Krickau gibt den Mahner – Langhoff kündigt Füchse-Sieg in Nantes an

Krickau gibt den Mahner – Langhoff kündigt Füchse-Sieg in Nantes an

Noch immer besteht die Möglichkeit, dass das Final Four in der European League mit drei deutschen Mannschaften stattfindet. Wer es wirklich nach Hamburg schafft, entscheidet sich am Dienstagabend.

Voller Fokus auf den Dienstag: SG-Coach Nicolej Krickau (li.) und Füchse-Talent Matthes Langhoff.

Voller Fokus auf den Dienstag: SG-Coach Nicolej Krickau (li.) und Füchse-Talent Matthes Langhoff.

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Flensburg und das Vorjahr: “… und dann beginnt die Unruhe”

Die beste Ausgangslage aller Viertelfinalisten in der European League hat definitiv die SG Flensburg-Handewitt, die ihr Hinspiel bei IK Sävehof krachend gewann. Mit einem 41:30 im Gepäck reiste die Mannschaft von Trainer Nicolej Krickau am vergangenen Dienstag aus Schweden zurück.

Und doch gibt der 37-Jährige bewusst den Mahner: “Im Sport ist bekanntlich alles möglich. Wir haben Respekt. Mit einer flauen Leistung liegt man zur Pause mit einigen Toren zurück – und dann beginnt die Unruhe.” Erinnerungen an das Viertelfinale in der Vorsaison werden wach. Die SG gewann bei BM Granollers mit 31:30, ehe sie den Spaniern im Rückspiel zu Hause mit 27:35 unterlag. Kurz darauf war Maik Machulla seinen Job los.

Krickau weiß, was auf sein Team zukommt: “Die werden mit Feuer in die Gegenstöße gehen und auf einen guten Start hoffen. Langweilig kennt Sävehof nicht, die Zuschauer dürfen sich auf ein gutes Spiel freuen.”

Siewert: “Wir sind nicht abhängig von der Leistung des Gegners”

Deutlich mehr zu kämpfen haben wohl die Füchse Berlin, die in ihrem Hinspiel zu Hause ein 33:33 gegen HBC Nantes retteten. Es geht für den Hauptstadtklub auch darum, die Chance auf die Titelverteidigung zu wahren.

“Nantes, die das Pokalfinale und auch in der französischen Liga gegen Paris sehr deutlich gewonnen haben, sind momentan die wahrscheinlich beste Mannschaft in Frankreich”, weiß Füchse-Coach Jaron Siewert, der anfügt: “Wir haben noch alle Chancen in unseren eigenen Händen. Es kommt auf uns an, wir sind nicht abhängig von der Leistung des Gegners.”

Selbstbewusstsein strahlte U-21-Weltmeister Matthes Langhoff im Vorfeld aus. Der Halblinke kündigte an: “Wir werden in Nantes gewinnen.” Der Hauptstadtklub werde “alles reinhauen, was wir zur Verfügung haben. Wir haben eine Mannschaft, die eine unfassbar gute Abwehr stellen kann, mit einem guten Block und einem starken Torwart hinten drin, und der normalerweise eine Mannschaft wie Nantes liegen sollte, die viel aus dem Rückraum arbeitet.”

Löwen wollen Sporting stürzen – mit Davidsson

Viel aus dem Rückraum kommt auch auf die Rhein-Neckar Löwen zu. So viel steht angesichts der Begegnung mit den europaweit für ihren Spielwitz gefeierten Costa-Brüder schon fest. Im Hinspiel engten die Mannheimer deren Kreise allerdings so gut ein, dass am Ende ein durchaus überraschender 32:29-Erfolg für den in dieser Saison schwer strauchelnden Bundesligisten stand.

Am Dienstagabend soll der letzte Schritt gen Hamburg gemacht werden: Den Löwen reicht eine Niederlage mit zwei Toren, um direkt in die EHF Finals in der Hansestadt einzuziehen. Bei einer Drei-Tore-Niederlage ginge es ins Siebenmeterwerfen.

Wie im Hinspiel soll die von Olle Forsell Schefvert und Ymir Örn Gislason angeführte 6:0-Formation der Schlüssel zum Erfolg werden. Was auch von Vorteil sein könnte: Während die Löwen am vergangenen Wochenende spielfrei hatten, verlor Sporting ein hart umkämpftes Duell beim Erzrivalen FC Porto mit 35:37. Heißt: Der Hauptstadtklub liegt nur noch zwei Punkte vor Porto und wird noch einmal mächtig zittern müssen um den ersten Meistertitel seit 2018.

Personell gibt es indes eine Veränderung bei den Löwen: Für Andreas Holst wird Gustav Davidsson in den Kader rücken. Der schwedische Halblinke musste nach dem Bruch seiner linken Hand viele Wochen aussetzen, hat in der vergangenen Woche diverse Trainingstests erfolgreich absolviert und ist nun wieder eine Alternative für den lange dezimierten Löwen-Rückraum.