Streich hofft auf “richtig Druck auf dem Schläger”

Der mögliche Vereinsrekord von vier Auswärtssiegen in Folge dürfte für die Freiburger eine untergeordnete Rolle spielen, wenn sie am Samstagabend (18.30 Uhr) beim 1. FC Köln antreten. Viel wichtiger wären die drei Punkte, um weiter im Rennen um die internationalen Plätze dabei zu bleiben.

Hofft auf einen

Hofft auf einen “kühlen Kopf” seines Teams am Samstag in Köln: Freiburgs Coach Christian Streich.

IMAGO/Steinsiek.ch

“Es wird sehr emotional und laut werden”, sagte SC-Trainer Christian Streich vor der Partie im ausverkauften Kölner Stadion gegen einen stark abstiegsgefährdeten Effzeh, der noch nach dem letzten Strohhalm greift. “Köln kämpft um alles, und wir müssen einen kühlen Kopf bewahren.” Nach der bitteren Heimniederlage gegen Wolfsburg “sollten wir hochmotiviert sein, aber mit einem guten Maß an Balance”, betonte der SC-Coach.

Streich: “Der Sonntag war kein schöner Sonntag”

Das 1:2 gegen den VfL, bei dem die Freiburger zahlreiche gute Chancen und auch einen Elfmeter vergeben hatten, wirkte bei ihm noch nach. “Der Sonntag war kein schöner Sonntag”, sagte Streich. Trotzdem sei die Videoanalyse kurz ausgefallen, und auch im Training sei dosiert worden. Schließlich haben einige schon sehr viele Spiele gemacht, und es sollen keine weiteren Verletzten riskiert werden. In Köln müssen zusätzlich auch noch die gesperrten Kiliann Sildillia (Rotsperre) und Mittelfeldspieler Nicolas Höfler (Gelbsperre) ersetzt werden.

Für Sildillia dürfte der zuvor gesperrte Lukas Kübler wieder in die Startelf zurückkehren. Schwieriger wird der Ersatz für Höfler. “Viele Sechser haben wir nicht mehr”, sagte Streich. Wenn er Yannik Keitel von der Dreierkette auf seine eigentliche Position ins Mittelfeld vorzieht, müsste er die letzte Reihe wieder umstellen. Auch Sildillia wäre ein möglicher Kandidat gewesen, erklärte der SC-Trainer, da der Franzose bis zur Roten Karte gegen Wolfsburg “eins seiner besten Spiele seit Monaten” gemacht habe. Stürmer Lucas Höler, der diese Position schon mal übernommen hat, könnte die Lösung heißen. “Ich kann nicht sagen, was wir konkret machen”, sagte Streich, der dem Gegner keine Hinweise geben wollte. Taktisch sei “eine Mischform möglich und denkbar”.

“Köln muss und wir müssen nicht”

Streich hofft in den verbleibenden drei Spielen auch auf die Profis, die in den vergangenen Wochen trotz der vielen Ausfälle nicht so oft zum Zug gekommen sind. “Es ist enorm wichtig, dass sie so auf den Platz kommen, dass sie sich und uns richtig helfen können”, erklärte er. Die Kölner hätten es zuletzt in Mainz vorgemacht, als die Einwechselspieler für “richtig Druck auf dem Schläger” gesorgt hätten. “Das brauchen wir auch. Wir müssen alles dafür tun, dass wir uns am Ende der Saison alle noch mal richtig freuen können.”

Die Chancen, dass sich der Sport-Club zum dritten Mal in Folge für den Europapokal qualifiziert, sind durch den bereits gesicherten fünften Champions-League-Platz für die Bundesliga weiter gestiegen. Im Kampf um die Plätze hinter den ersten fünf mischen nun aber auch Bremen und Heidenheim noch mit. “Da sind jetzt noch mehr Mannschaften im Rennen”, sagte Streich. Aber während Köln “sehr unter Druck” stehe, habe Freiburg das Saisonziel erreicht, so dass nur noch die Kür folge. “Köln muss und wir müssen nicht. Wenn wir auf unserem Platz bleiben würden, wäre ich ziemlich glücklich”, meinte der SC-Coach. In Köln soll sein Team nun erst mal “gegenhalten, aber auch die Ruhe und Qualität am Ball behalten, dann wird es auch Räume geben”.

Daniela Frahm

ÖFB bejubelt Rangnicks “Mega-Zeichen”

Dass Ralf Rangnick dem FC Bayern abgesagt hat, begeistert den ÖFB um Präsident Klaus Mitterdorfer. Der Nationaltrainer soll noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten erhalten.

Hat sich für das österreichische Nationalteam entschieden: Ralf Rangnick.

Hat sich für das österreichische Nationalteam entschieden: Ralf Rangnick.

GEPA pictures

Während beim FC Bayern die Trainersuche völlig unerwartet wieder von vorne beginnt, hat der ÖFB seit Dienstag Planungssicherheit: Ralf Rangnick bleibt über die EM 2024 hinaus Nationaltrainer und schließt sich doch nicht dem deutschen Rekordmeister an. “Dass sich der Teamchef für das Nationalteam, den ÖFB und Fußball-Österreich entschieden hat, ist ein ganz großes und wichtiges Zeichen für die Zukunft”, erklärte ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer der österreichischen Presseagentur APA und legte später noch den Begriff “Mega-Zeichen” nach. “Das gibt Spielern, Fans und dem ÖFB einen Ruck.”

Doch warum entschied sich Rangnick noch um, obwohl er den Bayern schon prinzipielle Bereitschaft signalisiert hatte? Ausschlaggebend sei die Perspektive gewesen, ist Mitterdorfer überzeugt. “Mit dem Finanziellen haben wir ihn nicht reizen können, das wäre vermutlich bei den Bayern anders. Er hat das Für und Wider abgewogen, ein Angebot von so einem Topklub wie den Bayern ist für jeden Trainer interessant. Aber es hat für ihn schon einen Wert, was er aufgebaut hat, was er entwickelt hat.”

Podcast

Rangnick-Absage als “Schlag in die Fresse”: Gehen Bayern die Kandidaten aus?

Eine noch bessere Ausgangslage hat sich sogar Borussia Dortmund verschafft. Durch das 1:0 geht der BVB nicht nur mit einer glänzenden Ausgangslage ins Halbfinal-Rückspiel in Paris – er hat der Bundesliga damit auch einen fünften Startplatz für die Königsklasse verschafft und ist damit für die kommende Saison direkt qualifiziert. Wir analysieren Spiel und Lage ganz genau.

15:33 Minuten

alle Folgen

Er selbst habe versucht, dem 65-Jährigen ohne Druck zu vermitteln, “wie wir ihn wertschätzen und dass er bei uns eine Heimat mit vielen Zielen hat. Es sind viele Mosaiksteinchen, die ihn motiviert haben zu bleiben.” Geplant ist auch, dass Rangnick noch weitere Gestaltungsmöglichkeiten erhält, wodurch er “sich noch mehr einbringen kann”, so Mitterdorfer. “Das ist auch für uns wichtig.” Und die Spieler um Kapitän David Alaba, verrät der Präsident, seien eigens gebeten worden, “den Teamchef zu motivieren, bei uns zu bleiben”. Was sie auch taten.

Dass die Bayern noch keinen Kontakt zum ÖFB aufgenommen hatten, obwohl für Rangnick eine Ablösesumme fällig geworden wäre, verwundert Mitterdorfer ein wenig. “Ich hätte es mir erwartet, es war aber auch nicht wichtig für mich.” Zumal die Bayern-Verantwortlichen natürlich erst einmal das “Final-Go” (Herbert Hainer) von Rangnick brauchten – das nun ausgeblieben ist.

Lieberknecht: “Bleibe hier – und zwar sehr gerne”

Gerade ist der SV Darmstadt 98 vorzeitig sang- und klanglos aus der Bundesliga abgestiegen. Aber der Trainer sitzt weiterhin fest im Sattel – und will die Entwicklung bei den Lilien weiter vorantreiben.

Torsten Lieberknecht wird auch in der kommenden Zweitliga-Saison an der Seitenlinie des SV Darmstadt stehen.

Torsten Lieberknecht wird auch in der kommenden Zweitliga-Saison an der Seitenlinie des SV Darmstadt stehen.

IMAGO/Schüler

Im vergangenen Sommer hatte der SV Darmstadt 98 das Arbeitspapier mit Trainer Torsten Lieberknecht vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2027 verlängert. Trotz der bescheidenen sportlichen Bilanz in der laufenden Saison hatte sich das Präsidium stets hinter den Trainer gestellt und betont, dass man mit ihm auch in die 2. Liga gehen werde. Dass Lieberknecht jetzt noch einmal sein Commitment zu den Lilien bekräftigen musste, lag an Medienberichten über eine Aussage von Präsident Rüdiger Fritsch, wonach man es dem Trainer freistelle, ob er in Darmstadt weitermache. “Ja, ich bleibe hier – und zwar sehr gerne”, stellte Lieberknecht am Donnerstag klar.

Zahlreiche Ausfälle für das Wolfsburg-Spiel

Nach dem seit Sonntag besiegelten Abstieg gilt es nun zunächst, sich in den noch drei ausstehenden Saisonspielen anständig aus der Bundesliga zu verabschieden. Am Samstag geht es zum VfL Wolfsburg – und wie so oft haben die Lilien eine lange Verletztenliste. Kapitän Fabian Holland (Kreuz- und Innenbandriss) sowie Angreifer Fraser Hornby (Sprunggelenk-OP) fehlen ohnehin langfristig.

Zudem muss sich Außenbahnspieler Matthias Bader nach seinem Nasenbeinbruch einer Operation unterziehen. Flügelflitzer Braydon Manu befindet sich nach seinem Muskelfaserriss in der Reha. Offensiv-Routinier Klaus Gjasula laboriert weiter an seiner Blessur im Becken- und Bauchmuskelbereich aus dem Köln-Spiel. Und die zuletzt aus sportlichen Gründen nicht berücksichtigten Leihspieler Bartol Franjic und Sebastian Polter haben inzwischen nach Vereinsangaben grippale Infekte, die ihren Einsatz unmöglich machen.

Knöchel macht Riedel erneut zu schaffen

Sorgen macht zudem Clemens Riedel. Der 20 Jahre alte Abwehrspieler hatte bereits die vergangene Partie gegen Heidenheim verpasst, weil er zuvor umgeknickt war und einen dicken Knöchel hatte. Er wird nun auch in Wolfsburg fehlen. Brisant: Es handelt sich um den Knöchel, den sich Riedel Ende Januar beim Spiel gegen Union Berlin gebrochen hatte und der in einer Operation mit Schrauben stabilisiert worden war.

“Da werden jetzt noch mal ausgiebige Untersuchungen stattfinden, auch bei seinem Operateur”, sagte Lieberknecht. “Aber bei den ersten Aufnahmen ist eigentlich keine größere Verletzung rausgekommen.” In Abstimmung mit der medizinischen Abteilung werde man dennoch kein Risiko eingehen. Es sei zwar die gleiche Region wie der Bruch, aber nicht dieselbe Stelle. Alles deute im Moment darauf hin, dass es das Hämatom sei, was Riedel die starken Schmerzen bereite.

Laut Lieberknecht noch keine Entscheidung über neue Verträge

Inwieweit die Planungen für die kommende Saison die Aufstellung des SV Darmstadt 98 in den vorerst letzten drei Bundesliga-Spielen beeinflussen, ließ Lieberknecht weitgehend offen. Zwar lasse er sich wie bisher in erster Linie von der Leistung leiten, die ein Spieler in der Trainingswoche gezeigt habe. Aber man gucke auch darauf, wie sich ein Spieler angesichts der veränderten Drucksituation vor und nach dem Abstieg präsentiere.

Auch wenn man die Nicht-Berücksichtigung von Polter und Franjic zuletzt als Indiz für einen bevorstehenden Abschied werten kann – finale Entscheidungen über Abgänge und mögliche Vertragsverlängerungen sind laut Lieberknecht noch nicht gefallen. “Wir wissen allerdings, dass es bei Spielern wie Tim Skarke oder Julian Justvan sehr schwer werden wird, sie für uns zu begeistern”, stellte der Coach mit Betonung der guten Leistungen der beiden Leihspieler klar.

Stephan Köhnlein

Thorup: “Wenn wir den Bus parken, können wir gleich zu Hause bleiben”

Jess Thorup hat Zeit benötigt, das 0:3 seines FC Augsburg gegen Werder Bremen zu verdauen. Nun geht der Blick des Trainers aber nach vorne. Mutig kündigt er an, am Samstag bei Borussia Dortmund auf Sieg spielen zu wollen.

Erwartet nach dem 0:3 gegen Bremen eine Reaktion von seinem Team: Jess Thorup.

Erwartet nach dem 0:3 gegen Bremen eine Reaktion von seinem Team: Jess Thorup.

IMAGO/kolbert-press

Seit dem 1:0 des BVB gegen Paris St. Germain am Mittwochabend steht fest: Die Bundesliga stellt in der kommenden Saison einen fünften Teilnehmer in der Champions League. Gewinnt der neue Deutsche Meister Bayer Leverkusen erwartungsgemäß auch das DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern, genügt in der Bundesliga-Abschlusstabelle Rang acht für die Teilnahme an der Conference League. Und auf diesem steht trotz der zwei jüngsten Niederlagen in Frankfurt (1:3) und gegen Bremen (0:3) der FC Augsburg.

Thorup rechnet mit viel Rotation beim BVB

In Dortmund hat der FCA zwar seine jüngsten fünf Auswärtspartien verloren, erwischt den BVB aber vielleicht zu einem sehr guten Zeitpunkt zwischen den beiden Paris-Partien. Jess Thorup ging am Donnerstag jedenfalls davon aus, dass sein Gegenüber Edin Terzic der Frische wegen kräftig rotieren wird. “Wenn nicht alle elf, dann doch viele Spieler. Sie könnten mit zwei verschiedenen Mannschaften spielen, die beide oben in der Tabelle stehen würden”, ist Thorup überzeugt.

Auch wenn der Samstagabend nach Bremen schwer für ihn gewesen sei, er die Defizite am Sonntag deutlich zur Sprache gebracht habe, hat der Optimismus bei Thorup längst wieder die Oberhand. “Wir fahren dorthin, um zu gewinnen. Wenn wir nach Dortmund fahren, um den Bus vor unserem Tor zu parken, dann können wir gleich zu Hause bleiben.”

Iago steht erneut nicht zur Verfügung

Verzichten muss der FCA-Trainer auf den gelbgesperrten Sechser Kristijan Jakic. Ihn werde entweder Tim Breithaupt oder Niklas Dorsch ersetzen. Linksverteidiger Iago fehlt weiterhin mit einer Fußprellung. Zwar laufe er in Fußballschuhen im Reha-Training, er habe aber auch immer wieder schlechtere Tage, auch wenn es kein Rückfall sei. Thorup hofft auf den Brasilianer in den letzten beiden Saisonspielen.

Generell denke er nach dem 0:3 an personelle Wechsel, eine Entscheidung wolle er aber erst am Freitag fällen. Was er von seinem Team erwartet? “Viel mehr, als ich am vergangenen Samstag gesehen habe.” Unterstützen werden die Augsburger dabei rund 3000 Fans, die mitreisen.

Frank Linkesch

Bei Bier und CL-Hymne: Hoeneß wünscht sich Real Madrid – und mehr als Platz 5

Träumereien sind Wirklichkeit geworden beim VfB Stuttgart, wo Sebastian Hoeneß vor dem Bayern-Spiel nun über die Champions League spricht. Und über ein neues Saisonziel.

Ab September Champions-League-Trainer: Sebastian Hoeneß.

Ab September Champions-League-Trainer: Sebastian Hoeneß.

picture alliance / Pressefoto Rudel

Am Donnerstag waren in Stuttgart die meisten Dinge uninteressant. Dass der VfB es am vergangenen Wochenende denkbar knapp verpasst hatte, Meister Leverkusen als erste Mannschaft zu schlagen; dass sich Trainer Sebastian Hoeneß über Schiedsrichter Felix Zwayer beim 2:2 in der Schlussminute furchtbar aufregen musste: vergessen. “Ich habe nicht das Gefühl, dass wir unfair oder nachteilig behandelt wurden”, sprang Hoeneß mit Blick auf die gesamte Saison den Schiedsrichtern zur Seite.

Dieses Thema ließ den 41-Jährigen mittlerweile ebenso kalt wie die Absage Ralf Rangnicks als Trainer beim FC Bayern – und eine diesbezügliche Nachfrage zu seiner Person (“Es hat sich nichts geändert”). Beim VfB interessiert seit dem späten Mittwochabend eigentlich nur eines: Er spielt in der kommenden Saison in der Champions League.

Die bereits sichere Qualifikation durch Borussia Dortmunds Sieg über PSG im Champions-League-Halbfinal-Hinspiel – dadurch erhält die Bundesliga einen fünften Startplatz – bescherte den Schwaben auf dem Sofa, vielleicht auch schon im Bett, die ganz große internationale Reise.

“Komisch, dass es auf diese Art entschieden wurde”

Hoeneß hatte sich auch schon das Halbfinal-Hinspiel des FC Bayern gegen Real Madrid angeschaut, sogar “mitgefiebert”. Schon auch aus patriotischen Gründen, aber vor allem, daraus machte der VfB-Trainer keinen Hehl, “weil ich wusste, was für uns dabei auf dem Spiel steht”. Zwar empfand Hoeneß es als “komisch, dass es auf diese Art entschieden wurde”, also die sichere Teilnahme am größten europäischen Vereinswettbewerb. Doch damit weiß man am Neckar umzugehen.

Am Donnerstagvormittag, wie Hoeneß verriet, erklang im Rahmen des Mannschaftstrainings bereits die Champions-League-Hymne aus der VfB-Kabine. Ein paar Meter weiter, bei einem “Kaltgetränk”, schauten sich die Trainer bereits die Lostöpfe an. “Schon krass, was für Namen da auf uns treffen werden”, schwärmte Hoeneß, der sich zumindest einen Wunschgegner entlocken ließ: “Mal gegen Real Madrid zu spielen, das wäre schon etwas Besonderes.”

Was für den VfB momentan noch Zukunftsmusik ist, ist für seinen kommenden Gegner in der Bundesliga die Gegenwart: Zwischen dessen beiden Spielen gegen die Königlichen ist der FC Bayern in Stuttgart zu Gast. Ein schwäbischer Leckerbissen, so ganz ohne womöglich abfallenden Druck?

Ein Saisonziel gibt es noch

“Wir haben nicht mehr den Riesendruck”, weiß Hoeneß, der mit seiner Mannschaft das Hinrunden-Duell in München 0:3 verloren hatte, “und trotzdem machen wir uns den eigenen Druck”. In Form eines ganz konkreten Ziels.

“Mindestens drei Punkte will ich noch holen”, erklärte Hoeneß drei Spieltage vor Saisonschluss, “um am Ende mindestens Vierter zu sein. Um nachher sagen zu können, dass wir es aus eigener Kraft geschafft haben.” So richtig warm ist Stuttgarts Erfolgstrainer mit dem fünften CL-Platz (wegen der Turnier-Reform) anscheinend noch nicht geworden.

Bittere Ausfälle hat der VfB in Form von zwei Gelbsperren zu verkraften, Enzo Millot – für ihn wird wieder Angelo Stiller starten – und Maximilian Mittelstädt sind betroffen. Aber Hoeneß rechnet auch beim Gegner mit unvermeidlicher Rotation, des Real-Spiels wegen. Ein Balanceakt, der ab September auch auf die Stuttgarter zukommen wird.

Seoane fordert mehr Mut: “Problem der vorsichtigen Entscheidungen”

Auf der Jagd nach den erlösenden Punkten für den Klassenerhalt unterliefen den Gladbachern zuletzt immer wieder individuelle Fehler. Gerardo Seoane fordert von seiner Mannschaft ein ganz bestimmtes “Mindset”.

War zuletzt nicht immer zufrieden mit den Entscheidungen seiner Spieler: Gerardo Seoane.

War zuletzt nicht immer zufrieden mit den Entscheidungen seiner Spieler: Gerardo Seoane.

IMAGO/Sven Simon

Nur ein Sieg gelang der Borussia in den jüngsten acht Spielen. Nach vier Remis und drei Niederlagen liegen die Gladbacher drei Spieltage vor dem Ende nur vier Punkte vor dem Relegationsplatz. Umso wichtiger ist das Spiel am Samstag (15.30 Uhr) bei Werder Bremen. Die Grün-Weißen liegen zwar fünf Zähler vor der Fohlen-Elf, haben aber nur eines der vergangenen 14 Duellen gegen die Borussia gewonnen (bei fünf Remis und acht Niederlagen).

Das letzte Gastspiel in Norddeutschland verlief für Gladbach aber gar nicht nach Plan, 1:5 ging ein damals noch von Daniel Farke trainiertes Team unter. Damit es wieder einmal für drei Punkte reicht, forderte der aktuelle Coach Gerardo Seoane von seinem Team mehr Eigeninitiative: “Ich glaube, wir müssen für uns als Einzelspieler den Entscheid treffen, mutiger zu sein, mehr zu agieren, weniger zu reagieren, Fehler beim Gegner zu provozieren und mit diesem Mindset ins Spiel gehen.”

Mehr Mut in den Entscheidungen – Zu viele individuelle Fehler

Zwar habe durchaus beim 0:0 gegen Union die Möglichkeit bestanden, “vertikaler und schneller nach vorne zu spielen”, dass dies schlicht zu selten passierte, war “vielmehr ein Problem der vorsichtigen Entscheidungen”. Dabei nahm er auch seine Leistungsträger in die Pflicht – zumindest indirekt: “Klar wünscht man sich, dass erfahrene Spieler in schwierigen Momenten die konstanteste Leistung abrufen.” Erfahrung sei in diesem Zusammenhang aber “keine Frage des Alters”, betonte der 45-Jährige, sondern: “Schaffe ich es, mich an die Gegebenheiten anzupassen, mit dem Druck und mit der Qualität des Gegners umzugehen?”

Dass im bisherigen Saisonverlauf “der ein oder andere individuelle Fehler zu viel in unserem Spiel war, was uns in gewissen Spielen auch in Probleme gebracht hat”, verhehlte Seoane nicht. Gerade beim wilden 3:4 bei der TSG Hoffenheim vor rund zwei Wochen traten diese vermehrt zu Tage. Diese Fehler sind auch ein Grund für die unstete Saison der Seoane-Elf. Die immer noch recht brenzlige Lage blende man nicht aus, betonte der Coach: “Wir sind uns der Situation und der Lage intern absolut bewusst, was hier für eine Herausforderung und Aufgabe vor uns steht.”

Beginnend mit dem Auswärtsspiel in Bremen sind es insgesamt noch drei Partien, in denen schnell der sichere Klassenerhalt eingetütet werden soll. Allerdings geht es danach noch zu Hause gegen Frankfurt und auswärts in Stuttgart gegen zwei Teams aus dem oberen Tabellendrittel.

Tabellenrechner

Weigl kehrt zurück – Koné eine Option

Personell kann Seoane wieder auf den zuletzt gelb-gesperrten Julian Weigl setzen. Wie das Mittelfeldzentrum besetzt wird, ließ Seoane offen, denn Kouadio Koné gab gegen Union sein Comeback. Der 22-Jährige habe mit seiner Dynamik ein anderes, aber wichtiges Profil wie andere Spieler in der Gladbacher Zentrale. “Wir werden abwägen, wie wir das zentrale Mittelfeld zusammenstellen. Er hat gezeigt, dass er auf einem guten Weg zurück ist”, so Seoane.

Bereits am Mittwoch hatte sich Kapitän und Stammkeeper Jonas Omlin wieder fit gemeldet. Bis auf Shio Fukuda (Kapselriss am Sprunggelenk), Tony Jantschke (Adduktorenzerrung), Christoph Kramer (Trainingsrückstand nach Infekt), Grant-Leon Ranos (Fußwurzelverletzung), Simon Walde (Syndesmoseriss) und Maximilian Wöber (Muskelfaserriss im Oberschenkel) habe der restliche Kader “vor allem auch heute, Teile oder ganz mittrainiert”.

Seoane fordert mehr Mut: “Problem der vorsichtigen Entscheidungen”

Auf der Jagd nach den erlösenden Punkten für den Klassenerhalt unterliefen den Gladbachern zuletzt immer wieder individuelle Fehler. Gerardo Seoane fordert von seiner Mannschaft ein ganz bestimmtes “Mindset”.

War zuletzt nicht immer zufrieden mit den Entscheidungen seiner Spieler: Gerardo Seoane.

War zuletzt nicht immer zufrieden mit den Entscheidungen seiner Spieler: Gerardo Seoane.

IMAGO/Sven Simon

Nur ein Sieg gelang der Borussia in den jüngsten acht Spielen. Nach vier Remis und drei Niederlagen liegen die Gladbacher drei Spieltage vor dem Ende nur vier Punkte vor dem Relegationsplatz. Umso wichtiger ist das Spiel am Samstag (15.30 Uhr) bei Werder Bremen. Die Grün-Weißen liegen zwar fünf Zähler vor der Fohlen-Elf, haben aber nur eines der vergangenen 14 Duellen gegen die Borussia gewonnen (bei fünf Remis und acht Niederlagen).

Das letzte Gastspiel in Norddeutschland verlief für Gladbach aber gar nicht nach Plan, 1:5 ging ein damals noch von Daniel Farke trainiertes Team unter. Damit es wieder einmal für drei Punkte reicht, forderte der aktuelle Coach Gerardo Seoane von seinem Team mehr Eigeninitiative: “Ich glaube, wir müssen für uns als Einzelspieler den Entscheid treffen, mutiger zu sein, mehr zu agieren, weniger zu reagieren, Fehler beim Gegner zu provozieren und mit diesem Mindset ins Spiel gehen.”

Mehr Mut in den Entscheidungen – Zu viele individuelle Fehler

Zwar habe durchaus beim 0:0 gegen Union die Möglichkeit bestanden, “vertikaler und schneller nach vorne zu spielen”, dass dies schlicht zu selten passierte, war “vielmehr ein Problem der vorsichtigen Entscheidungen”. Dabei nahm er auch seine Leistungsträger in die Pflicht – zumindest indirekt: “Klar wünscht man sich, dass erfahrene Spieler in schwierigen Momenten die konstanteste Leistung abrufen.” Erfahrung sei in diesem Zusammenhang aber “keine Frage des Alters”, betonte der 45-Jährige, sondern: “Schaffe ich es, mich an die Gegebenheiten anzupassen, mit dem Druck und mit der Qualität des Gegners umzugehen?”

Dass im bisherigen Saisonverlauf “der ein oder andere individuelle Fehler zu viel in unserem Spiel war, was uns in gewissen Spielen auch in Probleme gebracht hat”, verhehlte Seoane nicht. Gerade beim wilden 3:4 bei der TSG Hoffenheim vor rund zwei Wochen traten diese vermehrt zu Tage. Diese Fehler sind auch ein Grund für die unstete Saison der Seoane-Elf. Die immer noch recht brenzlige Lage blende man nicht aus, betonte der Coach: “Wir sind uns der Situation und der Lage intern absolut bewusst, was hier für eine Herausforderung und Aufgabe vor uns steht.”

Beginnend mit dem Auswärtsspiel in Bremen sind es insgesamt noch drei Partien, in denen schnell der sichere Klassenerhalt eingetütet werden soll. Allerdings geht es danach noch zu Hause gegen Frankfurt und auswärts in Stuttgart gegen zwei Teams aus dem oberen Tabellendrittel.

Tabellenrechner

Weigl kehrt zurück – Koné eine Option

Personell kann Seoane wieder auf den zuletzt gelb-gesperrten Julian Weigl setzen. Wie das Mittelfeldzentrum besetzt wird, ließ Seoane offen, denn Kouadio Koné gab gegen Union sein Comeback. Der 22-Jährige habe mit seiner Dynamik ein anderes, aber wichtiges Profil wie andere Spieler in der Gladbacher Zentrale. “Wir werden abwägen, wie wir das zentrale Mittelfeld zusammenstellen. Er hat gezeigt, dass er auf einem guten Weg zurück ist”, so Seoane.

Bereits am Mittwoch hatte sich Kapitän und Stammkeeper Jonas Omlin wieder fit gemeldet. Bis auf Shio Fukuda (Kapselriss am Sprunggelenk), Tony Jantschke (Adduktorenzerrung), Christoph Kramer (Trainingsrückstand nach Infekt), Grant-Leon Ranos (Fußwurzelverletzung), Simon Walde (Syndesmoseriss) und Maximilian Wöber (Muskelfaserriss im Oberschenkel) habe der restliche Kader “vor allem auch heute, Teile oder ganz mittrainiert”.

Schultz hofft wieder: “Wir wollen ein anderes Gesicht zeigen”

Am Samstagabend muss der 1. FC Köln unbedingt den SC Freiburg besiegen, wenn die Hoffnung auf den Klassenerhalt nicht verschwinden soll. Der Trainer glaubt fest an die Trendwende, muss aber ohne Hoffnungsträger Mark Uth auskommen.

Letzte Chance: Der 1. FC Köln und Timo Schultz brauchen gegen Freiburg unbedingt einen Sieg.

Letzte Chance: Der 1. FC Köln und Timo Schultz brauchen gegen Freiburg unbedingt einen Sieg.

picture alliance/dpa

Die schlechten Nachrichten zuerst. “Die Zeit bis zum Freiburg-Spiel wird zu kurz sein”, verkündete Timo Schultz auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel seines 1. FC Köln am Samstagabend gegen den SC Freiburg mit Blick auf einen Einsatz von Mark Uth. Ab 18.30 Uhr kämpfen die Geißböcke dann ums sportliche Überleben. Ohne einen Sieg gegen die Südbadener droht sogar schon der rechnerische Abstieg am Sonntag.

Umso schlimmer, dass mit Uth einer nicht mitmachen kann, der zuletzt beim weitgehend enttäuschenden 1:1 gegen Mainz 05 für spürbare Verbesserung im Angriffsspiel gesorgt hatte. Uth fehlt ebenso wie Linksverteidiger Leart Paqarada erkrankt, beide konnten weder am Mittwoch noch am Donnerstag trainieren. Dafür sei immerhin wieder Talent Justin Diehl eine Option, deutete Schultz an. Angesichts der chronischen Harmlosigkeit des FC kann der 46-Jährige auch jeden Angreifer gebrauchen: Mit 24 Toren stellt Köln die schlechteste Offensive der Liga.

Kesser fordert die Emotionalität aus Mainz

Ganz grundsätzlich gab sich Schultz trotz der bedrohlichen Lage im Tabellenkeller betont locker und zuversichtlich. Viele Wechsel in der Startformation wolle er nicht vornehmen, verriet der Coach und forderte dann das von seinen Profis, was er sich bereits seit Monaten erhofft, aber nur ganz selten zu sehen bekommt: “Wir wollen zu Hause ein anderes Gesicht zeigen und mutiger auftreten.”

Die kommenden Kölner Aufgaben

Diesen Satz oder sehr ähnliche spricht Schultz Woche für Woche, aber in den Spielen zeigt sein Team dann immer wieder die gleichen enttäuschenden Leistungen. “Die Mannschaft macht den Eindruck, dass sie daran glaubt”, sagt Schultz trotzdem und schließt an: “Sie wissen, dass sie unsere Ausgangsposition deutlich verbessern können.” Wobei verbessern in diesem Falle eher das Abwenden der großen Katastrophe “Abstieg in die 2. Liga” meint.

Die Emotionalität, die in der Schlussphase der Mainz-Partie im Kölner-Spiel zu sehen war, ist die große Hoffnung. Und auch der Leiter Lizenz Thomas Kessler nimmt die Spieler in die Pflicht. “Ich wünsche mir, dass wir diese Energie auf den Platz bekommen”, sagt der Ex-Profi und baut auch auf die Wucht der 50.000 Fans im Rhein-Energie-Stadion, die das Team anpeitschen sollen: “Es muss das Ziel sein, dass wir von der ersten Minute an zeigen, dass dieses Stadion eine große Wucht sein kann und dass wir das Spiel gewinnen können.”

Wahre Worte. Denen allerdings zuletzt viel zu oft Enttäuschungen folgten.

Jim Decker

Ohne “Chef” Bornauw: Hasenhüttls Abwehr-Puzzle geht in die nächste Runde

Gegen Absteiger Darmstadt muss der VfL Wolfsburg ohne Sebstiaan Bornauw auskommen. Ein herber Verlust für Ralph Hasenhüttl, der in der Innenverteidigung eine “prekäre Situation” sieht.

Der Coach und sein Abwehrchef: Am Samstag muss Ralph Hasenhüttl ohne Sebstiaan Bornauw auskommen.

Der Coach und sein Abwehrchef: Am Samstag muss Ralph Hasenhüttl ohne Sebstiaan Bornauw auskommen.

IMAGO/Christian Schroedter

Sollte man den Begriff Stammspieler definieren, würde sich dieser Wochen in Wolfsburg ein Mann besonders eignen: Sebastiaan Bornauw spielte unter dem neuen Wolfsburger Coach Ralph Hasenhüttl jede mögliche Bundesligaminute. Alle fünf Partien absolvierte der Belgier über die volle Distanz und war damit ein Fixpunkt der immer wieder von erzwungener Rotation betroffenen Hintermannschaft. Vor dem Heimspiel gegen Darmstadt hat es den ehemaligen Kölner nun selbst erwischt. Er fehlt aufgrund der fünften Gelben Karte.

Bornauw und Zesiger verstärken Abwehr-Sogen

Für seinen Trainer ein schmerzhafter Ausfall, bescheinigt der Österreicher seinem Schützling doch so einige Qualitäten: “Als zentraler Spieler im Dreieraufbau strahlt er eine gewisse Souveränität und Ruhe aus. Er hat es in den letzten Spielen gut gemacht, hat gute Lösungen und ist der Spieler, der eine Chefrolle eingenommen hat. Das hat mir sehr gut gefallen.”

Ganz und gar nicht gefällt Hasenhüttl derweil das sich stetig selbst wieder zerlegende Abwehr-Puzzle, dem er sich fast wöchentlich gegenübersieht. Einzig in den letzten beiden Spielen in Freiburg und gegen Bochum konnte er zweimal die identische Hintermannschaft aufbieten. Womöglich gibt es gegen Darmstadt die fünfte Konstellation im sechsten Anlauf – auch, da mit Cedric Zesiger ein weiterer Innenverteidiger auszufallen droht. Weshalb der VfL-Coach nicht weniger als eine “prekäre Situation” in der Innenverteidigung erkennt.

“Er hat am Sonntag das Spielersatztraining mitgemacht und sich bei einem Zusammenprall eine Sprunggelenksverletzung zugezogen”, so Hasenhüttl, laut dessen Auskunft sich Zesigers Blessur zwar “als nicht so schlimm” herausgestellt, aber dennoch für einen mehrtägigen Ausfall gesorgt hätte: “Er hat erst heute die ersten Laufversuche auf dem Platz unternommen.” Die Startelf käme daher zu früh für den Schweizer, der aufgrund des Fehlens von Bornauw eine wichtige Alternative auf der Bank wäre. “Wir hoffen, dass wir ihn zumindest als Option dabei haben.”

Vranckx zurück im Training – Paredes “voll dabei”

Ähnlich könnte es auch bei Bornauws Landsmann Aster Vranckx aussehen, der ebenfalls erst am Donnerstag wieder in den Trainingsbetrieb einstieg, nachdem er im Breisgau verletzt ausgewechselt worden war. “Er hat über Schmerzen geklagt und war die ganze Woche bis heute raus. Wir müssen mal schauen, wie er darauf reagiert, wieder auf dem Platz gestanden zu haben”, ließ Hasenhüttl offen, gab sich aber vorsichtig optimistisch: “Das Knie hat nichts Größeres abbekommen und die Wade nur einen Schlag. Das geht mit den Tagen besser.”

Zumindest leicht fraglich war nach der letzten Partie auch Kevin Paredes. Dieser war von Kiliann Sildillia, für sein Einsteigen mit Rot bedacht, übel am Knie getroffen worden, konnte das Gastspiel in Freiburg aber beenden. “Er hatte Glück, dass sein Knie stabil geblieben ist”, ließ sein Coach die Szene Revue passieren, und fügte an: “Der Unterschenkel hat außer einer extremen Schwellung nichts abbekommen.” Ein Problem, das sich “beruhigt” hätte: “Er ist voll im Training dabei.” Zumindest diese Sorge ist der VfL Wolfsburg also los.