Andrej Kramaric war mit seinem späten Ausgleichstreffer maßgeblich am Hoffenheimer Remis gegen RB Leipzig beteiligt. Vor dem verbleibenden zwei Wochen machte er auch klar, dass es möglichst nach Europa gehen soll.
Glich kurz vor dem Ende gegen RB Leipzig aus: Andrej Kramaric.
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“Wir haben eigentlich ein Top-Spiel gemacht, vielleicht sogar das beste der Saison […], weil wir gegen eine der besten Mannschaften in der Bundesliga und in Europa gespielt haben”, lobte Andrej Kramaric seine Teamkollegen nach dem 1:1 im Anschluss an die Partie bei DAZN und richtete gleich den Blick in die kommende Woche. “Ich glaube, dieser eine Punkt ist ganz wichtig für uns und wir wissen genau, was nächste Woche kommt.” Dann müsse die TSG nämlich “Vollgas geben, drei Punkte aus Darmstadt mitnehmen und dann können wir Europa schaffen”, machte er unmissverständlich klar, wo die Reise in den verblebenden zwei Partien hingehen soll.
Bundesliga, 32. Spieltag
Kramarics Versöhnung mit den Fans
Damit das gelingt, müssen die Schwankungen in den Leistungen aber aufhören. “Oft haben wir gut gespielt und dann sieben Tage danach war es umgekehrt”, so Kramaric. “Das war super heute, aber wir dürfen das nicht nur an zwei von 34 Spieltagen zeigen.”
Ähnlich sah es auch sein Trainer Pellegrino Matarazzo, der nach dem 1:1 mit Stuttgart am 1. Spieltag 2022/23 erst zum zweiten Mal aus nun acht Partien mit Zählbaren aus einem Duell mit Leipzig hervorgeht. “Ich bin definitiv zufrieden damit, was die Jungs heute gezeigt haben. […] Die Jungs haben alles abgerufen, was ich auch sehen wollte. Jeder Mann war bereit zu verteidigen, wir haben gute spielerische Akzente gesetzt, besonders in der zweiten Hälfte sah das richtig gut aus.” Zudem habe die TSG “auch einfach wieder Mentalität gezeigt, das ist das, was ich sehen wollte und das ist auch die Richtung für die letzten zwei Wochen”.
Stellvertretend für die Mentalität lässt sich der späte Treffer von Kramaric heranführen. Der Kroate, der laut eigener Aussage “heute drei Tore” hätte machen könne, erzielte zum elften Mal in seiner Karriere ein Bundesligator in der 90. Minute (oder der Nachspielzeit). Damit schließt er in dieser Kategorie auf zu Claudio Pizarro, mit dem er sich Rang zwei teilt. Einzig Robert Lewandowski kommt in der Bundesligageschichte auf noch mehr Treffer ab der 90. Minute (16).
Matarazzos Lob für Bülter
Ein Grund für den späten Erfolg seien auch die Fans gewesen, mit denen er sich in der Vorwoche beim 2:3 in Bochum noch angelegt hatte. “Wir haben das gespürt. Das war heute eine Super-Leistung von den Fans, ein Super-Support. Ich muss ehrlich sagen: Ich hab es in manchen Momenten genossen. Das ist das, was wir Spieler wollen, keinen Streit wie in Bochum.”
Auch bei der Niederlage in Bochum konnte sich Marius Bülter nach seiner Einwechslung zeigen. Dafür wurde er gegen RB in die Startelf beordert. Und dieses Vertrauen zahlte er zurück. Auf der linken Seite sorgte er stets für Unruhe und war vor allem mit seiner Flanke auf den Torschützen Kramaric maßgeblich am Remis beteiligt. “Bülti hat es richtig gut gemacht. Wir haben auch versucht, ihn zu stärken unter der Woche. Er war gut drin, war bereit, hat auch Energie versprüht.” Bereits in der Vorwoche gegen Bochum habe er “das Spiel für uns verändert. Deshalb war er auch bereit, wieder zu starten. Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht aus meiner Sicht und er war einer von den Top-Männern auf dem Platz.”
Gut möglich, dass Bülter neben Kramaric auch in der kommenden Woche in Darmstadt wieder zum Startpersonal der TSG gehören wird, wenn die nächsten drei Punkte eingefahren werden sollen, um sich vor dem letzten Spieltag gegen den FC Bayern in eine gute Ausgangslage für die europäischen Plätze zu bringen.
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