Krickau gibt den Mahner – Langhoff kündigt Füchse-Sieg in Nantes an

Noch immer besteht die Möglichkeit, dass das Final Four in der European League mit drei deutschen Mannschaften stattfindet. Wer es wirklich nach Hamburg schafft, entscheidet sich am Dienstagabend.

Voller Fokus auf den Dienstag: SG-Coach Nicolej Krickau (li.) und Füchse-Talent Matthes Langhoff.

Voller Fokus auf den Dienstag: SG-Coach Nicolej Krickau (li.) und Füchse-Talent Matthes Langhoff.

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Flensburg und das Vorjahr: “… und dann beginnt die Unruhe”

Die beste Ausgangslage aller Viertelfinalisten in der European League hat definitiv die SG Flensburg-Handewitt, die ihr Hinspiel bei IK Sävehof krachend gewann. Mit einem 41:30 im Gepäck reiste die Mannschaft von Trainer Nicolej Krickau am vergangenen Dienstag aus Schweden zurück.

Und doch gibt der 37-Jährige bewusst den Mahner: “Im Sport ist bekanntlich alles möglich. Wir haben Respekt. Mit einer flauen Leistung liegt man zur Pause mit einigen Toren zurück – und dann beginnt die Unruhe.” Erinnerungen an das Viertelfinale in der Vorsaison werden wach. Die SG gewann bei BM Granollers mit 31:30, ehe sie den Spaniern im Rückspiel zu Hause mit 27:35 unterlag. Kurz darauf war Maik Machulla seinen Job los.

Krickau weiß, was auf sein Team zukommt: “Die werden mit Feuer in die Gegenstöße gehen und auf einen guten Start hoffen. Langweilig kennt Sävehof nicht, die Zuschauer dürfen sich auf ein gutes Spiel freuen.”

Siewert: “Wir sind nicht abhängig von der Leistung des Gegners”

Deutlich mehr zu kämpfen haben wohl die Füchse Berlin, die in ihrem Hinspiel zu Hause ein 33:33 gegen HBC Nantes retteten. Es geht für den Hauptstadtklub auch darum, die Chance auf die Titelverteidigung zu wahren.

“Nantes, die das Pokalfinale und auch in der französischen Liga gegen Paris sehr deutlich gewonnen haben, sind momentan die wahrscheinlich beste Mannschaft in Frankreich”, weiß Füchse-Coach Jaron Siewert, der anfügt: “Wir haben noch alle Chancen in unseren eigenen Händen. Es kommt auf uns an, wir sind nicht abhängig von der Leistung des Gegners.”

Selbstbewusstsein strahlte U-21-Weltmeister Matthes Langhoff im Vorfeld aus. Der Halblinke kündigte an: “Wir werden in Nantes gewinnen.” Der Hauptstadtklub werde “alles reinhauen, was wir zur Verfügung haben. Wir haben eine Mannschaft, die eine unfassbar gute Abwehr stellen kann, mit einem guten Block und einem starken Torwart hinten drin, und der normalerweise eine Mannschaft wie Nantes liegen sollte, die viel aus dem Rückraum arbeitet.”

Löwen wollen Sporting stürzen – mit Davidsson

Viel aus dem Rückraum kommt auch auf die Rhein-Neckar Löwen zu. So viel steht angesichts der Begegnung mit den europaweit für ihren Spielwitz gefeierten Costa-Brüder schon fest. Im Hinspiel engten die Mannheimer deren Kreise allerdings so gut ein, dass am Ende ein durchaus überraschender 32:29-Erfolg für den in dieser Saison schwer strauchelnden Bundesligisten stand.

Am Dienstagabend soll der letzte Schritt gen Hamburg gemacht werden: Den Löwen reicht eine Niederlage mit zwei Toren, um direkt in die EHF Finals in der Hansestadt einzuziehen. Bei einer Drei-Tore-Niederlage ginge es ins Siebenmeterwerfen.

Wie im Hinspiel soll die von Olle Forsell Schefvert und Ymir Örn Gislason angeführte 6:0-Formation der Schlüssel zum Erfolg werden. Was auch von Vorteil sein könnte: Während die Löwen am vergangenen Wochenende spielfrei hatten, verlor Sporting ein hart umkämpftes Duell beim Erzrivalen FC Porto mit 35:37. Heißt: Der Hauptstadtklub liegt nur noch zwei Punkte vor Porto und wird noch einmal mächtig zittern müssen um den ersten Meistertitel seit 2018.

Personell gibt es indes eine Veränderung bei den Löwen: Für Andreas Holst wird Gustav Davidsson in den Kader rücken. Der schwedische Halblinke musste nach dem Bruch seiner linken Hand viele Wochen aussetzen, hat in der vergangenen Woche diverse Trainingstests erfolgreich absolviert und ist nun wieder eine Alternative für den lange dezimierten Löwen-Rückraum.

Krickau warnt vor “Unruhe” – Langhoff kündigt Füchse-Sieg in Nantes an

Noch immer besteht die Möglichkeit, dass das Final Four in der European League mit drei deutschen Mannschaften stattfindet. Wer es wirklich nach Hamburg schafft, entscheidet sich am Dienstagabend.

Voller Fokus auf den Dienstag: SG-Coach Nicolej Krickau (li.) und Füchse-Talent Matthes Langhoff.

Voller Fokus auf den Dienstag: SG-Coach Nicolej Krickau (li.) und Füchse-Talent Matthes Langhoff.

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Flensburg und die Erinnerungen ans Vorjahr

Die beste Ausgangslage aller Viertelfinalisten in der European League hat definitiv die SG Flensburg-Handewitt, die ihr Hinspiel bei IK Sävehof krachend gewann. Mit einem 41:30 im Gepäck reiste die Mannschaft von Trainer Nicolej Krickau am vergangenen Dienstag aus Schweden zurück.

European League – Viertelfinal-Rückspiele

Und doch gibt der 37-Jährige bewusst den Mahner: “Im Sport ist bekanntlich alles möglich. Wir haben Respekt. Mit einer flauen Leistung liegt man zur Pause mit einigen Toren zurück – und dann beginnt die Unruhe.” Erinnerungen an das Viertelfinale in der Vorsaison werden wach. Die SG gewann bei BM Granollers mit 31:30, ehe sie den Spaniern im Rückspiel zu Hause mit 27:35 unterlag. Kurz darauf war Maik Machulla seinen Job los.

Krickau weiß, was auf sein Team zukommt: “Die werden mit Feuer in die Gegenstöße gehen und auf einen guten Start hoffen. Langweilig kennt Sävehof nicht, die Zuschauer dürfen sich auf ein gutes Spiel freuen.”

Siewert: “Wir sind nicht abhängig von der Leistung des Gegners”

Deutlich mehr zu kämpfen haben wohl die Füchse Berlin, die in ihrem Hinspiel zu Hause ein 33:33 gegen HBC Nantes retteten. Es geht für den Hauptstadtklub auch darum, die Chance auf die Titelverteidigung zu wahren.

“Nantes, die das Pokalfinale und auch in der französischen Liga gegen Paris sehr deutlich gewonnen haben, sind momentan die wahrscheinlich beste Mannschaft in Frankreich”, weiß Füchse-Coach Jaron Siewert, der anfügt: “Wir haben noch alle Chancen in unseren eigenen Händen. Es kommt auf uns an, wir sind nicht abhängig von der Leistung des Gegners.”

Selbstbewusstsein strahlte U-21-Weltmeister Matthes Langhoff im Vorfeld aus. Der Halblinke kündigte an: “Wir werden in Nantes gewinnen.” Der Hauptstadtklub werde “alles reinhauen, was wir zur Verfügung haben. Wir haben eine Mannschaft, die eine unfassbar gute Abwehr stellen kann, mit einem guten Block und einem starken Torwart hinten drin, und der normalerweise eine Mannschaft wie Nantes liegen sollte, die viel aus dem Rückraum arbeitet.”

Löwen wollen Sporting stürzen – mit Davidsson

Viel aus dem Rückraum kommt auch auf die Rhein-Neckar Löwen zu. So viel steht angesichts der Begegnung mit den europaweit für ihren Spielwitz gefeierten Costa-Brüder schon fest. Im Hinspiel engten die Mannheimer deren Kreise allerdings so gut ein, dass am Ende ein durchaus überraschender 32:29-Erfolg für den in dieser Saison schwer strauchelnden Bundesligisten stand.

Am Dienstagabend soll der letzte Schritt gen Hamburg gemacht werden: Den Löwen reicht eine Niederlage mit zwei Toren, um direkt in die EHF Finals in der Hansestadt einzuziehen. Bei einer Drei-Tore-Niederlage ginge es ins Siebenmeterwerfen.

Wie im Hinspiel soll die von Olle Forsell Schefvert und Ymir Örn Gislason angeführte 6:0-Formation der Schlüssel zum Erfolg werden. Was auch von Vorteil sein könnte: Während die Löwen am vergangenen Wochenende spielfrei hatten, verlor Sporting ein hart umkämpftes Duell beim Erzrivalen FC Porto mit 35:37. Heißt: Der Hauptstadtklub liegt nur noch zwei Punkte vor Porto und wird noch einmal mächtig zittern müssen um den ersten Meistertitel seit 2018.

Personell gibt es indes eine Veränderung bei den Löwen: Für Andreas Holst wird Gustav Davidsson in den Kader rücken. Der schwedische Halblinke musste nach dem Bruch seiner linken Hand viele Wochen aussetzen, hat in der vergangenen Woche diverse Trainingstests erfolgreich absolviert und ist nun wieder eine Alternative für den lange dezimierten Löwen-Rückraum.

Flensburg dreht Partie in Leipzig kurz vor Schluss in Überzahl

Der SC DHfK Leipzig legte gegen die SG Flensburg-Handewitt lange Zeit vor, doch die Gäste nutzten kurz vor dem Ende eine Überzahl nach einem Kopftreffer. Der Favorit übernahm die Führung und gab diese in den letzten vier Minuten nicht mehr aus der Hand. Flensburg festigt den dritten Rang und hält den Druck auf Berlin aufrecht, Leipzig verbleibt auf dem achten Platz.

Simon Pytlick und die SG Flensburg-Handewitt setzten sich am Ende in Leipzig durch.

Simon Pytlick und die SG Flensburg-Handewitt setzten sich am Ende in Leipzig durch.

Ingrid Anderson-Jensen

Der SC DHfK Leipzig konnte die letzten beiden Heimspiele gegen die SG Flensburg-Handewitt für sich entscheiden und wollte nun das “Flensburg-Triple” perfekt machen. Die beiden vorangegangenen Duelle in der Quarterback Immobilien Arena in Leipzig waren dabei Krimis und die Hoffnung auf einen erneut bis in die letzte Minute spannenden Schlagabtausch sollte auch am heutigen Freitag nicht enttäuscht werden.

Die ersten Angriffe gingen auf beiden Seiten zwar ins Leere, doch der erste Treffer von Aksel Horgen nach etwas über drei Minuten startete dann den Torreigen. Matej Klima und Lukas Binder holten dabei die Führung mit einem Doppelschlag zum 2:1 umgehend auf die Seite der Gastgeber, die auch in der Folge vorlegten. Beim 5:3 dabei erstmals mit zwei und kurz darauf beim 9:6 sogar mit drei Toren.

Leipzig kam häufig mit Tempo, doch auch Flensburg nutzte das Umschaltspiel immer wieder erfolgreich – beispielsweise für eine Dreier-Serie, die Emil Jakobsen von außen mit dem 9:9 abschloss. Viggo Kristjansson antwortete allerdings direkt mit der nächsten Leipziger Führung, die beim 14:12 durch Luca Witzke wieder auf zwei Tore angewachsen war.

Nicolej Krickau reagierte mit der Auszeit – und die zeigte Wirkung: Johannes Golla und Emil Jakobsen sorgten für den erneuten Ausgleich und nach einer Parade von Benjamin Buric warf Jakobsen die Gäste zum ersten Mal seit dem 0:1 wieder in Vorlage. Nun zog Leipzig nach – durch Luca Witzke, der mit der Sirene einen Nachwurf verwandelte, bis zum 18:18-Halbzeitstand.

Leipzig legt zunächst weiter vor

Nach Wiederbeginn hatte Flensburg die Chance auf die Führung, doch der Wurf wurde geblockt. Auf der Gegenseite landete der erste Versuch am Pfosten, doch Matej Klima holte den Ball mit viel Einsatz zurück und ermöglichte so den Treffer von Simon Ernst auf den Franz Semper aus dem Umschaltspiel das 20:18 folgen ließ. Flensburg zeigte sich aber wenig beeindruckt, mit einem Doppelschlag glich Teitur Einarsson.

Leipzig legte weiter vor, Flensburg zog aber nach – in den beiden nächsten Angriffen durch Simon Pytlick. Die Chance auf die erneute Führung vergaben die Gäste aber beim Stand von 22:22, stattdessen konnte sich Leipzig durch Witzke und Semper beim 25:23 wieder auf zwei Tore absetzen. Weiter davon kamen die Gastgeber aber nicht und nach dem 27:25 sollte das Momentum wechseln.

Auf den Anschlusstreffer von Lukas Jörgensen folgte eine Zeitstrafe gegen die Leipziger, die zweimal in Folge den Ball im Angriff verloren und erst den Ausgleich durch Pytlick und dann den Rückstand durch Emil Jakobsen ins verwaiste Tor kassierten. Runar Sigtryggsson reagierte umgehend, nach seiner Auszeit beendete Franz Semper die fünfminütige Durststrecke – es ging mit einem 28:28-Gleichstand in die letzten zehn Minuten der Partie.

Flensburg holt sich die Führung in Überzahl

In Überzahl legte Leipzig zunächst wieder vor, dann aber kassierten auch die Gastgeber eine Zeitstrafe: Benjamin Buric hatte einen Gesichtstreffer reklamiert, die Schiedsrichter folgten seiner Ansicht nach Befragung des Videobeweis und schickten Lukas Binder für zwei Minuten vom Parkett. Die Gäste nutzten die numerische Überlegenheit, zwei Treffer von Teitur Einarsson sorgten für den Führungswechsel und Emil Jakobsen legte nach.

Leipzig nahm angesichts des 0:3-Laufs in Unterzahl vier Minuten vor dem Ende beim 30:32 die Auszeit. Franz Semper traf danach, Simon Pytlick antwortete aber nach der Schnellen Mitte. Leipzig war wieder komplett, setzte den Anschluss und sorgte mit einer 5:1-Deckung für Druck. Doch eine Parade von Saeveraas landete im Seitenaus und so konnte Emil Jakobsen wieder auf zwei Tore erhöhen, bevor ein Ballverlust in der Offensive und das 35:32 von Jim Gottfridsson den Flensburger Sieg besiegelten.

SC DHfK Leipzig – SG Flensburg-Handewitt 32:35 (18:18)

SC DHfK Leipzig: Ebner, Säveraas (3 Paraden); Witzke 7, Klima 6, Semper 6, V. Kristjansson 5/1, Preuss 3, Binder 2, Ernst 1, Krzikalla 1, Peter 1, Runarsson, Mamic, Sunnefeldt, Gebala

SG Flensburg-Handewitt: Buric (9 Paraden), Möller (3 Paraden); E. M. Jakobsen 11/4, Pytlick 8, Einarsson 5, Jörgensen 4, Gottfridsson 2, Horgen 2, Larsen 2, Golla 1, Hansen, Pedersem, Zivkovic, Blagotinsek, Kjaer Möller

Zuschauer: 4737 (Quarterback Immobilien Arena, Leipzig)
Schiedsrichter: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski 
Strafminuten: 4 / 2

SG Flensburg-Handewitt feiert deutlichen Viertelfinal-Sieg bei IK Sävehof

Im Hinspiel des Viertelfinals in der EHF European League hat die SG Flensburg-Handewitt einen deutlichen Sieg bei Hannover-Bezwinger IK Sävehof eingefahren. Gerade offensiv waren die Fördestädter nicht zu stoppen und belohnten sich mit einem komfortablen Polster.

Jim Gottfridsson und Flensburg setzten sich gegen Sävehof durch.

Jim Gottfridsson und Flensburg setzten sich gegen Sävehof durch.

Ingrid Anderson-Jensen

Nach dem Achtelfinal-Sieg des IK Sävehof gegen die TSV Hannover-Burgdorf rückte mit der SG Flensburg-Handewitt der nächste deutsche Vertreter in der ausverkauften Partille Arena an. Dieser war von Beginn an hellwach und ließ sich auf von der offensiven 4:2-Deckung der Schweden nicht verunsichern. Lukas Jørgensen und Emil Jakobsen besorgten die Führungen zum 1:0 und 3:1 (5.).

Diesen Vorteil sollten die Fördestädter in der Folge behaupten. Sävehof erlaubte sich angesichts der eigenen Deckung zu viele verlorene Eins-gegen-Eins-Duelle und leistete sich zudem immer wieder technische Fehler. Das nutzte die SG mit einem Sturmlauf zum 9:5 aus und erzwang so die erste Auszeit von Michael Apelgren (14.).

Auch in der Folgezeit blieben die Gäste das dominante Team. Sävehof fehlte die gewohnt starke Torwartleistung von Simon Møller. So markierte Emil Jakobsen bereits nach 22 Minuten das 17:10. Auch das Sieben-gegen-Sechs der Schweden brachte keine Entlastung, da die Flensburger Schnelle Mitte trotz Gegentoren immer wieder das empty goal der Gastgeber ausnutzte. So ging es beim Stand von 22:14 in die Kabinen.

Flensburg macht es zweistellig

Nach dem Seitenwechsel marschierten die Fördestädter weiter davon. Auch einige Paraden vom 21-jährigen Oscar Sävinger, der schon im ersten Durchgang immer wieder zur Stelle war, konnten diesen Trend nicht unterbinden. Beim 28:17 waren es erstmals elf Treffer Unterschied (39.).

Vier Minuten später war der Abstand beim 30:19 gleichgeblieben, Michael Apelgren buzzerte zu seiner zweiten Auszeit. Trotz des deutlichen Rückstands feierten die 4200 Handballfans ihre Mannschaft, der 18-jährige Oli Mittún netzte prompt zum 30:20 und Emil Berlin legte das 30:21 nach (45.).

Die Gäste hatten nun nachgelassen. Als der Vorsprung beim 34:27 auf sieben Treffer geschrumpft war, trommelte Krickau seine Mannschaft zur zweiten Auszeit zusammen (51.). Die Worte des Trainers zeigten Wirkung, die Fördestädter legten einen 3:0-Lauf auf die Platte und führten somit wieder zweistellig (37:27, 53.).

Das ließ Sävehof aber nicht auf sich sitzen und antwortete prompt mit drei Treffern in Serie. Nicolej Krickau, der schon bei der Auszeit sichtlich unzufrieden war, war sein Unmut auch diesmal wieder anzumerken. Seine Mannschaft reagierte indes aber wieder gut, Kevin Møller parierte mehrfach, und Jim Gottfridsson netzte zum 40:30 (58.). Damit war der zweistellige Sieg besiegelt, das Endresultat lautete 41:30. Der Einzug ins Final4 ist Flensburg damit kaum noch zu nehmen.

Maximilian Otte

SC Magdeburg hält Flensburg auf Distanz und Kurs auf die Meisterschaft

In der Pole Position war der SC Magdeburg in der Handball-Bundesliga bereits, nach dem Sieg gegen die Füchse Berlin hatte das Wiegert-Team einen Minuspunkt weniger und die Meisterschaft in eigener Hand. Mit einem 32:29-Auswärtssieg in Flensburg wurde heute die nächste Hürde genommen – zumindest vorübergehend die Tabellenführung.

Gisli Kristjansson und der SC Magdeburg hielten auch in Flensburg Kurs auf die Meisterschaft.

Gisli Kristjansson und der SC Magdeburg hielten auch in Flensburg Kurs auf die Meisterschaft.

IMAGO/Jan Huebner

Vor dem Spiel zeigten beide Fanlager Banner mit der Aufschrift “Durchhalten Kay” – gerichtet an Flensburgs Rückraumspieler Kay Smits, der nach einer Herzmuskelentzündung seit Monaten keinen Sport machen darf. Bei der SG fehlte auch der angeschlagene Simon Pytlick. Der Däne machte sich zwar warm und stand auf dem Spielberichtsbogen, wurde aber nicht eingesetzt.

Auf der Platte nahm dessen Ex-Club SCM die Spielkontrolle, machte seine Führungen aber mit ungewohnten technischen Fehlern zunichte. Erst zum Ende der Halbzeit erspielte sich Magdeburg mit dem erneut starken Torhüter Sergey Hernandez (14 Paraden) im Rücken einen Vorsprung heraus.

Flensburg verkürzte nach der Pause, doch kurz darauf führte Magdeburg erstmals mit fünf Treffern. Flensburg brachte den siebten Feldspieler, doch Magdeburg den Vorsprung weiter aus, zwang SG-Trainer Nicolej Krickau mit einer 26:19-Führung früh zu seiner letzten Auszeit (43.).

Danach kam die SG ins Spiel zurück und kam auf zwei Tore heran, so dass Bennet Wiegert seine Spieler beruhigen musste: “Wir führen mit zwei in Flensburg, wo ist das Problem? Cool bleiben.” In der spannenden Schlussphase bot sich den Gastgebern die Chance auf den Anschluss, doch der SCM hielt die Gastgeber auf Distanz.

Flensburg machte über das Spiel hinweg zu viele Fehler und verlor über sechzig Minuten auch das Duell zwischen den Pfosten – beim SCM kam kurz vor dem Ende der nachverpflichtete Torwart Mikael Aggefors zu seinem Debüt und feierte mit seinem neuen Team ein 32:29.

Nach dem Pokalsieg ist dies auch in der Meisterschaft für den SC Magdeburg ein wichtiger Schritt, die Auswärtsaufgabe in Flensburg galt als die von der Papierform her höchste Hürde. Auch wenn Berlin am Sonntag mit einem Sieg gegen Kiel in der Tabelle wieder vorbeiziehen kann, der SC Magdeburg hat aufgrund eines noch ausstehenden Nachholspiels das Heft weiter selbst in der Hand.

Es war der erste Bundesliga-Auswärtssieg in Flensburg seit Februar 2015. Bester Magdeburger Schütze war Omar Ingi Magnusson mit neun Treffern. “Wir wissen genau, dass jedes Bundesligaspiel von vorn wieder losgeht. Und unser Weg ist noch lange nicht zu Ende in dieser Saison”, sagte Magdeburgs Tim Hornke und betonte beim TV-Sender Dyn: “Das ist kein Sieg, wo man sich ausruhen kann.”

SG Flensburg-Handewitt – SC Magdeburg 29:32 (15:19)

SG Flensburg-Handewitt: Möller (6 Paraden), Buric; E. M. Jakobsen 7/4, L. K. Möller 7, Larsen 4, Golla 3, Einarsson 2, Gottfridsson 2, J. Hansen 2, Horgen 2, Pytlick, Jorgensen, Pedersen, Zivkovic, Blagotinsek

SC Magdeburg: Hernandez (14/1 Paraden), Aggefors; O. I. Magnusson 9/7, Musche 5, Saugstrup Jensen 5, Claar 4, G. T. Kristjansson 3, Lagergren 3, Smarason 2, Hornke 1, Pettersson, Weber, Mertens, O`Sullivan, Damgaard, Bergendahl

Zuschauer: 6300
Schiedsrichter: Mirko Krag / Marcus Hurst
Strafminuten: 8 / 4
Disqualifikation: Gottfridsson (56.) / –

Das bedeutendste Wochenende der Bundesliga-Saison

Im Meisterrennen der Handball-Bundesliga könnte an diesem Wochenende eine Vorentscheidung fallen. Dass dabei die besten vier Teams der Liga aufeinandertreffen, macht es besonders spannend.

Alle Augen auf den Meisterkampf: Flensburg trifft auf Magdeburg, Kiel auf die Füchse.

Alle Augen auf den Meisterkampf: Flensburg trifft auf Magdeburg, Kiel auf die Füchse.

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Wer wird deutscher Meister? Gut möglich, dass bis zur endgültigen Beantwortung dieser Frage noch einige Wochen vergehen. Der 34. und letzte Spieltag der Handball-Bundesliga steigt erst am 2. Juni. Bis dahin kann noch so viel passieren – doch das kommende Wochenende wird dennoch als bedeutendstes der restlichen Saison eingestuft.

BUNDESLIGA – 29. SPIELTAG

Die besten vier Teams der HBL treffen in direkten Duellen aufeinander. Mit Blick auf das Restprogramm des Top-Favoriten Magdeburg (48:6 Punkte), der jüngst auch den DHB-Pokal gewann, bekommt das Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt (42:12) am Freitagabend eine besondere Note.

Danach ist der SCM in den Duellen mit dem TBV Lemgo Lippe (A), dem HC Erlangen (A), HBW Balingen-Weilstetten (H), dem SC DHfK Leipzig (H), den Rhein-Neckar Löwen (A) und der HSG Wetzlar (H) jeweils haushoher Favorit.

Krickau sieht “keine Schwächen” beim SCM

Gewinnt Magdeburg auch das zwölfte Pflichtspiel in Folge, dann ist die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert wohl nicht mehr aufzuhalten. Doch die SG, die den Kampf um einen Champions-League-Platz noch immer nicht aufgeben will, würde dem SCM nur zu gerne ein Bein stellen.

Wie schwierig das wird, weiß auch SG-Cheftrainer Nicolej Krickau, der bei seiner Video-Analyse “keine Schwächen gefunden” habe. “Der SCM ist eine Maschine, die kaum Fehler macht, deren Effektivität im Angriff wahnsinnig hoch ist”, weiß der Däne: “Und die Abwehr ist anders als bei anderen Mannschaften, sodass wir unseren Angriff etwas anpassen müssen.”

Abgesehen hat es Flensburg bei seiner Aufholjagd wohl eher auf die Füchse Berlin (49:7) denn auf Magdeburg. Der Hauptstadtklub drückt den Flensburgern wiederum die Daumen, eine SCM-Niederlage brächte die erste deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte wieder ein Stück näher.

Siewert: “Gehe davon aus, dass wir gegen Kiel gewinnen”

Mit Blick auf das Heimspiel gegen den THW Kiel (39:15) am Sonntag und das verpatzte Final Four im DHB-Pokal erklärt Füchse-Coach Jaron Siewert: “Wir haben vorher sechs Spiele in 14 Tagen mit Bravour gemeistert, und dieses eine Wochenende wird uns nicht aus der Bahn werfen. Den Eindruck habe ich auch bei allen Spielern. Sie sind sich bewusst, dass wir eine Titelchance verloren haben, aber sie wissen auch, dass wir noch zwei Titel erreichen können.”

Die Füchse, die in 28 Bundesliga-Partien nur zwei Niederlagen hinnehmen mussten, sind bereit für den THW, der die Berliner in der Hinrunde allerdings düpierte. “Die Motivation ist extrem groß, in der Bundesliga dort weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten, und in der European League bestmöglich das Final Four zu erreichen”, so Siewert, der selbstbewusst anfügt: “Ich gehe davon aus, dass wir gegen Kiel gewinnen, dass wir die volle Max-Schmeling-Halle zum Beben bringen, und dass wir die Emotionen entfachen, die uns über die letzten Heimspiele getragen haben.”

Danach wird man sehen, ob wir einen Punkt vorne oder weiter in der Verfolgerrolle sind.

Jaron Siewert

Der Magdeburger Auftritt in Flensburg sei “natürlich wichtig, aber nicht für unsere Herangehensweise”, wie Siewert klarstellt. “Wir wollen gewinnen, wir wollen weiter Heimstärke beweisen. Danach wird man sehen, ob wir einen Punkt vorne oder weiter in der Verfolgerrolle sind. Egal wie, jedes Spiel danach bleibt für uns ein Endspiel.”

Die Füchse haben im Vergleich mit dem SCM das deutlich schwerere Restprogramm vor sich. Es warten nach Kiel noch Melsungen (A), Gummersbach (H), Hannover-Burgdorf (A), der BHC (H) und zum Abschluss Eisenach (A) – genügend Stolpersteine also. Verliert Berlin allerdings bereits gegen den THW und der SCM gewinnt in Flensburg, könnte der Füchse-Endspurt mit Blick auf den Meisterkampf fast schon “egal” sein.

Für Bundesliga-Lizenz: HSV Hamburg muss Liquiditätslücke schließen

Wie die HBL am Mittwoch mitteilte, haben alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus Bundesliga und 2. Liga die Lizenz für die Saison 2024/25 erhalten – der HSV Hamburg allerdings nur unter Auflagen.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

Ernster Blick: Dani Baijens liegt mit dem HSV Hamburg aktuell auf Rang neun.

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“Alle 36 sportlich qualifizierten Bewerber aus den beiden Profiligen erhalten die Lizenz für die kommende Saison 2024/25”, das teilte die HBL GmbH am Mittwoch den Bundesligisten und Zweitligisten offiziell mit.

Ein Klub erhielt die Lizenz allerdings unter Auflagen: Der HSV Hamburg erhält seine Bundesliga-Lizenz unter der Bedingung, dass er die derzeit noch bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 3. Mai 2024 schließen wird. Dies müsse gegenüber der Lizenzierungskommission fristgemäß nachgewiesen werden. Wird die Bedingung nicht innerhalb der gesetzten Frist erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt.

“Wir haben den  Prozess in den vergangenen Wochen immer im engen Austausch mit der HBL geführt und wussten, dass wir diese Bedingung womöglich bekommen würden, weil wir seit unserem Neustart unter gesamtwirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen kontinuierlich gewachsen sind”, erklärt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke in einem Vereinsstatement: “Nun müssen wir dieses Wachstum und unsere Stabilität in diesem Jahr noch einmal mit zusätzlichen Dokumenten untermauern, um nachzuweisen, dass wir die von der Liga errechnete Liquiditätslücke decken können.”

Um welche Höhe es sich dabei handelt, ließen Verein und Liga offen. “Wir haben bereits die nötigen Zusagen und werden die benötigten Unterschriften und Unterlagen bis zum 3. Mai einreichen und freuen uns dann auf unsere nächste Spielzeit in der ersten Liga”, kündigte Frecke an.

“Deutliche Umsatzsteigerung” und gestiegene Ticket-Verkäufe

Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens überprüft die HBL-Lizenzierungskommission nicht nur die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Klubs. Im Fokus sind unter anderem auch infrastrukturelle, rechtliche sowie sportliche Kriterien. Die Spielzeit 2024/25 beginnt offiziell am 31. August 2025.

“Trotz eines herausfordernden Marktumfelds blicken wir auf ein bisher insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr, das im Vergleich zur letzten Spielzeit 2023/24 eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnet”, wird Rolf Nottmeier, Vorsitzender der Lizenzierungskommission, zitiert: “Auch im Kernbereich Ticketverkauf stellen wir eine erhebliche Steigerung fest. Wir rechnen damit, dass sich diese positive Entwicklung auf der Einnahmenseite fortsetzen wird. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.”

Flensburg überraschend düpiert: Melsungen folgt Magdeburg ins Pokal-Finale

Die MT Melsungen ist ins Finale um den DHB-Pokal eingezogen. Mit jeweils starken Anfangsphasen zum Beginn beider Halbzeiten konnten sich die Nordhessen zeitweise bis auf acht Tore absetzen, am Ende stand ein 33:28 (16:11) zu Buche, das die Bartenwetzar auch dem taktischen Risiko von Roberto Garcia Parrondo zu verdanken hatten.

Nebojsa Simic war für Flensburg nur schwer zu überwinden.

Nebojsa Simic war für Flensburg nur schwer zu überwinden.

Ingrid Anderson-Jensen

Aus Köln berichtet Christian Stein

Flensburg gegen Melsungen, das ist auch immer ein Duell zwischen Benjamin Buric und Nebojsa Simic. Letzterer war schon vor dem Anpfiff dermaßen heiß, dass er beim Einlaufen seinem Einlaufkind beinahe enteilt wäre. Mit drei Paraden in den ersten Minuten ermöglichte der Montenegriner im MT-Gehäuse seinem Team einen optimalen 4:1-Start. Offensiv setzten die Nordhessen auch früh schon auf das Spiel mit dem zusätzlichen Feldspielern und zwei Kreisläufern als taktische Variante.

Halbfinals im DHB-Pokal

Flensburg zeigte Nerven, auch in der Folgezeit und Melsungen war dann zur Stelle. Simic fischte noch rechtzeitig Gollas Wurf auf das vermeintlich leere Tor weg, Balenciaga verhinderte ein Anspiel vom zentralen Rückraum auf Johan Hansen. Nicolej Krickau musste beim 8:3 (13.) eine frühe Auszeit nehmen und sein Team neu justieren, unter anderem rückte Kevin Möller ins SG-Tor.

Flensburg kann Momentum nicht nutzen

Offensiv fand Flensburg nun die richtigen Nahtstellen, um in die Partie zu finden und hinten rieb sich vor allem Erik Balenciaga gegen den Innenblock mit Johannes Golla und Blaz Blagotinsek auf. Flensburg hatte zwar nun das Momentum auf seiner Seite, konnte daraus aber nur mühsam Kapital schlagen. Bei Melsungen erzielte nun Elvar Örn Jonsson immer wieder wichtige Treffer und hielt die Nordhessen mit 12:8 (22.) in der Vorlage.

Ein Schlag ins Kontor beim Ligafünften waren die zwei Zeitrafen gegen David Mandic, die sich der Kroate schon in Halbzeit eins einfing. Doch auch hier fehlte Flensburg vor dem Seitenwechsel der Killerinstinkt, sowohl beim 12:10 wie auch später beim 13:11 konnte man nicht mehr zum Anschlusstreffer nachlegen. Stattdessen zog Melsungen wieder zum 16:11-Halbzeitstand weg, nach einem Pass ins Seitenaus konterte Timo Kastening kurz vor der Pause.

Erneut frühe Flensburger Auszeit

Nach dem Seitenwechsel sollte Dainis Kristopans weiter erhöhen, der Lette fing sich aber beim 18:12 (34.) ebenfalls die zweite Hinausstellung ein. Roberto Garcia Parrondo risikiert sowohl beim Letten wie auch auf der anderen Halbposition beim Kroaten eine Rote Karte, schonte seine Leistungsträger in der Deckung nicht. Das zahlte sich aus, als Kristopans einen Konter zum 21:13 (38.) vollendete, musste Krickau erneut mit einer Auszeit gegensteuern.

Krickau setzte erneut auf einen Impuls im Tor und Buric kehrte zurück, doch die Norddeutschen taten sich diesmal schwerer die Kontrolle auf dem Parkett zu erlangen. Vor allem die Anspiele auf Kreisläufer Rogerio Moraes bekam die SG nicht wirksam unterbunden, die Nordhessen spielten ihre Angriffe geduldig aus und nahmen einen Vorsprung von sechs Toren (24:18) in die Schlussviertelstunde.

Buric-Paraden entfachen das Feuer der Hölle Nord

Kurz danach aber schien ein Ruck durch die Fördestädter und ihren Anhang zu gehen. Kastening scheiterte an Buric und im Gegenzug hatte Pytlick das Wurfglück gegen Simic auf seiner Seite. Im Flensburger Gästeblock herrschte nun wieder “Hölle-Nord-Temperatur”. Ein weiteres Mal Buric gegen Sipos und der Treffer von Lasse Möller zum 25:22 (50.) erzwang die Melsunger Auszeit.

Die Nordhessen zogen den Kopf zunächst aus der Schlinge, vorne trafen Moraes und Martinovic und hinten war Simic gegen Einarsson zur Stelle und animinierte  den Melsunger Block zu lautstarken “Simo”-Rufen. Beide Fanlager hielt es längst nicht mehr auf den Sitzen, Mandic legte für die MT noch das 29:23 (54.) nach.

Flensburg versuchte mit einer 5:1-Abwehrformation den Rückraum der Nordhessen ins Stocken zu bringen, doch Krickaus Idee wurde auch von einer Zeitstrafe gegen Mads Mensah nach einem Gesichtstreffer gegen Dainis Kristopans torpediert. Diese gab es erst nach Videobeweis, zudem hatten die erfahrenen Unparteiischen zunächst den Melsunger Vorteil und dann auch Flensburgs Gegenstoß zum 29:25 laufen lassen. Melsungen spielte den folgenden Angriff konsequent aus, erzwang beim 30:25 rund fünf Minuten vor dem Ende die letzte Auszeit der SG.

Flensburg erhöhte nun das Risiko, aber auch Adam Morawski trug mit einem gehaltenen Siebenmeter seinen Anteil zum historisch höchsten Sieg der Bartenwetzer über die SG Flensburg-Handewitt bei. Spätestens mit dem 33:26 von Moraes war die Partie entschieden. Emil Jakobsen schraubte noch mit einem Doppelpack zum 33:28-Endstand sein Torekonto auf neun Treffer auf, Simon Pytlick und Timo Kastening waren je sieben Mal erfolgreich.

SG Flensburg-Handewitt – MT Melsungen 33:28 (11:16)

Ausführliche Statistik folgt in Kürze…

Martinovic wirft Melsungen zu Unentschieden gegen Flensburg

Die MT Melsungen brachte die SG Flensburg-Handewitt auch dank 20 Paraden von Nebojsa Simic unter Bedrängnis, führte zur Halbzeit mit 13:10. Im zweiten Abschnitt ging es hin und her, bevor Mads Mensah Larsen die Gäste in letzter Minute in Führung warf – doch Ivan Martinovic gelang in der Generalprobe für das Pokal-Halbfinale in einer Woche noch der verdiente Ausgleich für die Hausherren.

Die Flensburger schienen die Partie frühzeitig in den Griff zu bekommen. Der Norweger August Pedersen erzielte in der 13. Minute das 7:4 für die Norddeutschen. Dann aber steigerte sich MT-Keeper Nebojsa Simic. Der Montenegriner gab seinen Vorderleuten mit insgesamt 20 Paraden den nötigen Rückhalt. Mit einem Doppelschlag in der 26. Minute stellten die Nordhessen auf 11:8.

Auch die zweite Hälfte begann mit einer Druckphase der Norddeutschen, die im Tor jetzt auf Benjamin Buric anstelle von Kevin Möller setzten. Simon Pytlick erzielte das 15:14 (38.). Beide Mannschaften agierten fortan auf Augenhöhe. Die Führung wechselte mehrfach hin und her. In der Schlussminute brachte Mads Mensah Larsen die SG mit 35:24 in Führung, doch Martinovic hatte kurz vor Schluss noch eine Antwort parat.

Mit sechs Treffer war Simon Pytlick bester Schütze des Tabellendritten, der im Kampf um die Champions League einen Punkt auf die Füchse Berlin einbüßte. Für die Gastgeber, die einen Bonuspunkt im Kampf um den internationalen Wettbewerb verbuchten, waren Elvar Örn Jonsson und Ivan Martinovic je siebenmal erfolgreich. Am nächsten Samstag stehen sich beide Teams im Pokal-Halbfinale gegenüber.

weitere Informationen zum Spiel folgen …

MT Melsungen – SG Flensburg-Handewitt 25:25 (13:10)

MT Melsungen: Simic (20/3 Paraden), Morawski; E. Jonsson 7, Martinovic 7, Aho 4, Arnarsson 3, Kristopans 3, D. Mandic 1, Kühn, Balenciaga, Sipos, Ignatow, Drosten, Wolf, Kastening, Pavlovic

SG Flensburg-Handewitt: Buric (8/1 Paraden), Möller (4 Paraden); Pytlick 6, Einarsson 4, Golla 4, Larsen 4, Gottfridsson 3, J. Hansen 2, Pedersen 2, Jorgensen, Horgen, Zivkovic, Blagotinsek, Kjaer Möller

Zuschauer: 4491 (Rothenbach-Halle, Kassel)
Schiedsrichterinnen: Tanja Kuttler / Maike Merz
Strafminuten: 6 / 8

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dpa, cie, red

Ganz Flensburg feiert Kapitän Golla – In Balingen wird es düster

In der Handball-Bundesliga gab es am Samstagabend zwei Favoritensiege: Während Flensburg seine starke Serie ausbaute, gehen bei Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten so langsam die Lichter aus.

Sieger am Samstag: Johannes Golla (li.) und Matej Klima.

Sieger am Samstag: Johannes Golla (li.) und Matej Klima.

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Die SG Flensburg-Handewitt hat auch am Karsamstag ihre Formstärke unter Beweis gestellt und das Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf mit 31:28 (17:12) gewonnen. Das Team von Trainer Nicolej Krickau ist seit elf Pflichtspielen ungeschlagen und entschied die vergangenen sechs allesamt für sich.

In der ersten Hälfte ging bei der SG enorm viel über den Kreis, Kapitän Johannes Golla machte vier Tore, Vertreter Lukas Jörgensen drei Treffer. Mit einem Fünf-Tore-Vorsprung ging es in die Kabine. Wer nun einen deutlichen Heimsieg erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Es brauchte schon einen überragenden Golla, der letztlich neun Tore bei elf Würfen erzielte, um die “Recken” in die Schranken zu weisen.

Insgesamt hielt die SG aber konstant ihren Vorsprung und Hannover stets auf Abstand. In der Tabelle untermauert die SG ihren dritten Platz und hält den Druck auf die Füchse Berlin sowie den SC Magdeburg hoch. Die Gäste aus Niedersachsen verpassten es, vorerst näher an den THW Kiel heranzurücken.

Ebner sticht Ex-Leipziger El-Tayar aus

Immer düsterer werden die Wolken über Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten, der sein Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig am Karsamstag mit 17:25 (6:13) verlor. Das Tabellenschlusslicht trennen bereits fünf Punkte vom rettenden Ufer. Schon im ersten Abschnitt zogen die Sachsen dem Liga-Neuling den Zahn, nur sechs Tore vor der Pause sprechen Bände.

Der große Unterschied war am Ende aber vor allem das Torhüter-Duell: Während Leipzigs Domenico Ebner insgesamt 21 Paraden (davon zwei Siebenmeter) parierte, kam Ex-Leipziger Mohamed El-Tayar lediglich auf elf gehaltene Bälle.

Bester Werfer der Partie war am Ende Leipzigs Linkshänder Viggo Kristjansson, der fünf Tore bei sieben Versuchen erzielte. Für den HBW trafen Kreisläufer Nikola Grahovac und Rückraumspieler Filip Vistorop je viermal. Die Sachsen gaben nach zuvor drei Siegen am Stück die richtige Antwort auf die Heimniederlage gegen Eisenach. Für Balingen war es die sechste Pleite in Folge.