“Wir müssen nur auf uns schauen”: Abstieg, Relegation oder direkter Klassenerhalt für Schalding?

Vor dem letzten Spieltag in der Regionalliga Bayern herrscht auch für den SV Schalding-Heining noch alles andere als Klarheit. Es hängt nun auch an Bayernligist Schwaben Augsburg.

Gegen die Kickers gab es für Schalding (vorne) nichts zu holen, jetzt muss Zählbares gegen den kleinen Club her.

Gegen die Kickers gab es für Schalding (vorne) nichts zu holen, jetzt muss Zählbares gegen den kleinen Club her.

IMAGO/foto2press

Regionalliga Bayern

Die Chancen auf den direkten Klassenerhalt waren gering – nach dem 0:3 daheim gegen die Würzburger Kickers kommt es nun auf Faktoren an, die der SV Schalding nicht selbst beeinflussen kann. Sollte alles seinen ursprünglich angedachten Lauf nehmen, muss der SVS für den Verbleib in der Regionalliga Bayern erstmals den Umweg über die Relegation nehmen. Doch auch die Gefahr des Direktabstiegs ist vor dem letzten Spieltag noch nicht gebannt. Entsprechend groß war der Frust am Samstag am Reuthinger Weg.

Belastend für alle Beteiligten ist freilich die Unklarheit, wie es nach dem letzten Spiel beim 1.FC Nürnberg II weitergeht. Sollte Schalding verlieren und gleichzeitig Bamberg (daheim gegen Bayern II) sowie der TSV Buchbach gegen Aubstadt siegen, droht Schalding noch auf Rang 17 abzurutschen – falls die Buchbacher auch noch in Sachen Torverhältnis vorbeiziehen (aktuell fünf Treffer schlechter als der SVS). Von daher lautet die klare Forderung von Sportchef Markus Clemens. “Wir müssen nur auf uns schauen und alles daran setzen, in Nürnberg was zu holen. Es geht darum, unseren Tabellenplatz abzusichern. Und das haben wir selbst in der Hand.”

X-Faktor Schwaben Augsburg

Tatsächlich könnten die Schaldinger als Tabellen-15. am Ende sogar noch direkt in der Liga bleiben. Der Grund: In der Bayernliga Süd haben bis auf Schwaben Augsburg alle Teams auf den Aufstieg verzichtet. Sollte auch der aktuelle Zweite absagen, dürften Meister und Vizemeister der Bayernliga Nord direkt aufsteigen – und die Relegation in der Regionalliga könnte entfallen. Der 15. und 16. der Regionalliga hätten in diesem Fall den Klassenerhalt sicher, Meister und “Vize” der Bayernliga Nord stiegen dann auf. Zudem würde der Tabellenvorletzte und der Dritte der Nord-Staffel um einen freien Platz spielen, der aber nur bei einem Würzburger Drittliga-Aufstieg vergeben werden würde.

Für den Fall, dass Schwaben Augsburg den Aufstieg annimmt, hat der Verband den Vereinen am Freitag verschiedene Relegationsszenarien vorgestellt und um Abstimmung für ein Model gebeten. Zwei Regionalliga-Plätze bei drei Teilnehmern wären dann frei.

“Allein schon aus diesem Grund müssen wir uns mit der Relegation beschäftigen”, sagt Spielertrainer Stefan Köck und fügt an. “Natürlich rechnet man in so einer Situation alle Möglichkeiten durch. Aber das gilt nur für uns Verantwortliche. Von den Spielern wollen wir das alles fernhalten, sie sollen sich nur auf die Leistung auf dem Platz konzentrieren.” Dort lief es in den letzten Wochen gar nicht mehr rund, gegen Würzburg setzte es schon die fünfte Pleite in Serie. Immer wieder musste der SVS zuletzt auf Spieler, vor allem erfahrene, verzichten. “Es kam in dieser Saison sehr viel zusammen, das du nicht planen kannst. Leider haben wir es nicht geschafft, all diese Rückschläge entsprechend zu kompensieren und wegzustecken”, sagt Köck.

Im Kopf nicht mehr frei

Hinzu kommt: Viele Spieler seien nach der Negativserie vom Kopf her nicht mehr frei, urteilen Köck und Clemens unisono. Was man nun in der letzten Woche der Saison tun kann? “Gespräche führen, trainieren, wieder Gespräche führen und auf allen Ebenen ganz hart arbeiten”, sagt Clemens. Routinier Chris Brückl, der nach Oberschenkelproblemen gegen Würzburg passen musste, fügt an: “Wir dürfen uns auf gar nichts verlassen. Gerade am letzten Spieltag passieren immer wieder verrückte Dinge, das haben wir schon alles erlebt.”

Das Positive aus SVS-Sicht: Schon ein Punkt beim kleinen Club verhindert auf jeden Fall einen direkten Abstieg. “Wir sind nicht auf Beten und Hoffen angewiesen, sondern können die Dinge selbst regeln”, sagt Köck. Wie man das Spiel angehen werde, ließ der Coach offen. Auf jeden Fall braucht Schalding in der Offensive mehr Durchschlagskraft. In den letzten fünf Partien gab es nur magere drei Treffer. Auch mit Blick auf die Relegation wäre ein Erfolgserlebnis in Nürnberg extrem wichtig, gibt Köck zu. “Es ist die große Aufgabe, den Negativlauf zu brechen. Wir haben jetzt eine Woche Zeit, um ein sehr, sehr schwieriges Auswärtsspiel erfolgreich zu gestalten. Aber ich bin guter Dinge, dass wir es schaffen.”

Andreas Lakota, jam

Preußen vor zweitem Matchball: “Am Samstag reißen sie das Stadion ab”

Den ersten Matchball im Kampf um den direkten Aufstieg hat Preußen Münster vergeben, der zweite soll sitzen. Trainer Sascha Hildmann ist sich sicher, dass die Fans ein wichtiger Faktor sind.

Sascha Hildmann und seine Preußen haben den direkten Aufstieg weiter im Blick.

Sascha Hildmann und seine Preußen haben den direkten Aufstieg weiter im Blick.

IMAGO/Kirchner-Media

Die Steilvorlage der Regensburger, die am Samstag nur 1:1 bei Viktoria Köln gespielt hatten, konnte Preußen Münster einen Tag später nicht nutzen. Der Aufstieg ist nach der 0:2-Niederlage in Verl erst einmal vertagt. “Wenn ich nüchtern betrachtet die erste Halbzeit sehe, waren zwei Mannschaften auf dem Feld, wo die eine was zu verlieren hatte und die andere nicht”, blickte Trainer Sascha Hildmann bei MagentaSport auf die verpasste Chance zurück. Seinem Team fehlte der Zugriff, urteilte der 52-Jährige: “Wir waren in den Zweikämpfen einen Schritt zu spät. Wir sind teilweise gar nicht reingekommen.”

Und doch stand es nach 45 Minuten noch 0:0. Nach einer Stunde wurde es bitter für Münster. Erst verpasste Malik Batmaz die mögliche Führung, dann landete ein abgefälschter Abschluss von Lars Lokotsch im Preußen-Kasten. “Das Tor von Verl war auch so eine abgefälschte Kartoffel”, haderte Hildmann.

Ausgangslage “sensationell”

Insgesamt bewertete der Coach die zweite Halbzeit besser, “wobei das Spielerische ein bisschen auf der Strecke geblieben ist”. Nach dem 0:2 durch Berkan Taz in der Nachspielzeit war klar: Am 37. Spieltag steigt Münster noch nicht auf.

Doch direkt nach Abpfiff schwor sich das Team schon auf den 38. Spieltag und das Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching ein. Kapitän Marc Lorenz sagte seiner Mannschaft im Kreis, “dass wir den Kopf oben behalten müssen”. Schließlich haben sich die Preußen “in eine Ausgangsposition gebracht, die sensationell ist”. Trotz der ausgelassenen Chance beträgt der Vorsprung vor dem Dritten Regensburg immer noch einen Punkt. Die Relegation ist ohnehin schon sicher.

Münster will “zweiten Matchball verwandeln”

Deshalb betonte auch Lorenz: “Nur weil der erste Matchball nicht geklappt hat, müssen wir die Köpfe nicht in den Sand stecken.” Der Aufstieg soll nun im Preußenstadion klargemacht werden: “Nächste Woche steht die ganze Stadt wieder hinter uns. Da wollen wir den zweiten Matchball verwandeln.”

Fernduell um Platz zwei

Auch Hildmann ist sich sicher, dass die Fans ein echtes Faustpfand sind. Die etwa einstündige Fahrt nach Verl hatten bereits fast 4000 Anhänger auf sich genommen und damit den Großteil der 5027 Zuschauer ausgemacht. Dafür gab es Lob vom Trainer: “Der Support vom Warmmachen bis in die 98. Minute war unfassbar gut und am Samstag reißen sie das Stadion ab, das weiß ich.”

Das Saisonfinale ist seit Wochen ausverkauft. Alles ist bereitet für den Durchmarsch des Aufsteigers. Das Hinspiel in Unterhaching verloren die Preußen aber knapp mit 2:3.

Xabi Alonso über Wirtz: “Kein Grund, pessimistisch zu sein, aber …”

In Bochum fehlte Florian Wirtz verletzt. Im Idealfall soll er schon gegen Augsburg einen Teileinsatz bekommen. Doch Leverkusens Trainer Xabi Alonso kann vor den beiden Leverkusener Endspielen in der nächsten Woche noch keine komplette Entwarnung geben.

Bayer-Coach Xabi Alonso hofft auf seinen Ideengeber Florian Wirtz (re.).

Bayer-Coach Xabi Alonso hofft auf seinen Ideengeber Florian Wirtz (re.).

IMAGO/Giuseppe Maffia

Er fehlte beim 5:0-Sieg in Bochum wie angekündigt im Leverkusener Aufgebot. Und dennoch war Florian Wirtz nach dem 50. Leverkusener Pflichtspiel ohne Niederlage in dieser Saison ein Thema nach den 90 Minuten. Steht Bayer 04 doch vor einer fantastischen finalen Saisonwoche, in der der 21-Jährge eine Hauptrolle einnehmen soll.

Inwieweit Wirtz an diesen acht außergewöhnlichen Tagen teilnehmen wird, hängt davon ab, wie der Zeitplan mit dem seit dem Dortmund-Spiel (1:1) am 21. April am Oberschenkel angeschlagenen Topstar aufgeht. Ein nicht komplett auskurierter Pferdekuss macht dem Zauberfuß seitdem zu schaffen, der am Donnerstag nach seiner Einwechslung im Europa-League-Halbfinale gegen die AS Rom (2:2) offensichtlich nicht in Vollbesitz seiner Kräfte war, nicht richtig sprinten konnte.

Wie sind also dessen Aussichten für das Liga-Finale am Samstag gegen Augsburg sowie die folgenden Endspiele in der Europa League gegen Atalanta Bergamo in Dublin (22. Mai) und im DFB-Pokal gegen Kaiserslautern in Berlin (25. Mai)?

“Es wäre für ihn gut, dass er vor den beiden Endspielen ein bisschen spielen kann”

“Wir haben einen Plan mit Flo. Wenn es gut läuft, wird er am Mittwoch oder Donnerstag wieder einen Teil des Trainings mitmachen und kann gegen Augsburg ein bisschen spielen”, erklärte Xabi Alonso nach der Bochum-Partie. Dieses Szenario wäre die Idealvorstellung, damit der geniale Ideengeber in Dublin keinen Kaltstart hinlegen muss. “Es wäre für ihn gut, dass er vor den beiden Endspielen ein bisschen spielen kann”, weiß sein Trainer, “aber es ist noch zu früh, etwas zu sagen.”

Am Freitag, kündigte der Baske an, werde er “vielleicht mehr Klarheit” haben. Trotz der Erholungspause für Wirtz und aller Behandlungen möchte Xabi Alonso noch kein grünes Licht geben. “Es ist nichts schlimmer geworden”, sagt er nur. Und auf die Frage, ob er weiterhin nicht um den Einsatz seines Topstars bange, hält er sich zurück: “Ich habe keine Sorge, aber physiologisch kann alles passieren. Gerade gibt es keinen Grund, pessimistisch zu sein, aber wir warten noch ein bisschen ab.”

Stephan von Nocks

Xabi Alonso über Wirtz: “Kein Grund, pessimistisch zu sein, aber …”

In Bochum fehlte Florian Wirtz verletzt. Im Idealfall soll er schon gegen Augsburg einen Teileinsatz bekommen. Doch Leverkusens Trainer Xabi Alonso kann vor den beiden Leverkusener Endspielen in der nächsten Woche noch keine komplette Entwarnung geben.

Bayer-Coach Xabi Alonso hofft auf seinen Ideengeber Florian Wirtz (re.).

Bayer-Coach Xabi Alonso hofft auf seinen Ideengeber Florian Wirtz (re.).

IMAGO/Giuseppe Maffia

Er fehlte beim 5:0-Sieg in Bochum wie angekündigt im Leverkusener Aufgebot. Und dennoch war Florian Wirtz nach dem 50. Leverkusener Pflichtspiel ohne Niederlage in dieser Saison ein Thema nach den 90 Minuten. Steht Bayer 04 doch vor einer fantastischen finalen Saisonwoche, in der der 21-Jährge eine Hauptrolle einnehmen soll.

Inwieweit Wirtz an diesen acht außergewöhnlichen Tagen teilnehmen wird, hängt davon ab, wie der Zeitplan mit dem seit dem Dortmund-Spiel (1:1) am 21. April am Oberschenkel angeschlagenen Topstar aufgeht. Ein nicht komplett auskurierter Pferdekuss macht dem Zauberfuß seitdem zu schaffen, der am Donnerstag nach seiner Einwechslung im Europa-League-Halbfinale gegen die AS Rom (2:2) offensichtlich nicht in Vollbesitz seiner Kräfte war, nicht richtig sprinten konnte.

Wie sind also dessen Aussichten für das Liga-Finale am Samstag gegen Augsburg sowie die folgenden Endspiele in der Europa League gegen Atalanta Bergamo in Dublin (22. Mai) und im DFB-Pokal gegen Kaiserslautern in Berlin (25. Mai)?

“Es wäre für ihn gut, dass er vor den beiden Endspielen ein bisschen spielen kann”

“Wir haben einen Plan mit Flo. Wenn es gut läuft, wird er am Mittwoch oder Donnerstag wieder einen Teil des Trainings mitmachen und kann gegen Augsburg ein bisschen spielen”, erklärte Xabi Alonso nach der Bochum-Partie. Dieses Szenario wäre die Idealvorstellung, damit der geniale Ideengeber in Dublin keinen Kaltstart hinlegen muss. “Es wäre für ihn gut, dass er vor den beiden Endspielen ein bisschen spielen kann”, weiß sein Trainer, “aber es ist noch zu früh, etwas zu sagen.”

Am Freitag, kündigte der Baske an, werde er “vielleicht mehr Klarheit” haben. Trotz der Erholungspause für Wirtz und aller Behandlungen möchte Xabi Alonso noch kein grünes Licht geben. “Es ist nichts schlimmer geworden”, sagt er nur. Und auf die Frage, ob er weiterhin nicht um den Einsatz seines Topstars bange, hält er sich zurück: “Ich habe keine Sorge, aber physiologisch kann alles passieren. Gerade gibt es keinen Grund, pessimistisch zu sein, aber wir warten noch ein bisschen ab.”

Stephan von Nocks

Neuhaus in der Sackgasse: Wieder nur Randfigur

Auch am Samstag gegen Frankfurt kam Mittelfeld-Mann Florian Neuhaus nur zu einem Mini-Einsatz. Gut möglich, dass er trotz Vertrages bis 2027 sein letztes Heimspiel im Borussia-Park erlebte.

Verlässt er Gladbach im Sommer? Florian Neuhaus hat eine ungewisse Zukunft vor sich.

Verlässt er Gladbach im Sommer? Florian Neuhaus hat eine ungewisse Zukunft vor sich.

IMAGO/fohlenfoto

Die großen Emotionen gehörten am Samstag den Borussia-Urgesteinen Tony Jantschke und Patrick Herrmann, die zum letzten Mal vor eigenem Publikum für Borussia Mönchengladbach aufliefen. Begeisterung hier, Frust da: Florian Neuhaus spielte wieder mal eine untergeordnete Rolle und kam erst in den Schlussminuten aufs Feld.

Dabei gehörte der technisch starke Mittelfeldmann mal zu den großen Hoffnungsträgern der Borussia, und mit großer Erleichterung und Freude wurde im Sommer registriert, dass Neuhaus seinen Vertrag vorzeitig bis 2027 verlängerte.

Doch die aktuelle Saison verläuft äußerst unbefriedigend für den früheren Nationalspieler. Seoane und Neuhaus, das passt offensichtlich überhaupt nicht zusammen, denn immer wieder speist der Schweizer Trainer den Mittelfeldmann mit Kurz-Einsätzen ab oder lässt ihn ganz draußen.

Spielbericht

Geht neben Neuhaus auch Koné?

Spätestens seit jenem Elfmeter beim 2:2 gegen Bremen, als sich der gar nicht als Schütze vorgesehene Neuhaus den Ball geschnappt – und verwandelt – hatte, scheint eine Zukunft von Neuhaus in Mönchengladbach kaum noch vorstellbar. Ganz offensichtlich setzt Seoane auf andere Spielertypen im Zentrum, Neuhaus steckt in der Sackgasse. Ende März beim 0:3 gegen den SC Freiburg gehörte er zum bisher letzten Mal zur Startelf.

Die Zukunft von Neuhaus also scheint nicht in Mönchengladbach zu liegen. In der Zentrale stehen ohnehin große Änderungen an. Es wird erwartet, dass Manu Koné die Borussia nun tatsächlich verlässt, nachdem der Franzose schon des Öfteren als Wechselkandidat gegolten hatte. Weltmeister Christoph Kramer kommt ohnehin kaum noch zum Einsatz, auf der anderen Seite gibt es das aufstrebende Talent Rocco Reitz, einen der großen Gewinner bei der Borussia in einer ansonsten total unbefriedigenden Saison.

Podcast

Wachablösung? So wehrt sich Wolfsburg gegen den FC Bayern!


13:17 Minuten

alle Folgen

Sander erster Gladbach-Neuzugang für 2024/25

Seit dem Wochenende ist nun auch der erste Wechsel für das Mittelfeld verkündet, auch wenn der Transfer keine Überraschung mehr darstellt: Vom Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel kommt Kapitän Philipp Sander.

Im Trubel der Aufstiegsfeierlichkeiten am Samstagabend in Kiel bestätigte der 26-Jährige seinen Wechsel nach Mönchengladbach. Borussia macht in diesem Fall von einer Ausstiegsklausel Gebrauch; in der laufenden Saison gehört Sander zu den stärksten Mittelfeldspielern der 2. Liga. Bisher lieferte er neun Scorer-Punkte, erzielte drei Tore und steuerte sechs Assists zum Aufstieg der Störche bei.

Oliver Bitter

Werder-Kapitän Friedl: Als wäre nichts gewesen

Marco Friedl spielt seit Wochen stark auf – trotz zwischenzeitlichem Syndesmoseriss. Wer weiß, was ohne seine Zwangspause für Werder möglich gewesen wäre …

Werder-Kapitän Marco Friedl geht voran.

Werder-Kapitän Marco Friedl geht voran.

IMAGO/Jan Huebner

Viermal lief der SV Werder Bremen nun mit der gleichen Startelf auf – wie schon vom 9. bis zum 12. Spieltag dieser Saison. Dass der Klub gar fünfmal mit identischem Personal in ein Bundesligaspiel ging, hatte es zuletzt im März 1996 gegeben. Und gut möglich, dass Cheftrainer Ole Werner auch am 34. Spieltag gegen den VfL Bochum keine Wechsel vornehmen wird.

Viel Anlass dazu gab die insbesondere in der ersten Spielhälfte “nahezu perfekte” Darbietung in Leipzig (1:1) jedenfalls nicht, zumal der 36-Jährige bereits vor der Partie über jene Konstanz in Sachen Aufstellung gesagt hatte: “Wir hatten speziell in diesem Kalenderjahr viele Wechsel drin und profitieren jetzt einfach sehr davon, dass gewisse Abläufe klar sind”, so Werner: “Die Jungs zuletzt haben es gut gemacht. Den Rhythmus, den sie jetzt in den letzten Wochen auf dem Platz hatten, wollen wir nicht unterbrechen.”

War es Zufall, dass Werder ohne Friedl nicht mehr siegte?

Wesentlicher Teil des Bremer Start-Ensembles, das so bis auf Senne Lynen im Übrigen auch schon zum Zweitliga-Kader gehörte, ist in den vier jüngsten Spielen auch wieder Marco Friedl. Zuvor bei der 0:5-Niederlage in Leverkusen hatte der 26-Jährige wegen einer Gelbsperre noch gefehlt; seither ist seine Mannschaft nun ungeschlagen (zwei Siege, zwei Unentschieden).

Allerdings stand der Kapitän Werder in den vorherigen Wochen länger nicht zur Verfügung: Im Februar hatte er sich einen Syndesmoseriss im rechten Sprunggelenk zugezogen. War es Zufall, dass die Bremer nach seinem Ausfall vor dem 23. Spieltag erst einmal nicht mehr gewinnen konnten – nachdem es mit Friedl zuvor vier Siege aus fünf Spielen gegeben hatte?

Fritz über Friedl: “Er hat dort angeknüpft”

Auch dank des Österreichers, der mit dem Wechsel von der linken in die zentrale Position der Abwehr-Dreierkette nochmal einen Leistungssprung erfahren hat, war das internationale Geschäft auf Tabellenplatz sieben ja zwischenzeitlich erstmals in Reichweite gerückt. Im kicker formulierte Friedl zudem entsprechende Ansprüche. Die sich in seiner Abwesenheit mit nur einem Punkt aus vier Partien jedoch schnell wieder erledigt hatten.

Auch nach seiner Rückkehr (direkt in die Startelf) tat sich Werder zunächst gegen Wolfsburg (0:2) schwer. Doch zumindest Friedl persönlich war gleich wieder da – als wäre nichts gewesen, wie auch Clemens Fritz festgestellt hatte: “Er war schon vor seiner Verletzung in einer sehr guten Verfassung und hat genau dort angeknüpft, wo er zuvor aufgehört hat”, so der Leiter Profifußball: “Für uns war das wichtig, Marco hat eine gute Entwicklung genommen.”

Werner: “Ein ganz unangenehmer Gegenspieler”

Was natürlich die Frage aufwirft: Was wäre denn ohne die Zwangspause Friedls für den Klub möglich gewesen, der aktuell ja immer noch eine kleine Chance auf eine europäische Teilnahme hat? Zumal nicht nur Fritz sondern auch Werner unabhängig voneinander auf die “Stabilität” zu sprechen kommen, die der fünfmalige Nationalspieler dem Bremer Spiel verleiht. “Er hat mit dem Ball eine Klarheit, ist gegen den Ball unheimlich zweikampfstark und damit ein ganz unangenehmer Gegenspieler”, erklärt der Coach.

Und dann ist da noch, wie Werner betont, Friedls Rolle als “Führungsperson, die in vielen Situationen vorweggeht” – in die der allerdings auch einige Zeit benötigte hineinzuwachsen, als er nach dem Bundesliga-Wiederaufstieg zum neuen Werder-Kapitän gewählt wurde. “Das ist die Entwicklung, die wir Marco immer zugetraut haben”, sagt der Trainer: “Und aktuell kann Marco sehr stolz sein auf den Weg, den er gegangen ist.”

Tim Lüddecke

Tah steht als zweiter deutscher EM-Starter fest

Nach Nico Schlotterbeck steht Jonathan Tah als zweiter EM-Teilnehmer fest. Der DFB gab die Nominierung des Verteidigers von Bayer Leverkusen auf überraschendem Weg bekannt

Mit Bayer Leverkusen Meister, mit Deutschland bei der EM: Jonathan Tah .

Mit Bayer Leverkusen Meister, mit Deutschland bei der EM: Jonathan Tah .

IMAGO/Nordphoto

Rashid Hamid ist Geschäftsführer eines Hamburger Pflegedienstes und teilt seine Erlebnisse mit rund 319.000 Followern auf seinem Instagram-Kanal. Am Montag um 10 Uhr verkündete er in einem Video eine Botschaft, die mit seinem eigentlichen Job nichts zu tun hat: Jonathan Tah wird am Donnerstag von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die Heim-EM nominiert.

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Bereits am Vorabend hatte der DFB via ARD-Tagesschau die Berufung des Dortmunder Verteidigers Nico Schlotterbeck inszeniert.

Tahs Nominierung ist keine Überraschung, sondern eine Selbstverständlichkleit. Der Abwehrspieler ist in der Innenverteidigung als Nebenmann von Antonio Rüdiger gesetzt, dies hatte Nagelsmann nach den siegreichen März-Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) betont. Schlotterbeck gehörte da noch nicht zum DFB-Kader, er startet als Herausforderer in die EM-Vorbereitung.

Abstimmung: Wen würdet ihr zur EM mitnehmen?

Hintergrund zur ungewohnten Form der Bekanntgabe: Noch ehe Nagelsmann im März sein Aufgebot für die Länderspiele in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) bekanntgeben konnte, waren die Namen der fünf Debütanten Maximilian Mittelstädt, Deniz Undav, Waldemar Anton, Maximilian Beier, Aleksandar Pavlovic und Jan-Niklas Beste bereits über diverse Kanäle an die Öffentlichkeit gesickert. Damit sich Ähnliches nicht wiederholt, geht der DFB in die Offensive. Auch in den kommenden Tagen sollen die Fans mit der Verkündung von EM-Teilnehmern scheibchenweise eingestimmt werden.

Oliver Hartmann

Ein Novum für Bernardo: Früher Feierabend – wegen Werder

Der erhoffte vorzeitige Klassenerhalt gelang nicht, stattdessen kassierte Bochum ein 0:5 gegen Leverkusen. Dabei erlebte Top-Verteidiger Bernardo einen ganz ungewöhnlichen Moment.

Bochums Top-Verteidiger Bernardo wurde vor einer Sperre geschützt.

Bochums Top-Verteidiger Bernardo wurde vor einer Sperre geschützt.

IMAGO/Beautiful Sports

Kein anderer Bochumer Profi hat in der laufenden Saison so überzeugt wie Bernardo. Der Brasilianer war auf Anhieb voll da, schwang sich zur Stütze der Defensive auf, und das auf ungewohnter Position. Denn der gelernte Innenverteidiger spielt links in der Viererkette, gehört da zu den Spielern, die ligaweit die meisten Zweikämpfe bestreiten und ist aus der Bochumer Abwehr nicht mehr wegzudenken.

Insofern war es zunächst ein wenig überraschend, dass Bernardo gegen Leverkusen nach dem Seitenwechsel in der Kabine blieb. Die Erklärung aber ist recht einfach: Der Brasilianer sammelte im Laufe der Saison bereits neun Gelbe Karten, und um kein Risiko einzugehen, dass der Top-Verteidiger beim Saison-Ausklang in Bremen fehlt, wechselte Trainer Heiko Butscher den Abwehrmann vorsichtshalber aus.

Am kommenden Samstag im Weserstadion also ist Bernardo dabei, und auch insgesamt wird der VfL alle Kräfte bündeln, um wenigstens den einen womöglich noch benötigten Punkt einzufahren. Trotz des satten 0:5 gegen den neuen Deutschen Meister aus Leverkusen aber betrachtet der VfL den 33. Spieltag gewiss nicht als gebrauchtes Wochenende.

Bochum hat alles in der eigenen Hand

Denn durch den Kölner Sieg gegen Union Berlin ist der VfL in der komfortablen Lage, alles weiter selbst in der Hand zu haben und eben nur noch einen Punkt zu benötigen. Im Idealfall würde sich Bochum sogar trotz einer Niederlage retten, dann nämlich, wenn Union daheim beim letzten Pflichtspiel für Trainer Christian Streich gegen den SC Freiburg nicht gewinnt.

Gegen Leverkusen kam Bochum zwar zahlenmäßig deutlich unter die Räder, lieferte aber dennoch in der starken Anfangsphase den Nachweis, im Saison-Endspurt auf Kurs zu bleiben. Denn nach den jüngsten zwei Siegen gegen Hoffenheim und Union überzeugte der VfL zunächst auch gegen die Werkself, war wach und konzentriert, setzte sogar Nadelstiche.

“Die Rote Karte und das erste Gegentor haben uns aus der Bahn geworfen”

Der Platzverweis für Felix Passlack veränderte das Spiel komplett; “die Erklärung”, so Sportdirektor Marc Lettau, “ist heute recht einfach. Die Rote Karte und das erste Gegentor haben uns aus der Bahn geworfen. Aber wir ziehen die ersten 15 Minuten heran: Da haben wir gezeigt, dass wir auch gegen einen solchen Gegner mithalten können.”

Beim VfL seien alle Beteiligten “sehr überzeugt von dem, was wir machen”, betonte Lettau. Dass der Kurs Richtung Klassenerhalt stimmt, “das haben wir ja auch in den letzten beiden Spielen eindrucksvoll bewiesen.”

Womöglich kehrt am kommenden Samstag der zuletzt erkrankte Moritz Broschinski ins Team zurück; dann hätte Butscher für das Saison-Finale seine Wunschelf beisammen, mit Ausnahme natürlich von Felix Passlack. Seinen Posten rechts in der Viererkette dürfte wie gegen Leverkusen Tim Oermann übernehmen.

Oliver Bitter

Hoffenheim-Trainer Wagner: “Dann greifen wir wieder an”

Nach der Niederlage gegen den FSV Frankfurt ist die U 23 der TSG aus dem Titelrennen. Eine spielentscheidende Szene stößt Coach Vincent Wagner dabei sauer auf. Nun wartet ein größerer Kaderumbruch.

Für Vincent Wagner (Archiv) und seine Schützlinge reichte es am Samstag nicht.

Für Vincent Wagner (Archiv) und seine Schützlinge reichte es am Samstag nicht.

IMAGO/Eibner

Regionalliga Südwest

Es gibt kein Finale für die TSG Hoffenheim II am kommenden Samstag in der Regionalliga Südwest. Mindestens ein Remis im letzten Heimspiel und vorletzten Spieltag der Saison gegen den FSV Frankfurt hätte dafür gereicht, es wurde aber ein bitterer Nachmittag samt 0:1-Niederlage, bei der alles gegen die U 23 des Bundesligisten lief.

Der Reihe nach: Zu Beginn lief alles wie erwartet. “Hoffe zwo” kontrollierte das Geschehen und bot den 284 Zuschauern bei strahlendem Sonnenschein eine gewohnt druckvolle Vorstellung. Diese Phase wurde nach rund einer Viertelstunde jäh unterbrochen, als es zu einer ungewöhnlichen Entscheidungsfindung des Unparteiischen kam. “Uns wurde heute ganz klar übel mitgespielt”, sagte Vincent Wagner zur spielentscheidenden Szene. Der TSG-Trainer schaute sich selbige vor seiner Stellungnahme extra noch einmal in Ruhe am Bildschirm an und ärgerte sich daraufhin sehr darüber.

Was war passiert? TSG-Innenverteidiger Milan Petrovic traf im Luftzweikampf seinen Gegenspieler Amid Khan Agha, einen Ex-Hoffenheimer, mit dem Knie am Kopf. “Daran gibt es keinen Zweifel, aber der Kopf ist eben auch auf einem Meter Höhe”, so Wagner zu der viel diskutierten Szene. Schiedsrichter Niclas Zemke zückte daraufhin Gelb für Petrovic. Das schien den Frankfurtern aber zu wenig gewesen zu sein, sie protestierten wild, und kurz darauf entschied sich der Schiri um. Nun zeigte er dem Innenverteidiger die rote Karte. “Der Ablauf macht es fragwürdig und letztlich entschied dies das Spiel”, konstatierte der TSG-Coach.

Dünne Personaldecke

“Hoffe zwo” agierte 75 Minuten in Unterzahl, wovon selten etwas zu sehen gewesen war, vor allem im zweiten Abschnitt hatten beide Teams in etwa die gleichen Spielanteile. Es sollte aber, wie in den vergangenen Wochen häufig der Fall, einfach nicht der Tag der Hoffenheimer werden. Während David Mokwa die große Gelegenheit zum 1:0 gegen FSV-Keeper Bremer vergab (80.), erzielte Malik McLemore das Tor des Tages zum Endstand (87.).

Auch wenn es nichts wird mit der Meisterschaft, die TSG schließt die Runde mindestens als Dritter ab und bestätigt damit ihre Vorjahres-Leistung mit dem jüngsten Kader, den sie jemals ins Rennen geschickt hat. “Am Ende wurde die Personaldecke leider zu dünn”, sagte Wagner, der zuletzt mit Innenverteidiger Nummer fünf und sechs auflief, denen aber ein dickes Lob aussprach, “die Jungs haben es außergewöhnlich gut gelöst.”

Bei allem Ärger über den Platzverweis am Samstag, stellte der TSG-Trainer heraus, “dass egal, wer am kommenden Samstag Meister wird, das absolut verdient hat.” Dann kann er mit seinen Schützlingen den Stuttgarter Kickers indirekt zur Meisterschaft verhelfen, wenn sie etwas beim VfB Stuttgart II holen.

Im Anschluss geht es in die wohlverdiente Sommerpause, ehe ein auch für U-23-Verhältnisse größerer Kaderumbruch ansteht. “Es wartet eine ambitionierte Aufgabe auf uns”, sagte Wagner mit einem ersten kleinen Blick voraus auf 2024/25 und versprach: “Dann greifen wir wieder an.”

Christopher Benz

Tigges erfüllt die Prophezeiung: “Sind froh, dass wir ihn haben”

Beim 1. FC Köln erlebt Steffen Tigges eine verrückte Saison: Eine Zeit lang war der Stürmer außen vor, zuletzt aber hielt er mit zwei Toren die Hoffnungen auf den Klassenerhalt am Leben.

Steffen Tigges jubelt über das 3:2 von Damion Downs gegen Union Berlin. Zuvor hatte er selbst den Ausgleich erzielt.

Steffen Tigges jubelt über das 3:2 von Damion Downs gegen Union Berlin. Zuvor hatte er selbst den Ausgleich erzielt.

picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

Es musste wohl mal raus am Samstagnachmittag. Steffen Tigges schrie seine Gefühle in Richtung Tribüne, ließ alles raus – zu verstehen war im ohrenbetäubenden Jubel der 50.000 Fans im Rhein-Energie-Stadion ohnehin nichts. Damion Downs hatte gerade das 3:2 für den 1. FC Köln gegen Union Berlin geschossen und den Klub damit im Rennen um den Klassenverbleib gehalten. Eine Hoffnung, die unter anderem auch durch zwei Tore von Tigges am Leben gehalten wird.

Der 25-Jährige hatte drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit seinen Kopf in einen Schuss von Mark Uth gehalten und den Ball so ins Berliner Tor gelenkt. Es war der Startschuss für den irren Endspurt seines Teams – wie bereits beim 2:1 gegen Bochum, als Tigges den Ausgleich erzielte, der später sogar in einen Sieg gedreht wurde. Ohne diese Treffer wäre der Abstieg in Köln längst fix.

Tigges, der Retter

Tigges, der Retter: In dieser Rolle war der 1,93 Meter lange Angreifer lange nicht zu vermuten gewesen. Er kämpfte mit einem Formtief, sowohl Steffen Baumgart als auch dessen Nachfolger Timo Schultz zogen ihm meist Kollegen im Sturmzentrum vor: Stets Davie Selke, wenn der fit war, dann Sargis Adamyan, eine Zeit lang Jan Thielmann, schließlich auch Luca Waldschmidt und sogar den Flügelspieler Faride Alidou.

Keine einfache Situation, die Tigges aber annahm. “Ihn brauchst du nicht anspornen”, betont Schultz und beschreibt: “Er kommt jeden Tag, hat Bock und Laune und will sich für die Mannschaft opfern.” Das änderte aber nichts daran, dass er Tigges nur einmal, beim 1:1 gegen Mainz 05, in die Startelf stellte.

Steffen ist eine wichtige Alternative

Kölns Trainer Timo Schultz über Stürmer Steffen Tigges

Und trotzdem behielt Schultz mit seiner Stürmer-Prophezeiung recht. Im Trainingslager in Spanien im März hatte der Coach orakelt, Tigges werde “noch extrem wichtig werden. Und wenn es nur eine entscheidende Situation ist”. Inzwischen hatte der viel (und oft zurecht) gescholtene Tigges (kicker-Notenschnitt 4,71) schon zwei davon. Und drängt sich so immer mehr für einen weiteren Einsatz von Beginn an auf.

Denn das Kölner Spiel verändert sich mit Tigges spürbar. Abgesehen von Alidou sind alle anderen Stürmer-Konkurrenten eher klein und schmächtig. Tigges bringt Mentalität, Präsenz und Körperlichkeit ins Spiel ein, außerdem Kopfballstärke hinten wie vorne. Und auch, wenn ihm vieles nicht gelingt, steht er oft da, wo die Zuspiele der Kollegen hinfliegen.

Gegen Heidenheim ist ein Sieg Pflicht

“Steffen hat seine Qualitäten darin, dass er die Bälle hält, ablegt und hin und wieder einen Ball vorne reinhaut”, sagt Schultz, der sich aber nicht in die Karten schauen lassen will, ob er im Saison-Showdown beim 1. FC Heidenheim (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) auf Tigges bauen wird. Dann ist ein Sieg erneut Pflicht, und dafür wird es Tore brauchen. Höchstwahrscheinlich mehr als eines. Waldschmidt allerdings fehlt verletzt, Adamyan (kicker-Note 5,5 gegen Union) ist zurück im Formtief. Und Alidou rechts womöglich besser aufgehoben.

“Er ist eine wichtige Alternative, mal von Anfang an, mal von der Bank”, sagt Schultz über den scheinbar unverwüstlichen Tigges und betont: “Wir sind alle froh, dass wir ihn haben: Als Typen, aber auch als Spieler.” Vor allem aber: Als Torschützen.

Jim Decker