Die Verlegung der Partie zwischen Osnabrück und Schalke entwickelt sich langsam zu einer Posse. Der VfL wollte die Austragung im Millertor-Stadion verhindern – ohne Erfolg. Das Spiel findet wie von der DFL vorgesehen in Hamburg statt – ohne Zuschauer.
Die Bremer Brücke in Osnabrück: Hier wird am Samstag definitiv nicht gespielt.
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Mit einer überraschenden Nachricht am Dienstag nahm alles seinen Lauf. Da hieß es, dass dem VfL Osnabrück nach einer turnusmäßig durchgeführten gutachterlichen Prüfung der Dachkonstruktionen aufgrund festgestellter Mängel eine vorübergehende Nutzungsuntersagung für die Bremer Brücke erteilt wurde. Entsprechend kann die ursprünglich für Samstagmittag angesetzte Partie gegen Schalke 04 nicht wie geplant stattfinden.
Die DFL setzte das Spiel am Donnerstagabend ab und ordnete als Nachholtermin “unter Abwägung der Interessen der beteiligten Klubs” den kommenden Dienstag (18.30 Uhr) an. Als Austragungsort benannte die DFL das Millerntor-Stadion, Heimspielstätte von Zweitliga-Tabellenführer FC St. Pauli.
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Doch damit war der VfL alles andere als glücklich. Durch diese Entscheidung verliere Osnabrück “die Möglichkeit, das Spiel als echtes Heimspiel auszutragen”, zudem stehe der Klub vor der “Herausforderung, innerhalb kürzester Zeit die Partie mit all den organisatorischen Herausforderungen an einem mehrere Kilometer entfernten Standort zu organisieren”, hieß es am späteren Donnerstagabend.
Schalke lehnt die Standorte Bremen und Hannover ab
Die Niedersachsen prüften daraufhin “vor allem unter Wahrung von Faninteressen” alternative Standorte. Konkret standen laut VfL die Stadien des SV Werder Bremen und von Hannover 96 für ein Spiel mit Zuschauern zur Verfügung. Jedoch lehnte Schalke die Alternativen ab. “Der VfL versteht die Beweggründe dafür nicht und hätte sich im Sinne der Fans eine andere Lösung gewünscht, akzeptiert aber die Entscheidung des FC Schalke 04, um nun endlich für alle Beteiligten Klarheit zu haben”, teilten die Lila-Weißen am Freitag mit.
Zuschauer können im Millerntor-Stadion nicht zugelassen werden. “Wir danken dem FC St. Pauli für die grundsätzliche Bereitschaft, das Stadion zur Verfügung zu stellen. Das ist generell und insbesondere mit Blick auf das heute stattfindende Stadtderby gegen den Hamburger SV mit der Option den Aufstieg in die 1. Bundesliga zu realisieren, alles andere als selbstverständlich. Wir verstehen, dass vor diesem Hintergrund die Umsetzung des Spiels mit Zuschauern eine Herausforderung gewesen wäre”, sagten Philipp Kaufmann und Dr. Michael Welling, die Geschäftsführer des VfL Osnabrück, und bedauerten Schalkes Entscheidung: “Dass nämlich nun gar keine Zuschauer dabei sein können, ist nicht nur für die Fans beider Vereine und die wirtschaftlichen Folgen, sondern auch mit Blick auf den Wettbewerb alles andere als erfreulich.”
Schalke wollte wie geplant am Samstag spielen
Die Schalker hatten zuvor unter anderem eine Austragung der Begegnung auf einem neutralen Platz, ohne Fans in Osnabrück oder eine Verlegung in die Arena in Gelsenkirchen vorgeschlagen. Die Königsblauen wollten vor allem einen Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt zwischen dem 33. und 34. Spieltag verhindern.
Eine kurzfristige Verlegung der Partie in ein anderes Stadion am ursprünglichen Spieltermin sei jedoch unter anderen “wegen verbandsrechtlicher Bestimmungen nicht möglich”, teilte die DFL mit. Im Saisonfinale halte es der Ligaverband “zum Schutz der Wettbewerbsintegrität” aber für geboten, “ein abgesetztes Spiel eines Spieltags vor dem darauffolgenden Spieltag auszutragen, um die zeitliche Abfolge des Spielplans beizubehalten”.