“Spricht für seinen Charakter”: Koschinat bleibt auch bei Abstieg Osnabrück-Coach

“Spricht für seinen Charakter”: Koschinat bleibt auch bei Abstieg Osnabrück-Coach

Der VfL Osnabrück steht in der 2. Bundesliga kurz vor dem Abstieg. Dennoch hat sich der Verein dazu entschieden, die Zusammenarbeit mit Trainer Uwe Koschinat fortzusetzen.

Uwe Koschinat bleibt an der Bremer Brücke.

Uwe Koschinat bleibt an der Bremer Brücke.

IMAGO/osnapix

Spätestens nach dem deutlichen 0:3 gegen Eintracht Braunschweig am vergangenen Samstag kann der VfL Osnabrück wohl für die 3. Liga planen. Den Lila-Weißen fehlen vier Spieltage vor dem Ende der Saison bereits sieben Punkte zu Relegationsplatz 16.

Auf der Trainerbank wird sich im Sommer dennoch nichts tun. Uwe Koschinat hat seinen auslaufenden Vertrag verlängert und bleibt dem VfL ligaunabhängig treu. Zur Laufzeit des neuen Arbeitspapiers machte der Verein keine Angabe.

Geschäftsführer Philipp Kaufmann ist zwar erst seit dem 1. März im Amt, hat Koschinats Arbeit aber bereits seit dessen Einstellung im November 2023 – der 52-Jährige folgte auf Tobias Schweinsteiger – beobachtet. “Ich konnte mir vor meinem Amtsantritt aus der Entfernung ein Bild machen und habe dies nun seit März mit Eindrücken aus persönlichen Gesprächen, Trainingseinheiten, Spielen, Abläufen und Umgangsweisen erweitert, um nun über eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu verfügen”, erklärte der Schweizer.

Uwe passt als Typ und Mensch zum VfL und zur Brücke.

Philipp Kaufmann

Dabei habe er sich nicht von Emotionen oder der öffentlichen Meinung leiten lassen, “sondern bewusst die inhaltlichen Kernthemen analysiert, um nun aus voller Überzeugung eine ligaunabhängige Entscheidung für die Zukunft zu treffen.” Das Ergebnis: “Uwe passt als Typ und Mensch zum VfL und zur Brücke. Sein ligaunabhängiges Commitment zum VfL spricht für ihn und seinen Charakter.”

Koschinat hatte die Mannschaft mit mageren sieben Punkten aus 14 Spielen übernommen. Die große Wende konnte der 52-Jährige zwar nicht einleiten, mit Erfolgen wie gegen Hannover 96 (1:0) oder beim Hamburger SV (1:2) zeigte die Mannschaft unter ihm aber, dass sie durchaus konkurrenzfähig ist – wenngleich es zuletzt eine deutliche Pleite in Kiel (0:4) und das bereits angesprochene 0:3 gegen Braunschweig setzte.

Arbeit beim VfL macht Koschinat “unglaublich viel Spaß”

“Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass mir die Arbeit beim und für den VfL unglaublich viel Spaß macht und hatte deshalb intern das Interesse hinterlegt, mein Engagement für diesen großartigen Klub fortsetzen zu wollen”, betonte Koschinat selbst. “Meine zahlreichen Gespräche mit Philipp Kaufmann als neuer Geschäftsführer Sport waren von gegenseitiger Wertschätzung geprägt, inhaltlich waren wir in sehr vielen Punkten deckungsgleich.” Entsprechend froh sei er, dass es nun zu einer Einigung gekommen ist.

Nach der Klärung seiner persönlichen Zukunft will der Coach nun schnellstmöglich wieder den Fokus auf den Saisonendspurt setzen, in dem es darum gehe, “unabhängig vom finalen Saisonausgang so viele Punkte wie möglich” zu holen. “Parallel beschäftigen wir uns mit der mittelfristigen Planung über den Sommer hinaus.”

Der VfL ist am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zu Gast beim 1. FC Magdeburg, wo man die Resthoffnung auf die große Überraschung wohl nur mit einem Sieg noch aufrecht erhalten könnte. Anschließend folgen die Partien gegen Schalke (H), St. Pauli (A) und Hertha (H).