Hoffenheim und das lange Warten aufs zu null: “… dann kommt es von alleine”

Letztmals am 23. September 2023, beim 2:0 beim 1. FC Union, stand bei der TSG Hoffenheim die defensive Null. Pellegrino Matarazzo sieht Anzeichen dafür, dass seine Schützlinge diesen Bann bald brechen werden.

Blieb zuletzt im September ohne Gegentor: Oliver Baumann.

Blieb zuletzt im September ohne Gegentor: Oliver Baumann.

IMAGO/foto2press

“Ich hatte in den letzten zwei Spielen das Gefühl, dass alle Spieler bereit waren, das Tor zu verteidigen. Das ist der erste Schritt”, beschreibt der Trainer die jüngste Entwicklung seiner Elf nach dem 1:2 bei Bayer Leverkusen und dem 3:1 gegen den FC Augsburg.

In der Tat wirkten die Kraichgauer vor allem gegen den FCA defensiv wesentlich stabiler als noch in den Wochen zuvor. Insofern wird es spannend zu sehen sein, wen Matarazzo am Samstag in Mainz (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in der Dreierreihe hinten aufbietet.

Sie haben mit ihrem Trainer zu alten Stärken zurückgefunden.

Pellegrino Matarazzo

Wie zuletzt Ozan Kabak, der gegen Augsburg angeschlagen vom Feld musste, aber fürs Wochenende fit ist, Florian Grillitsch und Tim Drexler? Oder auch den eingewechselten John Anthony Brooks, der gegen den FCA in der Schlussphase massiv stabilisierte? Übermäßigen Fokus auf das lange Ausbleiben einer “weißen Weste” für Keeper Oliver Baumann will der Coach ins gesamt allerdings nicht legen: “Vielleicht ist es wichtiger, das nicht mehr zu thematisieren, dann kommt das von alleine.”

Definitiv nicht von alleine kommen werden die Punkte aus Rheinhessen. Matarazzo imponiert, wie sich die Nullfünfer gerade aus dem Abstiegssumpf ziehen: “Sie haben mit ihrem Trainer zu alten Stärken zurückgefunden, sie spielen intensiv, das ganze Umfeld ist emotionalisiert. Das kommt auf uns zu. Sie kommen mit dem Messer zwischen den Zähnen auf den Platz. Darauf müssen wir vorbereitet sein.”

Am Samstag ist die Frage der Resilienz entscheidend

Vor allem die Frage der Resilienz dürfte am Samstag entscheidend sein, eigentlich eine Kategorie, die der TSG nicht immer schmeckt. Allerdings: Dass sie gegen eine ebenfalls – im positiven Sinne – unangenehm auftretende Mannschaft wie Augsburg vom Anpfiff weg dominierte und sich fußballerisch zunächst kaum beirren ließ, dürfte Matarazzo Mut machen.

“Es wird wichtig sein, sofort da zu sein”, unterstreicht der 46-Jährige, weiß aber auch, dass der offene Schlagabtausch dem Kontrahenten womöglich besser liegt als seiner Truppe: “Wenn wir die Möglichkeit haben, den Rhythmus während des Spiels zu steuern, dann tun wir das. Wenn nicht, geht es darum, dagegenzuhalten.” Gut für Matarazzo: Er kann personell quasi aus dem Vollen schöpfen, neben den Langzeitverletzten Mergim Berisha und Marco John (beide Kreuzbandriss) muss nur Stanley Nsoki wegen wiederkehrender Hüftprobleme sehr wahrscheinlich passen.

Benni Hofmann

Bei Skov riecht es nach Abschied

Satte 9 Millionen Euro an Sockelablöse hatte Robert Skov die TSG Hoffenheim im Sommer 2019 gekostet, mit Boni dürfte sich die Summe auf einen zweistelligen Millionenbetrag erhöht haben. Doch die Zeit des Dänen im Kraichgau endet wohl.

Die Zeit von Robert Skov bei der TSG Hoffenheim neigt sich dem Ende entgegen.

Die Zeit von Robert Skov bei der TSG Hoffenheim neigt sich dem Ende entgegen.

IMAGO/Nordphoto

Zumindest deutet sehr vieles darauf hin, dass mit Ablauf des im Sommer endenden Vertrags Skov und die TSG getrennte Wege gehen, nicht zuletzt die Tatsache, dass selbst David Jurasek an ihm vorbeigezogen ist in der Hierarchie. Und die Leihgabe von Benfica Lissabon, für die die TSG eine bis zu 12 Millionen Euro hohe Kaufoption ziehen könnte, hatte speziell defensiv nicht wirklich überzeugende Leistungen an den Tag gelegt. Dennoch hatte der Tscheche zuletzt dreimal den Vorzug vor Skov erhalten auf der linken Seite.

Dass Skov, einst als Torschützenkönig der dänischen Liga mit 29 Treffern verpflichtet, nie so recht den Durchbruch im Kraichgau geschafft hatte, liegt an mehreren Gründen. Einer davon: Die Rolle, mit der er den FC Kopenhagen 2018/19 zum Meistertitel in seinem Heimatland schoss, gibt es so nicht bei der TSG. Den Linksfüßer im rechten offensiven Mittelfeld, der nach innen zieht und abschließt, abgesichert in einem Viererkettensystem von einem Außenverteidiger. Und die gut gemeinte Umschulung von Ex-Trainer Alfred Schreuder zum Linksverteidiger beraubte Skov seiner größten Stärke: des Abschlusses. Elf Treffer in 111 Bundesligapartien sind für den Fuß eines Robert Skov eine zu geringe Quote.

Zuletzt hatte auch Pellegrino Matarazzo die Klasse des 27-Jährigen hervorgehoben, zugleich allerdings klar gesagt, dass Skov die Konstanz fehlt: “Robert Skov hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er einen unfassbar guten linken Fuß hat, dass er in der Lage ist, auch Spiele zu entscheiden. Wenn er das regelmäßig auf den Platz bekommen würde, dann würde er einen richtig guten Schritt machen. Robert ist ein Spieler, wo es definitiv an der Konstanz liegt. Er hat alle Anlagen dazu, ein Top-Spieler zu sein.”

Nicht nur die Arbeitspapiere von Skov enden

Ob er das in Hoffenheim nochmal wird? Die Zweifel sind groß, obgleich Matarazzo seine Aussagen keinesfalls als Prognose für die Zukunft des Profis verstanden wissen will. Neben Skovs Vertrag enden im Sommer bei der TSG auch die die Arbeitspapiere von John Anthony Brooks, Kasim Adams und Luca Philipp sowie die der Leihgaben Jurasek und Wout Weghorst (FC Burnley).

Benni Hofmann

Beier, Bebou, Kramaric oder Weghorst? Matarazzos Qual der Wahl

Pünktlich zum Saisonendspurt kommen neben dem konstantesten Angreifer der TSG Hoffenheim, Maximilian Beier, auch die anderen Offensivkräfte in Schwung. Was Pellegrino Matarazzo vor eine komplizierte Aufgabe stellt.

TSG-Coach Pellegrino Matarazzo hat viele Optionen in Mainz.

TSG-Coach Pellegrino Matarazzo hat viele Optionen in Mainz.

IMAGO/Avanti

Denn er muss sich für zwei bis drei Angreifer entscheiden bis zum Samstag, wenn die Kraichgauer bei Mainz 05 gefordert sind (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Schließlich kommt es bei aller offensiven Qualität auch auf die richtige Balance an. Das hat das 3:1 gegen den FC Augsburg einmal mehr verdeutlicht. Nach der gelungenen Anfangsphase war es nämlich vornehmlich die geschlossene Defensivleistung, die ausschlaggebend war für den Dreier gegen den direkten Konkurrenten im Rennen um Europa. Das wird Matarazzo bedenken, wenn er seine Startelf für das Gastspiel in Rheinhessen zusammenstellt.

Beier dürfte als 13-Tore-Stürmer gesetzt sein, auch wenn der 21-Jährige gegen Augsburg in Sachen Offensivaktionen eher unter dem Rader lief. Zumal der Youngster sich als fleißiger Arbeiter und Anläufer bei gegnerischem Ballbesitz stets vorbildlich verhält. Dass Andrej Kramaric und Wout Weghorst ihre zwei respektive drei Monate dauernden Torflauten beendet haben, macht sie streng genommen eigentlich zu den beiden weiteren Verdächtigen in der offensiven Dreierreihe, wobei der Kroate hier eher von der Zehnerposition aus agiert. Denkbar wäre allerdings auch, Weghorst als Zielspieler ins Sturmzentrum zu setzen, flankiert von den schnellen Beier und Ihlas Bebou, der gegen Augsburg ebenfalls getroffen hatte. Der Charme dieser Option: Das durchaus gefürchtete Mainzer Mittelfeldpressing könnte die TSG so mit Chipbällen auf Weghorst umspielen und liefe weniger Gefahr, den Nullfünfern Umschaltszenen zu ermöglichen.

Matarazzo hat nicht nur offensiv viele Optionen

Doch ob Matarazzo Kramaric opfert? Seine Auswechslung am Sonntag goutierte der Kroate sichtlich nicht – überinterpretieren sollte man die Reaktion des 32-Jährigen jedoch keineswegs, der als ehrgeiziger Heißsporn gilt und am liebsten immer 90 Minuten auf dem Feld sein möchte. Taktisch jedenfalls war der Tausch gegen den defensiveren Umut Tohumcu in der 74. Minute nachvollziehbar, am Ende ging Matarazzos Plan auf. Eine weitere Option mit defensiverer Ausrichtung: Zwei Spitzen zu stellen und den dynamischen Anton Stach von der Doppelsechs auf die Zehn vorziehen, weil der Coach mit den zurückgekehrten Grischa Prömel und Dennis Geiger in der Schaltzentrale mittlerweile wieder auf ein großes Angebot zurückgreifen kann. Nicht nur offensiv also hat Matarazzo die Qual der Wahl.

Benni Hofmann

Baumann: “Unerklärlich, wie wir eingebrochen sind”

Bei der TSG Hoffenheim muss nach diesem bedenklichen Saisonfinale alles und jeder hinterfragt werden.

Bedient nach zuletzt vielen schwachem Auftritten: Oliver Baumann und Andrej Kramaric.

Bedient nach zuletzt vielen schwachem Auftritten: Oliver Baumann und Andrej Kramaric.

IMAGO/Jan Huebner

Keinen Sommerkick hatte Sebastian Hoeneß sehen wollen, von einem versöhnlichen Abschluss war die Rede vor der Partie in Gladbach. Es wurde mit dem 1:5 ein Fiasko. Dabei war der TSG ein gewisses Engagement gar nicht abzusprechen. Zumindest 20 Minuten lang – auch gegen den Ball, da hätte Andrej Kramaric eigentlich die Hoffenheimer nicht nur mit 1:0, sondern mit 2:0 in Führung geschossen haben müssen. Doch der erneut toll freigespielte Torjäger verfehlte das Ziel aus hervorragender Position, wie schon so häufig in dieser Saison.

60 Gegentore, 13 in den letzten drei Partien

Was die Kraichgauer aber danach vor allem in der Defensive boten, hatte mit Bundesliganiveau wenig zu tun. Nicht nur der slapstickhaft verursachte Elfmeter, als Kevin Vogt Gladbachs Embolo statt den bereits weggespitzelten Ball traf, offenbarte einmal mehr und mit voller Wucht die erheblichen Abwehrprobleme. “Die Niederlage ist die Krönung der vergangenen Wochen”, befand der bemitleidenswerte Oliver Baumann, dessen Tor allein in den letzten drei Spielen 13 (!) Einschläge verzeichnete. Insgesamt fing sich die TSG 60 Gegentore ein, die viertmeisten der gesamten Liga, sogar Absteiger Bielefeld kassierte weniger (53). Nach neun sieglosen Spielen in Folge mit nur drei Punkten ist Hoffenheim von Europacup-Anwärter ins Mittelmaß versunken.

Es war nicht nur eine schlechte Phase, es waren neun Spiele. Das ist zu lang.

Oliver Baumann

“Es sind viel zu viele Gegentore in dieser Saison. Wir können nicht mit solchen Auftritten wie in den vergangenen neun Spielen in die neue Saison gehen. Intern gibt es nun einige Dinge zu klären”, schimpfte Baumann, “es ist unerklärlich, wie wir eingebrochen sind. Es war nicht nur eine schlechte Phase, es waren neun Spiele. Das ist zu lang. In mir herrscht eine große Leere. Ich kann mich nur bei den Fans entschuldigen, man kann nicht so eine Leistung zeigen.” Es ist ein gewaltiger Einbruch, den die Hoffenheimer erlebten. In der Rückrundentabelle lief die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß nur auf Rang 13 ein, in der Tabelle der letzten neun Spieltage steht die TSG als Vorletzter sogar auf einem direkten Abstiegsplatz.

“Ich bin extrem enttäuscht und frustriert. Wir haben das Spiel einfach hergeschenkt”, sagte Hoeneß, der zu Recht auf die erneut vielen Ausfälle verwies. Die allerdings ein derartig nachlässiges und schlampiges Verteidigen nicht erklären, schließlich standen trotz allem zunächst fast ausnahmslos erfahrene Bundesligaspieler auf dem Platz. Die späteren Bundesligadebüts des Routiniers Nick Proschwitz (35) und des Talentes Umut Tohumcu (17) sowie das Kurz-Comeback von Ermin Bicakcic unterstrichen die Personalnot und verkamen angesichts des Spielverlaufes zu Randnotizen.

Auf dem Prüfstand: Kader, medizinische Abteilung

Diese letzte Saisonphase gekrönt vom peinlichen Auftritt in Gladbach muss und wird Konsequenzen haben in Hoffenheim. Der Kader, speziell die Defensive, war schon lange als renovierungsbedürftig eingestuft worden, ebenso soll der Staff, insbesondere die komplette medizinische Abteilung angesichts der viel zu vielen Ausfälle auf den Prüfstand. Angesichts der sich zuletzt verschärfenden Dynamik des Abwärtstrends besteht aber auch Erklärungsbedarf in der sportlichen Leitung. “Wir sind alle extrem enttäuscht. Wenn man am Anfang mal 15. ist, und dann noch Neunter wird, ist das okay. Aber wir waren so lange oben dabei, das Ziel Europa war greifbar – das ist dann am Ende einfach enttäuschend”, so Baumann, “wir werden alles versuchen, damit wir in der nächsten Saison besser dastehen. Das sind wir dem Verein und den Fans schuldig.” Es bleibt spannend, welche Dynamik die Aufarbeitung des Erlebten noch erfährt.

Michael Pfeifer

Hoffenheim ist an Dardai dran

Vor allem in der Hoffenheimer Hintermannschaft wird es in diesem Sommer Veränderungen geben. Eine Spur führt zu einem deutschen U-21-Nationalspieler.

Bald ein Hoffenheimer? Marton Dardai.

Bald ein Hoffenheimer? Marton Dardai.

IMAGO/Revierfoto

Die Defensive wird in dem bevorstehenden Transfersommer eine Großbaustelle in Hoffenheim. Florian Grillitsch, Chris Richards und Havard Nordtveit verlassen die TSG, Kasim Adams sollte längst verkauft sein, die volle Leistungsfähigkeit bei Benjamin Hübner und Ermin Bicakcic steht in den Sternen – David Raum ist ein potenzieller Verkaufskandidat.

Ohnehin haben Trainer Sebastian Hoeneß und Manager Alexander Rosen die dringende Notwendigkeit von mehr Qualität und körperlicher Präsenz am Boden wie in der Luft in der Verteidigung als notwendig erachtet und benannt. Die Bemühungen um Nationalverteidiger Matthias Ginter dagegen blieben vergebens, der Gladbacher entschied sich für seinen Ausbildungsverein Freiburg.

Herthas Klassenzugehörigkeit spielt bei einem möglichen Transfer eine Rolle

Nun aber verdichten sich die Hinweise auf den nächsten Kandidaten: Marton Dardai von Hertha BSC. “Sky” hatte zuerst vom Hoffenheimer Interesse berichtet, das deckt sich mit den Informationen des kicker. Demnach hat es konkreten Kontakt zwischen den beiden Klubs gegeben, die TSG hat ihr Interesse hinterlegt. Doch ehe weitere Schritte eingeleitet werden, sollen sich Dardai und die Berliner voll auf das letzte Bundesliga-Wochenende 2021/22 zu konzentrieren, an dem der finale Klassenerhalt angestrebt wird. Zudem dürfte auch die künftige Klassenzugehörigkeit der Hertha Einfluss auf die Transfermodalitäten haben.

Dardai, dessen Vertrag in Berlin noch bis 2025 läuft, ist der Sohn des früheren Berliner Cheftrainers und -Profis Pal Dardai. Der 20-Jährige ist gebürtiger Berliner, ein Herthaner Eigengewächs und Innenverteidiger mit einem stärkeren linken Fuß. Das würde dem U-21-Nationalspieler Deutschlands, der väterlicherseits auch die ungarische Staatsbürgerschaft hat, im Kraichgau gute Perspektiven eröffnen.

Denn mit linksfüßigen Verteidigern ist es bei der TSG so eine Sache. US-Boy Chris Richards, zuletzt zweimal vom FC Bayern ausgeliehen, kehrt wie geplant nach München zurück. Eine feste Verpflichtung ist aktuell ebenso unwahrscheinlich, weil teuer, wie eine dritte Leihe.

Dardai ist als Linksfuß wertvoll, auch wegen Hübners Verletzungshistorie

Unter normalen Umständen wäre die Position links in der Vierer- oder Dreierkette von Benjamin Hübner belegt. Aber der Kapitän, der zuletzt allein eineinhalb Jahre wegen einer Knöchelblessur gefehlt hatte, plagte sich zuletzt mit Rückenbeschwerden herum und musste die Saison nach nur fünf Einsätzen vorzeitig wieder beenden. Es ist offen, wie belastbar sich der 32-Jährige in der kommenden Spielzeit wird präsentieren können.

Junge entwicklungsfähige Spieler sind grundsätzlich Hoffenheims Zielgruppe, allerdings verpflichteten die TSG zuletzt überwiegend ablösefreie Kandidaten (Raum, Angelo Stiller, Finn Ole Becker, Grischa Prömel). Doch die TSG wird investieren müssen und wollen, wie das Interesse an dem zwar ablösefreien, aber keineswegs günstigen Ginter zeigt.

Marktwert bei zirka fünf Millionen Euro

Der Marktwert von Dardai Junior, der bislang zwei Dutzend Bundesliga-Einsätze in zwei Jahren vorzuweisen hat, wird auf etwa fünf Millionen Euro taxiert. Ob es festgelegte Abstandszahlungen je nach Ligazugehörigkeit gibt, ist nicht bekannt. Andernfalls könnten konkurrierende Interessenten (vermeintlich auch Dortmund, Wolfsburg und Frankfurt) den Preis in die Höhe treiben. Berlin selbst hatte erst im Winter mit Marc Oliver Kempf einen erfahrenen linksfüßigen Verteidiger aus Stuttgart geholt.

Michael Pfeifer

Hoffenheim verlängert mit Kapitänin Dongus

Die TSG Hoffenheim hat den Vertrag mit Spielführerin Fabienne Dongus vorzeitig bis 2025 verlängert.

Trägt auch weiter das TSG-Trikot: Fabienne Dongus.

Trägt auch weiter das TSG-Trikot: Fabienne Dongus.

IMAGO/Eibner

“Die TSG Hoffenheim ist und bleibt mein Herzensverein”, wird Dongus in einer Mitteilung des Vereins am Samstag zitiert. Die 27-Jährige läuft bereits seit 2013 für die TSG auf – und verlängerte nun ihren Vertrag vorzeitig bis 2025.

Aktuelles Spiel

“Wir freuen uns sehr, dass wir mit Fabienne eine erfahrene Führungsspielerin langfristig an uns binden konnten“, so Ralf Zwanziger, Abteilungsleiter Frauenfußball. Dongus’ “fußballerische Fähigkeiten” und ihre “Einstellung” würden der Mannschaft bereits seit Jahren “extrem guttun”.

Somit dürften für Hoffenheims Rekordspielerin in der Bundesliga noch weitere Einsätze zu den momentan 154 Spielen dazu kommen. In der aktuellen Saison stand die Mittelfeldspielerin, die seit 2020 auch Spielführerin ist, 14-mal auf dem Platz. Dabei gelang der deutschen Nationalspielerin ein Treffer.

Warum der 33. Spieltag nicht zu selben Anstoßzeit ausgetragen wird

Jahrelang wurden Partien der letzten beiden Spieltage zur selben Anstoßzeit ausgetragen, in der Vorsaison gab es bereits Ausnahmen. Diesmal ist der Spieltag jedoch komplett zersplittert. Warum?

Am 33. Spieltag wird es mehrere Anstoßzeiten geben.

Am 33. Spieltag wird es mehrere Anstoßzeiten geben.

IMAGO/Philipp Szyza

Eröffnet wird der Spieltag bereits heute Abend mit der Partie Bochum gegen Bielefeld, die Arminen kämpfen beim bereits geretteten VfL gegen den Abstieg. Am Samstagnachmittag steigen vier Partien, am Abend eine weitere. Sechs Teams müssen am Sonntag ran, darunter die Europa-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt und RB Leipzig.

Der 33. Spieltag im Überblick

In der Saison 2019/20 waren – wie auch in den Jahren zuvor – die Partien zeitgleich ausgetragen worden, um etwaige Absprachen von zeitlich später eingreifenden Teams vermeiden zu können. Bereits in der vergangenen Saison, deren Zeitplan durch die Coronavirus-Pandemie beeinflusst war, hatten zwei Partien des 33. Spieltags 2020/21 am Sonntag stattgefunden.

Die neue Regelung – auch für die 2. Liga – hatte die DFL bereits 2020 bei der Ausschreibung der neuen Medienrechte für die Spielzeiten 2021/2022 bis 2024/2025 verkündet.

Grund ist die TV-Vermarktung: Mehr Sendetermine durch unterschiedliche zeitliche Ansetzungen bringen mehr Geld ein. Die Gefahr einer möglichen Manipulation von Spielergebnissen wäre am letzten Spieltag am größten, wenn bei verschiedenen Anstoßzeiten die Tabellenkonstellation für manche Teams vorab bekannt wären. Der 34. Spieltag wird aber wie gewohnt mit der selben Anstoßzeit ausgetragen.

Durch die Änderung erhält der FC Bayern in seinem letzten Heimspiel die Meisterschale diesmal sonntags: Die neue DFL-Chefin Donata Hopfen überreicht sie den Münchnern am Sonntag (17.30 Uhr) bei der Partie gegen den VfB Stuttgart.

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