So steigt Ulm bereits am Sonntag auf

Mit dem 1:0-Sieg im Spitzenspiel gegen Jahn Regensburg setzte der SSV Ulm das nächste Highlight seiner Fabel-Saison, an deren Ende sich immer mehr der Durchmarsch in die 2. Bundesliga abzeichnet. Unter gewissen Voraussetzungen könnte der Aufstieg der Spatzen bereits am Wochenende feststehen.

Aufstiegsparty am Sonntag? Der SSV Ulm steht vor dem Durchmarsch.

Aufstiegsparty am Sonntag? Der SSV Ulm steht vor dem Durchmarsch.

IMAGO/Langer

Vier Spieltage vor Schluss grüßt der SSV Ulm 1846 Fußball von der Tabellenspitze, hat als Regionalliga-Aufsteiger bereits vier Zähler Vorsprung auf Verfolger Jahn Regensburg (61 Punkte), deren sieben auf Preußen Münster (58) und den Relegationsplatz sowie ein Zehn-Punkte-Polster auf Dynamo Dresden (55) auf den ersten Nichtaufstiegsplatz vorzuweisen.

Zwölf Punkte sind in der 3. Liga noch zu vergeben, vom Durchmarsch über die Relegation bis hin zu Platz vier ist für die Spatzen noch alles drin. Erste Entscheidungen könnten aber schon am kommenden Wochenende fallen – und an der Donau bereits Jubel über den sicheren Aufstieg aufbranden. Dafür sind allerdings mehrere Konstellationen nötig.

Spielen Sie die Aufstiegs-Szenarien selbst durch: Mit dem kicker-Tabellenrechner

Zunächst wandert der Ulmer Blick gen Saarbrücken, wo am Mittwochabend (19 Uhr, LIVE! bei kicker) das Nachholspiel des 31. Spieltags zwischen dem FCS und Rot-Weiss Essen ansteht. Beide Teams rechnen sich als aktuell Sechster (53 Punkte) beziehungsweise Fünfter (54) noch Chancen auf den Aufstieg aus – und könnten je nach Spielverlauf die Chancen auf eine vorzeitige Ulmer Ekstase schmälern.

Situation 1: Saarbrücken und Essen spielen remis – Münster gewinnt nicht

Nur im Falle einer Punkteteilung würde sich an der bisherigen Tabellenkonstellation nichts ändern, der Relegationsplatz wäre Ulm bei einem Sieg bei den bereits abgestiegenen Freiburgern am Sonntag (16.30 Uhr) nicht mehr zu nehmen. Auf Rang drei könnten die Ulmer weiterhin abrutschen, wenn Preußen Münster mindestens einen Punkt bei Viktoria Köln (Samstag, 14 Uhr) holt. Verliert der SCP in Köln, wäre Ulm sicher für die 2. Bundesliga qualifiziert.

Die Lage verkompliziert sich jedoch, sollte im Nachholspiel am Mittwoch eines der beiden Teams im Nachholspiel als Sieger vom Platz gehen.

Situation 2: Saarbrücken gewinnt gegen Essen

Gewinnt der 1. FC Saarbrücken gegen Essen, würde sich die Elf von Rüdiger Ziehl an Dresden vorbeischieben. Mit dann 56 Punkten betrüge der Rückstand auf Ulm neun Punkte. Alternativ zum in Verbindung mit Preußen Münster vorgestellten Szenario müsste Saarbrücken nun ebenfalls am Samstag (14 Uhr) gegen Halle gewinnen, um den Ulmern die Aufstiegsparty zu vermiesen.

Situation 3: Essen gewinnt in Saarbrücken

Ähnlich verhält es sich mit der Ausgangslage, sollte Essen in Saarbrücken gewinnen. RWE wäre ebenfalls in der Tabelle vor Dynamo und hätte gar einen Punkt mehr auf dem Konto als Saarbrücken im Falle eines Heimsieges gegen Essen. Gegen den FC Ingolstadt benötigten die Essener aber ebenfalls einen Sieg, um Ulms Aufstieg noch vor deren Gastspiel in Freiburg einen Riegel vorzuschieben – mit dem feinen Unterschied, dass das Spiel des Revierklubs wie das der Ulmer erst am Sonntag, allerdings bereits drei Stunden zuvor, steigt. Zumindest in Sachen Partyplanung ein womöglich entscheidender Faktor.

Über allen Szenarien steht in jedem Fall die Bedingung, dass die Ulmer am Sonntag ihre eigene Hausaufgabe erledigen. Das dürfte angesichts des Laufs der Schwaben, die im neuen Jahr weiterhin ungeschlagen sind, allerdings die geringste Hürde auf dem Weg in die 2. Bundesliga sein. Und selbst wenn es am Sonntag nicht klappt, scheint der Durchmarsch nur eine Frage der Zeit.

RWE erhält Lizenz für 2. und 3. Liga

Rot-Weiss Essen hat jüngst die Hoffnungen im Aufstiegsrennen am Leben erhalten. Zumindest aus DFL-Sicht steht einem Aufstieg nichts im Wege.

RWE hat gerade wieder einen Lauf.

RWE hat gerade wieder einen Lauf.

IMAGO/Markus Endberg

Weiter 3. Liga oder doch 2. Bundesliga? Während diese Frage vier Spieltage vor Saisonende noch offen ist, hat Rot-Weiss Essen jetzt aber schon mal die Lizenzen erhalten. Vom DFB gab es die Drittliga-Zulassung für die Saison 2024/25, die DFL erteilte die Lizenz für die 2. Bundesliga. Ohne Bedingungen und mit nur einigen wenigen Auflagen, wie der Tabellenfünfte am Dienstag mitteilte.

“Die wenigen aufgetragenen Nachbesserungen sind in einem solchen Lizenzierungsverfahren üblich und für uns als unkritisch zu bewerten”, erklärte RWE-Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig und ergänzte: “Insgesamt bescheinigen uns sowohl DFB als auch DFL mit der Lizenzerteilung die wirtschaftliche sowie technisch-organisatorische Leistungsfähigkeit. Dass dies vor allem trotz der hohen Anforderungen für die Teilnahme an der 2. Bundesliga gilt, sehen wir als Bestätigung des Weges, den wir beschreiten. Insbesondere im Vergleich zum Zulassungsverfahren vor zwölf Monaten ist dieses Ergebnis ein Quantensprung.”

Wirtschaftsjahr mit einem positiven Abschluss

RWE hatte die Lizenz-Unterlagen Ende Februar eingereicht und bereits optimistisch erklärt, eine damalige Auflage erfüllt zu haben: “Bestandteil der eingereichten Dokumente war auch der Jahresabschluss des abgelaufenen Geschäftsjahres. Demnach hat Rot-Weiss Essen im Wirtschaftsjahr 2023 einen Überschuss von 192.000 Euro erwirtschaftet und damit nicht zuletzt auch die Auflage des DFB zur Verbesserung des negativen Eigenkapitals erfüllt.”

Derzeit steht RWE in der 3. Liga vier Spieltage vor dem Ende der Saison auf Rang fünf – mit vier Punkten Rückstand bei einem Spiel weniger auf Preußen Münster auf den dritten Platz, der zur Relegation berechtigen würde. Zu einem direkten Aufstiegsplatz sind es sieben Punkte. Am Mittwoch (19 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es nun zum Nachholspiel nach Saarbrücken. Mit einem Punkt weniger als Essen schielt auch der FCS noch nach oben.

Nach DFB-Sperre: Kwadwo kann nur noch zweimal für 1860 auflaufen

Leroy Kwadwo wird 1860 München nur noch zwei Saisonspiele zur Verfügung stehen, nachdem der Abwehrspieler gegen den 1. FC Saarbrücken vom Platz geflogen war.

Schiedsrichterin Fabienne Michel schickt Leroy Kwadwo (li.) vom Platz.

Schiedsrichterin Fabienne Michel schickt Leroy Kwadwo (li.) vom Platz.

IMAGO/Sven Simon

Kurz vor dem Pausenpfiff kam Leroy Kwadwo in der Partie des 34. Spieltages gegen Saarbrücken einen Schritt zu spät gegen Simon Stehle. Schiedsrichterin Fabienne Michel sah in der Aktion des 27-Jährigen eine Notbremse und schickte den 1860-Spieler mit Rot vom Feld.

Dass die Löwen in Unterzahl und nach Rückstand noch zu einem 1:1 gegen den Aufstiegsanwärter und so zu einem wichtigen Punkt im Abstiegskampf kamen, ist die eine Seite. Die andere: Kwadwo wird in den kommenden zwei Partien der Löwen fehlen.

Saison 2023/24

Das DFB-Sportgericht hat ihn “wegen eines unsportlichen Verhaltens” für zwei Spiele gesperrt, wie der DFB am Dienstag mitteilte. Da Spieler und Verein dem Urteil zugestimmt haben, ist es rechtskräftig.

Das Derby am kommenden Sonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Unterhaching, so viel stand schon vorher fest, wird der Außenverteidiger also verpassen. Aber auch das anschließende Duell mit der Zweitvertretung von Borussia Dortmund wird ohne Kwadwo stattfinden.

Zwei der letzten vier Saisonspiele gehen also ohne den erfahrenen Abwehrmann über die Bühne, der im Sommer vom MSV Duisburg zu den Sechzigern wechselte und sich auf Anhieb einen Stammplatz sichern konnte. 30 Ligaspiele hat Kwadwo, der auch schon vier Zweitliga-Spiele für die Würzburger Kickers bestritten hat, bislang für 1860 absolviert, auf 32 Saisonspiele kann er noch kommen.

Verls Stöcker nach Schiedsrichter-Beleidigung für drei Spiele gesperrt

Der SC Verl muss in den kommenden drei Spielen auf Verteidiger Michel Stöcker verzichten. Der 25-Jährige beleidigte bei der 0:1-Niederlage in Halle den Schiedsrichter – und ist nicht der einzige Spieler, der dem Drittligisten aufgrund einer Sperre fehlt.

Michel Stöcker (re.) fehlt Verl größtenteils im Saison-Endspurt.

Michel Stöcker (re.) fehlt Verl größtenteils im Saison-Endspurt.

IMAGO/Lobeca

Das vergangene Wochenende kommt dem SC Verl teuer zu stehen. Nicht nur ließen die Ostwestfalen beim 0:1 in Halle eine seit sechs Spielen andauernde Ungeschlagen-Serie reißen und verpassten es dadurch, auch rein rechnerisch den Klassenerhalt in der 3. Liga unter Dach und Fach zu bringen. Auch in personeller Hinsicht brachte die Auswärtsniederlage beim Tabellen-17. mehrere Rückschläge mit sich.

Trio fehlt dem SC Verl gesperrt

Zum einen fehlt Mittelfeld-Lenker Marcel Benger am kommenden Spieltag gegen den SV Waldhof Mannheim (Samstag, 16.30 Uhr), weil er in Halle seine zehnte Gelbe Karte sah. Zum anderen muss SC-Coach Alexander Ende neben Torwarttrainer Fynn Müller auch auf  Stamm-Linksverteidiger Michel Stöcker verzichten. Beide sahen nach Schlusspfiff des Spiels in Halle die Rote Karte, weil sie Schiedsrichter Wolfgang Haslberger (kicker-Note 2,5) beleidigten.

Am Dienstag gab der DFB nun das Strafmaß für die Aktion gegen den Unparteiischen bekannt: Der 25 Jahre alte Stöcker muss die nächsten drei Spiele von der Tribüne aus beobachten und kann erst am abschließenden 38. Spieltag gegen den SSV Ulm 1846 Fußball (18. Mai, 13.30 Uhr) wieder ins Geschehen eingreifen.

Der Sport-Club hat dem Urteil zugestimmt, es ist somit rechtskräftig.

“Weichen für die neue Spielzeit stellen”: Duisburg trennt sich von Schommers

Vier Spieltage vor Schluss hat der MSV Duisburg die Trennung von Cheftrainer Boris Schommers bekanntgegeben. Die Meidericher reagieren damit auf die sportliche Talfahrt, die wohl unausweichlich mit dem Abstieg in die Regionalliga enden wird.

Nicht länger Trainer des MSV Duisburg: Boris Schommers.

Nicht länger Trainer des MSV Duisburg: Boris Schommers.

IMAGO/Nico Herbertz

Durch das jüngste 0:2 in Ingolstadt ist der Abstieg des MSV Duisburg kaum mehr abzuwenden. Vier Spiele bleiben dem Revierklub, um den Acht-Punkte-Rückstand auf den SV Waldhof Mannheim und das rettende Ufer aufzuholen – eine auch in den Augen der Spieler unlösbar erscheinende Aufgabe.

Den unweigerlich bevorstehenden Gang in die Regionalliga werden die Zebras ohne Cheftrainer Boris Schommers antreten. Der 45-Jährige wurde am Dienstag von seinen Aufgaben entbunden, nachdem ihm die Verantwortlichen Anfang des Monats noch eine Jobgarantie im Falle des Klassenerhalts ausgesprochen hatten. Schommers, der die Duisburger im Oktober als bereits dritter Trainer der laufenden Saison übernommen hatte, konnte den Bock beim Traditionsverein nicht umstoßen: In 24 Drittliga-Spielen unter seiner Leitung gelangen nur sechs Siege und fünf Remis.

Wir müssen jetzt die Weichen für die neue Spielzeit stellen und den Neuaufbau offensiv starten.

Michael Preetz

“Wir müssen jetzt die Weichen für die neue Spielzeit stellen und den Neuaufbau offensiv starten. Dazu gehört die Entscheidung, nicht mit Boris Schommers in die Saison 2024/25 zu gehen”, erläuterte Michael Preetz, Geschäftsführer des MSV, die Entscheidung. Auch die Co-Trainer Philipp Klug und Sidney Sam wurden freigestellt. “Bei Boris, Philipp und Sidney möchten wir uns herzlich für Ihre Zeit in Zebrastreifen bedanken und dürfen ihnen für ihre Zukunft alles Gute, Glück und Erfolg wünschen.”

Duo übernimmt bis Saisonende

Für die abschließenden vier Partien gegen den SV Sandhausen (H), den VfB Lübeck (A), Erzgebirge Aue (H) und Dynamo Dresden (A) werden Uwe Schubert, Chef des Nachwuchsleistungszentrums, und Teammanager Branimir Bajic die Geschicke übernehmen.

“Uwe Schubert und Branimir Bajic haben bereits in der Vergangenheit sehr gute Arbeit für den MSV geleistet und haben sich jetzt bereit erklärt, die Mannschaft für diese vier Spiele zu übernehmen. Sie werden auch in der kommenden Saison ihre wichtige Rolle beim MSV einnehmen”, betonte Preetz.

Verdacht bestätigt: Aue im Endspurt ohne Torjäger Bär

Der FC Erzgebirge Aue wird in den nächsten Spielen ohne Torjäger Marcel Bär beantworten, der sich im Duell mit der SpVgg Unterhaching verletzt hatte.

Ging gegen Unterhaching verletzt vom Feld: Marcel Bär.

Ging gegen Unterhaching verletzt vom Feld: Marcel Bär.

IMAGO/Kruczynski

Nach dem Spiel gegen Unterhaching (2:1) stellte sich die Frage, ob Erzgebirge Aue im Endspurt auf Torjäger Marcel Bär wird verzichten müssen. Die Frage hat der Verein am Dienstag beantwortet: Der Stürmer wird auf jeden Fall in den nächsten Spielen nicht zur Verfügung stehen. Denn der Verdacht, den Trainer Pavel Dotchev schon nach dem Spiel geäußert hat, hat sich bestätigt.

Saison 2023/24

“Sie haben einen Ultraschall gemacht und es sieht nach einem Faserriss aus”, hatte sich der Coach geäußert. Am Dienstag gab es dann nach einer eingehenden MRT-Untersuchung die Bestätigung des FCE: Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel lautete die Diagnose.

13 Saisontore

Bär wird beim Versuch seines Teams, vielleicht noch einmal im Rennen um Platz 3 einzugreifen, zunächst die Spiele bei Borussia Dortmund II und gegen Arminia Bielefeld verpassen. Ob es dann am 12. Mai beim Gang zum MSV Duisburg schon wieder reicht, bleibt abzuwarten. Das letzte Saisonspiel bestreitet Aue gegen den SV Waldhof Mannheim am 18. Mai, eh noch das Landespokalfinale für die Sachsen auf dem Programm steht.

Bär, der im Sommer 2023 vom TSV 1860 München kam, hat sich auf Anhieb in Aue zurechtgefunden und ist 13 Toren der beste Torjäger des Drittligisten in dieser Saison. Ob weitere Tore hinzukommen, hängt vom Heilungsverlauf ab, wie der Klub kommunizierte.

Nach Müsels Kampfansage: Was lässt sich Dabrowski einfallen?

Nach einem kurzen Durchhänger mit nur einem Punkt aus drei Spielen hat Rot-Weiss Essen schon längst wieder die Spur Richtung Tabellenplatz drei aufgenommen. Am Mittwoch geht es nun nach Saarbrücken. Mit einer Kampfansage von Torben Müsel.

Schielt mit Essen noch auf Platz 3: Torben Müsel.

Schielt mit Essen noch auf Platz 3: Torben Müsel.

IMAGO/foto2press

Drei Siege und zwei Unentschieden – so lautet die Essener Bilanz aus den letzten fünf Spielen, damit hat sich das Team von der Hafenstraße im Aufstiegsrennen ordentlich positioniert. Rang fünf, vier Punkte Rückstand auf Preußen Münster (3.) und sieben Zähler weniger als Jahn Regensburg (2.). Aber mit der großen Chance, im Nachholspiel am Mittwochabend (19 Uhr, LIVE! bei kicker) beim 1. FC Saarbrücken, der mit einem Punkt weniger als Essen auch noch nach oben schielt, den Rückstand zu verkürzen.

3. Liga, Nachholspiel

Torben Müsel sieht der Aufgabe nach dem 2:0 in Mannheim optimistisch entgegen, zumal RWE beim Waldhof genau das ins Spiel eingebracht habe, was gefordert war. “Kampf und Leidenschaft. Auch wenn es hier und da etwas knapp wurde. Wir haben über 90 Minuten gekämpft. Wir haben jede gelungene Aktion gefeiert. Und so musst du eben mal mit einem dreckigen 2:0 nach Hause fahren”, erklärte der Mittelfeldspieler bei MagentaSport. “Wir haben eine extrem breite Brust und einen breiten Kader.”

Und Müsel, der mit der Erfahrung von zwei Bundesliga-Einsätzen im Januar 2023 nach Essen kam und in dieser Saison in 32 Spielen bislang überzeugte (kicker-Durchschnittsnote 3,08) schickt gleich noch eine Kampfansage hinterher. “Wir reisen nun nicht nach Saarbrücken, um nur Unentschieden zu spielen.”

Damit es mit einem guten Ergebnis funktioniert, will Trainer Christoph Dabrowski nach dem “super Drittligaspiel” in Mannheim, bei dem “wir am Ende unser Leben im Verteidigen lassen mussten”, kreativ werden. “Das Spiel in Mannheim hat Körner gekostet, aber wir werden uns für Mittwoch in Saarbrücken etwas einfallen lassen”, so der Coach. Schließlich fühlt es “sich gerade gut an, wenn man auf die Tabelle guckt. Wir wollen mehr”.

Brumme kehrt zurück – Klappt es bei Sapina?

Von den drei Leistungsträgern, die beim ersten Auswärtssieg seit dem 10. Februar (3:1 in Regensburg) gefehlt haben, wird auf jeden Fall Lucas Brumme wieder dabei sein, der seine Gelbsperre abgesessen hat. Während Marvin Obuz (Muskelfaserriss) weiter fehlt, ist der Einsatz von Kapitän Vinko Sapina, der in Mannheim kurzfristig aufgrund von Wadenproblemen ausfiel, fraglich.

Rolle rückwärts: HFC begnadigt Bolyki, Crosthwaite und Wegmann

Der Hallesche FC hat mit dem Sieg gegen den SC Verl die Chance auf den Ligaverbleib erhalten und will nach dem letzten Strohhalm nun auch mit drei schon länger aussortierten Profis greifen.

Sind bis zum Saisonende wieder im Kader des HFC zu finden: Andor Bolyki, Henry Jon Crosthwaite und Jordi Wegmann (v.li.).

Sind bis zum Saisonende wieder im Kader des HFC zu finden: Andor Bolyki, Henry Jon Crosthwaite und Jordi Wegmann (v.li.).

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Andor Bolyki, Henry Jon Crosthwaite und Jordi Wegmann standen seit der Winterpause nicht mehr im Kader des Halleschen FC, die sportliche Führung unter dem damaligen Trainer Sreto Ristic hatte das Trio zusammen mit Patrick Hasenhüttl – mittlerweile Co-Trainer beim VfL Wolfsburg – aussortiert. Eine Rückkehr gab es unter dem mittlerweile beurlaubten Ristic nicht, auch der neue Trainer Stefan Reisinger hatte sich zunächst damit abgefunden, die Spieler nicht mehr einzubinden.

Saison 2023/24

“Das war eine Entscheidung, die von der sportlichen Führung schon vorher getroffen wurde, da will ich nichts mehr groß ändern”, hatte sich Reisinger bei seinem Amtsantritt Anfang April geäußert. Nachdem nach Ristic nun auch Sportdirektor Thomas Sobotzik nicht mehr beim HFC tätig ist, folgte nun eine Kehrtwende. Der Verein teilte am Montag mit, dass “nach gründlicher Überprüfung und intensiven Gesprächen” mit dem Trio “intern beschlossen wurde, sie wieder am Mannschaftstraining teilnehmen zu lassen”.

“Die Entscheidung, die genannten Spieler, die sich bislang im NLZ fit gehalten haben, zurückzuholen, unterstreicht das Vertrauen in ihre Bereitschaft, sich für den Saisonendspurt voll und ganz für das Team einzusetzen”, gab der Drittligist weiter bekannt. Der HFC ist “der festen Überzeugung, dass sie die Gelegenheit nutzen werden, sich zu zeigen und im Sinne des Halleschen FC zu handeln.”

Bolyki und Crosthwaite steigen am Dienstag ein

Reisinger hat für die letzten vier Spiele also auch personell wieder mehr Optionen, wenngleich Wegmann erst am Donnerstag wieder von einem Probetraining zurückkehren wird. Bolyki und Crosthwaite steigen schon am Dienstag wieder in den Trainingsbetrieb der Profis ein.

Halle muss am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) beim aufstiegsambitionierten 1. FC Saarbrücken antreten – ob einer des zuletzt geschassten Trios da schon dabei sein wird, wird sich zeigen.

Seegert und Antwerpen: Keine Planungssicherheit, aber “gute Gespräche”

Nach dem kleinen Rückschlag gegen Rot-Weiss Essen hat der SV Waldhof Mannheim weiter keine Planungssicherheit. Unabhängig davon treibt der Drittligist die Personalien Marco Antwerpen und Marcel Seegert voran.

Auch kommende Saison beim SV Waldhof Mannheim? Kapitän Marcel Seegert und Trainer Marco Antwerpen.

Auch kommende Saison beim SV Waldhof Mannheim? Kapitän Marcel Seegert und Trainer Marco Antwerpen.

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Zuletzt lief es richtig rund für Mannheim, das sechsmal in Serie ungeschlagen blieb, dabei vier Siege einfuhr und zuletzt beim 1:1 in Duisburg einen Konkurrenten auf Distanz hielt. Der Waldhof hatte sich aus dem Keller herausgearbeitet, ist nach dem 0:2 gegen Essen aber wieder näher an einen Abstiegsplatz gerutscht. Nur noch drei Zähler beträgt vier Spieltage vor Saisonende der Vorsprung auf den Halleschen FC.

“Ich sehe das Positive: Wir haben gegen Essen eine richtig gute Leistung geboten”, ordnete Trainer Marco Antwerpen die Niederlage bei MagentaSport ein, monierte aber, dass sich sein Team “durch eine schlecht verteidigte Standardsituation ins Hintertreffen” gebracht hatte.

In “guten Gesprächen” mit Antwerpen

“Wir wissen, dass wir nun zwei Auswärtsspiele in Folge haben. Da müssen wir auch mal einen Dreier holen”, richtete der Coach den Blick auf die Partien in Verl und in Ingolstadt. Nach vorne geht aber auch der Blick insgesamt, Anthony Loviso, der neue Technische Leiter Sport beim SV Waldhof muss die kommende Spielzeit planen. Mit Marco Antwerpen?

“Wir befinden uns in guten Gesprächen”, erklärte Loviso. “Beide Seiten haben Bereitschaft signalisiert.” Aber es gibt zu bedenken: “Wie ich Marco jetzt kennengelernt habe, liegt sein Fokus extrem auf dem Klassenerhalt.”

Mit Antwerpen ist Mannheim in guten Gesprächen, mit Marcel Seegert auch. Der Vertrag des Kapitäns läuft aus. “Marcel ist Mannheim, ist Waldhof. Wir wissen definitiv, was wir an Marcel haben”, adelt Loviso den 29-Jährigen, der aus der Jugend der Waldhöfer entstammt und nach Stationen bei der TSG Hoffenheim und Mainz 05 II im Sommer 2014 nach Mannheim zurückkehrte. Abgesehen von einem eineinhalbjährigen Gastspiel beim SV Sandhausen spielt der Innenverteidiger seitdem für den Waldhof, für den er 271-mal auflief.

Suche nach einer zufriedenstellenden Lösung

“Wir befinden uns in Gesprächen mit Marcel und versuchen, für alle Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung zu finden”, unterstrich Loviso. Doch zunächst gilt es, den Ligaverbleib zu sichern. “Wir können uns nur auf uns selbst verlassen”, so Seegert, der gegen Essen aufgrund einer Gelbsperre fehlte. Abwehrspieler Laurent Jans ist sich sicher, dass es mit dem Klassenerhalt funktioniert: “Der SV Waldhof bleibt in der 3. Liga” – Seegert und Antwerpen dann wohl auch ziemlich sicher in Mannheim.

Schommers’ ungewisse Zukunft

Der Abstieg des MSV Duisburg steht so gut wie fest. Ungewiss ist dagegen die Zukunft von Trainer Boris Schommers.

Kann die Mission Klassenerhalt nicht erfüllen: Boris Schommers.

Kann die Mission Klassenerhalt nicht erfüllen: Boris Schommers.

picture alliance/dpa/Revierfoto

Nach der 0:2-Niederlage beim FC Ingolstadt glaubt niemand mehr beim MSV an die Rettung. Kapitän Marvin Knoll sagte nach der blutleeren Vorstellung seiner Mannschaft bei den Schanzern: “Das war der letzte Strohhalm.” Selbstkritisch merkte der 33-jährige Abwehrspieler an: “Wenn wir ehrlich sind, haben wir dem Druck nicht standgehalten und sind in den letzten Wochen eingebrochen.”

Von ihren mitgereisten Fans wurden die Zebras mit “Ihr seid die Schande von Duisburg”-Sprechchören in die Kabine verabschiedet. “Ich bin mega traurig. Es tut gerade sehr weh”, rang Knoll bei MagentaSport nach Worten und wurde dann doch sehr deutlich: “Wenn du zu dem Zeitpunkt da unten stehst, brauchst du nichts schönreden. Dennoch muss mehr kommen. Wenigstens muss man alles rauskloppen.”

Dies gelang nicht. “Du hast zwar Chancen, machst aber keine Tore, kriegst hinten dumme Gegentore und hast nicht wirklich das Zweikampfverhalten”, haderte Knoll. Und so stand am Ende die bereits 18. Saisonniederlage. Dadurch liegen die Zebras weiterhin acht Punkte hinter dem rettenden Ufer.

Köllner empathisch: “Das tut einem selbst weh”

Das von Trainer Boris Schommers erhoffte “Wunder von der Wedau” wird ausbleiben. Der 45-Jährige sprach von einem “sehr bitteren Tag” für den MSV. Sogar FCI-Trainer Michael Köllner bewegte die schwierige Lage des MSV: “Das tut einem selbst weh, obwohl man immer nur als Gegner unterwegs war. Ich habe selbst bei zwei absoluten Traditionsvereinen gearbeitet, und wenn so ein Verein in der 4. Liga verschwindet, ist es schwer, da wieder rauszukommen”, meinte der ehemalige Club- und Löwen-Trainer.

Hat Schommers eine Zukunft in Duisburg?

In jedem Fall steht ein Umbruch an. Ungewiss ist, ob Coach Schommers für die kommende Saison eine Option ist. Geschäftsführer Michael Preetz hatte sich nur zu einer Weiterbeschäftigung für den Fall des Klassenerhalts geäußert. Kaderplaner Chris Schmoldt wich der Frage nach dem Trainer vor laufenden TV-Fernsehkameras aus. Schommers selbst wollte in der Pressekonferenz nach der Partie nicht einmal etwas dazu sagen, ob mit ihm überhaupt über eine Zukunft in Duisburg gesprochen wurde.