Nach drei Spielen ohne Niederlage war das 0:1 in Mannheim vor der Länderspielpause ein herber Rückschlag für Bielefeld, ein direkter Konkurrent ist so im Abstiegskampf wiederbelebt worden und bis auf zwei Zähler an die Ostwestfalen herangerückt. Am Ostersonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) steht das nächste Duell gegen ein Team aus der Abstiegszone an, der MSV Duisburg gastiert in der Schüco-Arena.

“Es wird ein ähnliches Spiel wie in Mannheim”, glaubt Mitch Kniat, doch der Trainer der Arminia setzt den Hebel bei seinem Team an: “Wir sind dafür verantwortlich, wie gut der Gegner ins Spiel kommt. Es liegt an uns, den Gegner in die eigene Hälfte zu drängen”, machte er am Donnerstag im Rahmen der Pressekonferenz deutlich.

Als Mutmacher dient das letzte Pflichtspiel, denn das gewann der DSC gegen einen Ligakonkurrenten – wenn auch im Elfmeterschießen. Vor der Westfalenpokal-Rekordkulisse von 18.173 Zuschauern stand es 1:1 gegen Münster, dem Team der Stunde der 3. Liga – vom Punkt behielt Bielefeld die Nerven. Auch im Abstiegskampf? “Der Sieg am Samstag tat uns allen gut und war auch wahnsinnig wichtig”, macht Kniat keinen Hehl daraus, dass der Erfolg im Landespokal Kräfte freisetzen wird.

“Wir haben ein Heimspiel und wollen das gewinnen. Wir hatten in dieser Spielzeit schon viele wichtige Spiele und waren in Drucksituationen, von daher können wir mit der Situation umgehen und sind es schon fast gewohnt.” Der Druck liegt ohnehin nicht nur bei der Arminia, Kontrahent Duisburg steht ja immerhin noch um vier Punkte schlechter da.

Dennoch warnt Kniat vor den Zebras, bei denen die Mischung gerade passt. “Der Trainer hat einen guten Mix gefunden und deshalb stimmen gerade die Ergebnisse beim MSV. Das interessiert uns aber nicht: Wir wollen dieses Spiel dominieren und den Gegner hinten reindrücken.” Im Idealfall für Bielefeld noch mehr reindrücken in die Abstiegszone und sich selbst davon entfernen.

Landespokalfinale in der Schüco-Arena

Im Pokal steht Bielefeld unabhängig davon im Finale und genießt dabei Heimrecht gegen den SC Verl, wie die Auslosung am Donnerstag ergab.

Kniat verzichtet auf Experimente: “Wichtigkeit ist uns allen bewusst”

Es empfängt das schlechteste Drittliga-Team des Jahres 2024 das beste. Doch nicht nur deshalb kündigte Bielefelds Coach Mitch Kniat an, im Westfalenpokal gegen Münster auf Experimente zu verzichten.

Keine Zeit für Experimente. Wenn die Arminia am Samstag (14 Uhr) den Ligarivalen Preußen Münster zum Halbfinale im Westfalenpokal zu Gast hat, werden die Bielefelder das Spiel wie eine Ligapartie angehen – vor allem personeller Natur. Denn zum einen ist es ein Derby und zum anderen, was noch viel wichtiger ist, geht es um viel Geld.

Nicht im großen Stil wie im Landespokal, aber in der kommenden Saison im DFB-Pokal. Dort will die Arminia mit zwei weiteren Siegen hin, auch um weitere Einnahmen für die nicht gerade üppig gefüllte Kasse zu generieren. Während Münster sich noch über die Ligaplatzierung qualifizieren kann, ist der Westfalenpokal für den DSC die einzige Möglichkeit, in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals zu kommen.

“Die Wichtigkeit dieses Spiels ist uns allen bewusst”, sagte Arminias Trainer Mitch Kniat in einer Medienrunde vor der Partie. “Es ist aus finanziellen Gründen sehr wichtig, wir wollen den Pokal gewinnen. Aber auch für unsere Fans möchten wir den Derbysieg, der uns dann auch wieder Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben geben würde.”

Daher wird Kniat seine Startelf mit Stammkräften besetzen. “Wir werden auf keinen Fall mit einer sogenannten B-Elf auflaufen. Die Mannschaft, die am Samstag spielt, wäre auch in einem Ligaspiel aufgelaufen”, erklärte der 38-Jährige. Auch auf der Torhüterposition wird es keinen Wechsel geben, immerhin durfte die Nummer zwei Leo Oppermann in den ersten Runden des Westfalenpokals ran. “Ich bin kein Freund von einem Pokaltorhüter. Jonas Kersken ist die klare Nummer eins und das wird auch so bleiben”, sagte Kniat.

Mizutas Einsatz nach einem Vorfall offen

Offen ist allerdings noch, ob Kaito Mizuta, der zuletzt zur ersten Elf gehörte, spielen und überhaupt dem Kader angehören wird. Das hat keine sportlichen oder gesundheitlichen Gründe, sondern liegt an einem Vorfall, der sich am vergangenen Wochenende ereignet hat. Der Japaner wurde nach Streitigkeiten aus einer Bielefelder Diskothek geworfen, beruhigte sich dann aber nicht und musste von der Polizei für kurze Zeit in Gewahrsam genommen werden. Die Arminia bestätigte den Vorfall.

“Das Thema ist für uns abgehakt. Wie wir das geregelt haben, bleibt intern”, sagte Trainer Kniat, der nicht verraten wollte, ob Mizuta, der normal am Trainingsbetrieb in dieser Woche teilgenommen hat, gegen Münster im Kader steht. Fakt ist: Es gibt keine weiteren polizeilichen Ermittlungen gegen den 23-Jährigen, Anzeige wurde nicht erstattet.

Sportlich trennen Abstiegskandidat Arminia und Aufstiegsaspirant Münster aktuell Welten. Die schlechteste Drittliga-Mannschaft des Jahres 2024 trifft auf die beste. “Das sind die Vorzeichen, aber ich möchte die Arminia wieder in die Erfolgsspur drücken”, erklärte Kniat. “Wir bleiben bei uns, wir kümmern uns nicht um die gute Serie von Münster. Das Spiel startet bei 0:0, wir haben ein Heimspiel und wir wollen die Kleinigkeiten, die oft so ein Spiel entscheiden, auf unsere Seite ziehen.”

Neuer Zuschauerrekord im Westfalenpokal wird erreicht

Eine Kleinigkeit wird die Zuschauerzahl am Samstag nicht werden. Verkauft sind Stand Donnerstag bereits mehr als 16.500 Tickets, die Bielefelder rechnen mit 18.000 Besuchern. Schon jetzt steht fest, dass mit der Partie ein neuer Zuschauerrekord im Westfalenpokal aufgestellt wird. Die alte Bestmarke wurde ebenfalls auf der Alm erreicht und die Begegnung hieß auch Arminia gegen Münster: Im Juli 2012 siegte der DSC im Finale mit 2:0 vor fast 12.000 Fans.

Carsten Blumenstein

Kniat nach dem Klassenerhalt mit Verl: “Ich war immer davon überzeugt”

Egal ob Vorstand Sport oder Spieler: Beim SC Verl waren alle Beteiligten in erster Linie erleichtert ob des geglückten Drittliga-Klassenerhalts.

Kollektiver Verler Jubel: Der SC Verl sicherte sich am letzten Spieltag den Klassenerhalt.

Kollektiver Verler Jubel: Der SC Verl sicherte sich am letzten Spieltag den Klassenerhalt.

IMAGO/Eibner

“Ich bin so erleichtert!”, sprudelte es aus Raimund Bertels heraus. Der Vorstand Sport des SC Verl kam am Mikrofon von “Magenta Sport” nicht mehr aus dem Loben heraus: “Ich freue mich für alle anderen: den Staff, den Trainer, die Fans. Alle haben alles gegeben in den letzten Wochen.”

Die letzten Wochen waren in der Tat entscheidend gewesen für Verl: Am 34. Spieltag stand der SC noch auf einem Abstiegsplatz und vier Punkte hinter dem rettenden Ufer. Es folgten drei Siege in Folge und nun ein 1:1-Unentschieden gegen den MSV Duisburg – der Klassenerhalt konnte gesichert werden.

Kniat: “Wenn man an die Mannschaft glaubt, dann ist man relativ entspannt”

“Wir haben viel riskiert und investiert”, sagte Bertels. Er sprach vom Umzug ins Paderborner Stadion, der Verpflichtung des neuen Trainers, “der die Mentalität zurückgebracht hat”. Viel riskiert und investiert also – “und jetzt, am Ende der Saison, alles richtig gemacht”.

Michel Kniat, der seit Februar Cheftrainer bei den Verlern ist, stieg in die Lobeshymnen von Bertels ein: “Ich freue mich, dass sich die Mannschaft belohnt hat.” Angesichts des Abstiegskampfes bis zum letzten Spieltag gab sich der Coach im Nachhinein locker: “Wenn man an die Mannschaft glaubt, was ich tue, dann ist man relativ entspannt. Ich war immer davon überzeugt, dass wir das Ding am Ende in unsere Richtung schieben.”

Was die Planungen der nächsten Tage angeht, so dürfte der Trainer seine Spieler erfreut haben: “Wir hören sofort auf”, sagte Kniat. “Die Jungs wollen, glaube ich, nach Mallorca fliegen und das haben sie sich auch mehr als verdient.”

Bertels: “Das ist für mich gleichzusetzen oder sogar noch ein bisschen mehr wert als der Aufstieg”

Mit Urlaubsfahrten wollte sich Lukas Petkov noch nicht beschäftigen. “Ich habe mich nur auf das Spiel konzentriert. Mir war alles egal, was danach ist”, so der Offensivspieler. “Wir hatten eine so schwierige Saison mit Trainerwechsel. Wir sind eine junge Truppe, die damit umgehen musste. Wenn man sich die letzten zehn Spiele von uns anschaut, haben wir uns das mehr als verdient.”

Ähnlich ordnete auch Ron Berlinski die nun abgelaufene Spielzeit ein. Der Torschütze zum 1:1-Ausgleich sprach von einer “absoluten Mannschaftsleistung über die gesamte Saison. Das Glück war nicht immer auf unserer Seite.” Doch letztlich hat es für den Klassenerhalt gereicht, der laut Bertels einen hohen Stellenwert hat: “Das ist für mich gleichzusetzen oder sogar noch ein bisschen mehr wert als der Aufstieg.”

Kniat nach dem Klassenerhalt mit Verl: “Ich war immer davon überzeugt”

Egal ob Vorstand Sport oder Spieler: Beim SC Verl waren alle Beteiligten in erster Linie erleichtert ob des geglückten Drittliga-Klassenerhalts.

Kollektiver Verler Jubel: Der SC Verl sicherte sich am letzten Spieltag den Klassenerhalt.

Kollektiver Verler Jubel: Der SC Verl sicherte sich am letzten Spieltag den Klassenerhalt.

IMAGO/Eibner

“Ich bin so erleichtert!”, sprudelte es aus Raimund Bertels heraus. Der Vorstand Sport des SC Verl kam am Mikrofon von “Magenta Sport” nicht mehr aus dem Loben heraus: “Ich freue mich für alle anderen: den Staff, den Trainer, die Fans. Alle haben alles gegeben in den letzten Wochen.”

Die letzten Wochen waren in der Tat entscheidend gewesen für Verl: Am 34. Spieltag stand der SC noch auf einem Abstiegsplatz und vier Punkte hinter dem rettenden Ufer. Es folgten drei Siege in Folge und nun ein 1:1-Unentschieden gegen den MSV Duisburg – der Klassenerhalt konnte gesichert werden.

Kniat: “Wenn man an die Mannschaft glaubt, dann ist man relativ entspannt”

“Wir haben viel riskiert und investiert”, sagte Bertels. Er sprach vom Umzug ins Paderborner Stadion, der Verpflichtung des neuen Trainers, “der die Mentalität zurückgebracht hat”. Viel riskiert und investiert also – “und jetzt, am Ende der Saison, alles richtig gemacht”.

Michel Kniat, der seit Februar Cheftrainer bei den Verlern ist, stieg in die Lobeshymnen von Bertels ein: “Ich freue mich, dass sich die Mannschaft belohnt hat.” Angesichts des Abstiegskampfes bis zum letzten Spieltag gab sich der Coach im Nachhinein locker: “Wenn man an die Mannschaft glaubt, was ich tue, dann ist man relativ entspannt. Ich war immer davon überzeugt, dass wir das Ding am Ende in unsere Richtung schieben.”

Was die Planungen der nächsten Tage angeht, so dürfte der Trainer seine Spieler erfreut haben: “Wir hören sofort auf”, sagte Kniat. “Die Jungs wollen, glaube ich, nach Mallorca fliegen und das haben sie sich auch mehr als verdient.”

Bertels: “Das ist für mich gleichzusetzen oder sogar noch ein bisschen mehr wert als der Aufstieg”

Mit Urlaubsfahrten wollte sich Lukas Petkov noch nicht beschäftigen. “Ich habe mich nur auf das Spiel konzentriert. Mir war alles egal, was danach ist”, so der Offensivspieler. “Wir hatten eine so schwierige Saison mit Trainerwechsel. Wir sind eine junge Truppe, die damit umgehen musste. Wenn man sich die letzten zehn Spiele von uns anschaut, haben wir uns das mehr als verdient.”

Ähnlich ordnete auch Ron Berlinski die nun abgelaufene Spielzeit ein. Der Torschütze zum 1:1-Ausgleich sprach von einer “absoluten Mannschaftsleistung über die gesamte Saison. Das Glück war nicht immer auf unserer Seite.” Doch letztlich hat es für den Klassenerhalt gereicht, der laut Bertels einen hohen Stellenwert hat: “Das ist für mich gleichzusetzen oder sogar noch ein bisschen mehr wert als der Aufstieg.”