Stark fehlt Werder in Darmstadt – Fragezeichen bei Keita

Werder Bremen will in dieser Saison erstmals in der Fremde punkten. Am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Darmstadt fehlt mit Niklas Stark allerdings ein wichtiger Spieler. Und auch bei Naby Keita wird es eng.

Führte Bremen gegen Köln als Kapitän aufs Feld: Niklas Stark.

Führte Bremen gegen Köln als Kapitän aufs Feld: Niklas Stark.

IMAGO/Jan Huebner

Niklas Stark ist bei den Bremern gesetzt, agiert in der defensiven Dreierkette in der Mitte und hat sich durch konstante Leistungen zum wichtigen Bestandteil der Mannschaft entwickelt. Den Wert des 28-Jährigen sah man auch daran, dass er in Abwesenheit von Marco Friedl beim 2:1 gegen Köln die Kapitänsbinde trug. Gegen Darmstadt muss Stark nun allerdings aufgrund von Adduktorenproblemen passen. Mit einem längeren Ausfall rechnet Trainer Ole Werner nicht, wie er auf der Pressekonferenz am Freitag sagte. 

Offen ist noch, ob Kapitän Marco Friedl wieder mit dabei sein kann. Eine Bauchmuskelzerrung ließ seinen Einsatz gegen Köln nicht zu und machte dem Österreicher auch diese Woche noch Probleme. Am morgigen Samstag soll entschieden werden, ob es für einen Einsatz gegen die Lilien reicht. 

“Wir haben mehrere Spieler, die auch in der Innenverteidigung spielen können”, erklärte Werner. “Mit Christian Groß, Anthony Jung und Nicolai Rapp hätten wir mehrere Optionen. Wir machen uns aber erst morgen die finalen Gedanken, wenn wir wissen, wer mit nach Darmstadt kommt.”

Keita krank – Werder will erste Auswärtspunkte

Auch am Samstag entscheidet sich, ob Top-Neuzugang Naby Keita wieder mit dabei sein kann. Er spielte gegen Köln die ersten Minuten im Bremer Dress und zeigte in seinem Kurzauftritt (kam erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit ins Spiel) bereits, dass er ein ganz wichtiger Spieler für Werder werden kann. Der Mittelfeldmann war am Freitag krank und steht deswegen für Sonntag auf der Kippe. 

Egal mit welchem Kader, die Bremer wollen nach zwei Siegen zu Hause nun auch auswärts die ersten Punkte einfahren. “Es gibt genug Anhaltspunkte, um optimistisch in das Spiel zu gehen: Die Trainingswoche, die Leistung letzte Woche und die Überzeugung in unsere Spieler und ihre Leistungsstärke. Wir haben eine Qualität auf dem Platz, die sich durchsetzen kann, wenn wir als Gruppe gut auftreten”, zeigt sich Werner zuversichtlich.

Stark fehlt Werder in Darmstadt – Fragezeichen bei Keita

Werder Bremen will in dieser Saison erstmals in der Fremde punkten. Am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Darmstadt fehlt mit Niklas Stark allerdings ein wichtiger Spieler. Und auch bei Naby Keita wird es eng.

Führte Bremen gegen Köln als Kapitän aufs Feld: Niklas Stark.

Führte Bremen gegen Köln als Kapitän aufs Feld: Niklas Stark.

IMAGO/Jan Huebner

Niklas Stark ist bei den Bremern gesetzt, agiert in der defensiven Dreierkette in der Mitte und hat sich durch konstante Leistungen zum wichtigen Bestandteil der Mannschaft entwickelt. Den Wert des 28-Jährigen sah man auch daran, dass er in Abwesenheit von Marco Friedl beim 2:1 gegen Köln die Kapitänsbinde trug. Gegen Darmstadt muss Stark nun allerdings aufgrund von Adduktorenproblemen passen. Mit einem längeren Ausfall rechnet Trainer Ole Werner nicht, wie er auf der Pressekonferenz am Freitag sagte. 

Offen ist noch, ob Kapitän Marco Friedl wieder mit dabei sein kann. Eine Bauchmuskelzerrung ließ seinen Einsatz gegen Köln nicht zu und machte dem Österreicher auch diese Woche noch Probleme. Am morgigen Samstag soll entschieden werden, ob es für einen Einsatz gegen die Lilien reicht. 

“Wir haben mehrere Spieler, die auch in der Innenverteidigung spielen können”, erklärte Werner. “Mit Christian Groß, Anthony Jung und Nicolai Rapp hätten wir mehrere Optionen. Wir machen uns aber erst morgen die finalen Gedanken, wenn wir wissen, wer mit nach Darmstadt kommt.”

Keita krank – Werder will erste Auswärtspunkte

Auch am Samstag entscheidet sich, ob Top-Neuzugang Naby Keita wieder mit dabei sein kann. Er spielte gegen Köln die ersten Minuten im Bremer Dress und zeigte in seinem Kurzauftritt (kam erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit ins Spiel) bereits, dass er ein ganz wichtiger Spieler für Werder werden kann. Der Mittelfeldmann war am Freitag krank und steht deswegen für Sonntag auf der Kippe. 

Egal mit welchem Kader, die Bremer wollen nach zwei Siegen zu Hause nun auch auswärts die ersten Punkte einfahren. “Es gibt genug Anhaltspunkte, um optimistisch in das Spiel zu gehen: Die Trainingswoche, die Leistung letzte Woche und die Überzeugung in unsere Spieler und ihre Leistungsstärke. Wir haben eine Qualität auf dem Platz, die sich durchsetzen kann, wenn wir als Gruppe gut auftreten”, zeigt sich Werner zuversichtlich.

Werner stellt Keita-Debüt in Aussicht – und erwartet ein “Herantasten”

Die 2:4-Niederlage in Heidenheim haben Trainer Ole Werner und Werder Bremen schnell abgehakt. Nun steht gegen Köln ein Duell der Enttäuschten an – vielleicht aber erstmals mit einem prominenten Neuzugang.

Steht am Wochenende voraussichtlich erstmals im Bundesliga-Kader von Werder Bremen: Naby Keita.

Steht am Wochenende voraussichtlich erstmals im Bundesliga-Kader von Werder Bremen: Naby Keita.

IMAGO/Nordphoto

Das wochenlange Warten auf das Werder-Debüt von Naby Keita könnte am kommenden Samstag enden – wenn auch noch nicht direkt um 18.30 Uhr, wenn das Heimspiel gegen den 1. FC Köln (LIVE! bei kicker) angepfiffen wird. Dennoch: Nach fast zehn Wochen Verletzungspause steht der prominente Sommer-Neuzugang vom FC Liverpool vor seinem Comeback in der Bundesliga.

“Grundsätzlich sind alle fit, wir haben keine Ausfälle zu beklagen”, erklärte Bremens Cheftrainer Ole Werner am Donnerstag und meinte damit auch Keita. Für den 28-Jährigen komme ein Startelfeinsatz nach seiner ersten vollständigen Trainingswoche zwar noch zu früh, “aber er ist eine Option, im Laufe des Spiels reinzukommen”. Je nach Spielverlauf werde das Trainerteam schauen, wann genau eine Einwechslung die “richtige Entscheidung ist und ob es dann schon so weit ist”.

Überstürzen will Werner nach der langen Verletzungspause des zentralen Mittelfeldspielers noch nichts, auch keine zu hohen Erwartungen an den Champions-League-erfahrenen Profi schüren. Jeder im Team sei froh, “dass er diese schweren Wochen hinter sich gebracht hat”. Keita benötige aber noch Zeit, stand noch nicht allzu oft mit der Mannschaft gemeinsam auf dem Platz, “das wird ein Herantasten für den Fall, dass er irgendwann auf dem Platz steht – was ich heute noch nicht weiß”.

Bundesliga, 5. Spieltag

Borré und Lynen sind Kandidaten für die Startelf

Bei den weiteren Fragen nach der Startelf für das Köln-Spiel ließ sich Werner wie gewohnt ebenfalls nicht in die Karten schauen. Ist der gegen Heidenheim eingewechselte Rafael Borré ein Kandidat für die erste Elf? “Kandidaten sind grundsätzlich alle, die fit sind. Das ist er. Rafa hat einen guten Eindruck gemacht.” Kehrt Senne Lynen in die Anfangsformation zurück? “Er ist gar nicht weit weg. Er hatte wieder eine gute Trainingswoche, er ist sicherlich auch eine Option.”

Auch die Kapitänsbinde des in der Vorwoche bereits zur Halbzeitpause ausgewechselte Marco Friedl sei keine Garantie, “dass man jede Minute auf dem Platz stehen muss”. Der 25-Jährige sei natürlich enttäuscht gewesen. Aber: “Man muss sich dann wieder im Training zeigen, das hat Marco getan.”

Generell sei Friedl nicht der einzige Werderaner mit einer schwachen Vorstellung bei der 2:4-Niederlage am Sonntag in Heidenheim gewesen, meinte Werner. Die kurze Trainingswoche vor dem nächsten Spiel am Samstag sei daher auch ein Vorteil. “Man muss das letzte Spiel abhaken, weil man gar nicht mehr viel Zeit hat. Das haben wir auch ganz gut hinbekommen.” Der Trainer sei zufrieden gewesen mit der Trainingswoche, “ich habe nicht nochmal Frust gemerkt, sondern gute Spannung.”

Werner: “Druck ist am 5. Spieltag überschaubar”

Nach nun saisonübergreifend sieben Niederlagen aus den vergangenen neun Bundesligaspielen stehen die Norddeutschen genau wie die Domstädter (nur ein Punkt aus vier Saisonspielen) gewiss unter Druck. Auch wenn Werner das ganz hanseatisch gelassen sah: “Am 5. Spieltag ist der Druck noch überschaubar, nicht zu vergleichen mit einer Rückrunde”. Die Kritik nach schwachen Spielen sei “ganz normal”. Auch Clemens Fritz, Leiter Profifußball, mahnte zur Geduld.

Gegen Köln erwartet Trainer Werner ein “offenes Spiel auf Augenhöhe” , in dem die Details entscheidend werden könnten. “Losgelöst von den Ergebnissen der letzten Wochen werden beide Mannschaften an ihrer Art Fußball zu spielen festhalten”, ist sich der 35-Jährige sicher. Nur mit welchem Personal ist noch offen.

Werner stellt Keita-Debüt in Aussicht – und erwartet ein “Herantasten”

Die 2:4-Niederlage in Heidenheim haben Trainer Ole Werner und Werder Bremen schnell abgehakt. Nun steht gegen Köln ein Duell der Enttäuschten an – vielleicht aber erstmals mit einem prominenten Neuzugang.

Steht am Wochenende voraussichtlich erstmals im Bundesliga-Kader von Werder Bremen: Naby Keita.

Steht am Wochenende voraussichtlich erstmals im Bundesliga-Kader von Werder Bremen: Naby Keita.

IMAGO/Nordphoto

Das wochenlange Warten auf das Werder-Debüt von Naby Keita könnte am kommenden Samstag enden – wenn auch noch nicht direkt um 18.30 Uhr, wenn das Heimspiel gegen den 1. FC Köln (LIVE! bei kicker) angepfiffen wird. Dennoch: Nach fast zehn Wochen Verletzungspause steht der prominente Sommer-Neuzugang vom FC Liverpool vor seinem Comeback in der Bundesliga.

“Grundsätzlich sind alle fit, wir haben keine Ausfälle zu beklagen”, erklärte Bremens Cheftrainer Ole Werner am Donnerstag und meinte damit auch Keita. Für den 28-Jährigen komme ein Startelfeinsatz nach seiner ersten vollständigen Trainingswoche zwar noch zu früh, “aber er ist eine Option, im Laufe des Spiels reinzukommen”. Je nach Spielverlauf werde das Trainerteam schauen, wann genau eine Einwechslung die “richtige Entscheidung ist und ob es dann schon so weit ist”.

Überstürzen will Werner nach der langen Verletzungspause des zentralen Mittelfeldspielers noch nichts, auch keine zu hohen Erwartungen an den Champions-League-erfahrenen Profi schüren. Jeder im Team sei froh, “dass er diese schweren Wochen hinter sich gebracht hat”. Keita benötige aber noch Zeit, stand noch nicht allzu oft mit der Mannschaft gemeinsam auf dem Platz, “das wird ein Herantasten für den Fall, dass er irgendwann auf dem Platz steht – was ich heute noch nicht weiß”.

Bundesliga, 5. Spieltag

Borré und Lynen sind Kandidaten für die Startelf

Bei den weiteren Fragen nach der Startelf für das Köln-Spiel ließ sich Werner wie gewohnt ebenfalls nicht in die Karten schauen. Ist der gegen Heidenheim eingewechselte Rafael Borré ein Kandidat für die erste Elf? “Kandidaten sind grundsätzlich alle, die fit sind. Das ist er. Rafa hat einen guten Eindruck gemacht.” Kehrt Senne Lynen in die Anfangsformation zurück? “Er ist gar nicht weit weg. Er hatte wieder eine gute Trainingswoche, er ist sicherlich auch eine Option.”

Auch die Kapitänsbinde des in der Vorwoche bereits zur Halbzeitpause ausgewechselte Marco Friedl sei keine Garantie, “dass man jede Minute auf dem Platz stehen muss”. Der 25-Jährige sei natürlich enttäuscht gewesen. Aber: “Man muss sich dann wieder im Training zeigen, das hat Marco getan.”

Generell sei Friedl nicht der einzige Werderaner mit einer schwachen Vorstellung bei der 2:4-Niederlage am Sonntag in Heidenheim gewesen, meinte Werner. Die kurze Trainingswoche vor dem nächsten Spiel am Samstag sei daher auch ein Vorteil. “Man muss das letzte Spiel abhaken, weil man gar nicht mehr viel Zeit hat. Das haben wir auch ganz gut hinbekommen.” Der Trainer sei zufrieden gewesen mit der Trainingswoche, “ich habe nicht nochmal Frust gemerkt, sondern gute Spannung.”

Werner: “Druck ist am 5. Spieltag überschaubar”

Nach nun saisonübergreifend sieben Niederlagen aus den vergangenen neun Bundesligaspielen stehen die Norddeutschen genau wie die Domstädter (nur ein Punkt aus vier Saisonspielen) gewiss unter Druck. Auch wenn Werner das ganz hanseatisch gelassen sah: “Am 5. Spieltag ist der Druck noch überschaubar, nicht zu vergleichen mit einer Rückrunde”. Die Kritik nach schwachen Spielen sei “ganz normal”. Auch Clemens Fritz, Leiter Profifußball, mahnte zur Geduld.

Gegen Köln erwartet Trainer Werner ein “offenes Spiel auf Augenhöhe” , in dem die Details entscheidend werden könnten. “Losgelöst von den Ergebnissen der letzten Wochen werden beide Mannschaften an ihrer Art Fußball zu spielen festhalten”, ist sich der 35-Jährige sicher. Nur mit welchem Personal ist noch offen.

Kapitän ohne Konstanz: Friedl ist weiter auf der Suche

Mit seiner vergangenen Debüt-Saison als Werder-Kapitän war Marco Friedl selbst nicht einverstanden. Der Österreicher will sich festigen – doch danach sieht es aktuell noch immer nicht aus.

Werder-Kapitän Marco Friedl will sich festigen.

Werder-Kapitän Marco Friedl will sich festigen.

IMAGO/Nordphoto

Es war kein Patzer im klassischen Sinne, doch mit seiner laxen Art des Verteidigens hatte Marco Friedl den Treffer zum 0:2-Rückstand in Heidenheim maßgeblich begünstigt: Kurz vor der Halbzeit ließ der Bremer seinen Gegenspieler Eren Dinkci erst unbehelligt Tempo aufnehmen, stand somit schlecht zum Ball und musste den Torschützen dann mit einem ungelenken Ausfallschritt vorbeiziehen lassen.

Friedls Körpersprache nach war ihm sein Anteil an diesem Gegentreffer offenbar zwar bewusst. Dass Trainer Ole Werner den Kapitän des SV Werder Bremen, der zuvor im Übrigen auch den unnötigen Freistoß vor dem 0:1 verursacht hatte, daraufhin umgehend zur Pause auswechseln würde, war dann aber schon eine drastische Maßnahme.

Werner: “Das Gefühl habe ich gar nicht”

Immerhin war Friedl damit nicht allein, auch für Anthony Jung und Dawid Kownacki war die Partie nach einer Hälfte schon beendet – zumal Werner den Österreicher im Nachgang der 2:4-Niederlage zumindest insofern verteidigte, dass er zuletzt beim 4:0-Sieg gegen Mainz “ein sehr gutes Spiel gemacht” habe, so der 35-Jährige, wie “auch in Freiburg” schon, bei der knappen 0:1-Niederlage. Und als der Cheftrainer noch einmal gefragt wurde, ob Friedl womöglich gerade sportlich mit dem Kapitänsamt fremdelt, widersprach er klar: “Das Gefühl habe ich gar nicht, er hat die Rolle ja schon länger.”

Vor der vergangenen Saison war der 25-jährige Friedl von seinen Bremer Mitspielern zum jüngsten Kapitän der Bundesliga gewählt worden; seit dieser Spielzeit gilt das indes für den zwölf Tage jüngeren Ermedin Demirovic vom FC Augsburg. Doch in der Vergangenheit gestand sich der fünfmalige österreichische Nationalspieler mehrmals offen und öffentlich ein, dass seine Leistungen für Werder seither nicht immer den eigenen Ansprüchen gerecht wurden.

Friedl will kein “hin und her”

Das machte Friedl erst wenige Tage vor dem Bremer Auftaktspiel der neuen Bundesliga-Saison gegen den FC Bayern (0:4) abermals deutlich, als er “einfach mehr Konstanz in meinem Spiel” von sich einforderte, und das Ziel ausgab, “dass ich mich festige”. Seine persönlichen Leistungsabfälle, wenn Werder mal ein schlechtes Spiel liefere, sollten sich künftig in einem “normalen Bereich” aufhalten – “nicht wie letztes Jahr, als es ein hin und her war zwischen guten und schlechten Spielen”.

Der bisherige kicker-Notenschnitt nach vier Ligaspielen (4,13) deutet allerdings darauf hin, dass sich Friedl noch deutlich steigern muss – selbst im Vergleich zur Vorsaison (3,78), mit der er nach eigener Aussage “nicht zufrieden war: Weil ich weiß, dass ich es besser kann.” Allmählich muss er es aber auch zeigen …

Tim Lüddecke

Kapitän ohne Konstanz: Friedl ist weiter auf der Suche

Mit seiner vergangenen Debüt-Saison als Werder-Kapitän war Marco Friedl selbst nicht einverstanden. Der Österreicher will sich festigen – doch danach sieht es aktuell noch immer nicht aus.

Werder-Kapitän Marco Friedl will sich festigen.

Werder-Kapitän Marco Friedl will sich festigen.

IMAGO/Nordphoto

Es war kein Patzer im klassischen Sinne, doch mit seiner laxen Art des Verteidigens hatte Marco Friedl den Treffer zum 0:2-Rückstand in Heidenheim maßgeblich begünstigt: Kurz vor der Halbzeit ließ der Bremer seinen Gegenspieler Eren Dinkci erst unbehelligt Tempo aufnehmen, stand somit schlecht zum Ball und musste den Torschützen dann mit einem ungelenken Ausfallschritt vorbeiziehen lassen.

Friedls Körpersprache nach war ihm sein Anteil an diesem Gegentreffer offenbar zwar bewusst. Dass Trainer Ole Werner den Kapitän des SV Werder Bremen, der zuvor im Übrigen auch den unnötigen Freistoß vor dem 0:1 verursacht hatte, daraufhin umgehend zur Pause auswechseln würde, war dann aber schon eine drastische Maßnahme.

Werner: “Das Gefühl habe ich gar nicht”

Immerhin war Friedl damit nicht allein, auch für Anthony Jung und Dawid Kownacki war die Partie nach einer Hälfte schon beendet – zumal Werner den Österreicher im Nachgang der 2:4-Niederlage zumindest insofern verteidigte, dass er zuletzt beim 4:0-Sieg gegen Mainz “ein sehr gutes Spiel gemacht” habe, so der 35-Jährige, wie “auch in Freiburg” schon, bei der knappen 0:1-Niederlage. Und als der Cheftrainer noch einmal gefragt wurde, ob Friedl womöglich gerade sportlich mit dem Kapitänsamt fremdelt, widersprach er klar: “Das Gefühl habe ich gar nicht, er hat die Rolle ja schon länger.”

Vor der vergangenen Saison war der 25-jährige Friedl von seinen Bremer Mitspielern zum jüngsten Kapitän der Bundesliga gewählt worden; seit dieser Spielzeit gilt das indes für den zwölf Tage jüngeren Ermedin Demirovic vom FC Augsburg. Doch in der Vergangenheit gestand sich der fünfmalige österreichische Nationalspieler mehrmals offen und öffentlich ein, dass seine Leistungen für Werder seither nicht immer den eigenen Ansprüchen gerecht wurden.

Friedl will kein “hin und her”

Das machte Friedl erst wenige Tage vor dem Bremer Auftaktspiel der neuen Bundesliga-Saison gegen den FC Bayern (0:4) abermals deutlich, als er “einfach mehr Konstanz in meinem Spiel” von sich einforderte, und das Ziel ausgab, “dass ich mich festige”. Seine persönlichen Leistungsabfälle, wenn Werder mal ein schlechtes Spiel liefere, sollten sich künftig in einem “normalen Bereich” aufhalten – “nicht wie letztes Jahr, als es ein hin und her war zwischen guten und schlechten Spielen”.

Der bisherige kicker-Notenschnitt nach vier Ligaspielen (4,13) deutet allerdings darauf hin, dass sich Friedl noch deutlich steigern muss – selbst im Vergleich zur Vorsaison (3,78), mit der er nach eigener Aussage “nicht zufrieden war: Weil ich weiß, dass ich es besser kann.” Allmählich muss er es aber auch zeigen …

Tim Lüddecke

Als Füllkrug-Nachfolger: Werder sucht den neuen Vize-Kapitän

Niclas Füllkrug hat beim SV Werder Bremen nicht nur eine sportliche Lücke hinterlassen – sondern auch eine hierarchische. Doch in der Angelegenheit bestehe erst einmal kein “Riesendruck”.

Steht derzeit ohne Stellvertreter da: Werder-Kapitän Marco Friedl.

Steht derzeit ohne Stellvertreter da: Werder-Kapitän Marco Friedl.

IMAGO/Eibner

Das Bremer Testspiel während der aktuellen Länderspielpause lieferte keinerlei Hinweise. Kapitän Marco Friedl wurde nicht für die österreichische Nationalmannschaft nominiert und stand somit für den Bundesligisten am vergangenen Donnerstag in Willingen gegen Borussia Mönchengladbach (1:0) auf dem Platz. Über die komplette Spielzeit – bei einer Auswechslung wäre es ja durchaus interessant geworden, welchem Werder-Profi er die Binde dann übergeben hätte …

Offiziell ist Friedl in seinem Amt zurzeit ohne Stellvertreter, nachdem Niclas Füllkrug den Verein kurz vor Transferschluss noch zu Borussia Dortmund verlassen hatte. Trainer Ole Werner hatte den Nationalspieler zu Saisonbeginn gerade erst als Vize-Kapitän bestimmt, nachdem in der Vorsaison noch Milos Veljkovic von der Mannschaft in dieser Rolle gewählt worden war. Bei der Besetzung eines Nachfolgers für Füllkrug will man sich jedoch vorerst nicht treiben lassen, betont Clemens Fritz: “Das werden wir die Tage mal intern besprechen.”

Fritz: “Vielleicht lassen wir es erstmal offen”

In der vergangenen Woche hatte sich der Leiter Profifußball dazu auch schon mal lose mit Werner ausgetauscht: “Aber da sehen wir gerade nicht den Riesendruck. Vielleicht lassen wir es auch erstmal offen.” Dann wiederum würde erst ein Ausfall Friedls Bewegung in die Personalie bringen und für Klarheit sorgen. Dem 25-Jährigen wiederum sei es “ganz egal, wer an meiner Seite ist” – als sein neuer Stellvertreter.

Ähnlich unaufgeregt hatte auch der Bremer Cheftrainer nach dem Testspielsieg bereits darauf hingewiesen, dass “es kein großes Thema innerhalb der Mannschaft ist, diesen Posten jetzt sofort zu besetzen”. Wichtiger sei Werner, dass Führungsspieler vorhanden sind, “die eine Mannschaft als Gruppe führen”. Bei Werder sind das die verbliebenen Mitglieder des Mannschaftsrats Veljkovic, Christian Groß, Leonardo Bittencourt und der seit dieser Saison dazugehörige Niklas Stark. Auch nach Füllkrugs Abgang umfasst das Gremium wie in der Vorsaison nun fünf Profis.

Tim Lüddecke